Meiches
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Totenköppel und Totenkirche<br />
Ein farbiger Grabstein!<br />
Die Vor- und Rückseite des gefundenen Grabsteins<br />
Mitte August 2005 wurde aus dem Boden des<br />
Sippenfriedhofs ein weiterer Grabstein geborgen,<br />
der einige Besonderheiten aufweist. Die Lagerung<br />
der Schauseite nach unten hat uns auf der Vorderseite<br />
ein sehr plastisches Motiv erhalten, das oben<br />
durch einen schwer wirkenden Vorhang und unten<br />
durch eine wulstige Textkartusche eingerahmt wird.<br />
In der Mitte er scheint eine Figurengruppe mit Mann<br />
und Frau in spätbarocker Kleidung, sowie zwei Söhnen,<br />
die wie Erwachsene dargestellt sind. Entsprechend<br />
der damaligen Geschlechterrolle blieb der<br />
Frau allerdings das Podest verwehrt. Die gefundenen<br />
Farbreste haben den Heimatforscher Helmut<br />
Volz zu einer farbigen Computer-Animation des<br />
Grabstein angeregt, wie oben zusehen ist. Mit diesem<br />
Grabmal aus Sandstein wurde nicht nur ein Beispiel<br />
für die Frömmigkeit und die Kultur des barocken<br />
Zeitalters dokumentiert, sondern auch ein<br />
Stück lesbarer Ge schichte ans Tageslicht befördert.<br />
Bei der Aufstellung des Grabsteins wurde zum ersten<br />
mal auf dem Totenköppel der Grabstein nicht in<br />
ein starrres Podest betoniert, was in der Vergangenheit<br />
zu vielen Schäden geführt hat, sondern man<br />
setzte ihn in eine mit Splitt gefüllte U-Form. Dies<br />
verhindert einen Nässestau am unteren Ansatz und<br />
hält den Grabstein trocken und beweglich.<br />
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