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Mehrere Tagesmütter<br />

unter einem Dach<br />

Der Verein „Havelfüchse“ will bei der Kinderbetreuung neue Wege gehen – erstes<br />

Projekt in Ketzin beginnt im September<br />

VON JENS WEGENER<br />

Ketzin/Havel. Noch laufen Umbauarbeiten im zweistöckigen Haus Nummer 1 in der Nauener<br />

Chaussee in Ketzin/Havel. Die Handwerker haben alle Hände voll zu tun, um aus der ehemaligen<br />

Obdachlosenunterkunft der Stadt Ketzin, die lange leer stand, eine Stätte zu schaffen, in der ab<br />

September bis zu zehn Kindern tagsüber betreut werden können. „Es wird ein Objekt, in dem zwei<br />

Tagesmütter maximal fünf Kinder beschäftigen werden“, sagt Andreas Braatz.<br />

Der Markeer ist Mitbegründer und Vorsitzender des Vereins „Havelfüchse“, der es sich zur Aufgabe<br />

gemacht hat, die Rolle der Tagesmütter neu zu bestimmen. „Bisher ist es doch so, dass jede<br />

Tagesmutter in einem Gebäude mit den Kindern arbeitet. Warum sollen nicht mehrere Tagesmütter<br />

unter einem Dach ihre jeweiligen kleinen Gruppen betreuen? So eine Art Klein-Kita“, sagt Andreas<br />

Braatz. Dabei könne man voneinander profitieren.<br />

Der 49-Jährige hatte gemeinsam mit seiner Frau Kerstin (52), die viele Jahre als Tagesmutter tätig<br />

war, diese Idee. Nur fehlte es lange an einem geeigneten Objekt, das groß genug ist. Über eine


Immobilienmaklerin erfuhr Andreas Braatz von dem Gebäude in Ketzin. Das ist inzwischen im<br />

Eigentum einer Privatperson aus Süddeutschland. Die lässt es grundhaft sanieren, entsprechende<br />

Toiletten in beiden Etagen einbauen, es gibt bereits eine Außentreppe zur oberen Etage – ein<br />

zweiter Zugang beziehungsweise Fluchtweg. „Natürlich wird das Jugendamt die Einrichtung noch<br />

begutachten, wenn alles fertig ist“, erklärt der Vereinschef.<br />

Im September soll die erste Tagesmutter mit fünf Kindern im Alter von 0 bis 3 Jahren starten. Es<br />

wird Kerstin Braatz sein. Die zweite Stelle ist noch nicht besetzt. Erste Anmeldungen von Kindern<br />

liegen vor. „Generell können wir auch Kinder aus umliegenden Gemeinden aufnehmen. Dafür gibt<br />

es Vereinbarungen mit der Stadt Ketzin/Havel“, weiß Andreas Braatz.<br />

Vor allem mit einer familiennahen Betreuung und flexiblen Öffnungszeiten will der Verein<br />

Havelfüchse punkten. Die Räume in der oberen Etage des Hauses umfassen insgesamt etwa 100<br />

Quadratmeter. Es gibt separate Schlaf- und Ruheplätze, „die dank flexibler Matten schnell zu einem<br />

Tobeparadies oder Sportraum umgebaut werden können.“ Andreas Braatz weist zudem auf den<br />

großen Außenbereich am Haus hin. Dort sollen ein Spielplatz, ein Sandkasten und ein Barfußpfad<br />

entstehen.<br />

Die Möbel und Spielgeräte für innen hat Familie Braatz bereits zuhause bei sich in Markee<br />

eingelagert. „Es wird Zeit, dass wir in Ketzin loslegen können, weil bei uns kaum noch Platz ist“,<br />

erzählt Kerstin Braatz. Sie freue sich, nach Unterbrechung nun wieder mit den kleinen Kindern zu<br />

tun zu haben. Ein besonderer Dank gehe an die Stadt Ketzin und das Jugendamt, die den Verein<br />

voll unterstützen würden.<br />

Auch das Vereinsmaskottchen, der „Havelfuchs“ ist schon da und wird die Kinder künftig<br />

begrüßen. „Wir wollten einen Namen, der mit Ketzin in Verbindung gebracht wird“, erklärt der<br />

Vereinvorsitzende. Übrigens kommen die Gründungsmitglieder des Vereins aus Nauen, Markee,<br />

Wustermark, Elstal und Ketzin/Havel.<br />

Natürlich wird das<br />

Jugendamt die Einrichtung noch<br />

begutachten, wenn alles fertig ist.<br />

Andreas Braatz Vereinschef

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