BTHVN2020 | Detmold
Jubiläumsjahr der Hochschule für Musik Detmold zum 250. Geburtstag von Ludwig van Beethoven
Jubiläumsjahr der Hochschule für Musik Detmold
zum 250. Geburtstag von Ludwig van Beethoven
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HfM <strong>Detmold</strong><br />
BTHVN<br />
HOCHSCHULE FÜR MUSIK<br />
<strong>BTHVN2020</strong> | <strong>Detmold</strong><br />
Jubiläumsjahr der Hochschule für Musik <strong>Detmold</strong><br />
zum 250. Geburtstag von Ludwig van Beethoven
<strong>BTHVN2020</strong> | <strong>Detmold</strong><br />
Jubiläumsjahr der Hochschule für Musik <strong>Detmold</strong><br />
zum 250. Geburtstag von Ludwig van Beethoven<br />
2
INHALT.<br />
Beethoven in <strong>Detmold</strong>. 5<br />
Veranstaltungen. 7<br />
BEETHOVEN erhört. 12<br />
Beethoven bei uns. 14<br />
Beethoven bei uns ... im Funkhaus. 15<br />
Festliche Konzerte zum Neuen Jahr. 16<br />
Beethoven im Quartett. 18<br />
BEETHOVEN Stummfilm mit Orgelimprovisation (1927). 20<br />
BEETHOVENS Fünf. 22<br />
Beethoven original. 24<br />
<strong>Detmold</strong>er Meisterkonzerte. 26<br />
Mein Beethoven. 30<br />
BEETHOVEN Meets Marimba. 37<br />
Kammermusik in <strong>Detmold</strong>. 38<br />
PIANISSIMO. 39<br />
Alumni-GFF-Interpretationswettbewerb. 40<br />
Mosaiken. 41<br />
BEETHOVEN für Kinder. 56<br />
Beethoven – Herr der Töne. Concertino Piccolino. 58<br />
EIN TANZPLATZ für Musikinstrumente. Kinder-Uni. 60<br />
Tatatataaa ... Beethoven! Familienkonzert. 61<br />
Ludwig und wir. Familienmusikfest. 62<br />
HÖREN WIE BEETHOVEN – Beethoven hören. 63<br />
RUND UM <strong>BTHVN2020</strong> |<br />
<strong>Detmold</strong>. 64<br />
TICKETS. 66<br />
VERANSTALTUNGSORTE. 67<br />
Hochschule für Musik <strong>Detmold</strong>. 67<br />
BEETHOVEN-Zeittafel. 68<br />
Förderer und Kooperationspartner. 70<br />
Impressum. 71<br />
BEETHOVEN erforscht. 42<br />
Beethoven | Räume. Ringvorlesung. 44<br />
Beethoven ... liest! 46<br />
Ein Jahrhundert Beethoven-Interpretation. 47<br />
„Im Himmel werde ich hören!“ Symposium. 48<br />
Inside BEETHOVEN! Das begehbare Ensemble. 50<br />
Meisterkurs KAMMERMUSIK Eberhard Feltz. 54<br />
BEETHOVEN IM DETAIL. Werkanalyse-Seminar. 55<br />
2 3
BEETHOVEN in <strong>Detmold</strong>.<br />
Clara Schumann unterrichtete und konzertierte in <strong>Detmold</strong>. Auch Johannes Brahms überwinterte bekanntlich<br />
in den Jahren 1857–59 im Fürstentum Lippe. Albert Lortzing wirkte mit seiner Gattin am <strong>Detmold</strong>er<br />
Hoftheater. Giselher Klebe prägte schließlich mehrere Jahrzehnte die Kompositionsklasse der Hochschule für<br />
Musik <strong>Detmold</strong>.<br />
Ludwig van Beethoven hat nach aktueller Forschungslage zeitlebens nie einen Fuß in die Residenzstadt<br />
gesetzt – und doch ist das Bonner Universalgenie an der Hochschule für Musik <strong>Detmold</strong> allgegenwärtig:<br />
beim Üben und Unterrichten, beim Hören und Analysieren, im Seminarraum und auf der Konzertbühne. Auch<br />
und erst recht im Beethoven-Jubiläumsjahr: <strong>BTHVN2020</strong> | <strong>Detmold</strong> ist die Antwort unserer Hochschule auf<br />
den Aufruf, sich in die mannigfaltigen Aktivitäten einzubringen, die unter der Dachmarke <strong>BTHVN2020</strong> zum<br />
250. Geburtstag Beethovens im Jahr 2020 bundesweit initiiert, koordiniert und vermarktet werden.<br />
<strong>BTHVN2020</strong> | <strong>Detmold</strong> ist ein Gemeinschaftswerk von Lehrenden, Studierenden und Institutionen der Hochschule<br />
für Musik <strong>Detmold</strong>, aber auch von zahlreichen Kooperationspartnern, die ihre eigenen Beethoven-<br />
Veranstaltungen in enger Zusammenarbeit mit unserer Hochschule durchführen. Hinter den Überschriften<br />
„Beethoven erhört“, „Beethoven erforscht“ und „Beethoven für Kinder“ verbergen sich mehr als 60 Einzelveranstaltungen,<br />
darunter sowohl bewährte Konzertformate mit dem besonderen Fokus „Beethoven“ als<br />
auch neue Ideen und Vorhaben, die speziell für das Jubiläumsjahr entwickelt wurden. Die sehr persönlich<br />
gehaltene Reihe „Mein Beethoven“ mit den <strong>Detmold</strong>er Klavierprofessoren, der Beethoven-Stummfilm mit<br />
Orgelimprovisation, die Aufführung aller 16 Beethoven-Streichquartette durch das Auryn Quartett oder<br />
der Kongress „Im Himmel werde ich hören!“ zum Thema Schwerhörigkeit bei Musikern – sie alle und viele<br />
weitere Veranstaltungen ermöglichen einen jeweils ganz eigenen Blick auf Leben, Werk und Rezeption des<br />
großen Meisters. „Inside Beethoven! Das begehbare Ensemble“ lädt schließlich sogar ein, Beethovens Musik<br />
von innen zu hören. Dieses visionäre Ausstellungsprojekt wurde im Verbund von Musikern, Tonmeistern,<br />
Musikinformatikern und Editionswissenschaftlern unter dem Dach unserer Hochschule konzipiert und geht<br />
im Beethovenjahr auf Wanderschaft bis nach Wien.<br />
Das Portrait des jungen Ludwig auf dem Titelblatt dieser Broschüre ist nicht zufällig gewählt: Es soll neugierig<br />
machen auf unbekannte Facetten des vermeintlich vollständig durchleuchteten Komponisten und einladen,<br />
sich dem Jubilar mit frischem Blick zu nähern.<br />
Prof. Dr. Thomas Grosse<br />
Rektor der HfM <strong>Detmold</strong><br />
Prof. Manuel Lange<br />
Künstlerische Gesamtleitung<br />
<strong>BTHVN2020</strong> | <strong>Detmold</strong><br />
Jelka Lüders<br />
Projektleitung<br />
<strong>BTHVN2020</strong> | <strong>Detmold</strong><br />
5
VERANSTALTUNGEN.<br />
OKTOBER 2019<br />
So 06.10.2019, 11.00 Uhr<br />
<strong>Detmold</strong>er Sommertheater<br />
Beethoven – Herr der Töne I<br />
Concertino Piccolino<br />
Eintritt 5 € | Studierende frei<br />
Mo 07.10.2019, 10.00 Uhr<br />
<strong>Detmold</strong>er Sommertheater<br />
Beethoven – Herr der Töne I<br />
Concertino Piccolino<br />
Eintritt 3 € (Veranstaltung für Kindergärten<br />
und Grundschulen – Anmeldung erforderlich)<br />
DEZEMBER 2019<br />
Fr 13.12.2019, 18.00 Uhr<br />
Lippisches Landesmuseum<br />
Inside Beethoven!<br />
Das begehbare Ensemble<br />
Ausstellungseröffnung<br />
Geschlossene Veranstaltung<br />
Ausstellung: 14.12.2019 bis 16.02.2020<br />
Veranstalter: Lippisches Landesmuseum in<br />
Kooperation mit der HfM <strong>Detmold</strong><br />
Sa 14.12.2019, 15.15 Uhr<br />
WDR Funkhaus Köln<br />
Beethoven bei uns … im Funkhaus<br />
Arminio Quartett<br />
Eintritt frei<br />
Veranstalter: WDR 3 in Kooperation mit<br />
der HfM <strong>Detmold</strong><br />
Sa 14.12.2019, 16.30 Uhr<br />
Hauskonzert<br />
Beethoven bei uns<br />
Rezital Qi Su, Klavier<br />
Geschlossene Veranstaltung<br />
Sa 14.12.2019, 19.30 Uhr<br />
Hauskonzert<br />
Beethoven bei uns<br />
Rezital Gi Ran Jung, Klavier<br />
Geschlossene Veranstaltung<br />
So 15.12., 11.30 Uhr<br />
Hauskonzert<br />
Beethoven bei uns<br />
Rezital Yiran Wu, Klavier<br />
Geschlossene Veranstaltung<br />
So 15.12., 18.00 Uhr<br />
Hauskonzert<br />
Beethoven bei uns<br />
Rezital Nohun Park, Klavier<br />
Geschlossene Veranstaltung<br />
JANUAR 2020<br />
Mo 06.01., 19.30 Uhr<br />
Brahms-Saal<br />
Beethoven meets Marimba<br />
Eintritt frei<br />
So 12.01., 11.00 Uhr<br />
<strong>Detmold</strong>er Sommertheater<br />
Beethoven – Herr der Töne II<br />
Concertino Piccolino<br />
Eintritt 5 € | Studierende frei<br />
Mo 13.01., 10.00 Uhr<br />
<strong>Detmold</strong>er Sommertheater<br />
Beethoven – Herr der Töne II<br />
Concertino Piccolino<br />
Eintritt 3 € (Veranstaltung für Kindergärten<br />
und Grundschulen – Anmeldung erforderlich)<br />
Sa 18.01., 19.30 Uhr<br />
Konzerthaus<br />
Festliches Konzert zum Neuen Jahr<br />
Ludwig van Beethoven: Sinfonien Nr. 1 und 9<br />
Eintritt 35 | 30 | 25 €<br />
Schüler und Studierende 50% Erm.<br />
So 19.01., 11.30 Uhr<br />
Konzerthaus<br />
Festliche Matinee zum Neuen Jahr<br />
Ludwig van Beethoven: Sinfonie Nr. 9<br />
Eintritt 35 | 30 | 25 €<br />
Schüler und Studierende 50% Erm.<br />
7
Sa 25.01., 13.00 Uhr<br />
Konzerthaus<br />
Ein Tanzplatz für Musikinstrumente<br />
Kinder-Uni<br />
Eintritt frei, Anmeldung erforderlich<br />
Veranstalter: Lippische Landes-Zeitung<br />
in Kooperation mit der HfM <strong>Detmold</strong><br />
So 26.01., 11.30 Uhr<br />
Konzerthaus<br />
Tatatataaa … Beethoven!<br />
Familienkonzert<br />
Eintritt 5 € | Studierende frei<br />
FEBRUAR 2020<br />
Fr 07.02., 19.30 Uhr<br />
Konzerthaus<br />
Beethoven im Quartett I<br />
Auryn Quartett<br />
Eintritt 15 € (Abo sechs Konzerte 50 €)<br />
Schüler und Studierende frei<br />
Sa 08.02., 19.30 Uhr<br />
Konzerthaus<br />
Beethoven im Quartett II<br />
Auryn Quartett<br />
Eintritt 15 € (Abo sechs Konzerte 50 €)<br />
Schüler und Studierende frei<br />
So 09.02., 18.00 Uhr<br />
Konzerthaus<br />
Beethoven im Quartett III<br />
Auryn Quartett<br />
Eintritt 15 € (Abo sechs Konzerte 50 €)<br />
Schüler und Studierende frei<br />
So 16.02., 11.00 Uhr<br />
<strong>Detmold</strong>er Sommertheater<br />
Beethoven – Herr der Töne III<br />
Concertino Piccolino<br />
Eintritt 5 € | Studierende frei<br />
Mo 17.02., 10.00 Uhr<br />
<strong>Detmold</strong>er Sommertheater<br />
Beethoven – Herr der Töne III<br />
Concertino Piccolino<br />
Eintritt 3 € (Veranstaltung für Kindergärten<br />
und Grundschulen – Anmeldung erforderlich)<br />
MÄRZ 2020<br />
So 29.03., 11.00 Uhr<br />
<strong>Detmold</strong>er Sommertheater<br />
Beethoven – Herr der Töne IV<br />
Concertino Piccolino<br />
Eintritt 5 € | Studierende frei<br />
Mo 30.03., 10.00 Uhr<br />
<strong>Detmold</strong>er Sommertheater<br />
Beethoven – Herr der Töne IV<br />
Concertino Piccolino<br />
Eintritt 3 € (Veranstaltung für Kindergärten<br />
und Grundschulen – Anmeldung erforderlich)<br />
APRIL 2020<br />
Fr 03.04., 19.30 Uhr<br />
Brahms-Saal<br />
Beethoven…liest!<br />
Eintritt 15 € | Erm. 10 €<br />
Veranstalter: Literaturbüro OWL in Kooperation<br />
mit der HfM <strong>Detmold</strong><br />
Di 07.04., 19.30 Uhr<br />
Konzerthaus<br />
<strong>Detmold</strong>er Meisterkonzert<br />
Nobuko Imai, Viola | François Killian, Klavier<br />
Eintritt 31 | 27 | 22 €<br />
Schüler und Studierende 50% Erm.<br />
Do 16.04., 19.30 Uhr<br />
Audienzsaal<br />
Beethoven | Räume I. Ringvorlesung<br />
Eintritt frei<br />
Veranstalter: Musikwissenschaftliches Seminar<br />
<strong>Detmold</strong>/Paderborn in Kooperation mit der<br />
VHS <strong>Detmold</strong>-Lemgo<br />
So 18.04., 19.30 Uhr<br />
Konzerthaus<br />
Beethoven-Stummfilm (1927)<br />
mit Orgelimprovisation<br />
Tomasz Adam Nowak, Orgel<br />
Eintritt 8 € | Schüler und Studierende frei<br />
So 19.04., 11.30 Uhr<br />
<strong>Detmold</strong>er Sommertheater<br />
Mein Beethoven.<br />
Elena Margolina-Hait, Klavier<br />
Eintritt 8 € | Schüler und Studierende frei<br />
Sa 25.04., 19.30 Uhr<br />
Konzerthaus<br />
Kammermusik in <strong>Detmold</strong> I<br />
Eintritt 8 € | Schüler und Studierende frei<br />
So 26.04., 18.00 Uhr<br />
Konzerthaus<br />
Kammermusik in <strong>Detmold</strong> II<br />
Eintritt 8 € | Schüler und Studierende frei<br />
Mo 27.04., 19.30 Uhr<br />
Gartensaal<br />
Ein Jahrhundert Beethoven-Interpretation I<br />
Eintritt frei<br />
MAI 2020<br />
Do 07.05., 19.30 Uhr<br />
Audienzsaal<br />
Beethoven | Räume II. Ringvorlesung<br />
Eintritt frei<br />
Veranstalter: Musikwissenschaftliches Seminar<br />
<strong>Detmold</strong>/Paderborn in Kooperation mit der<br />
VHS <strong>Detmold</strong>-Lemgo<br />
So 10.05., 11.30 Uhr<br />
<strong>Detmold</strong>er Sommertheater<br />
Mein Beethoven.<br />
Manuel Lange, Klavier<br />
Eintritt 8 € | Schüler und Studierende frei<br />
Do 14.05., 19.30 Uhr<br />
Audienzsaal<br />
Beethoven | Räume III. Ringvorlesung<br />
Eintritt frei<br />
Veranstalter: Musikwissenschaftliches Seminar<br />
<strong>Detmold</strong>/Paderborn in Kooperation mit der<br />
VHS <strong>Detmold</strong>-Lemgo<br />
So 17.05., 11.00 Uhr<br />
<strong>Detmold</strong>er Sommertheater<br />
Beethoven – Herr der Töne V.<br />
Concertino Piccolino<br />
Eintritt 5 € | Studierende frei<br />
Mo 18.05., 10.00 Uhr<br />
<strong>Detmold</strong>er Sommertheater<br />
Beethoven – Herr der Töne V.<br />
Concertino Piccolino<br />
Eintritt 3 € (Veranstaltung für Kindergärten<br />
und Grundschulen – Anmeldung erforderlich)<br />
Mo 18.05. – Fr 22.05.<br />
Palais<br />
Meisterkurs Kammermusik Eberhard Feltz<br />
Eintritt frei<br />
Mo 18.05., 19.30 Uhr<br />
Gartensaal<br />
Ein Jahrhundert Beethoven-Interpretation II<br />
Eintritt frei<br />
Mi 20.05., 19.30 Uhr<br />
Brahms-Saal<br />
Pianissimo I<br />
Eintritt frei<br />
Do 28.05., 19.30 Uhr<br />
Audienzsaal<br />
Beethoven | Räume IV. Ringvorlesung<br />
Eintritt frei<br />
Veranstalter: Musikwissenschaftliches Seminar<br />
<strong>Detmold</strong>/Paderborn in Kooperation mit der<br />
VHS <strong>Detmold</strong>-Lemgo<br />
8 9
So 31.05., 11.30 Uhr<br />
<strong>Detmold</strong>er Sommertheater<br />
Mein Beethoven<br />
Alfredo Perl, Klavier<br />
Eintritt 8 € | Schüler und Studierende frei<br />
JUNI 2020<br />
Fr 05.06., 19.30 Uhr<br />
Konzerthaus<br />
Beethoven im Quartett IV<br />
Auryn Quartett<br />
Eintritt 15 € (Abo sechs Konzerte 50 €)<br />
Schüler und Studierende frei<br />
Sa 06.06., 19.30 Uhr<br />
Konzerthaus<br />
Beethoven im Quartett V<br />
Auryn Quartett<br />
Eintritt 15 € (Abo sechs Konzerte 50 €)<br />
Schüler und Studierende frei<br />
So 07.06., 18.00 Uhr<br />
Konzerthaus<br />
Beethoven im Quartett VI<br />
Auryn Quartett<br />
Eintritt 15 € (Abo sechs Konzerte 50 €)<br />
Schüler und Studierende frei<br />
Do 18.06., 19.30 Uhr<br />
Audienzsaal<br />
Beethoven | Räume V. Ringvorlesung<br />
Eintritt frei<br />
Veranstalter: Musikwissenschaftliches Seminar<br />
<strong>Detmold</strong>/Paderborn in Kooperation mit der<br />
VHS <strong>Detmold</strong>-Lemgo<br />
So 21.06., 11.00 Uhr<br />
<strong>Detmold</strong>er Sommertheater<br />
Beethoven – Herr der Töne VI.<br />
Concertino Piccolino<br />
Eintritt frei (Veranstaltung im Rahmen des<br />
Familien-Musikfestes)<br />
Veranstalter: HfM <strong>Detmold</strong> in Kooperation mit<br />
der Philharmonischen Gesellschaft OWL<br />
So 21.06., 11.00 – 17.00 Uhr<br />
Campus der HfM <strong>Detmold</strong><br />
Ludwig und wir.<br />
Familien-Musikfest<br />
Eintritt frei<br />
Veranstalter: Philharmonische Gesellschaft OWL<br />
in Kooperation mit der HfM <strong>Detmold</strong><br />
Mo 22.06., 10.00 Uhr<br />
<strong>Detmold</strong>er Sommertheater<br />
Beethoven – Herr der Töne VI.<br />
Concertino Piccolino<br />
Eintritt 3 € (Veranstaltung für Kindergärten und<br />
Grundschulen – Anmeldung erforderlich)<br />
So 28.06., 11.30 Uhr<br />
<strong>Detmold</strong>er Sommertheater<br />
Mein Beethoven<br />
Jacob Leuschner, Klavier<br />
Eintritt 8 € | Schüler und Studierende frei<br />
Di 30.06., 19.30 Uhr<br />
Konzerthaus<br />
<strong>Detmold</strong>er Meisterkonzert<br />
Kristian Bezuidenhout, Hammerflügel<br />
Eintritt 31 | 27 | 22 €<br />
Schüler und Studierende 50% Erm.<br />
JULI 2020<br />
Do 02.07., 19.30 Uhr<br />
Audienzsaal<br />
Beethoven | Räume VI. Ringvorlesung<br />
Eintritt frei<br />
Veranstalter: Musikwissenschaftliches Seminar<br />
<strong>Detmold</strong>/Paderborn in Kooperation mit der<br />
VHS <strong>Detmold</strong>-Lemgo<br />
SEPTEMBER 2020<br />
Sa 26.09., 19.30 Uhr<br />
Konzerthaus<br />
Beethovens Fünf<br />
Klavierkonzerte Nr. 2– 4<br />
Eintritt 28 | 24 | 18 | 14 €<br />
Erm. 50%<br />
Veranstalter: Landestheater <strong>Detmold</strong><br />
in Kooperation mit der HfM <strong>Detmold</strong><br />
So 27.09., 11.30 Uhr<br />
Konzerthaus<br />
Beethovens Fünf<br />
Klavierkonzerte Nr. 1 und 5<br />
Eintritt 28 | 24 | 18 | 14 €<br />
Erm. 50%<br />
Veranstalter: Landestheater <strong>Detmold</strong><br />
in Kooperation mit der HfM <strong>Detmold</strong><br />
OKTOBER 2020<br />
Di 06.10., 19.30 Uhr<br />
Konzerthaus<br />
Beethoven original<br />
Kammerkonzert<br />
Eintritt 8 € | Schüler und Studierende frei<br />
So 11.10., 11.30 Uhr<br />
<strong>Detmold</strong>er Sommertheater<br />
Mein Beethoven<br />
Piotr Oczkowski, Klavier<br />
Eintritt 8 € | Schüler und Studierende frei<br />
Mi 14.10., 19.30 Uhr<br />
Brahms-Saal<br />
Vortragsabend Klasse Prof. Manuel Lange<br />
(Liedgestaltung )<br />
Eintritt frei<br />
Fr 23.10., 10.00 Uhr<br />
Brahms-Saal<br />
Alumni-GFF-Interpretationswettbewerb<br />
Eintritt frei<br />
Veranstalter: Alumniverein und Gesellschaft<br />
der Freunde und Förderer der HfM <strong>Detmold</strong><br />
in Kooperation mit der HfM <strong>Detmold</strong><br />
So 25.10., 11.30 Uhr<br />
Brahms-Saal<br />
Preisträgerkonzert Alumni-GFF-Interpretationswettbewerb<br />
Eintritt frei<br />
Veranstalter: Alumniverein und Gesellschaft<br />
der Freunde und Förderer der HfM <strong>Detmold</strong><br />
in Kooperation mit der HfM <strong>Detmold</strong><br />
Fr 30.10. und Sa 31.10., ganztags<br />
<strong>Detmold</strong>er Sommertheater<br />
Im Himmel werde ich hören!<br />
Symposium<br />
Anmeldung erforderlich<br />
Veranstalter: Zentrum für Musikergesundheit der<br />
HfM <strong>Detmold</strong> in Kooperation mit der Deutschen<br />
Gesellschaft für Musikphysiologie und Musikermedizin<br />
NOVEMBER 2020<br />
So 08.11., 11.30 Uhr<br />
<strong>Detmold</strong>er Sommertheater<br />
Mein Beethoven<br />
Hartmut Schneider, Klavier<br />
Eintritt 8 € | Schüler und Studierende frei<br />
Mi 18.11., 19.30 Uhr<br />
Brahms-Saal<br />
Pianissimo II<br />
Eintritt frei<br />
DEZEMBER 2020<br />
Sa 12.12., 19.30 Uhr<br />
Brahms-Saal<br />
Mosaiken I<br />
Eintritt frei<br />
So 13.12., 11.30 und 18.00 Uhr<br />
Brahms-Saal<br />
Mosaiken II und III<br />
Eintritt frei<br />
10 11
BEETHOVEN erhört.
BEETHOVEN bei uns.<br />
Sa 14.12. und Sa 15.12.2019 | Hauskonzerte<br />
... im Funkhaus.<br />
Sa 14.12.2019 | WDR Funkhaus Köln, 15.15–16.00 Uhr<br />
Schon zu Beethovens Zeit musizierten Künstlerinnen und Künstler im privaten Kreis. Auch heute ist es noch<br />
immer ein Erlebnis, Musik in kleiner Runde von Freunden, Familie und Gästen in den eigenen vier Wänden live<br />
zu genießen. Zum Auftakt des Beethoven-Jubiläumsjahres initiiert die Beethoven Jubiläums Gesellschaft<br />
am 14. und 15. Dezember 2019 mit dem Projekt „Beethoven bei uns“ in ganz Deutschland Hauskonzerte.<br />
In Wohnzimmern, Vereinsräumen oder Ladenlokalen werden Konzerte, Lesungen oder Performances zum<br />
Thema Beethoven angeboten. Gerne beteiligt sich die Hochschule für Musik <strong>Detmold</strong> im Schulterschluss mit<br />
<strong>Detmold</strong>er Bürgerinnen und Bürgern an der Initiative und entsendet Studierende der Klavierklassen Prof. Jacob<br />
Leuschner, Prof. Elena Margolina-Hait, Prof. Alfredo Perl und Prof. Hartmut Schneider für vier Hauskonzerte.<br />
Die jeweiligen Gastgeber sind für die Einladung ihrer Gäste verantwortlich – die Konzerte sind nicht öffentlich<br />
zugänglich.<br />
Zu einem ganz besonderen Hauskonzert unter dem Titel „Beethoven bei uns ... im Funkhaus“ lädt WDR 3<br />
in den großen Sendesaal vom Funkhaus Köln ein. Den ganzen Tag über spielen hier Studierende der NRW-<br />
Musikhochschulen und Musiker des WDR Sinfonieorchesters Kammermusik von Beethoven.<br />
Von 15.15 – 16.00 Uhr präsentiert die Hochschule für Musik <strong>Detmold</strong> mit dem Arminio Quartett (Julia<br />
Parusch und Johanneke Haverkate, Violine | Friedemann Jörns, Viola | Max Gundermann, Cello) Beethovens<br />
Streichquartette op. 135 und op. 18,4. „Beethoven bei uns ... im Funkhaus“ ist öffentlich.<br />
Arminio Quartett<br />
Sa 14.12. | 16.30 Uhr: Qi Su, Klavier<br />
Klaviersonate Nr. 22 F-Dur op. 54 (u.a.)<br />
Gastgeberin: Prof. Dr. Heide Barmeyer-Hartlieb<br />
Sa 14.12. | 19.30 Uhr: Gi RAN Jung, Klavier<br />
Sieben Variationen über das Quartett „Kind, willst du ruhig schlafen“ und Klaviersonate Nr. 30 E-Dur op. 109 (u.a.)<br />
Gastgeber: Christian Weyert<br />
So 15.12. | 11.30 Uhr: Yiran Wu, Klavier<br />
Klaviersonate Nr. 32 c-Moll op. 111 (u.a.)<br />
Gastgeber: Gesa und Martinus J. Schuddeboom<br />
So 15.12. | 18.00 Uhr: Nohun Park, Klavier<br />
Klaviersonate Nr. 12 As-Dur op. 26 (u.a.)<br />
Gastgeber: Katharina Baumann-Südfeld und Erwin Südfeld<br />
Das Arminio Quartett konnte schon bald nach seiner Gründung im Jahr 2011 große Erfolge feiern, so z. B. mit<br />
einem Live-Auftritt bei WDR 3 im Jahr 2013. Im selben Jahr folgte ein Engagement durch das Landestheater<br />
<strong>Detmold</strong> für eine Produktion von J. S. Bachs „Kunst der Fuge“ als Ballett. In der Spielzeit 2014/2015 präsentierte<br />
das Arminio Quartett mit dem Landestheater <strong>Detmold</strong> die Ballettproduktion „Schumann.Strings“ mit<br />
den Streichquartetten von Robert Schumann. Im Dezember 2015 spielte das Arminio Quartett ein Konzert<br />
im Rahmen der Ausstellung „UTOPIE UND KATASTROPHE – Kunstansichten zu Schostakowitsch“ in der Villa<br />
Hildebrand in Berlin. Als regelmäßiger Gast ist das Quartett auch bei den Werkstattkonzerten des <strong>Detmold</strong>er<br />
Kammerorchesters zu erleben. Beim Auryn Wettbewerb für Streicher-Kammermusik der Hochschule für Musik<br />
<strong>Detmold</strong> erspielte sich das Arminio Quartett im Juni 2018 den 1. Preis. Wesentliche Impulse erhält das Quartett<br />
von Künstlern wie dem Auryn Quartett, Peter Orth, Diemut Poppen, Frank-Michael Erben, Alfredo Perl<br />
u.a. Das Repertoire des Ensembles ist weit gefächert. Eine besondere Leidenschaft des Arminio Quartetts<br />
liegt im Experimentieren mit unkonventionellen Konzertformaten und in der Verknüpfung verschiedenster<br />
Kunstformen. So hat das Ensemble in den vergangenen Jahren mehrere Improvisations-Konzerte mit syrischen<br />
Musikern gestaltet, aber auch das Album „The Juliet Letters“ von Elvis Costello gemeinsam mit der niederländischen<br />
Sängerin Mylène Kroon mehrfach in Konzerten interpretiert. Am Theater Bielefeld wird das Quartett in<br />
der kommenden Spielzeit eine Produktion des Albums „The Dark Side of the Moon“ von Pink Floyd gestalten.<br />
14 15
FESTLICHE KONZERTE zum<br />
Neuen Jahr.<br />
Sa 18.01. | Konzerthaus, 19.30 Uhr<br />
So 19.01. | Konzerthaus, 11.30 Uhr<br />
Sinfonie Nr. 1. C-Dur op. 21 (nur am 18.01.)<br />
Sinfonie Nr. 9 d-moll op. 125<br />
Ann-Kathrin Niemczyk, Sopran<br />
Anna-Christine Heymann, Alt<br />
Volker Hanisch, Tenor<br />
N.N., Bass<br />
Das Hochschulorchester ist eines der zentralen Ensembles der Hochschule. Seine Arbeit ist stark an den<br />
Erfordernissen des späteren Berufslebens in einem professionellen Orchester, sei es Theaterorchester, Sinfonieorchester<br />
oder freies Ensemble, ausgerichtet, deren Arbeitsweisen und Strukturen so früh wie möglich<br />
in den Probenalltag des Hochschulorchesters integriert werden. Dies schlägt sich in einer großen Bandbreite<br />
an ausgewählten Formaten und gespieltem Repertoire nieder. Im Zentrum stehen hierbei die Schwergewichte<br />
der Orchesterliteratur, aber auch zeitgenössische Werke, bei denen beispielsweise neue Spieltechniken<br />
kennengelernt werden können.<br />
Neben klassischen Sinfoniekonzerten gestaltet das Hochschulorchester auch die jährliche Sommerproduktion<br />
mit der Opernschule im Landestheater <strong>Detmold</strong> sowie die äußerst beliebten Konzerte zum Neuen Jahr.<br />
In Gesprächskonzerten wird das Orchester Teil einer inhaltlichen Auseinandersetzung über das Repertoire.<br />
Schließlich kommen die Studierenden in den Familienkonzerten auch mit musikvermittlerischen Inhalten in<br />
Berührung. Dabei lernen sie, wie sie nicht nur durch ihr Instrument, sondern auch auf andere Weise aktiv<br />
mit ihrem Publikum in Kontakt treten können.<br />
In Stimmproben schulen Musiker wichtiger professioneller Orchester das Zusammenspiel. Auch bekannte<br />
Probespielstellen werden als Teil der Arbeitsphasen erarbeitet. Durch Gastspiele und Tourneen werden die<br />
Studierenden mit den tatsächlichen Bedingungen innerhalb eines Berufsorchesters konfrontiert.<br />
FLORIAN ludwig<br />
Oratorienchor <strong>Detmold</strong> (Einstudierung: Prof. Florian Ludwig, Florian Kretlow)<br />
Kammerchor der HfM <strong>Detmold</strong> (Einstudierung: Prof. Anne Kohler)<br />
Studierende der Gesangsklassen der HfM <strong>Detmold</strong> (Einstudierung: Florian Kretlow)<br />
Orchester der HfM <strong>Detmold</strong><br />
Florian Ludwig, Leitung<br />
Neujahrsansprache zum Beethoven-Jahr 2020 durch Prof. Dr. Thomas Grosse, Rektor der HfM <strong>Detmold</strong><br />
Orchester der Hfm <strong>Detmold</strong><br />
Florian Ludwig war von 2008 bis 2017 Generalmusikdirektor des Theaters Hagen und des Philharmonischen<br />
Orchesters Hagen. Dort setzte er sich für ein breites Repertoire ein, das sowohl alle Epochen der klassischen<br />
Orchestermusik wie auch Crossover-Projekte verschiedenster Art einschließt. In Hagen machte Ludwig zuletzt<br />
mit einer Reihe von Neuentdeckungen, wie der Oper „Vanessa“ von Samuel Barber, auf sich aufmerksam. Vor<br />
seiner Tätigkeit in Hagen war Florian Ludwig als Solorepetitor am Nationaltheater Mannheim sowie als Erster<br />
Kapellmeister am Theater Bremen tätig. Er studierte an der Hochschule für Musik und Theater München bei<br />
Hermann Michael und war Assistent namhafter Dirigenten wie Sir Colin Davis und Franz Welser-Möst. Gastdirigate<br />
führten ihn an die Wiener Volksoper, zum Gewandhausorchester in Leipzig und zum MDR Sinfonieorchester<br />
sowie zu den Münchner Symphonikern und zum Staatsorchester Braunschweig. Zahlreiche CD- und<br />
Rundfunk mitschnitte dokumentieren seine Tätigkeit. Bis zum Sommer 2008 hatte er an der Hochschule für<br />
Künste Bremen einen Lehrauftrag für Orchesterdirigieren inne. Seit dem Sommersemester 2015 ist Ludwig<br />
Professor für Orchesterdirigieren an der Hochschule für Musik <strong>Detmold</strong> und leitet hier das Hochschulorchester<br />
sowie den <strong>Detmold</strong>er Oratorienchor.<br />
16 17
BEETHOVEN im Quartett.<br />
Wie ein gewaltiges Felsmassiv mit tief eingefrästen Schluchten und Schwindel erregenden Höhen, mit Landschaften<br />
größter Schönheit und heftigster Schroffheit, liegen die 16 Streichquartette Ludwig van Beethovens in<br />
der weiten Landschaft der Musikgeschichte. Wie bei keinem anderen Komponisten umschließen sie einen solch<br />
ungeheuren Kosmos, eine enorme Ausdrucksvielfalt und Verschiedenartigkeit. In insgesamt sechs Konzerten<br />
spielt das Auryn Quartett den gesamten Zyklus in nach dramaturgischen Gesichtspunkten gemischter Reihenfolge.<br />
Das Ensemble mit Matthias Lingenfelder und Jens Oppermann (Violine), Stewart Eaton (Viola) und<br />
Andreas Arndt (Cello) musiziert seit fast 40 Jahren in unveränderter Besetzung zusammen und hat die<br />
Streichquartette bereits mehrfach auf CD eingespielt.<br />
Auryn Quartett<br />
Fr 07.02. | Konzerthaus, 19.30 Uhr<br />
Streichquartett D-Dur op. 18,3 (1798/99)<br />
Streichquartett Es-Dur op. 127 (1824/25)<br />
Streichquartett F-Dur op. 18,1 (1799)<br />
Sa 08.02. | Konzerthaus, 19.30 Uhr<br />
Streichquartett f-Moll op. 95 (1810/11)<br />
Streichquartett A-Dur op. 18,5 (1799)<br />
Streichquartett C-Dur op. 59,3 (1806)<br />
So 09.02. | Konzerthaus, 18.00 Uhr<br />
Streichquartett Es-Dur (Harfenquartett) op. 74 (1809)<br />
Streichquartett G-Dur op. 18,2 (1799)<br />
Streichquartett cis-Moll op. 131 (1826)<br />
Fr 05.06. | Konzerthaus, 19.30 Uhr<br />
Streichquartett F-Dur op. 59,1 (1806)<br />
Streichquartett a-Moll op. 132 (1825)<br />
Sa 06.06. | Konzerthaus, 19.30 Uhr<br />
Streichquartett B-Dur op. 18,6 (1800)<br />
Streichquartett B-Dur op. 130 (Originalfassung mit groSSer Fuge, 1825)<br />
Im Anschluss das nachkomponierte Finale<br />
So 07.06. | Konzerthaus, 18.00 Uhr<br />
Streichquartett c-Moll op. 18,4 (1799)<br />
Streichquartett F-Dur op. 135 (1826)<br />
Streichquartett e-Moll op. 59,2 (1806)<br />
Die Spielweise des Auryn Quartetts wurde zunächst durch das Studium beim legendären Amadeus Quartett<br />
in Köln geprägt. Hier galt das Prinzip eines homogenen, vom leicht dominierenden Oberglanz der ersten<br />
Geige gekrönten Ensembleklangs. Während eines Studienaufenthaltes beim Guarneri Quartett dagegen<br />
legte man größeres Gewicht auf Transparenz, Trennschärfe und Individualität der Stimmen. Der Ausgleich<br />
zwischen diesen höchst gegensätzlichen Musizieridealen wurde zur Feuerprobe für das Auryn Quartett, das<br />
nach seiner Rückkehr aus den USA rasch in die Spitzengruppe der internationalen Quartettszene aufrückte.<br />
Seither hat das Auryn Quartett nahezu die gesamte Quartettliteratur bis in die Moderne hinein erarbeitet;<br />
darunter bedeutende Ur- und Erstaufführungen.<br />
Kaum ein anderes Quartett hat ein derart breites Repertoire. Eigene Konzertreihen mit der Kammermusik<br />
Mendelssohns und Schumanns in Düsseldorf, der Beethovenzyklus in der Wigmore Hall in London sowie<br />
die Aufführung aller 68 Streichquartette Haydns im Sendesaal des WDR in Köln und in Padua belegen dies<br />
eindrücklich. Gleich die erste CD dieser Serie, Haydns Opus 1, wurde mit einem ECHO Klassik, die Gesamteinspielung<br />
mit dem „Jahrespreis der Deutschen Schallplattenkritik“ 2011 ausgezeichnet.<br />
Der Terminkalender des Ensembles wird seit langem durch feste Partnerschaften mit großen Konzert- und<br />
Festspielpodien strukturiert, wie mit dem Wiener Musikverein, der Carnegie Hall und dem Lincoln Center in<br />
New York, der Wigmore Hall in London und dem Concertgebouw in Amsterdam. Dazu kommen zahlreiche<br />
Festivals wie Luzern, Edinburgh und Salzburg. Hier wie auch in vielen anderen Konzerten hat das Quartett<br />
seine Formation immer wieder um bedeutende Musiker wie Menahem Pressler, Nobuko Imai, Jörg Widmann,<br />
Sharon Kam, Tabea Zimmermann, Christine Schäfer und Peter Orth erweitert. Seit 2003 geben die Mitglieder<br />
des Auryn Quartetts ihre Erfahrungen als Professoren der Hochschule für Musik <strong>Detmold</strong> weiter.<br />
18 19
Beethoven Stummfilm mit<br />
Orgelimprovisation (1927).<br />
Tomasz Adam Nowak<br />
Sa 18.04. | Konzerthaus, 19.30 Uhr<br />
„In Fritz Kortner ist ein Darsteller von ganz großem Format für den Tonheros gewonnen worden,“ schreibt das<br />
Neue Wiener Tageblatt in seiner Rezension der anlässlich des 100. Todestages gedrehten österreichischen<br />
Beethoven-Stummfilmbiografie aus dem Jahr 1927. „Der Künstler hält sich von Kitsch und Geschmacklosigkeit<br />
völlig fern und versteht es, die geniale Art des Gewaltigen wunderbar zu verkörpern.“<br />
Auch heute noch zieht einen der Film von Hans Otto Löwenstein, der das Leben Ludwig van Beethovens von<br />
seiner Kindheit in Bonn über seine großen Erfolge als Komponist bis hin zu seinem tragischen Ende nachzeichnet,<br />
von der ersten Minute an in den Bann. Zum 250. Geburtstag erstmals digitalisiert, wird er auf der großen Leinwand<br />
im Konzerthaus der Hochschule präsentiert und – wie seinerzeit bei Stummfilmen üblich – an der Orgel improvisierend<br />
begleitet.<br />
Die ersten, vom Vater wohlwollend vom Sessel aus verfolgten häuslichen Klavierübungen des 10-Jährigen.<br />
Beethovens Entdeckung durch Joseph Haydn beim Orgelspiel in einer Bonner Kirche. Seine Frauengeschichten,<br />
darunter die enttäuschend verlaufende Liebe zu seiner Schülerin Gräfin Giulietta Guicciardi. Und natürlich<br />
der dramatische Moment, in dem die Taubheit Besitz von Beethoven ergreift: Man darf gespannt sein, wie<br />
der Improvisationsspezialist Tomasz Adam Nowak Schlüsselszenen des Filmes musikalisch bebildert und<br />
ob er auch dem unfreiwilligen Humor Raum gibt, der aus der Distanz von fast 100 Jahren beim Betrachten<br />
immer wieder aufblitzt.<br />
Tomasz Adam Nowak, geboren 1962, studierte an der Warschauer Frédéric-Chopin-Musikhochschule, danach<br />
in München, Paris und Amsterdam. Er ist Preisträger zahlreicher internationaler Orgelwettbewerbe,<br />
u. a. Sieger im Haarlemer Improvisationswettbewerb 1994. Konzerte, Rundfunk- und Tonträgeraufnahmen<br />
führen ihn nach Europa und Übersee. Schwerpunkte seiner künstlerischen Arbeit sind das Orgelwerk<br />
J. S. Bachs, das er mehrmals komplett aufgeführt und aufgenommen hat, die Werke der Romantik sowie<br />
die Kunst der Improvisation.<br />
Nowak ist Professor für Künstlerisches Orgelspiel und Improvisation an der Hochschule für Musik <strong>Detmold</strong><br />
und Organist der Stadt- und Marktkirche St. Lamberti in Münster. Die Leitung von Meisterkursen in Europa<br />
und den USA sowie die Zusammenarbeit mit verschiedenen Sinfonieorchestern im In- und Ausland runden<br />
sein Wirken ab.<br />
Klais-orgel der HfM <strong>Detmold</strong><br />
Die Orgel im Konzerthaus der Hochschule für Musik <strong>Detmold</strong> ist eine von acht Orgeln der Hochschule.<br />
Sie wurde 1967 kurz nach Fertigstellung des Gebäudes von der Firma Klais (Bonn) gebaut und erhielt ihren<br />
Platz im rechten vorderen Teil des Konzertsaales in eigens hierfür gebauten – auch in der Außenarchitektur<br />
sichtbaren – Nischen.<br />
Die Disposition mit 53 Registern, verteilt auf Hauptwerk, Positiv, Schwellwerk, Brustwerk und Pedal, wurde<br />
von Hans Gerd Klais und Prof. Helmut Tramnitz erstellt. Die Anordnung der Registerzüge im viermanualigen<br />
Spieltisch entspricht der Bauweise von Cavaillé-Coll. Das Instrument ist so konzipiert, dass der Klang diagonal<br />
in den Raum abgestrahlt wird. Alle Teilwerke sind von Holzgehäusen umgeben, die sowohl eine gute Klangmischung<br />
als auch eine optimale Resonanz gewährleisten.<br />
Die Orgel besitzt eine mechanische Spiel- und elektrische Registertraktur mit elektrischen Koppeln. Im Jahr<br />
2000 wurde die Orgel restauriert und umintoniert, einige Register wurden verändert. Außerdem baute man<br />
eine 256-fache Setzerkombination sowie ein Diskettenlaufwerk ein. 2009 erhielt die Orgel eine Midifizierung.<br />
20 21
BEETHOVENS Fünf.<br />
Sa 26.09. | Konzerthaus, 19.30 Uhr Sa 27.09. | Konzerthaus, 11.30 Uhr<br />
Klavierkonzert Nr. 2 B-Dur op. 19 Klavierkonzert Nr. 1 C-Dur op. 15<br />
Hartmut Schneider, Klavier<br />
Alfredo Perl, Klavier<br />
Klavierkonzert Nr. 3 c-Moll op. 37 Klavierkonzert Nr. 5 Es-Dur op. 73<br />
Manuel Lange, Klavier<br />
Jacob Leuschner, Klavier<br />
Klavierkonzert Nr. 4 G-Dur op. 58<br />
Elena Margolina-Hait, Klavier<br />
Viten der Solisten s. Seite 31–36<br />
1849 wurde das Orchester als Fürstlich-Lippische Hofkapelle gegründet. Das heute mit 52 Musikerinnen<br />
und Musikern besetzte Orchester (TVK B) gestaltet im Theaterbereich die Bandbreite von Oper über Operette<br />
und Musical bis hin zu Ballett an seinem namensgebenden Hauptspielort wie auch an zahlreichen Gastspielorten.<br />
Sinfoniekonzerte finden auch regelmäßig im Konzerthaus der Hochschule für Musik <strong>Detmold</strong> statt,<br />
dazu kommen das Neujahrskonzert sowie Kinder- und Familienkonzerte. Darüber hinaus sind Mitglieder<br />
des Orchesters in verschiedenen Besetzungen in Kammerkonzerten zu erleben. Das Repertoire umfasst<br />
die gesamte Bandbreite, wobei ein besonderer Schwerpunkt auf der Musik des 20. und 21. Jahrhunderts<br />
liegt. Beim Publikum besonders beliebt waren Musicals wie „Les Misérables“ (Claude-Michel Schönberg)<br />
und „West Side Story“ (Leonard Bernstein), Opern wie „Written on Skin“ (George Benjamin) und „Powder Her<br />
Face“ (Thomas Adès) erregten bei Kritikern großes Aufsehen. Neben Wagners „Ring“ (2009) erfuhren insbesondere<br />
die Uraufführung von Giselher Klebes „Chlestakows Wiederkehr“ (2008) sowie die dreimalige Aufführung<br />
von Mahlers Auferstehungssinfonie mit 250 Mitwirkenden (2017) überregionale Beachtung.<br />
lutz rademacher<br />
Symphonisches Orchester des Landestheaters <strong>Detmold</strong><br />
GMD Lutz Rademacher, Leitung<br />
Veranstalter: Landestheater <strong>Detmold</strong> in Kooperation mit der HfM <strong>Detmold</strong><br />
symphonisches orchester des<br />
landestheaters detmold<br />
Seit Beginn der Spielzeit 2013/14 ist Lutz Rademacher GMD am Landestheater <strong>Detmold</strong>. Er wurde 1969 in<br />
Lübeck geboren und studierte an der Hochschule für Musik und Theater Hamburg Dirigieren bei Klauspeter<br />
Seibel. Im Rahmen einer klassischen Kapellmeisterlaufbahn hat er sich ein breitgefächertes Repertoire von<br />
der barocken Oper bis zur Musik der Gegenwart erarbeitet. Nach Stationen in Coburg und Halberstadt war<br />
er ab 2003 Assistent des Chefdirigenten am Theater Basel und ab 2007 Erster Kapellmeister und stellvertretender<br />
GMD am Theater Freiburg. Sein Interesse für neue Formen des Musiktheaters entwickelte er unter<br />
anderem in der Begegnung mit Regisseuren wie Claus Guth, Calixto Bieito und Joachim Schloemer. Zu den<br />
Höhepunkten der letzten Jahre gehören Manfred Trojahns „La Grande Magia“ in Gelsenkirchen (2013),<br />
„Nostalgia“ mit dem Tonkünstler-Orchester Niederösterreich am Festspielhaus St. Pölten (2012) und „Hush<br />
no more“ am Theater Basel (2011). Gemeinsam mit Sebastian Nübling erarbeitete er das Projekt „Judith“,<br />
mit dem er bei den Salzburger Festspielen (2009) und an der Staatsoper Stuttgart debütierte (2010). Weitere<br />
Gastdirigate führten ihn unter anderem an die Komische Oper Berlin, das Nationaltheater Weimar, die<br />
Niedersächsische Staatsoper und an die Vlaamse Opera Antwerpen/Gent. Seit 2010 arbeitet er regelmäßig<br />
mit dem Deutschen Symphonie-Orchester Berlin zusammen.<br />
22 23
BEETHOVEN original.<br />
Di 06.10. | Konzerthaus, 19.30 Uhr<br />
Wie klang Beethovens Musik zu seiner Zeit? Eine Ahnung davon gibt das Musizieren auf Nachbauten historischer<br />
Instrumente. Die Auseinandersetzung damit ist von unschätzbarem Wert für heutige Musikinteressierte<br />
und Studierende, denn sie ermöglicht eine Antwort auf Fragen z. B. zu Pedalisierungen, Dynamik und<br />
Tempi, die aus dem Notentext alleine nicht immer zu beantworten sind.<br />
Zum Beethovenjahr veranstaltet die Hochschule für Musik <strong>Detmold</strong> ein Sonderkonzert mit auswärtigen<br />
Experten für historisch informierte Aufführungspraxis. Die koreanische Pianistin Hie-Yon Choi spielt an<br />
einem Hammerflügel der Firma Neupert (Kopie nach Louis Dulcken, München ca. 1815), die Bläser musizieren<br />
auf Nachbauten historischer Blasinstrumente in 430 Hertz. Die Bühne im Konzerthaus der Hochschule<br />
wird auf halbe Höhe gefahren, so dass sich der Abstand zwischen Publikum und Künstlern verringert und die<br />
Instrumente „hautnah“ zu erleben sind.<br />
In Zusammenhang mit dem Konzert werden von den Musikern instrumentenspezifische Meisterkurse in<br />
historisch informierter Aufführungspraxis für Studierende der Bläserklassen durchgeführt.<br />
Ina Stock, Oboe (Köln/Essen)<br />
Martin Bewersdorff, Klarinette (Dortmund)<br />
Johannes Leuftink, Horn (Köln)<br />
Rebecca Mertens, Fagott (Köln/Bochum)<br />
Hie-yon Choi<br />
Wolfgang Amadeus Mozart<br />
Quintett für Klavier und Bläser Es-Dur KV 452<br />
Ludwig van Beethoven<br />
Klaviersonate Nr. 27 e-Moll op. 90<br />
Quintett für Klavier und Bläser Es-Dur op. 16<br />
BLÄSERSOLISTEN<br />
Oftmals mit der jungen Clara Haskil verglichen, ist die koreanische Pianistin Hie-Yon Choi Preisträgerin wichtiger<br />
internationaler Wettbewerbe, darunter Viotti, Kapell, Epinal und Busoni. Solistische Auftritte verbinden<br />
sie mit dem Rundfunk-Sinfonieorchester Berlin, dem National Symphony Orchestra of Washington DC, der<br />
Northern Sinfonia, dem KBS Symphony Orchestra und dem Seoul Philharmonic Orchestra.<br />
Für den außergewöhnlichen Erfolg ihres vierjährigen Zyklus aller Klaviersonaten Beethovens in der ausverkauften<br />
Kumho Art Hall in Seoul wurde Hie-Yon Choi der koreanische Kunstpreis des Jahres 2005 verliehen.<br />
In den Jahren 2012 bis 2015 ergänzte sie ihren Beethoven-Zyklus um sämtliche Klaviertrios, Violinsonaten<br />
und Werke für Cello und Klavier. Eine zweite Aufführung aller Klaviersonaten fand bis einschließlich 2018 in<br />
verschiedenen Sälen in Korea, Deutschland und den USA statt.<br />
Auch die Musik des 20. und 21. Jahrhunderts nimmt einen wichtigen Platz in der Karriere der Pianistin ein.<br />
Sie führte Werke von György Kurtag, Sofia Gubaidulina, Olivier Messiaen, York Höller, Unsuk Chin, Sukhi Kang<br />
u. a. beispielsweise mit dem Seoul Philharmonic Orchestra und dem Korea Chamber Orchestra auf. Eine intensive<br />
Kooperation besteht seit 2010 mit der „Studio2021“-Serie für Neue Musik an der Seoul National University<br />
sowie mit dem von ihr gegründeten „Ensemble2021“.<br />
Hie-Yon Choi gab zahlreiche Solo-Abende auf drei Kontinenten und war an vielen Aufnahmen für Rundfunk<br />
und Fernsehen beteiligt. Als Auszeichnung für höchste künstlerische Exzellenz erhielt sie den Nanpa Preis.<br />
Hie-Yon Choi war die erste „Artist in Residence“ des Internationalen Tong-Yeong Musikfestivals.<br />
24 25
DETMOLDER Meisterkonzert.<br />
Di 07.04. | Konzerthaus, 19.30 Uhr<br />
Ludwig van Beethoven<br />
Sonate für Klavier und Horn F-Dur op. 17<br />
Georg Friedrich Händel | Toshio Hosokawa<br />
Arie aus der Oper „Rinaldo“: Lascia ch’io pianga<br />
Béla Bartók<br />
Violinsonate Nr. 2 Sz 76<br />
Johann Sebastian Bach | Toshio Hosokawa<br />
O Mensch, bewein dein‘ Sünde groß (UA 2006 durch Nobuko Imai)<br />
Johannes Brahms<br />
Sonate für Viola und Klavier Es-Dur op. 120 Nr. 2<br />
Nobuko Imai studierte Viola an der Toho Gakuen School of Music, der Yale University und der Julliard School<br />
und gewann höchste Preise bei Internationalen Violawettbewerben in München und Genua. Sie war Mitglied<br />
des Vermeer Quartetts und konzertierte u. a. mit den Berliner Philharmonikern, dem Royal Concertgebouw und<br />
den Symphonieorchestern London und Chicago. Zu ihren Kammermusikpartnern zählten Gidon Kremer, Midori,<br />
Isaac Stern, Mischa Maisky und Martha Argerich.<br />
2003 gründete sie das Michelangelo String Quartet, mit dem sie schnell internationale Anerkennung gewann<br />
und das mittlerweile zu den renommiertesten der Welt gehört. In Japan ist sie oft als Solistin zu hören, insbesondere<br />
beim jährlich stattfindenden Viola Space-Projekt. Sie war Künstlerische Leiterin dreier Hindemith-<br />
Festivals: an der Wigmore Hall London, der Columbia Universität New York und der Casals Hall Tokio. Hier gründete<br />
sie 2009 den internationalen Tokio Viola-Wettbewerb. Mehr als 40 CDs dokumentieren ihr künstlerisches<br />
Schaffen.<br />
Nobuko Imai lehrte an der Hochschule für Musik <strong>Detmold</strong> (1983–2003) und am Konservatorium „Niccolò<br />
Paganini“ Genua (2003–2014). Aktuell unterrichtet sie am Konservatorium Amsterdam, der Kronberg International<br />
Academy, am Queen Sofia College of Music in Madrid und an der Ueno Gakuen University Tokio.<br />
François Killian<br />
Konzerteinführung durch Veronika Weiser um 18.30 Uhr im Gartensaal<br />
NOBUKO IMAI<br />
François Killian wurde mit elf Jahren als Schüler von Jean und Geneviève Doyen am Pariser Konservatorium aufgenommen<br />
und erhielt ab 1977 Unterricht bei Wentsislav Yankoff. Mit 19 Jahren gewann er den ARD-Wettbewerb<br />
in München. Das verhalf zu Aufnahmen bei fast allen Rundfunkanstalten und führte ihn zum Studium bei<br />
Prof. Karl-Heinz Kämmerling an die Musikhochschule Hannover, das er 1986 mit dem Konzertexamen abschloss.<br />
François Killian erhielt zahlreiche internationale Preise, u. a. bei den Chopin-Wettbewerben in Warschau und<br />
Palma de Mallorca, in Dublin und beim Arthur-Rubinstein-Wettbewerb in Tel Aviv. Er trat in der Berliner Philharmonie,<br />
im Bausaal Essen, in der Tonhalle Düsseldorf, in der Wigmore Hall London, im Théâtre des Champs-<br />
Elysées, beim Klavier-Festival in La Roque d’Anthéron, beim Festival de Montpellier et Radio-France und bei<br />
La folle journée in Nantes und Tokio auf.<br />
Als Solist wurde er u. a. vom Orchestre Philharmonique de Radio-France, dem Orchestre Philharmonique de<br />
Strasbourg, der Staatsphilharmonie Rheinland-Pfalz, dem Philharmonischen Orchester der Stadt Nürnberg, dem<br />
Prager Sinfonie-Orchester, dem Kammerorchester Prag, dem Württembergischen Kammerorchester Heilbronn,<br />
dem Philharmonischen Orchester Krakau, dem Rundfunk-Sinfonie-Orchester Saarbrücken und The Academy of<br />
Taiwan Strings eingeladen. François Killian wirkt in den Trios Musarion und In Movimento sowie im Salonorchester<br />
Baden-Baden und hat mehrere CDs eingespielt.<br />
26 27
DETMOLDER Meisterkonzert.<br />
Kristian Bezuidenhout<br />
Di 30.06. | Konzerthaus, 19.30 Uhr<br />
Ludwig van Beethoven<br />
Rondos op. 51<br />
Franz Schubert<br />
Allegro c-Moll D 915<br />
Adagio G-Dur D 178<br />
Ludwig van Beethoven<br />
Klaviersonate Nr. 8 c-Moll op. 13 „Sonate pathétique“<br />
Franz Schubert<br />
Impromptus D 899<br />
Kristian Bezuidenhout spielt auf einem Hammerflügel von Johann Fritz (Wien) von ca. 1828. Der Flügel wurde<br />
im Jahre 2017 von der Hochschule für Musik <strong>Detmold</strong> erworben und ist in diesem Konzert erstmals im Konzerthaus<br />
zu hören.<br />
Konzerteinführung durch Linda Wiebe um 18.30 Uhr im Gartensaal<br />
Kristian Bezuidenhout ist einer der bemerkenswertesten und aufregendsten Pianisten unserer Tage. 1979 in<br />
Südafrika geboren, begann er sein Studium in Australien, beendete es an der Eastman School of Music in den<br />
USA und lebt jetzt in London. Nach anfänglicher Ausbildung zum modernen Pianisten bei Rebecca Penneys<br />
wandte er sich frühen Tasteninstrumenten zu, studierte Cembalo bei Arthur Haas, Hammerklavier bei Malcolm<br />
Bilson sowie Continuo-Spiel und Aufführungspraxis bei Paul O'Dette. Zum ersten Mal international bekannt<br />
wurde Kristian Bezuidenhout im Alter von 21 Jahren, als er den ersten Preis und den Publikumspreis beim<br />
renommierten Brügger Klavierwettbewerb gewann.<br />
Bezuidenhout gastiert regelmäßig bei den weltweit führenden Ensembles, wie dem Freiburger Barockorchester,<br />
Les Arts Florissants, dem Orchestra of the Age of Enlightenment, dem Orchestre des Champs Elysées, dem<br />
Koninklijk Concertgebouworkest, dem Chicago Symphony und dem Gewandhausorchester Leipzig. In der Play/<br />
Conduct-Rolle ist er bei folgenden Ensembles zu sehen: English Concert, Orchestra of the Eighteenth Century,<br />
Tafelmusik, Collegium Vocale, Juilliard 415, Kammerakademie Potsdam and Dunedin Consort. Er musiziert mit<br />
berühmten Künstlern wie John Eliot Gardiner, Philippe Herreweghe, Frans Brüggen, Trevor Pinnock, Giovanni<br />
Antonini, Jean-Guihen Queyras, Isabelle Faust, Alina Ibragimova, Rachel Podger, Carolyn Sampson, Anne Sofie<br />
von Otter, Mark Padmore und Matthias Goerne. Eine langfristige und mit vielen Preisen gekrönte Kooperation<br />
verbindet ihn mit dem Label harmonia mundi. Seine Diskographie beinhaltet die Gesamtaufnahme aller Mozart’schen<br />
Klavierkompositionen (Diapason d’Or de L’année, Preis der Deutschen Schallplattenkritik und Caecilia<br />
Prize), Mozarts Violinsonaten mit Petra Müllejans, Mendelssohns und Mozarts Klavierkonzerte mit dem Freiburger<br />
Barockorchester (ECHO Klassik), Beethoven, Lieder von Haydn und Mozart sowie Schumanns „Dichterliebe“<br />
mit Mark Padmore (Edison Award). Im Jahr 2013 wurde Bezuidenhout als Künstler des Jahres vom Gramophone<br />
Magazine nominiert. Neuere Erscheinungen enthalten Schuberts „Winterreise“ mit Mark Padmore und Bachs<br />
Sonaten für Violine und Cembalo mit Isabelle Faust.<br />
In der Saison 2018/19 leitete Kristian Bezuidenhout vom Cembalo aus Programme mit dem Scottish Chamber<br />
Orchestra, dem Irish Baroque Orchestra sowie dem Freiburger Barockorchester und The English Concert. Als<br />
Solist ist er beim Cleveland Orchestra (Cohen), dem Swedish Chamber Orchestra (Dausgaard), dem London<br />
Symphony Orchestra (Gardiner), dem Deutschen Sinfonie-Orchester Berlin (Ticciatti) und dem Orchestre de Paris<br />
(Harding) zu Gast. Solorezitale und Kammermusikkonzerte (mit Rachel Podger, Sol Gabetta und dem Chiaroscuro<br />
Quartet) brachten ihn nach Paris, Amsterdam, Madrid, Wien, New York, Washington DC, Montreal, Vancouver,<br />
Zürich und Oxford.<br />
28 29
MEIN Beethoven.<br />
Der Künstlerische Gesamtleiter von <strong>BTHVN2020</strong> | <strong>Detmold</strong> Prof. Manuel Lange schreibt zu der von ihm konzipierten<br />
Veranstaltungsreihe „Mein Beethoven“:<br />
Kaum hatte ich im Alter von acht Jahren meinen ersten Klavierunterricht bekommen, durfte ich schon bald<br />
im Evangelischen Gemeindehaus in Berlin-Kladow (da es von einem Scharoun-Schüler entworfen worden war,<br />
wurde es im Volksmund gerne „Die Kleine Philharmonie“ genannt) mit der bei Klavieranfängern berühmten<br />
C-Dur-Sonatine von Friedrich Kuhlau auftreten. Im gleichen Konzert spielte jedoch ein kleines Mädchen ein<br />
Werk, das ein seltsames musikalisches Element enthielt, welches mich ungeheuer faszinierte: Ein Arpeggio!<br />
Es handelte sich um die nicht minder berühmte G-Dur-Sonatine von Ludwig van Beethoven. Von diesem<br />
Augenblick an tauchten für mich eigentlich alle anderen Komponisten für viele Jahre in die Bedeutungslosigkeit<br />
ab, und als ich eines Tages überraschenderweise Beethovens f-Moll Sonate op. 2,1 im Klavierunterricht<br />
aufbekam und gar nicht glauben wollte, dass es sich bei diesem Werk tatsächlich um eine der berühmten<br />
32 Sonaten und nicht etwa doch um eine verkappte Sonatine handelte, lief ich mit stolz geschwellter Brust<br />
umher und hatte auf die Frage, was ich denn gerade auf dem Klavier spielen würde, nur eine Antwort parat:<br />
„Beethoven-Sonaten!!!“ Meine schönsten Geburtstagsgeschenke in dieser Zeit waren die Gesamtausgabe<br />
der Sonaten in der Edition Henle, die Gesamtaufnahme derselben mit Claudio Arrau und eine Gipsbüste des<br />
Bonner Meisters.<br />
Warum ich das alles hier aufschreibe? Mit solchen oder ähnlichen Geschichten wird wahrscheinlich die Matinee<br />
beginnen, die ich im Rahmen der Reihe „Mein Beethoven“ gestalte (einschließlich der Auflösung, um wen<br />
es sich bei dem kleinen Mädchen gehandelt hat ...). Meine Kollegen werden in der ihrigen vielleicht ähnliche,<br />
vielleicht ganz andere, vielleicht auch gar keine Anekdoten erzählen, sondern sich sofort auf die Analyse<br />
des Werkes stürzen, welches ihnen besonders am Herzen liegt. Wie auch immer er geartet sein mag, der ganz<br />
persönliche Zugang zu Beethoven soll in diesem speziell für das Beethovenjahr konzipierten Format von<br />
den Klavierprofessoren der Hochschule für Musik <strong>Detmold</strong> freigelegt werden, spannend, abwechslungsreich,<br />
schonungslos, vielleicht sogar skandalös, denn die Konfrontation mit dem Giganten Beethoven ist<br />
zwar für jeden Musiker eine außergewöhnliche, für die Pianisten unter ihnen aber wahrlich eine existentielle!<br />
So 19.04. | <strong>Detmold</strong>er Sommertheater, 11.30 Uhr<br />
ELENA MARGOLINA-HAIT<br />
„Jede echte Erzeugung der Kunst ist unabhängig, mächtiger als der Künstler selbst und kehrt durch ihre<br />
Erscheinung zum Göttlichen zurück.“ (Ludwig van Beethoven)<br />
Mit der Aufführung des 2. Klavierkonzerts von Beethoven mit dem Sinfonieorchester der Philharmonie Lvov<br />
begann die elfjährige Pianistin Elena Margolina-Hait ihr leidenschaftliches künstlerisches Leben auf der<br />
Bühne. Sie genoss eine hervorragende musikalische Ausbildung an der N. A. Rimski-Korsakow-Hochschule<br />
für Musik St. Petersburg und schloss 1996 ihr Konzertexamen an der Hochschule für Musik <strong>Detmold</strong> mit<br />
Auszeichnung ab. Elena Margolina-Hait ist Preisträgerin mehrerer renommierter Klavier- und Kammermusikwettbewerbe.<br />
Dazu gehört der 1. Preis beim V. Internationalen Schubert-Klavierwettbewerb 1995 in Dortmund.<br />
Die Künstlerin lehrte erfolgreich an der Hochschule für Musik, Theater und Medien Hannover sowie an der<br />
Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Stuttgart und ist bei Meisterkursen weltweit zu erleben. Die<br />
Pianistin wird auch als Jurorin zu verschiedenen Wettbewerben eingeladen. 2014 hat Elena Margolina-Hait<br />
den Ruf als Professorin für Klavier an die Hochschule für Musik <strong>Detmold</strong> angenommen.<br />
Ihre rege Konzerttätigkeit führt die Künstlerin durch ganz Europa und Übersee. Die Pianistin ist bei Fernsehund<br />
Rundfunkaufnahmen – u. a. für die BBC, den WDR, den Hessischen Rundfunk, Danmarks Radio, Radio<br />
St. Petersburg, „Voice of Israel“ und Deutschlandradio – zu hören und hat 15 CDs eingespielt. Ihre CD „F. Schubert.<br />
Sonate D 959. Moments musicaux D 780“ erhielt den SUPERSONIC-Preis Luxemburg. „Ihre Interpretationen sind<br />
im wahrsten Sinne des Wortes ergreifend. Sie packen den Hörer, sie lassen ihn nicht mehr los. Das liegt wohl<br />
schon am ungemein feinen und feinfühligen Anschlag, der der Interpretin alle nur erdenklichen Schattierungen<br />
erlaubt.“ (Pizzicato Magazine)<br />
Klaviersonate Nr. 31 As-Dur op. 110<br />
Elena Margolina-Hait, Klavier<br />
30 31
So 10.05. | <strong>Detmold</strong>er Sommertheater, 11.30 Uhr<br />
MANUEL LANGE<br />
So 31.05. | <strong>Detmold</strong>er Sommertheater, 11.30 Uhr<br />
ALFREDO PERL<br />
Der Berliner Pianist Manuel Lange absolvierte seine Studien bei Oleg Maisenberg in Stuttgart sowie bei<br />
Hans Leygraf in Salzburg und Berlin, zudem nahm er regelmäßig an den Liedmeisterklassen von Dietrich<br />
Fischer-Dieskau, Aribert Reimann und Wolfram Rieger teil.<br />
Er gab Konzerte als Liedbegleiter von Anne Schwanewilms, Doris Soffel, Mojca Erdmann, Gerhild Romberger,<br />
Maria Bengtsson, Olga Bezsmertna, Sibylla Rubens, Stella Doufexis, Lothar Odinius, Jussi Myllys, Mario Zeffiri<br />
und Sebastian Noack unter anderem im Concertgebouw Amsterdam, im Wiener Musikverein, in der Dresdner<br />
Semperoper, an der Mailänder Scala, an der Opéra Comique in Paris, im Teatro del Liceo in Barcelona, im<br />
Théatre de la Monnaie in Brüssel, in der Opéra du Rhin in Straßburg, in der Kölner und der Essener Philharmonie,<br />
in der Oper Frankfurt, im Megaron in Athen und im Musiikkitalo Helsinki. Zudem gastierte er bei Festivals<br />
wie den Sommerfestspielen Baden-Baden, der Ruhrtriennale, dem Bodensee-Musikfestival, den Herbstlichen<br />
Musiktagen Bad Urach, den Gluck-Festspielen Nürnberg und den Maifestspielen Wiesbaden. Nach sechsjähriger<br />
Tätigkeit als Professor für Gesangsrepertoire an der Universität der Künste Berlin nahm Manuel Lange zum<br />
Wintersemester 2011/12 einen Ruf als Professor für Liedbegleitung und Liedgestaltung an die Hochschule<br />
für Musik <strong>Detmold</strong> an.<br />
Manuel Lange lebt mit seiner Frau und seinen zwei Kindern in Berlin und ist der Zwillingsbruder des Komponisten<br />
Marius Felix Lange. Er hält Beethovens op. 98 „An die ferne Geliebte“ aufgrund seiner durchkomponierten Form<br />
und des ihm immanenten Themas „Lied“ für den ultimativen Liederzyklus.<br />
„An die ferne Geliebte“ Op. 98<br />
Konstantin Ingenpass, Bariton<br />
Manuel Lange, Klavier<br />
Violinsonate Nr. 5 F-Dur op. 24 „FRÜHLINGSSONATE“<br />
Maria-Elisabeth Lott, Violine<br />
Manuel Lange, Klavier<br />
Alfredo Perl, 1965 in Santiago (Chile) geboren, studierte zunächst in seiner Heimatstadt bei Carlos Botto und<br />
später bei Günter Ludwig in Köln und Maria Curcio in London. Seit seinem ersten Auftritt im Alter von neun<br />
Jahren gab der Künstler weltweit zahlreiche Konzerte, die ihn, Preisträger bedeutender Wettbewerbe, bald<br />
zu einem der führenden Pianisten seiner Generation werden ließen.<br />
Alfredo Perls weltweite Konzerttätigkeit führte ihn in die bedeutendsten Konzertsäle, unter anderem Barbican<br />
Centre London, Concertgebouw Amsterdam, Rudolfinum Prag, Großer Musikvereinssaal und Konzerthaus<br />
Wien, Herkulessaal München, Teatro Colón Buenos Aires, Konzerthaus Berlin, Hamburger Musikhalle,<br />
Gewandhaus zu Leipzig, Alte Oper Frankfurt. Bei renommierten Festivals wie dem Bath International Music<br />
Festival, den Schwetzinger Festspielen, dem Rheingau Musik Festival, dem Beethovenfest Bonn oder dem<br />
Schleswig-Holstein Musik Festival ist er ein gern gesehener Gast.<br />
Als bemerkenswert vielseitiger Künstler spielte Alfredo Perl mit verschiedenen namhaften Orchestern, darunter<br />
London Symphony, Royal Philharmonic Orchestra, Hallé Orchestra, Melbourne und Sydney Symphony<br />
Orchestra, Gewandhausorchester Leipzig sowie Mozarteumorchester Salzburg und MDR-Sinfonieorchester<br />
Leipzig. Neben seinen Beethoven-Aufnahmen kann man Alfredo Perl mit Klavierwerken von Franz Schubert<br />
und Franz Liszt auf CD hören. Er nahm das gesamte Klavierwerk von Ravel für das Label Celestial Harmonies<br />
auf. Für BBC Television spielte er die 24 Préludes von Chopin auf DVD ein.<br />
Alfredo Perl ist Professor für Klavier an der Hochschule für Musik <strong>Detmold</strong> und seit der Saison 2009/10<br />
Künstlerischer Leiter des <strong>Detmold</strong>er Kammerorchesters. Seine enge Verbindung zu Beethoven charakterisierte<br />
Kritikerpapst Joachim Kaiser in der Süddeutschen Zeitung: „... mit großer unabgenutzter Frische, mit äußerster<br />
Zärtlichkeit und unaffektierter Brillanz demonstrierte er tröstlich, wie wenig die Tradition erfüllten und<br />
erfühlten Beethovenspiels auch in unseren prosaischen Zeiten aufhört.“<br />
33 VariatioNen über einen Walzer von Diabelli C-Dur op. 120<br />
Alfredo Perl, Klavier<br />
32 33
So 28.06. | <strong>Detmold</strong>er Sommertheater, 11.30 Uhr<br />
JACOB LEUSCHNER<br />
So 11.10. | <strong>Detmold</strong>er Sommertheater, 11.30 Uhr<br />
Piotr Oczkowski<br />
Jacob Leuschner, geboren 1974 in Freiburg, studierte in Freiburg und Lübeck. Seine wichtigsten Lehrer waren<br />
Helmut Barth, Michel Béroff, Konrad Elser und Leonard Hokanson. Seit 1989 konzertiert er als Solist und gefragter<br />
Kammermusikpartner in vielen europäischen Ländern, Japan, Südkorea, China und den USA und ist Gast bei<br />
zahlreichen internationalen Festivals.<br />
Auszeichnungen bei bedeutenden Klavierwettbewerben bezeugen seinen künstlerischen Rang: Viotti (Vercelli),<br />
Beethoven (Wien), Schubert (Dortmund), Mozart (Salzburg), Leeds, Rina Sala Gallo (Monza), Deutscher<br />
Musikwettbewerb, Deutscher Hochschulwettbewerb. Er ist ferner Träger des Possehl-Musikpreises, des Kai-<br />
Uwe-von-Hassel-Preises und des Wiesbadener Mozartpreises.<br />
Nach Lehrtätigkeiten in Lübeck und Weimar hatte er von 2008 bis 2014 eine Professur an der Musikhochschule<br />
Köln inne, um dann einem Ruf an die Hochschule für Musik <strong>Detmold</strong> zu folgen. Mehrfach führte er sämtliche<br />
Klaviersonaten von Mozart, Beethoven und Schubert in Konzertzyklen auf.<br />
Seine Diskographie umfasst neben zahlreichen Kammermusikwerken, wie etwa dem Gesamtwerk für Cello<br />
und Klavier von Reger mit Guido Schiefen (Oehms Classics) u. a. die späten Beethoven-Sonaten und Liszt-Transkriptionen.<br />
2017 erschien neben zwei Solo-CDs auch eine Gesamtaufnahme der Sonaten für Klavier und<br />
Violine von Mozart mit der Geigerin Keiko Urushihara (bei Nippon Acoustic Records), die von der japanischen<br />
Fachpresse enthusiastisch gefeiert und mit dem „Excellence Award“ des staatlichen japanischen Kulturbüros<br />
ausgezeichnet wurde. 2019 werden Beethovens „Diabelli-Variationen“ beim Label „Perfect Noise“ erscheinen.<br />
Der Wunsch, Beethovens Klavierwerke spielen zu können, war für ihn die wesentliche Motivation, Pianist zu<br />
werden.<br />
Klaviersonate nr. 27 e-moll op. 90<br />
Klaviersonate nr. 29 b-Dur op. 106 (GroSSe Sonate für das Hammerklavier)<br />
Jacob Leuschner, Klavier<br />
Bereits mit 11 Jahren debütierte Piotr Oczkowski als Solist mit Joseph Haydns Klavierkonzert D-Dur mit dem<br />
Symphonischen Orchester Maracaibo, worauf weitere Auftritte sowohl mit diversen venezolanischen Orchestern<br />
als auch Rundfunkaufnahmen folgten. Mit 15 Jahren wurde er als „Special Student“ an die Indiana<br />
University in Bloomington (USA) aufgenommen, wo er sein Klavierdiplom ablegte. Anschließend begann er<br />
als DAAD-Stipendiat ein Studium an der Hochschule für Musik <strong>Detmold</strong>, an der er 1990 seine Reifeprüfung<br />
im Fach Klavier absolvierte. Ein Aufbaustudium am Richard-Strauss-Konservatorium in München sowie ein<br />
Studium im Fach „Musikpädagogik und Aufführungspraxis“ an der Martin-Luther-Universität Halle/Saale,<br />
das er 2000 mit Auszeichnung abschloss, erweiterten seinen professionellen Werdegang.<br />
Piotr Oczkowski war 1998 Lehrbeauftragter an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg im Fach<br />
Korrepetition und Liedbegleitung und nahm ebenfalls dort zwei Jahre später eine Dozentenstelle für das<br />
Hauptfach Klavier und Liedgestaltung an. Seit Oktober 2006 ist er Professor an der Hochschule für Musik<br />
<strong>Detmold</strong> und leitet dort das <strong>Detmold</strong>er Jungstudierenden-Institut.<br />
Die Entscheidung, Berufsmusiker zu werden, traf Piotr Oczkowski im Alter von 15 Jahren während einer Aufführung<br />
von Beethovens 3. Klavierkonzert und entdeckte mit 18 Jahren seine Liebe zur Kammermusik durch<br />
Beethovens Gassenhauer-Trio. Heute stellt Beethovens Musik für ihn die größte Herausforderung und Erfüllung<br />
zugleich dar.<br />
Quintett für Klavier und Bläser es-dur op. 16<br />
Jozsef Kiss, Oboe<br />
Thomas Lindhorst, Klarinette<br />
Norbert Stertz, Horn<br />
Tobias Pelkner, Fagott<br />
Piotr Oczkowski, Klavier<br />
Klaviersonate Nr. 22 F-Dur op. 54<br />
Piotr Oczkowski, Klavier<br />
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So 08.11. | <strong>Detmold</strong>er Sommertheater, 11.30 Uhr<br />
HARTMUT SCHNEIDER<br />
BEETHOVEN Meets Marimba.<br />
Mo 06.01. | Brahms-Saal, 19.30 Uhr<br />
Violinsonate Nr. 3 Es-Dur op. 12 (1. und 3. Satz)<br />
für Marimba angepasst durch Rika Ikeuchi<br />
Rika Ikeuchi, Marimba (Klasse Fumito Nunoya)<br />
Yumi Kimachi, Klavier<br />
Streichquartett F-Dur op. 18,1<br />
für Marimba angepasst durch die Mitwirkenden<br />
Yu Hagihara (Klasse Fumito Nunoya)<br />
Ruri Kudo (Klasse Fumito Nunoya)<br />
Szu Chia Wu (Klasse Prof. Peter Prommel)<br />
Virginia Alcarria de la Fuente (Klasse Fumito Nunoya)<br />
Hartmut Schneider wurde 1960 in Friedrichshafen geboren und gewann schon in jungen Jahren als Klavierschüler<br />
von Edgardo Sanchez zahlreiche nationale und internationale Preise (u. a. Brahms-Wettbewerb<br />
Hamburg, Yamaha-Wettbewerb Stresa). Später studierte er an der Staatlichen Musikhochschule Stuttgart<br />
bei Oleg Maisenberg, dessen Solistenklasse er mit Auszeichnung abschloss. Hartmut Schneider ist Duopartner<br />
des Cellisten Reinhard Latzko und nahm viele Solo- und Kammermusikwerke für den Rundfunk auf. Internationale<br />
Anerkennung erreichte er als ständiger Liedbegleiter von Hermann Prey in dessen letztem Lebensjahr,<br />
vor allem mit den erfolgreichen Auftritten bei den Salzburger Festspielen 1997 und bei der Wiener Schubertiade<br />
im Großen Musikvereinssaal.<br />
Hartmut Schneider unterrichtete zunächst an der Staatlichen Musikhochschule Trossingen. 2005 trat er eine<br />
Professur für Klavier an der Hochschule für Musik <strong>Detmold</strong> an und wurde wenig später zu ihrem Prorektor<br />
gewählt – ein Amt, das er bis 2008 innehatte. Die internationale Presse bescheinigt ihm „exemplarische Subtilität,<br />
selten zu hörende differenzierte Anschlagskultur“ (Die Presse, Wien), „Intensität, Wagemut, Eigenständigkeit“<br />
(Vaterland Luzern) und „außerordentliche Poesie“ (Journal de Genève).<br />
Ein näheres Verhältnis zu Beethoven entwickelte Hartmut Schneider als junger Mensch erst mit dem Studium<br />
von dessen Sonate „Les Adieux“. Durch das „Programm“ der Sonate fühlte er zum ersten Mal einen intuitivemotionalen<br />
Zugang zu Beethoven, dessen Musik ihm zuvor sehr abstrakt-strukturalistisch erschien. Seitdem<br />
erfindet er zu jeder Beethoven-Sonate ein eigenes Programm bzw. eine eigene Geschichte – eine Quelle<br />
großer Inspiration.<br />
Sinfonie Nr. 3 Es-Dur op. 55 „Eroica“<br />
(Fassung für Flöte, Violine, Cello und Klavier von Johann Nepomuk Hummel)<br />
für Marimba, Schlagzeug und Klavier angepasst durch das Hisho Trio<br />
Hisho Trio:<br />
Yu Chen Hsiao, Schlagzeug (Klasse Prof. Peter Prommel)<br />
Gabriele Ruggeri, Schlagzeug (Klasse Prof. Peter Prommel)<br />
Rika Ikeuchi, Marimba<br />
Ji Eun Heo, Klavier<br />
Klaviersonate Nr. 26 Es-Dur op. 81a „Les Adieux“<br />
Simon Staub, Klavier<br />
Cellosonate Nr. 5 D-Dur op. 102,2<br />
Alexander Gebert, Violoncello<br />
Hartmut Schneider, Klavier<br />
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KAMMERMUSIK in <strong>Detmold</strong>.<br />
Sa 25.04. | Konzerthaus, 19.30 Uhr<br />
So 26.04. | Konzerthaus, 18.00 Uhr<br />
PIANISSIMO.<br />
Mi 20.05. | Brahms-Saal, 19.30 Uhr<br />
Mi 18.11. | Brahms-Saal, 19.30 Uhr<br />
Dass die Dozenten der Hochschule für Musik <strong>Detmold</strong> nicht nur ausgezeichnete Pädagogen, sondern auch<br />
Künstler von Weltrang sind, wird im Festival „Kammermusik in <strong>Detmold</strong>“ eindrucksvoll unter Beweis gestellt.<br />
Jahr für Jahr findet eine große Anzahl von Lehrenden zusammen, um im Rahmen dieses Festivals gemeinsam<br />
zu proben und zu konzertieren. Die inhaltliche Klammer bildet hierbei ein Motto oder Thema, das im Vorfeld<br />
definiert wird und das die Grundlage für die Auswahl des Repertoires bildet: „Osten“, „Schatten“ oder auch<br />
„Was ihr wollt“ – so lauteten die Überschriften vergangener Jahre.<br />
Für 2020 hat Prof. Thomas Lindhorst, seit 2011 Künstlerischer Gesamtleiter der Kammermusik in <strong>Detmold</strong>, zu<br />
einer Beschäftigung mit Beethoven aufgerufen. Welche Werke aus dem umfangreichen kammermusikalischen<br />
Schaffen des Komponisten erklingen werden, wird erst Anfang 2020 festgelegt. Fest steht jedoch, dass sich<br />
die Zuhörer auf ein besonders anspruchsvolles Meisterwerk freuen dürfen: das Septett Es-Dur op. 20 für<br />
Klarinette, Fagott, Horn, Violine, Viola, Cello und Kontrabass, das in seinem sechssätzigen Aufbau in der<br />
Tradition der Divertimenti steht. Beethovens ironische Rede von den „obligaten“ sieben Stimmen bezieht<br />
sich wohl auf das seinerzeit ungewöhnliche „à 7“, in dem jede Instrumentenart nur einmal vorkommt und<br />
so im Zusammentreten ein dynamisch ausdifferenzierter, farbiger Klangeindruck entsteht. Das im Jahr 1800<br />
uraufgeführte Septett erlangte unmittelbar großen Ruhm, wurde viele Male bearbeitet und zählte – zum<br />
Leidwesen von Beethoven, der sich in späteren Jahren von seiner Komposition distanzierte – bis 1830 zu den<br />
meistgespielten Werken des Komponisten. Seine Form und seine quasi-sinfonische Besetzung diente sowohl<br />
Franz Schubert beim Entwurf seines Oktetts als Vorbild als auch der Septettfassung der ersten Orchesterserenade<br />
von Johannes Brahms.<br />
Künstlerische Gesamtleitung: Prof. Thomas Lindhorst<br />
Die Klavierabteilung der Hochschule für Musik <strong>Detmold</strong> hat mit „Pianissimo“ eine fortlaufende eigene Konzertreihe,<br />
in der sich besonders fortgeschrittene Studierende der verschiedenen Klavierklassen präsentieren<br />
dürfen. Zwei der Konzerte sind im Jubiläumsjahr dem Komponisten Ludwig van Beethoven gewidmet.<br />
Zu hören sind ausgewählte Werke für Klavier solo jenseits der 32 Klaviersonaten. Im Konzertbetrieb allzu oft<br />
im Schatten der Klaviersonaten stehend, bilden z. B. die mehr als 40 selbstständigen Variationswerke von<br />
Beethoven einen bedeutsamen Teil seines kompositorischen Schaffens. Beethoven löst sich – anders als noch<br />
Haydn und Mozart – z. T. sehr weit von der harmonischen und melodischen Gesamtgestalt des zugrundeliegenden<br />
Themas, wirft in den Variationen fantasievoll Schlaglichter auf einzelne Aspekte des Themas und schafft<br />
mit jeder Variation eine Komposition von ganz eigenem Charakter. Auch seine 24 Bagatellen zeichnen sich<br />
durch große Vielseitigkeit aus und changieren zwischen unterhaltsamen Gelegenheitskompositionen für<br />
Verleger und Klavierschüler und radikalen Aphorismen von größtem Individualismus.<br />
Kontrastierend flankiert wird die Präsentation der Beethoven-Werke mit einzelnen Kompositionen aus dem<br />
Projekt „250 piano pieces for Beethoven“ von Susanne Kessel. Die Bonner Pianistin hat sich schon vor einigen<br />
Jahren das ehrgeizige Ziel gesetzt, bis zum Beethovenjahr 250 zeitgenössische Komponisten der ganzen Welt<br />
dazu zu bewegen, ein kurzes Klavierstück zu schreiben, welches in irgendeiner Form Bezug auf Beethoven<br />
nimmt: sei dies eine konkrete Komposition oder ein persönliches Charakteristikum des Bonner Meisters oder<br />
ein biographischer Bezug.<br />
Künstlerische Gesamtleitung: Prof. jacob Leuschner, Prof. Elena Margolina-Hait,<br />
Prof. Alfredo Perl und Prof. Hartmut Schneider<br />
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ALUMNI-GFF-Interpretationswettbewerb.<br />
Fr 23.10. | Brahms-Saal, 10.00 Uhr (Wettbewerb)<br />
So 25.10. | Brahms-Saal, 11.30 Uhr (Preisträgerkonzert)<br />
Seit dem Jahr 2008 führt der Alumniverein der Hochschule für Musik <strong>Detmold</strong> jährlich einen Interpretationswettbewerb<br />
für die Studierenden durch. Zunächst in Kooperation mit dem AStA, in den letzten Jahren in<br />
Zusammenarbeit mit der Gesellschaft der Freunde und Förderer (GFF) sowie der Stiftung SPARDA BANK<br />
Hannover. In einem dreijährigen Turnus wechseln die Kategorien zwischen a) Kammermusik für Holzbläser<br />
(plus Saxophon), b) Gitarre, Orgel, Harfe, Schlagzeug, Akkordeon und c) Duo Gesang und Klavier. Letztere findet<br />
im Beethovenjahr 2020 statt, wobei neben frei zu wählenden Liedkompositionen und Werken der Gegenwartsmusik<br />
ein Schwerpunkt auf dem Liedschaffen Ludwig van Beethovens liegt.<br />
In Vorbereitung auf den Wettbewerb führt Prof. Manuel Lange am Mittwoch, den 14.10. um 19.30 Uhr<br />
im Brahms-Saal einen Vortragsabend seiner Liedklasse mit Werken von Beethoven durch.<br />
Künstlerische Gesamtleitung: Prof. Martin Christoph Redel<br />
Veranstalter: Alumniverein und Gesellschaft der Freunde und Förderer der HfM <strong>Detmold</strong> in Kooperation<br />
mit der HfM <strong>Detmold</strong><br />
MOSAIKEN.<br />
Sa 12.12. | Brahms-Saal, 19.30 Uhr<br />
So 13.12. | Brahms-Saal, 11.30 und 18.00 Uhr<br />
Mosaiken ist ein 2016 von Prof. Alexander Gebert ins Leben gerufenes jährliches Festival, bei dem Studierende<br />
und Lehrende der Hochschule für Musik <strong>Detmold</strong> gemeinsam kammermusikalische Werke einstudieren und<br />
auf die Bühne bringen. Für das Jahr 2020 hat sich das Festival ein ehrgeiziges Ziel gesetzt: die Aufführung<br />
sämtlicher Klaviertrios von Beethoven, voraussichtlich ergänzt durch die Präsentation einer Auswahl von<br />
Beethovens Schottischen Liedern für Gesang, Violine, Violoncello und Klavier.<br />
Haben die Klaviertrios noch bei Haydn und Mozart vorwiegend nachrangige, gesellschaftliche Funktion und<br />
sind durch die Dominanz des Klavierparts gegenüber den Streicherstimmen gekennzeichnet, so erreicht das<br />
Klaviertrio bei Beethoven als Gattung seine erste Reife. Den Streichquartetten in keinerlei Weise unterlegen,<br />
zeichnen sich alle elf Klaviertrios von Beethoven durch eine große schöpferische Ambition aus und erlauben<br />
einen wunderbar kristallisierten Blick auf die Essenz der ersten zwei Schaffensperioden des Komponisten.<br />
Die ersten drei Trios entstehen im Jahr 1795, gerade drei Jahre nach der Umsiedlung des 25-Jährigen von<br />
Bonn nach Wien. Die Betitelung dieser Werke durch Beethoven mit op. 1 verdeutlicht den Stellenwert, den<br />
er der Gattung Klaviertrio beimisst. Das letzte Klaviertrio, das große Erzherzog-Trio aus dem Jahr 1811, entsteht<br />
im selben Jahr wie die 7. Sinfonie und somit drei Jahre vor dem Ende seiner zweiten Schaffensperiode.<br />
Mit seinen Klaviertrios setzt der Komponist von Anfang an ganz neue Maßstäbe, die eine Betrachtung der<br />
Gattung in „vor Beethoven“ und „nach Beethoven“ sinnvoll und erforderlich machen.<br />
Künstlerische Gesamtleitung: Prof. Alexander Gebert<br />
40 41
BEETHOVEN erforscht.
Beethoven | Räume.<br />
Ringvorlesung.<br />
Do 16.04. | Audienzsaal, 19.30 Uhr<br />
Von Handlungsräumen und Klangräumen: Kompositionen mit Beethoven-Bezug seit 1870<br />
Prof. Dr. Christine Siegert (Beethoven-Haus Bonn)<br />
Während Beethoven üblicher Referenzpunkt für Komponisten im 19. Jahrhundert war, wurde er im 20. und<br />
beginnenden 21. Jahrhundert immer mehr zum Ausgangspunkt für eine kreative Rezeption, die sich auf verschiedenste<br />
Art vom Zitat bis zur Allusion äußert. Anhand ausgewählter Werke geht der Vortrag zeitlichen und<br />
örtlichen Verdichtungen dieser Rezeption nach und fokussiert besonders häufige Bezugswerke und Besetzungen.<br />
Beethovens Musik bespielt, gestaltet, besetzt, formiert Räume; Räume erzeugen und verstärken Resonanzen,<br />
sind Fenster in Geschichte und Zukunft, gestalten Kommunikation, Begegnung und Interaktion. Für die <strong>Detmold</strong>er<br />
Ringvorlesung zum Beethovenjahr wird bewusst ein kulturwissenschaftlicher, offen-metaphorischer<br />
Begriff des „Raumes“ zugrunde gelegt, um in konkreten wie abstrakten Perspektiven solche Dimensionen<br />
auszuloten. Die Ringvorlesung vermittelt in Form von Vorträgen und anschließenden Publikumsdiskussionen<br />
einem breiten Publikum sowie auch den Studierenden Methoden und Denkmodelle einer zeitgenössischen<br />
und internationalen Musikwissenschaft, die sich als Kulturwissenschaft versteht und als solche längst nicht<br />
mehr nur nach Meistern und Werken fragt, sondern die realen musikalischen Handlungsräume und konkreten<br />
Umgangsweisen mit Musik erforscht.<br />
Das Spektrum der Vorträge reicht vom Zusammenspiel von Konzertsaalakustik und historischer Aufführungspraxis<br />
über die Rolle, die Beethovens Musik als Inspiration und Material für Komponistinnen und Komponisten<br />
des 19., 20. und 21. Jahrhunderts spielte, bis hin zu Beethovens Präsenz im Bereich der Kunst und im öffentlichen<br />
kulturpolitischen Raum, etwa in Form von Denkmälern. Seine Skizzen und Arbeitsmanuskripte sind als<br />
kreative Schreib- und Denkräume ebenso Thema wie Beethoven als Figur im popkulturellen Raum und als<br />
Referenz für das zeitgenössische Komponieren.<br />
Für die Studierenden wird die sechsteilige Vorlesungsreihe ergänzt durch ein vertiefendes Lektüreseminar.<br />
Do 07.05. | Audienzsaal, 19.30 Uhr<br />
Schreib-Räume als Denk-Räume: Zur Untersuchung und Rekonstruktion von Beethovens Schaffensweise<br />
Prof. Dr. Federica Rovelli (Università degli Studi di Pavia, Dipartimento di Musicologia e Beni Culturali,<br />
Cremona)<br />
Schreiben ist nicht nur eine Technik, die dazu dient, das Denken zu fixieren, sondern mehr noch ist Schreiben<br />
selbst eine Modalität des Denkens. In der Anordnung von (Noten-)Schrift auf der Papieroberfläche spiegeln<br />
sich hierarchische Beziehungen der textlichen Elemente sowie Spuren des Denk- und Arbeitsprozesses. Der<br />
Vortrag wird Beethovens „Schreib-Räume“ untersuchen, um diesen Aspekt des Musik-Schreibens zu erhellen.<br />
Do 14.05. | Audienzsaal, 19.30 Uhr<br />
Zwischen Cover-Version, Hip Hop-Beat und Mashup: Beethoven im popkulturellen Raum<br />
Prof. Dr. Thomas Krettenauer (Universität Paderborn, Musik und ihre Didaktik)<br />
Der Vortrag nimmt wichtige Stationen der popmusikalischen Beethoven-Rezeption in den analytischen Fokus<br />
und versucht exemplarisch zu rekonstruieren, wie durch das Aufeinandertreffen bzw. Fusionieren historischkulturell<br />
gegensätzlicher Klangsphären jeweils neue BTHVN-Images, Ausdrucksgesten und erinnerungskulturelle<br />
Resonanz-Räume entstehen bzw. entstanden sind.<br />
Konzeption und Gesamtleitung: Prof. Dr. Andreas Münzmay UND<br />
Dr. Vera Grund<br />
Veranstalter: Musikwissenschaftliches Seminar <strong>Detmold</strong>/Paderborn in Kooperation mit der VHS <strong>Detmold</strong>-Lemgo<br />
Do 28.05. | Audienzsaal, 19.30 Uhr<br />
Klang-Räume. RESOUND Beethoven – im Originalklang am Originalschauplatz<br />
Univ.-Prof. Martin Haselböck (Orchester Wiener Akademie / Universität für Musik und Darstellende Kunst<br />
Wien)<br />
In der Reihe ReSound-Beethoven verwirklicht der Dirigent Martin Haselböck mit dem Orchester Wiener<br />
Akademie Konzerte, bei denen historische Instrumente und original überlieferte Orchesteraufstellungen<br />
verwendet werden, die – soweit möglich – außerdem an den ursprünglichen Erstaufführungsorten stattfinden<br />
und sich an den historischen Gegebenheiten orientieren. Im Rahmen der Ringvorlesung wird er das<br />
Projekt vorstellen.<br />
Do 18.06. | Audienzsaal, 19.30 Uhr<br />
Beethovens Erinnerungsräume<br />
Prof. Dr. Dietrich Erben (TU München, Theorie und Geschichte von Architektur, Kunst und Design)<br />
Der kunsthistorische Vortrag widmet sich Denkmälern und Gemälden und konzentriert sich dabei auf die<br />
räumlichen Kontexte, in denen Beethoven in unterschiedlichen Darstellungstypologien erscheint: öffentliche<br />
Denkmäler, Porträts und Gruppenbildnisse. Auf der Basis einschlägiger Raum-Theorien werden die Konstellationen<br />
als Räume der Vergegenwärtigung von Erinnerung und der Stiftung von Traditionszusammenhängen<br />
gedeutet.<br />
Do 02.07. | Audienzsaal, 19.30 Uhr<br />
Beethoven 1970 in der BRD und DDR, die Aufteilung der Welt im Kalten Krieg in zwei Hemisphären und<br />
die Rolle Beethovens darin<br />
Prof. Dr. Nina Noeske (Hochschule für Musik und Theater Hamburg, Musikwissenschaft)<br />
Während des Kalten Krieges diente auch Beethoven dazu, die Welt in zwei Pole aufzuteilen: Insbesondere<br />
zum Beethoven-Jubiläum 1970 wetteiferten die politischen Systeme um die wahre Art, Beethoven zu beerben.<br />
Der Vortrag zeigt anhand von Rezeptionsdokumenten, wie ost- und westdeutsche Kulturschaffende den Komponisten<br />
als „den ihren“ zu reklamieren und dabei zugleich eine räumlich-ideelle Weltordnung zu bekräftigen<br />
suchten.<br />
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BEETHOVEN ... liest!<br />
Fr 03.04. | Brahms-Saal, 19.30 Uhr<br />
EIN JAHRHUNDERT Beethoven-Interpretation.<br />
Beethoven hat gelesen: Es finden sich u.a. Texte des politischen Schriftstellers Johann Gottfried Seume<br />
(1763–1810) in seinem Bücherschrank, der in seinen „Apokryphen“ schreibt: „Aufklärung ist richtige, volle,<br />
bestimmte Einsicht in unsere Natur, unsere Fähigkeiten und Verhältnisse, heller Begriff über unsere Rechte<br />
und Pflichten und ihren gegenseitigen Zusammenhang. Wer diese Aufklärung hemmen will, ist ganz sicher<br />
ein Gauner oder ein Dummkopf, oft auch beides; nur zuweilen eins mehr als das andere“.<br />
Und Beethoven wurde auch von Literatur zu seinem musikalischen Schaffen inspiriert: So soll ein Gedicht<br />
Seumes den Komponisten zur Klaviersonate Nr. 14 cis-Moll op. 27 Nr. 2, bekannt als die „Mondschein-<br />
Sonate“ und eines seiner populärsten Werke, angeregt haben.<br />
Der auf Initiative des Literaturbüros OWL konzipierte interdisziplinäre Abend verrät mehr über die Hintergründe<br />
und das Wirken Seumes in seiner Zeit und seine Bedeutung für den Komponisten Ludwig van<br />
Beethoven. Und dass das Werk des Schriftstellers Seume bis heute nachwirkt, das zeigen nicht nur Würdigungen,<br />
wie der biennal vergebene „Johann-Gottfried-Seume-Literaturpreis“, sondern auch Texte von Autorinnen<br />
und Autoren, wie z. B. der zu „Beethoven ... liest!“ eingeladene Jan Decker. Der Abend führt in das Werk<br />
Seumes ein und wirft einen Blick über den literarischen Tellerrand auf die Musik Beethovens.<br />
Lesung: Hartmut Jonas, Ensemblemitglied am Landestheater <strong>Detmold</strong> und Jan Decker, Autor<br />
Klavier: Ufuk Mete Şahin, Hochschule für Musik <strong>Detmold</strong><br />
Einführung: Dr. Matthias Sträßner, bis 2015 Leiter der Hauptabteilung Kultur des Deutschlandfunks<br />
Moderation: Iris Hennig, Literaturbüro OWL<br />
Veranstalter: Literaturbüro OWL in Kooperation mit der Hochschule für Musik <strong>Detmold</strong><br />
Mo 27.04. | Gartensaal, 19.30 Uhr<br />
Mo 18.05. | Gartensaal, 19.30 Uhr<br />
Der <strong>Detmold</strong>er Klavierprofessor Jacob Leuschner, der in den vergangenen Jahren mit seiner Vortragsreihe<br />
über historische Aufnahmen bereits ein reges Publikumsinteresse gewann, wird bedeutende und teilweise<br />
rare Ton- und Filmdokumente der Beethoven-Interpretation aus dem 20. und 21. Jahrhundert vorstellen und<br />
kommentieren.<br />
Spielte Beethoven in den ersten zwei Jahrzehnten der Tonaufzeichnung noch eine untergeordnete Rolle im<br />
Aufnahmerepertoire, so ist er spätestens seit der ersten vollständigen Schallplattenaufzeichnung einer<br />
Symphonie – der berühmten Aufnahme der Fünften mit den Berliner Philharmonikern unter Artur Nikisch im<br />
Jahre 1913 – auf Tonträgern ausgezeichnet repräsentiert. Pioniertaten wie die berühmte erste Gesamteinspielung<br />
der Klaviersonaten durch Artur Schnabel oder die Streichquartett-Aufnahmen des Busch Quartetts<br />
werden ebenso beleuchtet wie zahlreiche heute in Vergessenheit geratene Interpretationen. In Filmaufnahmen<br />
sind u. a. die großen Beethoven-Pianisten Wilhelm Kempff und Claudio Arrau zu erleben, die beide als<br />
Ururenkelschüler von Beethoven gelten können. Dessen Schüler Carl Czerny markiert nämlich – als Lehrer<br />
der beiden bedeutendsten Klavierpädagogen des 19. Jahrhunderts, Franz Liszt und Theodor Leschetitzky, –<br />
den Ursprung einer bis heute nachwirkenden Klaviertradition. Wie sich im Laufe des 20. Jahrhunderts die<br />
von großer Freiheit des Interpreten geprägte romantische Aufführungshaltung hin zum „modernen“ Ideal<br />
der (Ur-)texttreue hin entwickelt hat, wird anhand zahlreicher Beispiele nachvollziehbar. Neben den schon<br />
Genannten können sich die Zuhörer auf Tondokumente u.a. von Bronislaw Huberman, Fritz Kreisler, Ignaz<br />
Friedman, Frederic Lamond und Daniel Barenboim freuen.<br />
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„Im Himmel werde ich<br />
hören!“ Symposium.<br />
Fr 30.10. und Sa 31.10. | <strong>Detmold</strong>er Sommertheater<br />
„Im Himmel werde ich hören!“ – dieser sehnsuchtsvolle Ausruf wird Ludwig van Beethoven zugeschrieben<br />
und darf als Ausdruck seiner großen Verzweiflung ob seiner Taubheit, aber auch seiner unerschütterlichen<br />
Hoffnung verstanden werden. In unserer Zeit jedoch brauchen sich professionelle Musikerinnen und Musiker<br />
nicht mehr mit Erwartungen in eine ungewisse Zukunft zu vertrösten. Heute verfügen wir über profunde<br />
Kenntnisse und ausgereifte Möglichkeiten im Umgang mit Gehörbelastungen, mit der Vermeidung und Behandlung<br />
von Gehörschäden und der sozialen Versorgung von Menschen mit eingeschränktem Hörvermögen.<br />
Über biologische, physikalische und neurophysiologische Hintergründe der Schwerhörigkeit und ihrer Auswirkungen<br />
(nicht nur in musikalischen Zusammenhängen) wissen wir heute sehr viel mehr als noch vor<br />
wenigen Jahren. Das lässt optimistisch in die Zukunft blicken und stellt allen Betroffenen Erleichterungen<br />
in Aussicht, die noch vor kurzer Zeit unvorstellbar waren.<br />
Die Mittel, um Musikerinnen und Musiker mit eingeschränkter Hörfähigkeit zu unterstützen, wurden in den<br />
letzten Jahren intensiv weiterentwickelt und ermöglichen in vielen Fällen, dass der Musikberuf auf anspruchsvollem<br />
Niveau weiter ausgeübt werden kann. Bahnbrechende Fortschritte im Bereich der Hörgerätetechnik,<br />
der Versorgung mit Cochleaimplantaten, aber auch der medikamentösen Behandlung haben in diesem<br />
Zusammenhang neue Dimensionen eröffnet.<br />
Auch in der Prävention sind wir ein großes Stück weitergekommen. Ein Schlüssel zum Erfolg liegt hier in der<br />
Individualisierung von Maßnahmen und einer geschickten Kombination verschiedener präventiver Ansätze.<br />
Aktuelle Entwicklungen im persönlichen Gehörschutz für Musiker machen sich die großen Fortschritte der<br />
Hörgerätetechnologie der letzten Jahre zu Nutze. Neue Wege weisen in Richtung elektronischer Systeme in<br />
Verbindung mit Signalmodulation und Noise-Cancelling. Hier ist vieles im Fluss – und die Erwartungen der<br />
Musikwelt sind sehr hoch. Schließlich ist und bleibt das Musizieren mit Gehörschutz eine heikle Sache, denn<br />
jede Maßnahme hat ihre Auswirkungen auf die klangliche Wahrnehmung und beeinträchtigt das Singen und<br />
Spielen auf hohem künstlerischem Niveau. Dies bleibt bei allen Vorschriften und Empfehlungen stets<br />
zu berücksichtigen!<br />
Im technischen und organisatorischen Bereich der Expositionsbegrenzung hat sich ebenfalls viel getan.<br />
Bauakustische und raumakustische Interventionen mit Blick auf eine gehörschonende klangliche Transparenz<br />
und Vermeidung unnötiger Lautstärken werden vielerorts erprobt und führen zu erstaunlichen Ergebnissen.<br />
Gezielter Einsatz von Schallschutzelementen und Experimentieren mit der Ensembleaufstellung bieten bewährte<br />
und kostengünstige Methoden zur lokalen Schallreduktion. Orchestermusiker, künstlerisch Leitende<br />
und Arbeitgeber der Musikbranche haben die Notwendigkeit gemeinsamer Anstrengungen erkannt und<br />
verstehen es zunehmend, die Chancen zu nutzen, die in dieser Gemeinsamkeit liegen.<br />
Am anderen Ende steht die Versorgungssituation, der sich Musikerinnen und Musiker mit Gehörschädigung<br />
und ihren sozialen Folgen gegenübersehen. Schallbedingte Schwerhörigkeit ist die bei weitem häufigste<br />
anerkannte Berufskrankheit bei Musikern. Ein aktueller Fall aus dem Londoner Royal Opera House schlug<br />
große Wellen: Hier wurde einem gehörgeschädigten Bratschisten Entschädigung durch den Arbeitgeber in<br />
beträchtlicher Höhe gerichtlich zugesprochen. Dieses Urteil wird global weitreichende Konsequenzen für<br />
den Musikbetrieb nach sich ziehen. Oftmals tun sich die Unfallversicherungsträger jedoch noch schwer, die<br />
Kausalität bei Gehörschäden durch Musikschallexposition anzuerkennen.<br />
Was wissen wir heute über Entstehung und Auswirkungen der Innenohrschwerhörigkeit? Was bedeutet es<br />
für Musiker, schlecht zu hören? Wie können Musiker wie Beethoven und viele andere trotz eingeschränkten<br />
Hörvermögens so großartige Werke schaffen? Was ist aktuell möglich, um Schwerhörige in Musikberufen<br />
zu unterstützen, damit sie ihren Beruf weiter ausüben können? Welche Maßnahmen der Prävention sind im<br />
Musikbetrieb vorgeschrieben, welche sind sinnvoll, welche in diesem sensiblen Bereich überhaupt umsetzbar?<br />
Wer trägt die Verantwortung für einen gehörschonenden Umgang mit Musikschall? Mit diesen und ähnlichen<br />
Fragen werden wir uns bei diesem Symposium beschäftigen. Neben wissenschaftlichen Vorträgen, Erfahrungsberichten<br />
und Diskussion werden in Workshops ungewohnte Hörerfahrungen vermittelt und das Thema Hören<br />
unter verschiedenen Aspekten interaktiv beleuchtet. Begleitend zu diesem fachlichen Programm wird es Gelegenheit<br />
zum persönlichen Austausch geben. Und natürlich wird auch viel Musik zu hören sein, allerdings nicht<br />
„alles wie immer“...<br />
Die Tagung ist öffentlich und wendet sich an alle Musikerinnen und Musiker, ob beruflich oder „aus Liebe“ –<br />
oder beides! Darüber hinaus sind alle angesprochen, die sich fachlich mit dem Thema beschäftigen:<br />
Ärzte, Therapeuten, Akustiker, Hörakustiker. Und natürlich alle, die sich aus persönlichem Betroffensein<br />
oder reinem Interesse mit der Thematik befassen und sich auf den aktuellen Stand bringen lassen wollen.<br />
Gutes Hören schon im irdischen Dasein ist ein sehnlicher Wunsch, der viele Musikschaffende begleitet und<br />
heute zum Glück von seiner Erfüllung nicht mehr himmelweit entfernt bleiben muss!<br />
Wissenschaftliche Leitung: Prof. Dr. med. Martin Fendel und<br />
Prof. Dr. Ing. Malte Kob<br />
Veranstalter: Zentrum für Musikergesundheit der HfM <strong>Detmold</strong> in Kooperation mit der Deutschen<br />
Gesellschaft für Musikphysiologie und Musikermedizin<br />
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INSIDE BEETHOVEN!<br />
Das begehbare Ensemble.<br />
„Hören“ – sich selbst beim Spiel zuhören können oder sich beim Musizieren in einem Ensemble in seiner<br />
Rolle und mit seinem Anteil am Gesamtklangereignis wahrzunehmen – diese Tugend ist für Musikerinnen<br />
und Musiker mindestens ebenso wichtig wie Fingerfertigkeit oder das Treffen der richtigen Töne. Erst mit<br />
dem Erlernen dieser Fähigkeit des gewissermaßen nach außen und innen gerichteten (Zu-)Hörens werden<br />
Interpretationen lebendig und beginnt der Notentext zu „sprechen“. Wenn so die Verständigung der Musiker<br />
untereinander und damit auch die gemeinsame Mitteilung an die Zuhörer im Publikum gelingt, erleben wir<br />
jene Sternstunden, deren Erlebnis im Konzertsaal uns auf dem Nachhauseweg beflügelt und sich bereichernd<br />
in der Erinnerung festsetzt.<br />
Dieses Erleben des Zusammenwirkens in einem Ensemble nachvollziehbar zu machen und damit den „Klassiker“<br />
Ludwig van Beethoven wirklich neu zu hören, ist im Beethovenjahr 2020 möglich: „Inside Beethoven!<br />
Das begehbare Ensemble“ ist ein innovatives Verbundprojekt, das an der Hochschule für Musik <strong>Detmold</strong> zum<br />
Jubiläumsjahr realisiert wurde. Ausgeklügelte Audioproduktionen, komplexe musikinformatische Aufbereitung<br />
und neueste Darstellungsmethoden der Musikwissenschaft und der digitalen Musikedition verbinden<br />
sich zu einer einzigartigen Installation an der Schnittstelle zwischen Kunst und Computer.<br />
Wenn Musiker auf der Bühne stehen und spielen, hält das Publikum respektvoll Abstand. In der Installation<br />
„Inside Beethoven! Das begehbare Ensemble“ ist das anders: Die Musiker treten virtuell auf und die Besucher<br />
dürfen und sollen die Bühne betreten, sich an den Platz jedes einzelnen Musikers begeben und ihm aus<br />
nächster Nähe beim Spielen zuhören – dadurch soll der Besucher quasi in die Rolle des Musikers schlüpfen<br />
können und ihm jenes Mittendrin-Erlebnis vermittelt werden, das dem Publikum sonst verborgen und nur<br />
den Musikern selbst vorbehalten bleibt. Die Musik, ihre polyphone Struktur, das Spiel jedes einzelnen Instrumentes,<br />
sein Beitrag zum Gesamtklang und seine Gewichtung im Musikganzen werden plötzlich transparent.<br />
Die Besucher können das Ensemble im wahrsten Sinne durchschreiten, gehend und hörend erforschen und<br />
ein bedeutendes musikalisches Werk aus ganz neuen Perspektiven erleben – eine ungewohnte und reizvolle<br />
Erfahrung sowohl für versierte Hörer als auch für musikalische Laien.<br />
Gespielt wird Ludwig van Beethovens Septett Es-Dur op. 20 sowohl in der Version für Bläser und Streicher<br />
als auch in Beethovens eigener Triobearbeitung für Klavier, Klarinette und Cello op. 38. Dozenten der Hochschule<br />
für Musik <strong>Detmold</strong> haben eine Interpretation eingespielt, die die Grundlage des Projekts bildet. In<br />
der Ausstellung können die Noten der einzelnen Stimmen und die Veränderungen in der Trio-Bearbeitung<br />
des Septetts auf digitalen Notenpulten parallel mitlaufend nachverfolgt werden. Von außen ist die Musik so<br />
zu hören, wie man es als Publikum gewohnt ist. Tritt der Hörer jedoch an ein Notenpult heran, nimmt also die<br />
Position des Musikers ein, so begibt er sich zusätzlich in den Schallbereich eines Richtlautsprechers, der über<br />
dem jeweiligen Pult angebracht ist. In Form einer behutsam eingepassten akustischen Nahaufnahme des betreffenden<br />
Musikers werden hier feinste Details hörbar, die die sonstige räumlich distanzierte Wahrnehmung<br />
ergänzen; das Zusammenspiel jedes einzelnen Musikers mit seinen Ensemblepartnern wird so plastisch und<br />
„hautnah“ erlebbar.<br />
Entwickelt wurde „Inside Beethoven! Das begehbare Ensemble“ als Verbundprojekt mit einer Vielzahl an<br />
Beteiligten:<br />
Zentrum für Musik- und Filminformatik der Hochschule für Musik <strong>Detmold</strong> und der Technischen Hochschule<br />
OWL: Axel Berndt, Aristotelis Hadjakos, Simon Waloschek, Jamie Lay, Andrea Brenes<br />
Erich-Thienhaus-Institut der Hochschule für Musik <strong>Detmold</strong>: Michael Sandner, Julius Gaß, Stefanos Ioannou,<br />
Tetsuro Kanai, Jasper Klein, Jarmila Kremberg, Selim M'rad, Dominik Prager, Hendrik Säck<br />
Forschungsprojekt „Beethovens Werkstatt“, gefördert von der Akademie der Wissenschaften und der<br />
Literatur, Mainz, Arbeitsstellen am Beethoven-Haus Bonn und am Musikwissenschaftlichen Seminar<br />
<strong>Detmold</strong>/Paderborn: Bernhard R. Appel, Susanne Cox, Kristin Herold, Johannes Kepper, Ran Mo,<br />
Andreas Münzmay, Elisa Novara, Salome Obert, Richard Sänger, Agnes Seipelt, Joachim Veit<br />
Zentrum Musik – Edition – Medien<br />
Beethoven-Haus Bonn (Mitwirkung an der Dokumentation)<br />
Akademie der Wissenschaften und der Literatur Mainz (Dokumentation)<br />
Studierende aus dem Studiengang Medienproduktion der Technischen Hochschule OWL<br />
Projektplanung, Koordination und Kommunikation: Jelka Lüders<br />
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Flankierend wird eine CD mit den Neueinspielungen des Beethoven-Septetts und seiner Trio-Bearbeitung<br />
in Kombination mit einem Dokumentationsband realisiert, in dem das Werk, die Interpreten und die Hintergründe<br />
des Projekts und der an ihm beteiligten Institutionen erläutert sind. Auf der CD zu hören sind:<br />
Thomas Lindhorst (Klarinette)<br />
Tobias Pelkner (Fagott)<br />
Norbert Stertz (Horn)<br />
Maria-Elisabeth Lott (Violine)<br />
Veit Hertenstein (Viola)<br />
Andreas Arndt (Violoncello)<br />
Stanislau Anishchanka (Kontrabass)<br />
Thomas Wypior (Klavier)<br />
„Inside Beethoven! Das begehbare Ensemble“ ist ein Projekt im Rahmen von <strong>BTHVN2020</strong> und wird gefördert<br />
aus Mitteln der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien, des Landes Nordrhein-Westfalen,<br />
der Stadt Bonn und des Rhein-Sieg-Kreises.<br />
Das Exponat geht im Beethovenjahr auf Wanderschaft durch sechs Orte in Deutschland und Österreich:<br />
Lippisches Landesmuseum <strong>Detmold</strong> (Eröffnung am 13.12.2019)<br />
Heinz Nixdorf MuseumsForum Paderborn<br />
Haus der Musik Wien<br />
Beethoven-Haus Bonn<br />
Deutsche Nationalbibliothek Leipzig<br />
Deutsche Nationalbibliothek Frankfurt/Main<br />
Für die Darstellung des Notentextes im Exponat wurde auf die neuartige digitale Visualisierung zurückgegriffen, die das Forschungsprojekt<br />
„Beethovens Werkstatt“ schafft. So sieht man beispielhaft auf dem oben stehenden Bild einen Auszug aus dem 1. Satz des<br />
Beethoven-Septetts sowie im unteren Bereich des Bildes die entsprechende Passage der Bearbeitung als Trio op. 38 mit der alternativen<br />
Besetzung Violine oder Klarinette. Es handelt sich um einen automatisch aus der computerlesbaren Codierung der Werke erzeugten<br />
Vergleich der Noten; Identisches bleibt schwarz; komplett differierende Passagen sind violett gekennzeichnet; daneben finden sich<br />
bei der Übernahme unterschiedliche Grade von Ähnlichkeit, die durch die Farben orange, zwei Blautöne und grün gekennzeichnet<br />
sind. Bemerkenswert erscheint z. B. im 2. und 3. Takt des hier sichtbaren Ausschnitts die von Beethoven in der Trioversion eingefügte<br />
kleine Motiv-Imitation im Violoncello, die kein Vorbild im Septett hat. Die Tonrepetitionen der Folgetakte sind im Trio in Alberti-Figuren<br />
aufgelöst. Auch bei der Umsetzung der Viola- und Violoncellostimme in die linke Hand des Klaviers verfährt Beethoven nicht schematisch.<br />
Solche Einsichten werden durch das von „Beethovens Werkstatt“ entwickelte Werkzeug, das Vergleiche auf unterschiedlicher<br />
Ebene erlaubt, wesentlich erleichtert. Das auf der linken Seite sichtbare Navigationsrad erlaubt nicht nur eine sehr rasche Ansteuerung<br />
von Takten, sondern symbolisiert in seinem äußeren Kreis durch die unterschiedlichen Farben auch Regionen unterschiedlicher<br />
Grade der Eingriffe Beethovens in die Substanz des ursprünglichen Notentextes.<br />
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MEISTERKURS Kammermusik<br />
Eberhard Feltz.<br />
Mo 18.05. – Fr 22.05. | Palais<br />
BEETHOVEN IM DETAIL.<br />
Werkanalyse-Seminar.<br />
WiSe 2019/20 und SoSe 2020 | jeweils Mi 11.30 – 13.00 Uhr<br />
(geschlossene Veranstaltung für Studierende der HfM <strong>Detmold</strong>)<br />
Der Musiktheoretiker und Komponist Heinrich Schenker hat einmal treffend formuliert, worin der Kern jeglicher<br />
Beschäftigung mit musikalischen Werken bestehen sollte: „Man muß es dahin bringen, jedes Kunstwerk<br />
in seinen eigenen Notwendigkeiten zu erkennen.“<br />
Das Programm von <strong>BTHVN2020</strong> | <strong>Detmold</strong> ist breit gefächert, so dass sich Studierende, Lehrende und Gäste<br />
in unterschiedlichsten Veranstaltungen und Formaten und auf immer wieder andere Weise den Werken Beethovens<br />
nähern und sie zu durchdringen suchen können. Studierende ab dem 5. Semester haben die Möglichkeit,<br />
sich in Werkanalyse-Seminaren der <strong>Detmold</strong>er Professorin für Musiktheorie, Dr. Susan Lempert, intensiv mit<br />
den Gattungen Sinfonie und Klavierkonzert auseinanderzusetzen. So werden im Wintersemester 2019/20<br />
die Sinfonien Nr. 1, 2, 4 und 7 Gegenstand genauer musikanalytischer Untersuchungen sowie historischer<br />
und ästhetischer Betrachtungen sein. Im Sommersemester 2020 stehen die Klavierkonzerte Nr. 3–5 im Fokus<br />
der analytischen Beschäftigung.<br />
Vor allem die in jedem Werk eigenen formalen, motivischen, harmonischen und klanglichen Lösungen im<br />
kompositorischen Prozess der jeweiligen Gattung werden von Interesse sein. Aber auch die Entstehungsgeschichte,<br />
die Biographie Beethovens und die zeitgenössische Musikkritik kommen zur Sprache. Die Anknüpfung<br />
Beethovens an musikalische Vorbilder, vor allem aber die große Strahlkraft seiner oft einer Idee<br />
verpflichteten originalen Kompositionen in die Musikgeschichte hinein, wird durch die musikalische Analysearbeit<br />
im Seminar zu belegen sein.<br />
Die zum Paradigma der jeweiligen musikalischen Gattung gewordenen Sinfonien und Klavierkonzerte Beethovens<br />
bilden auch in den Konzerten im Jubiläumsjahr einen Schwerpunkt. Vielleicht gelingt es ja, mit dem<br />
Zusammengehen auf musikpraktischer und musiktheoretischer Ebene für die Studierenden Synergien frei<br />
werden zu lassen, die man als das „Erkennen der eigenen Notwendigkeiten des Kunstwerks“ bezeichnen<br />
könnte.<br />
Zu einer intensiven Beschäftigung mit der Kammermusik Ludwig van Beethovens lädt der Fachbereich 1 der<br />
Hochschule für Musik <strong>Detmold</strong> im Rahmen des Beethovenjahres ausgewählte Studierende der Instrumentalklassen<br />
ein. Für einen fünftägigen Meisterkurs konnte mit Prof. Eberhard Feltz ein Kammermusik-Experte<br />
gewonnen werden, der seit vielen Jahrzehnten einen herausragenden Ruf als Pädagoge hat und weltweit<br />
höchste Anerkennung genießt.<br />
„Kunst ist Darstellung unserer Wirklichkeit.“ Diese Erkenntnis prägt die Arbeit von Eberhard Feltz, ebenso wie<br />
die Überzeugung, dass jeder gute Musiker zunächst Kammermusiker sein muss, um das Aufeinanderhören zu<br />
lernen. Feltz studierte bei Werner Scholz in Berlin und bei Michael Waiman in St. Petersburg. Trotz erfolgreicher<br />
Konzerttätigkeit als Solist und Kammermusiker entschied er sich früh für eine pädagogische Laufbahn. Seit<br />
1963 unterrichtet er Violine und Kammermusik an der Hochschule für Musik Hanns Eisler Berlin sowie auf<br />
Meisterkursen in den internationalen Zentren für Kammermusik. Aus seiner Klasse gingen zahlreiche im<br />
Konzertleben etablierte Streichquartette hervor, wie z. B. das Vogler-Quartett und das Kuss-Quartett. Zudem<br />
war bzw. ist er langjährig Mentor der Quartette Faust, Rubens, Atrium, Calder, Ébène, Anima u. a. sowie herausragender<br />
Solisten, darunter der Cellist Nicolas Altstaedt. Die Hochschule für Musik <strong>Detmold</strong> freut sich, von<br />
der enormen Erfahrung des inzwischen 82-jährigen Künstlers und Lehrers profitieren zu können.<br />
Die genauen Zeiten des öffentlichen Kurses können dem Konzertkalender der Hochschule entnommen werden:<br />
www.hfm-detmold.de/konzerte<br />
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BEETHOVEN für Kinder.
BEETHOVEN – Herr der Töne.<br />
Concertino Piccolino.<br />
Auch für die jüngsten Konzertbesucher gibt es anlässlich des 250. Geburtstags von Beethoven die Gelegenheit,<br />
sich mit dem großen Komponisten und musikalischen Wegbereiter zu beschäftigen: In der 17. Saison<br />
der Kinderkonzertreihe „Concertino Piccolino“ beschreiten Studierende des Masterstudiengangs Musikvermittlung/Musikmanagement<br />
und der künstlerischen Ausbildungsklassen der Hochschule für Musik<br />
<strong>Detmold</strong> unterschiedliche Wege, um ihren 4-7-jährigen Zuhörern den Musiker und Menschen Ludwig van<br />
Beethoven näher zu bringen. In den sechs Konzerten der Saison erzählen sie vom Auf und Ab seines Lebens<br />
und spiegeln es in seiner Musik. Gemeinsam mit dem Publikum erforschen sie Beethovens ungezügelten<br />
Drang, Musik zu schreiben, und versuchen sein Schicksal, bereits als junger Mann schwerhörig zu werden,<br />
nachzuvollziehen. Sie lassen Ludwigs wegweisende Kompositionen für Streichquartett im <strong>Detmold</strong>er Sommertheater<br />
erklingen und gestalten Melodien und Variationen à la Beethoven. Auf die Bühne kommen auch<br />
Werke von Beethovens Zeitgenossen, von seinen großen Vorbildern und seinen glühenden Verehrern sowie<br />
Kompositionen späterer Generationen, die an den großen Musikmeister erinnern. Zum Abschluss der Saison<br />
wird im Rahmen des Familien-Musikfestes der Philharmonischen Gesellschaft OWL ein rauschendes Fest mit<br />
Musik von und für Ludwig van Beethoven und mancher Geburtstagsüberraschung im Gepäck gefeiert.<br />
„Concertino Piccolino“ wendet sich an Kinder im Vorschulalter und Schülerinnen und Schüler der 1. und 2.<br />
Grundschulklasse. Szenisch inszenierte Konzertgeschichten verbinden die dargebotenen Musikstücke, bringen<br />
in spielerischer Form Erklärungen zu Werken, Komponisten und Instrumenten und führen mit Spannung,<br />
Witz und kindgemäßen Handlungen durch die einstündigen Programme. Das Publikum wird dabei Teil der<br />
Konzerte: Es wird eingeladen, den Geschichten und der Musik zu lauschen und immer wieder musikalische<br />
Darbietungen mit Singen, Tanzen und Körperklängen mitzugestalten.<br />
Konzept und leituNg: Claudia Runde<br />
Regie: Birgit Kronshage<br />
In Ludwigs Notenschrank stöbern ... aus seinem Leben erzählen<br />
So 06.10. | Mo 07.10.<br />
Schlaflos in Wien –<br />
Wohnen und Arbeiten in der großen Stadt<br />
Von einer Wohnung zur anderen –<br />
von einem Konzert zum anderen –<br />
von einem Fest zum anderen:<br />
In Beethovens Wien gibt es viel zu erleben.<br />
So 12.01. | Mo 13.01.<br />
vom sturme verweht –<br />
Rastlos und ungestüm in Wort und Ton<br />
Rasante Melodien, virtuose Klavierpassagen,<br />
aufbrausende Gefühle –<br />
mal freundlich, mal unbeherrscht:<br />
Herr Beethoven hält alle in Atem.<br />
So 16.02. | Mo 17.02.<br />
Zeit der Stille –<br />
Die Sache mit dem Hören<br />
Musizieren ohne Hören?<br />
Komponieren in der Stille?<br />
Laut werden oder verstummen?<br />
Was tun, wenn die Ohren versagen?<br />
So 29.03. | Mo 30.03.<br />
Ziemlich enge Freunde –<br />
Zu Viert klingt es am besten<br />
Geige, Geige, Bratsche, Cello –<br />
Violine, Violine, Viola, Violoncello –<br />
Erster, Zweiter, Dritter, Vierter –<br />
hoch, mittel, tief, ganz tief –<br />
nennt es, wie ihr wollt: Als Streichquartett<br />
ist man zu viert unterwegs.<br />
So 17.05. | Mo 18.05.<br />
Spiel mir das Lied vom Ton –<br />
Melodien, die kommen und gehen<br />
TaTaTaTAAA – DidelDidelDidelDidelDei –<br />
Klongklongklongklongklongklongklongklong –<br />
Berühmte Melodien zum Mitsingen –<br />
Beethoven-Schlager gestern und heute<br />
So 21.06. | Mo 22.06.<br />
Frühstück bei Ludwig –<br />
250 Jahre und kein bisschen gealtert!<br />
Heit zu Deinem Johrestog, olles Guate i Dir sog.<br />
Freunde, Verehrer, Neider, Bewunderer – alle feiern mit.<br />
Happy Birthday, Ludwig!<br />
<strong>Detmold</strong>er Sommertheater, 11.00 Uhr (So) | 10.00 Uhr (Mo)<br />
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EIN TANZPLATZ für Musikinstrumente.<br />
Kinder-Uni.<br />
Sa 25.01. | Konzerthaus, 13.00 Uhr<br />
TATATATAAA ... Beethoven!<br />
Familienkonzert.<br />
So 26.01. | Konzerthaus, 11.30 Uhr<br />
Ein Orchester und sein Dirigent bilden eine unzertrennbare Einheit. Zu Beginn des Konzerts tritt der Maestro<br />
im Frack vor die Musiker, hebt den Taktstock, und das Publikum lauscht gebannt den Klängen der Musik. Doch<br />
wie entsteht eigentlich das konzertante Ereignis einer Sinfonie, eines Klavierkonzertes oder gar einer Oper?<br />
Hat es den Dirigenten schon immer gegeben oder ist dieser erst eine Modeerscheinung der letzten 200 Jahre,<br />
in denen die klassische Musik ihren Platz in den Konzertsälen erobert hat?<br />
Fragen wie diese greift die 7. Kinder-Uni der Lippischen Landes-Zeitung in Kooperation mit der Hochschule<br />
für Musik <strong>Detmold</strong> auf. Sie öffnet ihre Türen und lädt Kinder und ihre Eltern herzlich zum Hören, Staunen<br />
und Mitmachen ein. Prof. Florian Ludwig, Künstlerischer Leiter des Hochschulorchesters, hat selbst mit vielen<br />
Orchestern aus dem In- und Ausland gearbeitet. Als Professor für Orchesterdirigieren bildet er junge Dirigentinnen<br />
und Dirigenten aus und hilft denen, die ein Instrument studieren, bei der Vorbereitung auf ihren späteren<br />
Beruf des Orchestermusikers. Im Rahmen der Veranstaltung stellt er sich den Fragen aller wissbegierigen<br />
und neugierigen Zuhörerinnen und Zuhörer, die schon immer einmal wissen wollten, wie die Arbeit eines<br />
Dirigenten aussieht. Zwischendurch werden immer wieder Verbindungen zum Werk des Komponisten hergestellt,<br />
der auch Kinder mitreißen, begeistern und anstecken kann: Ludwig van Beethoven. Im Anschluss des mit<br />
Beispielen und praktischen Übungen angereicherten Vortrags erhalten die Teilnehmenden der Kinder-Uni<br />
zudem die Möglichkeit, der Generalprobe zum Familienkonzert des Hochschulorchesters, das am darauffolgenden<br />
Tag stattfindet, beizuwohnen.<br />
Orchester der HfM <strong>Detmold</strong><br />
Florian Ludwig, Leitung und Moderation<br />
Warum war Beethoven wütend über einen verlorenen Groschen? Was hat die Mondscheinsonate mit dem<br />
Mondschein zu tun? Klopft in Beethovens 5. Sinfonie wirklich das Schicksal an die Tür? Was verbindet Beethoven<br />
und Napoleon?<br />
Spielerisch und mit vielen interaktiven Elementen gehen Studierende des Masterstudiengangs Musikvermittlung/Musikmanagement<br />
gemeinsam mit dem Orchester der Hochschule für Musik <strong>Detmold</strong> diesen und<br />
weiteren Fragen auf den Grund. Anhand von Ausschnitten aus einigen von Beethovens bekanntesten Werken<br />
werden Schlaglichter auf ein spannendes Komponistenleben geworfen: Das Leben eines kreativen Kopfes<br />
und revolutionären Geistes. Das Leben eines Künstlers mit Ecken und Kanten, der bestimmt kein einfacher<br />
Zeitgenosse war, aber dafür ganz genau wusste, was er wollte. Das Leben eines Mannes, der sich sein Erwachsensein<br />
erkämpft hat und doch ein spielendes Kind geblieben ist.<br />
Das jährliche Familienkonzert der Hochschule für Musik <strong>Detmold</strong> richtet sich an junge und junggebliebene<br />
Menschen, die Lust haben, ein großes Sinfonieorchester zu hören, Komponisten kennenzulernen und auf unterhaltsame<br />
Art klassische Musik zu entdecken.<br />
Orchester der HfM <strong>Detmold</strong><br />
Florian Ludwig, Leitung<br />
Sara Franchini und Kerstin Körfer, Konzept und Moderation<br />
Veranstalter: Lippische Landes-Zeitung in Kooperation mit der HfM <strong>Detmold</strong><br />
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LUDWIG UND WIR.<br />
Familien-Musikfest.<br />
Hören WIE Beethoven –<br />
Beethoven hören.<br />
So 21.06. | Campus der HfM <strong>Detmold</strong>, 11.00 – 17.00 Uhr<br />
Anlässlich des Jubiläumsjahres ist Beethovens berühmte „Ode an die Freude“ im Palaisgarten der Hochschule<br />
für Musik <strong>Detmold</strong> als zeitgenössisches Jazz-Arrangement zu hören: Profi- und Laienmusiker bilden<br />
einen „Flashmob“ und bringen gemeinsam das reizvolle Open-Air-Gelände zum Klingen. Beethoven hätte<br />
gewiss eine große Freude gehabt an dieser ganz besonderen Umsetzung seiner Komposition zum Finale des<br />
OWL-Familien-Musikfestes, und den Besuchern aller Altersgruppen wird diese Idee bestimmt auch gefallen.<br />
Zum Auftakt der ganztägigen Gratis-Veranstaltung gibt es ein „Concertino Piccolino“ für die jüngsten Besucher.<br />
Danach bieten mehrere Ensembles der Johannes-Brahms-Musikschule und Jungstudierende der<br />
Hochschule für Musik Kostproben ihres Könnens. Im Schlagzeughaus der Hochschule gibt es Workshops und<br />
Vorführungen, das Erich-Thienhaus-Institut präsentiert den Besuchern die Welt der Tonmeister-Ausbildung.<br />
Und selbstverständlich gibt es auch wieder eine Reihe von Mitmach-Angeboten wie einen Instrumentenbau-Workshop<br />
für die Besucher.<br />
Die Philharmonische Gesellschaft Ostwestfalen-Lippe organisiert seit 2006 in Zusammenarbeit mit der Hochschule<br />
für Musik <strong>Detmold</strong> an unterschiedlichen Orten der Region Kinder- und Familien-Musikfeste, um bei<br />
Jung und Alt mit niederschwelligen Angeboten das Interesse an klassischer Musik zu wecken und zu beleben.<br />
Der gemeinnützige Verein fördert auch junge Musiker auf ihrem Weg bis zum Studium und darüber hinaus<br />
in den Beruf. Daneben engagiert sich die Philharmonische Gesellschaft OWL seit 1992 als einer der treuen<br />
Förderer der Nordwestdeutschen Philharmonie.<br />
Veranstalter: Philharmonische Gesellschaft OWL in Kooperation mit der HfM <strong>Detmold</strong><br />
Als Beethoven schwerhörig wurde, hatte er bereits viele Jahre mit Musik verbracht. Dadurch besaß er eine<br />
innere Hörvorstellung von Musik (Audiation), die es ihm erlaubte, „wenigstens“ zu komponieren. Für ihn kam<br />
eine aufgrund seiner Taubheit zunehmende soziale Isolation hinzu, unter der er ebenso litt wie unter Schwerhörigkeit,<br />
Tinnitus und Ohrenrauschen.<br />
Wie hörgeschädigte Menschen wirklich hören, ist kaum darstellbar. Eines ist jedoch klar: Aufgrund der<br />
Neuroplastizität des Gehirns ist es möglich, durch angepasste Stimulationen die auditive Wahrnehmung<br />
zu differenzieren bzw. durch andere Sinnesreize zu ergänzen. Für Kinder und Jugendliche bieten sich durch<br />
Musizieren und Musikhören jeweils etwa eine persönliche Bereicherung, eine Erweiterung kommunikativer<br />
Möglichkeiten sowie schließlich eine bessere Ermöglichung kultureller Teilhabe.<br />
Studierende des Masterstudiengangs „Künstlerisches Gestalten im Elementaren Musizieren“ der Hochschule<br />
für Musik <strong>Detmold</strong> werden im Rahmen des Seminars „Hören wie Beethoven – Beethoven hören“ im Studienjahr<br />
2019/20 der Frage nachgehen, wie Singen, Bewegung, elementares Instrumentalspiel und pantomimisches<br />
szenisches Spiel mit hörbeeinträchtigen Kindern und Jugendlichen sinnvoll gestaltet werden kann:<br />
Ausgewählte Stücke und Lieder von Beethoven werden mit Schülern der Westkampschule Bielefeld getanzt,<br />
als Gebärdenchor gesungen oder szenisch-musikalisch gestaltet. In einer schulinternen Aufführung im<br />
Sommer 2020 sollen die Ergebnisse präsentiert werden. Grundlage des gesamten Projekts ist für die Studierenden<br />
die Auswertung fachlich relevanter Quellen der Elementaren Musikpädagogik, der Musiktherapie<br />
sowie der Hörgeschädigtenpädagogik im Rahmen eines begleitenden Seminars.<br />
Künstlerisch-pädagogische Gesamtleitung: Prof. Heike Arnold-Joppich<br />
Veranstalter: Fachbereich Elementare Musikpädagogik der HfM <strong>Detmold</strong> in Kooperation mit der Westkampschule<br />
Bielefeld (LWL-Förderschule mit Förderschwerpunkt Hören und Kommunikation)<br />
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RUND UM<br />
<strong>BTHVN2020</strong> | <strong>Detmold</strong>.
TICKETS.<br />
VERANSTALTUNGSORTE.<br />
Für alle Veranstaltungen der HfM <strong>Detmold</strong>:<br />
Konzerthaus <strong>Detmold</strong><br />
Neustadt 22 | 32756 <strong>Detmold</strong><br />
Campus und Palais der HfM <strong>Detmold</strong><br />
Neustadt 22 | 32756 <strong>Detmold</strong><br />
<strong>Detmold</strong>er Sommertheater<br />
Neustadt 24 | 32756 <strong>Detmold</strong><br />
Musikfachgeschäft Haus der Musik<br />
Wallgraben 6 | 32756 <strong>Detmold</strong><br />
Tel. 05231 – 30 20 78<br />
Fax 05231 – 30 20 83<br />
Ticket-Hotline: 0800 – 00 6 87 45 (gebührenfrei)<br />
E-Mail: karten@musikalienhandel.de<br />
Online unter: www.beethoven-detmold.de<br />
Vorverkauf:<br />
Festliche Konzerte zum Neuen Jahr ab 07.12.2019 (GFF-Vorkaufsrecht für die Matinee: 23.11.– 06.12.2019)<br />
Alle anderen Veranstaltungen ab 19.10.2019<br />
Für die Veranstaltungen unserer Kooperationspartner:<br />
Beethoven bei uns ... im Funkhaus | WDR 3<br />
Infos unter: www.beethovenbeiuns.de<br />
Beethoven...liest! | Literaturbüro OWL<br />
Tel. 05231 – 3 08 02 10<br />
Online unter: www.literaturbuero-owl.de<br />
Vorverkauf ab 03.02.2020<br />
Beethovens Fünf | Landestheater <strong>Detmold</strong><br />
Theaterkasse (Eingang Doktorweg, Höhe Wiesenstraße)<br />
Theaterplatz 1 | 32756 <strong>Detmold</strong><br />
Tel. 05231 – 974 803<br />
Fax 05231 – 974 877<br />
E-Mail tickets@landestheater-detmold.de<br />
Online unter: www.reservix.de<br />
Ermäßigungen: siehe unter www.landestheater-detmold.de/theaterkasse<br />
Vorverkauf ab Sommer 2020<br />
Kinder-Uni „Ein Tanzplatz für Musikinstrumente“ | Lippische Landes-Zeitung<br />
Anmeldungen unter: www.lz.de/kinderuni<br />
Symposium „Im Himmel werde ich hören!“ | Deutsche Gesellschaft für Musikphysiologie und Musikermedizin<br />
Anmeldungen ab dem 01.03.2020 unter: www.dgfmm.org/veranstaltungen/anmeldung-symposium/<br />
HOCHSCHULE FÜR MUSIK<br />
DETMOLD.<br />
„Der Tradition verbunden, der Zukunft verpflichtet!“ – nach diesem Motto bietet die Hochschule für Musik<br />
<strong>Detmold</strong> den kompletten Fächerkanon der klassisch orientierten Musikausbildung an. Beste Bedingungen<br />
dafür schaffen die rund um den denkmalgeschützten Palaisgarten campusartig angelegten Unterrichtsgebäude.<br />
In <strong>Detmold</strong> werden rund 750 Studierende von 230 Lehrenden für eine spätere Berufstätigkeit im<br />
Orchester, auf der Konzert- und Opernbühne sowie am Dirigentenpult ausgebildet. Musikpädagogische<br />
und kirchenmusikalische Studiengänge gehören ebenso zum Profil wie Musikvermittlung und das weltweit<br />
führende Erich-Thienhaus-Institut für Tonmeister. Dem musikalischen Nachwuchs wird durch das Jungstudierenden-Institut<br />
und die <strong>Detmold</strong>er Sommerakademie frühzeitig eine professionelle Förderung geboten.<br />
Verschiedene Angebote in Kooperation mit Kulturinstitutionen und anderen Hochschulen haben zukunftsweisenden<br />
Charakter.<br />
Seit ihrer Gründung im Jahr 1946 bereichert die Hochschule für Musik <strong>Detmold</strong> die deutsche Musikhochschullandschaft<br />
und genießt auch international eine hohe Reputation: Studierende aus fast 50 Nationen<br />
tragen den guten Ruf der Hochschule von <strong>Detmold</strong> aus in die Welt.<br />
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BEETHOVEN-Zeittafel.<br />
Beethoven in Bonn<br />
1733 Beethovens Großvater Ludwig van Beethoven (1712-1773) wird an der Bonner Hofkapelle angestellt,<br />
zunächst als Bassist, 1761 als Hofkapellmeister.<br />
1756 Beethovens Vater Johann (um 1740-1792) wirkt in der Hofkapelle mit. Ab 1764 Festanstellung<br />
als Tenor.<br />
1770 Taufe Ludwig van Beethovens am 17. Dezember.<br />
1778 Öffentlicher Auftritt als klavierspielendes Wunderkind am 26. März in Köln.<br />
1782 Erste Veröffentlichung: Neun Variationen über einen Marsch von Dressler (WoO 63).<br />
Gelegentlich Aushilfe als Organist der Hofkapelle, noch ohne Gehalt.<br />
1783 Beethoven widmet seinem Dienstherrn, dem Kurfürsten Maximilian Friedrich, drei Klaviersonaten<br />
(WoO 47).<br />
1784 Feste Anstellung als zweiter Hoforganist.<br />
1786 Ende des Jahres Reise nach Wien, um bei Mozart Unterricht zu nehmen. Zwischen Januar und<br />
April 1787 hält sich Beethoven einige Wochen in Wien auf, ein Treffen mit Mozart ist wahrscheinlich,<br />
jedoch nicht belegt. Auf der Heimreise erfährt er, dass seine Mutter im Sterben liegt.<br />
1789 Beethoven wird als Bratschist Mitglied der Bonner Hofkapelle.<br />
1790 Trauerkantate zum Tod Kaiser Josephs II. (einem Bruder des Bonner Kurfüsten Maximilian<br />
Franz), Kantate zur Krönung Leopolds II. Joseph Haydn besucht Bonn auf seiner Reise nach<br />
London und 1792 auf der Rückfahrt nach Wien; Beethoven wird ihm vorgestellt.<br />
1792 Im November geht Beethoven nach Wien, um Schüler Haydns zu werden. Später nimmt er auch<br />
Untericht bei Albrechtsberger und Salieri.<br />
1794 Französische Truppen besetzen das Rheinland. Das Kurfürstentum Köln wird aufgelöst, der<br />
Kurfürst flieht. Damit verliert Beethoven seine Bonner Stelle; was als Ausbildungsreise nach<br />
Wien geplant war, wird zur endgültigen Übersiedlung.<br />
Beethoven in Wien<br />
1795 Am 29. März erster öffentlicher Auftritt in Wien. Beethoven spielt im Hofburgtheater in einer<br />
von Joseph Haydn veranstalteten Akademie ein Klavierkonzert (wahrscheinlich op. 15).<br />
Im Juli wird Beethovens Opus 1 (drei Klaviertrios) auf Subskription gedruckt.<br />
1796 Einzige größere Konzertreise: über Prag (Februar bis April), Dresden und Leipzig nach Berlin<br />
(Mai bis Juli).<br />
1798 Klaviersonate op. 13 „Pathétique“.<br />
1800 Am 2. April erstes eigenes Konzert in Wien mit der Uraufführung der 1. Sinfonie. Damit hat sich<br />
Beethoven nach Klaviersonate (op. 2, 1795) und Streichquartett (op. 18, 1798 - 1800) mit der<br />
dritten durch die Wiener Klassiker Haydn und Mozart geprägten Gattung der Instrumentalmusik<br />
auseinandergesetzt.<br />
1802 „Heiligenstädter Testament“ als resignativer Monolog über die zunehmende Ertaubung.<br />
1803 Akademie im Theater an der Wien am 5. April: Uraufführung der 2. Sinfonie, des 3. Klavierkonzerts<br />
und des Oratoriums „Christus am Ölberge“.<br />
„Kreutzer-Sonate“ op. 47.<br />
1804 Am 18. April lässt Napoleon sich zum Kaiser von Frankreich ausrufen. Aus Enttäuschung darüber<br />
verwirft Beethoven später den für die 3. Sinfonie vorgesehenen Titel „Bonaparte“.<br />
1805 Erste Besetzung Wiens durch französische Truppen. Der Adel verläßt die Stadt. Die Uraufführung<br />
der ersten Fassung des „Fidelio“ („Leonore“) am 20.11. wird zum Misserfolg.<br />
1806 Von August bis Oktober Aufenthalt beim Fürsten Lichnowsky, einem wichtigen Mäzen Beethovens,<br />
auf Schloss Grätz (Schlesien). Rückkehr nach Wien wegen eines Streits mit Lichnowsky.<br />
Uraufführung des Violinkonzerts.<br />
Streichquartette op. 59 im Auftrag des Grafen Rasumowsky.<br />
1807 Messe C-Dur op. 86 für Fürst Esterhazy in Eisenstadt.<br />
1808 Akademie im Theater an der Wien am 22. Dezember: Uraufführung der 5. und 6. Sinfonie, des<br />
4. Klavierkonzerts und der Chorfantasie op. 80.<br />
1809 Erzherzog Rudolph, Fürst Lobkowitz und Fürst Kinsky garantieren Beethoven eine Jahresrente.<br />
Dafür verpflichtet er sich, in Wien zu bleiben, und verzichtet auf die ihm angebotene Stelle als<br />
Hofkapellmeister bei Napoleons Bruder Jérôme in Kassel.<br />
Am 4. Mai verlässt die kaiserliche Familie Wien wegen der erneuten französischen Besetzung.<br />
Der Abschied von Erzherzog Rudolph wird Anlass für die Komposition der Klaviersonate op. 81a<br />
„Das Lebewohl“.<br />
1810 Schauspielmusik zu Goethes „Egmont“.<br />
1812 Kuraufenthalt in Teplitz. Brief an die „Unsterbliche Geliebte“, deren Identität unbekannt ist.<br />
Treffen mit Johann Wolfgang von Goethe.<br />
Auf der Rückreise längerer Besuch beim Bruder Johann, der in Linz eine Apotheke hat.<br />
1813 „Wellingtons Sieg oder Die Schlacht bei Vittoria“ op. 91, am 8. Dezember zusammen mit der<br />
7. Sinfonie uraufgeführt, komponierte Beethoven nach einem der entscheidenden Siege über<br />
Napoleon.<br />
1814 Im September wird der Wiener Kongress eröffnet. Das Interesse der internationalen Prominenz<br />
verschafft Beethoven große Erfolge durch Gelegenheitskompositionen (Kongresskantate<br />
„Der glorreiche Augenblick“), Aufführungen der 7. und 8. Sinfonie und Neufassung des „Fidelio“.<br />
1815 Wahrscheinlich letztes öffentliches Auftreten Beethovens als Pianist.<br />
Nach dem Tod seines Bruders Kaspar Karl am 15. November wird Beethoven Vormund seines<br />
Neffen Karl.<br />
In den folgenden Jahren kommt es zu gerichtlichen Auseinandersetzungen mit der Schwägerin<br />
Johanna van Beethoven um die Vormundschaft.<br />
1816 Liederzyklus „An die ferne Geliebte“.<br />
1818 Konversationshefte werden notwendig: wegen Beethovens Taubheit müssen Gesprächspartner<br />
sich ihm schriftlich mitteilen.<br />
„Hammerklaviersonate“ op. 106.<br />
1820 Im März tritt Erzherzog Rudolph sein Amt als Erzbischof von Olmütz an. Beethoven schreibt für<br />
diesen Anlass die Missa solemnis, die er aber erst 1823 vollendet.<br />
1822 Die letzte Klaviersonate: op. 111.<br />
1823 „Diabelli-Variationen“.<br />
1824 7. Mai: Uraufführung der 9. Sinfonie.<br />
Danach beginnt Beethoven mit der Arbeit an den letzten Streichquartetten, zentralen Kompositionen<br />
seines Spätwerks.<br />
1826 Selbsttötungsversuch des Neffen Karl am 6. August. Letzte abgeschlossene Komposition:<br />
neues Finale zum Streichquartett op. 130.<br />
1827 Beethoven stirbt am 26. März im „Schwarzspanierhaus“ in Wien.<br />
Quelle: Internetauftritt des Beethoven-Hauses www.beethoven.de<br />
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FÖRDERER und Kooperationspartner.<br />
Wir danken<br />
dem Hauptförderer von <strong>BTHVN2020</strong> | <strong>Detmold</strong><br />
den Kooperationspartnern von <strong>BTHVN2020</strong> | <strong>Detmold</strong><br />
den Kooperationspartnern von „Inside Beethoven! Das begehbare Ensemble“<br />
<strong>Detmold</strong> University of Music<br />
OWL University of Applied Sciences and Arts<br />
Akademie<br />
der Wissenschaften<br />
und der Literatur<br />
Mainz<br />
sowie dem Förderer vom „Beethoven – Herr der Töne“<br />
Sowohl das Gesamtprogramm <strong>BTHVN2020</strong> | <strong>Detmold</strong> als auch das Verbundprojekt<br />
„Inside Beethoven! Das begehbare Ensemble“ sind offizielle Projekte von <strong>BTHVN2020</strong>:<br />
IMPRESSUM.<br />
Herausgeber<br />
Hochschule für Musik <strong>Detmold</strong><br />
Neustadt 22<br />
32756 <strong>Detmold</strong><br />
fon (0 52 31) 975– 5<br />
info@hfm-detmold.de<br />
www.hfm-detmold.de<br />
Redaktion<br />
Jelka Lüders<br />
Grafische Konzeption, Gestaltung<br />
und Satz<br />
Andrea Versteegh<br />
Redaktionsschluss: 31.08.2019<br />
Fotonachweis<br />
A<br />
Ackermann Astrid 5, 32<br />
Agentur Emco Klima 30<br />
Akademieprojekt Beethovens Werkstatt 53<br />
Ataman Jenko, Quelle: Adobe Stock 49<br />
B<br />
Batardon Gregory 27<br />
Beyer Frank 37, 38, 40, 67<br />
Blank Mischa 25<br />
Borggreve Marco 29, 33<br />
Busse Christoph 46<br />
D<br />
dreamsnavigator, Quelle: Adobe Stock 58<br />
E<br />
Esser Manfred 19<br />
F<br />
Filmarchiv Austria 20<br />
Fujimoto Fumiaki 26<br />
G<br />
Gocke Torben 60<br />
Gösta Peter 21<br />
Gravrand Marion 54<br />
J<br />
Jelinski 35<br />
Juulijs, Quelle: Adobe Stock 55<br />
K<br />
Krienke Thorsten 16<br />
Kühle Stefan 17<br />
KUMR.de 23<br />
L<br />
Laiotz, Quelle: Adobe Stock 44<br />
Lontzek Marc, Landestheater <strong>Detmold</strong> 22<br />
M<br />
MSD Photography 24<br />
P<br />
Palagutin Valerij 52<br />
Palzhoff Sebastian 15<br />
Privat 36, 46<br />
R<br />
Racle Fotodesign, Quelle: Adobe Stock 63<br />
S<br />
Sanders Birgit 5, 67<br />
Schmidt Markus 61, 62<br />
Steidl James, Quelle: Adobe Stock 39<br />
Stephen, Quelle: Adobe Stock 14<br />
Sudi 31, 34<br />
V<br />
vertyr, Quelle: Adobe Stock 41<br />
von Plettenberg Friedrich 28<br />
W<br />
Waloschek Simon 50, 51<br />
Wien Museum © (Maler: Julius Schmid) 4, 64/65<br />
Wikimedia Commons 67<br />
Wikipedia:<br />
Titelseite, 56/57 (unbekannter Bonner Maler)<br />
6 (Maler: Joseph Willibrord Mähler)<br />
12/13 (Maler: Joseph Willibrord Mähler)<br />
42/43 (Maler: Christian Horneman)<br />
59 (Maler: Joseph Karl Stieler)<br />
Wink Viktor, Quelle: Adobe Stock 47<br />
Änderungen vorbehalten. Aktuelle Informationen unter: www.beethoven-detmold.de<br />
70<br />
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<strong>BTHVN2020</strong> | <strong>Detmold</strong> wird unterstützt von: