lengericherwochenblatt-lengerich_12-10-2019
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LP 4 LENGERICHER WOCHENBLATT Extra Samstag, <strong>12</strong>. Oktober <strong>2019</strong><br />
Einer, der gute Laune macht<br />
Erlebt der Strandflitzer als E-Auto ein Comeback?<br />
s ist mehr als 50 Jahre her,<br />
Eda wurde der weltberühmte<br />
VW Käfer unter tatkräftiger<br />
Mithilfe des kalifornischen<br />
Bootsbauers<br />
Bruce Meyers zum Buggy.<br />
Geht es nach VW-Designchef<br />
Klaus Bischof, könnte<br />
der legendäre Strandflitzer<br />
bald ein Comeback erleben.<br />
„Uns fehlt ein Auto mit Charakter,<br />
ein Sympathieträger,<br />
der gute Laune macht“, hat<br />
er erkannt und sein Heil deshalb<br />
in der Vergangenheit<br />
gesucht: Seit dem Genfer Salon<br />
in diesem Frühjahr ist<br />
der Buggy wieder in aller<br />
Munde. Jeder hofft, dass es<br />
der Sandfloh mit der Technik<br />
des elektrischen ID.3 irgendwie<br />
in eine Kleinserie<br />
schafft.<br />
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Der id.3 könnte als E-Variante an den legendären Käfer-Buggy anknüpfen.<br />
Dass die Hoffnung nicht<br />
unberechtigt ist, zeigt ein<br />
Blick auf das Original, das<br />
Bischoff als Vorlage diente:<br />
Denn auch der erste Buggy<br />
war keine eigene Entwicklung,<br />
sondern ein Umbau<br />
auf Basis des VW Käfers. Der<br />
Kopf dahinter war der kalifornische<br />
Bootsbauer Bruce<br />
Meyers aus dem Surfer-Paradies<br />
Pismo Beach. Er wollte<br />
ein cooles Auto für den<br />
Strand haben. „Und weil ich<br />
das nicht kaufen konnte, habe<br />
ich es mir eben selbst gebaut“,<br />
erinnert sich der heute<br />
über 90-Jährige.<br />
Aus Metall durfte es nicht<br />
sein. Erstens, weil die blechernen<br />
Strandautos seiner<br />
Kumpels ständig auseinander<br />
fielen. Und zweitens, weil<br />
er in seiner Werft die meiste<br />
Zeit mit glasfaserverstärktem<br />
Kunststoff gearbeitet hat.<br />
Als Basis hat der Tüftler<br />
den Käfer gewählt, weil der<br />
mit seinem Heckmotor perfekt<br />
geeignet war, und weil<br />
es ihn als billigen Gebrauchten<br />
oder auf dem Schrott zuhauf<br />
gab: „Alte Karosserie<br />
runter, neue Karosserie<br />
drauf, vorher noch das<br />
Chassis gekürzt und ein paar<br />
dicke Reifen auf die Achsen<br />
gesteckt, schon wurde aus<br />
dem Beetle ein Beachboy“,<br />
fasst er das Rezept zusammen,<br />
nach dem er 1964 zu<br />
Werke ging.<br />
Nur ist es nicht bei einem<br />
Auto geblieben. Weil seine<br />
Frau ein bisschen Reklame<br />
gemacht hatte, viele Bekannte<br />
Gefallen an dem Flitzer<br />
fanden und man die Karosse<br />
beliebig reproduzieren<br />
konnte, ist Meyers schnell in<br />
eine Art Serienproduktion<br />
eingestiegen. Zudem haben<br />
ihn zahlreiche andere Tüftler<br />
und Karosseriebauer kopiert<br />
und ihre eigenen Buggys<br />
entwickelt, etwa Karmann<br />
in Osnabrück.<br />
Das Konzept funktioniert<br />
ein halbes Jahrhundert später<br />
immer noch. Mit dem<br />
elektrischen ID Buggy und<br />
erst recht mit dem Original:<br />
Nur geschützt von einer kurzen<br />
Frontscheibe sitzt man<br />
ohne Dach und Türen in<br />
einer kunterbunten Plastikwanne<br />
und fühlt sich den<br />
Elementen genau wie den<br />
Blicken der anderen schutzlos<br />
ausgesetzt.<br />
Doch wenn man schon im<br />
Blickpunkt des Interesses<br />
sitzt, sollte man seinem Publikum<br />
auch was bieten. Und<br />
das kann der Buggy – trotz<br />
eines mickrigen 1,5 Liter-Boxers<br />
mit ernüchternden 32<br />
kW/44 PS. Wenn der Motor<br />
aber kaum mehr als 500 Ki-<br />
Foto: dpa<br />
logramm Leergewicht bewegen<br />
muss und unter den Ballonreifen<br />
nichts als Strand<br />
ist, dann spritzt der Sand<br />
rasch meterhoch und der<br />
Zweisitzer wirbelt durch die<br />
Dünen.<br />
Auf der Landstraße lässt<br />
der Elan aber schnell nach:<br />
Bis Tempo <strong>10</strong>0 braucht der<br />
Buggy rund 30 Sekunden<br />
und viel schneller wird er<br />
nicht. Aber mal ehrlich:<br />
Wenn sich schon 50 Stundenkilometer<br />
rasant anfühlen<br />
- wer will dann wirklich<br />
so schnell fahren?<br />
Zwar hat Meyers viele<br />
Nachahmer gefunden.<br />
Nach Schätzungen von VW-<br />
Sprecher Christian Buhlmann<br />
wurden von über<br />
einem Dutzend Firmen<br />
rund 250 000 Buggys gebaut.<br />
Doch mit zunehmend<br />
strengeren Crash- und Abgasvorschriften<br />
und nicht<br />
zuletzt mit dem Ende des<br />
Käfers ging die Ära der Sandflöhe<br />
wieder vorbei - zumal<br />
irgendwann die meisten<br />
Strände für Autos gesperrt<br />
wurden.<br />
Entsprechend limitiert ist<br />
mittlerweile die Auswahl an<br />
Gebrauchten. Man muss<br />
vergleichsweise lange suchen<br />
und tief in die Tasche<br />
greifen, wenn man mit<br />
einem Buggy durch die Gegend<br />
sausen möchte.<br />
Für das Original sieht die<br />
Situation laut Bruce Meyers<br />
kaum anders aus. Wer sich<br />
nicht auf die Suche nach<br />
einem Gebrauchten will,<br />
der muss VW-Designchef<br />
Klaus Bischoff die Daumen<br />
drücken. Denn der sagt, er<br />
würde den ID Buggy lieber<br />
heute als morgen in Serie<br />
bringen. (dpa)<br />
Eine mögliche Serienproduktion des neuen Buggys scheint nicht ausgeschlossen.<br />
Foto: Mljet Tourist Board/dpa