Gesundheitsmagazin - Oktober 2019

Arztpraxis Koblenz
Son nen ha us Koblenz
.- It
Gesu nd heitspark Kel berg
IJ
Formal ist dies eine Anzeigensonderveröffentlichung . . aber sehen Sie selbst Q

Michael Sommerfeld: Misophonie ...
wie Sie den Hass auf Geräusche loswerden
Michael Sommerfeld hat unterschiedlichste
Stationen in
seinem Leben hinter sich. Vor
zehn Jahren arbeitete er noch
als Kameramann und Cutter
für mehrere Sender und Produktionsfirmen.
Naturgemäss
brauchte er als Kameramann
eine gute Beoabachungsgabe
und ihm fiel auf, dass viele
Menschen Opfer ihrer eigenen
Emotionen wurden und
wie seltsam sie auf Chefs, Mitarbeiter
oder auch Kunden reagierten. Sie standen
sich oft buchstäblich selbst im Weg zu einem leichteren
und gelasseneren Leben.
Michael Sommerfeld: Studien haben ergeben,
dass dieses Thema weiter verbreitet ist, als wir
selber gedacht haben. Jeder Zehnte reagiert mit
misophonischen Reaktionen. Der Hass auf Geräusche
ist nicht nur ein Unwohlsein, das wir Alle von
unangenehmen Geräuschen kennen, wie zum
Beispiel ein schrilles Quietschen oder Ahnlichem.
MISOPHONIE sitzt tiefer und ruft extrem negative
Emotionen hervor wie Hass, Wut, Ekel und Verbitterung.
Der Misophoniker kann sich sogar regelrecht
persönlich angegriffen fuhlen. Diese explosiven
Emotionen führen zu unangebrachtem
Verhalten gegenüber anderen Menschen und
oftma ls nahestehenden Fami I ienmitg liedern.
Gabriele Podzun: Könnten Sie das an einem Beispiel
erläutern?
Michael Sommerfeld: Gerne. Stellen Sie sich die
klassische Situation am Esstisch vor. Die Familie
sitzt zusammen beim Essen. Das anwesende Kind
sagt, dass es aufstehen möchte, weil es die Essgeräusche
von Mama nicht ertragen könne. Üblicherweise
reagiertdie Familie mit: "Stelldich nichtso an..."
und das Kind wird gezwungen, sitzen zu bleiben.
Michael Sommerfeld hatte sein Lebensthema gefunden,
ist tief eingestiegen und hat zahlreiche
Ausbildungen durchlaufen. Heute hilft er Menschen
dabei, mehr GELASSENHEIT zu LERNEN, diese
zu leben und damit die Lebensfreude zu steigern.
Gabriele Podzun: Das ist so. Was passiert nun
beim Misophoniker?
Gabriele Podzun: Sie behandeln MISOPHONIE, was
als ,,Hass auf Geräusche" übersetzt werden kann.
Was kann man sich darunter vorstellen?
Michael Sommerfeld: Misophonie ist eine Reaktion
auf einen Ref lex. Das ist NICHT durch unser Bewusstsein
zu steuern. Genauso wenig, wie Sie ihren Herzschlag
und ihre Atmung bewusst steuern können.
Das steuert unser Hirnstamm, auch das Reptiliengehirn
genannt. Jetzt kommt ein Trigger; beispielsweise
das Essgeräusch der Mutter oder auch das Ticken
einer Uhr. Dieses Triggergeräusch ruft im Reptiliengehirn
ein Alarmgefühl hervor. Dieses Gefühl beansprucht
die volle Aufmerksamkeit eines Misophonikers
und lässt ihn an nichts anderes mehr denken.
Gabriele Podzun: Nun ist das Reptiliengehirn hier
zwar etwas ubereifrig, aber ansonsten für uns ja
lebenswichtig.
42 I Vitalität. Gesundheit. Lebensfreude

... lruas kann man tun?
Ganz wichtig für Misophoniker
sind trrggerfreie Wohlfühloasen der Ruhe
Michael Sommerfeld: Genau so ist es. Das Reptiliengehirn
ist zwar an der misophonischen Reaktion
schuld, aber gleichzeitig auch unser bester
Freund, denn es steuert automatische und lebenswichtige
Reaktionen unseres Körpers. Ein großes
Ziel in der Behandlung ist es, zu erreichen, dass
man sich quasi mit dem eigenen Reptiliengehirn
unterhält und sagt: ,,Liebes Reptiliengehirn, ich
verstehe ja, dass Du mich beschützen willst. Aber
was Du da gerade hörst ist nicht lebensbedrohlich.
... also Danke für Deine lnfo, es besteht keine
Gefahr trotzdem Danke." Allein das Wort DANKE
hat eine enorm beruhigende Wirkung.
Gabriele Podzun: ENTSPANNUNG scheint also das
große Thema zu sein.
Michael Sommerfeld: Trigger beeinflussen uns
wenigel wenn wir uns gut fühlen. Wenn wir uns
entspannen, sinkt auch unsere Muskelanspannung.
Reaktionen auf Trigger kann man auflösen
oder m i ndestens red uzieren. Stress versch I i m mert
den TriggeL Entspannung lindert ihn. Dafür habe
ich unterschiedliche Behandlungsmöglichkeiten.
Hypnose kann immer sinnvoll sein, wenn wir bei
einem Thema mit Verstand und Willenskraft al-
Iein nicht weiterkommen.
nachgestellt. Es ist besonders wichtig, dass wir
Schutz im Rücken haben und uns ,,niemand in
den Rucken fällt". lm Rucken sollte eine Wand
oder ein Möbel mit mindestens 1.60 m Höhe als
Ruckenschutz stehen. Die Tür sollte im Blickfeld
sein. Das Tragen von Kopfhörern mit Geräuschunterdrückung
hat sich bewährt. Gleiches gilt
für Misophoniker. So ein Arbeitsplatz tut jedem
Menschen gut und natürlich ist die Arbeitleistung
dann für alle Seiten entspannter und besser.
Michael Sommerfeld: Das ist ja lhr Spezialgebiet:
das Gestalten von Wohn- und Arbeitsplätzen zum
Wohlfühlen.
Gabriele Podzun: Richtig. Was kann man sonst
noch tun?
Michael Sommerfeld: Schaffen Sie triggerfreie Oasen
und lassen Sie dort den Misophoniker zur Ruhe
kommen. Erlauben Sie Kopfhörer mit Geräuschunterdrückung.
Das geht sowohl in der Schule als
auch am Arbeitsplatz. Gut ist: Muskeln entspannen
lernen, Kopfhörer verwenden oder sich zurückziehen.
Kurz: lch helfe Ihnen, gelassener zu werden,
denn Gelassenheit erhöht lhre Lebensqualität.
Gabriele Podzun zu ,,Guter Arbeitsplatz"i Wir
haben die optimale Situation am Arbeitsplatz
Vitalität . Gesundheit Lebensfreude I 43