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zeb_report_Insurance_2018

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REPORT<br />

INSURANCE


2


25 JAHRE<br />

IHR PARTNER DER VERÄNDERER


4<br />

6 ZEB – IHR PARTNER DER VERÄNDERER<br />

64 KONTAKT<br />

66 IMPRESSUM<br />

1VERTRIEB DER ZUKUNFT<br />

2OPERATIVE EXZELLENZ<br />

8 HUK-COBURG<br />

IDD erfolgreich umsetzen<br />

12 UELZENER VERSICHERUNG<br />

IDD-Umsetzung eines Spezialversicherers<br />

16 R+V VERSICHERUNG<br />

Entwicklung einer innovativen App<br />

zum Thema Altersvorsorge<br />

18 NÜRNBERGER<br />

Optimierung des Produktmanagementprozesses<br />

22 SIGNAL IDUNA<br />

Zentrale Betreuung durch Direktagentur<br />

26 BIG DATA & ANALYTICS<br />

<strong>zeb</strong>-Referenzarchitektur in der Praxis


5<br />

3FINANZEN UND<br />

RISIKOMANAGEMENT<br />

4IT-TRANSFORMATION<br />

30 ALTE LEIPZIGER – HALLESCHE<br />

Einführung <strong>zeb</strong>.control.regulatory – Solvency II<br />

34 GRAWE GROUP<br />

Effiziente ORSA-Projektionen auf Solound<br />

Gruppenebene<br />

37 WWK VERSICHERUNGEN<br />

Aufbau eines risikobasierten IKS-Framework<br />

52 CONCORDIA VERSICHERUNGEN<br />

Erneuerung der Systemlandschaft<br />

57 HERAUSFORDERUNG DIGITALISIERUNG<br />

Die veränderte Rolle der IT bis zum Jahr 2025<br />

60 ZEB.DIGITAL PULSE CHECK 2.0<br />

Transparenz über digitale Transformation<br />

der deutschen Versicherungsbranche<br />

40 SFCR-BENCHMARKING<br />

Analyse und Steuerung der Solvenzquote<br />

43 ZEB.REGULATORY.INFORMATION<br />

Mit Tools und Workshops die Regulierungsflut<br />

effizient managen<br />

45 WÜSTENROT & WÜRTTEMBERGISCHE AG<br />

Bedarfsanalyse IFRS 17<br />

48 ZEB.ALM-STUDIE 2017<br />

Asset Liability Management in mittelständischen<br />

Versicherungen


6<br />

ZEB – IHR PARTNER DER VERÄNDERER<br />

Herausforderungen meistern<br />

Noch nie stand die Versicherungsbranche vor so großen<br />

Herausforderungen wie heute. Die anhaltende Niedrigzinsphase,<br />

neue regulatorische Zwänge und die unvermeidliche<br />

demografische Entwicklung sind dauerhafte<br />

Rahmenbedingungen. Ein sich drastisch veränderndes<br />

Kundenverhalten, zunehmende Preis- und Leistungstransparenz<br />

sowie wachsende Schwierigkeiten, Talente<br />

zu gewinnen und zu binden, zwingen Versicherungsunternehmen<br />

unausweichlich, an allen denkbaren Fronten<br />

gleichzeitig zu kämpfen und sich zu behaupten. Gleichzeitig<br />

werden mit der Digitalisierung für Kunden und<br />

Unternehmen neue Möglichkeiten eröffnet, die etablierte<br />

Branchenmechaniken in den Grundfesten erschüttern.<br />

Altbewährte Geschäftsmodelle müssen dabei nicht selten<br />

von Grund auf neu gedacht und konsequent weiterentwickelt<br />

werden. Hierbei müssen Versicherer die Kundenbedarfe<br />

und das Kundenverhalten zur Ausgangsbasis jeder<br />

Überlegung machen. Dies erfordert neben einer genauen<br />

Kenntnis der Unternehmen auch einen klaren strategischen<br />

Blick für die weitsichtige Navigation zwischen<br />

der Beibehaltung vorhandener Stärken, der Erfüllung<br />

regulatorischer Anforderungen und der Entwicklung neuer<br />

Kompetenzen sowie einer entsprechend gezielten,<br />

aber konsequenten Allokation der begrenzten finanziellen<br />

und personellen Ressourcen.<br />

<strong>zeb</strong> steht Ihnen bei der Bewältigung dieser Herausforderungen<br />

als kompetenter und erfahrener Partner auf allen<br />

Ebenen Ihres Unternehmens zur Seite. Die Kombination<br />

aus konzeptioneller Fundiertheit und pragmatischer Lösungsorientierung<br />

ist dabei unsere besondere Stärke –<br />

das wird uns auch von unseren Kunden immer wieder<br />

bestätigt. Auch das „manager magazin“ weist <strong>zeb</strong> in<br />

seiner Consulting-Studie als beste Spezialberatung für<br />

Banken und Versicherungen aus. 1<br />

Unsere aktuellen Themenschwerpunkte adressieren gezielt<br />

die drängendsten Herausforderungen der Branche:<br />

• Die Überwindung des vermeintlichen Konflikts zwischen<br />

den klassischen Vertriebskanälen und den<br />

neuen digitalen Möglichkeiten bei der konkreten Entwicklung<br />

einer funktionierenden, kundenzentrierten<br />

Multikanal-Plattform<br />

• Die Anpassung des Betriebsmodells an die gestiegenen<br />

Effizienz- und Serviceanforderungen<br />

• Die zukunftssichere Ausrichtung und Modernisierung<br />

von IT-Organisationen und IT-Systemen, um die Möglichkeiten<br />

der Digitalisierung auch wirklich nutzen zu<br />

können<br />

• Die Erfüllung der regulatorischen Anforderungen<br />

insbesondere aus Solvency II sowie die Weiterentwicklung<br />

der Steuerungsinstrumente, wobei unsere<br />

Kunden von langjährigen <strong>zeb</strong>-Erfahrungen in der Regulierung<br />

von Finanzdienstleistern profitieren<br />

• Die gezielte Anpassung von Einstellung und Verhalten<br />

der Führungs- und Vertriebsmannschaft an die neuen<br />

Herausforderungen im Umgang mit Kunden und Veränderungsprozessen<br />

1) Kings of Consulting, manager magazin, Ausgabe 10/2016, S. 33.


7<br />

Der <strong>zeb</strong>.Report <strong>Insurance</strong> 2017|<strong>2018</strong> gibt Ihnen einen<br />

Einblick in das breite Spektrum unserer Tätigkeiten. Gemeinsam<br />

mit unseren Kunden berichten wir über ausgewählte<br />

Projekte und aktuelle Themen in verschiedenen<br />

Bereichen der Versicherungswirtschaft. Mit den dargestellten<br />

Beratungsansätzen und der Wertschätzung unserer<br />

Kunden ist <strong>zeb</strong> mit nahezu 1000 Mitarbeitern eine<br />

der bedeutendsten Beratungsgesellschaften für Finanzdienstleister<br />

im deutschsprachigen Raum. Wir bedanken<br />

uns herzlich für das uns entgegengebrachte Vertrauen<br />

und würden uns freuen, Sie auch in Zukunft tatkräftig bei<br />

der Bewältigung Ihrer anspruchsvollen Herausforderungen<br />

unterstützen zu dürfen!<br />

Dieter Kipp<br />

Dr. Jan Hendrik Sohl


8<br />

1 | VERTRIEB DER ZUKUNFT<br />

HUK-COBURG<br />

IDD erfolgreich umsetzen<br />

Regulatorischer Hintergrund<br />

Mit der Verabschiedung der IDD 1 durch das Europäische<br />

Parlament im Januar 2016 ist ein weiteres wichtiges<br />

Element einer breiten Regulierungsinitiative gesetzt<br />

worden. Die IDD regelt den Versicherungsvertrieb neu<br />

und setzt einen Fokus auf die Harmonisierung nationaler<br />

Vorschriften. Sie ist im Kontext der für Banken relevanten<br />

MiFID II 2 zu sehen und wird von einem Bündel<br />

delegierter Rechtsakten basierend auf EIOPA-Empfehlungen<br />

begleitet. Seit dem 23.02.<strong>2018</strong> sind Versicherer<br />

und Vertriebe verpflichtet, die Einhaltung dieses erweiterten<br />

regulatorischen Regelwerks sicherzustellen.<br />

Umsetzung der HUK-COBURG<br />

Die HUK-COBURG startete bereits im Frühsommer 2016<br />

mit Unterstützung von <strong>zeb</strong> eine dreimonatige Vorstudie,<br />

durch die absehbare IDD-Gaps in den einzelnen<br />

Sparten und Vertriebsbereichen identifiziert wurden.<br />

Aufgrund des dynamischen Gesetzgebungsprozesses,<br />

der erst zum Ende 2017 finale Klarheit über die<br />

künftigen Anforderungen schaffen sollte, war es in der<br />

Vorstudie von großer Bedeutung, mit klar formulierten<br />

Thesen zur regulatorischen Interpretation vorzugehen.<br />

Die langjährige Erfahrung des <strong>zeb</strong> in der Begleitung von<br />

Banken und Versicherern bei der Umsetzung regulatorischer<br />

Pflichtprojekte lieferte bei der Interpretation und<br />

Formulierung der Annahmen einen zentralen Mehrwert.<br />

Zur effizienten Projektarbeit wurden regulatorische Anforderungen<br />

auf die Unternehmensbereiche Vertrieb,<br />

Produkte und Compliance transponiert und innerhalb<br />

dieser Bereiche die relevanten Themenstellungen bearbeitet<br />

(vgl. Abb. 1).<br />

STRATEGIE UND STRATEGISCHE LEITPLANKEN<br />

VERTRIEB/BERATUNG<br />

PRODUKTE<br />

COMPLIANCE<br />

Regulatorische<br />

Handlungsfelder<br />

Beratungsprozess<br />

alle Vertriebswege<br />

Product Governance<br />

Vergütungssysteme<br />

Qualifikation IPID/PRIIPs Interessenkonflikte<br />

Business-<br />

Implikationen<br />

Vertriebsmodell und<br />

Vertriebskanäle<br />

(Schnittstelle Projekt OMNI)<br />

Produktinnovation<br />

Vertriebsrichtlinie<br />

IT UND ORGANISATION<br />

Abbildung 1: Übersetzung Gesetzesanforderungen auf Unternehmensbereiche<br />

1) <strong>Insurance</strong> Distribution Directive, Richtlinie (EU) 2016/97.<br />

2) Markets in Financial Instruments Directive, Richtlinie (EU) 2014/65.


9<br />

Artikel 18, Artikel 19 Artikel 20<br />

Artikel 29<br />

• Identität<br />

• Hinweis zum Vermittlerstatus<br />

• Info über Beratungsangebot<br />

• Transparenz über Beratervergütung<br />

• Hinweis zum Ombudsmann<br />

• Ableitung und Begründung eines<br />

konkreten Versicherungsprodukts<br />

aus der Bedarfssituation<br />

• mind. jährlich Kosten- und Gebühren<strong>report</strong><br />

an den Kunden<br />

• ggf. Info zur laufenden Eignungsprüfung<br />

(mind. jährlich)<br />

KUNDEN-<br />

INFORMATION<br />

BEDARFSANALYSE<br />

VORSCHLAG/PRO-<br />

DUKTVORSTELLUNG<br />

DOKUMENTATION<br />

ABSCHLUSS &<br />

AFTERSALES<br />

VERKAUFSPROZESS<br />

Artikel 20, Artikel 30<br />

• Erhebung der Wünsche und Bedürfnisse<br />

• ggf. Durchführung der Angemessenheitsprüfung<br />

• ggf. Durchführung der Eignungsprüfung<br />

Artikel 29<br />

• Informationsblatt<br />

• Kosten- und Gebühren<strong>report</strong> an den Kunden<br />

• ggf. Info zur Angemessenheits- und Eignungsprüfung<br />

• Offenlegung von Interessenkonflikten<br />

Abbildung 2: IDD-Anforderungen an Beratungsprozesse<br />

Konzeptions- und Umsetzungsprojekt<br />

In der Vorstudie wurden IDD-relevante Gaps in den<br />

Bereichen Beratungsprozesse, Qualifikation, Produkte<br />

und Vergütung identifiziert. Für jeden Gap wurde ein Zielbild<br />

zur Erfüllung der künftigen regulatorischen Anforderungen<br />

erarbeitet. Zentrale strategische Leitplanken für<br />

die Zielbilder waren dabei regulatorische Sicherheit und<br />

vertrieblich-pragmatische Umsetzbarkeit bis zum Stichtag<br />

im Februar <strong>2018</strong>. Dazu wurden im Rahmen einer<br />

Umsetzungsplanung für jedes Zielbild eine dezidierte<br />

Aufwandsschätzung vorgenommen und verschiedene<br />

Umsetzungsalternativen bewertet.<br />

Seit Herbst 2016 werden in der HUK-COBURG mit Unterstützung<br />

des <strong>zeb</strong> die in der Vorstudie erarbeiteten<br />

Zielbilder systematisch konkretisiert und umsetzungsreif<br />

ausgearbeitet. Aufgrund des laufenden Gesetzgebungsverfahrens<br />

ist es im Rahmen der Umsetzung essenziell,<br />

die Gültigkeit der in der Vorstudie formulierten Annahmen<br />

fortlaufend zu prüfen. Nahezu alle Annahmen der<br />

Vorstudie sind weiterhin gültig, was für die hohe Qualität<br />

des Annahmenmodells spricht.<br />

ERSTQUALIFIKATION<br />

MODUL 1 MODUL 2<br />

MODUL 3<br />

Allgemeines Wissen<br />

KUNDENBERATUNG<br />

IDD-Lernerfolgskontrollen<br />

Sparte 1<br />

Sparte 2<br />

Sparte 3<br />

Sparte 4<br />

KEINE KUNDENBERATUNG<br />

etc.<br />

Abbildung 3: Zugangsvoraussetzung Vertreiberfunktion


10<br />

1 | VERTRIEB DER ZUKUNFT<br />

Die Konzeption und Umsetzung erfolgt entlang der in<br />

der Vorstudie identifizierten zentralen Handlungsfelder<br />

durch vier Teilprojekte: Beratung, Qualifikation,<br />

Produkte und Vergütung. Der strategischen Leitplanke<br />

folgend, regulatorische Sicherheit mit einem vertrieblich-chancenorientierten<br />

Pragmatismus zu gewährleisten,<br />

wurden bereits zentrale Richtungsentscheidungen<br />

und Umsetzungsvorbereitungen in die Wege geleitet.<br />

So ist z. B. die Gleichstellung des Vertriebs für Versicherungsanlageprodukte<br />

mit den Beratungsanforderungen<br />

im Wertpapiergeschäft ein zentrales Anliegen<br />

der IDD. Abbildung 2 zeigt die IDD-Anforderungen an<br />

Beratungsprozesse im Überblick.<br />

Für die Umsetzung in der HUK-COBURG kamen zwei Varianten<br />

in Betracht: eine Integration in die seit Jahren<br />

genutzte Beratungssoftware oder die Neuinstallation einer<br />

multikanalfähigen Beratungssoftware mit einem für<br />

Kunden und Vermittler optimierten Look-and-feel. Nach<br />

Sondierung marktüblicher Beratungssoftware und einer<br />

detaillierten Kosten-Nutzen-Betrachtung wurde der zweite<br />

Weg in Angriff genommen, sodass per Februar <strong>2018</strong><br />

nicht nur IDD-Sicherheit, sondern auch neue vertriebliche<br />

Impulse im Bereich der Versicherungsanlageprodukte<br />

gesetzt wurden.<br />

Im Teilprojekt Qualifikation liegt der Fokus auf einer<br />

nachweisbaren Sachkunde sowie auf der nachweisbaren<br />

Erfüllung eines jährlichen Weiterbildungsumfangs<br />

von 15 Zeitstunden für alle am Vertriebsprozess Beteiligten.<br />

In der HUK-COBURG gelten bereits hohe Qualifikationsanforderungen<br />

an alle Mitarbeiter und Vermittler,<br />

sodass der Kern der Projektarbeit darin besteht, bereits<br />

vorhandene Weiterbildungsmaßnahmen nachweisbar zu<br />

gestalten. Hierzu werden interne Weiterbildungskonten<br />

für identifizierte Vertreiber eingerichtet sowie Dokumentations-<br />

und Reportingprozesse der internen Weiterbildung<br />

optimiert. Auch im Bereich der Erstqualifikation<br />

wird künftig durch IDD-konforme Lernerfolgskontrollen<br />

die hohe Ausbildungsqualität durch formale Nachweise<br />

dokumentiert. Diese sind Voraussetzung für Auszubildende<br />

und Quereinsteiger für die Wahrnehmung einer<br />

Vertreiberrolle. Abbildung 3 zeigt schematisch die zugrunde<br />

liegende Systematik.<br />

IDD-konforme Lösungen in den Teilprojekten Produkte<br />

(insbesondere Anpassung der Produktentwicklungsund<br />

Überwachungsprozesse) sowie Vergütung und Interessenkonflikte<br />

werden ebenfalls bereits pragmatisch<br />

konzipiert bzw. technisch umgesetzt. Dabei ist weiterhin<br />

auf mögliche gesetzliche Korrekturen zu achten, sodass<br />

eine hohe Flexibilität in der Projektarbeit notwendig ist.<br />

<strong>zeb</strong> unterstützt die HUK-COBURG bei der fachlichen Detailkonzeption<br />

der entwickelten Zielbilder sowie hinsichtlich<br />

Projektsteuerung und Projektcontrolling. Die erfolgreiche<br />

Zusammenarbeit mit <strong>zeb</strong> wurde bereits frühzeitig<br />

bis zum Umsetzungsstart im Februar <strong>2018</strong> vereinbart.<br />

Michael Zillig<br />

Projektleiter<br />

HUK-COBURG<br />

Marcel Egbers<br />

Projektleiter<br />

HUK-COBURG<br />

Stefan Niebisch<br />

Manager<br />

<strong>zeb</strong><br />

Claus Peter Hendricks<br />

Senior Manager<br />

<strong>zeb</strong>


11<br />

„Regulatorik erscheint zunächst als trockene Pflicht.<br />

Intelligent umgesetzt, ist es aber ein bedeutender<br />

Schritt zur Kundenzentrierung.“<br />

Claus Peter Hendricks, Senior Manager<br />

CHendricks@<strong>zeb</strong>.de


12<br />

1 | VERTRIEB DER ZUKUNFT<br />

UELZENER VERSICHERUNG<br />

IDD-Umsetzung eines Spezialversicherers<br />

Fokusthema Qualifikation<br />

Im Rahmen der EU-weiten IDD-Initiative 1 hat der deutsche<br />

Gesetzgeber im Sommer 2017 durch Anpassung<br />

von Gewerbeordnung, Versicherungsvertragsgesetz und<br />

Versicherungsaufsichtsgesetz die Weichen zur IDD-<br />

Umsetzung zum 23.02.<strong>2018</strong> gestellt. Im Kern zielt die<br />

IDD auf eine weitere Stärkung des Verbraucherschutzes –<br />

u. a. durch Produktentwicklungs- und Beratungsprozesse,<br />

die den Kundenbedarf stärker in den Mittelpunkt<br />

rücken, oder durch umfängliche Qualifikationsanforderungen<br />

an Vertreiber.<br />

Die Uelzener Versicherung ist Marktführer in der Tierkrankenversicherung<br />

und bietet darüber hinaus zahlreiche<br />

innovative Deckungskonzepte für private und gewerbliche<br />

Tierhalter. Im Rahmen der strategischen Agenda<br />

„Uelzener 2022“ strebt die Uelzener eine weitere systematische<br />

Fokussierung des Gesamtunternehmens auf<br />

den Kunden und dessen Bedarfe an. Passgenauigkeit<br />

von Unternehmensstrategie und regulatorischer Anforderung<br />

ermöglichten somit in der Projektarbeit von Beginn<br />

an wertvolle Synergieeffekte.<br />

Der Vertriebswegemix der Uelzener ist breit gefächert.<br />

Neben Maklervertrieb und Kooperationsgeschäft mit<br />

anderen Versicherungsunternehmen hat die eigene Ausschließlichkeitsorganisation<br />

2 sowie das Direktgeschäft<br />

eine hohe Bedeutung. Insbesondere in diesen eigenen<br />

Vertriebswegen wird eine sehr hohe Qualifikation aller<br />

im Kundenkontakt stehenden Vertreiber angestrebt.<br />

Sämtliche Generalagenten verfügen daher bereits über<br />

nachweisbare Sachkenntnis. Darüber hinaus wurde im<br />

Rahmen der IDD-Projektarbeit die vertriebliche Rolle der<br />

Agenturangestellten sowie deren Qualifikation erhoben.<br />

Abbildung 1 zeigt den Anteil der Vertreiber unter den<br />

Agenturangestellten und deren Erstqualifikation. Die<br />

Mehrzahl der Agenturangestellten mit Vertreiberfunktion<br />

verfügt bereits über nachweisbare Fachkompetenz. Für<br />

etwa ein Viertel der Agenturangestellten mit Vertreiberfunktion<br />

wird derzeit ein internes Qualifikations- und Prüfungskonzept<br />

aufgesetzt, durch welches auch für diese<br />

Gruppe ein einschlägiges Fachwissen nachweisbar wird.<br />

MITARBEITER DER GENERALAGENTEN INSGESAMT<br />

24<br />

24<br />

100<br />

QUALIFIKATION DER VERTREIBER<br />

52<br />

26<br />

Interne Schulung<br />

notwendig<br />

52<br />

Nachweisbare<br />

Fachkompetenz<br />

22<br />

Mitarbeiter<br />

in Ausbildung<br />

Mitarbeiter ohne Kunden-<br />

Generalagenten kontakt<br />

Angaben in %<br />

Kontakt, aber<br />

kein Vertreiber<br />

Vertreiber<br />

Abbildung 1: Anteil der Vertreiber unter den Agenturangestellten und deren Erstqualifikation<br />

1) <strong>Insurance</strong> Distribution Directive, Richtlinie (EU) 2016/97.<br />

2) Im Folgenden „Generalagenten".


13<br />

Im Zentrum von Qualifikation und Weiterbildung stehen<br />

für die Uelzener insbesondere das Erkennen von Kundenbedarf<br />

im Beratungsgespräch sowie die Vermittlung eines<br />

den Wünschen und Bedürfnissen des Kunden entsprechenden<br />

Versicherungsschutzes. Aufgrund des Geschäftsmodells<br />

der Uelzener sind Facetten des Lebensversicherungsgeschäfts<br />

ohne Relevanz. Zur kundenorientierten<br />

Umsetzung der laufenden Weiterbildung werden derzeit<br />

umfängliche E-Learning-Formate entwickelt, sodass relevante<br />

Wissensbausteine ohne Reise- und Rüstzeiten vor<br />

Ort in den Generalagenturen vermittelt werden können.<br />

Abbildung 2 zeigt die Zielprofile der Generalagenten und<br />

deren Angestellten entlang der von der IDD geforderten<br />

künftigen Kompetenzdimensionen. Auch für den Maklervertrieb<br />

und das Kooperationsgeschäft sind entsprechende<br />

E-Learning-Formate in Vorbereitung.<br />

IDD-DIMENSIONEN<br />

NICHT<br />

RELEVANT<br />

KENNER KÖNNER EXPERTE<br />

Vertragsbedingungen<br />

angebotener Produkte<br />

Verbraucherschutz<br />

Sozial- und Arbeitsgesetze<br />

Schadenbearbeitung<br />

Verhalten bei Beschwerden<br />

Einschätzung Kundenbedarf<br />

Kenntnisse des<br />

Versicherungsmarkts<br />

Ethische Standards/<br />

Compliance<br />

Sonderaspekte LV<br />

Abbildung 2: Zielprofile Generalagenten und deren Angestellte mit Vertreiberfunktion


14<br />

1 | VERTRIEB DER ZUKUNFT<br />

„In einer Welt des Wandels gilt es, das Erbe zu bewahren<br />

und sich zu erneuern. Als Partner der Veränderer<br />

schaffen wir gemeinsam nachhaltigen Erfolg.“<br />

Gregor Morin, Senior Consultant<br />

Gregor.Morin@<strong>zeb</strong>.de


15<br />

Ausblick und Fazit<br />

Gemeinsam mit <strong>zeb</strong> werden derzeit weitere zentrale<br />

Aspekte der IDD vorbereitet. So ist u. a. der Beratungsprozess<br />

im Fernabsatz mit den regulatorischen Anforderungen<br />

abzugleichen, und es sind zusätzliche Facetten<br />

der Produktentwicklung zu integrieren. Insbesondere<br />

bei der Entwicklung eines IDD-konformen Vergütungs-<br />

systems werden aktuell hohe Synergieeffekte zwischen<br />

den IDD-Aktivitäten und dem ebenfalls durch <strong>zeb</strong> begleiteten<br />

Strategieprojekt gehoben. Eine reibungslose<br />

Umsetzung wird auch durch ein professionelles Change<br />

Management seitens <strong>zeb</strong> unterstützt. Die langfristige<br />

Begleitung durch <strong>zeb</strong> wurde frühzeitig vereinbart.<br />

Dr. Theo Hölscher<br />

Vorsitzender des Vorstands<br />

Uelzener Versicherung<br />

ppa. Cornelia Schmidt<br />

Abteilungsleiterin Vertrieb-Marketing<br />

Uelzener Versicherung<br />

Wolfgang Essing<br />

Senior Partner<br />

<strong>zeb</strong><br />

Claus Peter Hendricks<br />

Senior Manager<br />

<strong>zeb</strong>


16<br />

1 | VERTRIEB DER ZUKUNFT<br />

R+V VERSICHERUNG<br />

Entwicklung einer innovativen App<br />

zum Thema Altersvorsorge<br />

Überblick über die Altersvorsorge<br />

Amazon, Google oder und Apple sind erfolgreich, weil<br />

sie den Kunden in den Mittelpunkt stellen. Und auch für<br />

Banken und Versicherungen geht es darum, den Kunden<br />

auf seinen Kundenreisen zu begleiten. Dazu sind<br />

Kundenbedürfnisse zu analysieren und sogenannte<br />

Schmerzpunkte, d. h. Etappen auf der Kundenreise, zu<br />

identifizieren, an denen der Kunde aktuell nicht zufrieden<br />

ist. Dies ermöglicht es, Produkte und Services zu<br />

entwickeln, die die Kundenzufriedenheit erhöhen und einen<br />

Mehrwert für den Kunden bieten. Dieser Prozess, der<br />

Design-Thinking-Prozess, wurde bei der Entwicklung der<br />

App „VR-AltersvorsorgeCockpit“ durchlaufen. Die App<br />

wurde von der R+V Versicherung gemeinsam mit den<br />

Verbundunternehmen Union Investment und Bausparkasse<br />

Schwäbisch Hall entwickelt. <strong>zeb</strong> stand während<br />

des gesamten Projektes beratend zur Seite.<br />

Ziel der App ist es, dem Nutzer einen schnellen und einfachen<br />

Überblick über seine aktuelle Altersversorgung<br />

zu geben, das Wunscheinkommen im Alter zu ermitteln<br />

sowie ihm eine Einschätzung zu geben, wie viel Geld er<br />

zur Reduktion seiner Versorgungslücke im Monat zurücklegen<br />

müsste. Der Nutzer soll für das Thema Altersvorsorge<br />

sensibilisiert werden, um anschließend in einer<br />

Volksbank Raiffeisenbank qualifiziert beraten zu werden.<br />

Daher ist kein Produktabschluss über die App möglich.<br />

Die Umsetzung des „VR-AltersvorsorgeCockpits“ erfolgte<br />

konsequent aus Nutzersicht. Hierbei wurde das komplexe<br />

Thema der Altersvorsorge auf die wesentlichen Elemente<br />

heruntergebrochen und jede Eingabe so intuitiv<br />

wie möglich gestaltet. Dadurch wird die Kundenreise<br />

nachvollziehbar, transparent und ein positives Erlebnis<br />

für den Kunden (vgl. Abb. 1).<br />

Für einen ersten Überblick über seine Altersvorsorge<br />

kann der Nutzer seine Renteninformation entweder<br />

einscannen und/oder bestehende Vorsorgeverträge manuell<br />

erfassen. Die gesammelten Informationen zu den<br />

unterschiedlichen Bausteinen der Altersvorsorge finden<br />

sich in der sogenannten Altersvorsorge-Pyramide wieder<br />

und geben dem Nutzer einen einfachen und verständlichen<br />

Überblick, wie sich seine Altersvorsorge zusammensetzt.<br />

Das im Alter benötigte Geld kann spielerisch anhand<br />

einer Auswahl unterschiedlicher Bilder ermittelt werden,<br />

die den angestrebten Lebensstil im Rentenalter darstellen.<br />

Aus der Differenz zwischen der Summe der vorhandenen<br />

Rentenansprüche und dem Wunscheinkommen<br />

im Alter ermittelt sich die Versorgungslücke. Hier kann<br />

der Nutzer über einen Schieberegler eine Einschätzung<br />

erhalten, welchen Betrag er monatlich zurücklegen muss<br />

und wie stark die Lücke damit reduziert wird.<br />

Verträge erfassen<br />

und verwalten<br />

Wunscheinkommen<br />

im Alter ermitteln<br />

Bausteine<br />

der Altersvorsorge<br />

Aufzeigen<br />

der Versorgungslücke<br />

Abbildung 1: App „VR-AltersvorsorgeCockpit"


17<br />

Mehrwert für Banken<br />

Im Anwendungsprozess kann der Nutzer jederzeit mit<br />

(s)einer Volksbank Raiffeisenbank bzw. dem Berater per<br />

Mail oder telefonisch Kontakt aufnehmen. Um eine qualifizierte<br />

Beratung in einer Volksbank Raiffeisenbank zu<br />

erhalten, kann der Nutzer eine Anfrage für einen Beratungstermin<br />

aus der App heraus stellen. Zur Vorbereitung<br />

des Beraters auf das Gespräch ist es ebenfalls möglich<br />

– sofern der Nutzer dies wünscht – die eingegebenen<br />

Vertragsdaten per Mail an den Berater zu übermitteln.<br />

Fazit und Ausblick<br />

Kundenreisen haben im Vorfeld gezeigt, dass bei der<br />

Altersvorsorge Informationsdefizite und eine Scheu bestehen,<br />

dieses Thema anzugehen. Sie waren die Basis<br />

für die Entwicklung des „VR-AltersvorsorgeCockpits“, mit<br />

dem die Volksbanken Raiffeisenbanken eine innovative<br />

Lösung anbieten können. Die App unterstützt das Ziel<br />

der Genossenschaftlichen FinanzGruppe, besondere<br />

Kundenerlebnisse zu bieten und den Kunden dadurch<br />

wieder stärker an die Bank zu binden. Die App ermöglicht<br />

Kunden einen einfachen und transparenten Einstieg<br />

in das Thema Altersvorsorge und positioniert die<br />

Volksbanken Raiffeisenbanken als den kompetenten<br />

Gesprächspartner dazu.<br />

Seit dem Launch der App im Herbst 2017 im Apple App<br />

Store sowie im Google Play Store wurde sie bereits viele<br />

tausend Male heruntergeladen. Das Feedback der Nutzer<br />

ist durchweg positiv. Die beteiligten Unternehmen<br />

entwickeln die App laufend weiter und planen bereits<br />

die nächste Umsetzungsstufe.<br />

Barbara Authmann<br />

Produktmanagerin Privatkunden Strategie<br />

R+V Allgemeine Versicherung AG<br />

Thomas O. Klimpke<br />

Partner<br />

<strong>zeb</strong><br />

Sebastian Becker<br />

Senior Consultant<br />

<strong>zeb</strong>


18<br />

2 | OPERATIVE EXZELLENZ<br />

NÜRNBERGER<br />

Optimierung des Produktmanagementprozesses<br />

Spartenübergreifender, einheitlicher Prozess<br />

Der Produktmanagementprozess steuert die Produkte<br />

von der Generierung neuer Ideen bis zur Schließung eines<br />

Produkts für den Verkauf. Die Bedeutung des Produktmanagements<br />

zeigt sich in zwei existenziellen Aspekten:<br />

Richtig aufgestellt sichert das Produktmanagement<br />

erstens die Wettbewerbsfähigkeit des Produktportfolios<br />

und schützt es zweitens vor Fehlinvestitionen in letztlich<br />

nicht erfolgreiche Produkte. In der NÜRNBERGER Versicherung<br />

lagen in den Konzerngesellschaften historisch<br />

gewachsene und in Teilen heterogen ausgestaltete<br />

Produktmanagementprozesse vor. Der NÜRNBERGER<br />

war es wichtig, das Produktmanagement weiterzuentwickeln<br />

und sich gleichzeitig effizient auf die neuen regulatorischen<br />

Vorgaben (z. B. IDD) einzustellen.<br />

Im ersten Schritt wurde der Status quo der Produktmanagementprozesse<br />

(vgl. Abb. 1) in der NÜRNBERGER<br />

analysiert. Eine Erhebung der Strukturen und der Beteiligten<br />

schaffte Transparenz über die verschiedenen Prozesse<br />

der Sparten. Zusätzlich wurden durch Interviews<br />

mit Beteiligten die Stärken und Schwächen der aktuellen<br />

Prozesse festgestellt. Eine wichtige Weichenstellung für<br />

die weitere Projektarbeit war die Entscheidung, einen<br />

spartenübergreifenden und einheitlichen Produktmanagementprozess<br />

zu entwickeln. Der neue Prozess wurde<br />

daraufhin top-down für alle Sparten inklusive neuer<br />

Gremienstruktur festgelegt. Alle Rollen im Produktmanagementprozess<br />

wurden neu definiert und mit klaren<br />

Verantwortlichkeiten versehen. Für jede Phase im Produktmanagementprozess<br />

wurden Workshop-basiert<br />

einheitliche Ergebnisdokumente erarbeitet. Für die<br />

Einführung des neuen Produktmanagementprozesses<br />

wurde zusammen mit der NÜRNBERGER Akademie eine<br />

mehrtägige Schulung konzipiert, welche die Produktmanager<br />

auf die Anwendung des neuen Produktmanagementprozesses<br />

mit den überarbeiteten Rollen und den<br />

Ergebnisvorlagen vorbereitet hat.<br />

UNTERNEHMEN<br />

PRODUKT<br />

VERMITTLER<br />

KUNDE<br />

Abbildung 1: Konfliktäre Interessen im Produktmanagementprozess<br />

Vorname Name


19<br />

Produktmanager koordiniert Zusammenarbeit<br />

Die Anforderungen an ein Produkt aus Kunden-, Vermittler-<br />

und Unternehmenssicht sind oft sehr unterschiedlich,<br />

mitunter sogar konfliktär. Mit der frühzeitigen Einbindung<br />

aller Beteiligten in den Produktmanagementprozess werden<br />

bei der NÜRNBERGER diese Interessenunterschiede<br />

transparent gemacht und harmonisiert.<br />

Die Einheitlichkeit des Produktmanagementprozesses<br />

über die Sparten hinweg fördert das Prozessverständnis<br />

der Querschnittsfunktionen (Marketing, IT und<br />

Vertrieb) und sichert deren frühzeitige Einbindung.<br />

Die geschaffene Transparenz vermindert für alle Beteiligten<br />

die Komplexität. Standardisierungen und Routinen<br />

im Prozess erhöhen die Effizienz. Der neu konzipierte<br />

Produktmanagementprozess fördert den Aufbau<br />

eines marktgerechten und wirtschaftlichen Produktportfolios<br />

zur zielgerichteten Nutzung von Absatz- und<br />

Marktpotenzialen.<br />

Im Zuge der Neugestaltung des Produktmanagementprozesses<br />

wurde die Rolle des Produktmanagers definiert<br />

und etabliert. Der Produktmanager steuert den gesamten<br />

Prozess und koordiniert die Zusammenarbeit aller erforderlichen<br />

Bereiche. Das Produktmanagement ist bewusst<br />

hierarchisch hoch angesiedelt, damit die Produktprozesse<br />

effizient und zielgerichtet ablaufen können.<br />

Die Aufbauorganisation wurde nach Konzeption des Produktmanagementprozesses<br />

an die neuen Erfordernisse<br />

angepasst. Produktspezifische Aufgaben wurden beispielsweise<br />

in großen Organisationseinheiten vom Produktmanagement<br />

gebündelt, um Synergien zu schaffen.<br />

Der neue Prozess eliminiert somit Doppelarbeiten und<br />

optimiert den erforderlichen Ressourceneinsatz.<br />

Für eine standardisierte Abstimmung mit den Entscheidungsgremien<br />

sind einheitliche Ergebnisdokumente mit<br />

definierten Mindestinhalten entwickelt worden. Diese<br />

sichern sowohl einen Qualitätsstandard als auch Freiheitsgrade<br />

durch:<br />

• Abdeckung der Anforderungen aus Regulatorik,<br />

Risiko- und Revisionssicht<br />

• Spartenübergreifend einheitliche Struktur<br />

und (Mindest-)Inhalte<br />

• Gesamtverantwortliche Koordination der<br />

Ergebnisdokumente durch den Produktmanager –<br />

weitere Beteiligte liefern zu<br />

Akzeptanz und Verstetigung des Produktmanagementprozesses<br />

wurden durch umfassende Information der<br />

Querschnittsfunktionen und die mehrtägige Schulung<br />

der Produktmanager erreicht.


20<br />

2 | OPERATIVE EXZELLENZ<br />

„Wenn neue Rahmenbedingungen<br />

schnelle Reaktionen und konsequentes<br />

Handeln erfordern, sind wir Ihr<br />

verlässlicher Partner.“<br />

Dieter Kipp, Partner<br />

DKipp@<strong>zeb</strong>.de


21<br />

Ausblick und Fazit<br />

Die NÜRNBERGER erkannte frühzeitig, dass durch Optimierungen<br />

im Produktmanagementprozess nachhaltig die<br />

Weichen für die Wettbewerbsfähigkeit gestellt werden.<br />

Der spartenübergreifende Prozess mit klaren Verantwort-<br />

lichkeiten ermöglicht nicht nur einen wesentlich effizienteren<br />

Prozess, sondern auch erhöhte Flexibilität, Innovation<br />

und Geschwindigkeit in der Produktentwicklung der<br />

NÜRNBERGER.<br />

Mirko Wolf<br />

Projektleiter<br />

Leiter NÜRNBERGER Akademie<br />

Dirk Petrautzki<br />

Stv. Projektleiter<br />

Leiter Betriebsorganisation<br />

NÜRNBERGER Lebensversicherung AG<br />

Dieter Kipp<br />

Partner<br />

<strong>zeb</strong><br />

Mirko Theine<br />

Manager<br />

<strong>zeb</strong>


22<br />

2 | OPERATIVE EXZELLENZ<br />

SIGNAL IDUNA<br />

Zentrale Betreuung durch Direktagentur<br />

Workshop-Reihe bringt Klarheit<br />

Eine signifikante Anzahl der Ausschließlichkeitsversicherer<br />

sieht sich mit einer steigenden Anzahl unbesetzter<br />

Bestände konfrontiert. Altersbedingtes Ausscheiden<br />

einer größeren Anzahl von erfahrenen Leistungsträgern<br />

in den kommenden Jahren sowie die andauernde positive<br />

Entwicklung am Arbeitsmarkt erschweren auch künftig<br />

die Besetzung der Bestände.<br />

Die Signal Iduna begegnet dieser Herausforderung mit<br />

dem Aufbau der Direktagentur, einer zentralen Vertriebseinheit<br />

zur Betreuung von temporär unbesetzten<br />

Beständen. Die Direktagentur ist keine Service-, sondern<br />

eine Vertriebseinheit, deren Aufgabengebiet sich<br />

im Wesentlichen mit den Funktionen einer dezentralen<br />

Agentur deckt. Die interne Organisation erfolgt nach<br />

dem Vorbild von erfolgreichen Unternehmeragenturen,<br />

getrennt in Spartenteams mit sich gegenseitig ergänzenden<br />

Experten.<br />

<strong>zeb</strong> hat die Direktagentur in einem Projekt bei der Grundlagenschaffung<br />

für einen stabilen Betrieb und der Sicherstellung<br />

der architekturkonformen IT-Unterstützung<br />

begleitet.<br />

Die Unterstützung erfolgte im Rahmen einer Workshop-Reihe<br />

an den Standorten Leipzig, Dortmund und<br />

Hamburg, in deren Verlauf die technischen, prozessualen<br />

und organisatorischen Anforderungen der Direktagentur<br />

durch Hospitation in den einzelnen Teams, die<br />

Auswertung vorhandener Dokumente und Gespräche<br />

mit Mitarbeitern sowie Führungskräften aufgenommen<br />

und bewertet wurden (vgl. Abb. 1).<br />

Gestützt wurde dieses Verfahren durch eine Geschäftsvorfallmessung,<br />

die Transparenz über die Art, Häufigkeit<br />

und Dauer der einzelnen Geschäftsvorfälle in den einzelnen<br />

Sparten geschaffen hat.<br />

Die erhobenen prozessualen, organisatorischen und<br />

technischen Anforderungen (IT) wurden strukturiert aufbereitet<br />

und in relevante Einheiten im Vertrieb, der Betriebsorganisation<br />

und der IT übergleitet. Übergreifende<br />

Punkte, die den Gesamtvertrieb betreffen, wurden mit<br />

den jeweiligen Projektleitern abgestimmt und in die bereits<br />

laufenden Projektaktivitäten integriert.


23<br />

STABILISIERUNG DES BETRIEBS UND SICHERSTELLUNG<br />

DER ARCHITEKTURKONFORMEN TECHNISCHEN UMSETZUNG<br />

1. WORKSHOP<br />

Kick-off<br />

2. WORKSHOP<br />

Abstimmung<br />

Prozesse<br />

3. WORKSHOP<br />

Abstimmung<br />

IT-Anforderungen<br />

4. WORKSHOP<br />

Finalisierung<br />

Prozesse<br />

5. WORKSHOP<br />

Finalisierung<br />

IT-Anforderungen<br />

6. WORKSHOP<br />

Detailplanung<br />

Umsetzungsphase<br />

ORGANISATORISCHE ANFORDERUNGEN<br />

Managementunterstützung<br />

PROZESSUALE ANFORDERUNGEN<br />

Hospitationen, Mitarbeitergespräche, Geschäftsvorfallmessung, Dokumentensichtung<br />

TECHNISCHE ANFORDERUNGEN<br />

Hospitationen, Mitarbeitergespräche, Dokumentensichtung<br />

Abbildung 1: Workshop-Reihe<br />

Vier Kernergebnisse<br />

Die beschriebene Vorgehensweise des Projekts führte zu<br />

vier wesentlichen Ergebnissen:<br />

• Durch die Erhebung der einzelnen Geschäftsvorfälle<br />

je Gruppe und der anschließenden Messung besteht<br />

heute Transparenz über die genaue Anzahl der<br />

einzelnen Geschäftsvorfälle sowie über deren Häufigkeit<br />

und Bearbeitungsdauer. Diese Transparenz<br />

ermöglicht nun eine genaue und bedarfsgerechte<br />

Einteilung der vorhandenen Ressourcen und bietet<br />

Anknüpfungspunkte für Optimierungsmaßnahmen,<br />

auch durch eine jetzt mögliche Priorisierung der Prozesse.<br />

• Auf organisatorischer und prozessualer Ebene wurden<br />

sieben Punkte identifiziert, die derzeit eine Herausforderung<br />

für den reibungslosen Geschäftsbetrieb<br />

der Direktagentur darstellen. Zu jedem dieser sieben<br />

Punkte wurden Lösungsoptionen erarbeitet und dokumentiert.<br />

Zusätzlich wurden vier Punkte identifiziert,<br />

die nicht nur die Direktagentur, sondern auch<br />

die gesamte Ausschließlichkeitsorganisation betreffen.<br />

Hier wurden die jeweiligen Ansprechpartner im<br />

Konzern identifiziert sowie die Anliegen der Direktagentur<br />

kommuniziert.<br />

• Im Hinblick auf die IT-Anforderungen konnten diese im<br />

Rahmen des Projekts gemeinschaftlich mit den Führungskräften<br />

und Mitarbeitern der Direktagentur erarbeitet<br />

werden. Im ersten Schritt wurde dazu eine hohe<br />

zweistellige Zahl von Benutzeranforderungen erhoben,<br />

welche anschließend durch Konsolidierung auf ca.<br />

50 IT-Anforderungen reduziert werden konnten. Die<br />

herausgearbeiteten IT-Anforderungen wurden zusätzlich<br />

spezifiziert und im Anschluss bei den IT-Kontaktstellen<br />

platziert.<br />

• Das vierte Projektergebnis lässt sich nicht in Zahlen<br />

quantifizieren, ist aber für die Direktagentur nicht<br />

weniger relevant. Durch das Projekt und die Vielzahl<br />

von geführten Gesprächen mit unterschiedlichen Bereichen<br />

und Abteilungen wurde im Konzern das Bewusstsein<br />

für die Direktagentur und ihre besonderen<br />

Anforderungen geschärft.


24<br />

2 | OPERATIVE EXZELLENZ<br />

„<strong>zeb</strong> ist der Experte für<br />

die Versicherungsindustrie.<br />

Wir denken voraus und<br />

kombinieren exzellentes<br />

Know-how für Lösungen<br />

aus einer Hand.“<br />

Svea Brömel, Senior Consultant<br />

SBroemel@<strong>zeb</strong>.de


25<br />

Ausblick und Fazit<br />

Die Direktagentur hat bereits im ersten Jahr ihres Bestehens<br />

einen stabilen Geschäftsbetrieb aufgebaut und wird<br />

nach Umsetzung der organisatorischen, prozessualen und<br />

technischen Anforderungen mit den bestehenden Kapazitäten<br />

nicht nur in der Lage sein, das Inbound-Geschäft zu<br />

bearbeiten, sondern auch weitere Outbound-Aktivitäten<br />

anzustoßen und so Neugeschäft im unbesetzten Bestand<br />

zu generieren.<br />

Unter Effizienzgesichtspunkten deutet viel darauf hin, dass<br />

sich das Modell der Direktagentur im Markt durchsetzen<br />

wird, da bedingt durch die ausschließlich telefonische Betreuung<br />

täglich ein Vielfaches der Kundenanfragen einer<br />

Agentur beantwortet werden kann.<br />

Udo Kallen<br />

Organisationsdirektor<br />

Exklusivvertrieb<br />

Signal Iduna<br />

Mario Fökel<br />

Vertriebsdirektor<br />

Vertriebsdirektion Direkt<br />

Signal Iduna<br />

Dr. Jan Hendrik Sohl<br />

Partner<br />

<strong>zeb</strong><br />

Raphael Neuberger<br />

Senior Consultant<br />

<strong>zeb</strong><br />

Michael Kötting<br />

Senior Consultant<br />

<strong>zeb</strong>


26<br />

2 | OPERATIVE EXZELLENZ<br />

BIG DATA & ANALYTICS<br />

<strong>zeb</strong>-Referenzarchitektur in der Praxis<br />

Praxiserprobte Referenzarchitektur<br />

Lösungen im Bereich Big Data & Analytics haben in den<br />

vergangenen Jahren bereits in vielen Branchen zu disruptiven<br />

Veränderungen geführt. Auf der steten Suche<br />

nach Ertragspotenzialen geraten diese Techniken zunehmend<br />

auch ins Blickfeld der Versicherungswirtschaft.<br />

Dabei existieren auf dem Weg zur erfolgreichen Anwendung<br />

dieser Technologien einige Herausforderungen.<br />

Zentraler Erfolgsfaktor ist auch hier die Generierung von<br />

umfassenderem und verlässlicherem Wissen über den<br />

Kunden. Nach Erfahrungen des <strong>zeb</strong> sind hier durchaus<br />

in hohem Maße bereits nutzbare Informationen bei den<br />

Versicherern vorhanden.<br />

Allerdings besteht zumeist Unklarheit über die notwendigen<br />

technischen Voraussetzungen zum Sammeln, Verknüpfen<br />

und Auswerten der Daten und somit über die<br />

eigene Leistungsfähigkeit in diesem Bereich. Dabei ist<br />

die Priorisierung und Umsetzung geeigneter Use Cases<br />

entscheidend für den Erfolg und damit auch die Akzeptanz<br />

bei der Anwendung der neuen Methoden.<br />

Auf Basis von Projekterfahrungen hat <strong>zeb</strong> eine Referenzarchitektur<br />

für Data-Analytics-Verfahren in der Versicherungswirtschaft<br />

entwickelt (vgl. Abb. 1). Diese Architektur<br />

kann auf zwei Wegen genutzt werden: Entweder kann<br />

sie direkt in der Systemlandschaft des Versicherungsunternehmens<br />

aufgebaut werden oder über sichere Zugriffe<br />

ohne weitere Installationen genutzt werden.<br />

Die Architektur erlaubt ein schnelles Arbeiten mit dem<br />

System, das je nach Bedarf mehr oder weniger eng<br />

durch <strong>zeb</strong>-Experten begleitet werden kann. Die Vorteile<br />

dieser Vorgehensweise liegen auf der Hand: Ideen für<br />

Use Cases können direkt verprobt und auf Signifikanz<br />

überprüft werden. Darüber hinaus können im Betrieb<br />

wertvolle Erkenntnisse für den Aufbau einer eigenen Architektur<br />

sowie Governance gewonnen werden.


27<br />

VISUALISIERUNG<br />

BUSINESS INTELLIGENCE REPORTING<br />

DIREKTES FEEDBACK<br />

6<br />

DATA ANALYTICS<br />

SQL, MDX<br />

ANALYTICS<br />

5<br />

4<br />

DATENHALTUNG<br />

DATA WAREHOUSE<br />

1<br />

DATA LAKE<br />

3<br />

ETL<br />

2<br />

DATENQUELLEN<br />

STRUCTURED SOURCES<br />

UNSTRUCTURED SOURCES<br />

Core Systems<br />

Marktdaten<br />

CRM<br />

News Web 2.0<br />

Geo<br />

Mails<br />

BIG-DATA-KOMPONENTEN<br />

1<br />

DATENTRANSFER<br />

Massendatentransport (DB und HDFS)<br />

4<br />

ANALYTICS<br />

In-Memory Datenverarbeitung<br />

2<br />

Echtzeit Eventverarbeitung<br />

4<br />

Indizierung / Management von Inhalt<br />

3<br />

3<br />

DATENSICHERUNG<br />

Verteiltes Dateisystem<br />

Cluster Ressourcenmanagement<br />

4<br />

5<br />

6<br />

NoSQL Datenabfrage<br />

Machine Learning<br />

CRM-Integration<br />

REPORTING<br />

Abbildung 1: Referenzarchitektur


28<br />

2 | OPERATIVE EXZELLENZ<br />

Anwendungsbeispiel Kfz-Schäden<br />

Wie kann diese Technologie nun praktisch angewendet<br />

werden? In einem <strong>zeb</strong>-Projekt bei einem großen mittelständischen<br />

Versicherungsunternehmen ging es beispielsweise<br />

um eine verbesserte Prognose von Kfz-Schäden.<br />

Hier stellte <strong>zeb</strong> binnen weniger Arbeitstage eine<br />

Systemlandschaft zur Verfügung, in der neue Algorithmen<br />

zur besseren Vorhersage von Schadenhöhen und<br />

-häufigkeiten im Bereich Kfz konstruiert und analysiert<br />

wurden – unter Hinzuziehung unstrukturierter, externer,<br />

frei zugänglicher Daten.<br />

Das Ergebnis war gleich in zweifacher Hinsicht ein Gewinn<br />

für das Versicherungsunternehmen: Zum einen<br />

konnten hier Methoden entwickelt werden, die eine in<br />

wichtigen Teilen wesentlich bessere Prognosequalität als<br />

die bestehenden Verfahren haben. Zum anderen konnten<br />

sich viele Versicherungsmitarbeiter durch die enge<br />

Einbindung in das Projekt unmittelbar mit der neuen<br />

Technik vertraut machen und sich von den immensen<br />

Möglichkeiten und Vorteilen dieser Verfahren überzeugen.<br />

Ihre Ansprechpartner:<br />

Stefan Geipel, Partner<br />

SGeipel@<strong>zeb</strong>.de<br />

Jörg Bischoff, Senior Manager<br />

JBischoff@<strong>zeb</strong>.de<br />

Dr. Mark Hahmeier, Senior Manager<br />

MHahmeier@<strong>zeb</strong>.de


29<br />

„Erfolg im digitalen Wandel -<br />

from thought to action!“<br />

Stefan Niebisch, Manager<br />

Stefan.Niebisch@<strong>zeb</strong>.de


30<br />

3 | FINANZEN UND RISIKOMANAGEMENT<br />

ALTE LEIPZIGER – HALLESCHE<br />

Einführung <strong>zeb</strong>.control.regulatory – Solvency II<br />

Erst die Soloebene, dann das Gruppenmodul<br />

Das zum 01.01.2016 in Kraft getretene Regelwerk<br />

Solvency II stellt weitreichende Anforderungen an die<br />

fachliche und technische Steuerungsarchitektur von<br />

europäischen Versicherungsunternehmen. Die umfangreichen<br />

Berechnungs- und Berichtspflichten in allen<br />

drei Säulen in Verbindung mit einer hohen Meldefrequenz<br />

und sich sukzessive verkürzenden Erstellungsfristen<br />

haben eine frühzeitige Vorbereitung auf das<br />

neue Aufsichtsregime unabdingbar gemacht.<br />

Aufgrund der hohen Bedeutung eines integrierten Datenhaushalts<br />

und einer stringenten Prozessunterstützung<br />

hat der ALTE LEIPZIGER – HALLESCHE Konzern<br />

bereits 2012 ein Auswahlverfahren zur Identifizierung<br />

einer geeigneten Solvency-II-Lösung durchgeführt. Der<br />

Fokus der Ausschreibung lag dabei auf der Berechnung<br />

der ökonomischen Eigenmittel und regulatorischen<br />

Kapitalanforderungen in Säule 1 sowie der Erzeugung<br />

der quantitativen Meldebogen in Säule 3. Ein weiteres<br />

Kriterium war die Flexibilität und Ausbaufähigkeit der<br />

Anwendung im Hinblick auf die Nutzung der Branchenmodelle<br />

für Lebens- und Krankenversicherer sowie die<br />

Revisionssicherheit des Prozesses. Nach erfolgreich<br />

absolvierter Teststellung erhielt <strong>zeb</strong> den Auftrag zur Einführung<br />

der Solvency-II-Module zur Säule 1 und 3 von<br />

<strong>zeb</strong>.control im ALTE LEIPZIGER – HALLESCHE Konzern.<br />

Das Projekt zur Einführung von <strong>zeb</strong>.control.regulatory –<br />

Solvency II in der ALTE LEIPZIGER startete in 2013<br />

und verfolgte das Ziel, frühzeitig die grundlegende<br />

Meldefähigkeit für alle meldepflichtigen Konzernunternehmen<br />

auf Soloebene sicherzustellen, um dann<br />

im Anschluss das Gruppenmodul zu implementieren.<br />

Vor diesem Hintergrund war es dem ALTE LEIPZIGER –<br />

HALLESCHE Konzern besonders wichtig, die Umsetzung<br />

mit genügend Vorlauf vor dem offiziellen Inkrafttreten<br />

von Solvency II abzuschließen, um noch ausreichend<br />

zeitlichen Spielraum für Testzwecke sowie etwaige Änderungen<br />

und Weiterentwicklungen zu haben.<br />

Im Anschluss an die kundenspezifische Parametrisierung<br />

des Systems lag eine zentrale Projektherausforderung<br />

darin, die umfangreichen Daten für die verschiedenen<br />

Konzernunternehmen zu beschaffen und zusammenzuführen<br />

sowie qualitätsgesichert und über die definierten<br />

Schnittstellen in <strong>zeb</strong>.control einzuladen. Die Datenbelieferung<br />

im Konzern wurde dabei zentral durch den Fachbereich<br />

Unternehmensplanung auf Basis der durch die<br />

Kapitalanlage, die Aktuariate und das Rechnungswesen<br />

zur Verfügung gestellten Roh- bzw. Basisdaten gesteuert.<br />

Nach der erfolgreichen Implementierung von <strong>zeb</strong>.control<br />

und der Herstellung der grundsätzlichen Meldefähigkeit<br />

wurden die Preparatory-Phase in 2015 und die ersten<br />

Meldungen in 2016 zur Implementierung von zwischenzeitlichen<br />

aufsichtsrechtlichen Änderungen sowie zur<br />

Optimierung des aufgesetzten Meldeprozesses genutzt.<br />

Abbildung 1 zeigt das durch <strong>zeb</strong>.control unterstützte<br />

fachlich/technische Prozessmodell, welches im ALTE<br />

LEIPZIGER – HALLESCHE Konzern auch seit 2015 konsequent<br />

eingesetzt wird.


31<br />

Aufsichtsrechtliche Anforderungen erfüllt<br />

Mit dem erfolgreichen Abschluss des Projekts verfügt der<br />

ALTE LEIPZIGER – HALLESCHE Konzern über einen Prozess<br />

und eine Softwarelösung zur Abdeckung der Solvency-II-Anforderungen<br />

aus den Säulen 1 und 3. Der Solvency-II-Prozess<br />

im Hause der ALTE LEIPZIGER – HALLESCHE<br />

wurde im Rahmen einer freiwilligen Prüfung durch den<br />

Wirtschaftsprüfer bereits 2016 gründlich analysiert und<br />

abgenommen.<br />

Die ALTE LEIPZIGER – HALLESCHE ist mit Prozess und<br />

Software nun in der Lage, die aufsichtsrechtlichen Anforderungen<br />

zu erfüllen und gleichzeitig die wesentlichen<br />

ökonomischen Kennzahlen in eine interne Sicht und<br />

Steuerungsperspektive einzubeziehen.<br />

A. PROZESSE AN DER SCHNITTSTELLE ZU ZEB.CONTROL<br />

DATENBEREITSTELLUNG<br />

DATENIMPORT<br />

i<br />

Befüllung der Datenschnittstelle<br />

ii<br />

ETL-Prozess<br />

B. PROZESSE INNERHALB VON ZEB.CONTROL<br />

EINGANGSDATEN-<br />

PRÜFUNG<br />

SZENARIO-<br />

MANAGEMENT<br />

REPORTING<br />

MELDUNG<br />

1. Technische Datenqualitätsprüfungen<br />

(und<br />

(Definition, Anpassung)<br />

4. Datenszenarien<br />

regelbasierte maschinelle<br />

Korrektur) 1<br />

5. Parameterszenarien<br />

(Definition, Anpassung)<br />

2. Fachliche Datenqualitätsprüfungen<br />

(und manuelle<br />

6. Konfiguration<br />

Korrekturmöglichkeit) 1 Gesamtszenario<br />

3. (Freigabe Eingangsdaten) 1 7. Szenariokalkulation<br />

8. Aufsichts<strong>report</strong>ing<br />

9. Individual<strong>report</strong>ing<br />

10. Ad-hoc-Analyse<br />

11. Erzeugung XBRL-Datei<br />

12. Technische Validierung<br />

Meldedaten<br />

13. Fachliche Validierung<br />

Meldedaten<br />

14. Einzelfreigabe Reports<br />

(QRT)<br />

15. Gesamtfreigabe Meldung<br />

(VU)<br />

16. Download XBRL-Datei<br />

17. Quittierung des Uploads<br />

zur BaFin<br />

1) Korrekturen und Freigabe als optionaler Schritt im Standard-Prozessmodell –<br />

derzeit keine Verwendung seitens ALTE LEIPZIGER – HALLESCHE.<br />

Abbildung 1: Durch <strong>zeb</strong>.control unterstützter Meldeprozess Solvency II


32<br />

3 | FINANZEN UND RISIKOMANAGEMENT<br />

„ Auf Basis unserer fachlichen Expertise und<br />

vielseitigen Projekterfahrungen entwickeln<br />

wir <strong>zeb</strong>.control – eine flexible Software im<br />

Bereich Finance, Risk und Regulatory.“<br />

Andrea Dingwerth, Senior Manager<br />

ADingwerth@<strong>zeb</strong>.de


33<br />

Stabile Basis für die Zukunft<br />

Mit dem auf diese Art und Weise implementierten Solvency-II-Prozess<br />

und seiner technischen und organisatorischen<br />

Verankerung mittels <strong>zeb</strong>.control hat der ALTE<br />

LEIPZIGER – HALLESCHE Konzern eine stabile Basis für<br />

alle zukünftigen Meldungen, regulatorischen Veränderungen<br />

und für alle bereits heute absehbaren Herausforderungen<br />

geschaffen, wie z. B. für die sukzessive Verkürzung<br />

der Meldefristen bis zum Jahr 2020. Auf Grundlage der<br />

heutigen Umsetzung der Säule-1-Berechnungen und<br />

Säule-3-Meldungen mit <strong>zeb</strong>.control können Schritt für<br />

Schritt weitere vorgelagerte Prozesse zur Datenbereitstellung<br />

oder Vorberechnungen automatisiert werden.<br />

Dies erfolgt mit dem Ziel, manuelle Schritte und den Einsatz<br />

nicht revisionssicherer Systeme sukzessive weiter zu<br />

reduzieren und eine immer höhere Exzellenz im Meldeprozess<br />

zu erreichen.<br />

Marcus Tersi<br />

Zentralbereichsleiter<br />

Unternehmensplanung/<br />

Controlling/Risikomanagement<br />

ALTE LEIPZIGER – HALLESCHE<br />

René Romero-Bastil<br />

Bereichsleiter<br />

Risikosteuerung/Solvency<br />

ALTE LEIPZIGER – HALLESCHE<br />

Dr. Jan Hendrik Sohl<br />

Partner<br />

<strong>zeb</strong><br />

Marco Ulrich<br />

Manager<br />

<strong>zeb</strong>


34<br />

3 | FINANZEN UND RISIKOMANAGEMENT<br />

GRAWE GROUP<br />

Effiziente ORSA-Projektionen auf Solo- und Gruppenebene<br />

Säule 1: Stresstests und Sensitivitäten<br />

Die Grazer Wechselseitige Versicherungsgruppe (GRAWE<br />

Group) ist ein traditionsreicher österreichischer Versicherungskonzern.<br />

Die GRAWE Group beschäftigt rund<br />

4.520 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in 13 zentralund<br />

osteuropäischen Staaten. Dadurch verbindet die<br />

GRAWE Länder und Menschen, Banken und Versicherungen<br />

zu einem umfangreichen Netzwerk.<br />

In dem Projekt war die Umsetzung der Solvency-II-Anforderungen<br />

für neun nach EU-Recht meldepflichtige<br />

Versicherungsgesellschaften (solo) sicherzustellen. Im<br />

Gruppenprozess der GRAWE sind zudem weitere neun<br />

Versicherungstochtergesellschaften aus dem Nicht-EU-<br />

Raum, ein Bankenkonzern sowie zwölf Immobilienunternehmen<br />

einer Immobilienholding miteinzubeziehen.<br />

Um die komplexen fachlichen, prozessualen und datentechnischen<br />

Anforderungen erfüllen zu können,<br />

suchte die GRAWE Group eine mandantenfähige Solvency-II-Software.<br />

Wesentliche Anforderungen an die<br />

Lösung waren dabei u. a.:<br />

• Abbildung von Kompositgesellschaften<br />

• Revisionssicherheit<br />

• integrierte Prozesssteuerung<br />

• durchgängige Ablaufdokumentation im System<br />

• Mehrnutzerfähigkeit<br />

• Rollen- und Rechteverwaltung<br />

• Mehrsprachen- und Mehrwährungsfähigkeit<br />

Die GRAWE hat alle seit Inkrafttreten von Solvency II<br />

zum 01.01.2016 erforderlichen Solvency-II-Meldungen<br />

für die dazu verpflichteten EU-Gesellschaften<br />

sowie für die Gruppe mittels der Standardsoftware<br />

<strong>zeb</strong>.control innerhalb der gesetzlichen Meldefristen<br />

erfolgreich durchgeführt.<br />

Durch die umfangreiche Verwendung des Säule-1-Standardformel-Rechenkerns<br />

von <strong>zeb</strong>.control sowie die Ergänzung<br />

GRAWE-spezifischer Rechenfunktionen hat die<br />

GRAWE die Möglichkeit, zahlreiche Säule-2-relevante<br />

Stresstests und Sensitivitätsanalysen mit diesem Modul<br />

effizient abzubilden – z. B. im Bereich der Prämien- und<br />

Reserverisiko-Volatilitäten, Marktrisikofaktoren und Gegenpartei-Ratings.<br />

Darüber hinaus können diese als<br />

Grundlage für die ORSA-Berechnungen in das integrierte<br />

Säule-2-Modul von <strong>zeb</strong>.control per Knopfdruck überführt<br />

werden (vgl. Abb. 1).<br />

Die Realisierung ihres langfristigen Zielbilds – eine integrierte<br />

Solvency-II-Lösung für alle drei Säulen – war für<br />

die GRAWE im Auswahlprozess von großer Bedeutung.<br />

Nach erfolgreich absolvierter Teststellung erhielt <strong>zeb</strong><br />

den Auftrag zur Einführung von <strong>zeb</strong>.control.regulatory –<br />

Solvency II in der GRAWE Group.


35<br />

Säule 2: ORSA-Projektionen<br />

Die Projektion und das Management von Risiken über<br />

eine mehrjährige Planungsperiode haben für die GRAWE<br />

Group einen hohen Stellenwert. Neben der Säule-1-<br />

Sicht (SCR-Standardformel) werden wesentliche Risiken<br />

durch unternehmensinterne Verfahren quantifiziert<br />

(Säule 2 Overall Solvency Needs, OSN). Kurzfristige<br />

Anfragen des Vorstands zur risikoseitigen Auswirkung<br />

geschäftspolitischer Entscheidungen werden dabei<br />

zeitnah quantifiziert. Mit <strong>zeb</strong>.control.regulatory – Solvency<br />

II Säule 2 verfügt die GRAWE über die passende<br />

Software zur Bewältigung aller ORSA-Herausforderungen<br />

sowohl auf Solo- als auch auf Gruppenebene.<br />

VU-eigenes Risikoprofil<br />

(OSN)<br />

SCR-OSN-Vergleich<br />

Sensitivitätsanalysen<br />

Automatische Säule-1-<br />

Datenübernahme<br />

ZEB.CONTROL.REGULATORY – SOLVENCY II SÄULE 2<br />

Schnittstellen mit der<br />

strategischen Planung<br />

SCR- und OSN-<br />

Projektionen<br />

Stresstesting/<br />

Szenarioanalysen<br />

Gruppen-ORSA<br />

Abbildung 1: <strong>zeb</strong>.control.regulatory – Solvency II Säule 2


36<br />

3 | FINANZEN UND RISIKOMANAGEMENT<br />

Basierend auf dem GRAWE-individuellen Risikoprofil und<br />

internen Quantifizierungsmethoden liefert <strong>zeb</strong>.control.regulatory<br />

– Solvency II Säule 2 eine vergleichende Analyse<br />

mit SCR-Risikowerten sowie Sensitivitätsanalysen zur<br />

Identifikation der Wesentlichkeit von Risiken. Durch die<br />

Projektionsfunktionalitäten des Säule-2-Moduls führt die<br />

GRAWE eine konsistente Projektion von Solvenzbilanz,<br />

Eigenmitteln und Risiken sowie Stresstests und Szenarioanalysen<br />

durch. <strong>zeb</strong>.control bietet hierfür einen Projek-<br />

tionsansatz, bei dem einfache Fortschreibungen für kleine<br />

Nicht-EU-Versicherungs- oder Betriebsgesellschaften<br />

genutzt und für bedeutende Gesellschaften detailliertere<br />

Planungsfunktionalitäten zusätzlich angewendet werden<br />

können. Im Gruppenmodul führt die GRAWE in einem effizienten<br />

Konsolidierungsansatz projizierte Solo-Ergebnisse<br />

sowie Ergebnisse der letzten Gruppen-Jahresmeldung zusammen<br />

und stellt diese im jährlichen ORSA-Bericht für<br />

die GRAWE Group dar.<br />

Mag. Dr. Othmar Ederer<br />

Vorsitzender des Vorstands<br />

GRAWE Vermögensverwaltung<br />

Mag. Sibylle Scaria<br />

Leiterin Konzern-<br />

Risikomanagement<br />

GRAWE Group<br />

Dr. Sven Jansen<br />

Partner<br />

<strong>zeb</strong><br />

Dr. Alexander Ludwig<br />

Manager<br />

<strong>zeb</strong>


37<br />

WWK VERSICHERUNGEN<br />

Aufbau eines risikobasierten IKS-Framework<br />

Die WWK Versicherungsgruppe ist eine deutsche Versicherungsgruppe<br />

mit über 1.300 Mitarbeitern und Sitz<br />

in München, die sich im Wesentlichen aus der WWK Lebensversicherung<br />

a. G., der WWK Allgemeine Versicherung<br />

AG, der WWK Pensionsfonds AG und der WWK Investment<br />

S.A. zusammensetzt. Das Kerngeschäft der<br />

WWK liegt in der Vorsorge, Absicherung und Vermögensanlage<br />

– seit Jahrzehnten gehört sie u. a. zu den Marktführern<br />

im Bereich der fondsgebundenen Lebens- bzw.<br />

Rentenversicherung. Die Substanz- und Wachstumsstärke<br />

der WWK sowie die hohe Produktqualität spiegeln<br />

sich in diversen Auszeichnungen wider: Die WWK wurde<br />

zum siebten Mal als „Bester Lebensversicherer Deutschlands“<br />

sowie als Unternehmen mit der „höchsten Substanzkraft“<br />

prämiert und von Ratingagenturen mit der<br />

Finanzstärke „AAA“ bewertet. Die WWK Versicherungsgruppe<br />

verfügt über 10.000 Vertriebspartner und rund<br />

1,3 Millionen Kunden.<br />

Aufbau eines gruppenweiten IKS-Framework<br />

Versicherungsunternehmen sind gesetzlich verpflichtet,<br />

ein ihrer Größe und Komplexität angemessenes internes<br />

Kontrollsystem (IKS) zu etablieren. Darunter wird ein unternehmensweites<br />

Netz von Kontrollen und Prüfroutinen<br />

zur Einhaltung bestimmter Richtlinien und zur Vermeidung<br />

von Schäden durch das eigene Personal oder Dritte<br />

verstanden. Die Rechtsgrundlagen eines IKS finden sich<br />

u. a. in der Solvency-II-Richtlinie, in diversen BaFin-Rundschreiben<br />

sowie im Versicherungsaufsichtsgesetz und im<br />

Aktiengesetz. 1 Die gesetzlichen Vorschriften sind grundsätzlicher<br />

Art und wenig spezifisch bzw. konkret – die Interpretation<br />

dieser Vorschriften für das eigene Unternehmen<br />

und insbesondere die praktische Ausgestaltung der<br />

Umsetzung obliegt damit jedem einzelnen Versicherer.<br />

Ein IKS muss dabei unterschiedlichen Anforderungen<br />

genügen (vgl. Abb. 1): Zum einen gelten für ausgesuchte<br />

Geschäftsprozesse spezifische Kontrollvorschriften,<br />

beispielsweise für Prozesse im Umfeld der Geldwäscheprävention.<br />

Zum anderen muss das IKS im Sinne eines<br />

gesamthaften Framework auf Basis einer Top-down-<br />

Perspektive alle aus Risikogesichtspunkten relevanten<br />

Geschäftsprozesse mit Schlüsselkontrollen abdecken.<br />

In der WWK lagen zu Projektbeginn bereits IKS-Elemente<br />

in bestimmten Unternehmensprozessen vor – eine<br />

durchgängige Abdeckung aller wesentlichen Unternehmensprozesse<br />

mit angemessenen Kontrollpunkten<br />

existierte jedoch nicht. Kern des <strong>zeb</strong>-Auftrags war daher<br />

der Aufbau eines gruppenweiten IKS-Framework auf der<br />

Grundlage eines Top-down-Zielbilds.<br />

INTERNES KONTROLLSYSTEM<br />

Perspektive<br />

Bottom-up<br />

Top-down<br />

Prüfungsgegenstand<br />

Ausgesuchte<br />

Geschäftsprozesse<br />

IKS-Leitlinien/Framework<br />

Prüfungsansatz<br />

Stichprobenartige Einzelprüfung<br />

auf Angemessenheit<br />

Gesamthafte Prüfung auf Basis<br />

Wesentlichkeitsprinzip<br />

Rechtliche<br />

Grundlagen<br />

HGB/MaRisk<br />

Solvency II<br />

Zeitliche<br />

Dimensionen<br />

Heutige Anforderungen<br />

Zukünftige Anforderungen<br />

Abbildung 1: Anforderungen an ein internes Kontrollsystem (IKS)<br />

1) Solvency-II-Richtlinie: 2009/138, Artikel 41; Versicherungsaufsichtsgesetz: VAG § 64a; Aktiengesetz: AktG § 107.


38<br />

3 | FINANZEN UND RISIKOMANAGEMENT<br />

Fünfstufiges Vorgehensmodell<br />

<strong>zeb</strong> verfügt über ein praxiserprobtes Vorgehensmodell<br />

zum Aufbau eines aufsichtskonformen und ganzheitlichen<br />

IKS-Framework (vgl. Abb. 2). Startpunkt des Vorgehens<br />

ist eine unternehmensweite Prozessinventur zur<br />

Identifikation von Prozessen, die gemäß dem risikobasierten<br />

Ansatz als wesentlich einzustufen sind, d. h. mit<br />

potenziell unternehmensgefährdenden Risiken behaftet<br />

sind. Die wesentlichen Unternehmensprozesse werden<br />

in einer sogenannten Prozesslandkarte dokumentiert<br />

(Stufe 2). Diese ist nach Unternehmensbereichen<br />

gegliedert (Rechnungswesen, Aktuariate, Kapitalanlage<br />

etc.) und stellt das Kernergebnis der Top-down-Prozessinventur<br />

dar.<br />

In Kundenworkshops werden die in der Landkarte erfassten<br />

Prozesse einer Risikobeurteilung unterzogen (Stufe<br />

3), die die geschäftskritischen Prozessschritte mit besonders<br />

hohem Verlustpotenzial identifiziert. In Stufe 4<br />

werden diese geschäftskritischen Prozessschritte mit<br />

Kontrollpunkten versehen, die in der Risiko-/Kontrollmatrix<br />

zu dokumentieren sind. Zur dauerhaften Implementierung<br />

des IKS (Stufe 5) sind entsprechende<br />

Reporting-Logiken sowie Mitarbeiterschulungen und<br />

Prozessreviews zu etablieren.<br />

UNTERNEHMENSSTRATEGIE/GOVERNANCE<br />

Vorstand/Aufsichtsrat<br />

Risikomanagment Compliance Interne Revision<br />

INTERNES KONTROLLSYSTEM<br />

Vorgehensweise zur Erstellung eines IKS<br />

Prozessinventur IKS<br />

Prozessdokumentation<br />

Risikoidentifikation/<br />

-beurteilung<br />

Risikoerkennung/<br />

Kontrolle<br />

Implementierung<br />

dauerhaftes IKS<br />

Liste der IKS-relevanten<br />

Prozesse<br />

Prozesslandkarte<br />

Prozessrisikoerfassung<br />

und -beurteilung<br />

Kontrollbeschreibung,<br />

Risiko-Kontroll-Matrix<br />

Prüfprozesse und<br />

IKS-Reporting<br />

Abbildung 2: <strong>zeb</strong>-Vorgehensmodell IKS


39<br />

Ausblick und Fazit<br />

Wichtigstes Projektergebnis ist die gemeinsam mit<br />

der WWK entwickelte Prozesslandkarte, die erstmals<br />

einen Überblick über alle in der WWK Versicherungsgruppe<br />

als wesentlich einzustufenden Geschäftsprozesse<br />

enthält. Auf dieser Basis lassen sich wirksame<br />

IKS-Kontrollpunkte unternehmensweit und am Risikogehalt<br />

orientiert definieren. Die Risikobeurteilung<br />

(Stufe 3) und die Risikokontrolle (Stufe 4) wurden<br />

exemplarisch für einen wesentlichen Geschäftsprozess<br />

im Projekt durchgeführt – in einem gemeinsam mit<br />

dem Kunden entwickelten Umsetzungsplan wurde das<br />

Rollout auf sämtliche wesentliche Geschäftsprozesse<br />

geplant und verabschiedet. Die WWK Versicherungsgruppe<br />

erfüllt damit die Anforderungen der Aufsicht<br />

an eine top-down-basierte und risikofokussierte<br />

IKS-Logik.<br />

Christian Kehl<br />

Projektmanager / Prokurist<br />

WWK Lebensversicherung a. G.<br />

Dr. Philipp Faber<br />

Senior Manager<br />

<strong>zeb</strong>


40<br />

3 | FINANZEN UND RISIKOMANAGEMENT<br />

SFCR-BENCHMARKING<br />

Analyse und Steuerung der Solvenzquote<br />

Mitte 2017 haben die Versicherer erstmals ihre Berichte<br />

zur Solvenz- und Finanzlage (Solvency and Financial<br />

Condition Report – SFCR) veröffentlicht. Auch wenn die<br />

umfangreichen Zahlenwerke bislang wenig Interesse<br />

in der breiten Öffentlichkeit erfahren haben, so dürfte<br />

doch feststehen: Die konkrete Solvenzausstattung wird<br />

zukünftig für Kunden, Vertriebspartner, Mitarbeiter, Eigentümer,<br />

Presse und nicht zuletzt für die Aufsichtsbehörden<br />

eine immer stärkere Bedeutung erlangen. Für die<br />

Versicherer stellen sich dabei wichtige strategische und<br />

geschäftspolitische Fragen:<br />

• Welche Faktoren treiben die Solvenzquote ganz<br />

konkret?<br />

• Wie können diese Parameter gezielt gesteuert<br />

werden?<br />

• Welche Gestaltungsoptionen nutzen Wettbewerber?<br />

• Welche Maßnahmen zur systematischen Steuerung<br />

der Solvenzquote sind für das eigene Versicherungsunternehmen<br />

(VU) sinnvoll?<br />

Mit dem SFCR-Benchmarking stellt <strong>zeb</strong> dem Versicherungsmanagement<br />

ein Instrument bereit, das die Analyse<br />

und Steuerung der Solvenzquote umfassend unterstützt.<br />

Drei Module liefert das SFCR-Benchmarking:<br />

1. Benchmarkdaten: Datenbank mit den vollständigen<br />

SFCR-Daten (ca. 1.900 Datenfelder je VU) für<br />

330 deutsche Erst- und Rückversicherungsunternehmen<br />

(solo) sowie Gruppe – getrennt nach den<br />

Sparten Leben, Kranken und Sach–, Standard- und<br />

(partial-)internes Modell.<br />

2. SFCR-Steuerungsbaum: <strong>zeb</strong>-Analyse- und Simulationsmethodik<br />

für die Solvenzquote – Auswertung und<br />

Gegenüberstellung von einzelnen VU, frei definierbaren<br />

Vergleichsgruppen (Peergroups) und Gesamtmarkt;<br />

systematische Aufspaltung der Solvenzquote<br />

nach benchmarkfähigen SFCR-Kennzahlen in den<br />

Steuerungsbereichen Bilanzstruktur, Kapital, Kapitalanlage,<br />

versicherungstechnische Rückstellungen,<br />

Risiken/Risikotreiber (vgl. Abb. 1).<br />

3. Betriebswirtschaftliche Kennzahlen: Verknüpfungsmöglichkeit<br />

mit sonstigen Datenquellen (z. B. HGB-<br />

Ergebnisdaten oder ökonomische Ergebnisse) zur<br />

weiterführenden Analyse für die betriebswirtschaftliche<br />

Steuerung.<br />

Solvenzquote (in %)<br />

250,7%<br />

S2-Eigenmittelquote an SBS 43,4%<br />

S2-Eigenmittel<br />

13,0%<br />

SBS 1<br />

S2-VT-Rückstellungsquote<br />

an SBS<br />

S2-VT-Rückstellungen<br />

SBS<br />

S2-Sonstige Verbindlichkeiten<br />

(ohne Nachrangm.) an SBS<br />

S2-Verbindlichkeiten (sonst.)<br />

SBS<br />

36,0%<br />

76,0%<br />

20,6%<br />

11,0%<br />

S2-Eigenmittel<br />

SCR<br />

426,0%<br />

SCR-Risikoanteil am BSCR<br />

86,0%<br />

Gesamtmarkt Sach 2016<br />

Gesamtmarkt Leben 2016<br />

SCR-Risikointensität<br />

SCR<br />

SBS<br />

17,3%<br />

3,2%<br />

SCR<br />

BSCR<br />

Basis-SCR-Risikointensität<br />

36,0%<br />

20,1%<br />

BSCR<br />

SBS<br />

11,3%<br />

1) SBS = Solvenzbilanzsumme.<br />

Abbildung 1: SFCR-Steuerungsbaum (Auszug Topkennzahlen)


41<br />

Abbildung 2 beispielsweise zeigt den Marktvergleich<br />

Solvenzquote vs. RoRaC deutscher Lebensversicherer.<br />

Welche Versicherer erzielen gleichzeitig überdurchschnittliche<br />

Ergebnisse bei hoher Solvenzquote? Welche<br />

Solvency-II-Gestaltungsmöglichkeiten werden ggf. von<br />

diesen genutzt? Die Erkenntnisse aus dem Benchmarkvergleich<br />

können dem Vorstand und den Versicherungsmanagern<br />

dabei gezielte Impulse für die ökonomische<br />

und regulatorische Steuerung im eigenen Unternehmen<br />

geben.<br />

10,0%<br />

426 %<br />

7,5%<br />

5,0%<br />

3,7 %<br />

RoRaC<br />

2,5%<br />

0,0%<br />

-2,5%<br />

-5,0%<br />

0%<br />

200% 400% 600% 800% 1000%<br />

Solvabilitätsquote<br />

Abbildung 2: Betriebswirtschaftliche Analyse deutscher Lebensversicherer – Solvenzquote und RoRaC im Vergleich (31.12.2016)<br />

Ihr Ansprechpartner:<br />

Dr. Sven Jansen, Partner<br />

SJansen@<strong>zeb</strong>.de


42<br />

3 | FINANZEN UND RISIKOMANAGEMENT<br />

„Die Finanz- und Risikobereiche<br />

der Versicherer werden sich zu<br />

einer integrierten Steuerungsfunktion<br />

weiterentwickeln –<br />

CFO und CRO werden zum<br />

strategischen Sparringspartner<br />

und Berater des Vorstands.“<br />

Dr. Sven Jansen, Partner<br />

SJansen@<strong>zeb</strong>.de


43<br />

ZEB.REGULATORY.INFORMATION<br />

Mit Tools und Workshops die Regulierungsflut<br />

effizient managen<br />

Die Intensität regulatorischer Anforderungen für Versicherungsunternehmen<br />

ist in den letzten Jahren stetig<br />

gewachsen. Hieraus resultieren strategische und operationelle<br />

Risiken für die Unternehmen. Viele Gesellschaften<br />

verfügen aber oft nicht über ausreichende Personalkapazität,<br />

um die Vielzahl aufsichtsrechtlich relevanter<br />

Entwicklungen im Blick zu behalten, zu bewerten und anschließend<br />

richtig zu handeln. Zudem binden die Umsetzungserfordernisse<br />

Ressourcen, die für wertschöpfende,<br />

kundenorientierte Aktivitäten fehlen − dadurch können<br />

vertriebliche Opportunitäten womöglich nicht wahrgenommen<br />

werden.<br />

Mit dem neuen Tool-Set <strong>zeb</strong>.regulatory.information<br />

unterstützt <strong>zeb</strong> Versicherungsunternehmen, die Regulierungsflut<br />

zu überblicken und effizient zu managen<br />

(vgl. Abb. 1):<br />

Die Inhalte von Monitor und Radar werden online über<br />

https://regulatory-hub.com bereitgestellt. Die Plattform<br />

ist so optimiert, dass die Nutzung über Computer,<br />

Tablet oder Smartphone erfolgen kann, und sie bietet<br />

zahlreiche Filter-, Such- und Exportfunktionalitäten.<br />

Mit <strong>zeb</strong>.regulatory.information verlieren die Nutzer keine<br />

regulatorische Initiative mehr aus dem Blick und setzen<br />

den richtigen Fokus bei der Bewertung der wesentlichen<br />

Herausforderungen und Ableitung von Steuerungsimpulsen.<br />

Neue Regulierungsinitiativen werden durch <strong>zeb</strong><br />

analysiert, zeitlich sortiert und inhaltlich gebündelt.<br />

Mehr als 100 Kunden aus dem Banking-Bereich nutzen<br />

bereits diesen Service, den <strong>zeb</strong> jetzt auch für die Versicherungsbranche<br />

anbietet. Mehr Informationen finden<br />

Sie unter https://regulatory-hub.com.<br />

• Im <strong>zeb</strong>.regulatory.monitor wird eine umfassende<br />

Übersicht der wesentlichen aktuellen Entwicklungen<br />

regulatorischer Initiativen mit Bezug zur Versicherungsbranche<br />

zusammengestellt. Der Monitor enthält<br />

Eckdaten, Informationen zum Umsetzungsstatus sowie<br />

eine Kurzbeschreibung aller erfassten Initiativen.<br />

• Der <strong>zeb</strong>.regulatory.radar enthält eine managementorientierte<br />

Darstellung und Bewertung ausgewählter regulatorischer<br />

Themenkomplexe. Die Themen werden dabei<br />

hinsichtlich ihres Impacts auf Geschäftsmodell und<br />

Kosten (Wichtigkeit) sowie Umsetzungszeitpunkt und<br />

Komplexität der Umsetzung (Dringlichkeit) bewertet.<br />

• Im Rahmen von Workshops bietet <strong>zeb</strong> darüber hinaus<br />

auch die Möglichkeit, eine unternehmensindividuelle<br />

strategische Einordnung relevanter regulatorischer Initiativen<br />

vorzunehmen. Gemeinsam mit Spezialisten<br />

aufseiten des Versicherungsunternehmens führen die<br />

<strong>zeb</strong>-Fachexperten eine Bewertung des Chancen- und<br />

Bedrohungspotenzials ausgewählter Initiativen durch<br />

und leiten daraus Handlungsoptionen bzw. -notwendigkeiten<br />

ab.


44<br />

3 | FINANZEN UND RISIKOMANAGEMENT<br />

ONLINE-PLATTFORM REGULATORY-HUB.COM<br />

1. Monitor 2. Radar 3. <strong>zeb</strong>.regulatory.workshop<br />

(optional)<br />

Umfassender Überblick über die<br />

aktuelle Regulierungslandschaft 1<br />

mit über 300 aktuellen Initiativen<br />

Kurzprofile der bedeutendsten<br />

Regulierungsinitiativen und -themen 1<br />

inklusive Impact-Analyse 2<br />

Kundenindividuelle Einordnung<br />

regulatorischer Herausforderungen<br />

REGULATORISCHE INITIATIVE<br />

KERNINHALTE<br />

INITIATIVE<br />

STATUS<br />

INKRAFTTRETEN UND ANWENDUNG<br />

LETZTES UPDATE<br />

IMPACT<br />

Wichtigkeit (Cost/Business Model) ><br />

8 12<br />

15<br />

4 11<br />

16 25<br />

18<br />

7 13<br />

21<br />

6 24<br />

1 5 14<br />

19<br />

26<br />

22<br />

27<br />

23<br />

2 9<br />

10<br />

20<br />

17<br />

28<br />

3<br />

Zeitliche Dringlichkeit ><br />

1) Überwachte Initiativen beinhalten Richtlinien, Verordnungen, Gesetze, Rundschreiben, ITS, RTS, Leitlinien, Konsultationspapiere<br />

und andere, initiiert durch Institutionen wie etwa Europäische Kommission, EIOPA, IASB, Deutsche Bundesregierung, BaFin, FMA<br />

(AT), FSB, IAIS.<br />

2) Prinzipdarstellung.<br />

Abbildung 1: Tool-Set <strong>zeb</strong>.regulatory.information<br />

Ihre Ansprechpartner:<br />

Stefan Geipel, Partner<br />

SGeipel@<strong>zeb</strong>.de<br />

Dr. Mark Hahmeier, Senior Manager<br />

MHahmeier@<strong>zeb</strong>.de


45<br />

WÜSTENROT & WÜRTTEMBERGISCHE AG<br />

Bedarfsanalyse IFRS 17<br />

Konsequent: Die Umsetzung<br />

Der Rechnungslegungsstandard IFRS 17 zur Bilanzierung<br />

von Versicherungsverträgen wurde nach jahrelanger<br />

Diskussion im Mai 2017 veröffentlicht. Nach derzeitiger<br />

Rechtslage ist der Standard auf Geschäftsjahre<br />

ab dem 01.01.2021 verpflichtend anzuwenden. Mit<br />

IFRS 17 kommen weitreichende Änderungen und Anforderungen<br />

an das fachliche, technische und prozessuale<br />

Zusammenspiel von Rechnungswesen, Aktuariat<br />

und IT-Systemarchitektur auf die Versicherungsgruppen<br />

zu.<br />

Aufgrund der hohen Bedeutung und der beachtlichen<br />

Auswirkung auf die Fachbereiche und die IT wurde <strong>zeb</strong><br />

vom W&W-Konzern beauftragt, eine erste Bedarfs- und<br />

Auswirkungsanalyse zu IFRS 17 durchzuführen. Wesentliche<br />

Ziele des Projekts waren die Schaffung eines<br />

gemeinsamen Verständnisses der aus IFRS 17 resultierenden<br />

Anforderungen, die Erarbeitung der mit der<br />

Umsetzung verbundenen Herausforderungen sowie die<br />

Erarbeitung einer (groben) fachlichen, prozessualen und<br />

IT-technischen Zielarchitektur.<br />

Wirkungsvoll: Die Ergebnisse<br />

Zur Erreichung der Projektziele wurde ein Workshopbasiertes<br />

Vorgehen gewählt. Die Vorstudie wurde hierfür<br />

in drei Phasen eingeteilt (vgl. auch Abb. 1):<br />

1. Phase: Fachliche, technische und prozessuale<br />

Anforderungen und Herausforderungen<br />

2. Phase: Erarbeitung einer fachlich-technischen<br />

Zielarchitektur<br />

3. Phase: Dokumentation, Ergebnissicherung und<br />

Empfehlung für das weitere Vorgehen<br />

In Phase 1 wurden die zentralen fachlichen, technischen<br />

und prozessualen Grundlagen zu den Anforderungen aus<br />

IFRS 17 gelegt. In Form von Grundlagenschulungen wurde<br />

zunächst ein Überblick über die wesentlichen Regelungen<br />

aus IFRS 17 gegeben. Dies umfasste im Wesentlichen<br />

die Regelungen zu<br />

• den neuen IFRS-17-Bewertungsmodellen (BBA, PAA,<br />

VFA) für das Direktgeschäft sowie für die aktive und<br />

passive Rückversicherung,<br />

• den geforderten erweiterten Anhangangaben (Notes)<br />

sowie<br />

• den Übergangsregularien für IFRS 17.


46<br />

3 | FINANZEN UND RISIKOMANAGEMENT<br />

Zur Erarbeitung eines besseren fachlichen, technischen<br />

und prozessualen Verständnisses wurden auf Basis<br />

von <strong>zeb</strong>-Fallstudien Auswirkungsanalysen für die Bereiche<br />

Komposit sowie Leben/Kranken durchgeführt. Die<br />

Berechnungen und Ergebnisse der relevanten Szenarien<br />

konnten dabei unmittelbar analysiert und Auswirkungen<br />

von Zugangs- und Folgebewertung auf die Bilanz und<br />

GuV nachvollzogen werden.<br />

In Phase 2 wurde – aufbauend auf den fachlichen Grundlagen<br />

aus Phase 1 – gemeinsam mit den Fachbereichen,<br />

den Aktuariaten und der IT eine erste Lösungsskizze zur<br />

IFRS-17-Umsetzung in der W&W-Systemlandschaft erarbeitet.<br />

Hierfür erfolgte zunächst eine Übersetzung der<br />

fachlichen Anforderungen aus IFRS 17 in entsprechende<br />

fachlich-technische Funktionsbausteine. Gleichzeitig<br />

wurde in gemeinsamen Workshops ein fachliches, technisches<br />

und prozessuales Architekturbild der bestehenden<br />

W&W-Systeme erarbeitet. Daran schloss sich eine<br />

Zuordnung der fachlich-technischen Funktionsbausteine<br />

an bestehende IT-Systeme an. Hierdurch konnten Änderungsbedarfe<br />

an bestehenden Systemen oder Lücken in<br />

der derzeitigen Abdeckung notwendiger Funktionalitäten<br />

systematisch identifiziert und in Lösungsszenarien einer<br />

IT-Zielarchitektur überführt werden.<br />

In Phase 3 wurden die Erkenntnisse und Ergebnisse der<br />

vorausgegangenen Phasen entsprechend gesichert. Basierend<br />

auf den Ergebnissen der Vorstudie wurde ferner<br />

ein Maßnahmenplan entwickelt, der die erforderlichen<br />

und konkreten nächsten Schritte zur Umsetzung von<br />

IFRS 17 aufzeigt.<br />

1. Anforderungen IFRS 17<br />

und Herausforderungen<br />

• Information zum aktuellen Stand<br />

von IFRS 17<br />

• Bewertungsmethoden<br />

• Anhangangaben (Notes)<br />

• Übergangsmaßnahmen<br />

• Buchungslogik/Buchungssätze<br />

• Auswirkungsanalysen auf Bilanz und<br />

GuV anhand von Excel-basierten<br />

<strong>zeb</strong>-Fallstudien<br />

2. Fachlich-technische<br />

Zielarchitektur<br />

• Herleitung fachlicher<br />

Funktionsbausteine IFRS 17<br />

• Erstellung einer Architekturskizze<br />

der Ist-Systemlandschaft<br />

• Zuordnung der fachlichen Funktionsbausteine<br />

zur Ist-Systemlandschaft<br />

• Identifikation von Änderungsbedarfen<br />

und Lücken in der Abdeckung<br />

3. Ergebnissicherung<br />

und weiteres Vorgehen<br />

• Sicherung und Dokumentation der<br />

Projektergebnisse<br />

• Ableitung verschiedener<br />

Lösungsszenarien einer W&W-<br />

Zielarchitektur auf Basis der<br />

identifizierten Änderungsbedarfe<br />

• Erarbeitung eines Maßnahmenplans<br />

für das weitere Vorgehen<br />

Abbildung 1: Vorgehen und Ergebnisse des Projekts


47<br />

Zukunftssicher: Ausblick und Fazit<br />

Mit Durchführung der Bedarfsanalyse zu IFRS 17 konnte<br />

ein Bewusstsein im W&W-Konzern für die Anforderungen<br />

des neuen Rechnungslegungsstandards und die damit<br />

verbundenen Herausforderungen geschaffen werden.<br />

Unter Beteiligung aller relevanten Bereiche, wie dem<br />

Rechnungswesen, den Aktuariaten und der IT, wurden<br />

ferner erste grobe Architekturskizzen einer IT-Zielarchitektur<br />

für IFRS 17 erarbeitet und notwendige fachliche<br />

Richtungsentscheidungen aufgedeckt. Die Projektergebnisse<br />

konnten darüber hinaus in einen Maßnahmenplan<br />

überführt werden, der die nächsten logischen Schritte in<br />

einer Gesamtumsetzung aufzeigt.<br />

Matthias Schell<br />

Leiter Konzernrechnungswesen<br />

W&W AG<br />

Bernd Groß<br />

Leiter Finanz- und<br />

Performancemanagement<br />

W&W Informatik GmbH<br />

Dr. Jan Hendrik Sohl<br />

Partner<br />

<strong>zeb</strong><br />

Dr. Mark Hahmeier<br />

Senior Manager<br />

<strong>zeb</strong>


48<br />

3 | FINANZEN UND RISIKOMANAGEMENT<br />

ZEB.ALM-STUDIE 2017<br />

Asset Liability Management in<br />

mittelständischen Versicherungen<br />

Ausgangssituation<br />

Unter Asset Liability Management (ALM) wird ein zukunftsgerichteter<br />

Managementprozess zur Verdeutlichung<br />

der finanziellen Auswirkungen von Marktentwicklungen<br />

und geschäftspolitischen Entscheidungen<br />

verstanden. Konkret nutzen Versicherer ALM-Ansätze,<br />

um zu bewerten, ob bestimmte Aktiv-Passiv-Strategien,<br />

speziell mit Blick auf die Kapitalanlage- und Produktpolitik,<br />

geeignet sind, vorgegebene Finanzziele<br />

zu erreichen. Die Finanzziele können dabei klassisch<br />

dem handelsrechtlichen Bereich zugeordnet sein –<br />

also etwa Finanzziele mit Bezug zur HGB-GuV oder<br />

HGB-Bilanz – oder aber einen stärkeren Risikobezug<br />

aufweisen, wobei zwischen regulatorischen und ökonomischen<br />

Risikozielen zu unterscheiden ist. Ein modernes<br />

ALM muss geeignet sein, die Auswirkungen einer<br />

strategischen Asset Allocation oder einer aktuariellen<br />

Produktplanung auf Finanzziele dieser drei Steuerungsebenen<br />

gleichzeitig und zueinander konsistent quantitativ<br />

greifbar zu machen.<br />

Asset Liability Management gewinnt im aktuellen<br />

Marktumfeld zunehmend an Bedeutung (vgl. Abb. 1).<br />

Zentrale Treiber der ALM-Weiterentwicklung sind das<br />

anhaltende Niedrigzinsniveau und der daraus entstehende<br />

Ertragsdruck für Versicherer. Auch der Gesetzgeber<br />

und die zunehmende Regulierung (Solvency II,<br />

Zinszusatzreserve) stellen zusätzliche Anforderungen<br />

– so haben beispielsweise Wirtschaftsprüfer und BaFin<br />

ihre Prüfungstätigkeiten im Thema ALM bereits spürbar<br />

intensiviert.<br />

1 ERGEBNISDRUCK 1<br />

• Niedrigzins<br />

• Wettbewerbsintensität<br />

• Kostendruck<br />

• Neue Anlage-/Versicherungsprodukte<br />

2<br />

REGULATORIK<br />

• Solvency II<br />

• Zinszusatzreserve (ZZR)<br />

• BaFin-Prüfung Säule 2 und ALM<br />

2<br />

Betriebswirtschaftlich sachgerechte<br />

Steuerungsinformationen erzeugen<br />

ALM<br />

Regulatorische Anforderungen erfüllen<br />

und ALM-Compliance sicherstellen<br />

Abbildung 1: Treiber der ALM-Weiterentwicklung in Versicherungen


49<br />

„Wir beraten Versicherungs-CFOs<br />

und -CROs bei der Weiterentwicklung<br />

der strategischen Unternehmensteuerung<br />

und stellen die eff iziente Umsetzung<br />

regulatorischer Anforderungen sicher.“<br />

Dr. Philipp Faber, Senior Manager<br />

PFaber@<strong>zeb</strong>.de


50<br />

3 | FINANZEN UND RISIKOMANAGEMENT<br />

Motivation, Ziele und Struktur<br />

Versicherer stehen jetzt vor der Herausforderung, das bestehende<br />

ALM zielgerichtet weiterzuentwickeln, um die<br />

betriebswirtschaftliche Steuerungsqualität zu erhöhen<br />

und gleichzeitig die aufsichtsrechtliche ALM-Compliance<br />

sicherzustellen. Dabei stellen sich drei zentrale Fragen:<br />

1. Wie sieht ein zukunftsfähiges ALM-Zielbild aus<br />

und welche Ausgestaltungsmerkmale gibt es?<br />

2. Wo steht die Branche in Bezug auf dieses Zielbild und<br />

welche Entwicklungsschwerpunkte werden gesehen?<br />

3. Welchen Handlungsbedarf und welche Ausgestaltungsoptionen<br />

gibt es für das eigene Haus?<br />

Diese Fragen möchte die <strong>zeb</strong>.ALM-Studie für mittelständische<br />

Versicherer gezielt beantworten. Zur Systematisierung<br />

hat sich dabei das <strong>zeb</strong>-Referenzmodell<br />

ALM mit seinen zehn zentralen Gestaltungsbausteinen<br />

bewährt (vgl. Abb. 2): Hier werden Aspekte der Aufbauund<br />

Ablauforganisation, der angewendeten Methoden,<br />

Tools, Reports und Dokumentationsanforderungen sowie<br />

die Integration von ALM in Planungsprozesse, Säule<br />

2/ORSA und Datenmanagement/IT betrachtet. Das<br />

<strong>zeb</strong>-Referenzmodell ALM vereint dabei Best-Practice-<br />

Erfahrungen aus der Versicherungsbranche mit der aktuell<br />

zu beobachtenden aufsichtlichen Prüfungspraxis.<br />

1<br />

ALM-Grundlagen<br />

6<br />

Schnittstelle Säule 2 /ORSA<br />

2<br />

Aufbauorganisation /Verantwortlichkeiten<br />

7<br />

Integration Planungsprozess<br />

3 Ablauforganisation /Prozesse<br />

8 IT-Systeme /Tools<br />

4 Methoden /Modelle<br />

9 Datenmanagement<br />

5 Reporting<br />

10 Dokumentation<br />

Abbildung 2: Aufbau der <strong>zeb</strong>.ALM-Studie – <strong>zeb</strong>-Referenzmodell ALM<br />

Durchführung<br />

Adressaten der im Juni und Juli 2017 in Form einer Online-Befragung<br />

durchgeführten Studie waren Vorstände<br />

und leitende Mitarbeiter von ca. 50 mittelständischen<br />

Versicherungsunternehmen im deutschsprachigen Raum.<br />

Teilgenommen haben insgesamt 14 Versicherungsunternehmen,<br />

die ein Prämienvolumen von gut 30 Mrd. EUR<br />

auf sich vereinen. Bezogen auf den Gesamtmarkt mittel-<br />

ständischer Versicherer in Deutschland entspricht dies<br />

einer Marktabdeckung von ca. 30 %. 1<br />

Dem überwiegenden Teil der teilnehmenden Häuser wurden<br />

die Studienergebnisse bereits im Rahmen von Inhouse-Präsentationen<br />

vorgestellt. Seit Anfang <strong>2018</strong> liegen<br />

die vollständigen Ergebnisse auch im Studienformat vor.<br />

1) Das Gesamt-Prämienvolumen mittelständischer Versicherer in Deutschland (ohne Allianz, AXA, Generali, Munich_Re/ERGO, R&V, Talanx)<br />

betrug in 2015 (Abschlussdaten für 2016 lagen zum Zeitpunkt der Studienerstellung noch nicht vollständig vor) etwa 103 Mrd. EUR –<br />

Auslandsgeschäft mittelständischer Versicherer ist hier ausgenommen. Die an dieser Studie teilnehmenden Institute vereinen auf sich<br />

Prämieneinnahmen in Höhe von ca. 31 Mrd. EUR, woraus eine Marktabdeckung von etwa 30 % resultiert.


51<br />

Ergebnisse<br />

Auf Basis der Rückmeldungen der Teilnehmer hat <strong>zeb</strong><br />

sechs zentrale Handlungsfelder identifiziert, mit denen<br />

gerade mittelständische Versicherer ihr ALM zukunftsfest<br />

weiterentwickeln können (vgl. Abb. 3). Die konkreten<br />

Handlungsfelder sind dabei den zehn Themenbereichen<br />

des <strong>zeb</strong>-Referenzmodells ALM zugewiesen, wobei ein<br />

Handlungsfeld z. T. mehrere Themenbereiche abdeckt.<br />

Die sechs identifizierten Handlungsfelder werden nicht<br />

für jedes Haus gleichermaßen passend oder gleichermaßen<br />

relevant sein – vielmehr handelt es sich um Handlungsfelder,<br />

die auf allgemeine Markttrends abzielen<br />

und ein im Bereich ALM typisch aufgestelltes mittelständisches<br />

Versicherungsunternehmen adressieren. Es obliegt<br />

damit den jeweiligen ALM-Verantwortlichen, diejenigen<br />

Handlungsfelder zu identifizieren, die für ihr Haus<br />

am dringendsten und kritischsten erscheinen. Um keine<br />

Wettbewerbsnachteile im Markt zu riskieren, sollten<br />

Versicherer ihre ALM-Logik weiterentwickeln – hier kann<br />

die vorliegende Studie klare Hinweise für die gebotene<br />

ALM-Ausrichtung vor dem Hintergrund der identifizierten<br />

Markt- und Entwicklungstrends geben.<br />

Es zeigt sich: Das Thema Asset Liability Management ist<br />

hochkomplex, vielschichtig und sieht sich zahlreichen<br />

Meinungen, Einstellungen und Werten gegenüber. Einigkeit<br />

dürfte insoweit bestehen, dass alle – oder zumindest<br />

die Mehrzahl der Beteiligten in den Versicherungsunternehmen<br />

und der Aufsicht – ALM für wichtig und in Zukunft<br />

für noch bedeutender halten. Es kommt auf Dialog,<br />

Kommunikation und klare Zielbilder für die unternehmensindividuelle<br />

Weiterentwicklung an. Wir von <strong>zeb</strong> sind<br />

der Überzeugung, mit der vorliegenden Studie hierzu einen<br />

guten Diskussionsbeitrag geliefert zu haben.<br />

1<br />

ALM-Grundlage<br />

Strategisches ALM-Zielbild weiterentwickeln<br />

Aufbauorganisation /<br />

Verantwortlichkeiten<br />

2<br />

Ablauforganisation /<br />

Prozesse<br />

Aufbau- und Ablauforganisation zukunftssicher gestalten<br />

• ALM als eigenständige Business-Funktion prüfen<br />

• Unterjährige und Ad-hoc-ALM-Analysefähigkeit sicherstellen<br />

3<br />

4<br />

Integration<br />

Planungsprozess<br />

Methoden/Modelle<br />

Schnittstelle Säule 2/<br />

ORSA<br />

Gruppenperspektive ausbauen<br />

• Stringente KPI-Zielsystematik für Planung und Reporting definieren<br />

• ALM an Gruppensicht andocken<br />

Methodenkonsistenz sicherstellen<br />

• Durchgängig drei Steuerungsperspektiven (HGB, ökonomisch, regulatorisch) in<br />

Steuerungsmodellen etablieren<br />

• ORSA als regulatorische Perspektive in ALM-Modell integrieren<br />

5 IT-Systeme/Tools<br />

Revisionssicheres Systemumfeld schaffen<br />

• Systemlandschaft ausbauen<br />

• Individuelle Datenverarbeitung (z. B. Excel) abbauen<br />

6<br />

Datenmanagement<br />

Reporting<br />

Zentralen Finanzdatenpool aufbauen<br />

• Zentrale Datenhaltung im Bereich Finance/Risk/Regulatory etablieren<br />

• Standard<strong>report</strong>ing für ALM auf Basis zentraler Daten automatisiert erzeugen<br />

Abbildung 3: Handlungsfelder im Bereich ALM<br />

Ihr Ansprechpartner:<br />

Dr. Philipp Faber, Senior Manager<br />

PFaber@<strong>zeb</strong>.de


52<br />

4 | IT-TRANSFORMATION<br />

CONCORDIA VERSICHERUNGEN<br />

Erneuerung der Systemlandschaft<br />

Prozessablauf und IT-Architektur im Fokus<br />

Die Unternehmensgruppe der Concordia Versicherungen<br />

mit Hauptsitz in Hannover betreut mit bundesweit<br />

über 1.200 Mitarbeitern sowie einem dichten Netz von<br />

Concordia-Vertretungen und Geschäftspartnern mehr<br />

als 1,3 Millionen Kunden. Der Versicherungsverein auf<br />

Gegenseitigkeit bildet mit seinen Tochtergesellschaften<br />

eine Gemeinschaft mit etwa 2,6 Millionen Verträgen<br />

und rund 824 Millionen Euro Umsatz. Zu den Vertriebswegen<br />

gehören eine Ausschließlichkeitsorganisation,<br />

Mehrfachgeneralagenten, Makler und Maklerverbände.<br />

Die IT-Architektur der Concordia Versicherungen ist vielfach<br />

hostbasiert und zeichnet sich durch eine Vielfalt<br />

von unterschiedlichen Systemen aus. Im Laufe der Jahre<br />

sind diese IT-Systeme an die Belange der Concordia<br />

und die Wachstumserfordernisse angepasst worden.<br />

Bei einigen Systemen ist aufgrund fortschreitender<br />

Regulierungsmaßnahmen und steigender Wartungsaufwände<br />

die Notwendigkeit einer grundsätzlichen<br />

Überprüfung der IT-Architektur erkannt worden. Als ein<br />

primäres Ziel wurde die Erneuerung des Systems zur<br />

Verwaltung der Vertriebspartner und die Konsolidierung<br />

der Provisionsprozesse zentral in eben diesem System<br />

identifiziert.<br />

Mit einer Analyse des Gesamtmarkts und einem Best-<br />

Practice-Ansatz wurden gemeinsam mit Fachbereichen<br />

und IT die notwendigen Umstellungen im Prozessablauf<br />

und in der IT-Architektur herausgearbeitet.<br />

Mithilfe eines zentralen Vergütungssystems sollte gleichzeitig<br />

die Darstellung der Vermittlerverwaltung vor dem<br />

Hintergrund der Brancheninitiative „gut beraten“ und<br />

der Anforderungen der IDD-Richtlinie umgesetzt werden.<br />

Partnerschaftlich wurden zusammen mit vielen Fachabteilungen<br />

und der IT die Anforderungen aus heutiger<br />

Sicht und für die Zukunft erarbeitet.<br />

In einem strukturierten Auswahlprozess wurde anschließend<br />

nach einer geeigneten Standardsoftware am Markt<br />

gesucht. Gebündelt in einem RFI wurden die Anforderungen<br />

an das Vergütungs- und Vermittlerverwaltungssystem<br />

für potenzielle Anbieter offeriert. Mittels eines<br />

standardisierten Scoring-Ansatzes wurden die Anbieter<br />

evaluiert und ein geeignetes System ausgewählt (vgl.<br />

Abb. 1).<br />

<strong>zeb</strong> wurde damit beauftragt, Alternativen für eine zielgerichtete<br />

Erneuerung auszuarbeiten und die Concordia<br />

bei der Umsetzung zu unterstützen.


53<br />

„Unter Berücksichtigung der<br />

praktischen Anwendbarkeit<br />

helfen wir unseren Kunden,<br />

die Vielzahl technologischer<br />

Entwicklungen korrekt einzuordnen<br />

und Schritt für Schritt<br />

nutzbar zu machen.“<br />

Michael Kötting, Senior Consultant<br />

Michael.Koetting@<strong>zeb</strong>.de


54<br />

4 | IT-TRANSFORMATION<br />

Zukunftssichere IT-Lösung<br />

Mittels transparenter und für alle Beteiligten nachvollziehbarer<br />

Auswahlprozesse hat die Concordia-Versicherungsgruppe<br />

eine zukunftssichere IT-Lösung für die Vermittlerverwaltung<br />

und das Vergütungsmanagement ausgewählt.<br />

Zur Minimierung der Auswahl- und Umsetzungsrisiken<br />

geht die Concordia mit dem präferierten Anbieter den<br />

Weg einer fokussierten Pilotierung. Dieses Pilotprogramm<br />

soll bereits in die Systemarchitektur der Concordia eingebunden<br />

und eigenständig lauffähig sein. Am Ende dieser<br />

Pilotphase behält sich die Concordia vor, die Entscheidung<br />

für den Anbieter erneut kritisch zu prüfen und ggf.<br />

zu ändern.<br />

VERMITTLERVERWALTUNG<br />

GESAMTEINDRUCK<br />

ANGEBOT<br />

PROVISIONS-<br />

VERWALTUNG<br />

GESAMTEINDRUCK<br />

PRODUKT<br />

ALLGEMEIN<br />

GESAMTEINDRUCK<br />

UNTERNEHMEN<br />

Abbildung 1: Scoring-Ansatz für Standardsoftware


55<br />

Ausblick und Fazit<br />

Mit der zielgerichteten Ablösung des Vermittlerverwaltungs-<br />

und Vergütungssystems geht die Concordia-Versicherungsgruppe<br />

einen wichtigen Schritt auf dem langen<br />

Pfad der Gesamterneuerung der IT-Landschaft. Das <strong>zeb</strong>-<br />

Team wird der Concordia bei der Umsetzung und Implementierung<br />

weiterhin beratend zur Seite stehen.<br />

Gunnar Minkwitz<br />

Leiter Geschäftsbereich IT<br />

Concordia Versicherungen<br />

Alexander Heffele<br />

Projektleiter<br />

Concordia Versicherungen<br />

Dr. Jan Hendrik Sohl<br />

Partner<br />

<strong>zeb</strong><br />

Thomas Giese<br />

Senior Manager<br />

<strong>zeb</strong>


56<br />

4 | IT-TRANSFORMATION<br />

„Risikomanagement und Regulatorik<br />

werden immer komplexer. Mit unserer<br />

Expertise begleiten wir Sie von<br />

der Strategie bis zur Umsetzung –<br />

von der Idee bis zur Tat.“<br />

Frank Bunselmeyer, Senior Manager<br />

FBunselmeyer@<strong>zeb</strong>.de


57<br />

HERAUSFORDERUNG DIGITALISIERUNG<br />

Die veränderte Rolle der IT bis zum Jahr 2025<br />

Starke IT zur Gestaltung der Digitalisierung<br />

Die Unternehmen der Versicherungswirtschaft sehen<br />

sich durch die aktuelle Dynamik in ihrem Marktumfeld<br />

mit zahlreichen Herausforderungen konfrontiert. Neben<br />

regulatorischen Aspekten ist insbesondere die zunehmende<br />

Digitalisierung der Wirtschaft ein wesentlicher<br />

Treiber dieser Entwicklung. So fordert die Digitalisierung<br />

von den Unternehmen nicht weniger als eine konsequente<br />

Zentrierung des Kunden sowie eine Optimierung<br />

bestehender Geschäftsabläufe. Versicherer müssen daher<br />

neue Produkte und Services entwickeln, während sie<br />

gleichzeitig digitalisierte Betriebsabläufe zur Steigerung<br />

von Qualität und Effizienz forcieren.<br />

Damit sich die Unternehmen in der herausfordernden<br />

Marktlage behaupten können, müssen sie neue Produkte<br />

sowie Prozessanpassungen mit überschaubarem<br />

Aufwand in ihrer IT abbilden können. Die IT-Ressorts der<br />

Versicherer müssen dazu in die Lage versetzt werden,<br />

Produkte, Geschäftsprozesse und Kundenkanäle schnell<br />

und flexibel den Anforderungen der Fachbereiche und<br />

Kunden anzupassen. Nur auf diesem Wege können Innovationen<br />

und neue Technologien adaptiert werden.<br />

Die IT nimmt somit als Umsetzungsverantwortliche dieser<br />

Veränderungen einen wesentlichen Stellenwert im<br />

Versicherungsunternehmen ein.<br />

Sind Fachbereiche und IT-Ressort der Versicherungsunternehmen<br />

zwar gewillt, sich den bevorstehenden Herausforderungen<br />

zu stellen, scheitern viele der Unternehmen<br />

jedoch an der praktischen Umsetzung innovativer<br />

Lösungsansätze. Die Fachbereiche verorten die Schuld<br />

oft voreilig innerhalb der IT-Ressorts: zu wenig Innovationskraft,<br />

zu alte Systeme, zu knappe Entwicklungskapazitäten.<br />

Die IT wiederum fühlt sich missverstanden<br />

und überfordert von den neuartigen Anforderungen der<br />

Fachbereiche. Versicherungsunternehmen müssen sich<br />

daher die Frage stellen, wie sie ihre IT auf die neuen Aufgaben<br />

der Digitalisierung vorbereiten.<br />

Grundsätzlich handelt es sich bei der Digitalisierung<br />

um eine Aufgabe, welche sämtliche Bereiche der Versicherungsunternehmen<br />

in die Pflicht nimmt. Neben den<br />

Fachbereichen schließt dies die IT-Ressorts der Unternehmen<br />

explizit mit in die Betrachtung ein. So wird die<br />

Zukunft der Versicherer nicht alleine aus den Fachabteilungen<br />

heraus gestaltet und von der IT umgesetzt<br />

werden können. Vielmehr bedarf es einer starken IT im<br />

Unternehmen, welche die Fachbereiche mit ihrer Technologieexpertise<br />

bei der Konzeption neuer Lösungsansätze<br />

unterstützt und anschließend die Umsetzung<br />

dieser Lösungen steuert.<br />

Damit die IT zu angesprochener Stärke finden kann,<br />

gilt es, deren Rolle neu zu definieren. So darf die IT<br />

perspektivisch nicht mehr lediglich als Auftragnehmer<br />

der Fachabteilungen wahrgenommen werden, sondern<br />

muss sich zu einem anerkannten Partner auf Augenhöhe<br />

entwickeln. Es gilt, die Aufgabenschwerpunkte des<br />

IT-Ressorts neu zu definieren. Diese Neudefinition entbindet<br />

die IT zunehmend von klassischen Umsetzungsund<br />

Betriebsthemen und drängt sie stattdessen vermehrt<br />

in Planungs- und Managementaktivitäten hinein.<br />

Notwendige Weiterentwicklung der IT bis 2025<br />

Für die Transformation des IT-Ressorts empfiehlt sich ein<br />

geplantes und gezieltes Vorgehen, damit die komplexen<br />

Abhängigkeiten zwischen den unterschiedlichen Aufgabenfeldern<br />

explizit Berücksichtigung finden. Als ein Modell<br />

zur ganzheitlichen Betrachtung der Transformation<br />

kann das CIO-Modell 2025 herangezogen werden. Im<br />

Rahmen des Modells werden 14 zentrale Themenfelder<br />

betrachtet und den fünf Aufgabenbereichen Mission,<br />

Plan, Build, Run und Manage zugeordnet (vgl. Abb.1).<br />

Dabei gibt das CIO-Modell 2025 zu jedem der 14 Themenfelder<br />

eine konkrete Empfehlung hinsichtlich ihrer<br />

zukünftigen Ausgestaltung.<br />

Text online veröffentlicht in: IT Finanzmagazin, 10.07.2017.


58<br />

4 | IT-TRANSFORMATION<br />

MANAGE<br />

MISSION<br />

1 Digitalisierte Betriebsabläufe<br />

2 Wertschaffendes Datenmanagement<br />

3 Integriertes Innovationsmanagement<br />

RUN<br />

3 4<br />

5 6<br />

MISSION<br />

1 2<br />

8 9 7<br />

PLAN<br />

10<br />

11<br />

12<br />

13<br />

14<br />

PLAN<br />

BUILD<br />

RUN<br />

4 Bedarfsgerechtes Anforderungsmanagement<br />

5 Übergreifende Kollaborationsmodelle<br />

6 Anpassungsfähige Architektur<br />

7 Ende-zu-Ende-Verantwortungsmodelle<br />

8 Angemessene Servicemodelle<br />

9 Proaktives IT-Sicherheitsmanagement<br />

10 Wertgetriebenes Kostenmanagement<br />

BUILD<br />

11 Aktives Komplexitätsmanagement<br />

MANAGE<br />

12 Wertschöpfende Leistungserbringung<br />

13 Strategische Zusammenarbeit<br />

14 Zukunftsgerichtetes Personalmanagement<br />

Abbildung 1: Zentrale Themenfelder des CIO-Modells 2025<br />

Zählen heute noch die Umsetzungs- und Betriebsaktivitäten<br />

zu den zentralen Aufgabenbereichen des IT-Ressorts,<br />

ist bis zum Jahr 2025 eine deutliche Verlagerung<br />

hin zu den Planungs- und Managementaktivitäten zu<br />

erwarten. Einhergehend mit dieser Verlagerung wird sich<br />

die IT durch ein integriertes Innovationsmanagement<br />

und ein bedarfsgerechtes Anforderungsmanagement<br />

den Fachbereichen stärker annähern und ihnen transparente<br />

Schnittstellen in die IT hinein bereitstellen. Ebenso<br />

wird die Zusammenarbeit zwischen Fachbereichen und<br />

IT durch übergreifende Kollaborationsmodelle weiter verstärkt<br />

werden. Die Verzahnung von Fachbereichen und IT<br />

wird somit spürbar zunehmen.<br />

Damit die IT entsprechende Freiräume für die engere<br />

Zusammenarbeit mit den Fachbereichen erhält, werden<br />

nicht differenzierende Tätigkeiten nach kritischer Prüfung<br />

ausgelagert und von externen Marktteilnehmern<br />

erbracht. Dazu wird für jeden IT-Leistungsprozess die<br />

eigene Wertschöpfung im Vergleich zum Markt kritisch<br />

geprüft. Nach Abwägung werden dabei wesentliche Teile<br />

der Wertschöpfung nicht mehr selbst vom Versicherer erbracht.<br />

Die Zusammenarbeit mit externen Partnern kann<br />

dabei über ein klassisches Sourcing hinausgehen und<br />

in strategischen Partnerschaften münden. Die gemeinschaftliche<br />

Entwicklung von Lösungsansätzen mit dem<br />

Partner ist dabei explizit erwünscht.<br />

Wettbewerbskritische Entwicklungs- und Betriebstätigkeiten<br />

sollten auch im Jahr 2025 im Aufgabenbereich<br />

des IT-Ressorts verbleiben. Durch den Einsatz einer anpassungsfähigen<br />

Architektur in Kombination mit einem<br />

Ende-zu-Ende-Verantwortungsmodell, können Entwicklungen<br />

jedoch zielgerichteter und mit höherer Flexibilität<br />

und Geschwindigkeit als heute umgesetzt werden. Die<br />

einzelnen Elemente der IT-Architektur werden dabei einer<br />

Überprüfung des Service-Modells unterzogen. Eine<br />

verstärkte Nutzung von Cloud-Services für Architekturkomponenten<br />

ist dabei wahrscheinlich.<br />

Einhergehend mit der Neuausrichtung der IT nimmt auch<br />

die Komplexität der IT zu und verlagert sich auf neue<br />

Bereiche. Durch ein aktives Komplexitätsmanagement<br />

und die Weiterentwicklung der Mitarbeiter bleibt die<br />

Komplexität jedoch beherrschbar. Zur Vorbereitung der<br />

Mitarbeiter auf die Zunahme der Planungs- und Managementaktivitäten<br />

gilt es, diese durch ein zukunftsgerichtetes<br />

Personalmanagement weiterzuentwickeln und auf<br />

die neue Rolle der IT vorzubereiten.<br />

Ihr Ansprechpartner:<br />

Dr. Jan Hendrik Sohl, Partner<br />

JSohl@<strong>zeb</strong>.de


59<br />

„Wir sichern die Zukunftsfähigkeit Ihrer<br />

IT – mit und für die Digitalisierung<br />

Ihres Versicherungsunternehmens.“<br />

Dr. Jan Hendrik Sohl, Partner<br />

JSohl@<strong>zeb</strong>.de


60<br />

4 | IT-TRANSFORMATION<br />

ZEB.DIGITAL PULSE CHECK 2.0<br />

Transparenz über digitale Transformation<br />

der deutschen Versicherungsbranche<br />

End-to-End-Automatisierung, digitale Ökosysteme, Insur-<br />

Tech-Kooperationen – kaum ein Begriff ist mit so vielen<br />

Schlagworten verbunden und gleichzeitig so fließend wie<br />

die Digitalisierung. Zwar ist der digitale Wandel weitestgehend<br />

akzeptiert und wird in der Versicherungsbranche<br />

an vielen Stellen in großen Schritten vorangetrieben (vgl.<br />

Abb. 1), doch sind Digitalisierungsinitiativen von starker<br />

Heterogenität und Intransparenz geprägt. Während sich<br />

der Transformationsdruck kontinuierlich verschärft und<br />

Kunden, Investoren und Entrepreneure zunehmend auf<br />

digitalisierte Geschäftsmodelle setzen, bleiben zum<br />

digitalen Status quo in den Versicherungshäusern viele<br />

Fragen offen: Wie gehen Versicherungen das Thema<br />

Digitalisierung tatsächlich an? Wo befindet sich die<br />

deutsche Versicherungsbranche insgesamt auf dem<br />

digitalen Transformationspfad? Um Antworten auf diese<br />

Fragestellungen zu finden, hat <strong>zeb</strong> mit der Studie<br />

„Digital Pulse Check“ die digitale Reife von Versicherungen<br />

in eine Kennzahl überführt: den <strong>zeb</strong>.digital performance<br />

indicator (DPI). Experten und Führungskräfte<br />

zahlreicher Versicherungsunternehmen haben hierfür<br />

Einblick in den aktuellen Stand der digitalen Transformation<br />

in ihren Häusern gewährt und damit den Status quo<br />

der Digitalisierung des deutschen Versicherungssektors<br />

widergespiegelt.<br />

82,4 Mio. $<br />

WACHSTUM ANZAHL START-UPS 2014–2016<br />

InsurTech<br />

100<br />

Investment<br />

92<br />

RegTech 1<br />

80<br />

PropTech 2<br />

69<br />

Financing<br />

49<br />

Payments 29<br />

Knapp 50 % der Bundesbürger sind<br />

dafür offen, online eine Versicherung<br />

abzuschließen.<br />

82,4 Millionen US-Dollar<br />

wurden 2016 in Deutschland in<br />

InsurTech-Start-ups investiert –<br />

doppelt so viel wie im Jahr davor.<br />

InsurTechs sind jetzt die am schnellsten wachsende<br />

Start-up-Kategorie im Bereich Financial<br />

Services in Deutschland.<br />

Angaben in %<br />

1) Start-ups aus dem Bereich Regulatorik.<br />

2) Start-ups aus dem Bereich Immobilien.<br />

Quelle: <strong>zeb</strong>.research, GDV/GfK 2016, FINANZCHEF24 2017, Statista 2016.<br />

Abbildung 1: Transformation der deutschen Versicherungsbranche


61<br />

Insgesamt dokumentiert die Branche in einer Selbsteinschätzung,<br />

dass sich Versicherungen in Deutschland<br />

noch am Anfang der digitalen Transformation zwischen<br />

ersten Pilot- und Umsetzungsprojekten bewegen. Über<br />

alle Digitalisierungsdimensionen hinweg verorten sich<br />

die Teilnehmer dabei mehrheitlich im „unteren Mittelmaß“<br />

und zeigen so deutliche Handlungsfelder auf (vgl.<br />

Abb. 2):<br />

1. Digitalisierungsstrategie: Fast die Hälfte der Versicherer<br />

hat noch keine strukturierte digitale Agenda mit<br />

einem strategisch definierten Projektportfolio aufgestellt<br />

und riskiert damit die zielführende Allokation<br />

von Digitalisierungsressourcen und -budgets.<br />

2. Kundenzentrierung und Innovation: Zwar geben mittlerweile<br />

die meisten Versicherer Innovationsbudgets<br />

für Digitalisierungsprojekte frei, jedoch liegen sie im<br />

Branchenvergleich noch deutlich zurück. Darüber<br />

hinaus konnte weniger als jede zehnte Versicherung<br />

funktionierende Innovationsprozesse etablieren. Kundenzentrierung<br />

scheint nicht konsequent gedacht und<br />

in der Praxis kaum verankert zu werden.<br />

3. Daten, Prozesse & IT: Versicherer arbeiten noch an<br />

den Grundvoraussetzungen für digitale Transformation.<br />

Dabei bleibt die Echtzeitkonsolidierung von Daten<br />

die Ausnahme, bei den IT-Systemen dominieren<br />

Insellösungen, und Applikationen von Drittanbietern<br />

können nur mit Problemen an eigene Systeme angebunden<br />

werden. So werden auch technologische<br />

Möglichkeiten zur E2E-Digitalisierung und Automatisierung<br />

von Prozessen weitgehend noch nicht genutzt:<br />

Bei ca. jeder dritten Versicherung dominieren weiterhin<br />

manuelle Prozesse.<br />

4. Traditionelles Mindset: Mehr als ein Viertel der Befragten<br />

attestiert seinem Unternehmen zwar einen relativ<br />

hohen Reifegrad hinsichtlich des Digital Mindset.<br />

Befragt nach Offenheit gegenüber Innovationen und<br />

Fehlertoleranz geben allerdings nur ca. 15 % der Befragten<br />

an, dass ihre Unternehmenskultur Innovation<br />

und Fortschritt fördert. Es stellt sich die Frage, ob die<br />

Versicherer Digitalisierung zu sehr auf reine Technologiethemen<br />

fokussieren.<br />

DPI Anteil der Befragten Kumulierte Wahrscheinlichkeit<br />

5<br />

4<br />

DIGITAL LEADER<br />

DIGITAL PLAYER<br />

0 %<br />

5 %<br />

0 %<br />

50 % der Teilnehmer haben<br />

einen DPI kleiner oder gleich 2,8<br />

3<br />

DIGITAL TRANSFORMER<br />

65 %<br />

2<br />

DIGITAL EXPLORER<br />

30 %<br />

1<br />

DIGITAL RESISTER<br />

0 %<br />

25 % 50 % 75 % 100 %<br />

Abbildung 2: Digitaler Reifegrad der deutschen Versicherungsbranche gemessen am DPI (<strong>zeb</strong>.digital performance indicator)


62<br />

4 | IT-TRANSFORMATION<br />

Insgesamt scheint die deutsche Versicherungsbranche<br />

zwar eine erste Vision entwickelt zu haben, der Weg<br />

dorthin scheint jedoch noch unklar und die notwendige<br />

Innovationsgeschwindigkeit zu niedrig. Es gilt, digitale<br />

Roadmaps mit klaren Prioritäten zu erarbeiten, diese<br />

umzusetzen und je nach Erfolg bei Kunden und Kosten<br />

kontinuierlich weiterzuentwickeln. Um hier Fahrt aufzunehmen,<br />

müssen deutsche Versicherer mehr wagen und<br />

ihren „Werkzeugkasten“ erweitern: Transformationsgeschwindigkeit<br />

kann z. B. mit „digitalen Schnellbooten“<br />

beispielsweise über Kooperationen oder durch radikale,<br />

vornehmlich autonome Ansätze außerhalb der Kernorganisation<br />

realisiert werden.<br />

Die Vorstellung und Diskussion der Studienergebnisse<br />

mit den befragten Unternehmen sowie die gemeinsame<br />

Lösungserarbeitung befinden sich seit dem Jahresende<br />

2017 in der Umsetzung.<br />

Ihre Ansprechpartner:<br />

Stefan Geipel, Partner<br />

SGeipel@<strong>zeb</strong>.de<br />

Philip Franck, Senior Manager<br />

Philip.Franck@<strong>zeb</strong>.de<br />

Milena Rottensteiner, Senior Consultant<br />

Milena.Rottensteiner@<strong>zeb</strong>.de


63<br />

„Digitale Transformation bedeutet<br />

für uns, zukunftsfähige Lösungen<br />

partnerschaftlich mit unseren<br />

Kunden nachhaltig zu gestalten<br />

und umzusetzen.“<br />

Philip Franck, Senior Manager<br />

Philip.Franck@<strong>zeb</strong>.de


64<br />

17<br />

STANDORTE<br />

Amsterdam<br />

Herikerbergweg 292 – 342<br />

1101 CT Amsterdam<br />

Niederlande<br />

Phone +31.20.8006754<br />

E-Mail amsterdam@<strong>zeb</strong>-consulting.com<br />

www.<strong>zeb</strong>-consulting.nl<br />

Berlin<br />

Friedrichstraße 78<br />

10117 Berlin<br />

Deutschland<br />

Phone +49.30.473753.0<br />

E-Mail berlin@<strong>zeb</strong>.de<br />

www.<strong>zeb</strong>.de<br />

Frankfurt<br />

Taunusanlage 19<br />

60325 Frankfurt a. M.<br />

Deutschland<br />

Phone +49.69.719153.0<br />

E-Mail frankfurt@<strong>zeb</strong>.de<br />

www.<strong>zeb</strong>.de<br />

Hamburg<br />

Kurze Mühren 20<br />

20095 Hamburg<br />

Deutschland<br />

Phone +49.40.303740.0<br />

E-Mail hamburg@<strong>zeb</strong>.de<br />

www.<strong>zeb</strong>.de


65<br />

Kiew<br />

Shelkovichnaya 42 – 44<br />

01601 Kiew<br />

Ukraine<br />

Phone +38.044.49039.70<br />

E-Mail kiev@<strong>zeb</strong>.com.ua<br />

www.<strong>zeb</strong>.com.ua<br />

Kopenhagen<br />

Arne Jacobsens Allé 7<br />

2300 Kopenhagen<br />

Dänemark<br />

Phone +45.3694494.0<br />

E-Mail copenhagen@<strong>zeb</strong>.eu<br />

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London<br />

107 Cheapside<br />

EC2V 6DN London<br />

England, United Kingdom<br />

Phone +44.02077968694<br />

E-Mail london@<strong>zeb</strong>.co.uk<br />

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Luxemburg<br />

37, Avenue John F. Kennedy<br />

1855 Luxemburg<br />

Luxemburg<br />

Phone +352.273561.0<br />

E-Mail luxemburg@<strong>zeb</strong>.lu<br />

www.<strong>zeb</strong>.lu<br />

Mailand<br />

Via Santa Maria Segreta 6<br />

20123 Mailand<br />

Italien<br />

Phone +39.0272.2751<br />

E-Mail milan@<strong>zeb</strong>.eu<br />

www.<strong>zeb</strong>.eu/italy<br />

Moskau<br />

Testovskaya St., 10<br />

123112 Moskau<br />

Russland<br />

Phone +7.495.545.4289<br />

E-Mail moskau@<strong>zeb</strong>.com.ru<br />

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München<br />

Theresienhöhe 13a<br />

80339 München<br />

Deutschland<br />

Phone +49.89.543433.0<br />

E-Mail muenchen@<strong>zeb</strong>.de<br />

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Münster<br />

Hammer Straße 165<br />

48153 Münster<br />

Deutschland<br />

Phone +49.251.97128.0<br />

E-Mail muenster@<strong>zeb</strong>.de<br />

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Oslo<br />

Filipstad Brygge 1<br />

0252 Oslo<br />

Norwegen<br />

Phone +47.210847.74<br />

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Stockholm<br />

Biblioteksgatan 11<br />

11146 Stockholm<br />

Schweden<br />

Phone +46.852743.000<br />

E-Mail stockholm@<strong>zeb</strong>.se<br />

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Warschau<br />

ul. Krolewska 18<br />

00-103 Warschau<br />

Polen<br />

Phone +48.22.37874.00<br />

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Wien<br />

Praterstraße 31<br />

1020 Wien<br />

Österreich<br />

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Zürich<br />

Gutenbergstrasse 1<br />

8002 Zürich<br />

Schweiz<br />

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66<br />

IMPRESSUM<br />

Für die freundliche Unterstützung bedankt sich <strong>zeb</strong> bei<br />

allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern.<br />

Herausgeber<br />

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Redaktion<br />

Andrea Rothländer-Busch<br />

Marketing & Communications<br />

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Gestaltung und Realisation<br />

Matthias Wald<br />

Design & Languages<br />

Fotos<br />

Markus Püttmann<br />

André Stephan<br />

Daniel Morsey<br />

Druckerei<br />

LUC GmbH<br />

Hansaring 118<br />

48268 Greven<br />

Deutschland<br />

Münster, <strong>2018</strong>


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