Dr. Thomas DUSCHLBAUER ZU GUTER LETZT … Der Weg ist das Ziel. Und so andächtig sollten wir es auch im Urlaub halten. Denn, wenn wir tief in unser Innerstes blicken, ist doch der Stau das schönste Urlaubsziel, das man sich vorstellen kann. Im eigenen Auto hat man ja schon einen fixen Platz, der beim Stau zum gemütlichen Verweilen einlädt. Ich habe in meinem Leben schon viele glückliche Wochen im Stau zugebracht und suche mir dafür immer die besten Zeiten und Routen aus, aber noch nie hat es ein deutscher Urlauber gewagt, sein Handtuch in mein Auto zu legen, um dort einen Platz zu reservieren. Dabei sind unsere Nachbarn mit diesem Thema historisch schwer belastet, da sie die Autobahn zwar quasi erfunden haben, aber anfangs noch nicht genug Fahrzeuge hatten, um einen prächtigen und propagandistisch verwertbaren Stau zu StehnSUCHT produzieren. So musste erst der Volkswagen gebaut werden, um die Bürger ordentlich verstauen zu können. Auf dass uns diese Ursprünge in Erinnerung gerufen werden, finden aktuell wieder folkloristische Kontrollen am Walserberg statt. Sie lassen den Anhängern des gehobenen Staus eine lang währende Grenzerfahrung angedeihen. Der Stau ist auch eine gute Gelegenheit, um Vorurteile gegenüber Menschen aus anderen Nationen abzubauen. Dieses gemeinsame Erlebnis in einer entschleunigten Atmosphäre schweißt die Urlauber zusammen und gewährt ihnen Eindrücke, die sie an anderen Urlaubsdestinationen sicher so nicht hätten. Da sind etwa die Belgier, die ihren Nachwuchs ob dessen Lichtempfindlichkeit im Kofferraum unterbringen müssen, dann dürfen wir einen Blick auf die Niederländer mit ihren Wohnwägen erhaschen, erspähen Ungarn, die ein Familien-Picknick am Pannenstreifen abhalten, während sich unweit davon ein frisch verheirateter Däne einen Ast darüber abfreut, dass er jetzt im Stehen pinkeln darf. Die schönsten Wege führen in den Stau, von wo man beim Anblick der Lärmschutzwände nicht Gefahr läuft, gleich von landschaftlichen Reizen überflutet zu werden. Der Stau ist der optimale Sehnsuchtsort, denn das Staunen kommt schließlich vom Stau. Schöne Ferien! Was wurde aus? Heimische Prominenz von gestern heute betrachtet Sperl hätte noch vier Jahre länger als Bürgermeister amtieren können. Der Dr. Herbert Sperl 63-Jährige wollte aber endlich mehr Zeit für sich und seine Familie haben. Der 1946 in <strong>Linz</strong> geborene Jurist war Dennoch erlebt er erst jetzt den größten Erfolg seiner politischen Karriere – Jahrzehnte lang in der Leondinger Kommunalpolitik tätig – von 1997 bis 2008 bung des strengen Schutzstatus dieses weitläufigen Gebiets forciert, das als grüne die Rettung des Grünzugs St. Isidor. Nachfolger Walter Brunner hat die Aufhe- als SPÖ-Bürgermeister. Er realisierte Lunge zwischen <strong>Linz</strong> und Leonding fungiert. Dort sollte sich ein riesiger Betrieb damals wichtige Vorhaben; unter seiner ansiedeln. Die von Sperl gegründete Bürgerinitiative erreichte aber, dass das Grünland wieder zum Grünzug erklärt wird. Eine entsprechende Verordnung der Lan- Leitung baute man ein neues Rathaus und sprengte die Hochhäuser auf dem desregierung steht nun kurz bevor. In diesem wird es Gemeinden künftig nicht Harter Plateau. Ebenfalls verwirklichte er den vierspurigen Ausbau der gang gut verwaltet, meint der Ex-Bürgermeister. Entscheidend für ihn ist die Fä- mehr erlaubt sein, Bauprojekte zu verwirklichen. Leonding wurde seit seinem Ab- B 139, die von <strong>Linz</strong> über die Plus <strong>City</strong> higkeit, auch mit politischen Opponenten zu reden. Von FP-Landesrat Günther nach Traun führt. Damals endete die Steinkellner hat er einst eine architektonische Anregung erhalten. Sperl besitzt ein Straßenbahn in Leonding, jetzt fährt sie Reihenhaus mit prächtigem Garten. Leidenschaftlich spielt er Tennis und Golf. ebenfalls bis zur Nachbargemeinde. Der seit 1972 verheiratete Familienvater hat eine Tochter und zwei Enkelkinder. 54 SPERLS BOTSCHAFT. Nicht polarisieren, sondern Dialog führen. Foto: Sokoloff, Dr. Sperl
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