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Kurze historische Geschichten über Schüttorf, eine kleine Stadt am südwestlichen Rand von Niedersachsen.

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Für die wirtschaftliche Entwicklung der jungen Stadt Schüttorf war es wichtig, dass es in der Stadt<br />

ein verbindliches Regel- und Maßsystem galt, das auch andernorts Anerkennung fand.<br />

Lange Zeit galt in Schüttorf das in Münster gängige Geld als gültiges Zahlungsmittel. Ebenso<br />

wichtig waren die Maße für Gewicht und Länge. So musste z.B. das von den Schüttorfer Bäckern<br />

gebackene Brot sich nach dem Gewicht der Brote in Rheine oder Steinfurt richten. Wer als Bäcker<br />

dagegen verstoß, hatte mit empfindlichen Geldstrafen zu rechnen. Das beanstandete Brot wurde<br />

zudem an die Armen der Stadt verteilt. Aber die Vorschriften gingen noch weiter. Manchmal wurde<br />

auch für den Preis von bestimmten Waren eine Obergrenze festgelegt. Das Bier durfte nicht mehr<br />

als einen Pfennig pro Quartz kosten. Höhere Preise mussten vom Rat gebilligt werden. Bestimmte<br />

Lebensmittel wie Butter und Käse durften nur auf dem Markt verkauft werden. Bevor diese Waren<br />

zum Verkauf kamen, wurden sie vom Rat begutachtet. Beim Verstoß gegen diese Vorschriften hatten<br />

die Händler mit hohen Geldstrafen zu rechnen. Auch bei Fischen galt ein besonderes Recht.<br />

Frische Fische, die in Schüttorf verkauft werden sollten, mussten hier gefangen worden sein.<br />

„Auswärtiger“ Frischfisch durfte nur in der Fischbank verkauft werden. Die Fischbank unterstand<br />

dem Rat der Stadt und wurde vom Fischbeschliter geleitet.<br />

Die in der Stadt verwendeten Maße und Gewichte wurden jährlich vom Rat der Stadt überprüft<br />

und geeicht. Sichtbares Zeichen für die Schüttorfer Maße ist die Schüttorfer Elle, die sich an der<br />

Vorderseite des Rathauses befindet. Sie war das Richtmaß für das Ausmessen von Tüchern, Holz,<br />

Leder oder anderen Produkten.<br />

(Foto: Stadtarchiv)<br />

Schüttorfer Maße<br />

1899 wurde vom Hauptlehrer Mülder der erste Turnverein in Schüttorf gegründet, andere Vereine<br />

für Leibesübungen und Turnen folgten. Von ihnen existiert heute kaum noch einer. Andere sind in<br />

die späteren großen Sportvereine wie den FC Schüttorf 09 oder dem SC Schüttorf 26 integriert<br />

worden. Dabei kann auch in Schüttorf der Sport auf eine viel längere Tradition zurückblicken.<br />

Beim frühen sportlichen Treiben stand der Wettkampf und die Wehrertüchtigung im Vordergrund.<br />

Armbrust- und Bogenschießen, Faust- und Ringkämpfe oder auch Wettlaufen waren Disziplinen,<br />

die von den jungen Männern bei Festveranstaltungen wie dem jährlichen Schützenzech ausgeübt<br />

wurden. Auch das Kloatscheeten könnte man als frühe Sportart bezeichnen. Es ist dokumentiert,<br />

dass sich die Obergrafschafter schon Mitte des 17. Jahrhunderts mit Kloet und Bollen Wettkämpfe<br />

geliefert haben.<br />

Eine andere Sportart war auch in Schüttorf sehr beliebt, das Kegeln .Es gibt Belege, dass dieser<br />

Sport hier schon vor mehreren hundert Jahren betrieben wurde. So heißt es in einem Bericht über<br />

das Leben und den Zustand der Burg Altona zu Beginn des 18. Jahrhunderts, dass der gräfliche<br />

Diener Derck Fromme, „welcher auff dem hause Altenah in der fraw Wittiben nahmen wohnet,<br />

aldah bier verkauft, undt in specie auff den großen Sael daß Kegeln“ erlaubt.“<br />

Das Kegeln wurde in früheren Zeit fast ausschließlich im Freien betrieben. Teilweise wurden dafür<br />

sogar Kegelbahnen angelegt. So stand Anfang des 20. Jahrhunderts auch am Waldschlösschen<br />

eine Außenkegelbahn. Wie lange sie in Betrieb war, ist leider nicht bekannt.<br />

(Foto: Stadtarchiv)<br />

Schüttorfer Sportpalast

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