MAZ_20190820
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Mehrere Tagesmütter<br />
unter einem Dach<br />
Der Verein „Havelfüchse“ will bei der Kinderbetreuung neue Wege gehen – erstes<br />
Projekt in Ketzin beginnt im September<br />
VON JENS WEGENER<br />
Ketzin/Havel. Noch laufen Umbauarbeiten im zweistöckigen Haus Nummer 1 in der Nauener<br />
Chaussee in Ketzin/Havel. Die Handwerker haben alle Hände voll zu tun, um aus der ehemaligen<br />
Obdachlosenunterkunft der Stadt Ketzin, die lange leer stand, eine Stätte zu schaffen, in der ab<br />
September bis zu zehn Kindern tagsüber betreut werden können. „Es wird ein Objekt, in dem zwei<br />
Tagesmütter maximal fünf Kinder beschäftigen werden“, sagt Andreas Braatz.<br />
Der Markeer ist Mitbegründer und Vorsitzender des Vereins „Havelfüchse“, der es sich zur Aufgabe<br />
gemacht hat, die Rolle der Tagesmütter neu zu bestimmen. „Bisher ist es doch so, dass jede<br />
Tagesmutter in einem Gebäude mit den Kindern arbeitet. Warum sollen nicht mehrere Tagesmütter<br />
unter einem Dach ihre jeweiligen kleinen Gruppen betreuen? So eine Art Klein-Kita“, sagt Andreas<br />
Braatz. Dabei könne man voneinander profitieren.<br />
Der 49-Jährige hatte gemeinsam mit seiner Frau Kerstin (52), die viele Jahre als Tagesmutter tätig<br />
war, diese Idee. Nur fehlte es lange an einem geeigneten Objekt, das groß genug ist. Über eine
Immobilienmaklerin erfuhr Andreas Braatz von dem Gebäude in Ketzin. Das ist inzwischen im<br />
Eigentum einer Privatperson aus Süddeutschland. Die lässt es grundhaft sanieren, entsprechende<br />
Toiletten in beiden Etagen einbauen, es gibt bereits eine Außentreppe zur oberen Etage – ein<br />
zweiter Zugang beziehungsweise Fluchtweg. „Natürlich wird das Jugendamt die Einrichtung noch<br />
begutachten, wenn alles fertig ist“, erklärt der Vereinschef.<br />
Im September soll die erste Tagesmutter mit fünf Kindern im Alter von 0 bis 3 Jahren starten. Es<br />
wird Kerstin Braatz sein. Die zweite Stelle ist noch nicht besetzt. Erste Anmeldungen von Kindern<br />
liegen vor. „Generell können wir auch Kinder aus umliegenden Gemeinden aufnehmen. Dafür gibt<br />
es Vereinbarungen mit der Stadt Ketzin/Havel“, weiß Andreas Braatz.<br />
Vor allem mit einer familiennahen Betreuung und flexiblen Öffnungszeiten will der Verein<br />
Havelfüchse punkten. Die Räume in der oberen Etage des Hauses umfassen insgesamt etwa 100<br />
Quadratmeter. Es gibt separate Schlaf- und Ruheplätze, „die dank flexibler Matten schnell zu einem<br />
Tobeparadies oder Sportraum umgebaut werden können.“ Andreas Braatz weist zudem auf den<br />
großen Außenbereich am Haus hin. Dort sollen ein Spielplatz, ein Sandkasten und ein Barfußpfad<br />
entstehen.<br />
Die Möbel und Spielgeräte für innen hat Familie Braatz bereits zuhause bei sich in Markee<br />
eingelagert. „Es wird Zeit, dass wir in Ketzin loslegen können, weil bei uns kaum noch Platz ist“,<br />
erzählt Kerstin Braatz. Sie freue sich, nach Unterbrechung nun wieder mit den kleinen Kindern zu<br />
tun zu haben. Ein besonderer Dank gehe an die Stadt Ketzin und das Jugendamt, die den Verein<br />
voll unterstützen würden.<br />
Auch das Vereinsmaskottchen, der „Havelfuchs“ ist schon da und wird die Kinder künftig<br />
begrüßen. „Wir wollten einen Namen, der mit Ketzin in Verbindung gebracht wird“, erklärt der<br />
Vereinvorsitzende. Übrigens kommen die Gründungsmitglieder des Vereins aus Nauen, Markee,<br />
Wustermark, Elstal und Ketzin/Havel.<br />
Natürlich wird das<br />
Jugendamt die Einrichtung noch<br />
begutachten, wenn alles fertig ist.<br />
Andreas Braatz Vereinschef