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ANDREAS KRÄMER - MALEREI


Über die Bilder von Andreas Krämer<br />

Ob gewisse Bilder von Andreas Krämer hie<br />

und da die aktuellen Film - und Theaterarbeiten,<br />

in denen er gerade als Schauspieler steckt,<br />

widerspiegeln? Einen direkten, sichtbaren<br />

Zusammenhang lehnt Krämer ab. Seine Bilder<br />

erzählen immer Geschichten! Sie sind Bilder<br />

eines Mittendrin. Shortcuts, in einer Ausstellung<br />

aneinandergereiht. Und wir als Betrachterinnen<br />

und Besucher bewegen uns darin frei.<br />

Was für ein Glück:<br />

Weil Andreas Krämer uns mit seinen Bildern<br />

nicht fremdbestimmt. Er schenkt uns eigentlich<br />

nur Eindrücke, die wir selbst verarbeiten und<br />

baut uns Brücken, an denen wir weiterbauen<br />

dürfen. Mit ein paar wenigen Ausnahmen<br />

lässt er uns sogar so frei und allein, dass er<br />

seinen Werken auch keine Titel uns mitgibt.<br />

,Die stete Bereitschaft des Menschen<br />

und seine eigentlich immerzu heitere<br />

Hingabe zum Spiel, ist eine wunderbare<br />

Welt voller Potenziale‘.<br />

ANDREAS KRÄMER<br />

MALEREI<br />

■ Umschlag: Ohne Titel Nr. 49 | 2017 | 130 x 100 | Blattgold auf Leinwand: Acryl und Pigmentstifte und Sand gespachtelt


Andreas Krämers Theaterbilder<br />

Der Schauspieler und Bühnenmusiker malt<br />

zwischen den Proben. Vor einer Premiere.<br />

Gegen seine Angst und gegen das Lampenfieber.<br />

Andere Schauspieler gehen vielleicht<br />

dann in die Muckibude, suchen und finden<br />

sich selbst in Yoga und im Meditieren.<br />

Krämer aber legt seine Rollen ab und kommt<br />

von der Bühne runter, indem er malt. Indem er<br />

malt, kommt er zu sich selbst. Weg vom lauten<br />

Theaterleben, den Verabredungen, vom Textreden,<br />

all den Stichwörtern und Scheinwerfern,<br />

von Regieanweisungen und Konzeptionen hin zu<br />

der Selbstbestimmung und dem Urvertrauen.<br />

■ Ohne Titel Nr. 38 | 2016 | 32 x 50 | Acryl, Pigmentkreide und<br />

klitzekleines Blattsilber auf einer alten Schublade


Grenzen setzen würden‘.<br />

Aus einer Innenwelt schafft er Synapsen,<br />

die uns dazu einladen wollen anzuknüpfen,<br />

mitzugehen, einzusteigen: wir als Betrachter<br />

spielerisch. Nicht verspielt das Werk selbst.<br />

Figürlich fast immer, aber nicht gegenständlich.<br />

Abstrakt, aber erkennbar: wie wenn wir<br />

in Wolkenformationen Gesichter, Gegenstände<br />

mit Selbstverständnis finden.<br />

Nicht zufällig. Nicht beliebig.<br />

Und fast immer spielt der Mensch in seinen<br />

Bildern die wichtigen Rollen. Ein immer wiederholendes<br />

Phänomen sind die Figuren zur<br />

Rechten und zur Linken eines Bildes: einerseits<br />

als Mitbetrachter, die dem Geschehen in<br />

der Mitte des Werkes zusehen. Andererseits<br />

stehen sie im Werk selbst im Spannungsfeld<br />

als Protagonisten sich gegenüber.<br />

‚Ich male, wo mir die Musik und die Sprache<br />

■ Ohne Titel Nr. 45 | 2017 | 130 x 100 | Blattgold, Sand, Acryl und Pigmentstifte, auf Leinwand gespachtelt und zerrieben


Und dann taucht in fast jedem seiner<br />

Bilder der Kreis, das vollkommene<br />

‚Rund‘, die Scheibe, der Ball auf.<br />

Mal silbern, golden, in purpurnem Rot,<br />

in eiskaltem Blau. Ob wir dieses<br />

‚Rund‘ als Erde, als Mond, als Sonne,<br />

als Luftballon sehen oder für etwas,<br />

was wir einfach als vollkommen<br />

empfinden dürfen? Es ist immer an<br />

uns! Und manchmal ist einem zumute,<br />

als hätte Andreas Krämer seine Bilder,<br />

bevor er sie geschaffen, geträumt.<br />

■ PORTAPILA NUMERO DUO | 2017 | 12 x 48 | Blattgold, Acryl auf alten<br />

Zaunpfosten mit Beschlag. Tessiner Kastanie<br />

■ DIN 4074 C | 2017 | 32 x 40 | Blattgold, Acryl und Pigmentfarbstifte,<br />

Sand mit Lack, auf Baugerüstbohle


Ob die Werke von Krämer Seelenspiegelungen<br />

sind? Nein, weil sie keine narzisstischen<br />

Selbstbildnisse, und ja, weil sie ehrlich sind.<br />

Sie ziehen uns ins Vertrauen. Seine Bilder<br />

bluten. Sind zärtlich, verträumt.<br />

Da schroff und verletzt. Dort der Zukunft<br />

glücklich zugewandt<br />

■ Ohne Titel Nr. 28 | 2016 | 60 x 30 | Acryl und Pigmentkreide gespachtelt auf Kork mit Blattgold


Krämers Bilder sind nicht eitle<br />

Selbstdarstellung. Man hat nicht den<br />

Eindruck, hier äussert sich ein Mensch<br />

in Selbstverwirklichung. Man steht<br />

seinen Werken nicht mit der Frage<br />

alleine gegenüber: was will uns der<br />

Künstler damit sagen? Die Frage<br />

lautet: wie gehe ich als Betrachterin<br />

oder Besucher in seiner Ausstellung<br />

mit diesem Bild weiter?<br />

■ VILBELOISE * Nr. X | 2017 | 26 x 18 | Gouache, Acryl, Pigmentstifte |<br />

schweres Büttenpapier<br />

■ VILBELOISE * Nr. XXV | 2017 | 26 x 18 | Gouache, Acryl, Pigmentstifte |<br />

schweres Büttenpapier<br />

* VILBELOISES sind Bilder, die zwischen den Theaterproben und später zwischen den Vorstellungen bei den Burgfestspielen Bad Vilbel 2017 entstanden sind.


■ TRAKÖDIE * Nr. 29 | 2018 | 11 x 5 | Acryl und Pigmentstifte auf den<br />

ausgeschnittenen Boden eines Kartons, worin Kirschen verkauft werden.<br />

■ TRAKÖDIE * Nr. 41 | 2018 | 12 x 9 | Schnur, Blattgold, Acryl ,<br />

Pigmentfarben<br />

* TRAKÖDIEN sind Bilder, die zwischen den Theaterproben und später zwischen den Vorstellungen bei den Burgfestspielen Bad Vilbel 2018 entstanden sind.<br />

■ Ohne Titel Nr. 60 | 2019 | 130 x 100 | Pastellgrundierung mit Beton und Spachtelmasse, Kohle auf Leinwand


Verblüffend ist seine Handwerklichkeit<br />

und seine Mischtechnik mit Acryl -<br />

leuchtenden Pigmentfarben und<br />

Farbstiften, mit Kreide, Kohle,<br />

Blattgold und sogar Beton zu malen,<br />

filigran zu zeichnen und grob zu<br />

spachteln. Er frottagiert und kratzt und<br />

schneidet und kämpft: manchmal, in dem<br />

er mit bloßen Fingern und Händen in<br />

das Bild eingreift.<br />

■ Ohne Titel Nr. 37 | 2016 | 100 x 80 | Blattsilber, Pigment, Acryl auf Leinwand gespachtelt,<br />

fast ausschließlich mit Händen und gemalt


‚Mich ziehen Oberflächen in den<br />

Bann, die bereits eine Geschichte<br />

mitbringen, eine Bestimmung<br />

hatten, mit den Spuren des<br />

Gebrauchs und der Zeit und des<br />

Zerfalls‘.<br />

Noch verblüffender aber ist, dass<br />

Andreas Krämer neben klassischen<br />

Leinwänden und schwerem<br />

Büttenpapier auf ‚fremde‘<br />

Untergründe zurückgreift, die man<br />

zunächst nicht mit Malerei in<br />

Verbindung zu bringen vermag.<br />

‚Fremde‘ Untergründe, die bereits<br />

ihren Dienst getan haben und<br />

Geschichten mit sich bringen.<br />

So zum Beispiel eine Europalette, auf<br />

der einmal Druckerzeugnisse<br />

transportiert und dann gelagert<br />

worden sind: Und dieses Bild, weil es<br />

sich in den Raum um 14 cm von der<br />

Wand abhebt, schwebt.<br />

■ Ohne Titel Nr. 61 | 2019 | 75 x 53 x 12 | Betongrundierung, Blattgold, Acryl und Pigmentfarben auf Holzpalette


Krämer findet seine ‚fremden‘<br />

Unterlagen auf seinen Spaziergängen<br />

und Wanderungen. Als Schauspieler,<br />

wenn er Text lernen muss für seine<br />

Rollen: Auf einer Baustelle abgesägte<br />

Baugerüstbohlen in Oldenburg. Im<br />

Tessin im Urlaub uralte Zaunpfähle<br />

aus Kastanienholz. Im Alltag<br />

Schubladen alter Kommoden am<br />

Strassenrand beim Sperrmüll in Berlin.<br />

Korkfliesen, die an sich für<br />

Bodenbeläge vorgesehen waren.<br />

Es sind Bildminiaturen, die er ins<br />

Innere einer noblen Zigarrenkiste aus<br />

Zedernholz zaubert. Beim<br />

Weinhändler holt er sich die<br />

Stirnplanken alter Weinkisten oder<br />

einzelne Dauben alter Weinfässer.<br />

Sein kleinstes Werk ist nicht größer<br />

als 7 x 9 cm. Sein bisher grösstes:<br />

180 cm auf 100 cm. Eine<br />

Auftragsarbeit in Norwegen.<br />

■ Miniatur ohne Titel Nr. 91 | 2017 | 26 X 18, Doppellagig geschnitten; Acryl, Farb - und Pigmentstifte, Büttenpapier


Gewisse Werke von Andreas Krämer<br />

will man sich ins Wohnzimmer hängen.<br />

Andere passen exzellent als Eyecatcher<br />

in Räume, wo Menschen<br />

zusammenkommen: Coworking,<br />

Sitzungsräume, Wartezimmer,<br />

Sprechzimmer bei einem Arzt, im<br />

Entree einer Kanzlei oder eines<br />

Konzerns…<br />

Ein Bild aber möchte man sich still<br />

ans Kopfende seines Bettes<br />

einrichten, mit dem man einschläft<br />

und wieder in den Tag kommt.<br />

■ Miniatur ohne Titel Nr. 106 | 2017 | 15 x 22,5 | Blattgold, Acryl, Farb - und<br />

Pigmentstifte | Zigarrenkiste Perfecto Honduras


Im wahrsten Sinne:<br />

eine eigenartig gelungene Kunst.<br />

Ein Kunstmaler,<br />

ein Andreas Krämer, den man sich<br />

merken darf.<br />

© Claudia Pfitzenmaier<br />

■ BERNENOISE Xll | 2019 | Folie mit Textur, Kreide, Pigmentfarben | Auf klassische Postkarte gezogen


ANDREAS KRÄMER<br />

‚Es kommt darauf an, was Sie<br />

sehen, und auf Ihr Empfinden.<br />

Denn das ist Ihre Wirklichkeit‘.<br />

Foto: Urban Ruths<br />

geboren und aufgewachsen in Basel, lebt heute in Bremen.<br />

Seit 2012 geht der Kunstmaler Andreas Krämer mit seinen<br />

Ausstellungen in Berlin, Bremen, Bad Vilbel, Basel an die<br />

Öffentlichkeit.<br />

Der Schauspieler und Bühnenmusiker Andreas Krämer<br />

studierte in Basel und Zürich Theaterwissenschaften. Das<br />

erste Engagement erfolgte 1986 ans Schauspielhaus nach<br />

Hamburg zu Peter Zadek.<br />

Weitere Verpflichtungen führten ihn an die Theaterhäuser<br />

u.a. in Oldenburg, Basel, Mannheim, Zürich, Bremen und<br />

Bern.<br />

Krämer ist auch in den Bereichen Film und Fernsehen tätig<br />

und schafft Bühnenmusik und<br />

Klanginstallationen. Er arbeitet als Sprecher, Musiker und<br />

Autor in den Sparten «Hörspiel» und «Hörbuch»<br />

für verschiedene Sendeanstalten und Verlage.<br />

Krämer engagiert sich im sozialen Brennpunkt, u.a. Knast,<br />

Altersheimen, Schulen.<br />

Ausstellungen und Referenzen<br />

2016, Basel, Galerie Hammer<br />

2016, Reise nach Norwegen:<br />

Auftragsarbeit vor Ort, Großformat 180 x 100 cm<br />

2016 / 17, Bremen Galerie 64<br />

2017 / 18, Bad Vilbel<br />

2018, Berlin, Museum und<br />

Galerie für zeitgenössische Kunst<br />

2018, Basel Galerie Hammer<br />

www.andreas-kraemer.ch<br />

andreas-kraemer@andreas-kraemer.ch<br />

+49 (0) 160 222 96 12


www.andreas-kraemer.ch

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