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IM GESPRÄCH … // Darßer NaturfilmFestival <strong>2019</strong><br />

43<br />

Auf dem Festival:<br />

Donnerstag, 03.10.<br />

20:00 // 4 Jahreszeiten Hotel Zingst<br />

nautilusfilm-polyband<br />

Die Wiese –<br />

Ein Paradies nebenan<br />

Ab dem 11. Oktober erhältlich auf<br />

DVD und Blu-ray im gutsortierten<br />

Fachhandel oder im Internet bei<br />

den allgemein bekannten<br />

Onlinehändlern.<br />

Festivalleiter Kai Lüdeke im Gespräch mit Michael Miersch,<br />

Geschäftsführer der Deutschen Wildtier Stiftung, über<br />

das Verhältnis von Naturfilm und Naturschutz.<br />

Kai Lüdeke // Seit 2015 ist die<br />

Deutsche Wildtier Stiftung einer<br />

der Hauptförderer des Darßer<br />

Naturfilmfestivals. Warum<br />

eigentlich?<br />

Michael Miersch // Wir sind<br />

eine Naturschutzstiftung. Unsere<br />

Kernaufgabe ist der Schutz<br />

seltener Arten und die Sicherung<br />

von Lebensräumen für Wildtiere.<br />

Doch heutzutage kennen viele<br />

Menschen die europäischen<br />

Wildtiere kaum mehr. Deshalb<br />

betrachten wir es auch als unsere<br />

Aufgabe, Bewusstsein zu schaffen<br />

für die Schönheit der Natur. Dazu<br />

ist der Naturfilm das beste Mittel.<br />

So erreichen wir die vielen<br />

Menschen, die sich nicht die<br />

Mühe machen können oder<br />

wollen, tagelang an einem Teich<br />

auszuharren, bis ein Fischotter<br />

vorbeikommt.<br />

Kai Lüdeke // Jetzt hat die<br />

Stiftung obendrein auch noch<br />

einen Kinofilm finanziert.<br />

Was war die Motivation dafür?<br />

Michael Miersch // Bei vielen<br />

unserer Projekte, ob Schreiadler,<br />

Wildbienen oder Rebhuhn,<br />

stellen wir fest, dass das Verschwinden<br />

dieser Arten mit<br />

dem Strukturwandel in der<br />

Agrarlandschaft zusammenhängt.<br />

Insbesondere mit dem<br />

dramatischen Rückgang der<br />

bunten Wiesen, in denen Kräuter,<br />

Wildblumen und eine Vielzahl<br />

von Gräsern wachsen. Heutiges<br />

Grünland besteht zum allergrößten<br />

Teil aus wenigen ertragreichen<br />

Grassorten, die als Futter<br />

für die Stalltiere dienen und bis zu<br />

sechsmal im Jahr gemäht werden.<br />

Das verkraften nicht einmal die<br />

meisten Insekten, ganz zu<br />

schweigen von Kiebitz, Feldlerche<br />

und anderen Bodenbrütern. Doch<br />

es fällt den wenigsten Menschen<br />

auf, weil das Grünland ja immer<br />

noch grün ist, oder sogar hübsch<br />

gelb gepunktet mit Löwenzahn.<br />

Deswegen wollen wir mit einem<br />

großen Naturfilm allen Menschen<br />

diesen Unterschied zwischen<br />

einer artenreichen Wiese und<br />

einem monotonen »Grasacker«<br />

zeigen und erklären.<br />

Kai Lüdeke // Da haben Sie sich<br />

mit einem alten Stammgast des<br />

Darßer Festivals zusammengetan?<br />

Michael Miersch // Ja, Jan Haft<br />

und sein Team erschienen uns<br />

genau die Richtigen zu sein, um<br />

die Schönheit und Vielfalt von<br />

Wiesen ins Bild zu setzen und die<br />

Ursachen des Verlusts zu<br />

verdeutlichen. Der großartige<br />

Erfolg des Films in den Kinos hat<br />

uns, denke ich, Recht gegeben.<br />

Kai Lüdeke // Sie waren strikt<br />

dagegen, dass der Film für den<br />

Wettbewerb um den Deutschen<br />

NaturfilmPreis eingereicht wird.<br />

Warum?<br />

Michael Miersch // Weil wir der<br />

Hauptförderer sind, das wäre nicht<br />

sauber gewesen. Wir freuen uns<br />

aber sehr, dass das Festival »Die<br />

Wiese – ein Paradies nebenan«<br />

außer Konkurrenz zeigt.

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