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Bürgerschützen Jubiläum 2019

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1<br />

Wappenschild<br />

Wenn der Schützenverein auf 425 Jahre zurückblickt,<br />

dann bezieht er sich dabei auf eine eher<br />

unauffällige kleine Königsplakette in Form eines<br />

Wappenschildes. Neben einer Hausmarke zeigt<br />

sie die Initialen „CS“ und die Jahreszahl „Anno<br />

1595“. Damit ist sie das älteste Zeugnis für Schützen<br />

in Vreden. Man darf aber annehmen, dass<br />

es Schützen bereits geraume Zeit vor 1595 gab.<br />

2<br />

16. Jahrhundert<br />

Bemerkenswert ist, dass es neben diesem<br />

ersten Königsschildchen drei weitere Objekte<br />

gibt, die aufgrund ihrer Machart ebenfalls in<br />

das späte 16. Jahrhundert gehören könnten.<br />

Zum einen handelt es sich um einen wie die<br />

Königsplakette von 1595 tartschenförmigen<br />

Schild, der auf der Vorderseite die silbervergoldete<br />

Figur des Vredener Kirchenpatrons<br />

zeigt, des Hl. Georg. Der Schützenverein<br />

trägt also nicht ohne Grund den Namen<br />

„Allgemeiner <strong>Bürgerschützen</strong>verein St. Georg<br />

Vreden e. V.“. Das zweite Stück ist ein runder<br />

Brustschild mit Beschlagwerkornament im Stil<br />

der Spätrenaissance und der Inschrift „DIT<br />

WAPEN HEBEN GEVEN DE GEMENEN<br />

SCHVTEN TO VRE(DEN)“.<br />

In der Mitte zeigt er einen auf einer Stange<br />

sitzenden Papagei, auf den damals beim<br />

Vogelschießen geschossen wurde. Daran<br />

angehängt ist ein kleiner silberner Papagei,<br />

der ein Gewehr in der rechten Klaue hält.<br />

Wenn diese drei Dinge tatsächlich alle etwa<br />

gleichzeitig sind, sind sie möglicherweise<br />

Indizien dafür, dass 1595 wegen des damals<br />

immer wieder auf das Münsterland übergreifenden<br />

Achtzigjährigen Spanisch-Niederländischen<br />

Krieges das Schützenwesen in<br />

Vreden reorganisiert wurde.<br />

3<br />

Vredener Silberschmiede<br />

Aus den folgenden Jahrzehnten und Jahrhunderten<br />

haben sich verschiedene, teils kunstvolle Königsschildchen<br />

erhalten. Viele von ihnen wurden<br />

von den Vredener Silberschmieden Cornelius,<br />

Bernhard und Gerhard Reckers, später auch von<br />

Johann Joseph Terhalle und Edmund Vethacke<br />

geschaffen. Sie zeigen ebenso wie die schriftlichen<br />

Unterlagen, dass damals nur in unregelmäßigen<br />

Abständen von manchmal mehreren Jahren<br />

Schützenfeste gefeiert wurden. Andererseits<br />

liegen aus verschiedenen Jahren, so zum Beispiel<br />

von 1628 und 1630, je zwei unterschiedliche<br />

Königsschildchen vor. Das hängt wahrscheinlich<br />

damit zusammen, dass es neben den <strong>Bürgerschützen</strong><br />

noch eine Junggesellenkompanie<br />

gab, die ein eigenes Schützenfest feierte.

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