gemeinde brief

Herbst 2012 Seite 07
Eine Neuerung in den Kirchengemeinden: Der Kirchenvorstand wird zum
Kirchengemeinderat und die Kirchenvorsteher zu Kirchengemeinderäten.
Die Fusionsgespräche wurden 2007 begonnen und fanden am Pfingstmontag
2012 ihre glückliche Erfüllung in einem riesigen Gründungsfest in Ratzeburg. Die
Frauen und Männer unserer Trappenkamper Delegation erzählten ganz
begeistert von ihren Erlebnissen auf diesem Fest und von der tollen Organisation.
Beeindruckend war „die Speisung der 5000“, die Versorgung aller Besucher mit
Speise und Getränken, so dass niemand hungrig oder durstig nach Hause fahren
musste. Auch der Festgottesdienst im bekannten Ratzeburger Dom, der auf
große Bildschirme nach draußen übertragen wurde, ging unter die Haut. Viele
Gespräche und Begegnungen mit Menschen von der dänischen Grenze bis hin
zur polnischen Grenze, machte unseren Delegierten bewusst, wie riesig diese
neue Kirche jetzt ist und wie doch unser christlicher Glaube alle Glieder dieser
Kirche geschwisterlich miteinander verbindet.
Auch ein Andenken an diesen ersten Tag der Nordkirche brachten unsere
Männer und Frauen von ihrer Reise nach Ratzeburg mit nach Hause. Ein
Lindenbäumchen, das wir vor unserer Kirche eingepflanzt haben und das
hoffentlich anwachsen und gedeihen und sich zu einer stattlichen Linde entwickeln
wird, an der wir und die Menschen, die nach uns kommen, Freude haben
werden. Ein Bäumchen, dessen Entwicklung zu einem standhaften und tief
verwurzeltem Baum ein Symbol für die neue Nordkirche sein soll.
Das waren die Zahlen und Fakten der Nordkirche. Der christliche Auftrag ist in
der Präambel zur Verfassung beschrieben. Dort heißt es unter anderem:
Die Kirche gründet in dem Wort des dreieinigen Gottes. Gerufen von diesem
Wort bekennt sich die Evangelisch-Lutherische Kirche in Norddeutschland zu
dem Evangelium von Jesus Christus, wie es in der Heiligen Schrift des Alten
und Neuen Testaments bezeugt ist.
Das Evangelium von Jesus Christus gilt allen Menschen. Die Evangelisch-
Lutherische Kirche in Norddeutschland hat den Auftrag, das Evangelium in
Wort und Tat zu bezeugen und Jesus Christus, den Gekreuzigten und
Auferstandenen, als ihren einzigen Herrn zu bekennen.
Sie achtet auf die Stimme der Christinnen und Christen gleichen und anderen
Bekenntnisses und folgt dem Auftrag Jesu Christi, die Einheit der Kirche zu
suchen.
Sie weiß sich zum friedlichen Zusammenleben und zum Gespräch mit allen
Menschen, gleich welcher Religion oder Weltanschauung, verpflichtet.
Möge das Experiment Nordkirche und die Annäherung der Menschen
zwischen Nord und Ost, zwischen Polen und Dänemark in ihr gelingen.
Darum lasst uns Gott um seinen Beistand bitten.
Peter Bösebeck