Was bringt uns die Gesundheitsreform? - LV Selbsthilfe Berlin
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Pirna, Bernburg und Hadamar,<br />
sie starben durch Exekutionskommandos,<br />
durch geplanten Hunger und Gift.<br />
Die Täter waren Wissenschaftler,<br />
Ärzte, Pfleger, Angehörige der<br />
Justiz, der Polizei, der Gesundheitsund<br />
Arbeitsverwaltungen.<br />
Die Opfer waren arm, verzweifelt,<br />
aufsässig oder hilfsbedürftig.<br />
Sie kamen aus psychiatrischen<br />
Kliniken und Kinderkrankenhäusern,<br />
aus Altenheimen und Fürsorgeanstalten<br />
und Lazaretten, aus Lagern.<br />
Die Zahl der Opfer ist groß, gering<br />
<strong>die</strong> Zahl der verurteilten Täter.<br />
Haben Sie <strong>die</strong>se eingelassene<br />
Platte schon einmal gelesen?<br />
Bestimmt viele meiner verehrten<br />
Leser nicht. Die daneben stehende<br />
Skulptur "<strong>Berlin</strong> Junction" von Richard<br />
Serra hat, und sicher nicht nur für<br />
mich, lediglich den Eindruck der K<strong>uns</strong>t<br />
am Bau hinterlassen.<br />
Inzwischen hatten wir wieder ein<br />
Treffen des "Runden Tisches", bei<br />
dem sich <strong>die</strong> Planung der Interimslösung<br />
zur Umgestaltung des T4-<br />
Gedenkortes konkretisiert hat.<br />
Geplant ist <strong>die</strong> Aufstellung einer<br />
Infostele zusammen mit einer Tafel,<br />
für <strong>die</strong> <strong>die</strong> Wall AG einen Genehmigungsantrag<br />
gestellt hat.<br />
Weiterhin haben wir beschlossen,<br />
den nachgebauten "Grauen Bus" ab<br />
Januar 2008 nach <strong>Berlin</strong> zu holen und<br />
an der Bus-Haltestelle aufzustellen,<br />
bis er danach nach Stuttgart weiterfährt.<br />
Der Bus ist aus Beton und damit<br />
sehr aufwendig zu transportieren. Es<br />
wird etwa 25.000 € kosten, und wir<br />
sind auf der Suche nach Sponsoren.<br />
Während der "Aktion T 4" war es ein<br />
grauer "Gekrat"-Bus mit undurchsichtigen<br />
Fenstern, damit <strong>die</strong> Opfer aus<br />
ihren Anstalten möglichst unauffällig<br />
abgeholt und zu den Tötungsanstalten<br />
gebracht werden konnten. Es handelt<br />
sich bei T 4 um den Täterort, an dem<br />
<strong>die</strong> Morde geplant wurden. Die Frage<br />
der Programmierung eines künftigen<br />
Denkmals als Ort für <strong>die</strong> Erinnerung<br />
an <strong>die</strong> Opfer der NS-"Euthanasie"<br />
insgesamt ist mit der Infotafel nicht<br />
entschieden. Sie wird zwischen dem<br />
"Runden Tisch" und dem/den Auslober(n)<br />
zu entwickeln sein.<br />
Der oben genannte. "Runde Tisch"<br />
hat sich <strong>die</strong> Aufgabe gestellt, <strong>die</strong><br />
liegende Platte durch ein würdiges<br />
Mahnmal mit nötiger Information<br />
hervorzuheben. Ich werde meine<br />
bescheidenen Möglichkeiten dort<br />
einbringen und bin auch von der <strong>LV</strong><br />
<strong>Selbsthilfe</strong> <strong>Berlin</strong> delegiert, <strong>die</strong>se mit<br />
ihren über 50 <strong>Selbsthilfe</strong>organisationen<br />
dort zu vertreten.<br />
Wie sehr es nötig ist, mahnendes<br />
Bewusstsein zu schaffen, zeigen <strong>uns</strong><br />
<strong>die</strong> Entwicklungen in Holland mit der<br />
Freigabe der Euthanasie behinderter<br />
Neugeborener. Noch einen Schritt<br />
davor liegen <strong>die</strong> unzähligen pränatalen<br />
Untersuchungen mit dem vielfachen<br />
Rat zur Abtreibung im eigenen<br />
Lande.<br />
Ich hoffe auf Ihre innere Beteiligung<br />
und würde mich über Stellungnahmen<br />
freuen.<br />
In alter Verbundenheit<br />
Ihre Erika Lange<br />
27 FLAGGSCHIFF Ethik