Huwwel-Kraxler Tour 2019
Unsere Tour 2019 ins Karwendel-Gebirge
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<strong>Huwwel</strong>-<strong>Kraxler</strong> <strong>Tour</strong><br />
<strong>2019</strong><br />
Unterwegs im Karwendel<br />
R.Welker – Juli <strong>2019</strong>
Die <strong>Huwwel</strong>-<strong>Kraxler</strong> <strong>Tour</strong> <strong>2019</strong> durch das Karwendelgebirge<br />
Unsere <strong>Huwwel</strong>-<strong>Kraxler</strong> <strong>Tour</strong> führt uns in diesem Jahr ins deutsch-österreichische Karwendelgebirge. Los<br />
geht’s am Donnerstag, dem 29. August. Die Rückkehr ist, vorausgesetzt wir kommen wieder heil aus dem<br />
Berg für Sonntag, dem 01. September geplant.<br />
Das Karwendelgebirge<br />
Das Karwendel ist eine Gebirgsgruppe der Nördlichen Kalkalpen. Es liegt zum größeren Teil (rund 80 %) in<br />
Tirol, zum kleineren in Bayern; die Grenze verläuft über die Nördliche Karwendelkette und durch das<br />
Vorkarwendel. Vier große Gebirgsketten ziehen sich von West nach Ost; hinzu kommen zahlreiche<br />
Seitenketten und -gruppen und nach Norden ein weitläufiges Vorgebirge. Seinen Namen trägt das Karwendel<br />
nach dem altdeutschen Familiennamen Gerwentil, erstmals 1280 erwähnt, der ursprünglich nur auf das<br />
Karwendeltal bei Scharnitz beschränkt war.<br />
Das Karwendelgebirge hat insgesamt 125 Gipfel, die mehr oder weniger schwer zu erreichen sind. Wir haben<br />
uns bei dieser <strong>Tour</strong> für die Lamsenspitze entschieden.<br />
Startpunkt unserer <strong>Tour</strong> ist die idyllisch gelegene Gramaialm. Dort stellen wir unser Auto ab und beginnen<br />
mit dem Aufstieg zur Lamsenjochhütte.<br />
Die Lamsenjochhütte<br />
Die Lamsenjochhütte - von den Einheimischen auch nur „Lamsenhütte“ genannt - war eine der ersten<br />
Berghütten im Karwendelgebirge oberhalb des Naturdenkmals Ahornboden. Ursprünglich 1906 am Kar<br />
unterhalb des Lamsenjochs erbaut, wurde sie 1908, nach der Zerstörung durch eine Lawine, in spektakulärer<br />
Lage auf 1.980m unterhalb der Felswände von Lamsenspitze (2.508m) und Hochnissl, ein wenig weiter<br />
östlich, im Herzen des Alpenparks Karwendel neu errichtet.
Heute ist sie eine fortschrittlich bewirtschaftete Hütte der Kategorie 1 und gehört zur Sektion Oberland des<br />
DAV. Für ihre vorbildliche, umweltverträgliche Bewirtschaftung erhielt sie 2004 das Alpenvereins-<br />
Umweltgütesiegel. Wegen der aussichtsreichen Lage und den zahlreichen <strong>Tour</strong>enmöglichkeiten ist die Hütte<br />
für Bergsteiger ein wichtiger Stützpunkt bei mehrtägigen <strong>Tour</strong>en, aber auch vielen verschiedenen<br />
Gipfelbesteigungen.<br />
Von der Lamsenjochhütte zur Lamsenspitze<br />
Da es sich bei dieser <strong>Tour</strong> um ein ausgesetztes, geröllhaltiges Gebiet mit Klettersteig der Kategorie C handelt,<br />
sollten wir Steinschlaghelm, Brust- und Sitzgurt, Klettersteigset und Lederhandschuhe mitnehmen. Das wird<br />
vom DAV für die Bewältigung der Route dringend empfohlen, da die Drahtseile nicht alle ganz neu sind und<br />
ggf. einzelne Drähte aus dem Seil herausgedreht sein können.<br />
Im nachfolgenden Video ist die <strong>Tour</strong> sehr schön zu sehen.<br />
<br />
Nach der ersten Nacht auf der Hütte gehen wir den Aufstieg zur Lamsenspitze an. Hinter der Hütte geht es<br />
dann nach links über ein steiles Schuttfeld zum Einstieg des Brudertunnelsteigs. Dort legen wir das Gurtzeug<br />
an und steigen los. Der Steig ist neu versichert und ist bis auf den Ausstieg (C-Stelle) im B-C Bereich.<br />
Die Lamsenspitze, 2508 ü. A. hat eine markante Ostwand, die sich über der Lamsenjochhütte (1953 m ü. A.)<br />
erhebt, ist aber von der Südseite recht einfach zu erreichen (Drahtseilsicherungen). In der Ostwand ist ein<br />
Klettergarten eingerichtet.
Der Brudertunnel ist Teil eines Klettersteigs, der nach dem Tunnel benannt ist. Der Klettersteig führt östlich<br />
der Lamsenjochhütte durch eine der Nordwände der östlichen Hinterautal-Vomper-Kette zwischen Lamsturm<br />
und Steinkarlspitze (2460 m ü. A.) hindurch. Der Brudertunnel selbst befindet sich am oberen Ausstieg des<br />
kurzen Steigs. Im letzten Teil ist er leicht überhängend. Der Steig selbst ist mit C bewertet. Er dient<br />
hauptsächlich als Zustieg für die umliegenden Gipfel wie z. B. Lamsenspitze, Steinkarlspitze und Hochnissl.
Der Klettersteig folgt in einem großen Zick-Zack und führt über ca. 125 HM hinauf zum Durchstieg zum<br />
Brudertunnel. Für den Tunnel ist übrigens keine Taschenlampe erforderlich, da es sich um ein sehr großes<br />
Durchstiegsloch handelt. Der Ausstieg aus dem Tunnel stellt quasi die Schlüsselstelle des gesamten Steigs<br />
dar – gut 10m sind steil, leicht überhängend und exponiert zu überwinden.<br />
Beim Ausstieg erschließt einem dann – der bis dahin verwehrte – tolle Blick hinunter ins Inntal und hinüber<br />
zu den schneebedeckten Zillertaler Alpen.
Der weitere Normalweg führt über große Geröllfelder zu einer weiteren Steilstufe unterhalb der Lamsenspitze,<br />
die gut gesichert – rechts von einer sehr steinschlaggefährdeten Rinne – hinauf auf das Gipfelplateau führt.<br />
Hier muss man mit starkem Steinschlag durch Vorausgehende rechnen. Von dort erreicht man dann in ca.<br />
20 min den Gipfel der Lamsenspitze (2508m). Man hat einen herrlichen Panoramablick auf die umliegende<br />
Bergwelt.<br />
Auf dem Gipfel der Lamsenjochspitze steht ein kleines Gipfelkreuz, auf dem östlichen Vorgipfel ein zweites<br />
Kreuz, das man von der Lamsenjochhütte aus sehen kann.
Der Rückweg führt bis zur Lamsenscharte wieder gleich zurück, also durch das Geröllfeld bis zu den<br />
Abstürzen der Ostwand heran. Dann geht es durch felsdurchsetzte Grashänge unterhalb der Ostwand<br />
wiederhinab bis zur Lamsenjochhütte. Dort übernachten wir wieder, bevor es am nächsten Morgen zurück<br />
zur Gramaialm gehen wird.