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Ausgabe 07-2019

Liebe Leserinnen und Leser, „Net gschempft isch g'nuag g'lobt“ (Nicht geschimpft ist genug gelobt) heißt es im Schwäbischen gern. Aus meiner Heimat kommt viel Tolles, dieses Prinzip gehört nicht dazu, finde ich. Wer es befolgt, lässt positive Aspekte unerwähnt, gibt negativer Selbstkritik schneller mehr Raum und sieht auch bei anderen vor allem das Negative. Das ist weder fürs eigene Wohlbefinden noch fürs Zwischenmenschliche förderlich. Sich ab und zu ein „Gut gemacht“ zu denken und es anderen auszusprechen, tut gut – und ist Übungssache. Gelernt sein will auch das angemessene und richtige Loben unserer Hunde. Jeder ist gefragt, die passenden Varianten selbst zu finden. Anreize für diese Entdeckungsreise finden Sie ab Seite 31. Dort lesen Sie zudem Aussagen erfahrener Trainer. Auf eine Entdeckungsreise ging auch Familie Essig, als sie sich ihren ersten Hund, den Retriever Tino, ins Haus holte. Nach den ersten harmonischen Monaten kam Tino in die Pubertät – und konfrontierte seine unerfahrenen Zweibeiner mit allerlei Unbekanntem. Als Reiseleiterin half ihnen eine Hundetrainerin durch diese schwierige Zeit, die auch erfahrene Hundeleute vor Herausforderungen stellen kann. Was in Hunden während der Pubertät und Phase des Erwachsenwerdens vorgeht, lesen Sie ab Seite 24. Die Essigs dürfen sich für ihren Einsatz und die Fortschritte mit Tino definitiv auf die Schultern klopfen. Klappt es mit dem Lob, sind die Motivation und Bereitschaft zur Zusammenarbeit höher – so machen auch gemeinsame Aktivitäten viel mehr Spaß. Dazu gehört natürlich der Hundesport. Finden Sie in unserem Serienauftakt Spannendes über drei mitunter rasante Sportarten heraus: Agility, Flyball und Zughundesport. Auf geht's! Übrigens: Das Cover zeigt Berner Sennenhund Merlin. Für das Foto entschied sich in einer Abstimmung auf Facebook und Instagram die Mehrheit unserer Fans. Viel Freude beim Lesen wünscht Ihnen Lena Schwarz von DER HUND

Liebe Leserinnen und Leser,

„Net gschempft isch g'nuag g'lobt“ (Nicht geschimpft ist genug gelobt) heißt es im Schwäbischen gern. Aus meiner Heimat kommt viel Tolles, dieses Prinzip gehört nicht dazu, finde ich. Wer es befolgt, lässt positive Aspekte unerwähnt, gibt negativer Selbstkritik schneller mehr Raum und sieht auch bei anderen vor allem das Negative. Das ist weder fürs eigene Wohlbefinden noch fürs Zwischenmenschliche förderlich.

Sich ab und zu ein „Gut gemacht“ zu denken und es anderen auszusprechen, tut gut – und ist Übungssache. Gelernt sein will auch das angemessene und richtige Loben unserer Hunde. Jeder ist gefragt, die passenden Varianten selbst zu finden. Anreize für diese Entdeckungsreise finden Sie ab Seite 31. Dort lesen Sie zudem Aussagen erfahrener Trainer.

Auf eine Entdeckungsreise ging auch Familie Essig, als sie sich ihren ersten Hund, den Retriever Tino, ins Haus holte. Nach den ersten harmonischen Monaten kam Tino in die Pubertät – und konfrontierte seine unerfahrenen Zweibeiner mit allerlei Unbekanntem.

Als Reiseleiterin half ihnen eine Hundetrainerin durch diese schwierige Zeit, die auch erfahrene Hundeleute vor Herausforderungen stellen kann. Was in Hunden während der Pubertät und Phase des Erwachsenwerdens vorgeht, lesen Sie ab Seite 24. Die Essigs dürfen sich für ihren Einsatz und die Fortschritte mit Tino definitiv auf die Schultern klopfen.

Klappt es mit dem Lob, sind die Motivation und Bereitschaft zur Zusammenarbeit höher – so machen auch gemeinsame Aktivitäten viel mehr Spaß. Dazu gehört natürlich
der Hundesport. Finden Sie in unserem Serienauftakt Spannendes über drei mitunter rasante Sportarten heraus: Agility, Flyball und Zughundesport. Auf geht's!

Übrigens: Das Cover zeigt Berner Sennenhund Merlin. Für das Foto entschied sich in einer Abstimmung auf Facebook und Instagram die Mehrheit unserer Fans.

Viel Freude beim Lesen wünscht Ihnen
Lena Schwarz von DER HUND

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<strong>07</strong>/<strong>2019</strong><br />

DAS<br />

ORIGINAL<br />

3,30 €<br />

ISSN 0323-4924<br />

RICHTIG<br />

LOBEN &<br />

BELOHNEN<br />

PLUS Trainer-Statements u. a. von Holger Schüler<br />

RASSEPORTRAIT<br />

BERNER<br />

SENNENHUND<br />

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BeNeLux 4,00 € • Italien 4,60 € • Spanien 4,60 €<br />

ERSTE HILFE<br />

6 Übungen, die<br />

wirklich nutzen<br />

TESTEN SIE IHR WISSEN!<br />

GROSSES WURMQUIZ<br />

FASZIEN BEIM HUND<br />

Innere Schutzhülle<br />

Agility, Flyball &<br />

Zughundesport<br />

3 rasante Hundesportarten<br />

NEUE<br />

SERIE


Fleischig-frisch, wie Hunde es wollen!<br />

Zeitgemäße und artgerechte Ernährung für Hunde<br />

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100 % frische Zutaten<br />

Erhältlich im Fachhandel


Foto: Melanie Hahn<br />

Lena Schwarz mit Vizsla-Hündin Kira<br />

Liebe Leserinnen und Leser,<br />

„Net gschempft isch g'nuag g'lobt“ (Nicht geschimpft ist genug gelobt) heißt es im<br />

Schwäbischen gern. Aus meiner Heimat kommt viel Tolles, dieses Prinzip gehört nicht<br />

dazu, finde ich. Wer es befolgt, lässt positive Aspekte unerwähnt, gibt negativer Selbstkritik<br />

schneller mehr Raum und sieht auch bei anderen vor allem das Negative. Das<br />

ist weder fürs eigene Wohlbefinden noch fürs Zwischenmenschliche förderlich. Sich<br />

ab und zu ein „Gut gemacht“ zu denken und es anderen auszusprechen, tut gut – und<br />

ist Übungssache. Gelernt sein will auch das angemessene und richtige Loben unserer<br />

Hunde. Jeder ist gefragt, die passenden Varianten selbst zu finden. Anreize für diese Entdeckungsreise<br />

finden Sie ab Seite 31. Dort lesen Sie zudem Aussagen erfahrener Trainer.<br />

Auf eine Entdeckungsreise ging auch Familie Essig, als sie sich ihren ersten Hund,<br />

den Retriever Tino, ins Haus holte. Nach den ersten harmonischen Monaten kam Tino<br />

in die Pubertät – und konfrontierte seine unerfahrenen Zweibeiner mit allerlei Unbekanntem.<br />

Als Reiseleiterin half ihnen eine Hundetrainerin durch diese schwierige Zeit,<br />

die auch erfahrene Hundeleute vor Herausforderungen stellen kann. Was in Hunden<br />

während der Pubertät und Phase des Erwachsenwerdens vorgeht, lesen Sie ab Seite 24.<br />

Die Essigs dürfen sich für ihren Einsatz und die Fortschritte mit Tino definitiv auf die<br />

Schultern klopfen.<br />

Klappt es mit dem Lob, sind die Motivation und Bereitschaft zur Zusammenarbeit<br />

höher – so machen auch gemeinsame Aktivitäten viel mehr Spaß. Dazu gehört natürlich<br />

der Hundesport. Finden Sie in unserem Serienauftakt Spannendes über drei mitunter<br />

rasante Sportarten heraus: Agility, Flyball und Zughundesport. Auf geht's!<br />

Übrigens: Das Cover zeigt Berner Sennenhund<br />

Merlin. Für das Foto entschied sich in einer<br />

Abstimmung auf Facebook und Instagram die<br />

Mehrheit unserer Fans.<br />

Viel Freude beim Lesen wünscht Ihnen<br />

Lena Schwarz<br />

Lena Schwarz traf Tamara und Dagmar Essig<br />

mit ihrem Retriever und Pubertier Tino.<br />

Foto: Simone Walter<br />

www.derhund.de


der Hund<br />

SERIE<br />

38 HUNDESPORTARTEN<br />

RASSEPORTRAIT<br />

16 BERNER SENNENHUND<br />

PLUS Insider-Berichte ab S. 22<br />

ERZIEHUNG & TRAINING<br />

24 DIE PUBERTÄT UND ADOLESZENZ<br />

Das passiert im Hund<br />

30 LOBEN LERNEN<br />

Leckerli-Wissen PLUS Trainer-Statements<br />

36 NEUE VIDEOS IM der Hund Club<br />

Sarah Lehner: Abbruchsignal<br />

38 LESER FRAGEN, TRAINER ANTWORTEN<br />

Wie Hund ans Straßenbahnfahren gewöhnen?<br />

Warum fiept mein Hund?<br />

MENSCH & HUND<br />

40 HUNDESPORTARTEN-SERIE, TEIL 1:<br />

Flyball, Zughundesport und Agility<br />

48 ERSTE HILFE AM HUND<br />

8 Maßnahmen, die alle Halter kennen sollten<br />

54 ACHTEN SIE AUFS KLEINGEDRUCKTE<br />

Hundeversicherungen: Gespräch mit einer Anwältin<br />

82 KOLUMNE<br />

Wo hört Tierschutz auf und wo fängt Tierquälerei an?<br />

66 LESER FRAGEN, TIERÄRZTE ANTWORTEN<br />

Wie viel sollten Hunde trinken?<br />

TIERSCHUTZ<br />

Woran erkenne ich gut verdauliches Futter?<br />

69 VERMITTLUNG<br />

Hunde suchen ein Zuhause<br />

AKTUELLES<br />

10 MELDUNGEN<br />

aus Alltag & Wissenschaft<br />

81 TERMINE<br />

SERVICE<br />

6 UNSERE EXPERTEN<br />

8 FOTO DES MONATS<br />

14 EMPFEHLUNGEN DER REDAKTION<br />

70 IHRE BESTEN FOTOS<br />

74 SCHAUFENSTER<br />

76 KLEINANZEIGEN<br />

80 VORSCHAU & IMPRESSUM<br />

Der Hund ONLINE<br />

3 www.derhund.de<br />

3 www.facebook.com/derHund.de<br />

3 www.instagram.com/derhund_official<br />

3 www.derhund.de/newsletter<br />

GESUNDHEIT & ERNÄHRUNG<br />

58 FASZIENTHERAPIE BEIM HUND<br />

Die neue Behandlungsmethode unter der Lupe<br />

62 DAS GROSSE WURMQUIZ<br />

Testen Sie Ihr Wissen!<br />

alle Infos auf den Seiten 72/73<br />

4 Der Hund <strong>07</strong>/<strong>2019</strong>


Unsere Kompetenz<br />

der Hund<br />

EXPERTEN<br />

IN DIESER<br />

AUSGABE<br />

José Arce bezeichnet sich als „Mensch-<br />

Hund-Therapeut“. Der spanische Therapeut<br />

und Autor von Hunde-Fachbüchern<br />

ist weltweit unterwegs, um Seminare und<br />

Workshops zur Mensch-Hund-Beziehung<br />

zu geben. Auf Mallorca betreibt Arce<br />

ein Rehabilitationszentrum, in dem<br />

Problemhunde aus ganz Europa eine<br />

letzte Chance erhalten.<br />

3 www.jose-arce.com<br />

Jochen H. Eberhardt hatte viele Ämter im<br />

nationalen und internationalen Hundewesen<br />

inne und schreibt Hundebücher.<br />

Als Zuchtrichter (seit 1974) richtete er<br />

bisher über 70.000 Hunde in 50 Ländern.<br />

Er ist Architekt und züchtete mit seiner<br />

Frau Silke Beagles, Border Terrier und<br />

Lagotti Romagnoli – 86 Würfe seit 1976.<br />

Seine Hunde (derzeit sieben Lagotti<br />

Romagnoli) leben stets als Familienmitglieder<br />

im Haus.<br />

Normen Mrozinski ist zertifizierter<br />

Hundetrainer, Autor und Blogger.<br />

Seit der <strong>Ausgabe</strong> 12/2015 schreibt er<br />

die Kolumne in der Hund. Er berät<br />

Halter von Hunden mit Verhaltensproblemen<br />

und bietet spezielles Training<br />

für verhaltensauffällige Hütehunde<br />

an. Außerdem hält er Workshops<br />

und Vorträge für Hundehalter sowie<br />

Fortbildungen für Hundetrainer.<br />

3 www.nomro.de<br />

Unsere Artikel bündeln das Wissen von Tierärzten,<br />

Trainern und weiteren unabhängigen Experten.<br />

Dr. Gregor Berg ist Tierarzt mit einer Praxis<br />

für Ernährungsberatung. Um Hunde und<br />

Katzen mit hochwertigem und bedarfsgerechtem<br />

Futter – auch im Krankheitsfall<br />

– versorgen zu können, hat er die Dr. Berg<br />

Tiernahrung GmbH gegründet. Studiert<br />

hat er in München und dort an der Klinik<br />

für Innere Medizin promoviert.<br />

3 www.gregorberg.com<br />

3 www.dr-berg-tiernahrung.com<br />

Perdita Lübbe-Scheuermann ist durch die<br />

Tierärztekammer Schleswig-Holstein<br />

zertifizierte Hundetrainerin, Mitglied des<br />

Prüfungsaus schusses für Tierpfleger der<br />

IHK Gießen- Friedberg und Fachbuchautorin.<br />

Sie berät Halter in Sachen Erziehung<br />

und Umgang mit dem Hund, gibt<br />

Seminare für Hunde halter, Hundetrainer<br />

und Tierpfleger und bietet seit Neuem<br />

auch tiergestütztes Coaching mit Pferd<br />

und Hund an.<br />

3 www.hundeakademie.de<br />

Dr. Jennifer Nehls studierte an der Tierärztlichen<br />

Hochschule Hannover und<br />

promovierte in Kooperation mit dem<br />

Anatomischen Institut der Hochschule<br />

im Krankenhaus Reinbek St. Adolf-Stift<br />

über den chronischen Leistenschmerz.<br />

Sie absolvierte ihre Assistenzzeit in<br />

einer großen süddeutschen Kleintierklinik.<br />

Heute betreibt sie als Medizinjournalistin<br />

das Pressebüro für Humanund<br />

Tiergesundheit.<br />

3 www.drjennifernehls.de<br />

Fotos: Sabine Stuewer, privat, Tina Feldhoff<br />

6 Der Hund <strong>07</strong>/<strong>2019</strong>


Holger Schüler hat mehr als 25 Jahre<br />

Erfahrung in der Arbeit mit Hunden.<br />

Er ist ausgebildeter Hundetrainer,<br />

Hundeerziehungsberater und Rettungshundeführer.<br />

Er bildet selbst Hundetrainer<br />

aus, verfasst Bücher zu Erziehung<br />

und Haltung, ist im TV als Experte zu<br />

sehen und tritt mit seinem derzeit dritten<br />

Bühnenprogramm auf. Großen Wert legt<br />

er auf Alltagstraining.<br />

3 www.aufsechspfoten.de<br />

Simone Walter ist Sportwissenschaftlerin<br />

(B. A.), Hundephysiotherapeutin und von<br />

der Tierärztekammer Schleswig-Holstein<br />

zertifizierte Hundetrainerin. Sie betreibt<br />

Ihre Hundeschule im Raum Karlsruhe.<br />

Nonverbale Kommunikation, Alltagstraining,<br />

gegenseitiges Verständnis im<br />

Team Mensch-Hund und Training am<br />

Pferd sind ihre Schwerpunkte.<br />

3 www.teamtraining-walter.de<br />

Außerdem bereichern diese Experten das Heft:<br />

Krystana Föh, Katrin Heimsath, Angelika Lanzerath und Frauke Loup.<br />

Kristina Ziemer-Falke ist Hundetrainerin<br />

und Mitglied im Prüfungsausschuss der<br />

Tierärztekammer Niedersachsen für die<br />

behördliche Hundetrainerzertifizierung.<br />

Die Expertin für Hundeverhalten gründete<br />

gemeinsam mit ihrem Mann Jörg<br />

Ziemer das Schulungszentrum für Hundetrainer,<br />

das inzwischen eine etablierte<br />

Ausbildungsstätte mit Standorten in ganz<br />

Deutschland und Österreich ist.<br />

3 www.ziemer-falke.de<br />

Mitglieder von derHund Club können<br />

ihre Fragen direkt in die Runde unserer<br />

rund 100 Experten werfen und eine<br />

persönliche Antwort erhalten.<br />

Profitieren Sie von einer Club-<br />

Mitgliedschaft (3 www.derhund.de/club)<br />

und lesen Sie dazu, wie viele wertvolle<br />

Vorteile Sie davon haben – es lohnt sich!<br />

www.derhund.de


Haltungsnote 1!<br />

Die hat sich dieser Hund redlich verdient, finden wir.<br />

FOTO<br />

DES<br />

MONATS<br />

Haben auch Sie eine Wasserratte, die spektakuläre Motive liefert?<br />

Dann schicken Sie uns doch ein Bild für die Rubrik „Ihre besten Fotos“ mit Angaben<br />

zu Name, Rasse, Alter und Entstehungsort des Fotos an unserebesten@derhund.de<br />

(Die Urheber- und Veröffentlichungsrechte müssen bei Ihnen liegen, Bildgröße mind. 1 MB).<br />

Foto: Robert Gordon Taylor/stock.adobe


Aktuell<br />

NEWS<br />

RUND<br />

UM DEN<br />

HUND<br />

WILSBERG HAT EIN<br />

HERZ FÜR HUNDE<br />

Der deutsche Schauspieler und<br />

Labrador-Liebhaber Leonard Lansink<br />

ist Schirmherr des bundesweiten<br />

„Tag des Hundes“ am 15.<br />

und 16. Juni. Der Verband für das<br />

Deutsche Hundewesen e. V. (VDH)<br />

ernannte den als „Schnüffler“<br />

Wilsberg im TV auftretenden Darsteller<br />

zum diesjährigen Botschafter<br />

des Hundes.<br />

Quelle: www.vdh.de<br />

Grafik: IVH und ZZF<br />

+ + + + + +<br />

TASSO-EINSATZ<br />

IN RUMÄNIEN<br />

Auf Bitte des Bürgermeisters<br />

von Bals in Rumänien hat Tasso<br />

nach mehr als fünf Jahren Unterbrechung<br />

im April <strong>2019</strong> eine<br />

Kastrationsaktion für Hunde und<br />

Katzen durchgeführt. Innerhalb<br />

von 12 Tagen wurden 206 Tiere<br />

kastriert. Das soll dabei helfen,<br />

dass es weniger ungewollten<br />

Nachwuchs gibt, der auf der<br />

Straße landet.<br />

Quelle: www.tasso.net/Tierschutz<br />

+ + + + + +<br />

DEUTSCHE<br />

TIERTRAINERIN<br />

AUSGEZEICHNET<br />

Seit fast 20 Jahren ist die Sozialpädagogin<br />

und Tiertrainerin<br />

Ingrid Stephan in der Aus bildung<br />

von Fachkräften für tiergestützte<br />

Interventionen aktiv. Für<br />

ihre Erfolge erhielt sie nun von<br />

IAHAIO, dem weltweiten Dachverband<br />

von Organisationen aus<br />

dem Bereich der tiergestützten<br />

Interventionen, den William F.<br />

McCulloch Award. Stephan ist<br />

weltweit die dritte Preisträgerin,<br />

2013 ging der Award nach England<br />

und 2016 in die USA.<br />

Quelle: Forschungskreis<br />

Heimtiere in der Gesellschaft<br />

Zahl der Heimtiere in<br />

Deutschland bleibt stabil<br />

Wie viele Tiere leben in deutschen Haushalten? Und wer hält sie? Antworten darauf liefert<br />

auch für 2018 die repräsentative Erhebung, für die das Marktforschungsinstitut Skopos<br />

7.000 Haushalte befragt hat. Beauftragt wurde das Institut vom Industrieverband<br />

Heimtierbedarf (IVH) e.V. und Zentralverband Zoologischer Fachbetriebe Deutschlands<br />

e. V. (ZZF). Das Ergebnis: In 45 Prozent der Haushalte hierzulande leben Tiere. Am beliebtesten<br />

sind Katzen, mit 14,8 Millionen Tieren in 23 Prozent der Haushalte. Die 9,4 Millionen<br />

Hunde belegen Platz 2. Sie sind in 19 Prozent der Haushalte vertreten. Der Anteil der Einpersonenhaushalte,<br />

in denen ein Tier lebt, stieg im Vergleich zu 2017 von 30 auf 32 Prozent.<br />

Der Gesamtumsatz der Heimtiernahrungs- und Bedarfindustrie stieg von 4,838 Milliarden<br />

Euro in 2017 auf 4,948 Milliarden Euro in 2018. <br />

Tierärztin wegen<br />

Tierquälerei verurteilt<br />

Quelle: IVH und ZZF<br />

Die Kleine Strafkammer des Landgerichts Landau in der Pfalz hat eine Tierärztin wegen<br />

Verstoßes gegen das Tierschutzgesetz zu einer Gesamtfreiheitsstrafe von neun Monaten<br />

ohne Bewährung aufgrund „quälerischer Misshandlung von Wirbeltieren“ sowie Betruges<br />

in zwei Fällen verurteilt. Zudem verhängte die Kammer ein Verbot des Haltens und<br />

Betreuens von Tieren für die Dauer von vier Jahren. Die Tierärztin hatte Katzen, Hunde<br />

und zwei Kängurus unsachgemäß gehalten. Sie war nach einem ersten Urteilsspruch<br />

in Berufung gegangen, wobei im Grundsatz die ursprüngliche Entscheidung bestätigt<br />

wurde. Lediglich vom Vorwurf der Tierquälerei im Hinblick auf die zwei Kängurus wurde<br />

sie freigesprochen. Strafmildernd wirkte, dass die Tierärztin bisher nicht vorbestraft und<br />

teilweise geständig war, sowie dass eine Sachverständige eine Persönlichkeitsstörung als<br />

ursächlich für das Verhalten attestierte. <br />

Quelle: https://lgld.justiz.rlp.de<br />

10 Der Hund <strong>07</strong>/<strong>2019</strong>


Aktuell<br />

KEIN HUNDEBESUCHSRECHT<br />

NACH SCHEIDUNG<br />

Das Oberlandesgericht Stuttgart hat in einem Rechtsstreit eines geschiedenen Ehepaares um das Umgangsrecht an der gemeinsam<br />

angeschafften Labradorhündin gegen die Klägerin entschieden. Die Frau hatte nach der Scheidung im September 2018 versucht, die<br />

Möglichkeit einzuklagen, die Hündin weiter zu treffen. Diese hatte das Paar vor der Eheschließung aus einem Tierhilfeverein geholt,<br />

den Abgabevertrag hatte der Mann unterschrieben. Das Gericht begründete sein Urteil damit, dass kein gesetzlicher Anspruch auf die<br />

Regelung eines Umgangsrechtes mit dem Hund bestehe und sich ein derartiges Recht weder aus der Hausratsverordnung noch aus den<br />

gesetzlichen Regelungen zum Umgangsrecht mit Kindern herleiten lasse. Zudem sei aus dem Abgabevertrag ersichtlich, dass der Mann<br />

Eigentümer der Hündin geworden sei und sie daher nach der Scheidung zu Recht in seinem alleinigen Besitz verblieben sei. Für Tiere<br />

gelten grundsätzlich die für Sachen geltenden Vorschriften des Bürgerlichen Gesetzbuches (BGB).<br />

Quelle: www.olg-stuttgart.de<br />

Zahnschmelzprobleme<br />

bei Hunden<br />

im Fokus<br />

Forscher der Universität Helsinki haben<br />

sich in einer Studie mit erblich bedingten<br />

Defekten bei der Zahnschmelzentwicklung<br />

von Hunden beschäftigt. Sie brachten<br />

die Defekte mit neuen Genvarianten<br />

im ENAM-Gen von Parson Russell Terriern<br />

sowie im ACP4-Gen von Akitas und American<br />

Akitas in Zusammenhang. Vor allem<br />

die Rolle des ACP4-Gens in der Entwicklung<br />

des Zahnschmelzes sei noch nicht<br />

genau bekannt, wie die Hauptautorin der<br />

Studie sagte. Hunde mit einer ACP4-Mutation<br />

haben dünneren Zahnschmelz. ENAM<br />

steht für Enamalin, das Schlüsselprotein<br />

des Zahnschmelzes. Es spielt eine wichtige<br />

Rolle dabei, dass der Zahnschmelz dick<br />

genug wird. Für die Forscher und Tierärzte<br />

ist es wichtig, die Ursachen und Mechanismen<br />

der Zahnschmelzprobleme zu<br />

verstehen, um Behandlungsmöglichkeiten<br />

zu entwickeln.<br />

Quelle: www.sciencedaily.com<br />

www.derhund.de<br />

+<br />

NEU<br />

ALS PANSEN<br />

UND SENIOR<br />

Rinti auch als Mischfütterung<br />

Häufig wird, gerade auch für größere Hunde, zur<br />

Rinti Dose auch Trockenfutter gemischt. Nun<br />

braucht man auch beim Trockenfutter nicht auf<br />

die Rinti Fleischqualität zu verzichten.<br />

Rinti Maximum hat eine hohe Ergiebigkeit,<br />

deshalb auf die Gewichtsangaben der Fütterungsempfehlung<br />

achten.<br />

Für Kennerhunde<br />

Rinti Maximum<br />

Trockenfutter


Aktuell<br />

Foto: zooplus AG<br />

POP-UP-PARK AUF DEM RHEIN<br />

Für rund 22.000 Hunde in Düsseldorf und 28.500 in Köln registrierte Vierbeiner stehen lediglich 80 offizielle<br />

Auslaufflächen zur Ver fügung. Der Internethändler Zooplus will ein wenig Abwechslung schaffen und lässt<br />

zu seinem 20-jährigen Jubiläum eine schwimmende Hundewiese auf dem Rhein vor Anker gehen. In der Zeit<br />

von 7. bis 9. Juni <strong>2019</strong> können Hunde und Halter ihre Gassi-Runde im Pop-up-Park auf dem Rhein in Düsseldorf<br />

sowie vom 14. bis 16. Juni <strong>2019</strong> in Köln genießen. Dafür wurde ein schwimmender Ponton mit 1<strong>07</strong> Metern<br />

Länge und gut 10 Metern Breite mit Rollrasen ausgelegt. Darauf stehen neben einem Agility-Parcours zudem<br />

verschiedene Spielzeuge für die Vierbeiner parat. Experten-Workshops und Hundetrainer gestalten ein Programm,<br />

auch ein Tierarzt wird vor Ort sein.<br />

Quelle: www.zooplus.de.<br />

STUDIE: GESCHIRRE SCHRÄNKEN<br />

<br />

SCHULTER BEWEGLICHKEIT EIN<br />

Foto: Ann Lillie/stock.adobe<br />

Hundegeschirre können zwar die Halswirbelsäule entlasten – doch sie schränken die Beweglichkeit<br />

der Schultern und Vorderläufe ein. Dabei gibt es Unterschiede zwischen den häufig eingesetzten<br />

Y-förmigen und den H-förmigen Geschirren. Das zeigt eine britische Studie aus dem Frühjahr <strong>2019</strong>.<br />

Neun Mischlinge und reinrassige Hunde – darunter ein Labrador und ein Nova Scotia Duck Tolling<br />

Retriever, Rottweiler-Mix, Border Collie, Weimaraner und Springer Spaniel – absolvierten mehrere<br />

dokumentierte Testläufe mit Geschirren und ohne sowie zusätzlich mit Gewicht auf einen Laufband.<br />

Die Tiermediziner hatten erwartet, dass die Belastungen der Schulter mit dem Y-förmigen Gurt geringer<br />

ausfallen würden. Die Studie ergab anderes: Die Y-förmigen Geschirre, die die Bewegungen nicht<br />

einschränken sollten, zeigten beim Vergleich deutliche Einschränkungen der Schulterbeweglichkeit<br />

und -streckung, unabhängig vom Hundetyp. Auch bei der H-förmigen Geschirrsorte reduzierte sich<br />

der Winkel der Schulterstreckung deutlich gegenüber dem Laufen ohne Geschirr.<br />

Quelle: https://veterinaryrecord.bmj.com<br />

12 Der Hund <strong>07</strong>/<strong>2019</strong>


Urlaub mit Hund im Bayerischen Wald<br />

Persönlich, herzlich & familiär<br />

Lichtdurchflutete Wiesentäler, tiefe<br />

Schluchten und kühle Wildbäche<br />

sind der ideale Abenteuerspielplatz<br />

für den Vierbeiner. Inmitten dieser<br />

weitgehend unzerstörten Natur<br />

des Bayerischen Waldes liegt das<br />

Gutshotel Feuerschwendt – ein Naturparadies<br />

für Mensch und Hund.<br />

Wir haben uns auf die Bedürfnisse<br />

von Gästen mit Hund eingestellt.<br />

Begrüßungsleckerli,<br />

bequeme Hundebetten,<br />

kuschelige Hundehandtücher und<br />

Fressnäpfe runden das Angebot ab.<br />

Im überdachten Agility-Parcours<br />

können Ihre Fellbündel<br />

kostenlos und jederzeit nach<br />

Herzenslust toben. Zusätzlich<br />

bieten wir Hunde-Seminare in Zusammenarbeit<br />

mit unserem Partner,<br />

der Hundeschule Hexenhof, an.<br />

Auf Gut Feuerschwendt finden<br />

Sie großzügige Wohneinheiten,<br />

unter anderem<br />

große Bungalows mit zwei Schlafräumen<br />

- und viel Freiraum draußen.<br />

Wellnessfreunde<br />

können<br />

herrliche Anwendungen in<br />

unserem Wohlfühlstudio genießen<br />

oder im großen Hallenbad relaxen.<br />

HOTEL<br />

Gutshotel Feuerschwendt<br />

Gut Feuerschwendt 1<br />

94154 Neukirchen vorm Wald<br />

Tel: 0049 8505 91290<br />

www.gut-feuerschwendt.de<br />

Finden Sie weitere Informationen<br />

unter unserem QR-Code:<br />

Für Pferdebegeisterte ist unserem<br />

Hotel ein Gutshof mit Reitstall samt<br />

Reitunterricht und Kutschenfahrten<br />

angeschlossen. Die Mitnahme<br />

eines eigenen Pferdes ist möglich.<br />

Gastboxen sind vorhanden.


Empfehlungen der Redaktion<br />

HUNDE FOTOGRAFIEREN<br />

EIN WIRKLICH NÜTZLICHES BUCH<br />

Mit ihrem neuen Buch „Hunde-Shooting: Fotografieren mit ‚Wau-Effekt‘“ gibt die erfahrene<br />

Hundefotografin Regine Heuser Fotografie-Neulingen ebenso wie Fortgeschrittenen<br />

viele gute Tipps und nützliches Hintergrundwissen an die Hand. Die Autorin, deren<br />

Motto „Raus aus der Automatik“ lautet, schafft es, die Informationen verständlich zu<br />

vermitteln. Die gute Struktur macht es für alle einfach, die gezielt zu bestimmten Themen<br />

springen möchten. Sehr schön ist auch die persönliche Note, denn Heuser stellt einige<br />

der Hundemodels vor. Besonders von Interesse für viele Fotografie-Fans: Bei jedem Foto<br />

finden sich Infos über die verwendeten Kameraeinstellungen. Alles in allem ein Buch,<br />

dass sich für alle lohnt, die scharfe und gekonnt inszenierte Hundefotos schießen und<br />

sich auch mit dem ganzen Drumherum auseinandersetzen wollen, und das sicher auch<br />

als Geschenk gut ankommt. Hardcover, 320 Seiten.<br />

3 www.bildnerverlag.de<br />

FÜR SIE<br />

GELESEN<br />

FÜR SIE<br />

PROBIERT<br />

GETREIDEFREIES FUTTER<br />

KNUSPRIG UND LEICHT VERDAULICH<br />

Trockenfutter, die als Alleinfutter eingesetzt werden sollen, brauchen eine ausgewogene<br />

Zusammensetzung. Bei den neuen, getreidefreien Purina-Beyond-Trockenfuttersorten<br />

ersetzt Maniok das Getreide. Das macht das ansonsten angenehm trockene und sich<br />

nicht ölig anfühlende Futter besser verträglich für Hunde, die zu Allergien neigen. Wie<br />

andere Sorten auch kommt es ohne Zucker sowie künstliche Farb-, Geschmacks- und<br />

Konservierungsstoffe aus. Die relativ kleinen Kroketten gehören geruchstechnisch<br />

zu den dezenten – aber durchaus für den Hund reizvollen. Im Kurztest akzeptierte<br />

Mischlingshündin Paula, die sonst vor allem auf Fisch steht, das Futter mit Rind auch am<br />

dritten Tag noch – auch wenn sie nicht mehr ganz so begeistert kaute.<br />

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FÜR SIE<br />

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RUTSCHFEST UND SPÜLMASCHINENTAUGLICH<br />

Mit dem Wolters Diner Steel zieht ein Designerstück als Futterstelle ein. Die Ausführung<br />

des außen polierten und innen mattierten Edelstahlnapfes ist solide, das Füllvolumen<br />

mit einem halben Liter für den 15 Kilo wiegenden Testhund völlig ausreichend. Andere<br />

Größen sind natürlich auch lieferbar. Der Napf trumpft mit von Thermosflaschen<br />

bekannter luftgefüllter Doppelwandigkeit auf, die Wasser länger kühl hält. Den Test in der<br />

Spülmaschine hat der Napf bestanden und er bewies auch, dass er danach noch rutschfest<br />

auf verschiedenen glatten Untergründen steht. Lediglich der äußere Glanz fordert ein<br />

Abtrocknen nach dem Aus- und Abwaschen ein – bei so einem Schmuckstück sollte das<br />

drin sein.<br />

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14 Der Hund <strong>07</strong>/<strong>2019</strong>


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Wasser schützt • Exklusiv für alle Der<br />

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sehr zufrieden, die<br />

monatlichen Kosten<br />

sind überschaubar<br />

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Damit ich nicht im Ungewissen<br />

bleibe wo<br />

sich mein Haustier gerade<br />

bef indet, habe<br />

ich mir den V-Pet- Kippy<br />

GPS-Tracker angeschafft.<br />

Ich bin mit diesem<br />

Tracker jetzt schon<br />

sehr zufrieden.“<br />

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Rasseportrait<br />

SANFTER<br />

BÄR AUS DEN<br />

BERGEN<br />

Er sieht aus wie ein großer, bunter Teddybär. Seine Augen leuchten warmherzig,<br />

sein unerschütterliches Gemüt kann einen Zen-Meister vor Neid erblassen lassen<br />

und sein deftiger Humor hat einen ausgesprochen hohen Unterhaltungswert:<br />

der Berner Sennenhund.<br />

Text: Julia Elling<br />

Illustration: a7880ss/stock.adobe<br />

Große, schwarze Hunde<br />

gelten nicht gerade als<br />

Every body's Darling. Anders<br />

der Berner Sennenhund: Mit<br />

seiner schwarz-bunten Jacke<br />

und seiner freundlichen Ausstrahlung fliegen<br />

ihm die Sympathien mühelos zu. Er<br />

gehört zu den beliebtesten Hunde rassen<br />

in Deutschland, auch wenn der VDH 2018<br />

erstmals seit Jahren mit 779 eingetragenen<br />

Welpen unter der Tausendermarke<br />

blieb. Wer mit einem „Bernie“ zusammenlebt,<br />

schwärmt von seinem sanftmütigen<br />

Wesen. Und er liebt die unverblümt-herzliche<br />

Art, die seine zünftige Herkunft verrät<br />

– als Bauernhund auf den abgelegenen<br />

Bergalmen der Schweiz.<br />

Arbeit auf der Alm<br />

Bari, Blassi oder Ringgi – so hießen früher<br />

viele Sennenhunde – halfen den Alpenhirten<br />

(Sennen genannt) bei ihrer Arbeit.<br />

Kleinere, wendige Hunde trieben die<br />

Kühe zum Melken in den Stall, die großen<br />

bewachten den Hof und zogen die Milchkarren<br />

zur Käserei oder auf den Markt.<br />

Für den Einsatz auf der Alm mussten die<br />

Hunde absolut zuverlässig sein: Sie durften<br />

nicht jagen, streunen oder Aggressionen<br />

gegen Mensch oder Tier zeigen.<br />

Das Leben in den Bergen war hart, und<br />

ein Hund, der sich nicht an die Regeln<br />

hielt, wurde nicht durchgefüttert. Vielmehr<br />

riskierte er, selbst im Topf zu landen<br />

– das Hundefleisch bereicherte in einigen<br />

Gegenden den Speiseplan der Alpenbewohner.<br />

Mit ihren Sennen hunden lebten<br />

und arbeiteten die Hirten eng zusammen.<br />

Die Vierbeiner waren fest in die Arbeitsabläufe<br />

und die Almgemeinschaft eingebunden.<br />

Häufig durften sie am Abend mit<br />

ins Haus, um dort zu schlafen – für einen<br />

16 Der Hund <strong>07</strong>/<strong>2019</strong>


Foto: S. Starick/tierfotoagentur


Rasseportrait<br />

Foto: Katrin Jung<br />

Bei der Berner Sennenhündin fällt die Statur<br />

insgesamt etwas weniger „bärig“ aus, während<br />

Rüden ein stattliches Format erreichen können.<br />

Foto: S. Starick/tierfotoagentur<br />

DIE RASSE IN KÜRZE<br />

Ursprung: Der Berner Sennenhund stammt vom sogenannten<br />

Dürrbachhund ab, einem vielseitigen Bauernhund aus<br />

Dürrbach bei Riggisberg im Kanton Bern.<br />

Ursprungsland: Schweiz<br />

Wesen:<br />

gelassen, furchtlos, wachsam, gutmütig, freundlich, friedlich,<br />

seiner Familie gegenüber sehr anhänglich, intelligent,<br />

neugierig, leichtführig, manchmal etwas eigenständig, von<br />

mittlerem Temperament<br />

Verwendung: Ursprünglich ein Treib-, Wach- und Zughund, ist er heute vor<br />

allem ein Familien- und Begleithund. Auch als Rettungs- und<br />

Therapiehund wird der Berner Sennenhund eingesetzt.<br />

Besonderheiten: Berner Sennenhunde sind sehr gute Futterverwerter. Halter<br />

sollten auf eine schlanke Linie achten. Im Sommer können die<br />

Hunde durch ihr dichtes Fell unter der Hitze leiden und sollten<br />

bei Bedarf geschont werden. Im Winter zeigen sie sich oft<br />

deutlich lebhafter.<br />

Gebrauchshund nicht selbstverständlich.<br />

So entwickelten sich die Sennenhunde zu<br />

geselligen und häuslichen Tieren.<br />

Vom Dürrbachler zum<br />

Berner Sennen<br />

Sennenhunde gab es in vielen Regionen<br />

der Alpen – und das schon vor Jahrhunderten.<br />

Die Vorfahren des Berner Sennenhundes<br />

lebten in dem kleinen Weiler<br />

Dürrbach im Berner Oberland. Mitte des<br />

19. Jahrhunderts wurde der abgelegene<br />

Ort durch eine neue Eisenbahnlinie und<br />

Postkutschen erschlossen. Fahrende Handwerker<br />

und Händler wurden auf die tüchtigen<br />

„Dürrbächler Hunde“ aufmerksam.<br />

Sie wussten einen guten Zughund zu<br />

schätzen, denn Hundekarren waren ein<br />

beliebtes Transportmittel.<br />

Bei den ersten Hundeschauen der<br />

Schweizerischen Kynologischen Gesellschaft<br />

(SKG) Anfang des 20. Jahrhunderts<br />

präsentierten die Dürrbacher-Bauern ihre<br />

Hunde – mit Erfolg. Ab 1904 begann eine<br />

planmäßige Zucht, und man entschied sich<br />

für den etwas weltmännischer klingenden<br />

18 Der Hund <strong>07</strong>/<strong>2019</strong>


Rasseportrait<br />

Namen „Berner Sennenhund“. Es dauerte<br />

nicht lange, da gelangte der Berner Sennenhund<br />

in unsere Breiten: Das Münchner<br />

Ehepaar Behrens war auf der Suche nach<br />

einem Wachhund. 1911 lernten die Behrens<br />

den Berner Sennenhund auf einer Schweizreise<br />

kennen – und bauten kurz darauf die<br />

erste Zucht in Deutschland auf.<br />

Bunter Bauernhund<br />

Viele Dürrbachhunde waren zumeist dreifarbig<br />

und langhaarig. Heute ist das längere,<br />

üppige, glatte oder leicht gewellte<br />

Fell und die typische Färbung ein Markenzeichen<br />

des Berner Sennenhundes. Zeitgenössische<br />

Darstellungen zeigen, dass die<br />

Dürrbächler kleiner und leichter als unsere<br />

modernen Rassevertreter waren.<br />

Vermutungen zufolge hat der Berner<br />

Sennenhund seine stattliche Statur der<br />

Einkreuzung von Neufundländern und<br />

Bernhardinern zu verdanken. Nach aktuellem<br />

Rassestandard haben Hündinnen<br />

ein Schultermaß von 58 bis 66 Zentimetern,<br />

Rüden von 64 bis 70 Zentimetern.<br />

Ein ausgewachsener Berner Sennenhund<br />

bringt zwischen 38 und 50 Kilogramm<br />

auf die Waage.<br />

K Ö R P E R B A U<br />

WÄCHTER, TREIBER, LASTENZIEHER<br />

Gesundheitliche Schattenseiten<br />

Hatten die Bauern noch nach Gebrauchshundemerkmalen<br />

selektiert, lag das Haupt-<br />

Der Berner Sennenhund hat den Körperbau eines Gebrauchshundes, der für<br />

vielfältige Aufgaben geeignet ist. Als Treib- und Wachhund ist er eine eindrucksvolle<br />

Gestalt, die Kraft und Beweglichkeit miteinander verbindet. Für<br />

seine Arbeit als Zughund braucht er eine muskulöse und stabile Statur mit<br />

stämmigen Gliedmaßen.<br />

Sein Erscheinungsbild ist harmonisch und ausgewogen. Das Verhältnis<br />

zwischen Widerristhöhe und Körperlänge sollte 9:10 betragen. Damit ist der<br />

Berner Sennenhund eher quadratisch als langgestreckt gebaut. In allen Gangarten<br />

bewegt er sich raumgreifend und gleichmäßig.<br />

Das prächtige Fell ist dreifarbig. Grundfarbe ist ein tiefes Schwarz. Typisch ist<br />

die symmetrische Blesse, die sich zur Schnauze hin verbreitert. Auch die Brust, die<br />

Pfoten und die Rutenspitze sind weiß. Über den Augen, an den Backen, der Brust<br />

und den Beinen zeigen sich satte, rotbraune Abzeichen.<br />

augenmerk bei der Reinzucht auf dem<br />

Erscheinungsbild. Dabei entwickelten sich<br />

gesundheitliche Nachteile, deren Auswirkungen<br />

bis heute spürbar sind. So ist die<br />

Rasse nicht nur von Hüftdysplasie betroffen,<br />

auch Krebserkrankungen treten häufig auf.<br />

Augenkrankheiten wie das Entropium und<br />

das Ektropium können unbehandelt zur<br />

Erblindung führen. Die mittlere Lebenserwartung<br />

des Berner Sennenhundes, so<br />

hat eine vom Schweizer Sennenhundverein<br />

für Deutschland (SSV) beauftragte<br />

Weitere typische Erbkrankheiten sind Untersuchung herausgefunden, beträgt<br />

die Meningitis-Arteriitis, eine Rückenmarkentzündung,<br />

und die Degenerative Myelopathie,<br />

eine Erkrankung der Nervenzellen.<br />

siebeneinhalb Jahre. Heute setzen sich die<br />

meisten Züchter entschlossen dafür ein,<br />

die Gesundheit der Rasse zu verbessern. 3<br />

Für unsere nahrungssensiblen Freunde.<br />

Bei den meisten Futtermittelallergien geeignet: MERA pure sensitive<br />

• Nur eine Protein- und eine Kohlenhydratquelle<br />

• Ausgewählte Sorten mit hohem Anteil<br />

an frischem Fleisch<br />

• Große Variantenauswahl<br />

Vom Familienbetrieb für<br />

das Familientier seit 1949<br />

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Rasseportrait<br />

Foto: Katrin Jung<br />

Wenn der Junghund sein Temperament zeigt, fliegen schon<br />

einmal die Ohren vor lauter Schwung und Begeisterung.<br />

DIE VIER SENNENHUNDERASSEN<br />

Der Berner Sennenhund ist vermutlich die bekannteste der Schweizer Sennenhunderassen.<br />

Doch er ist nicht die einzige: Er hat drei nahe Verwandte, die<br />

allesamt kurzhaarig sind. Der Große Schweizer Sennenhund ist ein Wach- und<br />

Schutzhund, der mit bis zu 72 Zentimetern Stockmaß noch ein wenig größer<br />

wird. Die Aufgabe des kleineren, nur bis zu 56 Zentimeter großen Appenzeller<br />

Sennenhundes war hauptsächlich das Hüten und Treiben der Rinder. Der aktive,<br />

wendige Entlebucher Sennenhund ist mit bis zu 52 Zentimetern Schulterhöhe<br />

der kleinste aus der Familie – und ebenfalls ein Hüte- und Treibhund.<br />

Bodenständiger Beschützer<br />

Das Wesen des Berner Sennenhundes<br />

ist selbstbewusst und ursprünglich. Er<br />

strahlt eine ansteckende Lebensfreude<br />

aus und erheitert seine Menschen mit<br />

fröhlich-derbem Humor. Mit seiner Gutmütigkeit,<br />

seiner Geradlinigkeit und seiner<br />

besonderen Anhänglichkeit ist er als<br />

Familienhund eine Idealbesetzung. Die<br />

harmoniebedürftigen Bären sind ausgesprochen<br />

kinderlieb und auch anderen<br />

Tieren gegenüber friedliebend.<br />

Dabei sollte man nicht vergessen, dass<br />

der Berner Sennenhund ein Gebrauchshund<br />

war und auch heute noch über<br />

Wach- und Schutztrieb verfügt. Fremden<br />

gegenüber zeigt er sich reserviert,<br />

aber nicht aggressiv. Sie werden mit<br />

kurzem Bellen angekündigt. Wahre Sangeskünste<br />

erwachen in ihm, wenn er<br />

ein Familienmitglied begrüßt. Viele Berner<br />

passen sorgsam auf ihre Lieben auf – entfernen<br />

die sich allzu weit, werden sie durch<br />

freundliches Anstupsen zurück beordert.<br />

Mit seiner ruhigen Art ist der Berner<br />

Sennenhund fast überall willkommen.<br />

Spitze Zungen behaupten jedoch, er wisse<br />

genau, wann es auf manierliches Benehmen<br />

ankomme – und bemühe sich dann,<br />

seinen Zweibeiner bestmöglich zu blamieren.<br />

Fest steht jedenfalls: So gemütlich der<br />

Berner Sennenhund wirkt, seine Intelligenz<br />

sollte man nicht unterschätzen. Er ist<br />

sehr interessiert und lernfreudig. Immerhin<br />

packte er auf der Alm bei den unterschiedlichsten<br />

Tätigkeiten mit an. Dem<br />

Hirten gehorchte er zwar bereitwillig,<br />

doch seine Aufgaben fand und erledigte er<br />

größtenteils selbstständig.<br />

Auch heute lässt er sich leicht erziehen,<br />

trifft aber auch gern eigene Entscheidungen.<br />

Kann der pragmatische Bauernhund<br />

den Sinn einer Anweisung nicht nachvollziehen<br />

– häufig ist das beim Einfordern<br />

eines kultivierten Verhaltens der<br />

Fall – ignoriert er sie liebenswürdig. Bei<br />

einem Hund, dem es an Größe oder Muskelkraft<br />

nicht mangelt, kann das problematisch<br />

werden. Halter eines Berner<br />

Sennenhundes sollten deshalb durchsetzungsstark<br />

und geduldig sein – und<br />

20 Der Hund <strong>07</strong>/<strong>2019</strong>


Rasseportrait<br />

auf eine einfühlsame, aber konsequente<br />

Erziehung Wert legen.<br />

Kein Sport-Crack<br />

Am liebsten verbringt der Berner Sennenhund<br />

den Tag mit seiner Familie: Kuscheln,<br />

spielen und ausgiebige Spaziergänge stehen<br />

auf seiner persönlichen Wunschliste ganz<br />

oben. Manche Exemplare sind sportlicher<br />

und lieben es, über die Wiesen zu galoppieren.<br />

Obwohl er ein Arbeitshund war, braucht<br />

er kein ausgeklügeltes Beschäftigungsprogramm.<br />

Intelligenz- und Schnüffelspiele<br />

weiß er aber durchaus zu schätzen.<br />

Auf eine steile Karriere als Agility-Star<br />

hat der schwere Hund wenig Aussichten<br />

– bei gemäßigtem Tempo und vorsichtiger<br />

Anleitung kann er aber dennoch<br />

Freude daran entwickeln. Sportarten wie<br />

Mobility oder Degility sind eine sinnvolle<br />

Alternative: Hier gibt es abwechslungsreiche,<br />

gelenkschonende Hindernissstrecken,<br />

die langsam und bewusst absolviert<br />

werden. Mantrailing und moderate<br />

Zughundearbeit sind für den Berner Sennenhund<br />

ebenfalls gut geeignet. Dank<br />

seines verlässlichen und ausgeglichenen<br />

Wesens wird er auch als Rettungs- und<br />

Therapiehund eingesetzt.<br />

Familienfreund und Landei<br />

Der Berner Sennenhund ist kein Ein-Mann-<br />

Hund. Inmitten einer Gemeinschaft fühlt er<br />

sich am wohlsten und seine Menschen hat<br />

er am liebsten ständig um sich herum. Auch<br />

das Umfeld muss für den sympathischen<br />

Schweizer stimmen: Er braucht viel Platz<br />

und sollte möglichst selten Treppen steigen.<br />

In einer engen Etagenwohnung ist er nicht<br />

gut aufgehoben. Eine großzügige Erdgeschosswohnung<br />

im Grünen oder ein Haus<br />

mit Garten werden ihm besser gerecht.<br />

Das Landei hat mit einem gepflegten<br />

Wohnambiente jedoch nicht allzu viel am<br />

Hut. Der meist sehr badebegeisterte Berner<br />

Sennenhund reibt sich mit Vorliebe an<br />

Möbeln (oder Hosenbeinen) trocken. Auch<br />

mit matschigen Pfotentapsern, beachtlichen<br />

Sabberspuren und fulminanten<br />

Überschwemmungen am Wassernapf<br />

beglückt er seine Menschen. Doch all das<br />

ist schnell vergessen – bei einem Blick<br />

in die warmen, strahlenden Augen des<br />

sanften Bären. =<br />

VEREINSINFO<br />

Deutscher Club für Berner<br />

Sennenhunde e. V. (DCBS)<br />

Tel: 06257/696 19<br />

3 www.dcbs.de<br />

Schweizer Sennenhund-Verein für<br />

Deutschland e. V. (SSV)<br />

Tel: 06772/964 49 97<br />

3 www.ssv-ev.de<br />

BUCHTIPP<br />

Margit Bürner und Evi Bürner<br />

Berner Sennenhund – Auswahl,<br />

Haltung, Erziehung, Beschäftigung<br />

Verlag: Kosmos, Preis: 14,99 Euro<br />

Foto: S. Starick/tierfotoagentur<br />

Sogar als Wasserrettungshunde finden Berner Sennenhunde Einsatz.<br />

www.derhund.de 21


Rasseportrait<br />

… mehr zum<br />

Berner Sennenhund<br />

Züchter, Halter,<br />

Hundetrainer,<br />

Zuchtrichter<br />

RASSEKENNER<br />

BERICHTEN<br />

Allegro<br />

Rüde, 3 Jahre<br />

w<br />

Lucky <br />

Rüde, 4 Jahre<br />

w<br />

Elias von den<br />

w<br />

Schweizer Franken<br />

Rüde, 2 Jahre<br />

Halter: Heinz Klenk,<br />

Halterin: Dieter Rachow,<br />

Halterin: Evi Bürner,<br />

72108 Rottenburg/N<br />

76646 Bruchsal<br />

90587 Obermichelbach<br />

Warum haben Sie sich für<br />

Ich wollte einen großen und<br />

Wir hatten über acht Jahre<br />

Ich bin seit 2000 Züchter<br />

diese Rasse entschieden?<br />

gemütlichen Hund.<br />

bereits eine Berner-Hündin<br />

(von den Schweizer Franken).<br />

Sind Sie Züchter?<br />

und Lucky kam dann völlig<br />

Wir suchten einen unkom-<br />

überraschend über den Tier-<br />

plizierten, anhänglichen<br />

schutz zu uns.<br />

Familienhund mit mittlerem<br />

Temperament. Bei einer<br />

Cacib-Ausstellung fiel uns die<br />

Rasse durch ihre Ausgeglichenheit<br />

auf.<br />

Welche Wesensmerkmale<br />

Bellt eigentlich gar nicht, ist<br />

Ein wunderbarer Familien-<br />

Der Berner ist sehr auf seine<br />

sind aus Ihrer Sicht typisch<br />

sehr freundlich allen anderen<br />

hund, wachsam, beschützend<br />

Menschen bezogen. Er möchte<br />

für diese Rasse?<br />

Hunden gegenüber, egal ob<br />

und geduldig. Lucky zeigt<br />

gefordert werden und über-<br />

groß oder klein.<br />

aber als Rüde ein dominante-<br />

nimmt gerne Aufgaben. Er hat<br />

res Verhalten.<br />

großen Spaß an der Arbeit, ist<br />

ausgeglichen, bringt aber ein<br />

gewisses Temperament und<br />

Lebensfreude mit.<br />

Welche kleinen Schwächen<br />

Würde jeden Hausierer<br />

Typischer Berner-Dickkopf,<br />

Er kann stur sein. Familien-<br />

oder Eigenheiten stellen<br />

und/oder Einbrecher ins<br />

dann aber folgsam und nicht<br />

streitigkeiten mag er gar<br />

Sie fest?<br />

Haus lassen.<br />

nachtragend, immer auf die<br />

nicht. Er will sich auf seine<br />

Umgebung und Nähe seiner<br />

Familie verlassen können.<br />

Familie bedacht.<br />

Hitze verträgt er nicht so gut.<br />

Als Sitter kommen nur Personen<br />

in Betracht, denen der<br />

Hund vertraut.<br />

Welche besonderen Ansprüche<br />

Ich bürste ihn dreimal in der<br />

Pflege ist das A und O. Zecken<br />

Regelmäßiges Bürsten reicht<br />

stellen diese Hunde an Haltung<br />

Woche und gehe zwischen-<br />

sind im dunklen Fell ein<br />

meist. Der Berner ist ein guter<br />

und Pflege?<br />

durch auch zum Hundefriseur<br />

Problem. Lucky mag klare<br />

Futterverwerter und sollte<br />

zum Bürsten und einmal<br />

Ansagen in normaler Tonlage,<br />

hochwertiges Futter mit nied-<br />

im Jahr zum Waschen und<br />

alles andere verunsichert<br />

rigem Energiegehalt bekom-<br />

Schamponieren.<br />

ihn (wurde 18 Monate in<br />

men, bei richtiger Zusammen-<br />

Holzschuppen ohne Familien-<br />

setzung von Proteinen und<br />

zugang gehalten).<br />

Kohlenhydraten.<br />

22 Der Hund <strong>07</strong>/<strong>2019</strong>


Neuerscheinung<br />

Mit Herz und Humor<br />

Perdita Lübbe-Scheuermann beschreibt die Rasse aus Sicht einer Hundetrainerin.<br />

Berner Sennenhunde sind meist recht gelassene Hunde, die ausgeglichen durchs Leben<br />

gehen. Rasseliebhaber schätzen die Ruhe und Gelassenheit, die sie ausstrahlen. Berner<br />

Sennenhunde sind in der Regel recht stabil und sicher gegenüber Menschen und<br />

gegenüber Umweltreizen. Sie gelten als anhänglich und können von Streichelein heiten<br />

oft gar nicht genug bekommen. Sie neigen dazu, sich dabei an den Menschen mit vollem<br />

Körpereinsatz anzulehnen. Die Rasse ist zwar bewegungsfreudig, aber zumeist<br />

nicht ausgesprochen agil. Wobei das Temperament, welches „die Berner“ gerade im<br />

Jung hunde-Alter an den Tag legen können, nicht zu unterschätzen ist.<br />

Bei Spaziergängen und Wanderungen sind sie gern mit dabei. Für längere Fahrradtouren<br />

oder Agility sind sie eher weniger zu begeistern. In der Rettungshundearbeit<br />

und als Flächensuchhunde sind sie teilweise im Einsatz und zeigen in der Regel eine<br />

große Konzentration und Ausdauer bei der Arbeit.<br />

Wichtig sind einem Berner Sennenhund Haus und Hof. Draußen liegen und alles im<br />

Auge haben, das ist für diesen wachsamen und aufmerksamen Hundetyp elementar.<br />

Robust wie er ist, lässt er sich von Wind und Wetter kaum davon abhalten, draußen<br />

zu sein.<br />

Es gibt Berner Sennenhunde, die recht führig und lernfreudig sind. Allerdings erleben<br />

einige Halter ihre Hunde als selbstständig und sehr ausdauernd im Verfolgen der eigenen<br />

Ziele, so dass sie Unterstützung bei der Hunde-Akademie suchen. Diese Tendenzen gilt es<br />

bereits beim jungen Berner Sennenhund in die richtigen Bahnen zu lenken.<br />

3 www.hundeakademie.de<br />

Jochen H. Eberhardt kommentiert aus Sicht eines Zuchtrichters.<br />

Dreifarbig, langhaarig, groß und kräftig, freundlich und gemütlich: Schon allein das<br />

kontrastreiche, farbige Haarkleid macht den Berner Sennenhund in Verbindung mit<br />

den anderen genannten Eigenschaften zum aussichtsreichen Kandidaten für jedermanns<br />

Familienhund. Die allgemein rückläufigen Eintragungszahlen von Rassehundewelpen<br />

beim VDH sind auch am Berner Sennenhund nicht vorübergegangen. Früher<br />

solide mit über 1.000 Welpen pro Jahr waren es 2018 nur noch 779 Welpen.<br />

Auch diese Rasse hat ihre typische Klientel: bei guter Altersdurchmischung deutlich<br />

bürgerlich solide Besitzer. Genauso wie ihre Hunde. Das macht es dem Zuchtrichter<br />

leicht: Hier gibt es kaum kosmetische Nachbesserungen, die Aussteller<br />

wollen nicht in erster Linie den ersten Platz, sondern eine Bestätigung, dass ihr vierbeiniges<br />

Familien mitglied ein rassetypisches Exemplar von gewünschter Qualität<br />

ist. Gemütlich und solide.<br />

Das gelassene Temperament des Bauernhundes macht die Bewertung risikolos,<br />

die ausgestellten Hunde sind fast immer sauber und gepflegt. Den Zuchtrichtern ist<br />

bewusst, dass die Qualität der deutschen Berner international höchst beachtlich ist –<br />

auch ein Verdienst der Züchter, die meist im bestens geführten Erstverein aktiv sind.<br />

Aber warum sieht man Berner so selten auf dem Treppchen im Gruppenwettbewerb?<br />

Ein Imageproblem? Das Etikett „Bauernhund-Rasse“ im Bewusstsein der Richter, aber<br />

auch die gelassene Vorführung sind freilich oft einer besseren Platzierung im Gruppenwettbewerb<br />

in der großen Zahl der Rassen in der FCI-Gruppe 2 nicht förderlich. Schade!<br />

Foto: Debra Bardowicks<br />

Foto: privat<br />

Christine Kompatscher<br />

Pfote drauf!<br />

Pfiffiges Hundetraining leicht erklärt<br />

Was haben Lieblingsstiefel und<br />

Hundetraining gemeinsam? Was<br />

macht der Zaun im Wohnzimmer,<br />

und warum schauen die<br />

Nachbarn so mitleidig? An den<br />

manchmal abenteuerlichen<br />

Beispielen vom „Smillatier“ und<br />

Balou lernst Du alle Bereiche<br />

des Alltagstrainings kennen<br />

und Pleiten, Pech und Pannen<br />

vermeiden.<br />

So viel Spaß hat Hundetraining<br />

noch nie gemacht:<br />

Pfote drauf!<br />

ISBN: 978-3-95-464-193-2<br />

272 Seiten, farbig 24,95 €<br />

www.derhund.de<br />

www.kynos-verlag.de


DIE<br />

PUBER-<br />

TIER-<br />

MANAGER-<br />

AZUBIS<br />

Jeder junge Hund geht auf dem Weg zum „fertigen“ Vierbeiner durch die Pubertät<br />

und Adoleszenz. Das ist ganz normal. Und an manchen gehen diese Phasen<br />

weitgehend spurlos vorüber. Aber es gibt auch Hunde wie Golden Retriever Tino.<br />

Mit ihnen wird diese Zeit zur turbulenten Achterbahnfahrt und<br />

Belastungsprobe zugleich. Damit umgehen zu können, will gelernt sein.<br />

Fotos & Text: Lena Schwarz


Das sieht schon prima aus! Vor noch einem halben Jahr interessierte sich Tino nur dafür,<br />

eigene Wege zu gehen. Dank kontinuierlichen Trainings in kleinen Einheiten ist er<br />

nun ansprechbar und an Zusammenarbeit interessiert. Dagmar und<br />

Tamara Essig wissen, wie sie selbstsicherer als Manager unterwegs sein können.


Erziehung & Training<br />

Der allererste Hund und noch<br />

dazu ein zuckersüßer Welpe<br />

– für Familie Essig ging<br />

ein Traum in Erfüllung, als<br />

Golden Retriever Tino vor<br />

etwas mehr als einem Jahr einzog. Und<br />

zunächst war das Leben mit dem blonden<br />

Engelchen harmonisch und schön. Dann<br />

begann im Alter von rund sieben Monaten<br />

bei Tino die Pubertät. Für seine Zweibeiner<br />

wich die Harmonie dem Stress, der die<br />

Kumpels Ratlosigkeit und Anspannung im<br />

Schlepptau hatte.<br />

Alles auf Durchzug<br />

Ein pubertierender Jungspund kann selbst<br />

gestandene Hundehalter an den Rand der<br />

Verzweiflung bringen. Für die noch unerfahrene<br />

Familie Essig wurde Tino phasenweise<br />

zu einem fremden Wesen. „Er stellte<br />

die Ohren komplett auf Durchzug“, berichtet<br />

Dagmar Essig. „Alles, was zu Hause<br />

klappte, konnte Tino ab dem Moment,<br />

als wir nach draußen gingen, nicht mehr.<br />

Er zog mit sämtlicher Kraft an der Leine<br />

und interessierte sich für alles, besonders<br />

andere Hunde, nur nicht für uns.“<br />

Ansprechbarkeit? Pustekuchen. Überdrehtes<br />

Durch-die-Gegend-Rennen? Gerne.<br />

Das Wichtigste für Tino: auf Spaziergängen<br />

die eigenen Interessen verfolgen. Schaffte<br />

er das nicht, hatte das vor allem für Tochter<br />

Tamara unangenehme Folgen: Tino<br />

sprang sie solange an, bis eine Reaktion<br />

folgte. Dann zwickte er sie in den Jackenärmel.<br />

„Er weiß sehr genau, dass Tamara ihm<br />

körperlich unterlegen ist“, erklärt Hundetrainer<br />

Simone Walter. Die Essigs baten<br />

sie vor etwa einem halben Jahr um Hilfe.<br />

Die Körperbetontheit des kräftigen Rüden<br />

zeigte sich auch im Umgang mit anderen<br />

Hunden. Tino rannte sie einfach um.<br />

Für Familie Essig war die Entscheidung,<br />

mit dem Retriever eine Trainerin<br />

aufzusuchen, genau die richtige. Denn<br />

Hunde wachsen aus Problemen in der<br />

Pubertät nicht von alleine heraus. „Ganz<br />

viele Menschen nehmen an, dass ihre<br />

Hunde in dieser Zeit nichts lernen können<br />

und versuchen, sie auszusitzen“, hat<br />

Simone Walter bemerkt. „Aber wenn sie<br />

Die Ersthundehalter Dagmar und Tamara Essig (von links) mit Hundetrainerin Simone Walter.<br />

Dagmar wirft den Dummy am sitzenden Tino vorbei oder über ihn. Das muss der Rüde aushalten, …<br />

… bevor er einen anderen, vorher ausgelegten Dummy holen darf. Das dient dazu, dass sich seine<br />

Frustrationstoleranz steigert. Eine weitere Übung: einem geworfenen Dummy hinterherzulaufen,<br />

aber auf halbem Weg auf Dagmars Signal hin zu stoppen und zu ihr zurückzukommen.<br />

26 Der Hund <strong>07</strong>/<strong>2019</strong>


Erziehung & Training<br />

ihre Hunde in dieser Zeit weniger führen<br />

und ihnen weniger helfen, haben sie es<br />

danach wesentlich schwerer.“ Gerade<br />

in dieser Zeit braucht der Hund seinen<br />

Halter mehr denn je. Der Mensch ist also<br />

gefordert, seinem Hund Sicherheit zu<br />

vermitteln, die Führung zu übernehmen<br />

und die richtige Mischung aus wohlwollender<br />

Verbindlichkeit und Nachsicht<br />

zu finden. Eine Manager-Rolle, mit der er<br />

sich vertraut machen muss. Dabei hilft<br />

es, zu verstehen, was im Hund während<br />

der Pubertät vorgeht.<br />

Beginn und Dauer der Pubertät<br />

Das Wort Pubertät beschreibt die Phase,<br />

in der Hunde die Geschlechtsreife erreichen.<br />

Das bedeutet aber nicht, dass sie<br />

auch emotional und sozial ausgereift<br />

sind. Dafür ist die Phase des Erwachsenwerdens,<br />

die Adoleszenz, da. Sie schließt<br />

an die Pubertät an und ist je nach Größe<br />

und individuellem Hund erst im Alter von<br />

bis zu vier Jahren abgeschlossen. Während<br />

dieser Zeit entwickelt sich auch die<br />

eigene Persönlichkeit.<br />

Wann die Pubertät endet und die Adoleszenz<br />

beginnt, lässt sich oft nicht klar<br />

erkennen. Wer schon einmal die Pubertät<br />

bei einem Hund miterlebt hat, weiß auch,<br />

dass sie sturmböenähnlich abflauen und<br />

aufbrausen kann. An einem Tag kann sich<br />

der Hund gut auf seinen Menschen und<br />

seine Aufgaben konzentrieren. Am Tag<br />

darauf klappt nichts mehr.<br />

Kleine Hunde kommen für gewöhnlich<br />

früher in die Pubertät und werden auch<br />

schneller erwachsen. Sowohl Faktoren<br />

innerhalb des Körpers als auch äußere Einflüsse<br />

sind dafür verantwortlich, dass die<br />

Pubertät einsetzt. Ist der Hund viel Stress<br />

ausgesetzt oder wiegt er zu wenig und hat<br />

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Pubertät und Erwachsenwerden<br />

bei Hunden finden Sie in diesem<br />

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Erziehung & Training<br />

Artgenossen hat Dampfwalze Tino mittlerweile<br />

schon viel über den anständigen<br />

hündischen Umgang erfahren.<br />

Idealerweise hätte er in einer gut geführten<br />

Welpengruppe mit einem regulierenden<br />

Trainer überhaupt nicht gelernt,<br />

gegen schwächere Artgenossen seine<br />

körper liche Überlegenheit zu entdecken<br />

und auszuspielen.<br />

nicht genug Energie für die Pubertät, kann<br />

sich diese verzögern.<br />

Veränderungen im Gehirn<br />

Das Hundegehirn wird während der Pubertät<br />

zu einer geschäftigen Baustelle. Ziel der<br />

Umbauarbeiten: Das Verhalten soll rationaler,<br />

vernünftiger, souveräner – erwachsener<br />

werden. Bestehende Nerven verbindungen<br />

werden gelöst und die neuen Synapsen<br />

werden schneller und leistungsfähiger.<br />

Das Motto: Was gebraucht wird darf bleiben,<br />

Ungenutztes fliegt raus. Von menschlichen<br />

Jugendlichen ist bekannt, dass sie<br />

dabei etwa 15 Prozent ihrer Hirnmasse<br />

verlieren. Es liegt nahe, dass beim Hund<br />

Ähnliches der Fall ist.<br />

Nach guter Zusammenarbeit darf sich Tino Leckeres aus dem Futterbeutel nehmen.<br />

Die Veränderungen im Gehirn können<br />

auch erklären, warum pubertierende<br />

Hunde keine Meister darin sind, Impulse<br />

zu kontrollieren, Risiken abzuschätzen<br />

und einen kühlen Kopf zu bewahren. Das<br />

liegt zum einen daran, dass das Frontalhirn<br />

in dieser Zeit nicht so gut als Bremse<br />

funktioniert. Es ist eigentlich in Sachen<br />

Impulskontrolle sowie Handlungsplanung<br />

am Zug. Zum anderen wirkt sich<br />

auch eine Vergrößerung des emotionalen<br />

Bewertungszentrums, der Amygdala, auf<br />

den Hund aus. Dieses steuert die Wahrnehmung<br />

ebenso wie Reaktionen. In der<br />

Pubertät reagiert es stärker auf Umweltreize,<br />

die Reaktionen werden emotionaler.<br />

Grenzen testen und erfahren<br />

Die jungen Schnösel testen gerne aus, wo<br />

ihre Grenzen liegen. „Tino ist ein normaler<br />

Junghund, ein aufgewecktes und intelligentes<br />

Kerlchen, das sehr schnell lernt“,<br />

sagt Trainerin Simone Walter. „Er weiß<br />

aber auch, wie man seinen Körper einsetzt,<br />

und was er über Dynamik und Geschwindigkeit<br />

erreicht, wenn es darum geht, die<br />

eigenen Ziele zu verfolgen.“<br />

Durch Begegnungen mit souveränen<br />

Üben ist wichtig<br />

Während der Pubertät werden auch die<br />

Aufgaben im Gehirn neu verteilt, an spezialisierte<br />

Bereiche, die sie effektiver bewältigen.<br />

Alles, was der Hund bereits gelernt<br />

hatte, muss sein Mensch ihm neu zeigen<br />

und mit ihm üben. Passiert das nicht,<br />

gehen bereits erfolgte Lernprozesse verloren.<br />

Es ist völlig normal, dass der pubertierende<br />

Jungspund alles, was bisher gültig<br />

war, infrage stellt. Bedeutendes Stichwort<br />

für den Halter: Verbindlichkeit. Wer beim<br />

Einfordern von bereits Erlerntem im Alltag<br />

nachlässig wird, wird keinen Erfolg haben.<br />

Auch während der Pubertät kann ein<br />

Hund lernen, sich an seinem Menschen zu<br />

orientieren. Zum Üben eignet sich anfangs<br />

am besten eine entspannte, reizarme<br />

Umgebung. Dann steigert man die Ablenkungen<br />

nach und nach. So war und ist es<br />

auch bei Tino.<br />

Der Retriever musste zu Beginn lernen,<br />

dass er nicht einfach überall hinziehen<br />

und so die Route vorgeben konnte. Der Rat<br />

von Simone Walter: „Die Leine darf lang<br />

sein, aber ihr achtet und wartet nicht auf<br />

Tino. Geht euren eigenen Weg.“ Sie betont:<br />

„Bei Tino ist tunlichst zu vermeiden, ihn<br />

vor etwas durch Ziehen zurückzuhalten.“<br />

Denn darauf reagierte der Rüden selbst<br />

mit Ziehen – Druck erzeugt Gegendruck.<br />

Auch Übungen zur Leinenführigkeit standen<br />

auf dem Programm. Eine Herausforderung<br />

vor allem für die Zweibeiner:<br />

Sie mussten auf das richtige Timing, den<br />

Umgang mit der Schleppleine und die<br />

passende Körpersprache achten. „Tino hat<br />

immer recht schnell verstanden, was er<br />

darf und was nicht“, erinnert sich Dagmar<br />

einige Monate zurück. Ein Bestandteil der<br />

Spaziergänge ist nun auch die Arbeit mit<br />

einem Dummy. Das lastet aus, dient als<br />

28 Der Hund <strong>07</strong>/<strong>2019</strong>


Erziehung & Training<br />

Ganz zu Beginn des Trainings, im November 2018, standen Übungen zur Orientierung<br />

am Menschen und zum Rückruf auf dem Programm. Die Trainerin macht’s vor:<br />

Sie geht rückwärts und lädt den Rüden über ihre Körpersprache ein, zu ihr<br />

zu kommen. Die geteerte Straße dient als ein Untergrund mit weniger Ablenkung.<br />

Gelegenheit zur Zusammenarbeit und gibt<br />

Dagmar die Möglichkeit, Tinos Frustrationstoleranz<br />

auszubauen. „Tino apportiert<br />

jetzt sehr schön“, freut sich die Trainerin.<br />

Auch in einer ihrer Hundegruppen läuft er<br />

nun gut mit.<br />

Heute gehen die Essigs entspannter<br />

und selbstsicherer mit Tino um. „Wir sind<br />

jetzt vorausschauender. Früher reagierten<br />

wir zu langsam und wussten nicht, wie<br />

wir uns verhalten sollten“, blickt Dagmar<br />

zurück. Worauf sie am stolzesten ist: „Dass<br />

es beim Spazierengehen gut funktioniert.“<br />

Tochter Tamara ergänzt: „Er kommt, wenn<br />

wir ihn zu uns rufen.“ Tino orientiert sich<br />

mehr an seinen Menschen und auch das<br />

Sitz auf Entfernung klappt. Er rennt nicht<br />

mehr kopflos durch die Gegend, ohne<br />

Rücksicht auf die Zweibeiner am anderen<br />

Ende der Leine.<br />

Damit er weiter Fortschritte macht und<br />

sich nichts Unerwünschtes einschleicht,<br />

müssen die Essigs am Ball bleiben. „Das<br />

Wichtigste bei Tino ist es, ihn souverän<br />

zu managen, dabei aber nicht zum Kontrollfreak<br />

zu werden“, fasst Simone Walter<br />

zusammen. „Man darf ihn gezielt in<br />

Situationen bringen, in denen man seine<br />

Führungsqualitäten beweist, die ihn aber<br />

nicht absolut überfordern.“ Bis der junge<br />

Retriever ein souveräner, ruhiger Rüde ist,<br />

der überall entspannt bleibt, wird es noch<br />

eine Weile dauern. Aber fürs Erwachsenwerden<br />

hat er ja auch noch etwas Zeit. Die<br />

Essigs sind mit ihm auf einem guten Weg<br />

und gemeinsam werden sie weiter fürs<br />

Leben lernen. =<br />

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Mensch & Hund<br />

Positive Bestärkung, Lob und Belohnung, die Mensch-Hund-Beziehung lebt davon.<br />

Gerade beim Training nimmt die Belohnung eine wichtige Rolle ein. Wir zeigen,<br />

wann das Leckerli die größte Belohnung ist und bei wem auch Clicker<br />

oder spielerisches Lob Glücksgefühle erzeugen können und haben<br />

zusammengetragen, was erfahrene Hundetrainer dazu sagen.<br />

Text: Susanne C. Steiger<br />

Foto: pit24/stock.adobe


Mensch & Hund<br />

MIT DEN<br />

RICHTIGEN<br />

MITTELN LOBT<br />

ES SICH BESSER<br />

Prima, das hast du gut gemacht!“,<br />

diesen Satz kennen viele noch<br />

aus ihrer Kindheit. Und auch in<br />

der Hundeerziehung kommt es<br />

das eine oder andere Mal vor,<br />

dass wir den Hund mit Worten loben.<br />

Insbesondere dann, wenn etwas trainiert<br />

wird und es (endlich) klappt. Das<br />

Lob drücken wir intuitiv auch mit unserer<br />

Stimme aus. Keine schlechte Methode,<br />

denn Hunde können Stimmlage und Betonung<br />

sehr gut wahrnehmen und interpretieren.<br />

Während einen schwer motivierbaren<br />

Vierbeiner überschwängliches und<br />

animierendes Lob positiv beeinflusst, ist<br />

bei einem sehr aktiven Hund eine ruhige<br />

Stimmlage förderlicher, um ihn weiter<br />

konzentriert zu halten und nicht unnötig<br />

hochzufahren. Natürlich verfehlen auch<br />

andere Belohnungen wie Leckerlis nicht<br />

ihren Zweck – es kommt aber immer darauf<br />

an, dass Timing und die innere Einstellung<br />

des Hundehalters dazu passen.<br />

Eine individuelle, der Situation angepasste<br />

Belohnung hilft, die Motivation<br />

und das Verhalten des Hundes positiv<br />

zu beeinflussen. Dabei ist Belohnung<br />

nicht gleich Belohnung. Noch dazu wirkt<br />

ein und dasselbe Belohnungsmittel bei<br />

jedem Hund unterschiedlich. Manche<br />

Hunde typen machen es einem leicht, die<br />

passende Belohnung zu finden und einzusetzen.<br />

Eine sofortige Belohnung für<br />

gewünschtes Verhalten oder die richtige<br />

Aktion durch Clicker, Leckerligabe, kurzes<br />

Lieblingsspiel oder auch nur ein freudiges<br />

„Prima!“ oder „Fein!“ kommen bei vielen<br />

gut an, sobald das Ritual ein paar Mal trainiert<br />

und eingeübt wurde. Der Typ „Otto-<br />

Normal-Hund“, der unkomplizierteste für<br />

jeden Hundehalter, nimmt jedes Lob quasi<br />

mit einem Lächeln an – egal ob gesprochen,<br />

als Leckerli, Spielzeug oder Aktivität.<br />

www.derhund.de 31


Mensch & Hund<br />

Jeden Abend, zum Beispiel wenn es zum Schlafen geht, bekommt jeder Hund von mir ein Betthupferl. Dem kleinen alten Filou mache ich die<br />

größte Freude, wenn er irgendwann am Tag von mir einfach eine Wurzel bekommt. Bei meiner Arbeit mit Menschen und Hunden benutze<br />

ich keine Leckerlis, denn meistens sind diese Mensch-Hund-Beziehungen traumatisiert. Die Menschen sind verzweifelt und haben schon<br />

sehr viel ausprobiert. Bei meiner Arbeit nehme ich den Menschen an die Hand und versuche, ihm die Sicherheit zurückzugeben,<br />

die er verloren hat. Die Belohnung ist dann, wenn wir eine Lösung für Mensch und Hund gefunden haben.<br />

José Arce, www.jose-arce.com<br />

Ich arbeite gerne mit Futterbelohnungen, wenn sie einen Hund passend motivieren. Durch ihre Vielfalt und die<br />

Möglichkeit, sie unterschiedlich darzureichen (Suchen, Werfen, etc.) kann ich sie in vielen Situationen einsetzen.<br />

Allerdings haben sie ihre Grenzen. Eine wichtige davon ist dort, wo Futter kein momentanes Bedürfnis des Hundes<br />

befriedigt, zum Beispiel bei Angst oder wenn ein jagdlich motivierter Hund den Hasen vor sich laufen sieht. Daher nutze ich<br />

neben Futter auch viele andere Belohnungsformen, wie etwa Spiel oder Umweltbelohnungen (Schnüffeln, Buddeln, …).<br />

Katrin Heimsath, www.hundekolleg-muensterland.de<br />

VIER BELOHNUNGSTYPEN<br />

Allrounder<br />

Der ausgeglichene, vielseitige Hund wird mit allerlei unterschiedlichen Belohnungen zu motivieren sein: Von Worten über<br />

Körperkontakt und kurzes Spiel mit dem Lieblingsspielzeug oder Sandbuddeln bis hin zu Clicker und Leckerli, alles ist dem<br />

Tier recht. Eindeutige Empfehlungen braucht es nicht, wohl aber hat der Hundehalter die Qual der Wahl. Wer gerne abstufen<br />

will, kann die Belohnung an das Leistungsniveau anpassen.<br />

Sensibelchen<br />

Ein eher unsicherer Hund braucht eindeutige Signale – wie das im Wortsinne in höchsten Tönen deutliche akustische<br />

Loben. Auch eine Clicker-Belohnung ist eine gute Alternative – vorausgesetzt der Hund verbindet mit dem Signal eine<br />

positive Bestätigung. Gerade bei einem sensiblen Hund kann auch die Lieblingsbeschäftigung Wunder wirken und positives<br />

Verhalten fördern. Das „Nichts-Tun“-Dürfen gehört übrigens auch zu einer guten Belohnungsform für Sensibelchen, die sich<br />

dann ganz nach ihrem Bedürfnis durch Schnupper-Pausen oder Ausruhen erholen können. Bei Leckerligaben als Belohnung<br />

kommt es auf den exakt richtigen Zeitpunkt an, immer unter Abwägen der Reizwirkung der Belohnung.<br />

Draufgänger<br />

Der Hibbel an der Leine kann auch anders, wenn er will – und wenn er hinterher seine Lieblingsbelohnung bekommt. Wer<br />

also an der Mensch-Hund-Beziehung arbeitet und den Hund als Belohnung seinem Spiel- und Bewegungsdrang nachgehen<br />

lässt, erreicht häufig mehr als mit einem „Schwups-und-weg“-Lob. Allerdings ist die „bewegte Belohnung“ nicht in jeder<br />

Situation möglich und kann sogar kontraproduktiv sein. Abwechslung macht das Leben spannender, und so steigt die<br />

Aufmerksamkeitspanne eines lebhaften Tiers, wenn die Belohnung weniger vorhersehbar ist. Ein seltenes Leckerli bietet sich<br />

bei einer neuen Übung durchaus als begehrte Belohnung an.<br />

Schmakofatz<br />

Es gibt auch die Sorte Hund, bei der man sagen kann: „Für Futter tun sie alles“. Wer mit diesem Typ Hund trainiert und<br />

unterwegs ist, braucht also vor allem eine gute Ausrüstung für den Transport der schmackhaften Belohnungen. Neben<br />

der sorgfältigen Auswahl geeigneter Leckerlis ist eine wesentliche Aufgabe für den Halter die Berücksichtigung der<br />

Kaloriengaben bei der täglichen Futtermenge. Und ein bisschen Selbstdisziplin beim Verteilen des leckeren Lobs.<br />

Weniger ist auch hier manchmal mehr!<br />

32 Der Hund <strong>07</strong>/<strong>2019</strong>


Mensch & Hund<br />

Ich habe die Erfahrung gemacht, dass es Hundehaltern gut geht, wenn sie ihre Vierbeiner mit Futter belohnen dürfen. Auch wenn ich ihnen<br />

vorher die Möglichkeiten der positiven Verstärkung (zum Beispiel sozialer Kontakt, Leckerchen oder Spiel) genannt habe, wählen viele die<br />

Futtervariante. Dabei ist es aber sehr wichtig, dass die Gabe variabel gestaltet wird, damit Frauchen und Herrchen nicht zum „Futterautomaten“<br />

für ihre Hunde werden. Das Ziel sollte immer sein, auf Dauer ohne Leckerli mit dem vierbeinigen Partner zusammen zu leben.<br />

Angelika Lanzerath, www.hundeschule-angelika-lanzerath.de<br />

In unserem Training geht es hauptsächlich um die Mensch-Hund-Beziehung. Es ist uns ein Anliegen, den Hundehalter erleben zu lassen,<br />

was das „pure“ Miteinander ausmacht. Leckerli spielen eine nebensächliche Rolle. Zum Beibringen von Signalen (Sitz, Platz, Hier) oder bei<br />

Geräten haben wir sie gern im Einsatz. Gerade bei jungen Hunden sind sie hilfreich, wenn der richtige Moment zum Belohnen genutzt wird.<br />

Läuft der Rückruf gut und der Hund kommt zügig zu seinem Besitzer, kann Futter eine tolle Bestätigung sein. Reagiert der Hund zunächst<br />

nicht und wird er dann über Leckerli herangelockt, so wird er zukünftig genau abwägen, ob es sich lohnt zu kommen.<br />

Frauke Loup, www.hundeakademie.de<br />

Individuelles Lob für Sensible<br />

bis Futterverliebte<br />

Doch nicht jeder Vierbeiner ist so einfach<br />

zu gewinnen. Bei unsicheren oder<br />

bei sehr aufgeweckten, unruhigen Hunden<br />

sieht es mit der Belohnungsauswahl<br />

schon anders aus. Sensible Hunde sind oft<br />

schwer zu motivieren und brauchen viel<br />

positive Bestärkung, bei der Leckerlis eher<br />

zweitrangig sind. Die hibbeligen Typen<br />

wiederum lieben zwar Spielen – können<br />

dabei aber auch zu sehr aufdrehen, sodass<br />

die Trainingseinheiten darunter leiden.<br />

Für diese aktiven Hunde bieten sich als Lob<br />

eher Schnüffelspiele an oder Leckerlis in<br />

Form größerer Futterbrocken, die sie zum<br />

Kauen anhalten. Auch das Schlecken an<br />

einer Futtertube ist denkbar, denn sowohl<br />

Kauen als auch Schlecken beruhigt. Beide<br />

Typen brauchen eine individuelle Belohnung,<br />

die ihr Temperament und ihr Verhalten<br />

berücksichtigt.<br />

Und dann sind da noch die beiden Futter-Extreme:<br />

der Hund, den kein Leckerli<br />

hinter dem Ofen hervorlockt und der,<br />

der immer alles zu Futternde begeistert<br />

annimmt. Den eher Futteruninteressierten<br />

kann ein Lob in Form einer kurzen<br />

Auszeit mit einem Lieblingsspielzeug oft<br />

mehr motivieren als ein Snack. Für den<br />

essensverliebten Gourmand hingegen ist<br />

ein schmackhaftes Leckerli das Größte.<br />

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Neben Futter oder Spielzeug ist eine vom<br />

Hund geliebte gemeinsame Aktion eben-<br />

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Mensch & Hund<br />

Natürlich setze ich Belohnung ein. Ob das Futter ist, hängt davon ab, ob dem Hund Fressen überhaupt wichtig ist. Was Belohnung ist und<br />

was nicht, entscheidet das Tier und nicht die Futtermittelindustrie. Oft werden Hunde mittels vermeintlicher „Belohnung“ lediglich so<br />

manipuliert, dass sie nicht nerven. Oder sie werden süchtig und damit abhängig gemacht. Belohnung sollte etwas Schönes sein und<br />

keine Lösung auf Knopfdruck. Ersetzt sie das soziale Miteinander, dann wird sie zur Vernachlässigung in Plüsch.<br />

Normen Mrozinski, www.nomro.de<br />

Ich arbeite gerne, aber nicht ausschließlich mit Leckerlis. Für mich ist es wichtig, beim Training die zu erlernende Dinge positiv über<br />

Leckerlis für den Hund zu verstärken. Dabei sollte der Halter auch beachten, die Leckerlis nach einer gewissen Zeit wieder auszuschleichen,<br />

damit sein Hund nicht ständig danach giert und auch nicht ausschließlich mitarbeitet, wenn er eine Futterbelohnung in Aussicht hat.<br />

Als alternative Motivation setze ich auch gerne Spielzeug ein. Es kommt ganz auf den individuellen Hund an.<br />

Holger Schüler, www.aufsechspfoten.de<br />

Leckerchen können tolle Hilfsmittel sein, um einen Hund für gewünschtes Verhalten zu bestätigen oder ihn zu Beginn einer neuen Übung<br />

zu einem bestimmten Verhalten zu animieren. Wichtig bei der Wahl des richtigen Leckerlis ist es, das zu finden, was der Hund wirklich<br />

gerne mag. Jedoch sollte die Balance stimmen und der Hund so trainiert werden, dass er nur noch für Leckerchen etwas tut,<br />

sondern motiviert mit Herrchen und Frauchen gemeinsam. Leckerchen sollten also mit viel sozialem Lob gemischt werden,<br />

so dass alle zusammen Spaß haben, wenn es darum geht kleine oder große Aufgaben zu lösen.<br />

Kristina Ziemer-Falke, www.ziemer-falke.de<br />

falls eine gute Belohnungsalternative, die<br />

die Ziele des Trainings bestärkt. Natürlich<br />

muss die Zeit dafür ausreichen und der<br />

Hund den Unterschied zwischen Übung<br />

und Spiel als Belohnung erkennen. Je<br />

nach Temperament kann die Erlaubnis,<br />

nach einer gelungenen Übung ins Wasser<br />

gehen zu dürfen, oder bei Apportierbegeisterten<br />

eine kleine Runde Schnüffel- oder<br />

Apportierspiel, dazu genutzt werden. Auch<br />

eine gemeinsame Kontaktpause, bei der<br />

der Hund die volle Aufmerksamkeit seines<br />

Menschens bekommt, ist eine Möglichkeit.<br />

Hier hilft es, auszuprobieren, was dem<br />

Hund Freude macht, um die Belohnungsfavoriten<br />

– abseits von Leckerlis – herauszufinden.<br />

Aus den liebsten „Belohnungen“<br />

Ihres Hundes erstellen Sie am besten eine<br />

Top-Ten-Liste, die wahrscheinlich wie<br />

beim lauffreudigen Redaktionshund Paula<br />

sowohl Futter als auch Spielzeug und<br />

Aktivitäten beinhaltet. So haben Sie eine<br />

gute Basis, auf der Sie mit dem passenden<br />

Lob die Beziehung zu Ihrem Hund weiter<br />

stärken können. =<br />

PAULAS BELOHNUNGS-TOP-TEN<br />

Belohnung ist nicht Alltag – aber was im Alltag den Hunden Freude bereitet, taugt<br />

auch als Belohnung.<br />

Redaktionshund Paula hat klare Präferenzen, wenn es um ihre Belohnungs-Favoriten<br />

geht. Auf Platz 1 liegt jedes Leckerli mit Fisch. Gefolgt würde das ihrer Ansicht nach<br />

von der Erlaubnis, sich in totem Fisch, Entendreck oder ähnlichem zu wälzen.<br />

Leider ist damit die Halterin nicht einverstanden. Darum hier nun die akzeptierten<br />

weiteren Platzierungen:<br />

2. Körperkontaktkuscheln mit Streicheleinheiten<br />

3. Im Sand rennen (und buddeln, aber lieber rennen)<br />

4. Mit der Bezugsperson im Sand rennen und sich gegenseitig fangen<br />

5. Hunde-Frisbee-Scheibe geworfen bekommen<br />

6. Noch einmal etwas geworfen bekommen, was nicht unbedingt zurückgebracht werden muss<br />

7. Auf dem Grundstück eine Orientierungsrunde laufen dürfen<br />

8. Sich neben die Bezugsperson fallen lassen und kuscheln<br />

9. Ich-geb-dir-mein-Spielzeug-nicht-Spiel<br />

10. Vielleicht doch noch ein Leckerli – zur Not auch ein Keks?<br />

Foto: Susanne C. Steiger<br />

34 Der Hund <strong>07</strong>/<strong>2019</strong>


Gefurzt Du hast,<br />

ich rieche.<br />

Das „Gasen“ bei Hunden ist häufi g ein Hinweis, dass ein Futterbestandteil nicht oder nur sehr schlecht verdaut werden kann.<br />

Neben gluten- und getreidehaltigen Zutaten sind oftmals auch ein hoher Anteil an Schlachtnebenprodukten mit viel Bindegewebeanteilen<br />

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der Hund Club<br />

– Videovorschau<br />

DAS ABBRUCH-<br />

SIGNAL NEIN<br />

Sarah Lehner von Animal Train erklärt in ihrem Video in der Hund Club,<br />

wie das Abbruchsignal NEIN mit einem Hund trainiert werden kann.<br />

Die wichtigsten drei Schritte des Trainings zeigen wir hier in der aktuellen Vorschau.<br />

Alle Fotos: Screenshots Der Hund Club-Video<br />

Zeigt Ihr Hund ein ungewünschtes Verhalten, zum Beispiel, wenn er an einer Person hochspringt oder am Tischbein nagt, ist es gut,<br />

wenn er ein allgemeines Abbruchsignal, wie zum Beispiel ein Nein, kennt. Das Abbruchsignal muss gut trainiert werden, damit der<br />

Hund bei einem Nein sein Verhalten sofort einstellt. Doch wie bringen Sie Ihrem Vierbeiner ein solches Abbruchsignal am besten bei?<br />

Ein Weg ist die Stopp-Übung bei der Futteraufnahme. Sarah Lehner zeigt in ihrem aktuellen Video in derHund Club, wie das geht:<br />

36 Der Hund <strong>07</strong>/<strong>2019</strong>


der Hund Club<br />

Schritt 1 Schritt 2<br />

Nehmen Sie ein Stückchen Futter in eine Hand und bieten Sie<br />

es dem Hund an. Im ersten Schritt darf er es noch fressen. Diese<br />

Futtergabe wird mehrmals wiederholt.<br />

Im nächsten Schritt nehmen Sie in beide Hände ein Stückchen<br />

Futter. Sie zeigen dem Hund eines der Stückchen und sagen<br />

„Nein“. Bevor er sich das Stückchen schnappt, verschließen Sie<br />

Ihre Hand.<br />

Schritt 3<br />

Hört der Hund für einen kleinen Moment damit auf, an das<br />

Futter zu kommen, zum Beispiel, indem er mit der Nase kurz<br />

zurückgeht oder Sie anschaut, wird er gelobt und bekommt das<br />

Futterstückchen aus der anderen Hand. Dann wiederholen Sie<br />

die Übung mehrmals.<br />

Fazit<br />

Durch diese Übung lernt der Hund, dass es klug ist, sein<br />

Verhalten zu unterbrechen, denn dann gibt es eine<br />

Belohnung. Außerdem macht die Übung Hunden viel Spaß.<br />

Das Ziel ist es, dass der Hund auf das Signal hin das offen<br />

auf der Hand liegende Futter nicht frisst.<br />

Weitere Infos zum der derHund Club unter<br />

3 www.derhund.de/club<br />

Alle Mitglieder im derHund Club haben online Zugriff auf<br />

ein umfangreiches Video-Archiv mit Trainingstipps von<br />

Holger Schüler, Melanie Felix, Sarah Lehner,<br />

Raphaela Niewerth und anderen Hundetrainern.<br />

Weitere Infos zum derHund Club unter 3 www.derhund.de/club<br />

www.derhund.de 37


Erziehung & Training<br />

José Arce<br />

Kristina Ziemer-Falke<br />

Unsere Expertinnen und Experten beantworten Ihre Fragen,<br />

hier zu Themen rund um Verhalten und Training von Hunden. Schreiben Sie uns:<br />

Redaktion der Hund, Mandichostraße 18, 86504 Merching, redaktion@derhund.de<br />

Foto: Christian Müller/stock.adobe<br />

Haben Hunde gelernt, dass es bei Ihrem Menschen stets sicher ist, hilft ihnen das dabei, in öffentlichen Verkehrsmitteln ruhig mitzufahren.<br />

Wie nehme ich meinem Hund die Furcht<br />

vor dem Straßenbahnfahren?<br />

Seit Kürzerem fahre ich öfter mit der Straßenbahn. Wenn ich meinen<br />

Hund (Mischling, vier Jahre) mitnehme, verhält er sich während der<br />

Fahrt aber unruhig. Ich habe den Eindruck, das Ganze schüchtert ihn ein.<br />

Wie kann ich ihm dabei helfen, dass er dauerhaft entspannt mitfährt?<br />

Mit unseren Hunden verhält es sich oftmals wie mit unseren<br />

Kindern. Der Unterschied ist, dass wir unseren Kindern erklären<br />

können, was auf sie zukommt und ihnen so vermitteln können,<br />

dass sie keine Angst zu haben brauchen und wir auf sie aufpassen.<br />

Aber auch unsere Kinder versuchen wir behutsam mit<br />

neuen Gegebenheiten vertraut zu machen. Für unseren Hund<br />

ist es anders. Wir können ihm nicht erklären, dass die Nutzung<br />

einer Straßenbahn oder eines Autos, Busses etc. etwas Normales<br />

und total Ungefährliches für ihn ist. So liegt es an uns, den Hund<br />

behutsam und mit Geduld an neue Begebenheiten und Situa tionen<br />

zu gewöhnen.<br />

Um es für unseren Hund leichter zu machen, etwas Ungewohntes<br />

als nicht bedrohlich oder unsicher zu empfinden, empfehle ich<br />

Ihnen, vorher einen ausgiebigen strukturierten Spaziergang mit<br />

ihm zu machen. Nach diesem Spaziergang machen Sie eine kurze<br />

Fahrt in der Straßenbahn und dann eine Pause mit Ihrem Hund,<br />

während der er schnüffeln und sich entspannen kann.<br />

Je öfter Sie die Möglichkeit haben, Ihrem Hund zu zeigen, dass<br />

diese kurze Fahrt nichts Ungewöhnliches und Unsicheres für ihn<br />

ist, desto schneller wird er verstehen, dass Straßenbahnfahren an<br />

Ihrer Seite etwas Sicheres und Ruhiges für ihn ist. Also versuchen<br />

Sie bitte ab jetzt, alles Neue für Ihren Hund, bei dem Sie das Gefühl<br />

haben, dass er sich nicht sicher fühlt, mit etwas Schönem zu verbinden<br />

– nämlich einem tollen strukturierten Spaziergang an Ihrer<br />

Seite. Erst danach zeigen Sie ihm dann in aller Ruhe, dass er an<br />

Ihrer Seite alles Neue in unserer Menschenwelt ohne Angst kennenlernen<br />

kann, weil Sie ihm Sicherheit geben.<br />

<br />

José Arce<br />

3 www.jose-arce.com<br />

38 Der Hund <strong>07</strong>/<strong>2019</strong>


Warum fiept mein Hund und was kann ich tun?<br />

Im Sommer 2016 zog mein Rüde (ca. fünf Monate) aus dem Tierschutz<br />

ein. Anfangs lief alles wunderbar: Auto fahren, alleine bleiben,<br />

Stubenreinheit etc. Er ist sehr menschenbezogen, aufgeweckt<br />

und agil. Nach ungefähr zwei Jahren begann plötzlich das Fiepen<br />

im Auto. Inzwischen wird gefiept, oft begleitet von Zittern, wenn<br />

ich nicht gleich die Hecktür öffne, um ihn rauszulassen, nach Hause<br />

komme, an seinem Korb vorbeigehe, im Wohnzimmer TV schaue<br />

und er neben mir liegt usw. Vieles habe ich probiert: Wegschicken<br />

und auch Ignorieren bringt nichts! Mein Hund scheint sich unwohl<br />

zu fühlen. Haben Sie einen Rat, was ich ändern sollte und was die<br />

Ursache des Fiepens sein könnte?<br />

Leider ist es kaum möglich, aus der Ferne eine genaue Anamnese<br />

zu machen und mit Sicherheit zu sagen, was die Auslöser und<br />

Ursachen für problematisches Verhalten sind. Dies wäre aber<br />

nötig, um die richtigen Trainingsansätze und Interventionstechniken<br />

zu wählen. Oft ist es jedoch so, dass es nicht nur eine Ursache<br />

für ein Verhalten gibt, sondern mehrere Ursachen vorliegen.<br />

Da das Verhalten in sehr vielen unterschiedlichen Situationen<br />

auftritt, liegt die Vermutung nahe, dass dies auch hier der Fall sein<br />

könnte. So könnte das Fiepen in aufregenden Situationen, etwa<br />

vor dem Aussteigen aus dem Auto, vor dem Gassigehen, vor der<br />

Begrüßung usw., eine Stressreaktion aus einer gewissen Erwartungshaltung<br />

sein. In diesem Fall wären Übungen und Maßnahmen<br />

zur Entspannung ratsam. Auch können ein Mangel an Impulskontrolle<br />

und Schwierigkeiten, Frust zu ertragen, eine Rolle spielen<br />

(ruhiges Abwarten und Zurücknehmen).<br />

Da das Verhalten aber auch in ruhigen Situationen auftritt, in<br />

denen Ihr Hund nichts davon hat, es nicht durch Ignorieren weggeht<br />

und Sie außerdem das Gefühl haben, es ginge ihm nicht gut,<br />

liegt der Verdacht nahe, dass eventuell Ursachen im Hund selber<br />

vorliegen. Besonders wenn ein Verhalten plötzlich auftritt und<br />

ohne dass sich die äußeren Umstände verändert haben, sind es<br />

oft innere Faktoren. Dies kann eine Schmerzproblematik sein, eine<br />

hormonelle Störung etc. Daher kann es sinnvoll sein, den Hund<br />

einmal komplett beim Tierarzt durchchecken zu lassen.<br />

<br />

Kristina Ziemer-Falke<br />

3 www.ziemer-falke.de<br />

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SERIE<br />

TEIL 1<br />

Höher,<br />

schneller,<br />

Fotos: Lena Schwarz, Behütet & Geliebt, Susanne C. Steiger<br />

weiter!<br />

3 rasante Hundesportarten<br />

Hier kommen echte Bewegungsfans auf ihre Kosten. Im ersten Teil unserer<br />

Reihe rund um Hundesportarten geht es vor allem um eines – Schnelligkeit!<br />

Wir stellen vor: Flyball, Zughundesport und Agility.<br />

Text: Veronika Rothe<br />

40 Der Hund <strong>07</strong>/<strong>2019</strong>


Mensch & Hund<br />

FLYBALL<br />

DER STAFFELLAUF DER HUNDE<br />

Zack, zack, zack! Wer schon einmal zugesehen hat, versteht die<br />

Faszination hinter Flyball. Rasante Geschwindigkeiten, Anfeuerungsrufe und<br />

Jubel beim Sieg: Das alles gehört zu einem sportlichen Turnier.<br />

Als eine der wenigen Mannschaftssportarten<br />

im Hundesport<br />

fordert Flyball ein<br />

gutes Zusammenspiel von<br />

Menschen und Hunden.<br />

Zwei Mannschaften treten gegeneinander<br />

an. Sie bestehen jeweils aus sechs Mensch-<br />

Hund-Teams, von denen vier starten. Das<br />

Prinzip ähnelt dem Staffellauf – wobei der<br />

Stab hier ein Ball ist. Er klemmt in einer<br />

speziellen Box, der Flyball-Box. Um den<br />

Ball freizugeben, muss der Hund zunächst<br />

zur Box laufen und dabei vier Hindernisse<br />

überspringen. Deren Höhe richtet sich<br />

nach dem kleinsten Mannschaftshund.<br />

Durch einen Tritt gegen die Box erhält der<br />

Hund den Ball und rennt mit ihm über<br />

die Hürden zurück zum Start/Zielbereich.<br />

Sein Teamkollege wird im Idealfall so losgeschickt,<br />

dass sich die Staffel direkt auf<br />

der Ziellinie trifft – es geht um Sekunden<br />

im Wettkampf gegen das parallel laufende<br />

gegnerische Team. Ein Durchgang<br />

endet, wenn alle vier Team-Hunde einmal<br />

den Parcours durchlaufen haben. Je<br />

nach Anmeldezahlen finden bei Turnieren<br />

unterschiedlich viele Durchgänge statt. Die<br />

Mannschaft mit dem schnellsten Durchgang<br />

gewinnt. Die deutschen Top-Mannschaften<br />

schaffen einen Durchgang in<br />

unter 18 Sekunden!<br />

So fing alles an<br />

Herbert O. Wegner, Kalifornier mit arbeitsfreudigem<br />

und Bälle liebendem Hund,<br />

suchte nach einer Alternative zum Bällewerfen.<br />

In seiner Garage tüftelte er an<br />

einem Apparat, der Bälle auf Pfotendruck<br />

in die Luft schleuderte: die Geburtsstunde<br />

der Flyball-Box. Wegner meldete den<br />

Apparat in den 1970er Jahren zum Patent<br />

an, damals noch als „animal-training<br />

apparatus“. Diese erste Flyball-Box schleuderte<br />

den Ball noch bis zu drei Meter hoch<br />

in die Luft – daher der Name Flyball. Der<br />

Nachfolger der Box hat ein großes Trittbrett,<br />

das den Wurf-Mechanismus auslöst,<br />

sobald der Hund gegen es tritt. Der<br />

Ball fliegt ihm direkt entgegen. Die Nordamerikanische<br />

Flyball Association (NAFA)<br />

hat Flyball zu einem Turnierhundesport<br />

mit festem Reglement weiterentwickelt.<br />

Auch in Europa fand die Sportart schnell<br />

Anklang. Auf der Welthundeausstellung<br />

Die Hürdenhöhe ist anpassbar<br />

und richtet sich nach dem kleinsten<br />

Starter. Bearded Collie Jin-Jin (links)<br />

und Japanspitz Wolke haben beide<br />

Gefallen an Flyball gefunden.<br />

Border Collie Moon hat durch einen<br />

Tritt gegen die katapultartige Box den<br />

Ball herausspringen lassen,<br />

diesen aufgefangen und wendet.<br />

Fotos: Lena Schwarz (3)<br />

www.derhund.de 41


Mensch & Hund<br />

Meine Hündin rennt gerne und liebt Bälle. Ich selbst bin in einem Alter, in dem ich leider beim Toben nicht<br />

mehr so gut mithalten kann. Beim Flyball kann sie rennen und hat einen Ball und ich muss nicht alles<br />

mitlaufen. Ich finde das gerade für ältere Hundehalter optimal.<br />

Brigitte Correll mit Bearded Collie Jin-Jin<br />

1991 in Dortmund wurde sie das erste Mal<br />

vorgestellt. Seitdem üben immer mehr<br />

Hundebegeisterte Flyball aus.<br />

Die Mannschaft<br />

Vier der sechs Teams gehen bei einem<br />

Wettkampf an den Start, die anderen<br />

halten sich als Reserve bereit. So kann<br />

die Mannschaft zwischen den Läufen<br />

umgestellt und einzelne Hunde können<br />

geschont werden. Ein Mannschaftsführer<br />

kümmert sich um die Organisation während<br />

und außerhalb der Turniere. Auch er<br />

darf mit seinem Hund antreten. Zudem<br />

gehört ein sogenannter Boxenlader zum<br />

Team. Er steht hinter der Flyball-Box und<br />

füllt diese immer wieder mit Bällen auf. Ein<br />

Balljunge oder -mädchen hilft zusätzlich,<br />

die Bälle nach den Läufen einzusammeln.<br />

VIER VORAUSSETZUNGEN<br />

FÜR FLYBALL-FUN<br />

Fliegender Wechsel<br />

Jeder Hund muss selbstständig die Hürden<br />

in der richtigen Reihenfolge überspringen,<br />

den ausgelösten Ball direkt fangen<br />

und die komplette Strecke im Maul<br />

zurück zum Hundeführer transportieren.<br />

Der fliegende Wechsel zum nächsten<br />

Hund findet an der Ziel- bzw. Startlinie<br />

statt: Es geht um Nasenlängen! Fehler<br />

führen dazu, dass der Hund einen Strafdurchgang<br />

absolvieren muss.<br />

Passt Flyball zu mir<br />

und meinem Hund?<br />

„Flyball ist eine Hundesportart, bei der<br />

Tempo, Spieltrieb und Apportierfreude<br />

im Vordergrund stehen. Flyball ist offen<br />

für Hunde aller Größen und Rassen,<br />

fördert auf spielerische Art und Weise<br />

1. Gesundheit: Die Gesundheit hat oberste Priorität. Da der Hund hohe<br />

körperliche Leistungen erbringt, sollte vorher der Tierarzt abklären, ob er<br />

rundum fit und dazu in der Lage ist.<br />

2. Ballaffinität: Mag der Hund Bälle und trägt sie gerne herum? Er muss nicht<br />

total ballverrückt sein. Das kann sich im Training sogar nachteilig auswirken.<br />

3. Bewegungsfreude: Ist der Hund ein echter Flitzer, springt gerne und ist am<br />

glücklichsten, wenn er sich bewegen darf? Flyball bereitet ihm bestimmt<br />

große Freude!<br />

4. Grundgehorsam: Wie für jede andere Hundesportart, muss auch für Flyball<br />

ein gewisses Maß an Grundgehorsam vorhanden sein. Kommandos wie Aus,<br />

Sitz und Komm sollte der Hund beherrschen.<br />

ihre Bewegungsfreude, ihre Selbstsicherheit<br />

und ihr Sozialverhalten. Beim<br />

Flyball kann jeder aktive Hund seine<br />

volle Lebensfreude zum Ausdruck bringen.“<br />

(Auszug aus dem Deutschen Flyball-Reglement<br />

des VDH)<br />

Grundsätzlich kann jeder gesunde Hund<br />

am Flyball teilnehmen, unabhängig von<br />

Rasse oder Größe. Die Hindernisse werden<br />

an die Größe angepasst. Einige Rassen<br />

eignen sich aufgrund ihrer Physiologie<br />

weniger gut für Flyball, so sind Hunde mit<br />

langem Rücken und/oder kurzen Beinen<br />

besonders verletzungsgefährdet.<br />

Flyball aus tierärztlicher Sicht<br />

Der Schwerpunkt von Dr. Alexandra Keller<br />

und ihren Kollegen vom Tierärztlichen<br />

Orthopädie Team Frankfurt (3 www.<br />

tierorthopaedie-frankfurt.de) liegt auf der<br />

Orthopädie und Sportmedizin. Sie betont<br />

mit Hinblick auf alle Sportarten, dass<br />

die Hunde gut trainiert sein sollten. „Ein<br />

‚Warm up‘ und ein ‚Cool down‘ verhindern<br />

Verletzungen und beugen dem Verschleiß<br />

des Bewegungsapparates vor.“ Hunde, die<br />

im Flyball aktiv sind, müssen sehr schnell<br />

und gut bemuskelt sein. „Unterschiedliche<br />

Techniken der Wendung verhindern zu<br />

extreme Belastung der Vordergliedmaßen<br />

und damit verbundene Verletzungen“,<br />

weiß die Expertin. Komme es zu Verletzungen,<br />

seien am häufigsten die Vordergliedmaßen<br />

betroffen, also Pfote, Carpalgelenk<br />

und Schulter. Langfristig können auch<br />

muskuläre Probleme sowie Rückenprobleme<br />

entstehen. Es liegt am zweibeinigen<br />

Flyball-Fan, auf die Gesundheit seines<br />

Hundes zu achten.<br />

42 Der Hund <strong>07</strong>/<strong>2019</strong>


Mensch & Hund<br />

ZUGHUNDESPORT<br />

HIER SCHWITZT AUCH DER HALTER<br />

Normalerweise ist es so: Hund zieht an der Leine, Halter ist genervt.<br />

Beim Zughundesport aber ist Ziehen ausdrücklich erwünscht! Egal ob am Schlitten,<br />

Fahrrad, Roller oder zu Fuß. Das Motto: Hund vorneweg, Halter hinterher.<br />

Beim Zughundesport können sich die Vierbeiner<br />

richtig auspowern. Das tut gut und<br />

ist gleichzeitig eine erzieherische Maßnahme,<br />

denn mangelnde Bewegung ist die<br />

häufigste Ursache für Verhaltensprobleme<br />

beim Hund. Auch die geistige Auslastung<br />

kommt nicht zu kurz: Der Hund muss<br />

auf die Kommandos seines Halters – des<br />

Mushers – hören. Ganz nebenbei sorgt das<br />

für eine tolle Bindung, denn sie müssen<br />

sich absolut aufeinander verlassen können.<br />

Der Zughund lernt einige spezielle und<br />

wichtige Kommandos: So signalisiert „Line<br />

Out“ ihm die Startbereitschaft. Für den<br />

Hund heißt das, die Leine auf Spannung zu<br />

bringen und auf das „Go“ zu warten. Dann:<br />

volle Power voraus! Der Halter lenkt den<br />

Hund mit „Gee“ (rechts) und „Haw“ (links)<br />

in die richtige Richtung und kontrolliert<br />

mit „Eeeeeeasy“ oder „Hop-Hop“ seine<br />

Geschwindigkeit. „Stop“ beendet den Spaß<br />

kurzzeitig, bevor es dann mit einem freudigen<br />

„Line out and go“ weitergeht.<br />

So fing alles an<br />

Eine der ältesten Erwähnungen des Hundes<br />

als Zugtier findet sich auf einer griechischen<br />

Vase von etwa 500 vor Christus. Die<br />

Hunde wurden damals vor einen Wagen<br />

gespannt und kutschierten Schlossherren<br />

durch Paläste und auf Landgüter. Mastiffs<br />

zogen im Krieg sogar kleine Kanonen. Als<br />

„Zugpferd des armen Mannes“ war der<br />

Hund bis Anfang des 20. Jahrhunderts<br />

eine günstige Alternative. Lange waren für<br />

Völker wie die Inuit in Nordamerika oder<br />

die Tschuktschen in Sibirien Schlittengespanne<br />

mit Hunden eine zentrale Grundlage<br />

der Kultur. Später bekam die Arbeit mit<br />

Zughunden eine sportliche Komponente.<br />

Das „All Alaska Sweepstakes“ 1908 gilt als<br />

erstes offizielles Schlittenhunderennen. In<br />

den vergangenen rund 15 Jahren wurde<br />

das Training ohne Schnee, das sogenannte<br />

„Dryland Mushing“, immer beliebter.<br />

Die richtige Ausrüstung<br />

Besonders wichtig ist ein gut passendes<br />

Geschirr für den Hund. Spezielle Zuggeschirre<br />

verteilen Zugpunkt von der Brust<br />

der Hunde auf den Rücken und gewährleisten<br />

genug Bewegungsfreiheit. Das<br />

Zuggeschirr sollte zur Laufweise und zum<br />

Körperbau des Hundes passen. Krümmt<br />

sich dessen Rücken zum Beispiel beim Lauf<br />

recht stark, trägt er besser kein Modell,<br />

dessen Gurtbänder sich am Rücken kreuzen.<br />

Wichtiges Ausrüstungteil ist auch die<br />

Zugleine, die Rucke für Mensch und Hund<br />

abschwächt. Beim Canicross (Laufen mit<br />

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Mensch & Hund<br />

VARIATIONEN DES ZUGHUNDESPORTS<br />

Hundeschlitten<br />

Nichts weckt so sehr Assoziationen mit Huskys und Arktis. Das geht auch im<br />

kleinen Stil und man braucht nicht zwingend Schlittenhunde oder die Arktis.<br />

Skijöring<br />

Der Halter steht auf Skiern und ist über einen Bauchgurt und eine Zugleine<br />

mit dem Hund verbunden.<br />

Canicross<br />

Ist wie Joggen mit Hund, nur dass der Hund seinen Halter dabei zieht. Eignet<br />

sich auch für kleinere Hunderassen.<br />

Bikejöring<br />

Der Hund ist mit einer Zugleine am Fahrrad befestigt. Dabei kann man ihn<br />

mit eigener Tretkraft unterstützen. Mit einem gut trainierten Hund kann’s<br />

richtig schnell werden.<br />

Dogscooter<br />

Hier wird der Hund vor einen Tretroller gespannt. Der Halter kann nicht ganz<br />

so viel mithelfen wie beim Fahrrad.<br />

Dog Trike<br />

Dieses Dreirad ist wesentlich breiter als ein Fahrrad oder Scooter und<br />

dadurch wesentlich stabiler. Allerdings wiegt das Trike mehr und benötigt<br />

meist zwei Zughunde.<br />

Sacco Cart<br />

Auf dem vierrädrigen Sacco Cart sitzt der Hundehalter. Das ist bequem und<br />

bietet sich auch für gemütliche Fahrten mit ruhigen Hunden an. Auch bei<br />

hoher Geschwindigkeit liegt das Cart gut in der Kurve und sorgt für Fahrspaß.<br />

Hier empfehlen sich ebenfalls zwei Zughunde.<br />

Bikejöring ist die schnellste Zughundesportart.<br />

Dabei werden Geschwindigkeiten<br />

von über 40 km/h erreicht.<br />

VIER VORAUSSETZUNGEN<br />

FÜR ZUGHUNDE-POWER<br />

1. Gesundheit: Dieser sehr aktive Sport ist mit einer dauerhaften Belastung<br />

des Bewegungsapparats verbunden. Der Tierarzt sollte vorher abklären, ob<br />

Einschränkungen vorliegen.<br />

2. Fitness und Ausdauer: Sie und Ihr ausgewachsener Hund sollten eine<br />

gesunde Grundfitness mitbringen, sowie den Willen, sich ausdauernder<br />

sportlich zu betätigen.<br />

3. Rasse: Ihr Hund muss kein Husky sein, dennoch empfiehlt sich ein Gewicht<br />

von zwölf Kilogramm oder mehr, damit die Zuglast nicht zu groß wird. Es ist<br />

möglich, unterschiedlich große Rassen zusammen einzuspannen.<br />

4. Lauffreudigkeit: Ist Ihr Hund ein echter Springinsfeld? Rennt er gerne<br />

vornweg und hat endlos Power? Beim Zughundesport kann er seine<br />

Energie einsetzen.<br />

Über sogenannte Paniksnaps lässt sich<br />

im Notfall die Verbindung zwischen<br />

Hund und Mensch oder Hund und<br />

Rad/Scooter in Sekundenschnelle lösen.<br />

ziehendem Hund) ist die Leine bis zu 1,9<br />

Meter, beim Dogscooter (mit Roller) und<br />

Bikejöring (mit Fahrrad) sogar bis zu 2,5<br />

Meter lang. Als Karabiner dienen Paniksnaps.<br />

Sie lassen die Leine in wenigen<br />

Sekunden lösen. Dazu kommen ein Bikeschlupf<br />

und eine Bike-Antenne zur Befestigung<br />

am Fahrrad oder Scooter. Zusätzlich<br />

empfehlen sich Helm, Handschuhe und<br />

Schutzbrille. Beim Canicross wird die Leine<br />

an einem Hüftgürtel befestigt. Er leitet die<br />

Belastung vom Rücken auf die Hüfte.<br />

44 Der Hund <strong>07</strong>/<strong>2019</strong>


Mensch & Hund<br />

Es ist keine Chef-orientierte Sportart, sondern Mensch wie Hund ist Mitglied eines großen<br />

Teams. Außerdem kann man es sommers wie winters machen, das ist super!<br />

Thomas Winter, betreibt die Zughundeschule Mushing Dogs in Kissing, hat zwei Alaskan Malamutes<br />

Passt Zughundesport zu mir<br />

und meinem Hund?<br />

Bei diesen Ausdauersportarten lernt der<br />

Hund, seine Kraft gezielt zum Ziehen einzusetzen.<br />

Grundsätzlich kommt jeder auf<br />

seine Kosten, solange er nicht körperlich<br />

und kräftemäßig überfordert wird. Beim<br />

Canicross, Bikejöring und Dogscooter kann<br />

der Mensch den Hund unterstützen. Hundeschlitten<br />

und diverse Wägen bewegen<br />

sich allein durch die Zugkraft des Hundes,<br />

deshalb empfiehlt es sich, mehrere und<br />

besonders kräftige Hunde einzuspannen.<br />

Alaskan Malamutes etwa können bis<br />

zum Zehnfachen ihres Körpergewichts<br />

ziehen. Kleine Hunde haben in der Regel<br />

beim Canicross am meisten Spaß. Hunde<br />

mit starkem Jagdtrieb, die nicht abgeleint<br />

werden können, lassen sich beim Zughundesport<br />

gut auslasten. Mehrhundehalter<br />

können sich mehrere Hunde anspannen<br />

und so mit dem ganzen Rudel Spaß haben.<br />

Zughundesport aus<br />

tierärztlicher Sicht<br />

„Entscheidend hier ist eine gute Kondition, die<br />

nur durch sehr regelmäßiges und ausdauerndes<br />

Training erzielt wird“, sagt Dr. Alexandra<br />

Keller. Gesundheitliche Probleme ließen sich<br />

meist im Bewegungsapparat beobachten –<br />

vor allem an den Pfoten und den Muskeln.<br />

„Diese genau zu diagnostizieren ist ebenso<br />

wichtig wie eine an die Bedingungen angepasste<br />

Therapie“, betont die Expertin. 3<br />

Hunde können nicht schwitzen und leiden sehr im Sommer<br />

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Mensch & Hund<br />

AGILITY<br />

DER STAR UNTER DEN HUNDESPORTARTEN<br />

Schnell, spannend und allseits beliebt. Agility war 2018 laut VDH-Statistik<br />

mit 73,53 Prozent die mit Abstand führende Hundesportart<br />

in Deutschland. Kein Wunder! Fast jeder Hund kann es machen,<br />

sehr viele Hunde haben Spaß daran und die Regeln sind schnell erklärt.<br />

Beim Agility bewältigt der Hund, angeleitet<br />

vom Halter, einen Hindernis-Parcours<br />

möglichst schnell und fehlerfrei.<br />

Der Parcours ist jeweils individuell gestaltet<br />

und besteht je nach Schwierigkeitsgrad<br />

aus Hürden unterschiedlicher Größen,<br />

Tunnels, Wippen, Laufstegen, einer<br />

A-Wand und einem Slalom.<br />

Beim Durchlaufen des Parcours lenkt der<br />

Halter seinen Hund hauptsächlich mit Hilfe<br />

von Körpersprache. Dabei orientiert sich der<br />

Hund am Laufweg des Halters. Oft reichen<br />

kleinste Körperhilfen und der Hund weiß,<br />

welches Hindernis er als nächstes nehmen<br />

muss. Er muss also seine volle Aufmerksamkeit<br />

auf den Halter richten. Nur wenn er<br />

die Hinweise wahrnimmt und richtig deutet,<br />

durchläuft er den Parcours schnell und<br />

fehlerfrei. Neben der visuellen Lenkung ist<br />

auch der Einsatz der Stimme erlaubt. Agility<br />

fördert die Mensch-Hund Beziehung ungemein<br />

und je besser das Zusammenspiel<br />

funktioniert, umso mehr Freude bereitet<br />

es Hund und Halter. Darüber hinaus werden<br />

Reaktions- und Leistungsfähigkeit des<br />

Hundes trainiert.<br />

Zusammen mit den Hundetrainern Peter<br />

Meanwell und Peter Lewis entwickelte er<br />

hundegerechte Hindernisse, die wie beim<br />

Springreiten zu einem Parcours zusammengestellt<br />

wurden. Zwei Mannschaften<br />

mit jeweils fünf Hunden traten gegeneinander<br />

an. Das Publikum war begeistert<br />

und Agility verbreitete sich wie ein Lauffeuer.<br />

In den 1980er Jahren kam Agility<br />

nach Deutschland und wurde schnell<br />

zu einem beliebten Turniersport. Auch<br />

heute gelten die Prämissen: Es muss Spaß<br />

machen, darf nicht gefährlich sein und es<br />

soll für die Zuschauer spannend sein.<br />

Passt Agility zu mir<br />

und meinem Hund?<br />

Diese Sportart verlangt Hund und Halter<br />

einiges ab. Wichtige Voraussetzungen<br />

für beide: Koordination, Körpergefühl und<br />

schnelle Reaktionsfähigkeit. Da der Halter<br />

neben den Hindernissen mitläuft, muss er<br />

auch über eine gewisse Sportlichkeit verfügen.<br />

Je nach Hundetemperament kann das<br />

So fing alles an<br />

Agility kommt aus dem Reitsport. Der reitbegeisterte<br />

John Varley sollte 1978 für die<br />

Crufts, die weltgrößte Hundeausstellung<br />

in England, eine Showeinlage konzipieren.<br />

Beim Agility werden die<br />

verschiedensten Hindernisse<br />

manchmal wie im Flug überwunden.<br />

Wichtig sind die sogenannten Kontaktzonen<br />

(hier in rot). Der Hund darf sie nicht<br />

überspringen, sondern muss darüber laufen.<br />

Fotos: Susanne C. Steiger (2)<br />

46 Der Hund <strong>07</strong>/<strong>2019</strong>


Mensch & Hund<br />

Es gibt nichts Besseres,<br />

um ein Team zu werden.<br />

Emma und ich sind erst seit<br />

wir Agility machen zu<br />

einem richtig tollen Team<br />

zusammengewachsen.<br />

Mark Scherer mit Border Collie Emma<br />

Mithalten ganz schön schwierig werden. Es<br />

ist die Aufgabe des Halters, sich den Ablauf<br />

des Parcours zu merken und den Hund in<br />

der richtigen Reihenfolge hindurch zu schicken.<br />

Da es verschiedene Größenklassen<br />

gibt, kann jeder gesunde Hund mitmachen<br />

(large: ab 43 cm Widerristhöhe, medium: ab<br />

35 cm, small: kleiner als 35 cm). Die Hindernisse<br />

werden entsprechend angepasst.<br />

Agility aus tierärztlicher Sicht<br />

Schnelligkeit, Wendigkeit und eine präzise<br />

Sprungtechnik sind gefragt, wenn es um<br />

Erfolge im Agility geht. „Dies setzt voraus,<br />

dass die Hunde neben einer guten Muskulatur<br />

auch einen idealen Körperbau mit gut<br />

gewinkelten Vorder- und Hintergliedmaßen<br />

und eine exzellente Balance mitbringen“,<br />

erklärt Dr. Keller. Eine wichtige Rolle<br />

spielt auch die Tiefensensibilität (Propriozeption).<br />

Dieser Ausdruck beschreibt eine<br />

komplexe Sinneswahrnehmung, bei der<br />

Rezeptoren im Bewegungsapparat und der<br />

Haut Informationen an das zentrale Nervensystem<br />

schicken, etwa wenn sich die<br />

Bewegungsrichtung oder die Stellung der<br />

Körperteile zueinander ändert. Das Verletzungsrisiko<br />

ist beim Agility im Bereich der<br />

Schultern, Knie und Zehengelenke hoch.<br />

Bei regelmäßigen Check-ups in der Tierarztpraxis<br />

lassen sich mögliche Probleme<br />

frühzeitig entdecken und behandeln. =<br />

AGILITY MAL ANDERS<br />

Indoor Agility<br />

Agility gibt’s auch in der Halle! Mindestens 200 Quadratmeter sollte<br />

diese groß sein und einen gut dämpfenden Boden haben. Es gibt Hallen<br />

mit Sandboden, Kunstrasen oder welche, die mit Filz-, Kunststoff- oder<br />

Gummi-Matten ausgelegt sind. Indoor Agility ermöglicht auch im Winter<br />

regelmäßiges Training.<br />

Hoopers Agility<br />

Schön auf dem Boden bleiben! Zwar gibt es auch beim Hoopers Agility<br />

einen Parcours, allerdings wird nicht gesprungen. Die Hunde laufen durch<br />

sogenannte Hoops (auf dem Boden stehende Bögen). Zusätzlich gibt es<br />

Tunnel und kleine Tonnen (manchmal auch Pylonen), um die der Hund<br />

herumläuft. Der Halter darf nicht mit seinem Hund mitlaufen. Er muss ihn<br />

von einem abgesperrten Bereich aus der Ferne lenken. Das fördert vor allem<br />

die Distanzkontrolle.<br />

Free Agility<br />

Hier ist die Natur der Parcours. Man wird einfach bei der täglichen Gassirunde<br />

kreativ. Steine, Bäume, Schilder, Bänke und Mauern eignen sich meist<br />

hervorragend zum Umkreisen, Antippen oder Darüberspringen.<br />

Degility<br />

Bei Degility wird besonderer Wert auf die korrekte Ausführung der einzelnen<br />

Disziplinen gelegt. Anders als beim Agility geht es eher ruhig, langsam und<br />

gelassen zu. Es gibt keinen festen Parcours, sondern viele Abenteuergeräte, die<br />

die Koordination, das Gleichgewicht und die Konzentrationsfähigkeit fördern.<br />

Auch alte und körperlich eingeschränkte Hunde können Degility super<br />

meistern.<br />

VIER VORAUSSETZUNGEN<br />

FÜR AGILITY-SPASS<br />

1. Gesundheit: Dieser sehr aktive Sport ist mit einer dauerhaften Belastung<br />

des Bewegungsapparats verbunden. Der Tierarzt sollte vorher abklären, ob<br />

Einschränkungen vorliegen.<br />

2. Fitness und Ausdauer: Sie und Ihr ausgewachsener Hund sollten eine<br />

gesunde Grundfitness mitbringen, sowie den Willen, sich ausdauernder<br />

sportlich zu betätigen.<br />

3. Rasse: Ihr Hund muss kein Husky sein, dennoch empfiehlt sich ein Gewicht<br />

von zwölf Kilogramm oder mehr, damit die Zuglast nicht zu groß wird. Es ist<br />

möglich, unterschiedlich große Rassen zusammen einzuspannen.<br />

4. Lauffreudigkeit: Ist Ihr Hund ein echter Springinsfeld? Rennt er gerne<br />

vornweg und hat endlos Power? Beim Zughundesport kann er seine<br />

Energie einsetzen.<br />

www.derhund.de 47


Mensch & Hund<br />

ERSTE HILFE<br />

AM HUND<br />

Sechs Maßnahmen, die Sie und<br />

Ihr Hund üben können<br />

Kennen Sie das? Nach dem Erste-Hilfe-Kurs für den Führerschein kam lange nichts<br />

und die Auffrischung ist bereits verblasst, da Sie das Erlernte glücklicherweise nicht<br />

anwenden mussten? Dabei ist es äußerst wichtig, regelmäßig zu üben, um im Notfall<br />

schnell und sicher reagieren zu können. Das gilt natürlich auch für Situationen,<br />

in denen Hunde Hilfe brauchen. Wir zeigen Ihnen sechs Handgriffe, die Sie mit Ihrem<br />

gesunden Vierbeiner im Alltag üben können. Um Routine zu erlangen,<br />

beginnen Sie zunächst in ruhiger Umgebung. Trainieren Sie dann aber auch<br />

draußen und an unterschiedlichen Orten. Wir danken der Tierärztin Krystana Föh<br />

von der Tierarztpraxis Friedberg-Hochzoll (www.tierarztpraxis-friedberg-hochzoll.de),<br />

die sich gemeinsam mit Mischling Chai und ihrer Weißen Schweizer Schäferhündin<br />

Lumi für die folgenden Fotos zur Verfügung gestellt hat.<br />

Fotos & Text: Lena Schwarz<br />

Illustration: FARBAI/stock.adobe<br />

48 Der Hund <strong>07</strong>/<strong>2019</strong>


Mensch & Hund<br />

So transportieren Sie verletzte Hunde<br />

Hat sich Ihr Hund verletzt, müssen Sie ihn eventuell zum Auto oder in die Tierarztpraxis transportieren. Ist der Vierbeiner noch dazu in der<br />

Lage, selbst zu gehen, humpelt aber, können Sie Ihn unterstützen, indem Sie einen Teil seines Gewichts übernehmen. Das geht am besten,<br />

wenn Ihnen eine weitere Person hilft. Führen Sie ein Handtuch oder eine Rettungsdecke unter dem Hund durch. Jeder hält nun ein Ende<br />

dieser Gehhilfe und geht neben dem Hund her. Achten Sie darauf, Tuch oder Decke nicht zu schmal zu falten, da es sonst einschneiden<br />

könnte. Kommt unterstütztes Gehen nicht in Frage, können Sie den Hund auf eine Rettungsdecke legen und zu zweit transportieren. Da<br />

Rettungsdecken rascheln, sollten Sie Ihrem Hund beim Training die Möglichkeit geben, diese anzuschauen und zu beschnuppern.<br />

Haben Sie kein Hilfsmittel zur Hand und sind körperlich dazu in der Lage, können Sie den Hund tragen. Die Haltung der Arme und<br />

Hände unterscheidet sich ein wenig, je nachdem, ob der Hund eher klein oder größer ist: Bei einem kleineren Hund greifen Sie zum Beispiel<br />

mit der rechten Hand unter dessen Hinterteil und mit der linken unter den Brustkorb und tragen ihn vor Ihrer Brust. Ist der Hund<br />

größer, umschließen Sie mit Ihren Armen die Vorder- und Hinterbeine. Üben Sie nicht zu viel Druck auf den Brustkorb aus. Wenn Ihr<br />

Vierbeiner eine Verletzung an der Wirbelsäule haben könnte, achten Sie darauf, dass diese möglichst gerade bleibt.<br />

So fühlen Sie Herz- und Pulsschlag<br />

Damit Sie den Herzschlag oder Puls im Notfall schnell finden, müssen Sie erst einmal ein Gespür dafür entwickeln. Der Pulsschlag lässt<br />

sich unter anderem in der Leiste erfühlen, dort verläuft die Oberschenkelarterie. Dabei kann der Hund stehen oder liegen. Legen Sie Ihren<br />

Zeige- und Mittelfinger sanft auf. Den Herzschlag fühlen Sie, indem Sie Ihre Finger an die linke Brustwand hinter das Vorderbein legen.<br />

Machen Sie sich mit dem Ruhepuls Ihres Hundes vertraut. Nur wenn Sie diesen kennen, können Sie Abweichungen erkennen. Bei<br />

kleinen Hunden liegt der reguläre Puls bei 90 bis 140 Schlägen pro Minute. Bei mittelgroßen Hunden sind es 80 bis 130 und bei großen<br />

Hunden 70 bis 100 Schlägen pro Minute.<br />

www.derhund.de 49


Mensch & Hund<br />

So legen Sie einen Pfotenverband an<br />

Hunde verletzen sich am häufigsten an den Pfoten oder Ballen. Mithilfe eines Pfotenverbandes stoppen oder verzögern Sie den Austritt<br />

von Blut. Sie schützen darüber hinaus die Wunde vor Schmutz und hindern den Hund daran, an ihr zu lecken. Tragen Sie beim Anlegen<br />

des Verbandes am besten Handschuhe.<br />

Schützen Sie die Zehen vor Druckstellen, indem Sie vorsichtig Watte abreißen und zwischen jede einzelne Zehe packen. Die Zehen<br />

sollen sich nicht berühren. Decken Sie die Wunde mit Mull ab und wickeln Sie anschließend Verbandswatte um die Pfote. Legen Sie den<br />

Verband bis über das Sprung- oder Handwurzelgelenk an, damit er stabil hält.<br />

Im Optimalfall folgen eine Mullbinde und zum Abschluss eine elastische selbsthaftende Binde. Fixieren Sie den Verband, etwa mit<br />

einem Pflaster. Nicht zu fest wickeln, das könnte gesunde Blutgefäße abquetschen.<br />

Wer Klebeband hat, kann dem Verband damit eine wasserfeste Sohle verpassen. Sie können auch den Gummihandschuh oder einen<br />

Gefrierbeutel über den fertigen Verband stülpen und diesen so bei einem Spaziergang vor Wasser schützen. Entfernen Sie diesen Schutz<br />

danach wieder, damit sich zwischen Verband und Plastik kein Kondenswasser sammelt.<br />

50 Der Hund <strong>07</strong>/<strong>2019</strong>


Mensch & Hund<br />

So checken<br />

Sie das Maul<br />

und die<br />

Schleimhäute<br />

Normalerweise sind die Schleimhäute eines gesunden Hundes<br />

kräftig rosa gefärbt. Am besten ist das im Maul zu erkennen. Sieht<br />

es dort blassrosa oder weißlich aus, kann das auf einen Schock<br />

hinweisen oder darauf, dass ein starker Blutverlust vorliegt. Ein<br />

Sauer stoffmangel, wie er bei Atemnot oder Herz problemen vorkommen<br />

kann, äußert sich in lilafarbenen oder blauen Schleimhäuten.<br />

Üben Sie mit Ihrem Hund, sich an und ins Maul fassen zu<br />

lassen. Bei einem gesunden Vierbeiner sollte die kapillare<br />

Füllungszeit nicht über zwei Sekunden liegen. Wenn Sie also kurz<br />

mit dem Finger Druck ausüben, sollte das Gewebe nur kurz hell<br />

erscheinen und das Blut schnell wieder zurückfließen, sobald Sie<br />

den Finger wegnehmen.<br />

Wenn Sie mit Ihrem Liebling das Ins-Maul-Schauen geübt<br />

haben, können Sie wenn nötig schnell nachsehen, ob sich dort<br />

ein Grashalm, ein Stück Holz oder eine Getreidegranne eingeschlichen<br />

hat und diese Fremdkörper mit den Fingern entfernen.<br />

Wie immer gilt auch hier im Notfall: Vorsichtig handeln, verletzte<br />

Hunde beißen eventuell zu. Im Maul Verkeiltes lassen Sie ebenso<br />

wie Fremd körper im Ohr beim Tierarzt entfernen.<br />

Elegante und stilvolle Kissen für Ihre Vierbeiner<br />

Liegekissen Pouf<br />

• aus hochwertigem und samtweichem Velourstoff (100 % Polyester)<br />

• abgesteppte Außenseite verleiht dem Kissen besonderen Glanz<br />

• gefüllt mit Schaumstoffflocken für höchsten Liegekomfort<br />

• mit Antirutsch-Beschichtung<br />

• Bezug abnehmbar, waschbar bei 30 °C<br />

• erhältlich in Ø 60 x 18 cm oder Ø 80 x 25 cm<br />

Hier geht´s zum<br />

Produktvideo.<br />

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Unsere Produkte finden Sie im gut sortierten Fachhandel!<br />

Albert Kerbl GmbH Felizenzell 9 84428 Buchbach, Germany www.kerbl.de


Mensch & Hund<br />

So fertigen Sie eine Schlinge an<br />

Bevor Sie Ihrem Hund nach einem Unfall helfen können, müssen Sie sich selbst schützen. Dazu können Sie einen Maulkorb nutzen,<br />

falls Sie einen mitführen. Oder Sie fertigen eine behelfsmäßige Schlinge selbst an – sofern der Hund keinen verletzten Kiefer hat oder<br />

unter Atemnot leidet. Verwenden Sie zum Beispiel eine Mullbinde, die Sie in einer Schlaufe um Ober- und Unterkiefer legen und oben<br />

vorsichtig festziehen. Dann wickeln Sie eine zweite Schlaufe und ziehen diese unter dem Maul fest. Verknoten Sie die Binde hinter dem<br />

Kopf des Hundes so, dass sie sich nicht lösen kann.<br />

So schauen Sie ins Auge<br />

Wenn Sie nachschauen möchten, ob sich im Bindehautsack ein Fremdkörper wie etwa ein<br />

Pflanzenteil oder ein Stückchen Holz befindet, ziehen Sie sanft das obere und untere Lid<br />

des Auges auseinander. Das lässt sich gut üben. Ein Fremdkörper kann im Notfall häufig<br />

mit Wasser ausgespült werden. Einfacher wird es, wenn eine Person das Auge offenhält,<br />

während eine weitere das Ausspülen übernimmt. Nicht erschrecken: Nach Kontakt mit<br />

dem Wasser wird das Auge rot.<br />

Hunde mit einer Augenverletzung können große Schmerzen haben. Bringen Sie diese<br />

schnellstmöglich zum Tierarzt. Geben Sie nie eigenmächtig Medikamente, die Sie vielleicht<br />

noch von einer vorherigen Augenbehandlung übrig haben. Vor allem bei kurznasigen<br />

Hunden kann es passieren, dass die Augäpfel vorfallen. Legen Sie sofort ein feuchtes Tuch<br />

über die Augen und ab zum Tierarzt!<br />

52 Der Hund <strong>07</strong>/<strong>2019</strong>


Gestatten: Die Weiße Schweizer Schäferhündin<br />

Lumi und Mischling Chai bewiesen während des Shootings<br />

in der Tierarztpraxis Friedberg-Hochzoll<br />

mit Tierärztin und Hundetrainerin Krystana Föh<br />

(3 www.dognsoul-augsburg.de) Modelqualitäten.<br />

NOTFALLAPOTHEKE FÜR<br />

VERLETZUNGEN<br />

• Sterile Einweg-Handschuhe<br />

• Sterile Gaze<br />

• Wundspüllösung<br />

• Verbandwatte<br />

• Elastische Fixierbinden<br />

• Pflaster<br />

• Schere<br />

• Pinzette<br />

Legen Sie zusätzlich ein laminiertes Kärtchen mit den wichtigsten<br />

Telefonnummern für Notfälle als Back-up in die Notfallapotheke. So haben<br />

Sie die Kontaktdaten stets griffbereit und sind nicht vom Telefonbuch<br />

Ihres Mobiltelefons abhängig. Sie können die Notfallapotheke selbst<br />

zusammenstellen oder im Handel erwerben und je nach Bedarf erweitern.<br />

Es ist darüber hinaus sinnvoll, eine Zeckenzange dazu zu packen.<br />

Die Tipps in diesem Beitrag ersetzen nicht den ausführlichen<br />

Erste-Hilfe-Kurs in Ihrer Hundeschule oder Tierarztpraxis.<br />

Nutzen Sie doch die Gelegenheit zur Kursteilnahme bei Ihnen vor Ort,<br />

wenn sich diese zum nächsten Mal bietet!<br />

EIN HOCH AUF TREUE<br />

BEGLEITER<br />

Tierkrankenschutz,<br />

OP-Kostenschutz<br />

und Haftpflichtschutz<br />

Für alle Mitglieder von derHund Club steht ein Video bereit,<br />

in dem drei wichtige Erste-Hilfe-Handgriffe gezeigt werden.<br />

Telefon 0511 71280-800<br />

Website www.agila.de/hundeversicherung<br />

www.derhund.de


Mensch & Hund<br />

Illustration: guingm5/stock.adobe<br />

ACHTEN SIE AUFS<br />

KLEINGEDRUCKTE<br />

Welche Versicherungen brauchen Hundehalter und was kosten sie?<br />

Die <strong>Ausgabe</strong>n für eine Tierhalterhaftpflicht halten sich im Rahmen.<br />

Doch wie sieht es mit Krankenversicherung oder spezieller OP-Versicherung für<br />

das Haustier aus? Die auf Hunderecht spezialisierte Anwältin Kristina Trahms ist<br />

selber Hundehalterin und kennt die kritischen Punkte bei Versicherungen rund um<br />

den Hund. Im Gespräch mit der Hund erklärt sie, worauf es ankommt und was<br />

passieren kann – vom anwaltlichen Rechtsstreit bis zum Rauswurf.<br />

Text: Susanne C. Steiger<br />

54 Der Hund <strong>07</strong>/<strong>2019</strong>


Mensch & Hund<br />

Eine Tierhalterhaftpflicht ist<br />

etwas, auf das verantwortungsbewusste<br />

Halter nicht verzichten<br />

sollten – schon im eigenen Interesse.“<br />

Hundeanwältin Trahms<br />

– selbst Halterin von drei Hunden – weiß,<br />

wovon sie redet. In ihrer Arbeit als Spezialistin<br />

für Hunderecht hat sie viel Erfahrung<br />

mit unterschiedlichsten Versicherungsfällen<br />

– von Haftpflicht bis OP – gesammelt,<br />

sowohl positive als auch negative.<br />

Auch bei einem Klageverfahren, bei dem<br />

ein 40-Jähriger von einem Hund so schwer<br />

verletzt wurde, dass er nun berufsunfähig<br />

ist, war sie bereits als Anwältin gefragt:<br />

„Da geht es dann nicht mehr um ein paar<br />

hundert Euro, bei denen die Versicherungen<br />

schneller einmal bereit sind, die Kosten<br />

zu übernehmen.“ Schriftliche Schilderungen<br />

eines Vorfalls reichen längst nicht<br />

immer für eine Entscheidung des Gerichts:<br />

Um die Haftungsfrage zu klären, musste<br />

im Fall des 40-Jährigen die Unfallsituation<br />

im Gerichtssaal nachgestellt werden.<br />

Dabei ging es darum, dass alle den Hergang<br />

nachvollziehen und einen Eindruck<br />

von den Abläufen bekommen. Zwar seien<br />

nicht alle Schadensersatzprozesse so spektakulär,<br />

doch wie in anderen Rechtsgebieten<br />

auch, häuft sich die Zahl der Verfahren,<br />

bei denen sich Betroffene vor Gericht wiedersehen,<br />

schildert Trahms.<br />

Zwei Seiten – zwei Ansichten<br />

Insbesondere bei Fällen, an deren zwei<br />

Hundehalter und ihre Hunde beteiligt<br />

sind, gäbe es eine 50-50-Chance für einen<br />

Rechtstreit. Warum? Trahms meint dazu:<br />

„Es gibt immer öfter Streit darum, wie sich<br />

eine Situation ergeben und welcher Hund<br />

angefangen oder Schuld hat an der Verletzung<br />

anderer Beteiligter. Die Versicherungen<br />

glauben natürlich zunächst einmal der<br />

Schilderung ihrer Versicherten – und lassen<br />

es dann auf einen Rechtstreit ankommen.“<br />

Um eindeutig zu klären, wer nun Verursacher<br />

ist und wer nur Opfer, falle<br />

auch dem Gericht bei unterschiedlichen<br />

Schilderungen selten leicht. „Oft wird<br />

dann ein Mitverschulden auf beiden Seiten<br />

angenommen oder hergeleitet aus<br />

den Schilderungen, und die Fälle werden<br />

dann mit einer 50-50-Regelung entschieden“,<br />

erläutert Trahms den Ausgang<br />

solcher Streitereien.<br />

Die Anwältin erklärt weiter: „Der Rechtsstreit<br />

beginnt mit der Ablehnung der<br />

Haftung durch den Versicherer. Dieser<br />

entscheidet außergerichtlich über seine<br />

Einstandspflicht, nicht der Hundehalter.<br />

Wenn ein Versicherungsnehmer die Situation<br />

anders dargestellt hat und die Versicherung<br />

eine Zahlung ablehnt, bleibt der<br />

www.derhund.de 55


Mensch & Hund<br />

Gegenpartei nichts anderes, als zu klagen.<br />

Und das geht nicht gegen die Versicherung,<br />

sondern gegen den Hundehalter.<br />

Je nachdem, wie das Gericht den Sachverhalt<br />

sieht und entscheidet, kann es<br />

dann doch zu einer Zahlung kommen.<br />

Aber egal, aus welchem Grund eine Tierhalterhaftpflichtversicherung<br />

in Anspruch<br />

genommen wird, das Wichtigste<br />

ist die ausreichende Versicherungssumme.<br />

Kristina Trahms rät, auf keinen<br />

Fall unter fünf Millionen Deckungssumme<br />

für Personen- und Sachschäden zu bleiben.<br />

„Die jährlichen Versicherungsbeiträge<br />

sind in der Regel übersichtlich. Und<br />

auch wenn Listenhunde beispielsweise in<br />

spezielle Tarife eingruppiert werden, ist<br />

das eher ein verschwindender Posten auf<br />

der Jahresrechnung für den Hundehalter“,<br />

erklärt die Anwältin. „Mal ganz abgesehen<br />

davon, dass Halter von speziellen Rassen<br />

oder von großen Hunden schon vor der<br />

Anschaffung laut den Hundegesetzen<br />

der Länder verpflichtet sind, eine entsprechende<br />

Versicherung nachzuweisen.“<br />

Unabhängig davon, welcher Hund zum<br />

Haushalt gehört, haben haftpflichtversicherte<br />

Hundehalter selten das Problem,<br />

dass die Versicherung ihnen kündigt oder<br />

sofort nach einem Schadensfall den Beitrag<br />

heraufsetzt. Die Versicherungen behalten<br />

sich eine Erhöhung der Beiträge laut Versicherungspolice<br />

zwar vor, doch laut Anwältin<br />

wird das kaum ausgeschöpft.<br />

Wenn jedes Zipperlein zählt<br />

Das ist bei Krankenversicherungen für das<br />

Tier schon anders. Zumindest sagt das die<br />

Zahl der Mandate, in denen Trahms gegen<br />

Kranken- oder OP-Versicherungen klagt:<br />

„Gerade bei Krankenversicherungen für<br />

den Hund ist so viel zu beachten, dass ich<br />

eigentlich jedem davon abrate, eine solche<br />

Versicherung einfach per Online-Formular<br />

abzuschließen“, sagt die Anwältin. Bei<br />

den Webangeboten fehlen oft wichtige<br />

Informationen oder Hinweise auf unbedingt<br />

nötige Angaben – sowie manchmal<br />

detaillierte Angaben zu Einschränkungen<br />

der Haftung. Hingegen lobt sie die Angaben<br />

zu den Leistungen der Versicherungen,<br />

die durchaus einen Online-Vergleich<br />

mehrerer Anbieter ermöglichen. Doch<br />

vor dem Abschluss empfiehlt sie jedem,<br />

das persönliche Gespräch zu suchen und<br />

kritische Punkte abzuklären. Das seien<br />

beispielsweise Angaben über Vorerkrankungen<br />

oder grundsätzliche Ausschlüsse<br />

bekannter rassetypischer Erkrankungen,<br />

die häufig zu Problemen im Versicherungsfall<br />

führen.<br />

Es gibt gute Gründe für und gegen den<br />

Abschluss einer Krankenversicherung –<br />

auch die Anwältin kennt verschiedene<br />

Argumente. Was es besonders kompliziert<br />

macht, sind die vielen unterschiedlichen<br />

Kostenübernahme- und Inklusiv-Optionen.<br />

Im Gegensatz zu einer reinen OP-Versicherung<br />

sind es vor allem die Beitragssummen,<br />

die durchaus beachtlich sein<br />

können. Ein Abschluss für Hunde ab fünf<br />

Jahren lohne sich aufgrund der Staffelungen<br />

kaum noch.<br />

Insgesamt stellt die Anwältin nicht<br />

allen Krankenversicherungen ein gutes<br />

Zeugnis aus. Viel zu oft werde eine „nicht<br />

gemeldete Vorerkrankung“ als Grund<br />

für die Kündigung gefunden, die nicht<br />

unbedingt mit dem aktuellen Versicherungsfall<br />

zu tun hat. Aus ihrer Erfahrung<br />

mit Klagen von Hundehaltern, denen im<br />

Schadensfall ohne Erstattung von Kosten<br />

die Versicherung gekündigt wurde,<br />

formuliert sie drei Empfehlungen:<br />

1.<br />

Im persönlichen Gespräch sämtliche<br />

rassetypische Erkrankungen, bei<br />

denen die Versicherung keine Leistung<br />

übernimmt, abklären, bevor der Vertrag<br />

geschlossen wird.<br />

Eine Dokumentation sämtlicher<br />

2. Krankheiten und Behandlungen<br />

vom Tierarzt sind sowohl zur Absicherung<br />

als auch für die Angabe der Vorerkrankungen<br />

und des Gesundheitszustandes<br />

extrem wichtig.<br />

Bei Zweifeln über die Leistungsbereitschaft<br />

lohnt es sich auch, eine<br />

3.<br />

Gegenrechnung aufzustellen: Den jährlichen<br />

Versicherungsbeträgen über die<br />

angenommene Lebenszeit des Hundes<br />

einen monatlichen Rücklagebetrag gegenüberzustellen,<br />

zeigt manchem, ob sich die<br />

Investition auszahlen kann.<br />

Kristina Trahms setzt für ihre Hunde auf<br />

eine reine OP-Versicherung, auch wenn<br />

diese eben nur für Operationen an sich<br />

und deren Folgekosten aufkommt. „Die<br />

Beträge dafür sind überschaubar. Selbst<br />

wenn es, wie bei einem meiner Hunde,<br />

bisher keine Notwendigkeit gab, die Versicherung<br />

in Anspruch zu nehmen. Die<br />

Sicherheit, im Fall einer nötigen Operation<br />

nicht selbst tausende von Euro<br />

bezahlen zu müssen, ist es mir wert.“ Und<br />

die Anwältin weiß, wovon sie spricht:<br />

Im vergangenen Jahr erst übernahm<br />

ihre Versicherung Operationskosten bei<br />

einem ihrer Hunde. Ganz ohne Rauswurf<br />

danach oder einer Beitragserhöhung. =<br />

„Wenn keine Zeugen da<br />

sind, wird es schwer für<br />

den Betroffenen – oft<br />

steht bei Hundestreitfällen<br />

Aussage gegen Aussage“<br />

Kristina Trahms ist Anwältin und hat<br />

sich mit ihrer Kanzlei für Hunderecht<br />

(3 www.hundekanzlei.de) im nordrheinwest<br />

fälischen Viersen voll auf die Vertretung<br />

bei Rechtsstreiten rund um den<br />

Hund spezialisiert.<br />

56 Der Hund <strong>07</strong>/<strong>2019</strong>


Entdecke die Welt des Hundes –<br />

Deutschlandweit<br />

www.tag-des-hundes.de


NEUE BEHANDLUNGSMETHODE<br />

DIE FASZIENTHERAPIE<br />

FÜR HUNDE<br />

Faszien galten lange als Schutzhüllen der Körperstrukturen.<br />

Neueste Forschungsergebnisse zeigen, dass sie noch viel mehr sind als das und<br />

eine wichtige Rolle in der Schmerzentstehung spielen. Dr. Jennifer Nehls berichtet<br />

über die Faszientherapie für Hunde, die in der Veterinärmedizin Einzug hält.<br />

Foto: Helmuth Nehls


Gesundheit & Ernährung<br />

Faszien sind dünne Bindegewebsfasern,<br />

die den Körper wie<br />

ein Netzwerk durchdringen. Sie<br />

umhüllen, strukturieren und<br />

trennen Organe, Gelenkkapseln,<br />

Nerven, Gefäße, Sehnen, Bänder und Muskelfasern.<br />

Zudem kleiden sie Körperhöhlen<br />

wie die Bauch- und Brusthöhle aus. Die<br />

Gesamtheit der Faszien ist sehr komplex.<br />

Letztlich verbinden die Faszien alle Strukturen<br />

im Körper so miteinander, dass sie<br />

kommunizieren können. Die Faszientherapie<br />

ist ein Teilgebiet der Osteopathie –<br />

einem alternativer Therapieansatz. Dabei<br />

wird der Körper ganzheitlich betrachtet.<br />

Die Funktionen von Faszien<br />

Faszien ermöglichen es, dass die unterschiedlichen<br />

Strukturen im Körper aneinander<br />

gleiten können, so zum Beispiel die<br />

einzelnen Fasern eines Muskels. Sie bilden<br />

Bahnen, in denen Gefäße und Nerven verlaufen,<br />

ohne verletzt zu werden. Faszien<br />

dienen als Aufhängung für Organe. Sie<br />

verleihen diesen Stabilität und verhindern,<br />

dass sie ihre Lage verändern, während<br />

der Hund sich bewegt. Gleichzeitig<br />

bleibt für den Körper eine größtmögliche<br />

Beweglichkeit vorhanden, die keine Muskelkraft<br />

beansprucht oder Energie verbraucht.<br />

Faszien tragen somit zur Effizienz<br />

von Haltung und Bewegungsabläufen bei.<br />

Wann bereiten<br />

Faszien Probleme?<br />

Bei einer Überlastung oder Fehlbelastung<br />

kann jede Faszie des Hundes in Mitleidenschaft<br />

gezogen werden. Die Faszien<br />

sind dann verklebt, verdreht oder verdickt.<br />

Überlastungen entstehen vor allem beim<br />

Hundesport oder bei Überanstrengungen<br />

im Alltag. Fehlbelastungen hingegen<br />

resultieren aus orthopädischen Erkrankungen,<br />

die aufgrund von Schmerzen zu<br />

links:<br />

Langsame Ausstreichungen in Fellrichtung führen<br />

zu einer Schmerzlinderung. Sie wirken beruhigend<br />

und verbessern die Stoffwechselleistung. Nur mit<br />

so viel Druck arbeiten, dass der Hund einem entgegenkommt!<br />

Weicht er aus, ist der Druck zu stark.<br />

Die Wärme der Hände mobilisiert das Gewebe.<br />

einer Schonhaltung des Hundes führen.<br />

Forscher haben nachgewiesen, dass die<br />

Spannung der Faszien bei Schmerzen<br />

zunehmen kann und die Faszien bei chronischen<br />

Schmerzen sogar verkleben können.<br />

Dann sind sie weniger beweglich und<br />

in ihrer Funktion eingeschränkt. Da die<br />

Faszien miteinander in Verbindung stehen,<br />

können dabei auch solche betroffen<br />

sein, die sich nicht unmittelbar am Ort der<br />

Fehlbelastung befinden.<br />

Mögliche Ursachen für<br />

Funktionsstörungen der Faszien:<br />

Orthopädische Erkrankungen<br />

• Muskelzerrungen<br />

• Sehnenerkrankungen, etwa Abriss<br />

der Bizepssehne<br />

• Bänderrisse<br />

• Fehlentwicklungen von Gelenken,<br />

wie Hüftgelenksdysplasie oder<br />

Ellbogengelenksdysplasie<br />

• Knochenläsionen (OCD)<br />

• Spondylosen<br />

• Bandscheibenbeschwerden<br />

• degenerative Myelopathie<br />

• kraniosakrale Beschwerden<br />

• Verletzungen<br />

Weitere Indikationen, wie<br />

• Ohren, die nicht auf einer Höhe stehen<br />

• lange, schwere Ohren<br />

• Funktionsstörungen der Hirnnerven<br />

• Schwindel<br />

• Verhaltensauffälligkeiten wie<br />

Nervosität<br />

• schlecht sitzende oder zu enge<br />

Halsbänder oder Geschirre<br />

• Narben<br />

So funktioniert<br />

die Faszientherapie<br />

Ziel der Faszientherapie ist es, die biomechanischen<br />

Zugspannungen auf<br />

das Gewebe abzuschwächen und die<br />

Funktion des beeinträchtigten Gewebes<br />

wiederherzustellen. Es gibt viele unterschiedliche<br />

Behandlungsmethoden, die<br />

teilweise aus der Physiotherapie oder<br />

Massage bekannt sind.<br />

Methoden der Faszientherapie<br />

sind beispielsweise:<br />

• Ausstreichungen<br />

• Kiebler’sche Hautfalte<br />

• Dehnungen<br />

• Mobilisationen<br />

• Myofasziales Release<br />

• Massagen<br />

BEISPIEL FEHLBELASTUNG<br />

• Bindegewebsmassagen<br />

• Körperbandagen, Thundershirt von<br />

Linda Tellington-Jones oder Tapes<br />

• Mobilisation der Gelenkkapseln<br />

• Narbenbehandlungen<br />

• kraniosakrale Techniken<br />

• Spannungssenkung (Detonisierung)<br />

bestimmter Strukturen<br />

Viele Techniken werden diagnostisch und<br />

zugleich therapeutisch genutzt. Die Faszientherapie<br />

kann bei allen Altersklassen<br />

angewandt werden. Vor allem bei Hunden<br />

mit regelmäßiger, starker körperlicher<br />

Beanspruchung empfiehlt sie sich.<br />

Wichtig ist, dass der Hund die Therapie<br />

gut annimmt. Wehrt er sich gegen die<br />

angewandte Technik, sollte eine andere<br />

Methode genutzt werden. Außerdem ist<br />

Wölbt ein Hund aufgrund einer schmerzhaften Verknöcherung der Wirbelsäule<br />

(Spondylose) den Rücken auf, hat diese Fehlbelastung Auswirkungen auf<br />

seine Faszien. Zunächst entsteht eine örtlich begrenzte Änderung der Gewebespannung.<br />

Da die Faszien miteinander in Verbindung stehen, kann sich die<br />

Spannungsänderung auf den gesamten Körper des Hundes auswirken. Störungen<br />

der Durchblutung, Bewegung und Koordination können die Folge sein.<br />

www.derhund.de 59


Gesundheit & Ernährung<br />

Foto: Helmuth Nehls<br />

Bei der Kiebler’schen Hautfalte werden<br />

Haut und Unterhaut von der äußeren Körperfaszie<br />

abgehoben. Verquellte Bereiche, die sich<br />

dicker anfühlen als andere Partien, werden<br />

sanft über zehn Sekunden gehalten, um<br />

Verklebungen zu lösen. Das Abheben der<br />

Hautfalten sollte keine Schmerzen bereiten.<br />

Dehnungen, wie etwa das Pfote-Geben, helfen dabei,<br />

die Gesamtbeweglichkeit der Faszien einzuschätzen und zu verbessern.<br />

Foto: Kanstantsin/stock.adobe<br />

die gute Ausbildung des Therapeuten zu Hause anwenden, jedoch ersetzen diese<br />

sehr wichtig, da die Therapie nur helfen Maßnahmen keine Faszientherapie. Die<br />

kann, wenn dieser sie richtig anwendet. Behandlung setzt eine behutsame Herangehensweise<br />

voraus, bei der der Thera-<br />

Das erfordert eine Weiterbildung zum<br />

Osteopathen oder für Faszientherapie. peut achtsam mit seinen Händen in das<br />

Einfache Übungen wie Ausstreichungen Gewebe horcht und fühlt. Dieser Ansatz<br />

können Sie als Halter sicherlich auch gut lässt sich ohne entsprechende Ausbildung<br />

EIN GESUNDER BEWEGUNGSAPPARAT<br />

Bei jungen Hunden sind die Muskelfaszien scherengitterartig angeordnet, sie<br />

können sich gut dehnen. Eine wichtige Voraussetzung für ihre orthopädische<br />

Gesundheit ist eine altersentsprechende Belastung. Damit Sehnen, Bänder<br />

und Gelenkkapseln eine ausreichende Stabilität entwickeln, benötigen sie Zeit.<br />

In den ersten 14 Lebensmonaten ist deshalb eine Überlastung des Hundes zu<br />

vermeiden. Wichtig vor körperlicher Belastung ist die Aufwärmphase, dies gilt<br />

auch für die Arbeit in Welpen- und Junghundegruppen. Auch eine Unterbelastung<br />

kann die Faszien schwächen, zum Beispiel bei Hunden, die längere Zeit<br />

im Tierheim waren. Ein kontrolliertes Muskelaufbautraining ist für sie empfehlenswert,<br />

um ihre Faszien nicht zu überfordern.<br />

Im Alter verkleben die Enden der Faszien miteinander, sodass die Beweglichkeit<br />

abnimmt. Durch die mangelnde Elastizität erhöht sich der Druck der<br />

Faszien auf die Organe und Muskeln. Das beeinträchtigt den Stoffwechsel und<br />

lässt die Faszien weiter verkleben. Ein Teufelskreis aus abnehmender Elastizität<br />

und zunehmender Bewegungseinschränkung entsteht. Eine abwechslungsreiche<br />

Bewegung ist für alternde Hunde daher besonders wichtig, um die<br />

Mobilität möglichst lange aufrechtzuerhalten.<br />

kaum nachvollziehen und auch nicht<br />

nachahmen. Gleichzeitig ist es wichtig,<br />

dass der Therapeut die Körpersignale des<br />

Hundes zu deuten weiß. Ein Faszientherapeut<br />

für Menschen ohne „Draht zum Tier“<br />

ist daher nicht empfehlenswert.<br />

Unterschiede zur Faszientherapie<br />

beim Menschen<br />

In der Humanmedizin wenden Physiotherapeuten<br />

teilweise eine Methode der<br />

Faszientherapie an, die extrem schmerzhaft<br />

ist. Dabei greift der Therapeut manuell<br />

mit Daumen, Ellbogen und anderen<br />

Hilfsmitteln tief in das Gewebe ein. Er provoziert<br />

einen Zweitschmerz, der wesentlich<br />

stärker als der ursprünglich vorhandene<br />

Schmerz ist, um diesen zu lindern.<br />

Voraussetzung dafür ist, dass der Patient<br />

den Schmerz annimmt und toleriert. Die<br />

Erfolge der Behandlung sind beeindruckend.<br />

Die Patienten verlassen die Sitzungen<br />

oft schmerzfrei oder mit deutlich<br />

gelinderten Schmerzen und einer erheblich<br />

verbesserten Beweglichkeit. Lehnt<br />

der Patient den Schmerz aber ab, ist die<br />

Behandlung kontraproduktiv. Sie begünstigt<br />

dann eine Abwehrhaltung und die<br />

Entstehung von Verspannungen.<br />

So ähnlich geht es auch Hunden. Der<br />

Hund kann Schmerzen nicht annehmen,<br />

da er sie nicht versteht. Erzeugt der Thera-<br />

60 Der Hund <strong>07</strong>/<strong>2019</strong>


Gesundheit & Ernährung<br />

peut also den oben beschriebenen Zweitschmerz,<br />

versteht er nicht, dass das hilfreich<br />

ist. Im Gegenteil! Der Schmerz erzeugt<br />

massiven Stress, der sich negativ auf die<br />

Faszienspannung und den Heilungserfolg<br />

auswirkt. Wird der Schmerzreiz über längere<br />

Zeit erzeugt, kann der Schmerz sogar<br />

chronisch werden. Dieser Therapieansatz<br />

ist für Hunde daher nicht empfehlenswert.<br />

Fazit<br />

Die Faszientherapie ist als Teilgebiet der<br />

Osteopathie eine effektive Methode, um die<br />

Spannung der Faszien abzuschwächen und<br />

Funktionsstörungen und Schmerzen zu<br />

beheben. Wichtige Voraussetzung für eine<br />

erfolgreiche Therapie ist ein gut ausgebildeter<br />

Therapeut. Schmerzhafte Anwendungen<br />

sind – anders als beim Menschen – für<br />

Hunde nicht empfehlenswert. =<br />

SO ZEIGEN HUNDE ABNEIGUNG<br />

Hunde können Stress durch Knurren oder Beißen zeigen, meistens handelt es<br />

sich aber um für uns Menchen sehr subtile Zeichen:<br />

■ Maulschlecken<br />

■ häufiges Gähnen<br />

■ Hecheln<br />

■ Speicheln<br />

■ Blinzeln mit den Augen<br />

■ Erstarren<br />

■ Blick oder Kopf abwenden<br />

■ leicht seitlich gedrehte, nach hinten zeigende Ohren<br />

■ abgewandte, gesenkte Körperhaltung<br />

■ vermehrtes Schütteln<br />

■ Zittern<br />

■ gesenktes Wedeln der eingezogenen Rute<br />

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mit einer Wirkungsdauer von 7 bis 8 Monaten. Das Tierarzneimittel verhindert die Entwicklung von Flohlarven in der unmittelbaren Umgebung des Tieres für 8 Monate. Das Tierarzneimittel kann als Teil der<br />

Behandlungsstrategie bei durch Flohstiche ausgelöster allergischer Hautentzündung (Flohallergiedermatitis, FAD) angewendet werden. Das Tierarzneimittel hat eine anhaltend akarizide (abtötende) Wirkung bei<br />

Zeckenbefall mit Ixodes ricinus, Rhipicephalus sanguineus, Dermacentor reticulatus, sowie repellierende (anti-feeding = die Blutmahlzeit verhindernde) Wirkung bei Zeckenbefall (Ixodes ricinus und Rhipicephalus<br />

sanguineus) mit einer Wirkungsdauer von 8 Monaten. Das Tierarzneimittel ist wirksam gegen Larven, Nymphen und adulte Zecken. Es ist möglich, dass Zecken, die zum Zeitpunkt der Behandlung bereits am<br />

Hund vorhanden sind, nicht innerhalb der ersten 48 Stunden nach Anlegen des Halsbandes getötet werden und angeheftet und sichtbar bleiben. Deshalb sollten die Zecken, die zum Behandlungszeitpunkt<br />

bereits auf dem Hund befindlich sind, entfernt werden. Der Schutz vor dem Befall mit neuen Zecken beginnt innerhalb von zwei Tagen nach Anlegen des Halsbandes. Das Tierarzneimittel vermittelt indirekten<br />

Schutz gegen eine Übertragung der Erreger Babesia canis vogeli und Ehrlichia canis durch die Vektorzecke Rhipicephalus sanguineus. Dadurch wird das Risiko für eine Babesiose und eine Ehrlichiose des Hundes<br />

über einen Zeitraum von sieben Monaten reduziert. Zur Verringerung des Infektionsrisikos durch den von Sandmücken übertragenen Erreger Leishmania infantum über einen Zeitraum bis zu 8 Monaten.<br />

Behandlung gegen Haarlingsbefall (Trichodectes canis). Zu Risiken und Nebenwirkungen lesen Sie die Packungsbeilage und fragen Sie Ihren Tierarzt oder Apotheker. Apothekenpflichtig. Zulassungsinhaber:<br />

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Gesundheit & Ernährung<br />

DA<br />

IST<br />

DOCH<br />

DER<br />

WURM<br />

DRIN!<br />

Illustration: vostal/stock.adobe<br />

Testen Sie Ihr Wissen rund um die Parasiten,<br />

die Hund und Mensch belästigen können.<br />

Text: Veronika Rothe<br />

62 Der Hund <strong>07</strong>/<strong>2019</strong>


Gesundheit & Ernährung<br />

Das Wort Parasit stammt aus dem Griechischen und bedeutet Schmarotzer.<br />

Wir unterscheiden dabei zwischen Ektoparasiten, die außen auf der<br />

Haut leben (z. B. Flöhe und Zecken) und Endoparasiten,<br />

die es sich im Inneren des Hundekörpers bequem machen.<br />

Endoparasiten werden im Allgemeinen auch als Würmer bezeichnet<br />

und können auch für uns Menschen gefährlich werden.<br />

Los geht’s!<br />

Foto: Franziska Krause/stock.adobe<br />

1. Welcher andere Plagegeist führt oft<br />

auch zu Wurmbefall?<br />

a) Zecke<br />

b) Floh<br />

c) Milbe<br />

2. Die meisten Wurmarten sind …<br />

a) … bei gutem Immunsystem und geringem<br />

Befall ungefährlich, es sollte sich aber<br />

darum gekümmert werden.<br />

b) … tödlich<br />

c) … eklig, aber ganz normal<br />

Obacht! Schlecken Hunde uns übers Gesicht,<br />

können Würmer oral übertragen werden.<br />

3. Welche Wurmart gibt es NICHT?<br />

a) Gurkenbandwurm<br />

b) Peitschenwurm<br />

c) Schuhbandwurm<br />

4. Welche Wurmerkrankung befällt<br />

uns Menschen – vor allem Kinder –<br />

am häufigsten?<br />

a) Madenwürmer<br />

b) Spulwürmer<br />

c) Bandwürmer<br />

5. An welcher Stelle können Hakenwürmer<br />

über die Haut in den menschlichen<br />

Körper gelangen?<br />

a) An den Fußsohlen<br />

b) In den Achseln<br />

c) Am After<br />

6. Warum haben Welpen so<br />

oft Würmer?<br />

a) Weil sie so viel im Dreck spielen<br />

b) Für die natürliche Auslese – nur die mit einem<br />

fitten Immunsystem überleben in der Natur<br />

c) Die Würmer werden bereits mit der Muttermilch<br />

an die Welpen übertragen<br />

3<br />

www.derhund.de 63


Gesundheit & Ernährung<br />

7. Warum werden Welpen<br />

mehrfach entwurmt?<br />

a) Damit der Tierarzt möglichst viel an den<br />

Welpen verdient<br />

b) Da eine Wurmkur nur die aktiven Würmer im<br />

Darm tötet, nicht aber Eier und Larven<br />

c) Um dem späteren Hundehalter die Arbeit<br />

zu erleichtern<br />

8. Mit welchem Alter bekommen<br />

Welpen ihre erste Wurmkur?<br />

a) Nicht vor dem ersten Lebensjahr<br />

b) Bereits mit 5 Tagen<br />

c) Mit circa 2 Wochen<br />

9. Spulwürmer sind für Züchter nichts<br />

Besonderes, der normale Hundehalter<br />

kann allerdings schockiert sein, wenn<br />

er sieht, dass …<br />

a) … der Welpenkot aussieht wie ein Teller Spaghetti<br />

b) … die Würmer aus den Ohren kriechen<br />

c) … die Welpen plötzlich nicht mehr fressen<br />

10. Wie oft sollte ein Hund entwurmt bzw.<br />

auf Würmer getestet werden?<br />

a) Alle 3 Wochen<br />

b) Alle 3 Monate<br />

c) Alle 3 Jahre<br />

Foto: DoraZett/stock.adobe<br />

Wurmebefall äußert sich oft durch einen juckenden Analbereich.<br />

64 Der Hund <strong>07</strong>/<strong>2019</strong>


Gesundheit & Ernährung<br />

11. Wie lange braucht eine Wurmkur,<br />

um zu wirken?<br />

a) 24 h<br />

b) 48 h<br />

c) 12 h<br />

12. Welche Wurmart ernährt sich am<br />

liebsten von Kohlenhydraten?<br />

a) Giardien<br />

b) Herzwurm<br />

c) Fadenwurm<br />

13. Was ist die einzig sichere Methode,<br />

um Wurmbefall festzustellen?<br />

Kotuntersuchung…<br />

a) … eine Woche lang jeden Tag<br />

b) … an 3 aufeinander folgenden Tagen<br />

c) … 10 Tage lang, jeden 2. Tag<br />

14. Wer ist besonders gefährdet, am<br />

Fuchsbandwurm zu erkranken?<br />

a) Jäger<br />

b) Tierärzte<br />

c) Bauern<br />

15. Welches ist ein natürliches Hilfsmittel<br />

gegen Würmer?<br />

a) Kartoffeln<br />

b) Kürbiskerne<br />

c) Hanföl<br />

16. Für wie viele Wurmarten ist der Mensch<br />

ein guter Wirt?<br />

a) 3<br />

b) 18<br />

c) 29<br />

17. Wie lang war der längste je<br />

entdeckte Wurmparasit?<br />

a) 5 cm<br />

b) 3 mm<br />

c) 10 Meter<br />

derHund Club Mitglieder finden eine Checkliste mit Infos zum<br />

Schutz gegen Würmer unter 3 www.derhund.de/club<br />

18. Würmer haben auch gute Seiten! Wobei<br />

helfen sie der Forschung?<br />

a) Stoffe gegen die Abstoßungsreaktion bei<br />

Organtransplantationen zu bilden<br />

b) Fruchtbarkeitsmedikamente für die<br />

Pharmaindustrie zu entwickeln<br />

c) Bei der Entwicklung von Plastikalternativen<br />

19. Was ist ein Anzeichen für<br />

übermässigen Wurmbefall?<br />

a) Sogenanntes ‚Schlittenfahren‘<br />

(der Hund reibt seinen Po am Boden)<br />

b) Glänzendes Fell<br />

c) Extremes Hecheln<br />

20. Von welcher Wurmart sind Hunde<br />

am häufigsten befallen?<br />

a) Gurkenbandwurm<br />

b) Spulwurm<br />

c) Giardien<br />

21. Ein erhöhtes Infektionsrisiko mit<br />

Würmern besteht, wenn …<br />

a) … Kinder im Haushalt leben<br />

b) … der Hund mit rohem Fleisch gefüttert wird<br />

c) … der Hund gerne baden geht<br />

22. Wenn Würmer im Hundekot sichtbar<br />

sind, dann …<br />

a) … hat sich der Hund gerade erst infiziert<br />

b) … liegt die Infektion lange zurück<br />

c) … ist der Befall bereits massiv<br />

23. Zeigt der Hund bei einem Wurmbefall<br />

immer Symptome?<br />

a) Nein, bei einem guten Immunsystem bleibt der<br />

Wurmbefall oft unbemerkt<br />

b) Ja, einen Wurmbefall erkennt man sofort<br />

c) Wenn der Hund sehr schlapp ist, liegt sicher ein<br />

Wurmbefall vor<br />

24. Wie kann ich verhindern, mich bei einem<br />

Hund mit Würmern anzustecken?<br />

a) Das Hundefell desinfizieren<br />

b) Regelmäßig Hände waschen<br />

c) Kaugummi kauen<br />

Ob Sie richtig liegen, sehen Sie auf Seite 81.<br />

www.derhund.de 65


Gesundheit & Ernährung<br />

der Hund<br />

EXPERTEN<br />

LESERFRAGEN<br />

Dr. med. vet. Gregor Berg<br />

Dr. med. vet. Jennifer Nehls<br />

Unsere Expertinnen und Experten beantworten Ihre Fragen, hier zu Themen<br />

rund um Ernährung und Gesundheit von Hunden. Schreiben Sie uns:<br />

Redaktion der Hund, Mandichostraße 18, 86504 Merching, redaktion@derhund.de<br />

Wie viel sollten Hunde trinken?<br />

Wir haben uns neulich auf der Gassirunde über die Trinkgewohnheiten<br />

unserer Hunde unterhalten. Meine jetzige Hündin (Mischling,<br />

wiegt 15 Kilo, gesund) trinkt mehr am Tag als mein Hund davor (auch<br />

er war gesund). Nun frage ich mich: Wie viel Flüssigkeit sollte ein<br />

Hund zu sich nehmen und wovon hängt das ab?<br />

Unsere Hunde bestehen wie wir auch zum Großteil aus Wasser.<br />

Genauer: zu ungefähr 70 Prozent, je nach Menge des Fettgewebes<br />

(je mehr Fett, desto weniger Wasser als Anteil am Gesamtgewicht).<br />

Da so gut wie alle Lebensvorgänge Wasser benötigen, wird der<br />

Feuchtigkeitsgehalt im Organismus gut reglementiert und konstant<br />

gehalten. Ist zu wenig Wasser vorhanden, bekommt man<br />

Foto: duncanandison/stock.adobe<br />

Wie viel Wasser ein Hund braucht, hängt von vielen Faktoren ab,<br />

etwa der Futterart, Umgebungstemperatur und wie aktiv er ist.<br />

66 Der Hund <strong>07</strong>/<strong>2019</strong>


Durst und trinkt. Ist zu viel da, wird es über die Nieren und<br />

die Harnblase ausgeschieden. Aufnahme und Ausscheidung<br />

sind daher aneinander gekoppelt: Trinkt ein Tier mehr, als zur<br />

Aufrechterhaltung des Flüssigkeitsniveaus im Körper nötig ist,<br />

etwa bei bestimmten Verhaltensstörungen oder Krankheiten,<br />

scheidet es das Wasser auch vermehrt aus. Dagegen trinkt ein<br />

Hund mit einer Erkrankung, die zu erhöhtem Wasserverlust<br />

führt, wie eine Niereninsuffizienz, im Nachgang mehr.<br />

Gesunde Tiere in normaler Umgebungstemperatur (20° C)<br />

benötigen circa 50 ml Wasser je kg Körpergewicht am Tag (in<br />

24 Stunden). Das schließt auch die Flüssigkeit ein, die der Hund<br />

mit dem Futter aufnimmt. Generell hängt die Trinkmenge von<br />

vielen Faktoren ab: wieviel Wasser der Hund nach außen abgibt<br />

(über Urin, Kot, Atemwege, Haut, Milch), wieviel er durch Futter<br />

aufnimmt und wieviel im Stoffwechsel anfällt und zur Verfügung<br />

gestellt wird.<br />

Hunde, die Nassfutter bekommen oder gebarft werden, trinken<br />

in der Regel weniger als Hunde, die Trockenfutter fressen.<br />

Dann kommt es darauf an, wie gut die Flüssigkeit im Körper<br />

rückresorbiert wird: Im Dickdarm wird dem Nahrungsbrei<br />

Wasser ent zogen und wieder in den Kreislauf rückgeführt. Ein<br />

Hund, der mehr Wasser über den Darm ausscheidet, weil er<br />

etwa eine Episode mit weicherem Kot hat, wird mehr trinken.<br />

Weiter spielt natürlich die Umgebungstemperatur eine Rolle.<br />

Ist es heiß, muss jeder Organismus mehr Flüssigkeit aufnehmen<br />

als wenn es kühl ist. Auch ein Hund, der viel rennt oder<br />

arbeitet, wird mehr trinken, weil er zur Kühlung hechelt, wobei<br />

Wasser verdunstet. Darüber hinaus kann sich die Trinkmenge<br />

altersabhängig ändern oder wenn auf ein anderes Futter<br />

umgestellt wird.<br />

Eine Rechnung zur Veranschaulichung: Ein gesunder Hund,<br />

der Trockenfutter frisst, kann bei einer Temperatur um 20 °C<br />

bis zu 50 ml pro kg Körpergewicht am Tag trinken, bei höhe-<br />

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Gesundheit & Ernährung<br />

ren Temperaturen auch bis zu 100 ml. Bei Ihrem Hund wären das<br />

750 ml bis 1.500 ml pro Tag – eine ganze Menge. Wenn Sie wissen<br />

wollen, wieviel Ihr Hund wirklich trinkt, stellen Sie ihm doch morgens<br />

eine bestimmte Menge Wasser (z. B. zwei Liter) im Napf zur<br />

Verfügung. Abends messen Sie nach, wieviel übrig ist.<br />

Gedanken über die Trinkmenge braucht man sich erst zu<br />

machen, wenn ein Hund plötzlich und ohne offensichtlichen<br />

Auslöser (Hitze, Futterwechsel, vermehrte Aktivität) viel mehr<br />

trinkt als sonst. Oder wenn er plötzlich mehr Urin absetzt (beides<br />

hängt zusammen, aber oft wird nur eines der beiden Symptome<br />

bemerkt). Dann sollte der Tierarzt mögliche Erkrankungen abklären,<br />

wie Gebärmutterentzündung, Blasenentzündung, Diabetes<br />

mellitus, Nierenerkrankungen, Fieber und Lebererkrankungen.<br />

Dr. Gregor Berg<br />

Woran erkenne ich gut verdauliches Futter?<br />

Meine Französische Bulldoggen-Hündin (drei Jahre alt) hat seit Längerem<br />

Magen-Darm-Probleme und nun massiven Durchfall bekommen,<br />

sodass wir mit ihr zur Tierärztin mussten. Diese meinte, dass<br />

unser Futter – ein Dosenfutter – auf minderwertigem und schlecht<br />

verdaulichem Fleisch basiere. Woran erkenne ich ein gutes und<br />

leicht verdauliches Futter? Zur welcher Art der Fütterung raten Sie?<br />

Die Verdaulichkeit eines Futtermittels wird als relative Menge an<br />

Nährstoffen bezeichnet, die dem Körper nach der Verdauung und<br />

Aufnahme der Nährstoffe zur Verfügung steht. Den wichtigsten<br />

Einfluss auf die Verdaulichkeit haben die Art und Menge der einzelnen<br />

Zutaten, aber auch die Futtermenge und die Art wie gefüttert<br />

wird. Lagern offene Futterdosen etwa im Kühlschrank und das<br />

Futter wird gefüttert, ohne Raumtemperatur erreicht zu haben, ist<br />

die Gefahr von Magen-Darm- Beschwerden groß. Auch Faktoren<br />

wie Rasse und Alter können die Verdaulichkeit beeinflussen.<br />

Die Verdaulichkeit für Energie, Proteine, Kohlenhydrate und<br />

Fette eines Futters sollte zwischen 80 und 90 Prozent liegen. Futtermittel<br />

renommierter Hersteller, die im Handel oder über den<br />

Tierarzt erhältlich sind, erfüllen diese Bedingungen. Es ist eher<br />

unwahrscheinlich, dass eine Verschlechterung der Kotkonsistenz<br />

mit der Verdaulichkeit des Futters zusammenhängt. Liegt die<br />

Verdaulichkeit eines Futters unter 70 Prozent, wären größere Kotmengen,<br />

eine weichere und feuchtere Kotbeschaffenheit sowie<br />

Blähungen zu erwarten. Bei massiven Durchfällen ist eher von<br />

anderen Ursachen auszugehen.<br />

Massive Durchfälle sind in jedem Fall behandlungswürdig, da<br />

es aufgrund erheblicher Flüssigkeitsverluste zu Elektrolytverlusten<br />

und Verschiebungen des Säure-Basen-Haushalts kommt.<br />

Besprechen Sie unbedingt die Häufigkeit des Kotabsatzes mit<br />

Ihrem Tierarzt und bringen Sie eine Kotprobe mit. Setzt Ihr Hund<br />

mehr als sechsmal Kot pro Tag ab, besteht sofortiger Handlungsbedarf.<br />

Auch bei geringen Frequenzen und Beschwerden, die<br />

über einen längeren Zeitraum bestehen, reicht eine Futterumstellung<br />

nicht aus.<br />

In Ihrem Fall würde ich die Beschwerden Ihrer Bulldogge unbedingt<br />

weiter abklären lassen. Dafür sind zunächst Laboruntersuchungen,<br />

eine rektale Untersuchung und eine Kotprobenuntersuchung<br />

anzuraten. Auch Ultraschall und Röntgen können sinnvoll<br />

sein. Die Ursache ist meist nur schrittweise durch Ausschluss<br />

anderer Ursachen zu ermitteln, wobei sich die Diagnostik oft langwierig<br />

gestaltet.<br />

Die Ernährungsumstellung sollte unter tierärztlicher Anleitung<br />

erfolgen und die Diät leicht bekömmliche Rohstoffe wie Huhn<br />

und Reis enthalten, um den Magen-Darm-Trakt zu entlasten. Die<br />

Ration sollte fettarm sein. Ihr Tierarzt wird ein Produkt aus seinem<br />

Sortiment empfehlen, dass Sie solange füttern sollten, bis sich der<br />

Magen-Darm-Trakt Ihres Hundes stabilisiert und die Ursache der<br />

Beschwerden geklärt ist. Erst dann ist über die langfristige Fütterung<br />

eines anderen Produkts nachzudenken. Chronische und wiederkehrende<br />

Durchfälle lassen sich nur durch eine Abklärung der<br />

Ursache erfolgreich beheben und therapieren.<br />

Dr. Jennifer Nehls<br />

Bitte berücksichtigen Sie, dass die Antworten unserer<br />

Experten auf diesen Seiten den Besuch eines Tierarztes<br />

im akuten Fall nicht ersetzen können.<br />

Mitglieder von derHund Club können ihre Fragen zu Gesundheit und Ernährung<br />

direkt in die Runde unserer Experten werfen und eine persönliche Antwort erhalten!<br />

Profitieren Sie von einer Club-Mitgliedschaft (3 www.derhund.de/club)<br />

und erfahren Sie, wie viele wertvolle Vorteile Sie davon haben – es lohnt sich!<br />

68 Der Hund <strong>07</strong>/<strong>2019</strong>


Vermittlung<br />

Wir suchen ein Zuhause<br />

Im Tierheim Ludwigsburg freuen sich unter anderem<br />

diese sieben Hunde auf ein neues Zuhause.<br />

Mischling Rocco (7) stresst<br />

die Zeit im Tierheim. Er hätte<br />

lieber ein ruhiges Zuhause<br />

bei einer Einzelperson oder<br />

einem Paar ohne Kinder, in<br />

dem er das einzige Tier sein<br />

darf. Seine Menschen sollten<br />

hundeerfahren sein und ihm<br />

Führung bieten können.<br />

Die freundliche und anhängliche<br />

Schäferhund-Mix-Hündin<br />

Roberta (ca. 9) erholt sich<br />

momentan von der Behandlung<br />

eines ehemals gebrochenen<br />

Beins und humpelt noch.<br />

Sie sucht ein ebenerdiges<br />

Zuhause bei Menschen, die ihr<br />

Liebe und Sicherheit geben.<br />

Chaplin (2) ist ein gelehriger<br />

und sportlicher Ratero-Mix.<br />

Von Fremden will er nicht<br />

berührt werden, aber bei<br />

seiner Bezugsperson ist er<br />

aufgeschlossen und verschmust.<br />

Mit Artgenossen<br />

klappt es bei Sympathie<br />

prima. Er sucht hundeerfahrene,<br />

aktive Menschen.<br />

Random (ca. 8) ist ein freundlicher,<br />

in sich ruhender<br />

Herdenschutzhund-Mix.<br />

Mit Rüden versteht er sich<br />

nicht so gut, mit vielen Hündinnen<br />

spielt er ausgelassen.<br />

Random hat Gelenkbeschwerden<br />

und Spondylosen, bleibt<br />

aber bei allen Behandlungen<br />

geduldig. Er sucht HSH-erfahrene<br />

Menschen.<br />

KONTAKT<br />

Tierschutzverein<br />

Ludwigsburg e.V.<br />

Kugelberg 20<br />

71642 Ludwigsburg<br />

Tel. <strong>07</strong>141/25 04 10<br />

Der sensible American Staffordshire<br />

Terrier Rocco (4) hat<br />

im Tierheim seine fehlende<br />

Grunderziehung schnell nachgeholt<br />

und den Wesenstest<br />

bestanden. Er sucht verantwortungs-<br />

und liebevolle<br />

sowie durchsetzungsfähige<br />

Menschen, die keine Katzen<br />

oder Kleintiere haben.<br />

Die Vorgeschichte von<br />

Husky-Malamute-Mix<br />

Hachiko (ca. 7) ist nicht<br />

bekannt, aber er muss erst<br />

lernen, wieder Vertrauen<br />

zu fassen. Dabei sollten<br />

ihm ruhige, souveräne und<br />

geduldige Menschen beiseite<br />

stehen, die Erfahrung mit<br />

nordischen Hunden haben.<br />

Der hübsche Kaukase Balou (2)<br />

sucht dringend ein Zuhause<br />

bei HSH-erfahrenen Menschen<br />

mit einem großen<br />

eingezäunten Grundstück<br />

oder Hof. Leider hat er HD<br />

und ED. Balou hängt sehr an<br />

ihm vertrauten Personen, ist<br />

wachsam, etwas eigenwillig<br />

und sensibel.<br />

Spendenkonto:<br />

Tierschutzverein<br />

Ludwigsburg e. V<br />

KSK Ludwigsburg<br />

IBAN: DE80 6045 0050<br />

0000 0095 68<br />

BIC: SOLADES1LBG<br />

3 https://tierheim-lb.de<br />

Fotos: Tierschutzverein Ludwigsburg e. V.<br />

www.derhund.de 69


Döggelchen auf dem Weg zum stattlichen Rüden:<br />

der acht Monate junge Neo<br />

Fotos: stockphoto (Rahmen), titoOnz/istockphoto (Tapete)<br />

Liebt den Frühling:<br />

der Weiße Schweizer Schäferhund Santo<br />

Kraul mich doch ein bisschen! Wer könnte<br />

Welsh Terrier Blue das verwehren?


Eleganter Sonnenbader: Mischling Bruno,<br />

der den Spitznamen „Hilde“ trägt<br />

Hund oder Elster? Jagdhund-Mix Gina klaut<br />

gerne Papier und ausgebüxte Socken<br />

IHR HUND IM HEFT!<br />

Haben auch Sie ein originelles oder<br />

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Dann schicken Sie es mit Angaben zu Alter,<br />

Geschlecht, Rasse, Name und Vorlieben<br />

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unserebesten@derhund.de oder reichen<br />

Sie es über unser Online-Formular unter<br />

3 www.derhund.de/abstimmung-foto-leserwahl ein.<br />

Anschrift und Telefonnummer nicht vergessen!<br />

Wichtig: Die Urheber- und Veröffentlichungsrechte<br />

müssen bei Ihnen liegen.<br />

Bildgröße mind. 1 MB.<br />

Tulptastisch: Bologneser Molly im Blumenmeer


Großer Nutzen<br />

für kleines Geld


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mit 5 € deines Mitgliedsbeitrags<br />

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Hundeprofis & individueller Expertenrat per Mail oder online<br />

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Holger Schüler<br />

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Foto: Cristina Conti/stock.adobe


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HOLZBROSCHEN<br />

LUFTIG UNTERWEGS IM SOMMER<br />

Neu zum Programm von Good Boy! dazugesellt hat sich die<br />

Damen Funktions-Shorts Biby. Die Hose eignet sich prima für<br />

Abenteuer und Training in der Natur während der wärmeren<br />

Jahreszeit. Sie ist zwar kurz, bringt aber dennoch einiges<br />

Nützliches mit: eine Cargo-Tasche, einen Leckerli-Beutel zum<br />

Befestigen am Karabiner, einen Kotbeutelspender und sieben<br />

verschließbare Taschen. Das Material besteht zu 65 Prozent aus<br />

Polyester und zu 35 Prozent aus Baumwolle. Biby ist bei 30 Grad<br />

waschbar. Die Shorts ist in der Farbe Grau und den Größen 34 bis<br />

48 erhältlich. Dank ihres variablen Gummibunds soll Biby sehr<br />

bequem sein.<br />

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Mit diesen handgefertigten Accesoires zeigen<br />

Sie Ihre Lieblingsrasse, auch wenn Sie Ihren<br />

Hund mal nicht dabei haben: Holzbroschen<br />

in der Form von Hundeköpfen von BeWooden<br />

übernehmen das. Zur Auswahl stehen<br />

viele unterschiedliche Rassen, darunter<br />

der Berner Sennenhund, Border Collie,<br />

Chihuahua,Glatthaar-Collie und Langhaar-Collie<br />

ebenso wie Husky, Weimaraner, Rottweiler,<br />

Schäferhund, Schnauzer und viele weitere. Für<br />

alle, die ihre Lieblingsrasse im Online-Shop<br />

vermissen, gibt es auch eine Holzbrosche in<br />

Pfotenform. Pro gekaufter Hundebrosche geht<br />

ein Euro an Hunde in Not Rhein-Main e. V.<br />

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SPLITTERFREIE STÖCKCHEN<br />

Mit Stöckchen zu spielen bereitet vielen Hunden Freude. Allerdings stellt das ein nicht zu unterschätzendes Risiko dar: Splitter können<br />

sich ins Maul bohren oder das Holz dringt bei Unfällen in den Körper und führt zu schweren, sogar lebensgefährlichen Verletzungen.<br />

Für alle vierbeinigen Stöckchenfreunde gibt es von Blue Tree nun die Rooties Play Wurfstöcke aus deutschen Buchenwurzeln.<br />

Diese sollen nicht splittern und sehr robust sein. Kaut der Hund darauf, fallen laut Blue Tree nur kleine Fasern ab, die auf natürlichem<br />

Weg wieder ausgeschieden werden. Dank des Lederbandes sind die Stöcke gut zu werfen und zu tragen. Erhältlich in den Größen Small<br />

und Large.<br />

3 www.blue-tree.dog<br />

74 Der Hund <strong>07</strong>/<strong>2019</strong>


Schaufenster<br />

BADESCHUHE FÜR DEN SOMMER<br />

Wenn Sie gerne mit Ihrem Hund am Wasser entlangspazieren<br />

und ihm auch das ein oder andere Spielzeug ins kühle Nasse<br />

werfen, dann sind Sie sicherlich froh über ein Paar praktischer<br />

Badeschuhe. Vom 4. Juni bis 16. Juli <strong>2019</strong> werden Sie im Tchibo-<br />

Onlineshop fündig. Für die blauen Unisex-Badeschuhe wurde<br />

recyceltes Polyester verarbeitet. Die rutschfeste Noppen-<br />

Laufsohle besteht aus Kunststoff. Der verstellbare Kordelzug<br />

soll einfaches An- und Ausziehen ermöglichen. Erhältlich in den<br />

Größen 36/37 bis 44/45.<br />

3 www.tchibo.de<br />

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Die Flum Manufaktur in Höchstädt im Fichtelgebirge hat es sich<br />

zur Aufgabe gemacht, bequeme und robuste Hundekissen in<br />

exklusiven Designs zu entwerfen und anzufertigen. Die Kissen<br />

in Sternenform erinnern an das klassische Faltspiel „Himmel<br />

und Hölle“. Dutzende Farb-, Muster- und Materialkombinationen<br />

stehen zur Auswahl. Auf Wunsch werden die Hundekissen auch<br />

mit dem Namen der Vierbeiner bestickt, die darauf schlafen<br />

dürfen. Die Schlafplätze gibt es in sechs unterschiedlichen<br />

Größen: XS hat einen Durchmesser von 50 Zentimetern, bei XXL<br />

beträgt der Durchmesser 120 Zentimeter.<br />

3 www.flum-manufaktur.de<br />

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G<br />

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Emsland, b. 6 P. + Hunde, 2000 m 2 h. eingez.<br />

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geimpft, gechipt, gesund, wesensfester<br />

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J<br />

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Tel. 08862 / 6066, www.landhaus-anni.de<br />

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und Königssee, moderne Ferienwohnungen<br />

in ruhiger Umgebung, speziell für<br />

den Urlaub mit Ihrem Liebling, viele Ausflugsziele<br />

im Umkreis, Tel. 08665/ 419,<br />

info@inzellblick.de, www.inzellblick.de<br />

Erzgebirge<br />

Erzgebirge – Grünhainichen. Urgemütliche<br />

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Nebenkosten, Haustiere willkommen. Tel.<br />

037294 / 1547, www.knepp.eu<br />

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ca. 3.000 m 2 , bis 4 Pers., sehr ruhig,<br />

www.Urlaub-fuer-hundebesitzer.de,<br />

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0179 / 7890487<br />

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(inkl. Hallenbad), Sauna, Massagen,<br />

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Tel. 05583 / 9392373, www.panoramic.de<br />

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0178 / 2380919, www.pudelzucht.org<br />

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Hund, eig. Eingang + Terrasse, Tel. 09923 /<br />

803<strong>07</strong>0, Handy 0175/5899931,<br />

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Ferienhaus, 600 m 2 Grund, großzügig<br />

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Bad, Balkon) mit Telefon, Farb-TV-<br />

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Tel. 08389 / 98090, abends<br />

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Individuelles Training, einzeln oder<br />

Gruppe, oder einfach Urlaub. Spazierwege<br />

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www.ath-die-hundeschule.de<br />

Walkenried/Harz: komfortable FeWo’s<br />

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Waldrand, Wildbach. Tel. 05525 / 657,<br />

www.ferienwohnung-schumacher.de<br />

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Tibet Terrier-Zucht, in der Familie, im<br />

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Tel. 033394 / 70665 und 0177 / 3088020<br />

Fränkisches Seenland, Idealer Urlaub m.<br />

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Spielwiese + kompletter Agilityparcour<br />

direkt beim Haus, eigener Angelweiher,<br />

Tel. 09837 / 1240, gaestehausandrea.de<br />

Brandenburg<br />

Urlaub am Schwielowsee, Nähe zu<br />

Potsdam und Berlin. Ferienhaus-<br />

Resort mit eingez. Hundespielwiese.<br />

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Tel. 0177 / 58<strong>07</strong>715<br />

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Hessen<br />

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1000 m 2 umzäuntes Waldgrundstück,<br />

große Terrasse, im Vogelsberg.<br />

Tel. 0175 / 6080890<br />

Mecklenburg-Vorpommern<br />

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FW und Bungalows, Nähe Müritz und<br />

Mecklenburger Seenplatte, Seminare,<br />

Spielplatz, Training, Urlaubskurse, Hundeshop,<br />

Halle, uvm. Tel. 033966 / 60344<br />

76 Der Hund <strong>07</strong>/<strong>2019</strong>


Kleinanzeigen<br />

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Sauerland<br />

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Norddeich, Ferienhäuschen bis 4 Pers.,<br />

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Strand 800 m, 49–72 € Tel. 02541 / 81699,<br />

www.deichhund.de<br />

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je 4 Pers., eingez. Garten, (Hunde-)Strand<br />

u. Weiteres in 200-400 m, 45-75 Euro.<br />

Tel. 02541 / 81699, www.deichhund.de<br />

Ruhig & gemütlich am Jadebusen!<br />

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900 m bis zum Hunde-/Strand, WLAN.<br />

Ab 40,- EUR / Tag, Tel. 06435 / 8986,<br />

www.austerhaus-sehestedt.com<br />

Natürlich kommt der Hund mit in<br />

unsere kinder- und tierfrdl. Eingerichtete<br />

FeWo am südl. Jadebusen mit viel<br />

Platz zum Wohlfühlen drinnen und draußen!<br />

Mehr darüber erzählen wir Ihnen<br />

gerne persönlich unter Tel. 04453 / 6794,<br />

www.mithundamjadebusen.de<br />

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Zinnowitz, komfortable 1–3 Zi.-Fewo’en,<br />

30–60 m 2 für je 2–5 Pers. für 30–65,– €/<br />

Übern., ganzj. zu vermieten, umzäunte Terrasse,<br />

Hundezwinger. Tel. 04267 / 98117<br />

Ostsee – Grömitz<br />

Schleswig Holstein<br />

Das ganze Jahr Erholung pur!<br />

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Direkt am Hundstrand<br />

Helle und ruhige Ferienwohnungen<br />

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1-2 Personen mit 1-3 Hunden ab<br />

45,00 Euro pro Nacht<br />

Telefon: 0172 5329608<br />

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Schleswig-Holstein<br />

Lübecker Bucht – großzügiges Ferienhaus<br />

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eingezäuntem Naturgrundstück, 220 m 2<br />

Nutzfläche, Kachelkamin, Sauna, Whirlpool,<br />

etc. Tel. 0451 / 282861 oder 0177 / 7282861,<br />

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Thüringen<br />

Thüringer Wald Rennsteig, Übernachtung/Frühstück<br />

ab 25 €, HP für 9 € tägl.<br />

Zubuchbar. Herzlich willkommen sind<br />

kl./mittl./gr. Pfötchen, www.pension-eintracht.de,<br />

Tel. 036784 / 50349<br />

2 gemütl. Ferienhäuser + Fewo am See<br />

2 m hoch eingez. www.Friesenoase.de<br />

+ www.FerienwohnungamBadesee.de.<br />

Tel. 0202 / 2731284<br />

Nordsee/Weltnaturerbe Wattenmeer<br />

FeWo, 2-6 Pers., ebenerdig,ruhig, eingez.<br />

Grundstück, Hunde willk. Preis a. A.,<br />

Tel. 04733 / 379, icp@knappenburg.de<br />

www.Ferienvilla-stoertebeker.de, FH<br />

bis 7 Pers. + Hunde, Ortsrandlage, 2150 m 2<br />

Grundstück, hoch eingezäunt, ruhig aber<br />

nicht einsam. Tel. 05606 / 56585<br />

Nordsee, Deichnähe, Fe-Wo bis 4 Pers.,<br />

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13.000 m 2 Grdst. Tel. 04731 / 25<strong>07</strong>8, Handy<br />

0179/5309524. www. vier-pfoten-ammeer.de<br />

Ostsee/Hohwacht, 4 FeWo, 3 + 4<br />

Sterne, 2 Pers., Garten, 150m z. Hundestrand,<br />

ab 45 €, www.ostsee-ratje.de,<br />

Tel. 04381 / 1816, Fax -/1412<br />

Usedom – 4 Sterne FeWo für 2 Personen<br />

mit Hunden, eingezäunte Wiese, –<br />

Kamin und Terrasse. Tel. 038372 / 779898,<br />

www.usedom-fewo-hell.de<br />

www.fh-mann.de in Wischuer nähe<br />

Ostseebad Rerirk, 3 Zi. – Ferienhaus, 66 qm<br />

für 2-5 Pers., ganzj. zu vermieten, umzäuntes<br />

Grundstück. Wir würden uns freuen,<br />

Sie als unsere Gäste begrüßen zu dürfen.<br />

Tel. 02372/17467<br />

Sachsen-Anhalt<br />

Waldferienhaus Dübener Heide, ries.<br />

eingez. Grundst., traumh. Lage, www.<br />

hundeurlaub-waldhaus.de, Prospekte,<br />

Tel. 03725 / 780311 oder 0173 / 6<strong>07</strong>0235<br />

www.elbhavelwinkel.de, gemütliches FH<br />

bis 4 Pers. mit Kamin, Garten eingezäunt,<br />

nahe Havelberg, ab 65 €/Nacht. Mobil:<br />

0173/6195277<br />

Sachsen<br />

Ausland<br />

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für 2-6 Pers., herrl. Meerblick,<br />

eingezäunter Garten, alte Olivenbäume,<br />

Hundestrände an Pinienwäldern, Natur<br />

pur, www.toskana-urlaub.com,<br />

Tel. 08662 / 9913<br />

Alleinstehendes Ferienhaus in Breskens/Südholland<br />

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3 Schlafz., SAT-TV, umzäunt,<br />

ideale Wandermöglichkeiten mit Hund.<br />

Tel. 0208 / 27580, www.urlaub-holland.eu<br />

Italien/Marken Den Duft des Sommers<br />

mit seinem Hund bei uns geniessen. 3<br />

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www.casavalrea.de<br />

Dorumer Neufeld, Ferienhäuschen<br />

bis 4 Pers., 2 SZ, eingezäunte Terrasse,<br />

Hunde-Strand 300m, Tel. 02372/17467,<br />

www.FH-Deichblick.de<br />

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Tel. 03836 / 20 67 27<br />

Dogs Holiday Resort, Eig. Gaststätten mit<br />

Biergarten, Ferienhäuser für 2 – 9 Pers.,<br />

Sauna, Hundeübungspl., Strandvolleyball,<br />

Minigolf, am See, Säle für Vorträge und<br />

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nur 105,- €/Tag. Außerhalb der sächs.<br />

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dogsholiday.resort@online.de<br />

Tel.: 03588 / 259808<br />

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Hirsch, Kamel, Känguru, Pferd, Ente, Ziege,<br />

Elch, Esel etc. www.straussensehnen.de<br />

Hundewagen, Zuggeschirre, Umrüstsätze<br />

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sulkybau-towara.de, Tel. 09951 / 6026064,<br />

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47,- EUR/Tag, Tel. 04734 / 109201,<br />

www.ferienhof-moorgroden.de<br />

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eingezäunte Hundespielwiese, Hunde<br />

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Tel. 04372 / 806846,<br />

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In unserem Hotel oder<br />

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Lieblinge herzlich willkommen!<br />

Kostenlose Unterbringung<br />

Hundesitting vor Ort buchbar<br />

Eigener Speisesaal für Gäste mit Hund<br />

Spezielle Hundeeinrichtungen<br />

Pauschalen mit Hundetraining<br />

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NäheBerlin,Tel.0337/6242317<br />

Neue Berufe - Gute Chancen<br />

Tierheilpraktiker / in<br />

Tierpsychologe/in<br />

Schwerpunkt: Hund, Katze oder Pferd<br />

TCM für Tiere, Heilpraktiker/in<br />

Staatlich zugelassene Fernlehrgänge mit<br />

Wochenendseminaren in vielen Städten.<br />

Impulse e.V. . Rubensstr. 20a . 42329 Wuppertal<br />

Tel. 0202/73 95 40 . www.Impulse-Schule.de<br />

www.derhund.de<br />

Der Deutsche Spitz<br />

wird von uns und unseren Mitgliedern seit über<br />

110 Jahren betreut, gezüchtet, erhalten und gefördert.<br />

Verein für Deutsche Spitze e.V., gegr.1899, im VDH (FCI)<br />

Welpenvermittlung: Gabr.Gamalski,Tel.+Fax 03933/80 33 61<br />

Infomaterial: Peter Machetanz, Angerstraße 5,<br />

86179 Augsburg,Tel.+Fax 0821/812943 www.deutsche-spitze.de<br />

Wolfsspitz - Großspitz - Mittelspitz - Kleinspitz - Zwergspitz - Japan Spitz - Volpino<br />

Der Deutsche Spitz<br />

wird von uns und unseren Mitgliedern seit über<br />

110 Jahren betreut, gezüchtet, erhalten und gefördert.<br />

Verein für Deutsche Spitze e.V., gegr.1899, im VDH (FCI)<br />

Welpenvermittlung: Claudia Holtmann, Tel. 05422/2149<br />

Infomaterial: Peter Machetanz, Angerstraße 5,<br />

86179 Augsburg,Tel.+Fax 0821/812943 www.deutsche-spitze.de<br />

Wolfsspitz - Großspitz - Mittelspitz - Kleinspitz - Zwergspitz - Japan Spitz - Volpino<br />

Rottweiler<br />

Zwinger„vonderPulvermühle“,<br />

ADRK,W.u.E.Schäfer,Friedrich-<br />

Fröbel-Str.3,63457Hanau,<br />

Tel.0151/51859413<br />

www.rottweiler-pulvermuehle.de<br />

E-Mail:ws.schaefer@gmx.de<br />

Tibet Terrier<br />

Zwinger„Dendrobates“,<br />

KTR,(Welpen,Deckrüden),<br />

UlrichPratje,BernstadterWeg15,<br />

12489Berlin,<br />

Tel./Fax:030/6702445,<br />

www.tibet-terrier.biz<br />

Zwinger„TiLaShu“KTR<br />

SabineRauhut,Eickhoopsweg8,<br />

38536Seershausen<br />

Tel.05372-979190<br />

www.tilashu.de<br />

78 Der Hund <strong>07</strong>/<strong>2019</strong>


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Züchterpräsentation VDH • FCI<br />

1. Wäller-Club Deutschland e.V.<br />

Der Wäller – ein liebenswerter<br />

Allrounder für aktive Familien<br />

Gesundheit und Charakter stehen im<br />

Vordergrund unserer Wällerzucht.<br />

Mehr Infos unter: www.waeller-club.de<br />

Welpenvermittlung<br />

Tel.: 02841/62253<br />

welpenvermittlung@waeller-club.de<br />

Andere Zuchtverbände<br />

Labradoodle<br />

Der kinderfreundliche Familienhund<br />

mit sanftem Charakter;<br />

Labradoodle-Puppyranch,<br />

46354 Südlohn-Oeding;<br />

Tel. 02862 / 96069;<br />

www.labradoodlezucht-oeding.com<br />

ZwingerVorstellung<br />

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forum-zeitschriften.de<br />

Der Hund<br />

ONLINE<br />

3 www.derhund.de<br />

3 www.facebook.com/derHund.de<br />

3 www.instagram.com/derhund_official<br />

3 www.derhund.de/newsletter<br />

www.derhund.de 79


Vorschau<br />

Die <strong>Ausgabe</strong> 08/<strong>2019</strong><br />

von der Hund<br />

erscheint am<br />

3. Juli<br />

<strong>2019</strong><br />

Erhältlich im Zeitschriftenund<br />

Bahnhofsbuchhandel<br />

und beim Pressefachhändler<br />

mit diesem Zeichen.<br />

IMPRESSUM<br />

Herausgeber & Verlag<br />

FORUM Zeitschriften und Spezialmedien GmbH<br />

Mandichostraße 18, 86504 Merching<br />

www.derhund.de<br />

Geschäftsführerin: Rosina Jennissen<br />

Abo- und Bestellservice<br />

Tel. 08233 / 381-333, Fax: 08233 / 381-212<br />

E-Mail: service@forum-zeitschriften.de<br />

Objektleitung der Hund<br />

Kai Schwarz, 08233 / 381-164<br />

Redaktion<br />

Lisa Freudlsperger, Tel. 08233 / 381-311<br />

Jana Riemann, Tel. 08233 / 381-362<br />

Lena Schwarz, Tel. 08233 / 381-512<br />

Veronika Rothe, Tel. 08233 / 381-608<br />

Susanne Steiger, Tel. 08233 / 381-603<br />

Mailadresse Redaktion<br />

redaktion@derhund.de<br />

Mitarbeiter dieser <strong>Ausgabe</strong><br />

José Arce, Dr. Gregor Berg, Jochen H. Eberhardt, <br />

Julia Elling, Perdita Lübbe-Scheuermann, Normen Mrozinski, <br />

Dr. Jennifer Nehls, Kristina Ziemer-Falke<br />

Anzeigen<br />

Sylvia Gök,<br />

sylvia.goek@forum-zeitschriften.de<br />

Tel. 08233 / 381-266<br />

Christoph Schluifelder, <br />

christoph.schluifelder@forum-zeitschriften.de<br />

Tel. 08233 / 381-568<br />

Burkhard Müller,<br />

burkhard.mueller@forum-zeitschriften.de<br />

Tel. 05436 / 9689-800<br />

Rasseportrait: Dackel<br />

Kulthund, Spielgeselle oder absolutes Arbeitstier: Der Dackel hat viele Gesichter und noch<br />

mehr Fans. Ungebrochen besetzt er in der Statistik den zweiten Platz, wenn es um die jährlichen<br />

Welpenzahlen geht. Doch erfreulicherweise haben sich die drei mal drei Varianten<br />

ihre Natürlichkeit erhalten. Sie verzaubern jeden Halter von jung bis alt mit ihrer offenen,<br />

lebendigen aber auch teilweise eigensinnigen Art. Neben viel Charme zeigen sie viel Intelligenz<br />

– niemand unterschätze einen Dackel! Das Portrait des Teckels in der nächsten <strong>Ausgabe</strong><br />

der Hund zeigt die vielen Facetten der Rasse.<br />

10 unverzichtbare Tipps zum Barfen<br />

Frisch, frischer, am frischesten! Gerade in den warmen Sommermonaten beschäftigt<br />

die Frage des sachgerechten Transports und der gekühlten Lagerung von Frischfleisch<br />

viele Barfer. Aber auch die passenden Zutaten und die beste Zubereitung sind Themen,<br />

die jeden Frischfütterer beschäftigen. Im kommenden Heft von der Hund geben wir<br />

ihnen zehn Barf-Tipps, auf die Sie nicht mehr verzichten wollen.<br />

15 Vorschläge für Tagesausflüge<br />

Wenn es wieder Zeit für „Einfach mal raus!“ ist,<br />

kommen unsere 15 Vorschläge für Tagesausflüge<br />

in ganz Deutschland gerade recht. Für<br />

Junge und Junggebliebene, für Natur- und<br />

Kulturfreunde hat der Hund attraktive Ziele<br />

zusammengestellt. Entdecken Sie spannende<br />

Orte, die Sie mit Ihrem vierbeinigen Begleiter<br />

besuchen können.<br />

Änderungen vorbehalten<br />

80<br />

Noch kein Abonnent?<br />

Sie wollen diese und weitere<br />

spannende Themen nicht verpassen?<br />

Lassen Sie sich die nächsten<br />

3 <strong>Ausgabe</strong>n für nur 7,30 Euro<br />

frei Haus liefern.<br />

Einfach anrufen: 08233 / 381-333<br />

Geben Sie bitte die<br />

Kennziffer <strong>07</strong><strong>2019</strong> an.<br />

Anzeigenservice<br />

Sabine Konhäuser<br />

sabine.konhaeuser@forum-zeitschriften.de<br />

Tel. 08233 / 381-515<br />

Es gilt die Anzeigenpreisliste Nr. 30, gültig ab 1.1.<strong>2019</strong><br />

Grafik<br />

Engel & Wachs, Augsburg<br />

Tel. 0821 / 2 46 47-0, www.engel-wachs.de<br />

Druck<br />

Dierichs Druck+Media GmbH und Co. KG, Kassel<br />

Tel. 0561 60280-0, www.ddm.de<br />

Vertrieb<br />

PARTNER Medienservices GmbH<br />

Julius-Hölder-Straße 47, 70597 Stuttgart<br />

www.partner-medienservices.de<br />

Vertrieb Abonnement<br />

Tel. 08233 / 381-333<br />

Der Hund erscheint monatlich.<br />

Bei Lieferausfall infolge höherer Gewalt kein<br />

Anspruch auf Nachlieferung oder Rückzahlung<br />

Jahresbezugspreis: 39,00 €<br />

bei halbjährlicher Zahlungsweise: 20,80 €<br />

inkl. 7 % MwSt. und Versandkosten<br />

Einzelheftpreis: 3,30 €<br />

Auslandspreise auf Nachfrage.<br />

Gerichtsstand und Erfüllungsort: Augsburg<br />

© Copyright der Hund <strong>2019</strong> by<br />

FORUM Zeitschriften und Spezialmedien GmbH<br />

Alle Rechte vorbehalten<br />

ISSN: 0323-4924<br />

Nachdruck, auch auszugsweise, nur mit schriftlicher <br />

Genehmigung der Redaktion. Vom Leser verfasste<br />

Beiträge können geändert oder gekürzt werden.<br />

Namentlich gekennzeichnete Beiträge müssen nicht mit <br />

der Meinung der Redaktion übereinstimmen.<br />

Für unverlangt eingesandte Manuskripte oder sonstiges <br />

Material übernimmt der Verlag keine Haftung.<br />

Gemäß Verordnung zur Durchführung des Gesetzes über<br />

die Presse vom 7.2.1950 in Verbindung mit § 8 des Bayer.<br />

Pressegesetzes wird mitgeteilt: Gesellschafter der <br />

FORUM Zeitschriften und Spezialmedien GmbH ist:<br />

Ronald Herkert, Kissing.<br />

Titelfoto: S. Starick/tierfotoagentur<br />

kleines Foto: Tina Feldhoff<br />

Foto: otsphoto/stock.adobe


Veranstaltungen<br />

TERMINE<br />

13. Juni<br />

Themenabend: Chefsache – Hunde souverän<br />

im Alltag führen mit Maria Rehberger<br />

in 81249 München<br />

Tel. 089/201 81 01 80<br />

3 www.hundemaxx.de<br />

13./14. Juni<br />

Agility-Basis-Workshop mit Kristina<br />

Ziemer-Falke in 26197 Großenkneten<br />

Tel. 04435/970 59 90<br />

3 www.ziemer-falke.de<br />

15./16. Juni<br />

Aktionstag: 8. Hundetag im Tierpark Berlin<br />

mit buntem Showprogramm<br />

3 www.hundetag-tierpark.de<br />

15./16. Juni<br />

Aktionswochenende des VDH zum Tag<br />

des Hundes mit teilnehmenden Vereinen<br />

in ganz Deutschland<br />

3 www.tag-des-hundes.de<br />

15./16. Juni<br />

Seminar: Aggressive Hunde, Halt und<br />

Struktur geben durch Regeln und<br />

Grenzen mit Mirjam Cordt in 55234<br />

Erbes-Büdesheim<br />

3 www.mirjamcordt.com<br />

22. Juni<br />

Seminar: Erste-Hilfe-Kurs der Harburger<br />

Johanniter in 21376 Salzhausen<br />

Tel. 040/768 66 62<br />

3 www.johanniter.de/harburg<br />

22. Juni<br />

Seminar: Auslastung & Beschäftigung<br />

vs. Nichtstun mit Gerd Leder in<br />

25358 Horst/Elmshorn<br />

3 www.candog.de<br />

29./30. Juni<br />

Messe: Faszination Heimtierwelt in<br />

40549 Düsseldorf<br />

3 www.faszination-heimtierwelt.de<br />

1./2.Juli<br />

Seminar-Workshop-Mix: Formalismus und<br />

Distanzarbeit mit Rainer Dorenkamp,<br />

Tanja Elias in 35708 Haiger-Langenaubach<br />

Tel. 02771/800 93 06<br />

3 www.canis-kynos.de<br />

6. Juli<br />

Casting für das Doglive Multitalent auf der<br />

Messe Hund & Co. in 30521 Hannover<br />

3 www.doglive.de<br />

VORSCHAU<br />

13./14. Juli<br />

Workshop: Ein gutes Team von Anfang an<br />

mit José Arce in 5<strong>07</strong>35 Köln<br />

Tel. 0151/16 56 11 61<br />

3 www.dox-konzept.de<br />

27./28. Juli<br />

Start am 10.-13. September, 6 Termine à 4 bzw. 3 Tage<br />

Workshop mit Holger Schüler auf dem<br />

Birkenhof in 37574 Einbeck<br />

Tel. 0160/99 11 84 84<br />

3 www.birkenhof-einbeck.de<br />

Lehrgang „Berater für Menschen mit Hund“ mit Perdita Lübbe im Raum Darmstadt<br />

und Viernheim<br />

Die Termine: 10.-13.9; 14.-17.10.; 31.10.-3.11.; 16.-19.11.; 1.-3.12. und 9.-11.12.<strong>2019</strong><br />

plus 4 Tage Schulterblick (individuelle Terminvereinbarung)<br />

Der Lehrgang mit großem Praxisanteil beinhaltet Live-Analysen und Beratungen<br />

von Mensch-Hund-Teams, selbstständige Arbeit mit den Teams und widmet sich<br />

auch Verhaltenstests und Gruppenzusammenführungen von Tierheimhunden.<br />

Tel. 0171/421 29 69<br />

3 www.hundeakademie.de<br />

WEITERE<br />

TERMINE<br />

UNTER<br />

3 www.derhund.de<br />

Foto: ysbrandcosijn/stock.adobe<br />

29. Juni<br />

Seminar: Erste-Hilfe-Kurs mit Dr. Michael<br />

Lehner in 83233 Bernau am Chiemsee<br />

Tel. 08051/96 17 10<br />

3 www.animal-learn.de<br />

Auflösung des Wurmquiz von Seite 62<br />

1 b), 2 a), 3 c), 4 a) 5 a), 6 c), 7 b), 8 c), 9 a), 10 b), 11 a), 12 a), 13 b), 14 a), 15 b), 16 b), 17 c), 18 a),<br />

19 a), 20 a), 21 a), 22 c), 23 a), 24 b)<br />

www.derhund.de 81


Kolumne<br />

Wo hört<br />

Tierschutz<br />

auf und wo<br />

fängt Tierquälerei an?<br />

Hundetrainer Normen Mrozinski greift in seiner Kolumne<br />

Alltägliches und nicht ganz so Alltägliches rund um Hund und Mensch auf.<br />

Text: Normen Mrozinski<br />

Im Oktober 2010 stand ich mit einer Sense zwischen meterhohen<br />

Brennnesseln und versuchte, die Reste eines Zwingers<br />

davon zu befreien. Der zugewucherte Zwinger wiederum<br />

war Teil eines sogenannten Gnadenhofs, auf dem über 70<br />

Hunde gelebt hatten und einige gestorben waren. Zwischen<br />

ver rosteten Zaunelementen und hohem Gras blitzte plötzlich ein<br />

Halsband hervor. Als ich genauer hinsah, fand ich die Überreste<br />

eines Hundes. Anhand des Halsbandes konnte ich den Hund<br />

später im Internet identifizieren. Er befände sich auf einer „Pflegestelle“,<br />

die sich rührend um ihn kümmere, stand dort zu lesen.<br />

Schnell wurden Vorwürfe gegen die zuständigen Behörden laut,<br />

denn die desaströsen Zustände waren so etwas wie ein offenes<br />

Geheimnis. Den Mitarbeitern waren jedoch aus einem simplen<br />

Grund die Hände gebunden: Es waren schlicht zu viele Hunde, als<br />

dass man sie alle hätte beschlagnahmen und auf umliegende Tierheime<br />

verteilen können. „Too big to fail“ sozusagen.<br />

Alle Jahre wieder liest man von „Animal Hoarding“-Fällen. Mal<br />

werden Hunderte Wellensittiche aus einer Einzimmerwohnung<br />

befreit, mal sind es dutzende Kaninchen in einem Reihenhaus.<br />

Und es betrifft immer wieder auch Hunde. In fast allen Fällen<br />

haben die Animal Hoarder die Kontrolle über die Tierhaltung verloren.<br />

Sie sind nicht böse. Und vor allem keine Tierquäler. Ganz im<br />

Gegenteil. Vielmehr sind sie häufig viel zu nett und schaffen es<br />

nicht, sich abzugrenzen. Zu Tierquälern werden sie erst, indem sie<br />

in ihrem Bestreben zu helfen scheitern.<br />

Bis 2014 betrieb ich eine kleine „tierheimähnliche Einrichtung“,<br />

wie es auf Amtsdeutsch so schön heißt. Auch heute klingelt noch<br />

mehrmals in der Woche das Telefon und jemand bittet mich um<br />

Hilfe. Oft sind es verzweifelte Hilferufe, in manchen Fällen mit<br />

erpresserischen Unterton: „Wenn Sie ihn nicht nehmen, dann<br />

muss er eingeschläfert werden.“ Ich kann gut nachvollziehen –<br />

und habe mich zu meinen „Tierheimzeiten“ auch dabei ertappt –,<br />

dass man angesichts eines solchen Hilferufs darüber nachdenkt,<br />

ob nicht doch noch ein Plätzchen frei ist und man helfen könne.<br />

Umso wichtiger ist es, nein sagen zu können.<br />

Die Ablehnung richtet sich nicht gegen den Hilferuf für einen<br />

Hund, sondern ist für die Hunde da, die einem anvertraut wurden<br />

und die ein Recht darauf haben, über ausreichend Platz und vor<br />

allem Fürsprache durch den Menschen zu verfügen. Ein Bekannter<br />

von mir ist Leiter eines städtischen Tierheims, das ständig bis zu<br />

50 Hunde beherbergt. Er brachte es auf den Punkt: „Wo hört Tierschutz<br />

auf und wo fängt Tierquälerei an?“<br />

Seien wir ehrlich: Viele der Hunde in unseren Tierheimen<br />

werden diese nicht mehr verlassen und daher dauerhaft dort<br />

leben. Sei es aufgrund von Verhaltensproblemen oder einfach,<br />

weil sie nicht den aktuellen Trends entsprechen. Ein elementares,<br />

domestikationsbedingtes Merkmal unserer Hunde ist es,<br />

dass sie, wenn sie die Wahl haben, den Menschen vorziehen.<br />

Auch wenn sie in Gruppen leben können, benötigen sie doch die<br />

Auseinandersetzung mit dem Menschen. Wie soll eine einzelne<br />

Person einer Gruppe von 50, 60 oder gar 80 Hunden dauerhaft<br />

gerecht werden?<br />

Ein guter Freund von mir, der in einem kleinen Tierschutz projekt<br />

arbeitet, verbringt täglich mit jedem Hund ein paar Minuten. Vielleicht<br />

eine Streicheleinheit oder, wenn der Hund das nicht mag,<br />

einfach nur etwas gemeinsame Zeit. =<br />

Illustration: Jeanne Kloepfer<br />

82 Der Hund <strong>07</strong>/<strong>2019</strong>


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WELT<br />

NEUHEIT<br />

PET & FRIENDS<br />

Nina Ruge,<br />

Journalistin und<br />

Moderatorin<br />

Ich habe für mich den besten<br />

beutellosen Sauger entdeckt!<br />

Er wird mit Tierhaaren besser<br />

fertig als andere, ist easy zu<br />

entleeren und erfrischt bei<br />

Bedarf die Luft.<br />

Erhältlich bei MediaMarkt und SATURN. www.thomas-cycloonhybrid.de

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