blattzeit, Ausgabe 10-11 - Landesjagdverband Nordrhein-Westfalen
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lattzeit, <strong>Ausgabe</strong> <strong>10</strong>-<strong>11</strong> 31.01.20<strong>11</strong> 16:46 Seite 1<br />
Liebe Jägerinnen,<br />
liebe Jäger,<br />
die Zusammenstellung<br />
dieser <strong>blattzeit</strong>-<strong>Ausgabe</strong><br />
hat wieder viel Spaß<br />
gemacht. Nur zwei Artikel<br />
– nämlich ,Ein Drittel<br />
weniger Wildschweine<br />
erlegt’ (auf dieser Seite)<br />
und die Buchvorstellung<br />
,Bei Fuß, mein Sohn!’<br />
(auf Seite 7) stammen<br />
von ,außerhalb’.<br />
Alle anderen Beiträge<br />
wurden von Mitgliedern<br />
der Kreisjägerschaft geschrieben<br />
und mit Fotos<br />
untermalt. So gibt es Berichte<br />
über Zweckdienliches<br />
wie Schutzfolien für<br />
Jagdfahrzeuge, den<br />
Rechtsrat für Reviernachbarn,<br />
den Umgang<br />
mit einem Anschuss<br />
oder den Hinweis auf<br />
praktische Warnschilder.<br />
Daneben kommen aber<br />
auch die Meinung zur<br />
Brauchtumspflege, das<br />
Erlebnis Wildkochkurs<br />
und die Schilderung einerSchleiereulenaufzucht<br />
nicht zu kurz. Wir<br />
meinen, dass <strong>Ausgabe</strong><br />
<strong>10</strong>-<strong>11</strong> jedem in unserer<br />
Jägerschaft etwas bieten<br />
kann.<br />
Besonders hinweisen<br />
möchten wir auf Seite 3.<br />
Hier finden Sie die Einladung<br />
zur kommenden<br />
Jahreshauptversammlung<br />
und die Tagesordnung.<br />
Wie Sie sehen,<br />
steht die Neuwahl unseres<br />
Vorstands bevor.<br />
Dies und der Vortrag<br />
„Tierschutz und Waidgerechtigkeit<br />
– Suche nach<br />
einem neuen Leitbild<br />
der Jagd”, den der Chefredakteur<br />
des RWJ halten<br />
wird, sollte Grund<br />
für Ihre Teilnahme sein.<br />
Wie immer wünschen<br />
wir Ihnen zum Schluss<br />
viel Waidmannsheil und<br />
Spaß beim Lesen Ihrer<br />
Zeitung.<br />
Ihre<br />
Redaktion<br />
<strong>blattzeit</strong><br />
Skihallen-Gaudi<br />
Zehn, die lecker<br />
essen wollten<br />
Seite 4<br />
Des Toyotas neue Kleider<br />
Welchem Jäger ist dies<br />
noch nicht passiert:<br />
Beson ders vorsichtige<br />
Fahrt mit dem neuen SUV über einen<br />
schmalen Waldweg im Revier<br />
und trotzdem lange Kratzer an<br />
den Fahrzeugflanken? In Neuss<br />
wurden jetzt Schutzfolien mit Design<br />
auf einem „Jagdwagen” getestet.<br />
Die <strong>blattzeit</strong> hatte jüngst die<br />
Gelegenheit, der Verwandlung eines<br />
aus Amerika „eingewanderten”<br />
Toyota FJ Cruiser in ein gut<br />
getarntes Fahrzeug für die niederrheinischen<br />
Reviere beizuwohnen.<br />
Der Eigentümer will mit der<br />
Folie einerseits Lackschäden<br />
vermeiden, andererseits<br />
aber auch einen unverwechselbaren„Farbtupfer”<br />
in die Reviere bringen.<br />
„Nach einem geeigneten<br />
Motiv habe ich länger gesucht,”<br />
meinte der Jäger.<br />
Dann habe eine Baumgruppe<br />
seinen Blick auf sich gezogen,<br />
von der er flugs ein<br />
hoch aufgelöstes Digitalfoto<br />
schoss, um damit die<br />
Klebefolien bedrucken zu<br />
lassen. Es wurde mit einemBildbearbeitungsprogramm<br />
einige Stunden zusätzlich<br />
am Rechner getüftelt,<br />
um die dreidimen-<br />
ZEITUNG DER KREISJÄGERSCHAFT NEUSS E.V.<br />
NR.<strong>10</strong> FEBRUAR 20<strong>11</strong><br />
Aufzucht<br />
Zwei, die sich<br />
sehr mögen<br />
Seite 5<br />
Nie mehr Schrammen?<br />
sionale orangerote Baumgruppe,<br />
wie sie auf vielen Sicherheitswesten<br />
zu sehen ist, zu erzeugen.<br />
Riesige Datenmengen lieferten<br />
die erforderlichen Folienbahnen<br />
von über fünf Meter Länge.<br />
Nun stand der gewaltige Wagen<br />
in einer Werkstatt des Neusser<br />
Nordens zur Behandlung bereit.<br />
„Das heißt, er mußte gründlich<br />
gereinigt, entfettet, entstaubt<br />
werden und hier bei Raumtemperatur<br />
trocken stehen”, erklärte der<br />
Eigentümer seine Vorbereitungen.<br />
Klaus Großhanten, Inhaber der<br />
Firma GESITEK GmbH, hatte die<br />
Baumgruppe mit einem Tintenstrahldrucker<br />
auf eine Spezialfolie<br />
gedruckt, mit der der Toyota nun<br />
beklebt wurde.<br />
Die Entwicklung von Folien hat<br />
in den letzten Jahren große Fortschritte<br />
gemacht. Bekannte Hersteller<br />
bieten gerade für den Fahrzeugbereich<br />
extrem dehnbare<br />
Hochleistungsfolien an, die das<br />
Aussehen eines Fahrzeugs grundlegend<br />
verändern können. Farbfolien<br />
mit matten oder glänzenden<br />
Oberflächen werden ebenso angeboten<br />
wie bedruck bare Folien,<br />
die als grafische Hingucker auf-<br />
Bei der GESITEK GmbH wird die Folie mit dem Baummuster bedruckt.<br />
Fortsetzung auf Seite 2<br />
Jahreshauptversammlung am<br />
25.03.20<strong>11</strong>, Einladung auf Seite 3<br />
Waldschule<br />
Dutzende, die<br />
sie umlagerten<br />
AUS DEM DJV<br />
Seite 6<br />
Ein Drittel weniger<br />
Wildschweine erlegt<br />
Im Jagdjahr 2009/20<strong>10</strong> wurden<br />
nur 440.300 Wildschweine<br />
erlegt . Das waren etwa<br />
200.000 Wildschweine weniger<br />
als im Rekordjahr davor.<br />
Die Zahl von 2009/<strong>10</strong> ist aber<br />
immerhin noch die sechst -<br />
höchste seit den 30er Jahren<br />
des vorigen Jahrhunderts, in<br />
denen mit der Notierung begonnen<br />
wurde. Der DJV erklärte<br />
in seiner Veröffentlichung<br />
dazu: „Starke Schwankungen<br />
von Jahr zu Jahr sind normal<br />
beim Schwarzwild. Sie können<br />
ihren Bestand innerhalb eines<br />
Jahres sogar fast verdreifachen,<br />
wenn Klima und Nahrungsangebot<br />
stimmen.”<br />
Die Jäger sind nach Auffassung<br />
des Verbands „deshalb<br />
nach wie vor gefordert, durch<br />
intensive Bejagung Schäden<br />
auf landwirtschaftlichen Flächen<br />
gering zu halten und die<br />
Gefahr eines Ausbruchs der<br />
Schweinepest zu senken”.<br />
Reh und Wildschwein<br />
ganz vorn<br />
Das Frühjahr 2009 war, so erklärt<br />
der DJV die Entwicklung,<br />
ausgesprochen kalt, was eine<br />
höhere Sterblichkeit beim<br />
Wildschweinnachwuchs nach<br />
sich zog. Im darauffolgenden<br />
Sommer haben die Jäger dann<br />
allerdings vermehrt Frischlinge<br />
gesichtet – ein Hinweis darauf,<br />
dass die hohen Verluste zumindest<br />
teilweise über zweite<br />
Würfe ausgeglichen wurden.<br />
In den ersten Monaten des<br />
Jahres 20<strong>10</strong> herrschte in einer<br />
Reihe von Bundesländern<br />
wegen des hohen Schnees<br />
Notzeit. Zahlreiche Schwarzwildjagden<br />
mussten abgesagt<br />
werden. Beide Effekte machten<br />
sich in Form einer geringeren<br />
Strecke bemerkbar.<br />
Mit 1,15 Millionen erlegten<br />
Tieren ist das Rehwild unangefochtener<br />
Anführer der Jagdstatistik.<br />
Durch die Hege des<br />
Pflanzenfressers Reh leisten<br />
die Jäger einen wichtigen Beitrag<br />
zur Naturverjüngung der<br />
Wälder.
lattzeit, <strong>Ausgabe</strong> <strong>10</strong>-<strong>11</strong> 31.01.20<strong>11</strong> 16:46 Seite 2<br />
2<br />
BLATTZEIT<br />
PRÜFERGEBNISSE<br />
Brauchbarkeit<br />
Am <strong>10</strong>. und 16. Oktober<br />
20<strong>10</strong> bestanden:<br />
Hetti vom Düsterntal,<br />
Weim, Dr. Tim Görgens;<br />
Wolke vom Rauhen<br />
Busch, UV, Peter Tigges;<br />
Gero vom Hellbach, UV,<br />
Wilhelm Straaten; Willing´s<br />
Boarbusters Glossy,<br />
LabRet, H.-J. Willing;<br />
Nancy vom Mutschenhof,<br />
P.R.T, Sebastian Rippers;<br />
Willing´s Boarbusters<br />
Emma, LabRet, H.-J. Willing;<br />
Zar II vom Gehrenberg,<br />
DD, Friedhelm Latajka;<br />
Etna, Cesky Fo, Harrie<br />
Briels<br />
HZP<br />
Am <strong>10</strong>. Oktober 20<strong>10</strong> bestanden:<br />
Herr vom Leymborgh,<br />
Weim, John Jansen;<br />
Zar II vom Gehrenberg,<br />
DD, Friedhelm Latajka.<br />
VGP<br />
Am 16. und 17. Oktober<br />
20<strong>10</strong> bestanden:<br />
Condor von der Draustadt,<br />
DD, Hans-Peter<br />
Orts;Lady vom Bornspring,<br />
Weim, Andrea<br />
Deppner; Prisca vom Delme<br />
Horst, DK, Markus<br />
Wierichs; Aras vom Kressenboom,<br />
DD, Rainer<br />
Krauhausen.<br />
IMPRESSUM<br />
Herausgeber<br />
Kreisjägerschaft Neuss e. V.<br />
Breite Straße 67–69<br />
41460 Neuss<br />
Telefon: 02131 - 26138<br />
Telefax: 02131 - 21415<br />
E-Mail: info@kjs–neuss.de<br />
Internet: www.kjs–neuss.de<br />
Abgedruckte Leserbriefe<br />
geben grundsätzlich<br />
nicht die Meinung des<br />
Vorstands oder der<br />
Redak tion wieder.<br />
Verantwortl. Redakteur<br />
Stefan Koch, Grevenbroich<br />
Telefon: 02181 - 659436<br />
E-Mail: oeffentlichkeitsarbeit@kjs–neuss.de<br />
Mitwirkende<br />
Christian de Renet, Klaus<br />
Großhanten, Karl-Wilhelm<br />
Heikaus, Achim Hüren, Peter<br />
Kallen, Martina Koch,<br />
Susanne Lechner, Heide<br />
Peters, Hartmut Riedel,<br />
Stefani Schmoll, Claus Vollmer,<br />
Peter Wingerath, Thomas<br />
Zdrzalek<br />
Fotos<br />
Klaus Großhanten, Achim<br />
Hüren, Martina Koch, Susanne<br />
Lechner, Hartmut<br />
Riedel, Stefani Schmoll, Petra<br />
Wingerath<br />
Druck<br />
HÜREN DRUCKEREI, Neuss<br />
Da macht man gute Miene...<br />
BRAUCHTUM Sind heute die Jagdsignale wirklich ,alles Schnee von gestern’?<br />
Heutzutage wird die Jagd per Handy organisiert,<br />
dirigiert und vom Smartphone<br />
dokumentiert! Oder?<br />
Sind es die ewig Gestrigen, die sich Woche<br />
für Woche ihre Jagdhörner schnappen und zu<br />
den Proben eilen? Alles sentimentale, alte<br />
Knacker? Und so viele? Immerhin, in unserer<br />
KJS sind fünf offizielle Jagdhornbläsergruppen<br />
registriert (Kaarst, Korschenbroich,<br />
Meerbusch, Neuss und Zons), plus zwei inoffizielle<br />
und wahrscheinlich noch die eine<br />
oder andere private Gruppe. Da kann man mal<br />
locker von <strong>10</strong>0 organisierten, aktiven Jagdhornbläser/-innen<br />
ausgehen. Gut, der Altersdurchschnitt<br />
liegt etwa im ,gehobenen Mittelalter’,<br />
aber es gibt immer wieder auch jüngeren<br />
Nachwuchs.<br />
Was machen die eigentlich, die<br />
Jagdhornbläsergruppen, so abseits der<br />
Jagd?<br />
Na, in unserer KJS stehen zunächst die ‚offiziellen’<br />
Termine an, die gemeinsam von allen<br />
offiziellen Gruppierungen getragen werden,<br />
nämlich zünftige und traditionelle Eröffnung<br />
und Untermalung der jährlichen Hauptversammlung,<br />
dann, Ehrensache, Eröffnung<br />
der jährlichen Ausbildungskurse und Begrüßung<br />
der Lehrgangsteilnehmer. Hinzu kommen<br />
in den Hegeringen die Mitwirkung bei Jägerjubiläen<br />
und hohen -geburtstagen, aber<br />
auch bei Beerdigungen. Soweit die Pflicht.<br />
In der Kür gehen die Corps grundsätzlich eigene<br />
Wege. Sei es, die Vervollkommnung der<br />
musikalischen Qualität zu erlangen, sei es<br />
sich auf besondere Feste, auf Wettbewerbe<br />
oder auf sogenannte Freundschaftstreffen<br />
vorzubereiten. Nach den Sommerferien wer-<br />
fällige Botschafter sein können. Werbung,<br />
Änderungen des Aussehens und der Lack -<br />
schutz und damit der verbesserte Wert -<br />
erhalt sind nach Großhantens Meinung die<br />
vorrangigen Kaufmotive für die Fahrzeug -<br />
eigentümer.<br />
Digitaldruckfolien werden zusätzlich mit<br />
einem Laminat versehen, mit dem auch die<br />
Beanspruchung in Waschstraßen problemlos<br />
wird. Zwar kann auch diese Folie nicht<br />
vor extremem Steinschlag oder Beulen<br />
schützen, dennoch werden viele Kratzer<br />
und Schrammen vermieden. Wer im freien<br />
den gezielt die Jagdleit- und Totsignale rekapituliert,<br />
die Jägermärsche aufpoliert und<br />
neue Musikstücke erarbeitet. Und übrigens:<br />
Bläsergruppen können auch als Einheit bei<br />
Jagden eingesetzt werden!<br />
Einmal im Jahr gibt es unter der Leitung des<br />
Obmannes für Brauchtumswesen, Erich Segschneider,<br />
eine gemeinsame Probe, zu der alle<br />
Bläsergruppen eingeladen werden. Die gilt<br />
im wesentlichen der Erarbeitung und dem Erhalt<br />
eines möglichst universellen Gemeinschaftsrepertoires.<br />
Die große Resonanz, die<br />
diese Gemeinschaftsprobe findet, zeugt unter<br />
anderem auch von der Lust und Begeisterung<br />
am gemeinsamen Vortrag.<br />
Dem stetigen Engagement des „Bläser-Obmannes“,<br />
ebenfalls Erich Segschneider, der<br />
dieses Amt nun schon seit 1995 inne hat, ist<br />
es zu verdanken, dass sich ein Ereignis im<br />
Kreis Neuss fest etabliert hat: die mindestens<br />
einmal im Jahr stattfindende Aufführung der<br />
Jägermesse von Neuhaus. Das ist zugleich<br />
Höhepunkt und Abschluss des musikalischen<br />
Jagdjahres. Segschneider versteht es mit seiner<br />
ruhigen, pointierenden Art immer, aus den<br />
drei großen Bläsergruppen Kaarst, Neuss und<br />
Zons einen für diesen Anlass ausgesprochen<br />
homogenen, konzertanten Klangkörper zu<br />
formen. Frei von Grenzstreitigkeiten, Beuteneid<br />
oder Profilierungsdrang arbeiten die Bläserinnen<br />
und Bläser an dem Ziel einer gekonnten<br />
Darbietung. Wo immer die Aufführung<br />
stattfindet, ein großes Publikumsinteresse<br />
ist ihr gewiss! Mag sein, dass ein Teil<br />
der Bevölkerung von Jagd im Allgemeinen<br />
und von Jägermessen im Besonderen gar<br />
nichts hält, aber in meinen über zwanzig Jahren<br />
des aktiven Jagdhornblasens habe ich es<br />
Fortsetzung von Seite 1<br />
Nie mehr Schrammen?<br />
Mit dem Warmluftgebläse wird die<br />
Folie zur Anpassung an die Karosserie<br />
erwärmt.<br />
Klaus Großhanten zieht die Folie auf die Motorhaube.<br />
Gelände unterwegs ist, kann ein Lied davon<br />
singen, wie schnell Äste und Sträucher<br />
dem Lack zusetzen.<br />
Die Vielzahl der Folienanbieter darf aber<br />
nicht darüber hinwegtäuschen, dass die<br />
sogenannte 3D-Verklebung auf Fahrzeugen<br />
einige Tücken aufweist, auf die nicht<br />
immer genug hingewisen wird: Dass das<br />
fabrikneue Fahrzeug überhaupt schon beklebt<br />
werden darf, muss sichergestellt<br />
sein. Und Beklebungen auf Scheiben sind<br />
NR. <strong>10</strong> FEBRUAR 20<strong>11</strong><br />
nie erlebt, dass vor oder nach irgendeinem öffentlichen<br />
Auftritt auf uns als Jagdhornbläser<br />
verbal eingedroschen wurde, oder wir beschimpft<br />
oder bedroht wurden.<br />
Ich habe den Eindruck, dass wir, die Jagdhornbläser,<br />
die wir ohne Handy einem weiter<br />
entfernt stehenden Jäger „sagen“ können, er<br />
möge aufhören zu schießen, und mit nur sieben<br />
Grundtönen schöne Signale, herrliche<br />
Märsche und konzertante Werke blasen können,<br />
die Sympathieträger der deutschen Jägerei<br />
sind. Wirksam in der Öffentlichkeitsarbeit!<br />
Und genau dafür schnappen wir Jagdhornbläserinnen<br />
und -bläser der verschiedenen<br />
Bläser-Corps uns Woche für Woche die Etuis<br />
mit den Hörnern und die Noten. Dafür hat der<br />
Obmann die Ruhe und die Motivation, aus<br />
den Lungen vieler alltagsgestresster Menschen<br />
mit unterschiedlichsten Temperamenten,<br />
am Ende die richtigen Töne hervorzubringen,<br />
so dass die Überschrift vervollständigt<br />
werden muß: „… zu gutem Spiel!” Da bin<br />
ich stolz dazu zu gehören!<br />
Henk Jansen<br />
grundsätzlich nicht erlaubt. Schließlich<br />
muss gewährleistet sein, dass die Folie die<br />
Zulassung für den Straßenverkehr besitzt.<br />
Daher ist es wichtig, dass sich der Interessent<br />
gut beraten lässt.<br />
Die Fahrzeug-Vollverklebung mit Folie<br />
findet man auch bei Taxen, Einsatzfahrzeugen<br />
der Polizei oder Leasingfahrzeugen,<br />
um sie nach langjährigem Gebrauch mit<br />
makellosem Lack abgeben zu können.
lattzeit, <strong>Ausgabe</strong> <strong>10</strong>-<strong>11</strong> 31.01.20<strong>11</strong> 16:47 Seite 3<br />
NR. <strong>10</strong> FEBRUAR 20<strong>11</strong><br />
Jahreshauptversammlung 20<strong>11</strong><br />
TAGESORDNUNG<br />
1. Begrüßung, Feststellung der Beschlussfähigkeit, Genehmigung des Protokolls der Mitgliederversammlung 20<strong>10</strong><br />
2. Totenehrung<br />
3. Grußworte von Landrat Hans-Jürgen Petrauschke/Stellvertreter<br />
4. Grußworte des Bürgermeisters Heinz-Josef Dick/Stellvertreter<br />
6. Berichte a) des Vorsitzenden Peter Kallen<br />
b) der Schatzmeisterin Heide Peters<br />
c) der Kassenprüfer<br />
7. Aussprache zu den Berichten<br />
8. Entlastung des Vorstandes<br />
9. Wahlen<br />
a) der/des Vorsitzenden<br />
b) der/des stellvertretenden Vorsitzenden<br />
c) der/des Schatzmeisters/-in<br />
d) der/des Geschäftsführers/-in<br />
e) der Kassenprüfer/-innen<br />
<strong>10</strong>. Ehrungen<br />
<strong>11</strong>. Aktueller Kurzbericht des Ltd. Kreisveterinärdirektors Dr. Fischer<br />
12. Verschiedenes<br />
13. Besprechung der Hegeschau durch Herrn Theo Peters<br />
14. Vortrag von Herrn Matthias Kruse, Chefredakteur des Rheinisch-Westfälischen Jägers<br />
„Tierschutz und Waidgerechtigkeit – Suche nach einem neuen Leitbild der Jagd“<br />
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Waffen Berger<br />
Sehr geehrte Damen und Herren,<br />
liebe Jagdfreunde,<br />
Büchsenmacher-Meisterbetrieb, Bahnhofstraße 23,<br />
41236 Mönchengladbach, Telefon 0 21 66 - 4 19 40, www.waffen-berger.de,<br />
Jagdausrüstung und -bekleidung, Ziel- und Beobachtungsoptiken<br />
KREISJÄGERSCHAFT NEUSS e.V.<br />
im <strong>Landesjagdverband</strong> NRW e. V.<br />
hiermit laden wir Sie herzlich ein zur<br />
Mitgliederversammlung der Kreisjägerschaft Neuss e.V.<br />
und zur<br />
Hegeschau der Unteren Jagdbehörde des Rhein-Kreises Neuss<br />
am<br />
Freitag, den 25. März 20<strong>11</strong>, 19.00 Uhr,<br />
im Haus Schellen, Liedberger Straße 40, 41352 Korschenbroich.<br />
Mit freundlichem Gruß<br />
und Waidmannsheil<br />
Peter Kallen Hans-Jürgen Petrauschke<br />
Vorsitzender Landrat<br />
Rechtsanwälte Hinzen, Wingerath und Dr. Kreutz<br />
Alle Amts-, Land- und Oberlandesgerichte<br />
Heinz Hinzen Erbrecht<br />
Michael Hinzen Fachanwalt für Arbeitsrecht<br />
Fachanwalt für Familienrecht<br />
Peter Wingerath Strafrecht und Ordnungs-<br />
widrigkeiten<br />
Wohnungseigentums- und<br />
Mietrecht<br />
Dr. Andrea Kreutz Fachanwältin für Familienrecht<br />
Erbrecht<br />
Lindenstr. 25, 41515 Grevenbroich<br />
Telefon 02181/23398-0<br />
Telefax: 02181/92<strong>11</strong><br />
BLATTZEIT 3<br />
RECHT<br />
Wildfolgevereinbarung<br />
notwendig<br />
Die Zunahme des<br />
Schwarzwilds bedeutet<br />
für viele Niederwildjäger<br />
eine zusätzliche<br />
jagdrechtliche Herausforderung.<br />
Nicht selten<br />
macht gerade die<br />
Schusshärte dieser<br />
Wildart eine Nachsuche<br />
nötig – zuweilen auch<br />
über die Reviergrenze<br />
hinaus.<br />
Spätestens jetzt ist die<br />
„Wildfolgevereinbarung”<br />
zu beachten, die<br />
nach Jagdrecht innerhalb<br />
von sechs Monaten<br />
ab Beginn der Jagdnachbarschaft<br />
zu schließen<br />
ist, gerne aber vor allem<br />
bei guter Nachbarschaft<br />
für überflüssig gehalten<br />
wird.<br />
Nach § 22 a BJG ist<br />
krank geschossenes<br />
Wild vor vermeidbaren<br />
Schmerzen und Leiden<br />
zu bewahren. Was aber,<br />
wenn es keine Wildfolgevereinbarung<br />
gibt?<br />
Tut sich das krank geschossene<br />
Stück in Sichtweite<br />
der Reviergrenze<br />
nieder, ist die Rechtslage<br />
noch einfach: Das<br />
Stück ist direkt zu erlegen,<br />
zu versorgen und<br />
der Jagdnachbar sofort<br />
zu benachrichtigen. Die<br />
Mitnahme der Schusswaffe<br />
ist für den Fangschuss<br />
erlaubt.<br />
Wechselt das Stück<br />
au ßerhalb der Sichtweite<br />
in das Nachbarrevier,<br />
ist der Anschuss und die<br />
Stelle des Überwechselns<br />
kenntlich zu machen<br />
und der Jagdnachbar<br />
unverzüglich zu un -<br />
terichten. Ihm obliegt<br />
dann die Organisation<br />
der Nachsuche.<br />
Ist der Nachbar nicht<br />
erreichbar, darf Nachsuche,<br />
Erlegen und Versorgen<br />
nur durch einen<br />
Hundeführer einer anerkanntenSchweisshundestation<br />
erfolgen.<br />
Der Schütze oder eine<br />
informierte Person müssen<br />
die Nachsuche begleiten.<br />
Das Wildbret<br />
steht dem zu, in dessen<br />
Jagdbezirk das Stück zur<br />
Strecke gekommen ist.<br />
Dem Schützen, der das<br />
Stück angeschweißt hat,<br />
steht die Trophäe dann<br />
zu, wenn er sich an der<br />
Nachsuche beteiligt und<br />
das Stück dabei zur<br />
Strecke kommt.<br />
Das Stück wird aber<br />
dem Abschuss plan des<br />
Reviers angerechnet, in<br />
dem es krank geschossen<br />
wurde.
lattzeit, <strong>Ausgabe</strong> <strong>10</strong>-<strong>11</strong> 31.01.20<strong>11</strong> 16:47 Seite 4<br />
4<br />
BLATTZEIT<br />
STADT NEUSS<br />
Gut besucht<br />
Das Gänseessen zum<br />
Jahresausklang fand am<br />
16. November 20<strong>10</strong><br />
statt, und wir konnten in<br />
der Gaststätte „Am Fusseberg”<br />
in Neuss insgesamt<br />
78 Gäste zu dieser<br />
Veranstaltung begrüßen,<br />
hatten also eine exzellente<br />
Beteiligung. Die<br />
Untermalung übernahmen<br />
die Jagdhornbläser<br />
und -bläserinnen des<br />
Hegerings. Hegeringleiter<br />
Kai Halffter informierte<br />
über aktuelle Änderungen<br />
aufgrund des<br />
Regierungswechsels in<br />
<strong>Nordrhein</strong>-<strong>Westfalen</strong><br />
und bot damit interessante<br />
Ansätze für weitere<br />
Diskussionen.<br />
Jahreshaupt -<br />
versammlung<br />
Am Dienstag, dem 12.<br />
April 20<strong>11</strong>, findet ab<br />
19.30 Uhr die diesjährigeJahreshauptversammlung<br />
des Hegerings 8 in<br />
der Gaststätte „Engels“,<br />
Am Lindenplatz 34 in<br />
41466 Neuss-Weckhoven,<br />
statt.<br />
Wichtige Tagesordnungspunkte<br />
sind unter<br />
anderen die Neuwahlen<br />
und der Vortrag des<br />
Sachverständigen Kluth<br />
aus Glehn zum Thema<br />
„Wildschaden“.<br />
KK-Schießen im<br />
Hegering 8<br />
Der Hegering 8 veranstaltet<br />
am 27. Februar<br />
20<strong>11</strong> ab <strong>10</strong> Uhr auf dem<br />
Stand der Neusser<br />
Scheibenschützen, Kölner<br />
Strasse 1, ein KK-<br />
Schießen.<br />
Die besten Schützen<br />
erhalten Preise: Für die<br />
Jungjäger des Hegerings<br />
beziehungsweise die Jäger<br />
ohne eigene Jagdmöglichkeit<br />
haben Adi<br />
Delvos und Gerd Meis<br />
einen Bock abschuss gestiftet.<br />
Anmeldungen<br />
bitte ab sofort an Kai<br />
Halffter, Telefon 02131-<br />
133<strong>11</strong>55 oder über<br />
e-mail: info@Halffter-<br />
Immobilien.de.<br />
KORSCHENBROICH<br />
Jahreshaupt -<br />
versammlung<br />
Die diesjährige Jahreshauptversammlung<br />
des<br />
Hegerings findet am 21.<br />
Februar 20<strong>11</strong> um 19<br />
Uhr in der Gaststätte<br />
Deuss, Korschenbroich-<br />
Pesch statt. Gastredner<br />
ist Revieroberjäger Thomas<br />
Berner mit dem<br />
Thema „Allgemeine<br />
Niederwildhege”.<br />
Was machen zehn<br />
gut gelaunte Jägerinnen<br />
an einem<br />
verhangenen Januarsamstag,<br />
der nicht zum Jagen<br />
einlädt? Sie verarbeiten Wild<br />
zu einem schmackhaften Essen!<br />
Angeführt von Danuta Schubert<br />
und Heide Peters stürmten<br />
die Zehn die Neusser Skihalle, um<br />
René Abgottspon von Swiss-Ho-<br />
me-Cooking in Düsseldorf bei der<br />
Zubereitung eines viergängigen<br />
Menüs mit Wildspezialitäten zu<br />
assistieren. Allein die Aufzählung<br />
kann schon das Wasser im Mund<br />
zusammenlaufen lassen:<br />
***<br />
Canneloni mit Waldpilzfüllung &<br />
Wildfrikadelle<br />
***<br />
Wildkraftbrühe mit mari nierten<br />
Fasanenstreifen und<br />
Pelatiblätterteigstangen<br />
***<br />
***<br />
Variationen von Reh- und Kaninchenfilet<br />
im Netz gebraten<br />
in Kirschen-Morchel Pinot noir<br />
Sauce<br />
***<br />
Hokkaido Ravioloni auf Selleriepüree<br />
an Riserva di Framiglia<br />
***<br />
Kräuter-Weißwein-Sorbet<br />
,Royal’<br />
***<br />
Aufgeteilt in drei Gruppen bereiteten<br />
die Damen das Fleisch<br />
vor, zerkleinerten<br />
das Gemüse und<br />
kneteten den Nudelteig.<br />
Überraschend<br />
für sie war, dass<br />
Kirschen in die Sauce<br />
und Kräuter in<br />
den Nachtisch kommen<br />
können. Einhellig<br />
berichten sie,<br />
dass es wunderbar<br />
geschmeckt hat.<br />
NR. <strong>10</strong> FEBRUAR 20<strong>11</strong><br />
Variationen von Reh und Kaninchen<br />
WIEDERHOLUNG Kochkurs in der Neusser Skihalle war so erfolgreich, dass KJS Neuauflage plant.<br />
Variationen von Rehund<br />
Kaninchenfilet im<br />
Netz gebraten in Kirschen-Morchel<br />
Pinot<br />
noir Sauce<br />
Zutaten: 2 Rehrückenfilets, 4<br />
Stück Kaninchenfilet, 1 Knob -<br />
lauchzehe, 30 ml Olivenöl, 500<br />
g Schweinenetz, 4 Blätter frisches<br />
Basilikum, Salz, Pfeffer<br />
und Paprika edelsüß gemahlen<br />
Zubereitung:<br />
Reh- und Kaninchenfilet gut<br />
von den Sehnen befreien, mit<br />
wenig Knoblauch einreiben und<br />
würzen. Die Filets auf das<br />
Schweinenetz legen und in der<br />
Mitte mit Basilikum füllen.<br />
Dann alles gut in das Schweinenetz<br />
einrollen. Das Olivenöl<br />
erhitzen und die Variationen<br />
von Reh- und Kaninchenfilet-<br />
Roulade gut ringsherum anbraten<br />
und im Ofen bei 180°C<br />
zwölf Minuten weiter braten.<br />
Dann herausnehmen und cirka<br />
vier Minuten zugedeckt stehen<br />
lassen. Vor dem Servieren in<br />
Scheiben scheiden, so dass<br />
man das Muster (rot, grün,<br />
weiß) gut sehen kann und auf<br />
die Sauce legen.<br />
Kirschen-Morchel Pinot<br />
noir Sauce<br />
Zutaten: 20 g Zucker, 60 ml<br />
Wildjus, 80 ml Pinot noir, 30 g<br />
Kochbutter, <strong>10</strong> g Morcheln,<br />
60 g Kirschen, Salz und Pfeffer.<br />
Zubereitung: Die Morcheln ca.<br />
35 Min. in lauwarmem Wasser<br />
einweichen. Das Morchelwasser<br />
nicht wegschütten. Die<br />
Morcheln herausnehmen, halbieren<br />
und – wenn nötig – kleine<br />
Steine entfernen. Den Zukker<br />
im Topf karamellisieren, die<br />
Morcheln beigeben, mit Pinot<br />
noir ablöschen und den Wildjus<br />
und die Kirschen beigeben. Alles<br />
cirka eine halbe Stunde kochen<br />
lassen und abschmecken.<br />
Mit dem Schweizer Gourmetkoch René Abgottspon kochten begeistert (v.l.) Carola Bode, Dana Schubert, Heide Peters,<br />
Dr. Annette Kern, Martina Koch, Pia Schiefer, Petra Wingerath, Stefani Schmoll, Susanne Lechner und Anna Pons.
lattzeit, <strong>Ausgabe</strong> <strong>10</strong>-<strong>11</strong> 31.01.20<strong>11</strong> 16:47 Seite 5<br />
NR. <strong>10</strong> FEBRUAR 20<strong>11</strong><br />
Die Schleiereule<br />
(Tyto alba)<br />
ist anders<br />
als die übrigen<br />
Eulen: Sie<br />
sieht anders<br />
aus, sie ruft anders und hat<br />
sich als einzige Art<br />
dem Menschen angeschlossen(Kulturfolger).<br />
Schlei -<br />
ereulen stehen unter<br />
Naturschutz<br />
und sind daher<br />
streng geschützt.<br />
Charakteristisch<br />
ist ihr herzförmiger<br />
Gesichtsschleier, an<br />
dem man ihre Stimmung<br />
ablesen kann.<br />
Wie ein feines Gespinst<br />
scheint über<br />
ihr Federkleid ein<br />
„Perlenschleier“ aus<br />
hellen und dunklen<br />
Punkten geworfen zu<br />
sein. Doch so hübsch<br />
die Vögel auch sind,<br />
sie bezaubern vor allem<br />
durch ihr ulkiges<br />
Wesen. Im Frühjahr<br />
hatte ich die Gelegenheit<br />
zwei Nestlinge<br />
aus Nachzucht<br />
aufzuziehen und ihre Entwick -<br />
lung zu beobachten.<br />
Geflügelte Kätzchen<br />
Nie hätte ich gedacht, dass<br />
junge Schleiereulen so verspielt<br />
sind, wie kleine Katzen. Früh<br />
üben sie sich in der Jagd. Die<br />
noch flugunfähigen Ästlinge<br />
springen hierbei über den Boden<br />
und greifen nach „virtuellen<br />
Mäusen“. Möchte man Schleiereulen<br />
bei sich ansiedeln, sollte<br />
man unbedingt auf deren Raumbedarf<br />
achten. In meiner „Aufzuchtvoliere“<br />
erlegten die jungen<br />
Hüpfer Haargummis, zerrupften<br />
Zeitungen und nahmen tote Futtermäuse<br />
mit einer Art „Tigergebrüll“<br />
in Besitz. Der Beutefang ist<br />
den Eulen „angeboren“. Sie lernen<br />
von den Eltern nur was, wie,<br />
und wo erjagt werden kann. Eulen<br />
töten ihre Beute mit einem<br />
Biss. Mäuse schlucken sie mit<br />
dem Kopf voran am Stück.<br />
Manchmal werden sie aber auch<br />
zerwirkt, um deren gärenden Magen-Darmtrakt<br />
auszuwerfen.<br />
Nahrung<br />
Zur Aufzucht gehört eine artgerechte<br />
Fütterung. Während<br />
man Hunden eine Dose öffnet,<br />
benötigen Eulenküken schnabelgerecht<br />
zerlegte Mäuse. Ein Hund<br />
kann immer fressen, eine<br />
Schleiereule muss erst ihr<br />
schwarzes Gewölle werfen, bevor<br />
die nächste Mahlzeit passt.<br />
Timing ist alles ... Der andere unverdauliche<br />
Rest verlässt den Vogel<br />
als dünnflüssiger Kot. Bei<br />
Angst oder Stress geben<br />
Schleiereulen einen besonders<br />
stinkenden Kot zur Abschrekkung<br />
ab!<br />
Bettelschnarchen und<br />
Balzgeschrei<br />
Auch die Stimme der Schleiereule<br />
weicht von den anderen Eulenarten<br />
ab. Während andere Eulen<br />
melodisch klingen, erschrekken<br />
erwachsene Tiere durch<br />
mark erschütterndes Kreischen.<br />
Im Februar wird man wieder den<br />
gruseligen Balzruf der Schleiereule<br />
hören können. So erklärt sich<br />
vielleicht, dass Eulen nicht nur als<br />
Symbol der Weisheit, sondern<br />
auch als Bote des Todes galten.<br />
Jungvögel verkünden ihren Hunger<br />
mit einem grollenden „Bettelschnarchen“.<br />
Während der Aufzucht<br />
lernt man aber auch die lei-<br />
sen und liebevollen Laute kennen,<br />
wie das helle Zwitschern bei<br />
der gegenseitigen Gesichtspflege<br />
oder das langgezogene Trillern<br />
auf Erkundungsgängen.<br />
Wendehals<br />
Zum Ausgleich für die starr im<br />
Kopf liegenden Augen können<br />
Eulen ihren Kopf um 270 Grad in<br />
der Horizontalen und um 180<br />
Grad in der Vertikalen drehen.<br />
Was allerdings kein Foto wiedergeben<br />
kann ist die Art und Weise,<br />
wie sie sich verrenken. Ich habe<br />
selten etwas Ulkigeres gesehen.<br />
Nächtlicher Lauschangriff<br />
Schleiereulen verbringen den<br />
Tag dösend. Nachts gehen sie<br />
auf Jagd. Dank ihrer asymmetrisch<br />
im Kopf sitzenden Ohren<br />
können sie dreidimensional hören.<br />
Damit ist die Eule in der Lage,<br />
ihre Beute millimetergenau zu<br />
orten. Die Eule selber bewegt<br />
sich mucksmäuschenstill. Die<br />
„gezähnelten“ Außenkanten der<br />
äußeren Schwungfedern wirken<br />
wie Schalldämpfer und ermöglichen<br />
einen lautlosen Flug. So<br />
spürt man nur einen Windhauch,<br />
wenn eine Eule über einen hinweg<br />
segelt.<br />
Waffen der Schleiereule<br />
Schleiereulen sind scheu und<br />
zurückhaltend. In Situationen der<br />
Notwehr können sie aber „fußgreiflich“<br />
werden. Wissen Sie,<br />
wie eine Schleiereule droht, bevor<br />
sie mit ausgestreckten Krallen<br />
den Gegner attackiert?<br />
Stufe 1: Fauchen und<br />
Schnabelklappern. Stufe<br />
2: Flügel ausbreiten,<br />
Kopf mit Oberkörper<br />
nach vorne beugen und<br />
sich hin und her wiegen<br />
(hier sollte man spätestens<br />
den Rückzug antreten).<br />
Stufe 3: Angriff.<br />
Flügge Eulen beherrschen<br />
diese Kampfkunst<br />
schon mit wenigen Wochen.<br />
Mein „Jagd -<br />
sheltie“ kann davon berichten.<br />
Die Aufzucht der jungen<br />
Eulen war ein kleines<br />
Abenteuer. Schleiereulen<br />
entwickeln sich<br />
sehr schnell. Im Alter<br />
von sechs Wochen können<br />
sie fliegen. Nach<br />
weiteren zehn Wochen<br />
verlassen Jungvögel das<br />
elterliche Revier. Und so<br />
habe ich meine Pfleglinge<br />
mit vier Monaten einer zoologischen<br />
Einrichtung übergeben.<br />
Schutz und Aufzucht<br />
Schleiereulen stehen unter Naturschutz<br />
und sind streng geschützt.<br />
Für ihre Aufzucht und<br />
Haltung braucht man einen Sachkundenachweis<br />
wie zum Beispiel<br />
den Falk nerschein oder eine tierpflegerische<br />
Ausbildung.<br />
BLATTZEIT 5<br />
Jägerin mit vielen Gesichtern SCHLEIEREULE<br />
SCHLEIEREULEN Falknerin Susanne Lechner beobachtete zwei Jungtiere während der Aufzucht.<br />
Das Weibchen beruhigt das Männchen durch Gefiederknabbern<br />
Koffererstraße 47b, 41812 Holzweiler<br />
Tel.: 0 21 64 - 700 843 Fax: 0 21 61 - 950 88 30<br />
www.buechsenmacher-merx.de<br />
Öffnungszeiten:<br />
dienstags bis freitags <strong>10</strong> bis 18.30 Uhr<br />
und nach telefonischer Vereinbarung<br />
Hilfe im Winter<br />
In der kalten Jahreszeit sterben<br />
bis zu 90 Prozent der<br />
Schleiereulen am Hungertod,<br />
weil sie im Gegensatz zu anderen<br />
Greifen kaum Fett reserven<br />
anlegen und auch nicht abwandern.<br />
Speziell Landwirte<br />
können helfen, indem sie den<br />
Tieren Zugang zu Scheunen<br />
öffnen für die Mäusejagd im<br />
Innenraum. Im Umfeld von Eulenbrutplätzen<br />
können schneefreie<br />
Flächen mit ausgelegtem<br />
Heu, Stroh und Körnern helfen,<br />
Mäuse als Beute anzulocken.<br />
Größe: 33 – 38 cm,<br />
Weibchen etwas größer<br />
als Männchen<br />
Gewicht: 300 – 400 g<br />
Flügelspannweite: cirka<br />
90 – <strong>10</strong>0 cm<br />
Alter: bis 20 Jahre<br />
Aussehen: Herzförmiger<br />
Gesichtsschleier,<br />
dunkle Augen, X-Beine,<br />
Männchen und Weibchen<br />
sind gleich gefärbt,<br />
zwei Farbvarianten in<br />
Europa.<br />
Lebensraum und Vorkommen:<br />
lebt als Kulturfolger<br />
in enger Nachbarschaft<br />
zum Menschen.<br />
Zur Jagd auf Feldmäuse<br />
braucht sie<br />
offene Kulturlandschaften,<br />
bevorzugt Dauergrünlandflächen.<br />
Lebensweise: Dämmerungs-<br />
und nachtaktiv<br />
Nahrung: Kleinnager,<br />
vor allem Feldmäuse,<br />
auch Kleinvögel<br />
Fortpflanzung: Lebt<br />
meist in Dauerehe. Brütet<br />
in Gebäuden in ruhigen,<br />
dunklen Nischen,<br />
wie in Dachböden,<br />
Scheunen, Kirchtürmen<br />
und Ruinen (Horstbezieher)<br />
Balz: Ende Februar<br />
Eiablage: ab März 3 –<br />
12 länglich-ovale Eier.<br />
In besonders guten<br />
Mäusejahren kann es<br />
auch zu zwei Bruten<br />
kommen, so dass ein<br />
Paar bis zu 17 Junge pro<br />
Jahr großziehen kann. Im<br />
Rhein-Kreis Neuss gab<br />
es bis in den Oktober<br />
hinein Jungvögel, die<br />
aufgrund der Witterung<br />
in Pflegestationen gebracht<br />
wurden.<br />
Brutdauer: 30 – 34 Tage<br />
Nestlingszeit: 60 – 70<br />
Tage<br />
Flügge: Mit etwa 9 Wochen,<br />
verlassen mit 3<br />
Monaten das elterliche<br />
Revier.<br />
Gefährdung: Die<br />
Schleiereule ist gefährdet<br />
durch Abnahme der<br />
Brutgelegenheiten<br />
(Schließen von Einfluglöchern<br />
in Gebäuden),<br />
durch Nahrungsverknappung,<br />
harte,<br />
schneereiche Winter<br />
und durch Unfälle an<br />
Strommasten, Straßen<br />
und Schienenverkehr.
lattzeit, <strong>Ausgabe</strong> <strong>10</strong>-<strong>11</strong> 31.01.20<strong>11</strong> 16:47 Seite 6<br />
6<br />
BLATTZEIT<br />
MEERBUSCH<br />
Hohe Teilnahme<br />
erwartet<br />
Der Vorstand des Hegerings<br />
7 – Meerbusch<br />
freut sich auf eine rege<br />
Teilnahme an der diesjährigenJahreshauptversammlung.<br />
Wie in 20<strong>10</strong>,<br />
so erwarten wir auch in<br />
diesem Jahr spannende<br />
und fröhliche Zusammenkünfte<br />
unter<br />
den Mitgliedern. Neben<br />
einem gemeinsamen<br />
Tontaubenschießen und<br />
einem Hegeringfest wird<br />
im Januar 20<strong>11</strong> zur revierübergreifenden<br />
Fuchswoche aufgerufen.<br />
Zudem ist eine Reise ins<br />
Schießkino in Planung.<br />
Die genauen Termine<br />
für sämtliche Veranstaltungen<br />
wurden jedem<br />
Mitglied mit separatem<br />
Schreiben zugesandt.<br />
Wer Ideen hat, wie wir<br />
unser Hegeringangebot<br />
weiter ausbauen können,<br />
kann sich jederzeit<br />
an ein Vorstandsmitglied<br />
wenden. Wir wünschen<br />
allen Mitgliedern ein<br />
glückliches und frohes<br />
neues Jahr sowie ein<br />
kräftiges Waidmannsheil.<br />
Jörg von Deylen (OfÖ)<br />
Wildtiere brauchen<br />
im Winter Ruhe<br />
Seit dem Jahreswechsel<br />
herrscht Väterchen Frost<br />
mit eisiger Hand. Doch<br />
Unruhe schadet den<br />
Wildtieren oftmals mehr<br />
als ein strenger, schneereicher<br />
Winter. Auf der<br />
Flucht vor querfeldein<br />
gehenden Wanderern,<br />
Skilangläufern oder freilaufenden<br />
Hunden verbrauchen<br />
Wildtiere<br />
schlagartig Energie –<br />
schlimmstenfalls zu viel,<br />
um den Winter unbeschadet<br />
zu überstehen.<br />
„Sie sind auf Stunden<br />
scheu, frieren und hungern,<br />
weil sie sich nicht<br />
in ihre Einstände wagen“,<br />
erklärt Günter Buscher<br />
aus dem Hegering<br />
Meerbusch. Er bittet daher,<br />
dass sich die in der<br />
freien Natur aufhaltenden<br />
Menschen entsprechend<br />
verhalten.<br />
In der ausgeräumten<br />
Feldflur suchen beson -<br />
ders Rehe Schutz und<br />
Nahrung in den umliegenden<br />
Feldgehölzen.<br />
Sie bewegen sich kaum<br />
und wenn nötig, dann in<br />
langsamen und energiesparenden<br />
Bewegungen.<br />
Ulrich Vomberg<br />
Egal ob Tannenbuschwoche, Familientag<br />
auf Schloss Dyck, Schulen<br />
oder Kindergärten im Rhein-Kreis<br />
Neuss: Die Rollende Waldschule der<br />
Kreisjägerschaft ist überall gern gesehener<br />
Gast. Mit einem Anhänger sind die Terminanfragen<br />
für das Jahr 20<strong>11</strong> kaum zu bewältigen.<br />
Wie erfolgreich die Rollende Waldschule<br />
vor allen Dingen in den Schulen über die heimischen<br />
Wildarten informiert, zeigt die nachfolgende<br />
Zuschrift:<br />
„Am Donnerstag, dem 28.<strong>10</strong>. 20<strong>10</strong> besuchte uns<br />
Herr Riedel von der Kreisjägerschaft Neuss. Mit dabei<br />
hatte er seinen Hund. Im Forum der KHS hielt<br />
Herr Riedel einen Vortrag über einige Tiere des Waldes<br />
und Jagdtiere. Zur Veranschaulichung hingen<br />
Plakate mit Tieren im Forum.<br />
Mitgebracht hat er auch Vitrinen mit ausgestopften<br />
Tieren. Zuerst erklärte er uns etwas über Jagdtiere,<br />
wie zum Beispiel den Dackel, der für die Fuchsjagd<br />
eingesetzt wird, oder über Vorstehhunde, wie<br />
den Deutschen Jagdterrier, den kleinen Münsterländer<br />
oder den Deutsch Drahthaar. Nachdem er uns<br />
etwas über die Jagdtiere erzählt hatte, erklärte er uns<br />
etwas über einige Tiere des Waldes. Als erstes berichtete<br />
er über den Hasen. Herr Riedel erklärte uns,<br />
dass Hasen über der Erde leben, sie sich gut tarnen<br />
können. Die natürlichen Feinde des Hasen sind<br />
Steinmarder, Habicht, Fuchs und Krähe. Zwischendurch<br />
erläuterte uns Herr Riedel, dass Jäger orangefarbene<br />
Westen tragen und Jagdhunde ein orangefarbendes<br />
Halsband tragen, als Warnhinweis für<br />
andere Jäger, damit sie den Jäger und den Hund<br />
nicht mit Wild verwechseln beziehungsweise für einen<br />
streunenden Hund halten und abschießen.<br />
Nachdem er uns die Weste erklärte hatte, sagte uns<br />
Herr Riedel, dass Tiere schlechter sehen können als<br />
wir Menschen und dass Tiere Bewegungsseher und<br />
Fluchttiere sind. Immer wieder ließ Herr Riedel Felle<br />
von toten Tieren durchgehen. Bemerkenswert war,<br />
dass Hirsche wie Hunde ein Sommer- und Winterfell<br />
haben. Dann erzählte uns der Meisterjäger, dass<br />
einige Tiere wie der Dachs mit anderen Tieren in einem<br />
Bau leben und dass einige Tiere, wie zum Beispiel<br />
der Fuchs oder das Wildschwein, heute aus<br />
Mülleimern in den Städten fressen.<br />
Das letzte Tier, über das Herr Riedel berichtete,<br />
war das Wildschwein. Er warnte uns dann noch,<br />
dass man vor Wildschweinen nicht wegrennen sollte,<br />
da sie Bewegungsseher sind und dann sofort angreifen<br />
würden. Stattdessen sollte man langsam<br />
rückwärts gehen. Am Ende des Vortrags bedankten<br />
wir uns recht herzlich bei ihm.”<br />
Willi Schmitt, Klasse 9b<br />
Im vergangenen Jahr war die mobile Schule<br />
der Neusser Jäger gefragt wie nie. Eine<br />
ganze Reihe von Terminen konnte die Mannschaft<br />
um Albrecht Faust nur mit der tatkräftigen<br />
Unterstützung der Kreisjägerschaften<br />
Mönchengladbach und Krefeld schaffen. Die<br />
Kreisjägerschaft Neuss plant deshalb als Konsequenz<br />
die Beschaffung eines zweiten Anhängers.<br />
„Von den meisten heimischen Wildarten<br />
haben wir auch soviele Exemplare, dass<br />
wir den zweiten Wagen gut bestücken können.<br />
Wir suchen allerdings noch Waschbären<br />
und Altfüchse”, meint Hartmut Riedel, der in<br />
seiner Freizeit Albrecht Faust beim Betreiben<br />
der Rollenden Waldschule unterstützt.<br />
Die beiden suchen aber auch personelle<br />
Unterstützung. „Häufig ist der Andrang an<br />
den Wagen so groß, dass einer allein gar nicht<br />
alle Fragen der Kinder in den Kindergärten und<br />
Schulen o der der Besucher der Sonderveranstaltungen<br />
beantworten kann,” ergänzt Har-<br />
mut Riedel<br />
aus seiner<br />
Erfahrung.<br />
Vielleicht<br />
ist die RollendeWaldschule<br />
ja ein<br />
willkommener<br />
Einstieg<br />
für die Absolventen<br />
des diesjährigenJägerkurses?<br />
NR. <strong>10</strong> FEBRUAR 20<strong>11</strong><br />
Rollende Waldschule überall!<br />
GESUCHT Präparate von Waschbären und Altfüchsen werden dringend für die Ausstattung eines zweiten Wagens benötigt.<br />
Peter Schnee erklärt einem kleinen Wissbegierigen während der Tannenbuschwoche<br />
die Exponate.<br />
Am 19. September fand auf Schloss Dyck zum wiederholten Male der „Familientag” statt.<br />
Neben einer Menge Attraktionen für Groß und Klein war auch die Kreisjägerschaft Neuss<br />
mit ihrer „Rollenden Waldschule” ein echter Publikumsmagnet. Von morgens <strong>10</strong> bis abends<br />
um 18 Uhr drängten sich jede Menge Interessierter um den Stand, um sich die Präparate<br />
unserer heimischen Tierwelt anzusehen und sie sich erklären zu lassen. Alles in allem ein<br />
gelungener Auftritt der KJS Neuss!<br />
Uta Maria Huettenes<br />
Hier einige Standorte der Rollenden<br />
Waldschule in 20<strong>11</strong><br />
Sonntag, 1. Mai, Jüchen, Buschhof 1<br />
Sonntag, <strong>11</strong>. September, Dormagen-<br />
Nievenheim, Sülzhof<br />
Samstag, 17. September, Jüchen, Ulmenstraße<br />
45<br />
Sonntag, 18. September, Jüchen, Ulmenstraße<br />
45<br />
Samstag, 1. Oktober, Herbstfest<br />
Schloss Dyck<br />
Sonntag, 2. Oktober, Herbstfest<br />
Schloss Dyck
lattzeit, <strong>Ausgabe</strong> <strong>10</strong>-<strong>11</strong> 31.01.20<strong>11</strong> 16:47 Seite 7<br />
NR. <strong>10</strong> FEBRUAR 20<strong>11</strong><br />
KREISSCHIESSEN<br />
Kreismeisterschaft<br />
Am 29. und 30. April findet<br />
auf der Gürather Höhe zwischen<br />
15 und 18 Uhr das<br />
Schießen mit Schrot statt. Zusätzlich<br />
kann zwischen 17 und<br />
19 Uhr der Wettbewerb mit<br />
der Kugel durchgeführt werden.<br />
Hauptpreis der anschließenden<br />
Tombola wird ein<br />
Bock abschuss sein. Es sei hier<br />
noch einmal darauf hingewiesen,<br />
dass dies für die Jungjäger<br />
die letzte freie Trainingsmöglichkeit<br />
vor der Prüfung<br />
ist.<br />
Keilerschießen<br />
Am Samstag, dem 17. September,<br />
wird auf der Gürather<br />
Höhe das Schießen auf den<br />
laufenden Keiler ausgetragen.<br />
Als Preis winkt eine Drück -<br />
jagdeinladung.<br />
FAMILIENHUNDE<br />
Zweite Prüfung<br />
Im Frühjahr 20<strong>10</strong> wurde in der<br />
KJS Neuss die neue Begleithundeprüfung<br />
für Familienhunde<br />
eingeführt. Dabei sollten alle<br />
Teams auf den gleichen<br />
Ausbildungsstand gebracht<br />
und damit vergleichbare Prüfungen<br />
in allen Hegeringen ermöglicht<br />
werden.<br />
Neben den Gehorsamsfächern<br />
(Leinenführigkeit, Freifolge,<br />
Heranrufen unter Ablenkung,<br />
Dauerablegen, wenn der<br />
Besitzer außer Sicht ist) werden<br />
Sozialverhaltensfächer geprüft.<br />
Wie verhält sich der<br />
Hund, wenn bei der Marktplatzübung<br />
fremde Menschen<br />
dicht vorbei gehen oder der<br />
Hund gar angerempelt wird?<br />
Bleibt er ruhig, wenn er alleine<br />
angebunden bleiben muss und<br />
fremde Menschen mit Hunden<br />
oder Menschen mit auffälligem<br />
Verhalten vorbeigehen? Auch<br />
die Begegnung mit Radfahrern<br />
und Joggern wird geprüft.<br />
Beim ,Probelauf’ im Hegering<br />
Dormagen und der anschließenden<br />
Prüfung im Hegering<br />
Büderich waren die Ergebnisse<br />
überaus erfreulich,<br />
ein Beweis dafür, dass ein einheitliches<br />
Konzept zu gleich<br />
guter Ausbildung führen kann.<br />
Mit den Ergebnissen waren die<br />
Prüferinnen Dr. Annette Kern<br />
und Elke Maiwald sehr zufrieden.<br />
Die nächste Prüfung findet<br />
am 26. Februar ab <strong>10</strong> Uhr in<br />
Dormagen-Delhoven auf dem<br />
Trainingsgelände an der Provinzialstraße<br />
(am Aloysiushof)<br />
statt. Da die Prüfung komplett<br />
ausgebucht ist, sind keine zusätzlichen<br />
Anmeldungen mehr<br />
möglich. Zuschauer sind aber<br />
herzlich willkommen.<br />
Elke Maiwald<br />
Für Jäger in orange<br />
WARNSCHILD Mit diesem simplen Jagdzubehör lebt der Passant deutlich sicherer.<br />
Den Unfallverhütungsvorschriften<br />
folgend tragen<br />
Jäger und Treiber bei Gesellschaftsjagden<br />
neben orangen<br />
Hutbändern immer häufiger<br />
Warn westen. Die neue Druck -<br />
technik macht zusätzlich neue<br />
Muster möglich.<br />
Beispielsweise Waldaufdrucke<br />
im 3D-Design sind immer häufiger<br />
zu sehen. Es gibt sie inzwischen<br />
auf Jagdjacken, Sauenschutzhosen,Gewehrriemen,<br />
Ruck -<br />
säc ken,<br />
Hüten, Kappen,<br />
Stu l pen,<br />
Stiefeln und<br />
sogar auf<br />
orangen Neopren-Handschuhen.<br />
Auf<br />
diese Weise werden<br />
Jäger und<br />
Treiber deutlich<br />
besser gesehen, was die<br />
Zahl von Jagdunfällen zu verringern<br />
hilft.<br />
Doch was ist mit den Nichtjägern,<br />
die sich während einer<br />
Jagd als Freizeitsportler durch<br />
Wald und Flur bewegen? Wer informiert<br />
oder schützt sie? Hier<br />
setzt eine Idee von Achim Hüren<br />
an. Er entwickelte ein praktisches<br />
Schild aus festem, weißem<br />
Kunststoff, das er als<br />
„Jagdwarner” bezeichnet und<br />
für das er folgende Vorteile<br />
nennt: „Zusammengeklappt ist<br />
es gerade mal 1,5 cm dick. Es<br />
passt unter den Autositz. Dort<br />
hat es der Jäger immer griffbereit.”<br />
Schnell an zwei Saugnäpfen<br />
zusammengeschoben ent-<br />
steht in Sekunden<br />
ein kar -<br />
ten haus ähn -<br />
licher, beidseitigbeschrifteterJagdwarner,<br />
der ohne<br />
Auch in diesem Jahr wollen sich die Jägerinnen<br />
am Stammtisch treffen. Er findet generell donnerstags<br />
um 19 Uhr im Klosterhof, Winand-Kayser<br />
Straße, 41540 Dormagen-Knechtsteden statt. Die<br />
Termine für das Jahr 20<strong>11</strong> sind:<br />
24. Februar, 24. März, 28. April, 26 Mai, 30. Juni,<br />
Stütze steht.<br />
Auf orangem Untergrund warnen<br />
Wechseltafeln mit weißer<br />
Schrift „Vorsicht Jagd”, „Drück -<br />
jagd” „Treibjagd” oder „Bitte<br />
Hunde anleinen!” Die Vorderseite<br />
ist mit einer Licht-Reflexfolie<br />
unterlegt, die bei Sonnenschein<br />
und Dämmerung leuchtet. Das<br />
Schild läßt sich leicht am<br />
Baum stamm, auf dem<br />
Amaturenbrett oder Dach<br />
eines PKW anbringen.<br />
Warnschilder für die Jagd<br />
Jägerinnen-Stammtisch im Klosterhof<br />
Jagdwarner mit zwei<br />
Saugnäpfen, drei Einsteckschildern<br />
27 Euro incl. USt, zuzüglich<br />
Versandkosten<br />
5,95 Euro,<br />
bei <strong>10</strong> Stück 250 Euro<br />
incl. USt zuzüglich<br />
Versandkosten 5,95<br />
Euro<br />
Bezugsquelle:<br />
www.jagdfee.de<br />
für Feldwege, Parks, Wälder, Autos<br />
www.jagdfee.de<br />
VORSICHT JAGD, DRÜCKJAGD, TREIBJAGD<br />
mit Dämmerungs-Refl exfolie<br />
21. Juli, 25. August, 23. September, 20. Oktober,<br />
24. November und 15. Dezember.<br />
Auf der Internet-Seite der KJS Neuss<br />
http://www.ljv-nrw.de/kjs/neuss/ kjs_jaegerinnen. -<br />
php wird auf alle weitere Termine und Aktivitäten<br />
der Jägerinnen hingewiesen. Hinschauen lohnt sich!<br />
Wir schützen, was wertvoll ist!<br />
Konstantinstraße 387 � � 41238 41238 Mönchengladbach<br />
Mönchengladbach<br />
Te Telefon elefon 0 0 2 21 66 / 98 56-0 � � Te Telefax elefax 0 21 66 / 98 56-55<br />
info@basi.eu � � www www.basi.eu .basi.eu<br />
BLATTZEIT 7<br />
NEUES BUCH<br />
„Bei Fuß, mein Sohn”<br />
Der Frankfurter Rechtsanwalt<br />
Roderich Götzfried<br />
beschreibt in seinem<br />
vierten Buch rück -<br />
blickend die ersten gemeinsamen<br />
jagdlichen<br />
Erlebnisse von ihm und<br />
seinem Sohn Maximilian,<br />
der die letzten beiden<br />
Kapitel dann selbst geschrieben<br />
hat.<br />
Während <strong>blattzeit</strong><br />
bisher sein Augenmerk<br />
auf hilfreiche Sach- und<br />
Fachbücher legte, ist<br />
„Bei Fuß, mein Sohn” eine<br />
amüsante Lektüre für<br />
die ruhigen Abendstunden,<br />
die man einfach<br />
nicht mehr weglegen<br />
möchte. Der Rezensent<br />
spricht aus eigener Erfahrung.<br />
Götzfried, Roderich & Maximilian<br />
„Bei Fuß, mein Sohn”<br />
192 Seiten, Hardcover, zahlreiche<br />
Abbildungen<br />
ISBN: 978-3-7888-<strong>11</strong>30-3<br />
EUR 19,95<br />
Was uns Jägern<br />
wirklich bleibt<br />
Der Autor Gerd Meyden<br />
findet bezogen auf<br />
die Jagd folgende Antwort<br />
auf diese Frage: die<br />
Erinnerung an schöne<br />
Erlebnisse.<br />
Weder mächtige Trophäen,<br />
noch Wildbret<br />
oder Decken machen<br />
nach seiner Vorstellung<br />
die bleibenden Werte<br />
der Jagd aus. Vielmehr<br />
sind es die Erinnerungen<br />
an schöne Erlebnisse in<br />
freier Natur und die<br />
Achtung des brüderlichen<br />
Geschöpfes.<br />
Gerd Meyden<br />
Was uns Jägern wirklich<br />
bleibt …<br />
238 Seiten, zahlreiche Abbildungen,<br />
Hardcover<br />
ISBN 978-3-7020-1236-6<br />
EUR 19,90
lattzeit, <strong>Ausgabe</strong> <strong>10</strong>-<strong>11</strong> 31.01.20<strong>11</strong> 16:47 Seite 8<br />
8<br />
BLATTZEIT<br />
TERMINE<br />
21. Februar, 19 Uhr<br />
Hauptversammlung<br />
des Hegerings 4,<br />
Gaststätte Deuss,<br />
Korschenbroich-Pesch<br />
27. Februar, 15 Uhr<br />
Kleinkaliberschießen<br />
des Hegerings 8 auf<br />
dem Schießstand der<br />
Neusser Scheibenschützen,<br />
Kölner Stras-<br />
se 1, Neuss<br />
12. März,<br />
BTR-Prüfung<br />
14. März, 19 Uhr<br />
JGV-Jahreshauptversammlung,<br />
Gasthof Jägerhof,<br />
Grevenbroich<br />
16. März, 19.30 Uhr<br />
Jahreshauptversammlung<br />
des Hegerings 3<br />
im Gasthaus „dä Baas”,<br />
Jüchen-Gierath<br />
7. April, 19.30 Uhr<br />
Hegeringversammlung<br />
des Hegerings Dormagen,<br />
Gaststätte Mehl,<br />
Nievenheim<br />
12. April, 19.30 Uhr<br />
Jahreshauptversammlung<br />
des Hegerings 8<br />
in der Gaststätte „Engels”,<br />
Am Lindenplatz<br />
34 in Neuss-Weckhoven.<br />
17. April<br />
VJP-Prüfung<br />
29. April, 15 bis 19 Uhr<br />
KJS-Kreisschießen, Gürather<br />
Höhe<br />
15 bis 18 Uhr, Schrot<br />
17 bis 19 Uhr, Kugel<br />
5. Mai, 18 Uhr<br />
Beginn der Vorbereitungskurse<br />
für VGP,<br />
VPS, HZP und BP § 6<br />
und § 7<br />
Anmeldung zu den<br />
Vorbereitungslehrgängen<br />
bitte bei Markus<br />
Koslowski, Tel. 01 77 -<br />
4 79 17 89<br />
21. Mai, <strong>10</strong> Uhr<br />
Mitgliederschießen<br />
des Hegerings 8 auf<br />
der Gürather Höhe auf<br />
den „laufenden Keiler”.<br />
Der Erwerb der Drück -<br />
jagdbescheinigung für<br />
das Jagdjahr 20<strong>11</strong>/12<br />
ist möglich.<br />
<strong>11</strong>. Juni, 14 bis 17 Uhr<br />
Anschussseminar mit<br />
Revierförster Jürgen<br />
Theil in Hürth, Anmeldung<br />
bitte bei der<br />
KJS-Geschäftsstelle<br />
17. September,<br />
9 bis 13 Uhr<br />
KJS-Schießen auf<br />
„laufenden Keiler”,<br />
Gürather Höhe<br />
SUCHE<br />
Jagdgelegenheit<br />
gesucht<br />
Jungjäger (54, 2.JJ) aus<br />
Kaarst-Vorst sucht gelegentlicheNW-Jagdmöglichkeit.<br />
Peter Klesse,<br />
Tel 01 60-96 32 99 29.<br />
Was tun, wenn der Bock nach<br />
dem Schuss nicht liegt?<br />
Warum finde ich oft keinen<br />
Schweiß am Anschuss, obwohl<br />
das Stück getroffen wurde? Wie weit<br />
kommt ein verletztes Stück Wild mit einem<br />
Lungenschuss?<br />
Diese und viele weitere Fragen diskutierte<br />
Seminarleiter und Revierförster Jürgen<br />
Theil mit etwa 20 Jägern in einem<br />
mehrstündigen Seminar, das an einem<br />
Samstag im September in Köln-Hürth bei<br />
strahlendem Sonnenschein stattfand und<br />
von der Kreisjägerschaft Neuss kostenlos<br />
angeboten wurde.<br />
Jürgen Theil selbst ist Revierförster bei<br />
RWE-Power und dort auch für Nachsuchen<br />
auf Schalenwild zuständig. Nach einer<br />
Vorstellungsrunde und der gemeinsamen<br />
Anfahrt zum „Anschuss“ bekamen die<br />
Teilnehmer Tipps, was bereits vor Schuss -<br />
abgabe getan werden kann, um „böse<br />
Überraschungen“ nach Schussabgabe zu<br />
vermeiden.<br />
Sowohl jeder Ansitz als auch jeder Jäger<br />
haben ihre eigenen Maße. Der Fensterrahmen<br />
ist für das Auflegen der Waffe zu<br />
hoch, der Sitz zu weit weg vom Fenster,<br />
der Schusswinkel zu spitz, etc. pp. Deshalb<br />
sollten auf jedem Ansitz ein Sandsäckchen<br />
zum Auflegen der Waffe, ein<br />
Brett zum Auflegen des Arms und andere<br />
Utensilien zum Anpassen an die entsprechenden<br />
Gegebenheiten vorhanden sein<br />
oder mitgebracht werden.<br />
Dass Wild mit dem notwendigen Kaliber<br />
mit einer auf die entsprechende Entfernung<br />
eingeschossenen Büchse erlegt werden<br />
sollte, versteht sich von selbst. Entfernungsmesser<br />
oder das Ausmessen markanter<br />
Punkte können dabei helfen sich zu<br />
orientieren. Merke vor Schussabgabe: Wo<br />
und in welche Richtung steht das Stück.<br />
Das erleichtert später die Nachsuche beziehungsweise<br />
das Auffinden des Anschusses.<br />
Sollte das Stück nicht sofort niedergehen,<br />
sofort repetieren und erneut schießen!<br />
Was ist nun nach dem Schuss zu beachten,<br />
sollte das Stück trotz Wahrung aller<br />
Vorsichtsmaßnahmen nicht liegen? Etwa<br />
eine Viertelstunde sollte man warten,<br />
so schwer dies auch fallen mag, bevor<br />
man sich ruhig und zunächst möglichst alleine<br />
zum Anschuss begibt und diesen<br />
markiert. Vor Abstieg<br />
von der Kanzel merkt<br />
man sich anhand markanter<br />
Punkte in der<br />
Landschaft aus der<br />
Ferne die Anschussstelle<br />
und auch in<br />
welche Richtung das<br />
Stück abgegangen<br />
ist.<br />
Was findet sich fast<br />
immer am Anschuss?<br />
Schnitthaar — wenn<br />
man es denn findet.<br />
Und warum finde ich<br />
in der Hälfte der Fälle<br />
keinen Schweiß? Äst<br />
das Stück bei Schuss -<br />
abgabe, kann sich die<br />
Decke bei Anheben<br />
des Hauptes verschieben,<br />
so dass die Aus-<br />
schussöffnung sich wieder verschließt.<br />
Die gleiche Wirkung können Feistschichten<br />
haben. Je nachdem welche Stelle ich am<br />
Wildkörper treffe, sind Ausschuss und<br />
Schweiß vorhanden — oder eben auch<br />
nicht.<br />
Was ist nun am Anschuss zu finden? Anhand<br />
eines vor einem weißen Tuch aufgehängten<br />
Frischlings, auf den ein Schuss abgegeben<br />
wurde, war von allen Teilnehmern<br />
beeindruckend gut zu erkennen, wie weitläufig<br />
sich Ausschussmaterial in der Umgebung<br />
und eben nicht nur am Anschuss<br />
verteilen kann.<br />
Anhand von zehn präparierten Wiesenparzellen<br />
angrenzend an ein Waldstück<br />
mussten sich die Teilnehmer des Kurses in<br />
Teams auf Spurensuche begeben. Sowohl<br />
Ausschuss von der Lunge, der Muskulatur,<br />
Knochensplitter, Leber, Schnitthaar als<br />
auch Zähne, mehr oder weniger Schweiß<br />
und „Boden- und Geländeverwundung“<br />
mussten gefunden und in Augenschein genommen<br />
werden. Und wie bei einer echten<br />
Nachsuche durfte das Gelände für die<br />
nachfolgenden Nachsuchenden möglichst<br />
wenig zerstört werden. Doch wie sind die<br />
Funde nun zu interpretieren? Anhand von<br />
diversen anschaulich geschilderten Fallbeispielen<br />
konnte Jürgen Theil die Seminarteilnehmer<br />
an seinen Erfahrungen teilhaben<br />
lassen.<br />
Lungenschüsse enden in der Regel<br />
schnell tödlich. Im Gegensatz zu Waid-<br />
NR. <strong>10</strong> FEBRUAR 20<strong>11</strong><br />
Dr. Annette Kern<br />
Anschuss und was jetzt?<br />
Im Straßenverkehr zu Fall gekommen<br />
wundschüssen ist das Wild meist in einem<br />
engen Kreis (200 bis 300 m) um die Anschussstelle<br />
herum zu finden. Sind die<br />
Stücke weich getroffen, kommt es vor,<br />
dass das flüchtige Wild am nächsten Tag<br />
noch lebt und viele Kilometer von der Anschussstelle<br />
entfernt gefunden wird. Hier<br />
ist das Stück zunächst ins Wundbett zu<br />
entlassen.<br />
Auch bei reinen Fleischwunden, zum Beispiel<br />
Keulenschüssen, ohne dass Knochen<br />
getroffen wurden, können die Tiere noch<br />
große Strecken zurücklegen, bevor sie sich<br />
niedertun. Im Winter können diese Verletzungen<br />
ausheilen. Im Sommer droht Fliegenmadenbefall.<br />
Die Stücke werden lebendig<br />
aufgefressen. Stärkere Stücke geben<br />
weniger Wundwitterung ab. Für die<br />
Hundenase „Knochenarbeit”...<br />
Aber auch Knochen ist nicht gleich Knochen.<br />
Werden etwa Bruchstücke von Zähnen<br />
gefunden, ist der Kiefer getroffen worden.<br />
Bei Oberkieferschüssen (dünne Knochenstücke)<br />
ist von einer meist tödlichen<br />
Verletzung auszugehen. Ist der Unterkiefer<br />
getroffen, werden die Stücke jämmerlich<br />
verhungern oder verdursten, wenn sie<br />
nicht bald gefunden werden. Das gestaltet<br />
sich jedoch schwierig, da keine markanten<br />
sofort tödlichen Verletzungen entstanden<br />
sind. Welch hohes Leidensrisiko für das<br />
Wild bei Kopf- und Trägerschüssen entsteht,<br />
zeigt sich hier deutlich.<br />
Bei Lauf- und Krellschüssen verlieren die<br />
Stücke oft viel Schweiß und legen danach<br />
trotzdem noch große Entfernungen zurück.<br />
Häufig sind die Stücke ganz weg, sofern<br />
der nachsuchende Hund nicht zügig geschnallt<br />
wird. Circa 30 bis 40 Prozent Blutverlust<br />
kann der Körper kompensieren, ohne<br />
dass das Stück eingeht.<br />
Handelt es sich um ein Stück Leber oder<br />
Milz? Reiben und Riechen — lautete hier<br />
der Tipp von Herrn Theil, damit die Leber<br />
ihren typischen Eigengeruch abgibt. Leberschüsse<br />
enden in der Regel tödlich. Verendet<br />
ein Frischling bereits nach einigen Metern,<br />
dauert es bei älteren, größeren Stükken<br />
weitaus länger, bis diese zu Tode kommen.<br />
Natürlich bemüht sich jeder Jäger um<br />
den perfekten Schuss, um das Wild nicht<br />
leiden zu lassen. Trotzdem ist es wichtig,<br />
sowohl vorbeugend als auch im Falle einer<br />
Nachsuche zu wissen, wie ich mich als Jäger<br />
verhalten muss,<br />
wurde in diesem Seminar<br />
anschaulich demonstriert.<br />
Die beste<br />
Nachsuche ist die, die<br />
nicht durchgeführt<br />
werden muss. Die<br />
Möglichkeiten einer<br />
sicheren Schussabgabe<br />
und welche Maßnahme<br />
ich nach einem<br />
Fehlschuss ergreifen<br />
muss, um flüchtige<br />
Stücke gezielt zur<br />
Strecke zu bringen,<br />
wurden den Seminarteilnehmern<br />
von Herrn<br />
Theil mit viel Spaß,<br />
aber auch sehr ernsthaft,<br />
auf jeden Fall<br />
aber ganz wunderbar<br />
vermittelt.