Der Neue für Wien - ZZ Nr.: 36a
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<strong>Nr</strong>. <strong>36a</strong> | 6.–12. September 2019<br />
SONDERHEFT<br />
DOMINIK NEPP:<br />
<strong>Der</strong> <strong>Neue</strong><br />
<strong>für</strong> <strong>Wien</strong><br />
Verlagspostamt A-1030 <strong>Wien</strong> | 02Z030461 W<br />
<strong>ZZ</strong> <strong>36a</strong>_2019 Sonderheft Seite 01.indd 1 02.09.2019 10:10:44
ROT–GRÜNER SUMPF<br />
<strong>Der</strong> rot–grüne Sumpf 3<br />
<strong>Wien</strong> ist anders:<br />
Fremd in der eigenen Stadt 4–5<br />
Rote Bildungspolitik: Die Schule,<br />
ein gefährlicher Ort 6–7<br />
Sozialer Wohnbau: In <strong>Wien</strong><br />
läuft es wie geschmiert 8–11<br />
Vizebürgermeister<br />
Dominik Nepp im Gespräch 12–13<br />
<strong>Wien</strong>bonus:<br />
Malus <strong>für</strong> Inländer 14–15<br />
Schikane mit Methode:<br />
Das Leid der Autofahrer 16–17<br />
Von Alkohol und Drogen:<br />
Verfehlte linke Drogenpolitik 18–19<br />
Verdrehte Statistik 19<br />
Sonderheft<br />
Dominik Nepp:<br />
<strong>Der</strong> <strong>Neue</strong> <strong>für</strong> <strong>Wien</strong><br />
IMPRESSUM<br />
Das „Zur Zeit“-Magazin auch als E-Paper unter www.zurzeit.at<br />
Herausgeber: MdEP a. D. Andreas Mölzer, Prof. Walter Seledec Medieninhaber: W3 VerlagsGmbH & Co Verlag KG, Salesianergasse 7/5,<br />
A-1030 <strong>Wien</strong>, Geschäftsführer: Mag. Walter Tributsch Geschäftsführender Redakteur: Dr. Bernhard Tomaschitz Produktion:<br />
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DW 20, E-Mail: verlag@zurzeit.at, Internet: www.zurzeit.at<br />
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Namentlich gezeichnete Beiträge müssen nicht der Meinung der Redaktion entsprechen, <strong>für</strong> den Inhalt haften allein die Autoren.<br />
2 ZUR ZEIT | <strong>36a</strong>/2019<br />
<strong>ZZ</strong> <strong>36a</strong>_2019 Sonderheft Seite 02-03.indd 2 31.08.2019 13:16:18
ROT–GRÜNER SUMPF<br />
Bild: <strong>ZZ</strong>-Archiv<br />
Seit nunmehr neun Jahren wird<br />
<strong>Wien</strong> von einer rot–grünen Koalition<br />
regiert. Die Folgen sind kaum<br />
zu übersehen. Autofahrer werden<br />
mit Verknappungen von Parkplätzen,<br />
sinnlosen Tempo-30-Zonen oder<br />
der Errichtung von Radwegen schikaniert.<br />
An den Schulen, wo die Kuschelpädagik<br />
vorherrschend ist, muss<br />
wegen zunehmender Gewalt fast<br />
täglich die Polizei einschreiten, und<br />
Sonderheft:<br />
<strong>Der</strong> rot–grüne Sumpf<br />
Bild: ourwatch.org.uk<br />
viele <strong>Wien</strong>er fühlen sich in ihrer Heimatstadt<br />
fremd. Kein Wunder, sind<br />
doch in manchen Bezirken Personen<br />
mit Migrationshintergrund bereits<br />
die Mehrheit oder stehen kurz davor,<br />
diese zu werden.<br />
Integration wird von Rot–Grün<br />
nicht verlangt, und so überrascht es<br />
nicht, dass islamische Unsitten wie<br />
selbsternannte „Scharia-Polizisten“<br />
um sich greifen oder dass in islamischen<br />
Kindergärten bereits kleine<br />
Kinder islamistisch indoktriniert<br />
werden.<br />
Vor allem die SPÖ scheint <strong>Wien</strong><br />
als eine Art Selbstbedienungsladen<br />
zu betrachten. Zuletzt häuften sich<br />
Skandale, in die soziale Wohnbaugesellschaften<br />
aus dem Umfeld der<br />
SPÖ involviert waren. Und wenn eine<br />
SPÖ-Gemeinderätin als Chefin einer<br />
solchen Wohnbaubaugesellschaft<br />
monatlich mehr fast 10.000 Euro zusätzlich<br />
zu ihrem Abgeordnetengehalt<br />
abkassiert, dann weiß man, was<br />
<strong>für</strong> die <strong>Wien</strong>er Roten das Wort „sozial“<br />
bedeutet. In guter Erinnerung ist<br />
auch noch der Skandal um das Krankenhaus<br />
Nord. Bei dessen Errichtung<br />
fiel die SPÖ nicht nur durch fachliche<br />
Inkompetenz auf, sondern vor allem<br />
durch Freunderl- und Günstlingswirtschaft,<br />
was die Steuerzahler etliche<br />
hundert Millionen Euro kostete.<br />
Rot–Grün in <strong>Wien</strong> ist nicht mehr<br />
länger tragbar, weshalb die Stadt einen<br />
grundlegenden Wandel braucht. ♦<br />
<strong>36a</strong>/2019 | ZUR ZEIT 3<br />
<strong>ZZ</strong> <strong>36a</strong>_2019 Sonderheft Seite 02-03.indd 3 31.08.2019 13:16:33
ROT–GRÜNER SUMPF<br />
<strong>Wien</strong> verändert sich:<br />
Sogar staatliche Institutionen<br />
müssen das eingestehen<br />
Fremd in der eigenen Stadt<br />
Es lässt sich nicht mehr leugnen: <strong>Wien</strong> ist anders ...<br />
Bild: <strong>ZZ</strong>/Archiv<br />
VON ALEXANDER SCHLEYER<br />
Nicht erst seit gestern haben in manchen<br />
<strong>Wien</strong>er Schulklassen bis zu<br />
90 Prozent der Kinder Migrationshintergrund.<br />
Schon im Herbst 2018 sprach<br />
der Bericht des Integrationsfonds von<br />
der Etablierung von Parallelgesellschaften<br />
in manchen Gemeindebezirken. Namentlich<br />
werden im Bericht Favoriten,<br />
Ottakring, Simmering, Rudolfsheim-<br />
Fünfhaus, Brigittenau und die Leopoldstadt<br />
genannt. Dort sei die Entwicklung<br />
am stärksten zu beobachten.<br />
4 ZUR ZEIT | <strong>36a</strong>/2019<br />
Vor allem die „türkische Gemeinde“<br />
würde man in einigen Vierteln der<br />
Hauptstadt antreffen. Die dort aufgebaute<br />
Gemeinschaft, bestehend aus<br />
türkischen Geschäften, Ärzten und anderen<br />
Institutionen, würde es den Mitgliedern<br />
der „Gemeinde“ ermöglichen,<br />
den gesamten Tag zu verbringen, ohne<br />
nur ein Wort Deutsch sprechen zu müssen.<br />
Dem Bericht zufolge sei eine ähnliche<br />
Situation auch bei Migranten aus<br />
Serbien, Tschetschenien und Afghanistan<br />
zu beobachten. „Ethnische Unterschiede<br />
würden auch gleichzeitig das<br />
Konfliktpotenzial steigern und die daraus<br />
resultierenden Auseinandersetzungen<br />
auch auf den Straßen ausgetragen.<br />
Auch territoriale Konflikte stünden an<br />
der Tagesordnung, wenn bestimmte<br />
Migrantengruppen Parks, Plätze und<br />
dergleichen <strong>für</strong> sich beanspruchen“,<br />
so der 93-seitige Bericht. Gutmenschen<br />
euphemisieren dieses Phänomen<br />
der faktischen Machtaufgabe des<br />
Rechtsmonopols regelrecht zynisch als<br />
„Rechtspluralismus“.<br />
Zynisch ist auch die Verwendung des<br />
Begriffes der „monoethnischen und mo-<br />
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ROT–GRÜNER SUMPF<br />
nokulturell geprägten Bezirke“, sprich<br />
de facto existierende Parallelgesellschaften,<br />
in denen die autochthone Kultur<br />
und Sprache keine Rolle spielt. Gleichzeitig<br />
aber heißt es immer, ein Bevölkerungsaustausch<br />
finde nicht statt.<br />
Weiter kritisiert der von der Stadt<br />
<strong>Wien</strong> selbst herausgegebene Bericht:<br />
„Je mehr muslimische Schüler an einer<br />
Schule sind, umso deutlicher zeigen<br />
In manchen Schulklassen<br />
haben bis zu 90 Prozent der<br />
Kinder Migrationshintergrund.<br />
sich Tendenzen<br />
kultureller Abschottung,<br />
Widerstände<br />
gegen<br />
bestimmte Unterrichtsinhalte<br />
und Versuche islamischer<br />
Peergroups, Schülerinnen und Schüler<br />
mit muslimischem Familienhintergrund<br />
zu einem ‚islamkonformen‘ Lebensstil<br />
zu nötigen.“ Auffällig ist hierbei nämlich,<br />
dass es nirgends vietnamesische<br />
oder italienische Parallelgesellschaften<br />
gibt – beinahe ausschließlich Angehörige<br />
aus islamisch geprägten Kulturkreisen<br />
neigen zur offenen Fundamentalopposition<br />
zum herrschenden Staats- und<br />
Kulturverständnis. Das geht so weit,<br />
dass diverse Linke den Vorschlag begrüßen,<br />
<strong>für</strong> straf- und familienrechtliche<br />
Angelegenheiten solle doch ein Imam<br />
als Schlichter hinzugezogen und somit<br />
die ordentliche Gerichtsbarkeit faktisch<br />
gebeugt werden.<br />
Oftmals entstammen diese Imame,<br />
die angeblich haufenweise ausgewiesen<br />
worden sein sollen, dem radikalislamischen<br />
Milieu, das mit Schulen,<br />
Kindergärten und illegalen Moscheen<br />
eine eigene Infrastruktur<br />
hat<br />
aufbauen können.<br />
Von Jugendtreffpunkten<br />
der<br />
türkischen Milli Görus über tausende<br />
Kindergärten bis hin zu einem eigenen<br />
Schulamt der Islamischen Glaubensgemeinschaft<br />
in Österreich – die übrigens<br />
schon 1982 den Islamunterricht an Schulen<br />
durchgeboxt hat – findet Integration<br />
vor allem deshalb nicht statt, weil sie<br />
schlichtweg nicht notwendig ist.<br />
Was Grüne und Sozis als „Vielfalt“<br />
feiern, ist nichts weiter, als eine geduldete<br />
Landnahme unter dem Beifall der<br />
Besiegten und ein soziales Sprengmittel,<br />
das irgendwann hochgehen wird. ♦<br />
Islamisierung?<br />
<strong>Der</strong> Anteil von Muslimen erhöhte<br />
sich in den Jahren von 1971 auf<br />
2016 von überschaubaren 0,3 Prozent,<br />
die als Gastarbeiter gekommen<br />
sind, auf mindestens 8 Prozent heute.<br />
Nach übereinstimmenden Schätzungen<br />
von Innenministerium und<br />
Österreichischem Integrationsfonds<br />
lebten Anfang 2017 rund 700.000<br />
Moslems in Österreich. Die Zahl<br />
stieg vor allem durch Migranten,<br />
Geburten sowie Flüchtlinge aus dem<br />
arabischen Raum stark.<br />
Schon 2006 kritisierte die damalige<br />
Innenministerin Liese Prokop<br />
(ÖVP), dass 45 Prozent der Muslime<br />
integrationsunwillig seien. 35 Prozent<br />
der Muslime trügen eine „hochfundamentalistische<br />
Einstellung“ in<br />
sich, das Berliner Wissenschaftszentrum<br />
konstatierte ihnen schon 2013,<br />
dass über 73 Prozent die Regeln des<br />
Korans <strong>für</strong> wichtiger als die des Gastlandes<br />
befänden. Integration sieht<br />
anders aus.<br />
♦<br />
<strong>36a</strong>/2019 | ZUR ZEIT 5<br />
<strong>ZZ</strong> <strong>36a</strong>_2019 Sonderheft Seite 04-05.indd 5 02.09.2019 10:04:50
Die Schule,<br />
ein gefährlicher Ort<br />
Wegen des Versagens der SPÖ-<br />
Bildungspolitik ist ein dramatischer<br />
Anstieg der Gewalt festzustellen<br />
Noch in guter Erinnerung ist das in<br />
der HTL Ottakring aufgenommene<br />
Video, in dem zusehen ist, wie ein<br />
Lehrer von Schülern drangsaliert wird,<br />
woraufhin der Pädagoge einen Schüler<br />
anspuckt. Gewalt gegen Lehrer und<br />
auch gegen Mitschüler und damit verbundene<br />
Polizeieinsätze sind an <strong>Wien</strong>s<br />
Schulen – auch an den Pflichtschulen<br />
– leider längst zum Alltag geworden.<br />
Wie aus einer parlamentarischen<br />
Anfragebeantwortung des Innenministeriums<br />
hervorgeht, war zwischen<br />
2013 und 2017 an Österreichs Schulen<br />
ein dramatischer Anstieg an Gewalt<br />
festzustellen. Von dieser Entwicklung<br />
besonders betroffen ist <strong>Wien</strong>. Demnach<br />
führte die Bundeshauptstadt 2017 mit<br />
insgesamt 413 Anzeigen die unrühmliche<br />
Statistik an. Dabei wurden 303 Anzeigen,<br />
also mehr als eine pro Unterrichtstag,<br />
wegen Körperverletzung<br />
erstattet. Im genannten Jahr wurden an<br />
<strong>Wien</strong>s Schulen auch Anzeigen wegen<br />
gefährlicher Drohung, Nötigung, Raubes,<br />
schwerem Raubes (mit einer Waffe<br />
verübt) sowie sexuellen Missbrauchs<br />
Unmündiger und wegen sexueller Belästigung<br />
erstattet.<br />
Die rot–grüne Stadtregierung, die<br />
wegen ihrer jahrelangen Förderung der<br />
Kuschelpädagogik <strong>für</strong> dieses Problem<br />
Gewalt: An den<br />
<strong>Wien</strong>er Schulen bereits<br />
trauriger Alltag<br />
mitverantwortlich ist, will die steigende<br />
Zahl von Gewaltfällen an den Bildungseinrichtungen<br />
mit verpflichtenden<br />
Gesprächen mit Schulpsychologen<br />
oder mit „Normverdeutlichungsgesprächen“<br />
mit eigens geschulten Polizisten<br />
lösen. Ob sich davon etwa ein 14-jähriger<br />
Tschetschene, der täglich mit einem<br />
Messer bewaffnet in die Schule geht,<br />
beeindrucken lässt, ist jedoch mehr als<br />
fraglich. Die SPÖ, und insbesondere der<br />
zuständige der zuständige Bildungsstadtrat<br />
Jürgen Czernohorszky und<br />
Bildungsdirektor Heinrich Himmer<br />
scheinen nicht in der Lage oder willens<br />
Bild: flickr.com/Aislinn Ritchie<br />
6 ZUR ZEIT | <strong>36a</strong>/2019<br />
<strong>ZZ</strong> <strong>36a</strong>_2019 Sonderheft Seite 06-07.indd 6 31.08.2019 12:19:23
zu sein, das Problem der steigenden<br />
Gewalt an den Schulen ernsthaft in Angriff<br />
zu nehmen.<br />
Einen anderen Zugang zum Umgang<br />
mit gewaltbereiten<br />
Schülern hat<br />
Vizebürger-<br />
Ein Problem sind Scharia-<br />
Eltern, die ihre Kinder zu<br />
Gewalt und Intoleranz erziehen.<br />
ROT–GRÜNER SUMPF<br />
meister Dominik<br />
Nepp. <strong>Der</strong> FPÖ-Politiker fordert<br />
<strong>für</strong> Problemschüler Besserungs-Zentren,<br />
in denen sie professionelle sozialpädagogische<br />
Programme durchlaufen,<br />
ehe sie wieder in den Regelunterricht<br />
eingegliedert werden können. Denn in<br />
<strong>Wien</strong>, so ist Nepp überzeugt, sei es aufgrund<br />
der massiven Integrationsprobleme<br />
von problematischen Kindern<br />
und Jugendlichen notwendig, diese im<br />
Ernstfall auch räumlich von der Schule<br />
und Mitschülern zu trennen.<br />
Häufig haben die Problemschüler<br />
einen moslemischen Migrationshintergrund.<br />
Bereits im Elternhaus wird<br />
ihnen eingebläut, dass man gegenüber<br />
„Ungläubigen“, insbesondere gegenüber<br />
Frauen, keinen Respekt haben<br />
muss und Gewalt legitim sei. Auch gegenüber<br />
dieser Problemgruppe fordert<br />
Nepp ein konsequenteres Vorgehen.<br />
Weil die Sozialisierung in höchstem<br />
Maße in der Familie erfolge, müsse der<br />
Rechtsstaat gegen<br />
Scharia-Eltern, die<br />
ihren Kindern nicht<br />
unsere Grundwerte<br />
und Regeln vermitteln,<br />
sondern zu Gewalt erziehen, „mit<br />
voller Härte beinhart durchgreifen“.<br />
Geeignete Maßnahmen sind <strong>für</strong> den<br />
Freiheitlichen neben Erziehungs- und<br />
Wertekursen <strong>für</strong> Eltern auch finanzielle<br />
Sanktionen bis hin zum gerichtlichen<br />
Entzug der Erziehungsberechtigung.<br />
Vor allem aber will Nepp die Jugendämter<br />
in die Pflicht nehmen, die aus<br />
Gründen der politischen Korrektheit<br />
vor islamistischen Umtrieben oftmals<br />
ihre Augen verschließen. Denn eines ist<br />
<strong>für</strong> Nepp klar: „Religiös motivierte Gewalt<br />
hat in unserer Gesellschaft nichts<br />
verloren. Wir wollen keine Erziehung<br />
der Jugend zu den islamistischen Gewalttätern<br />
von morgen!“ B. T.<br />
Migranten sind bereits in der Mehrzahl<br />
Die Zahlen des staatlichen Integrationsberichts 2018 sprechen eine<br />
deutliche Sprache. An den <strong>Wien</strong>er Schulen hat bereits die Mehrheit<br />
der Schüler, nämlich 51 Prozent, eine andere Umgangssprache als<br />
Deutsch. Zum Vergleich: Österreichweit sind es 25 Prozent. An den <strong>Wien</strong>er<br />
Volksschulen und <strong>Neue</strong>n Mittelschulen ist der Anteil von Kindern mit<br />
nicht-deutscher Umgangssprache mit 58,5 Prozent bzw. mit 72,8 Prozent<br />
noch höher. Im Österreich-Durchschnitt liegen die Vergleichswerte <strong>für</strong> die<br />
beiden Schultypen bei 30,3 Prozent bzw. bei 31,2 Prozent.<br />
Von den mehr als 40.000 Schülern, die sich im Schuljahr 2016/17 in<br />
Sprachförderung befanden, entfiel mehr weit als ein Drittel, nämlich rund<br />
16.400 Schüler, auf die Bundeshauptstadt. (RED.)<br />
<strong>36a</strong>/2019 | ZUR ZEIT 7<br />
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Für Wilhelm Haberzettl ist 2019 kein<br />
gutes Jahr. Im Februar wurde der<br />
frühere Chef der Eisenbahnergewerkschaft<br />
und ehemalige SPÖ-Nationalratsabgeordnete<br />
als Vorstandsvorsitzer der<br />
Wohnbaugesellschaft BWS – Gemeinnützige<br />
allgemeine Bau-, Wohn- und<br />
Siedlungsgenossenschaft abberufen<br />
und fristlos entlassen. Haberzettl soll<br />
seine Sorgfaltspflichten verletzt haben.<br />
Aber es sollte <strong>für</strong> den SPÖ-Mann noch<br />
schlimmer kommen: Im März langte<br />
bei der Staatsanwaltschaft <strong>Wien</strong> die<br />
Sachverhaltsdarstellung einer renommierten<br />
Steuerberatungskanzlei ein,<br />
wonach Haberzettl und weitere Mitarbeiter<br />
der BWSG die Wohnbaugesellschaft<br />
um „mindestens 2,5 Millionen<br />
Euro“ geschädigt haben sollen.<br />
Konkret wird Haberzettl und den<br />
anderen Beschuldigten – <strong>für</strong> sie gilt die<br />
8 ZUR ZEIT | <strong>36a</strong>/2019<br />
ROT–GRÜNER SUMPF<br />
Es läuft wie geschmiert<br />
<strong>Der</strong> soziale Wohnbau als Spielweise und Selbstbedienungsladen<br />
<strong>für</strong> Funktionäre aus dem Umfeld der <strong>Wien</strong>er SPÖ<br />
Unschuldsvermutung – vorgeworfen,<br />
zwei Liegenschaften in <strong>Wien</strong> zu billig<br />
verkauft zu haben, wodurch der Straftatbestand<br />
der Untreue erfüllt worden<br />
sei. Mitte Juli fand dann bei Haberzettl<br />
eine Hausdurchsuchung statt. Die Causa<br />
Haberzettl zeigt, dass es bei der zuständigen<br />
Aufsichtsbehörde MA 50 ein<br />
Versagen gibt. Und die politische Verantwortung<br />
<strong>für</strong> die MA 50 tragen zwei<br />
Wilhelm Haberzettl: <strong>Der</strong> SPÖ-Mann soll einen Schaden von 2,5 Mio. Euro angerichtet haben<br />
Bild: SPÖ Presse und Kommunikation/Wikimedia<br />
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Parteifreunde Haberzettls, nämlich<br />
Wohnbaustadträtin Kathrin Gaal und<br />
letzten Endes Bürgermeister Michael<br />
Ludwig.<br />
Die Causa Haberzettl ist nicht das<br />
einzige Beispiel da<strong>für</strong>, dass unter SPÖ-<br />
Führung der soziale Wohnbau in <strong>Wien</strong><br />
zu einem Sanierungsfall, wenn nicht<br />
sogar zu einem Selbstbedienungsladen<br />
<strong>für</strong> die Genossen geworden ist. Ende<br />
Mai berichtete der „Kurier“, dass Ingrid<br />
Schubert, Vorstandschefin der gemeinnützigen<br />
Siedlungsunion 9.649,70 Euro<br />
brutto im Monat, 14 Mal im Jahr, kassiert.<br />
Hinzu kommt noch eine monatliche<br />
Aufwandsentschädigung von 5.078<br />
Euro. Und ganz nebenbei ist Schubert<br />
auch noch SPÖ-Gemeinderätin. Nach<br />
den Enthüllungen über ihre Spitzengage<br />
trat Schubert zwar als Vorstandsobfrau<br />
der Siedlungsbau zurück, behielt<br />
aber ihr Mandat im Gemeinderat.<br />
Soviel zur Moral der SPÖ, die vom politischen<br />
Mitbewerber stets „Haltung“<br />
und „Anstand“ einfordert.<br />
<strong>Der</strong> Name Schubert tauchte in den<br />
Medien auch in Zusammenhang mit<br />
einem Wohnprojekt in der Dittlgasse<br />
ROT–GRÜNER SUMPF<br />
in <strong>Wien</strong> Donaustadt. Dort richtete<br />
2018 nach massiven Anrainerprotesten<br />
gegen die Errichtung von knapp<br />
400 Wohnungen die Siedlungsunion<br />
als Bauträger ein Mediationsverfahren<br />
ein. Die Kosten beliefen sich auf<br />
100.000 Euro, und den gut dotierten<br />
Auftrag bekam das Unternehmen<br />
2move. Dieses gehört Karin Schubert,<br />
der Tochter von Ingrid Schubert.<br />
Wie es die SPÖ mit dem sozialen<br />
Wohnbau hält, zeigt auch der<br />
Die Stadt <strong>Wien</strong>, der KAV und Siemens<br />
Bild: Screenshot Facebook<br />
Ingrid Schubert: SPÖ-Gemeinderätin<br />
kassierte fast<br />
15.000 Euro im Monat ab<br />
Als Gesundheitsstadträtin war Sonja Wehsely die politisch Hauptverantwortliche<br />
<strong>für</strong> das KH-Nord-Desaster. Aber das tat ihrer Karriere<br />
keinen Abbruch. Nach ihrem Rücktritt am 1. April 2017 wurde Wehsely<br />
Managerin bei Siemens Healthcare. Siemens wird nicht nur ein Naheverhältnis<br />
zur SPÖ nachgesagt, sondern erhält auch viele Aufträge von der Gemeinde<br />
<strong>Wien</strong>. Es geht aber auch umgekehrt: <strong>Der</strong> ehemalige KAV-Vizechef<br />
Thomas Balázs war zuvor 25 Jahre <strong>für</strong> die Siemens AG Österreich tätig.<br />
Was den KAV betrifft, ist aus Insiderkreisen zu hören, dass die <strong>für</strong> verpflichtende<br />
Ausschreibungen geltende Grenze von 100.000 Euro angeblich<br />
systematisch umgangen wird. Das geschieht, indem statt einer bestimmten<br />
Sache einfach Einzelteile bestellt werden, die unter dieser Grenze liegen. ♦<br />
<strong>36a</strong>/2019 | ZUR ZEIT 9<br />
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ROT–GRÜNER SUMPF<br />
Rote Geldvernichtung<br />
Das Krankenhaus Nord (KH Nord) kommt auch<br />
nach seiner Eröffnung nicht aus den Schlagzeilen.<br />
Einmal wird bekannt, dass Rollatoren fehlen, ein anderes<br />
Mal, dass es in diesem Spital zu wenige Ärzte gibt.<br />
Und das, obwohl sich die Baukosten von ursprünglich<br />
825 Millionen Euro auf 1,6 Milliarden Euro fast verdoppelt<br />
haben und die Inbetriebnahme mehrfach verschoben<br />
werden musste.<br />
Das KH Nord ist ein Musterbeispiel <strong>für</strong> die Geldverschwendung<br />
und Günstlingswirtschaft der SPÖ. <strong>Der</strong> Architekt hatte keine<br />
Erfahrungen in der Planung von Spitälern, war aber, so der „Kurier“, ein<br />
„SPÖ-naher Haus- und Hofarchitekt der Stadt <strong>Wien</strong>“. Die Folgen waren, wie<br />
ein Sachverständigengutachten ergab, „gravierende Planungsfehler“. Abgerundet<br />
wird die Sache vom<br />
Rechnungshof, der dem Krankenanstaltenverbund<br />
– und<br />
damit der SPÖ – ein vernichtendes<br />
Zeugnis ausstellt, was<br />
Laut Rechnungshofbericht<br />
gab es im KH Nord insgesamt<br />
8.163 Baumängel.<br />
die Wahrnehmung der Bauherrenfunktion betrifft. Unter anderem ist von<br />
fehlenden Ressourcen und fehlendem Know-how und 8.186 Baufehlern<br />
im angeblich „modernsten Krankenhaus Europas“ die Rede. Die Baumängel<br />
konnte auch jener „Bewusstseins-Choach“ nicht verhindern, der <strong>für</strong> wohlfeile<br />
95.000 Euro einen „Energie-Ring“ um die Baustelle des KH Nord zog<br />
und die „Schwingungen am Spitalsgrundstück erhöhen“ wollte. (RED.)<br />
KH Nord: Für die Pleiten<br />
und Pannen bei der<br />
Errichtung ist die SPÖ<br />
verantwortlich<br />
Fall des gemeinnützigen Bauträgers<br />
WBV-GFW, der an den Tiroler Christian<br />
Hosp hätte verkauft werden sollen.<br />
Als Verkaufspreis <strong>für</strong> die 3.000 Sozialwohnungen<br />
war der Spottpreis von<br />
2.000 Euro pro Wohnung vorgesehen<br />
gewesen. Hosp gilt allerdings als Strohmann<br />
des umstrittenen Immobilienunternehmers<br />
Michael Tojner (Luxus-<br />
Wohnturm am Heumarkt), weshalb<br />
der Verkauf nicht zuletzt aufgrund des<br />
hartnäckigen Betreibens der Freiheitlichen<br />
von der <strong>Wien</strong>er Stadtregierung<br />
rückgängig gemacht wurde.<br />
Tojner geriet Ende Juni in die Schlagzeilen,<br />
als die Staatsanwaltschaft Ende<br />
Bild: KAV / Health Team KHN<br />
10 ZUR ZEIT | <strong>36a</strong>/2019<br />
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Juni in seinem Unternehmen Hausdurchsuchungen<br />
durchführen und<br />
Anfang Juli die Justiz Immobilien von<br />
Tojner beschlagnahmen ließ. Dem<br />
vorausgegangen war eine Anzeige des<br />
Landes Burgenland<br />
gegen den<br />
Milliardär Tojner<br />
und vier weitere<br />
Personen wegen<br />
des Verdachts des gewerbsmäßigen<br />
Betrugs und der Untreue bei der Wirtschafts-<br />
und Korruptionsstaatsanwaltschaft<br />
(WKStA). Tojner, <strong>für</strong> den die<br />
Unschuldsvermutung gilt, wird bezichtigt,<br />
dem Burgenland rund 40 Millionen<br />
Euro Schaden zugefügt zu haben.<br />
So soll etwa die gemeinnützige Wohnbaugesellschaft<br />
Gesfö mit Absicht die<br />
Aberkennung der Gemeinnützigkeit<br />
verfolgt haben, um durch den späteren<br />
Verkauf der Liegenschaften satte Gewinne<br />
einzustreifen. In der Anzeige ist<br />
auch die Rede von angeblich falscher<br />
Darstellung der Vermögenswerte in<br />
den Jahresabschlüssen.<br />
Für <strong>Wien</strong>s Vizebürgermeister Dominik<br />
Nepp verleiht die Beschlagnahme<br />
Die SPÖ wollte dem Milliardär<br />
Tojner Sozialwohnungen um<br />
je 2.000 Euro verkaufen.<br />
ROT–GRÜNER SUMPF<br />
von Immobilien Tojners auf Beschluss<br />
des Straflandesgerichts den Causen<br />
Heumarkt und WBV-GFW eine „neue,<br />
dramatische Qualität“. Deshalb fordert<br />
der Freiheitliche eine Neubewertung<br />
des Heumarkt-<br />
Projekts und des<br />
aufsichtsbehördlichen<br />
Versagens<br />
in der Causa<br />
WBV-GFW. Und Nepp weiter: „<strong>Wien</strong><br />
darf nicht länger ein Eldorado <strong>für</strong> Immobilienspekulation<br />
sein. Für Tojners<br />
Projekte flossen<br />
Milch und Honig<br />
– während<br />
die <strong>Wien</strong>er sich<br />
kaum mehr eine<br />
Wohnung leisten<br />
können.“<br />
In Sachen<br />
Heumarkt-Projekt<br />
– es droht<br />
<strong>Wien</strong> die Aberkennung<br />
des<br />
UNESCO-Weltkulturerbes<br />
–<br />
musste Tojner<br />
Heumarkt: SPÖ und<br />
Grüne sind <strong>für</strong> Luxuswohnungen,<br />
nicht <strong>für</strong><br />
Sozialwohnungen<br />
im April einen Rückschlag hinnehmen,<br />
weil das Bundesverwaltungsgericht<br />
eine Umweltverträglichkeitsprüfung<br />
anordnete.<br />
Für den Durchschnittsbürger ist unerklärlich,<br />
warum Rot und Grün unbedingt<br />
einen 66 Meter hohen Betonklotz<br />
mit Luxuswohnungen durchpeitschen<br />
wollten. Und ob die im März von Landtagspräsident<br />
Wollner (SPÖ) verkündete<br />
zweijährige „Nachdenkpause“ zu<br />
einem Umdenken führen wird, muss<br />
sich erst weisen.<br />
B.T.<br />
<strong>36a</strong>/2019 | ZUR ZEIT 11<br />
Bild: heumarkt-neu.at/nightnurse images<br />
<strong>ZZ</strong> <strong>36a</strong>_2019 Sonderheft Seite 08-11.indd 11 02.09.2019 10:16:26
DER NEUE FÜR WIEN<br />
Vizebürgermeister<br />
Dominik Nepp: Bürgernähe<br />
ist wichtiger als<br />
Postenschacher<br />
„Rot–Grün ist<br />
geprägt von<br />
politischem Stillstand“<br />
Vizebürgermeister Dominik<br />
Nepp (FPÖ) über die durch<br />
Rot und Grün geschaffenen<br />
Missstände in <strong>Wien</strong><br />
Bild: FPÖ<br />
Herr Vizebürgermeister, seit nunmehr neun Jahren wird<br />
<strong>Wien</strong> von Rot–Grün regiert. Wie fällt Ihre Bilanz aus?<br />
Dominik Nepp: Die rot–grüne Regierungszeit ist geprägt<br />
von politischem Stillstand, Freunderlwirtschaft<br />
und rekordverdächtiger Neuverschuldung. Vorteile<br />
<strong>für</strong> die <strong>Wien</strong>erinnen und <strong>Wien</strong>er sind dennoch keine<br />
zu erkennen. Sei es ein Sicherheitsdilemma durch<br />
die steigende Zahl von Kriminaldelikten, ein Mangel<br />
an leistbarem Wohnraum, der drohende Kollaps des<br />
<strong>Wien</strong>er Gesundheitssystems, der „Kulturkampf im<br />
Klassenzimmer“, die ungerechtfertigte Autofahrer-<br />
Abzocke – die rot–grüne Regierungszeit hat auf ganzer<br />
Linie versagt. Somit bekommt die Rathauskoalition<br />
ein Nicht genügend.<br />
Das klassische Kernthema der Freiheitlichen ist wohl die<br />
Migrationspolitik. Wo sehen Sie hier in <strong>Wien</strong> Handlungsbedarf?<br />
Nepp: Die undifferenzierte rot–grüne Willkommenspolitik<br />
hat dem politischen Islam den roten<br />
Teppich ausgerollt. <strong>Der</strong> Zuwanderungsstrom hat<br />
nicht die von Rot–Grün versprochenen Akademiker<br />
und Forscher nach <strong>Wien</strong> gelockt, sondern vor allem<br />
religiös motivierte Gewalt und Kriminalität importiert.<br />
Sichtbar wird dies in Form von gewalttätigen<br />
Ausländerbanden, die in Parks und Wohnanlagen ihr<br />
Unwesen treiben. Genauso wie die steigende Zahl von<br />
Gewalttaten auf offener Straße oder öffentlichen Plätzen.<br />
Unsere abendländische Kultur wird immer mehr<br />
12 ZUR ZEIT | <strong>36a</strong>/2019<br />
<strong>ZZ</strong> <strong>36a</strong>_2019 Sonderheft Seite 12-13.indd 12 31.08.2019 12:44:03
DER NEUE FÜR WIEN<br />
in den Hintergrund gedrängt. Man<br />
muss nur mit offenen Augen durch die<br />
Stadt gehen und wird die Veränderungen<br />
erkennen. Viele <strong>Wien</strong>er fühlen sich<br />
bereits als Fremde in der eigenen Stadt.<br />
Wir wollen unsere Werte bewahren<br />
und fordern Konsequenzen <strong>für</strong> Integrationsunwilligkeit.<br />
Wer bei uns leben<br />
möchte, muss sich an unsere Regeln<br />
halten.<br />
Nicht zu übersehen ist auch, dass die<br />
Einwanderungswelle 2015 – siehe Mindestsicherung<br />
– zu einer Einwanderung in<br />
den Sozialstaat geführt hat und dass <strong>Wien</strong><br />
davon besonders betroffen ist. Ist <strong>Wien</strong> ein<br />
Schlaraffenland?<br />
Nepp: Bedauerlicherweise hat Rot–<br />
Grün <strong>Wien</strong> zum Sozialmagneten <strong>für</strong><br />
Zuwanderer gemacht, die sich hier nun<br />
in der sozialen Hängematte ein gemütliches<br />
Leben machen wollen. Sei es die<br />
Mindestsicherung, kostenloser Wohnraum<br />
oder andere Sozialgeschenke<br />
– aufkommen müssen da<strong>für</strong> die <strong>Wien</strong>er<br />
Steuerzahler. Diese soziale Ungerechtigkeit<br />
muss umgehend beendet werden.<br />
<strong>Der</strong>zeit sorgt eine Baustelle auf der Linken<br />
<strong>Wien</strong>zeile, weil ein Radweg gebaut<br />
wird, <strong>für</strong> zusätzliche Staus. Hinzu kommen<br />
Tempo-30-Zonen, sogenannte Begegnungszonen,<br />
und die Parkplätze werden immer<br />
weniger. Sind in <strong>Wien</strong> die Autofahrer zu<br />
einem Feindbild geworden?<br />
Nepp: Es ist kein Geheimnis, dass<br />
die grüne Verkehrspolitik sowohl unter<br />
Stadträtin Vassilakou als auch ihrer<br />
Nachfolgerin Hebein vom blanken Autofahrerhass<br />
Rot–Grün macht bedauerlicherweise<br />
Sozialmanagement<br />
<strong>für</strong> Zuwanderer.<br />
geprägt ist.<br />
Künstliche<br />
Staus, Parkplatzverbauung<br />
und ein Baustellendschungel sorgen<br />
<strong>für</strong> Schikanen im Individualverkehr.<br />
Das Krankenhaus Nord war doppelt so<br />
teuer wie geplant, und es gab Korruptionsvorwürfe.<br />
Ist dieses Spital ein Sittenbild des<br />
rot–grünen <strong>Wien</strong>?<br />
Nepp: Ja. Freunderlwirtschaft und<br />
Verschwendung von Steuergeld scheint<br />
der Motor der rot-grünen Politik zu<br />
sein. So wurde über viele Jahre hinweg<br />
eine Fehlentscheidung nach der anderen<br />
getroffen – alles auf Kosten der<br />
<strong>Wien</strong>er Steuerzahler. Die einjährige<br />
U-Kommission, die eigentlich <strong>für</strong> lückenlose<br />
Aufklärung der Causa sorgen<br />
hätte können, wurde bedauerlicherweise<br />
zur Vertuschungs-Kommission der<br />
Roten. Akten wurden geweißt, Zeugen<br />
konnten aufgrund dubioser Ausreden<br />
nicht zeitgerecht befragt werden – vom<br />
angeblichen Aufklärungswunsch war<br />
hier nicht viel zu erkennen.<br />
Im Herbst 2020 wird in <strong>Wien</strong> wieder<br />
gewählt. Welche Ziele bzw.<br />
welche Visionen haben Sie <strong>für</strong><br />
<strong>Wien</strong>, damit es wieder besser<br />
wird?<br />
Nepp: Wir werden den erfolgreichen<br />
Weg der FPÖ <strong>Wien</strong> weitergehen.<br />
<strong>Der</strong> Zusammenhalt innerhalb<br />
der freiheitlichen Familie ist nach den<br />
bösartigen Angriffen rund um die Causa<br />
Ibiza stärker als je zuvor. Mit dieser<br />
Voraussetzung wollen wir die Themen<br />
nicht nur ansprechen, sondern auch<br />
mutige Maßnahmen auf den Weg bringen,<br />
um den rot–grünen Stillstand zu<br />
durchbrechen. Wir sagen, was Sache<br />
ist. Wir bleiben unseren Themen und<br />
Überzeugungen treu und werden weiterhin<br />
Politik im Sinne der <strong>Wien</strong>erinnen<br />
und <strong>Wien</strong>er machen. ♦<br />
<strong>36a</strong>/2019 | ZUR ZEIT 13<br />
<strong>ZZ</strong> <strong>36a</strong>_2019 Sonderheft Seite 12-13.indd 13 31.08.2019 12:43:28
ROT–GRÜNER SUMPF<br />
Bild: <strong>ZZ</strong>/Archiv<br />
<strong>Wien</strong> wird anders!<br />
U<br />
nd wie, muss man hinzufügen, schaut man sich die<br />
Veränderungen in der Bevölkerung an. Mit der Mas-<br />
seneinwanderung 2015 hat sich auch in <strong>Wien</strong> einiges<br />
verschoben. Obwohl die Asylsuchenden auf die Bundesländer<br />
aufgeteilt wurden, ist doch ein Großteil in<br />
<strong>Wien</strong> gelandet.<br />
Mittlerweile<br />
leben nen ausländischer Herkunft, das<br />
(Statistik entspricht ca. 40,2 Prozent.<br />
2018) rund<br />
760.000 Personen ausländischer Herkunft in <strong>Wien</strong>. Das<br />
sind 40,2 Prozent der gesamten <strong>Wien</strong>er Bevölkerung<br />
von knapp 1,9 Millionen Einwohnern. Demographischen<br />
Berechnungen zufolge wird 2030 bereits mehr<br />
als die Hälfte der <strong>Wien</strong>er Bevölkerung ausländischer<br />
Herkunft sein. Das allerdings nur auf Grundlage der<br />
Entwicklung der Geburtsraten. Sollte es zu einer neuerlichen<br />
Migrationswelle kommen, wird dieser Wendepunkt<br />
noch viel früher erreicht. In den Bezirken<br />
Rudolfsheim-Fünfhaus (53,6 Prozent Ausländer) und<br />
In <strong>Wien</strong> leben 760.000 Perso-<br />
Brigittenau (50,1 Prozent) sind die Mehrheitsverhältnisse<br />
bereits gekippt. An der Schwelle befinden sich<br />
auch schon Margareten (48,3 Prozent) und Favoriten<br />
(47,8 Prozent). ♦<br />
VON WALTER TRIBUTSCH<br />
Was <strong>Wien</strong>s Bürgermeister Ludwig<br />
sich mit dem sogenannten <strong>Wien</strong>-Bonus<br />
als Errungenschaft <strong>für</strong> die <strong>Wien</strong>er<br />
Einwohner hinstellen möchte, ist<br />
bei näherer Betrachtung eine gewaltige<br />
Benachteiligung der Österreicher.<br />
Bereits unter Bürgermeister Michael<br />
Häupl hatte der damalige<br />
Wohnbaustadtrat Michael Ludwig<br />
2015 das sogenannte Wohnticket <strong>für</strong><br />
die Anwartschaft auf eine Gemeindewohnung<br />
eingeführt. Danach<br />
wurden Einwohner, unabhängig von<br />
ihrer Staatsbürgerschaft, begünstigt,<br />
die schon länger in <strong>Wien</strong> gemeldet<br />
waren. Bis zu neun Monate Vorreihung<br />
auf der Bewerberliste können<br />
auf diese Art erworben werden, egal<br />
ob man in <strong>Wien</strong> Steuer zahlt, arbeitslos<br />
gemeldet ist oder als Asylant hier<br />
seinen Aufenthalt hat. Nicht berücksichtigt<br />
werden dagegen österreichische<br />
Staatsbürger, die in <strong>Wien</strong> nur<br />
zweitgemeldet sind. Etwa weil sie als<br />
Studenten aus den Bundesländern<br />
nach <strong>Wien</strong> gekommen sind oder weil<br />
14 ZUR ZEIT | <strong>36a</strong>/2019<br />
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sie als Pendler Woche <strong>für</strong> Woche von ihrem<br />
Wohnort außerhalb von <strong>Wien</strong> in die<br />
Bundeshauptstadt zur Arbeit kommen.<br />
Kein Wunder, dass das die Kritik<br />
der FPÖ auf den Plan ruft. Vizebürgermeister<br />
Dominik Nepp spricht von einem<br />
eindeutigen Täuschungsmanöver:<br />
„… dieser (der <strong>Wien</strong>-Bonus, Anm.) ist<br />
aus unserer Sicht nichts mehr als eine<br />
Schleuse <strong>für</strong> Nicht-Österreicher in die<br />
<strong>Wien</strong>er Gemeindebauten.“<br />
Schon die offiziellen Zahlen geben<br />
ihm Recht. Das „Einschleusungprogramm“<br />
der <strong>Wien</strong>er SPÖ hat bereits<br />
bewirkt, dass bereits jeder vierte Bewohner<br />
eines Gemeindebaus in <strong>Wien</strong> nicht<br />
mehr österreichischer Staatsbürger ist.<br />
Und dieser Trend<br />
wird nun verstärkt<br />
weitergehen.<br />
<strong>Wien</strong>-Bonus:<br />
Benachteiligt werden<br />
Zweitwohnsitz-<strong>Wien</strong>er<br />
<strong>Wien</strong>-Bonus: Malus <strong>für</strong> Inländer<br />
FPÖ-Vizebürgermeister Dominik Nepp<br />
kritisiert Ludwigs „<strong>Wien</strong>-Bonus“<br />
Mit Ludwigs<br />
<strong>Wien</strong>- besser genannt<br />
„Ausländerbonus“ werden nun<br />
auch die Arbeitsplätze der Gemeinde<br />
Bild: fl ickr.com<br />
bevorzugt nicht etwa an Personen mit<br />
österreichischer Staatsbürgerschaft<br />
vergeben, sondern eben von der Aufenthaltsdauer<br />
abhängig gemacht.<br />
Hier geht es um 3.000 Jobs jährlich,<br />
die die Gemeinde zu vergeben hat, und<br />
um weitere 1.000 bei den Stadtwerken.<br />
Dazu kommen 1.000 Lehrstellen pro<br />
Jahr. Bei all diesen werden Personen<br />
mit Hauptwohnsitz <strong>Wien</strong>, unabhängig<br />
von ihrer Staatsbürgerschaft, bevorzugt,<br />
Pendler aus Niederösterreich<br />
oder dem Burgenland müssen sich<br />
aber hinten anstellen. Das heißt bei<br />
gleicher Qualifikation bekommt im<br />
roten <strong>Wien</strong> ein Ausländer, der hier<br />
hauptgemeldet ist, den Vorzug vor einem<br />
Österreicher, der beispielsweise<br />
in Klosterneuburg wohnt.<br />
Das Kalkül von Ludwig und der SPÖ<br />
liegt auf der Hand: Von den Zugezogenen,<br />
die ihren<br />
Hauptwohnsitz<br />
in <strong>Wien</strong> haben,<br />
kann sich die<br />
SPÖ, wenn im<br />
nächsten Schritt das Ausländerwahlrecht<br />
auf Landesebene kommt, Wählerstimmen<br />
erwarten, von Niederösterreichern<br />
oder Burgenländern eher nicht. ♦<br />
Pendler aus Niederösterreich<br />
oder dem Burgenland müssen<br />
sich hinten anstellen.<br />
<strong>36a</strong>/2019 | ZUR ZEIT 15<br />
<strong>ZZ</strong> <strong>36a</strong>_2019 Sonderheft Seite 14-15.indd 15 31.08.2019 12:49:45
Schikanen mit Methode<br />
Das Leid der Autofahrer im rot–grünen <strong>Wien</strong><br />
Bild: Wikimedia/My Friend<br />
Wir sind es gewohnt. Wann immer<br />
die öffentliche Hand Geld benötigt,<br />
werden entweder die Raucher oder,<br />
und das in noch größerem Ausmaß,<br />
die Autofahrer herangezogen. Und das<br />
ganz besonders in <strong>Wien</strong>. Kein Wunder,<br />
schließlich hat deren „Schikanieren“ ja<br />
Methode.<br />
Die rot–grüne Verkehrspolitik gab<br />
immer schon ganz offen zu, den Autoverkehr<br />
auf ein Minimum reduzieren<br />
zu wollen. Schon der Verkehrsmasterplan<br />
2003 sah vor, dass der motorisierte<br />
Individualverkehr auf 25 Prozent aller<br />
Wege reduziert werden solle. Das heißt,<br />
dass drei Viertel der Verkehrsflächen<br />
in der Bundeshauptstadt von den Autofahrern<br />
nicht genutzt werden sollen.<br />
Auch in dem verbleibenden Teil wird<br />
den Autofahrern das Leben so schwer<br />
wie nur möglich gemacht. Flächendekkende<br />
Dreißiger-Zonen, schikanöse<br />
Einbahnregelungen, Bevorzugung von<br />
Radfahrwegen, die Vernichtung von<br />
Parkplätzen, die Errichtung sogenannter<br />
Begegnungszonen, all das sorgt da<strong>für</strong>,<br />
dass dem Bürger die Benutzung<br />
des eigenen, oft beruflich notwendigen<br />
Fahrzeuges in <strong>Wien</strong> verleidet, wenn<br />
nicht gar unmöglich gemacht wird.<br />
Dazu kommt die finanzielle Mehrbelastung.<br />
Immer mehr Bezirke werden<br />
zu Bezahlzonen. Um sein Fahrzeug parken<br />
zu können, müssen die Autofahrer<br />
doppelt zahlen. War es vor Übernahme<br />
der Verkehrsagenden durch die grüne<br />
Vizebürgermeisterin Maria Vassilakou<br />
nur die Brigittenau von den Bezirken<br />
außerhalb des Gürtels, die <strong>für</strong>s Parken<br />
noch zusätzliche Parkgebühren einhoben,<br />
so sind es jetzt bereits 18 Bezirke,<br />
wo <strong>für</strong> das Parken bezahlt werden muss.<br />
Und es werden noch weitere dazu kommen,<br />
wenn sich in der <strong>Wien</strong>er Regierung<br />
nichts ändert.<br />
Dabei bezahlten die Autofahrer ohnehin<br />
schon genug <strong>für</strong> den Parkraum.<br />
Ursprünglich war die Mineralölsteuer<br />
noch zweckgebunden. Sie sollte <strong>für</strong> die<br />
Parkraumbewirtschaftung verwendet<br />
werden. Statt mit dem Geld, das täglich<br />
in die öffentlichen Kassen fließt,<br />
16 ZUR ZEIT | <strong>36a</strong>/2019<br />
<strong>ZZ</strong> <strong>36a</strong>_2019 Sonderheft Seite 16-17.indd 16 31.08.2019 13:00:03
ROT–GRÜNER SUMPF<br />
die triste Parkplatzsituation in <strong>Wien</strong><br />
zu verbessern, werden die Millionen<br />
da<strong>für</strong> herangezogen, Budgetlöcher<br />
zu stopfen. Die Autofahrer müssen<br />
aber neben der Mineralölsteuer nun<br />
vermehrt auch<br />
noch <strong>für</strong> die<br />
Parkgebühren<br />
aufkommen.<br />
Begegnungszone (hier: Lange Gasse):<br />
Hohe Kosten, wenig Nutzen<br />
Über die Parkgebühren<br />
kommen bis zu 170 Mio. Euro<br />
in die <strong>Wien</strong>er Stadtkasse.<br />
Und diese<br />
werden auch nicht <strong>für</strong> die Autofahrer<br />
verwendet. Jährlich fließen über die<br />
sogenannte Parkraumbewirtschaftung,<br />
also über die eingehobenen Parkgebühren<br />
160 bis 170 Millionen Euro<br />
in die <strong>Wien</strong>er Stadtkasse. Das Geld<br />
wird in erster Linie <strong>für</strong> Radwege und<br />
die öffentlichen Verkehrsmittel verwendet.<br />
Lediglich<br />
acht Prozent<br />
davon werden<br />
<strong>für</strong> Maßnahmen<br />
ausgegeben, die<br />
den Autofahrern zugutekommen.<br />
Hier tanzen in der Kommunalpolitik<br />
ganz eindeutig die Rathaussozialisten<br />
Bild: Wikimedia/Funke<br />
am Gängelband<br />
der Grünen.<br />
Vor Übernahme<br />
des Verkehrsressorts<br />
durch<br />
Vassilakou waren<br />
es immerhin<br />
noch gut 50 Prozent<br />
der Einnahmen<br />
aus den<br />
Parkgebühren,<br />
die <strong>für</strong> die Autofahrer<br />
verwendet<br />
wurden.<br />
W. T.<br />
„Begegnungszonen“<br />
Die Diskussion um die Umgestaltung<br />
der Mariahilfer Straße<br />
hat es ans Licht gebracht. In <strong>Wien</strong><br />
ist nicht das Auto die heilige Kuh,<br />
sondern dessen Verdrängungsmaßnahmen.<br />
Ausgehend von der grünen<br />
Ideologie soll der Individualverkehr<br />
und damit ein Stück persönliche<br />
Freiheit weitgehend abgeschafft werden.<br />
Um diese an sich unpopuläre<br />
Maßnahme den Bürgern schmackhaft<br />
zu machen, haben Grün–Rot<br />
da<strong>für</strong> eine freundliche Bezeichnung<br />
gefunden: Die Begegnungszone. <strong>Der</strong><br />
Verkehr wird dadurch nicht weniger,<br />
sondern nur umgeleitet, und die<br />
Anrainer wissen nicht mehr, wo sie<br />
ihre Autos abstellen sollen. <strong>Der</strong>zeit<br />
gibt es acht umfunktionierte Straßenabschnitte<br />
mit einer Gesamtlänge<br />
von 2.230 Metern und Errichtungskosten<br />
von rund 35 Mio. Euro.<br />
Bis zum Jahr 2020 sollen drei weitere<br />
mit geschätzten Kosten von rund<br />
15 Mio. Euro dazu kommen. ♦<br />
<strong>36a</strong>/2019 | ZUR ZEIT 17<br />
<strong>ZZ</strong> <strong>36a</strong>_2019 Sonderheft Seite 16-17.indd 17 31.08.2019 13:17:45
ROT–GRÜNER SUMPF<br />
Von Alkohol<br />
und Drogen<br />
Sozialstadtrat Hacker (SPÖ) setzt auf<br />
eine verfehlte Drogen-Politik<br />
DIe Drogen-Brennpunkte<br />
in <strong>Wien</strong><br />
haben sich nur<br />
verlagert<br />
Die rot–grüne Drogenpolitik<br />
sorgt nur <strong>für</strong> Verlagerung,<br />
nicht <strong>für</strong> eine Lösung.<br />
Stolz verkündete Sozialstadtrat Peter Hacker den angeblichen<br />
Erfolg des Alkoholverbots am Praterstern. Auf dem Verkehrsknotenpunkt<br />
trafen sich seit Jahren Säufer und Junkies, was zu<br />
entsprechenden Belästigungen der Fahrgäste geführt hatte. Nun<br />
mag die Freiluftspelunke<br />
trockengelegt<br />
worden sein, doch<br />
wer sich einmal mit<br />
Stadtgeographie beschäftigt<br />
hat, weiß, dass sich Brennpunkte lediglich verlagern; war<br />
der Praterstern doch nur das, was vorher der Karlsplatz war. Und<br />
nun trifft sich die Szene eben am Bahnhof Floridsdorf.<br />
Nicht anders verhält es sich mit der Drogenszene, die vom Dealer<br />
bis zum Konsumenten jahrelang am Westbahnhof abhing. Nachdem<br />
dieser dank kostenfreien Internets von sogenannten Flüchtlingen<br />
in Beschlag genommen wurde, traf man sich eben an der<br />
Josefstädter Straße, am Gumpendorfer- und nun eben am Margaretengürtel.<br />
Bild: media.tag24.de<br />
18 ZUR ZEIT | <strong>36a</strong>/2019<br />
<strong>ZZ</strong> <strong>36a</strong>_2019 Sonderheft Seite 18-19.indd 18 31.08.2019 13:19:50
ROT–GRÜNER SUMPF<br />
Soziale Probleme und Brennpunkte<br />
lassen sich durch Polizeiaufmärsche<br />
genauso wenig austrocknen wie durch<br />
gutmenschlich bewegte Sozialarbeiter<br />
– sie gehören überall auf der Welt zum<br />
urbanen Raum dazu. Sie aber wegzuleugnen,<br />
ist eine Gesellschaftsromantik<br />
der Stadtregierung, die in ihren Millionärsquartieren<br />
zwischen Josefstadt und<br />
Döbling gut reden hat.<br />
Ein Alkohol- und Waffenverbot zu<br />
verhängen, ist nichts weiter, als eine<br />
Sankt-Florians-Taktik, die lediglich<br />
Symptome versucht zu bekämpfen, in<br />
der Hoffnung, die Gestrandeten würden<br />
sich wirklich an Rechtsnormen halten,<br />
an den Ursachen aber völlig vorbeigeht.<br />
Wichtiger als eine konsequente Strafverfolgung,<br />
ein personeller Ausbau der<br />
Polizei und überhaupt die Schaffung<br />
von lebensmöglichem Wohn- und Arbeitsraum<br />
sind <strong>Wien</strong> etwa schwule Ampelmännchen,<br />
bunte Zebrastreifen oder<br />
ein neues Logo, das dem alten gleicht. ♦<br />
<strong>Wien</strong> prahlt mit geringer Verbrechenszahl<br />
Schönung der Statistik<br />
<strong>Wien</strong> vermeldet den Rückgang von Strafanzeigen<br />
um fast 15 Prozent. Das mag schön klingen, jedoch<br />
ist zu berücksichtigen, dass längst nicht jedes Delikt zur<br />
Anzeige gebracht wird. Vor allem Drogen-, Gewalt- und<br />
Sexualdelikte haben eine enorme Dunkelziffer. Allein an<br />
Schulen kam es zu fast 300 Anzeigen, was statistisch mehr<br />
als eine Gewalttat pro Schultag bedeutet.<br />
Allein bei Morddelikten war ein Anstieg von 35 Prozent<br />
zu beobachten, davon 19 in <strong>Wien</strong>; zum Jahresanfang<br />
verging keine Woche, wo in Österreich keine Frau umgebracht<br />
worden ist. Mit ihrem Bevölkerungsanteil von „nur“<br />
25 Prozent sind Migranten jedoch <strong>für</strong> 62 Prozent aller Morde<br />
verantwortlich. Etwa die<br />
Hälfte aller Haftinsassen hat<br />
keinen österreichischen Pass.<br />
Auch wenn die Nennung<br />
der Nationalität bei Tatverdächtigen<br />
und Kriminellen<br />
in Österreich bisher nicht<br />
grundsätzlich verboten war,<br />
sondern nach den Richtlinien<br />
des Presserats im Ermessensspielraum<br />
der berichtenden<br />
Journalisten lag,<br />
wurde in den heimischen<br />
Medien oft der Aufenthaltsstatus<br />
und die Herkunft krimineller<br />
Ausländer nicht<br />
genannt.<br />
♦<br />
Bild: ourwatch.org.uk<br />
<strong>36a</strong>/2019 | ZUR ZEIT 19<br />
<strong>ZZ</strong> <strong>36a</strong>_2019 Sonderheft Seite 18-19.indd 19 31.08.2019 13:09:04
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