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Bürgerschützen Jubiläum 2019

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Blütezeit in Vreden<br />

Im frühen 19. Jahrhundert löste sich die Junggesellenkompanie<br />

auf. 1830 wurde sie aber erneuert,<br />

und seitdem feierten Junggesellen und Bürger<br />

abwechselnd ihre Schützenfeste. Seit 1890/92<br />

mussten sich die beiden Vereine außerdem<br />

mit dem 1872 gegründeten, aber erst seit 1892<br />

aktiven Kriegerverein abwechseln, der in den<br />

Jahren zwischen den Schützenfesten ein Kriegerfest<br />

organisierte. Seit der Wende vom 19.<br />

zum 20. Jahrhundert hatte Vreden dank der Industrialisierung<br />

eine Blütezeit erlebt. Sie führte<br />

zu einem Bevölkerungswachstum, das sich nach<br />

einer kurzen Unterbrechung durch den Ersten<br />

Weltkrieg in den 1920er Jahren fortsetzte.<br />

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Schützenverein Feldmark<br />

Deswegen wuchs die Stadt durch neue Siedlungen<br />

entlang der Ausfallstraßen über die<br />

Altstadt innerhalb des Butenwalls hinaus. Für<br />

diesen Bereich wurde 1922 der Schützenverein<br />

Feldmark gegründet. Vredens Wachstum<br />

schlug sich also in der Gründung eines neuen<br />

Schützenvereins nieder.<br />

Fusion der drei Vereine<br />

Ein langes Bestehen war ihm jedoch nicht vergönnt.<br />

Am 3. Mai 1936 schlossen sich die drei<br />

Vredener Schützenvereine zum Allgemeinen<br />

<strong>Bürgerschützen</strong>verein Vreden zusammen. Das<br />

geschah nicht ohne Druck der NSDAP. Ihr<br />

Machtanspruch erstreckte sich auch auf die<br />

Schützenvereine, und wie überall wurde der<br />

Vredener ebenfalls nach dem Führerprinzip neu<br />

strukturiert. Nach 1936 konnte der Verein noch<br />

einmal 1938 Schützenfest feiern, bevor 1939 mit<br />

dem Zweiten Weltkrieg ein ‚Schützenfest‘ ganz<br />

anderer Art begann.<br />

Seine lange nachwirkenden Folgen spricht das<br />

Königsschildchen von 1950 deutlich an: Tod und<br />

Zerstörung! Angesichts von Not und Elend der<br />

Nachkriegszeit war es kein Wunder, dass erst<br />

in diesem Jahr wieder ein Schützenfest gefeiert<br />

wurde. Zukunftsweisend war der seinerzeit im<br />

Vorfeld gefasste Beschluss, die Fusion von<br />

1936 nicht wieder rückgängig zu<br />

machen. Sie sollte vielmehr Bestand<br />

haben und der Allgemeine<br />

<strong>Bürgerschützen</strong>verein alle zwei<br />

Jahre ein Schützenfest feiern.<br />

Dabei ist es bis heute geblieben.<br />

Dr. Volker Tschuschke,<br />

kult – Westmünsterland

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