MARKT VORSICHT, URLAUB Wer länger als 72 Stunden außer Haus ist, muss die Wasserzufuhr abdrehen INFORMIERT. Innungsmeister-Stv. Markus Redl. In den meisten Versicherungspolizzen ist vorgeschrieben, dass man die Wasserzuführung für die gesamte Wohneinheit bei mehr als 72 Stunden Abwesenheit schließen muss. Dazu ergeben sich aber Fragen, die wir an die Landesinnung der Installateure, Innungsmeister-Stellvertreter Markus Redl, stellten: CITY!: Was soll ich machen, wenn der Absperrhahn steckt oder sich nur mit großem Kraftaufwand bewegen lässt? Redl: Keinesfalls sollte man als Laie mit übertriebenem Kraftaufwand oder gar mit Hilfsmitteln wie der Rohrzange den Absperrhahn bearbeiten. Eine Beschädigung kann erst recht zur Überschwemmung führen, und das sollte man sich insbesondere direkt vor dem Urlaubsantritt ersparen. Wenn sich der Hahn nicht bewegen lässt, dann lieber offen lassen und einen Nachbarn bitten, regelmäßig nachzusehen. Nach der Rückkehr ist dann die richtige Zeit, den Installateur mit dem Austausch zu beauftragen. Wenn ich keine Möglichkeit habe die Wasserzufuhr zu schließen, was empfehlen Sie als Mindestmaßnahmen vor der Abreise? Insbesondere die Geräte mit flexiblen Anschlussschläuchen können ein Risiko darstellen, wenn der Schlauch während des Urlaubs lange unter Druck steht. Ich empfehle deshalb, zumindest bei der Waschmaschine und dem Geschirrspüler den Absperrhahn zu schließen, der sich direkt beim Anschluss des Zulaufschlauchs befindet. Vergessen Sie dabei den Wasseranschluss im Garten nicht! Ein geplatzter Gartenschlauch an einem geöffneten Außenhahn wird zwar meist keine großen Schäden am Haus anrichten, es rinnt aber während des Urlaubs kubikmeterweise Wasser in den Kanal, was eine große Wasserverschwendung darstellt und eine teure Nachzahlung zur Folge hat. Was empfehlen Sie Menschen, die in älteren Häusern wohnen oder bei denen es bereits Rohrbrüche im Haus gab, also wo man schon weiß, dass die Leitungen das Ende ihrer Lebensdauer erreicht haben? Natürlich wäre eine Gesamtsanierung der beste Weg, weil man dann wieder Jahrzehnte lang Sicherheit hat. Wer sich das nicht leisten will, sollte vom Installateur eine Wasserstopparmatur, auch als Leckageschutz oder Leitungswächter bezeichnet, einbauen lassen. Dieser schließt im Falle eines Rohrbruchs automatisch die Wasserzufuhr und verhindert dadurch, dass im Falle eines Rohrbruchs große Wasserschäden entstehen. Eine kleine Investition, die erhebliche Schäden wirkungsvoll verhindert. Es gibt im Internet Wasserwächter, die man online verbinden kann und am Handy einen eventuellen Wasseraustritt melden. Wäre das nicht die einfachste Lösung? Leider nur in der Theorie. Erstens hilft Ihnen diese Meldung im Urlaub nur wenig, da in diesem Fall der Boden bereits unter Wasser steht, und bis Sie aus Ihrem Urlaubsort jemand erreichen können, der das Wasser abstellt, ist der Schaden schon passiert. Und was ist, wenn das Internet gerade nicht funktioniert oder eine Batterie im Gerät zu schwach ist, um das WLAN-Signal zum Internetrouter zu bringen? In diesen Fällen ist der vermeintlich schnell erzielte Schutz komplett nutzlos. Es könnte Sie sogar teurer kommen alle erdenklichen Stellen mit solchen Meldern auszurüsten als eine verlässliche Lösung vom Installateur einbauen zu lassen. ›› Keinesfalls sollte man als Laie mit übertriebenem Kraftaufwand oder gar mit Hilfsmitteln wie der Rohrzange den Absperrhahn bearbeiten. Haben Sie noch einen abschließenden Tipp? Ja, und zwar für die Rückkehr aus dem Urlaub, aus dem Bereich der Trinkwasserhygiene. Wasser aus den Leitungen muss als Lebensmittel hygienisch einwandfrei sein. In Österreich haben wir das große Glück, dass das Wasser, das wir in unser Haus geliefert bekommen, hygienisch einwandfrei und bedenkenlos trinkbar ist. Diese Qualität sollten Sie im Haus nicht verschlechtern. Das heißt: Wasser muss fließen. Nach dem Urlaub gehört es zum Pflichtprogramm, die Leitungen zu spülen, bis wirklich kaltes Wasser nachfließt. Ansonsten würde ich zur Vermeidung von Verkeimungen im Leitungsnetz empfehlen, den Schlauch von Handbrausen in der Dusche und Badewanne regelmäßig zu tauschen, unbenutzte Leitungen vom Installateur stilllegen zu lassen und Wasserhähne im Garten über den Winter – auch wenn sie frostsicher sind – innen abzusperren und zu entleeren. ■ Fotos: Adobe Stock, WKOÖ 12
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