Katalog der 36. Norddeutschen Fotomeisterschaft 2019 des DVF

Bericht der Jury
zur Jurierung der
Süddeutschen und
Norddeutschen
Fotomeisterschaft
In einer ersten Betrachtungsrunde
wurden die Fotografien einzeln den
Juroren gezeigt und diese nahmen
eine erste Einstufung in 5 Gruppen (0
bis 4 Annahmen) vor. Aus dem Topf
der am besten bewerteten Fotografien
(mit 4 Jurorenstimmen) wählten die
Juroren anschliessend die 25 besten
Bilder pro Kategorie aus. Dazu musste
jeweils noch eine kürzere zweiten
Runde durchgeführt werden, um entweder
die Bilder aus dem ersten Topf
zu reduzieren oder diese noch durch
die besten Bilder aus dem zweitbesten
Topf zur ergänzen. Das führte zu
den ersten anregenden Diskussionen
zwischen den Juroren. Die 25 besten
Bilder wurden anschliessend in einem
dritten Rundgang von jedem Juror einzeln
von 1 bis 25 bewertet. So konnte
eine Reihenfolge durch Punktevergabe
mit den am besten bewerteten Fotografien
gebildet werden. Anschliessend
diskutierten die vier Juroren in einem
vierten Rundgang die resultierende Reihenfolge
und nahmen noch vereinzelt
Korrekturen vor (z.B. bei Punktgleichheit
oder aufgrund der internen Diskussion).
So wurde zum Schluss die endgültige
Platzierung bestimmt. Obwohl
die Juroren manchmal unterschiedliche
Meinungen zu einzelnen Fotografien
hatten, fanden sie im Gespräch und
mit Argumenten schnell einen von allen
akzeptierten Kompromiss. Am Schluss
waren alle Juroren von den gewählten
Reihenfolgen der verschiedenen Wettbewerbe
überzeugt.
Am Samstag, 10. August und Sonntag,
11. August 2019 wurde in Laupheim die
Süddeutsche und Norddeutsche Fotomeisterschaft
des DVF durchgeführt.
Die vier Juroren Natalia Luzenko aus
Deutschland, Christian Kurz aus Österreich,
Roland Steffen und Martin Zurmühle
aus der Schweiz fassen hier ihre
Eindrücke der Wettbewerbe zusammen.
Die Jurierung war von beiden Veranstaltern
gut vorbereitet worden. Der Raum
eignete sich von der Grösse her für die
Zahl der eingereichten Bilder. Nach
ein paar kleineren Anlaufschwierigkeiten
spielte sich der Jurierungsablauf sehr
gut ein und die Jurierung konnte ruhig,
konzentriert und zeitgerecht durchgeführt
werden.
Die Qualität der eingereichten Arbeiten
zeigte ein überraschend hohes fotografisches
Niveau. Die Präsentation der
Fotografien war meistens sehr sorgfältig
mit einer guten Druckqualität. Die
Qualität der eingereichten Bilder lag im
Durchschnitt höher als bei internationalen
Fotowettbewerben und viele Aufnahmen
begeisterten die Juroren. Es gab
in den Wettbewerben (ausser bei den
Abstraktionen) nur wenige Bilder, die
die Bedingungen nicht erfüllten oder
sichtbare qualitative Mängel zeigten.
Bei der Beurteilung der verschiedenen
Wettbewerbskategorien ist den Juroren
folgendes aufgefallen:
Schwarzweiss:
•Sehr viele gute Architekturbilder, oft
auch mit einer geschickten Integration
von Menschen
•Teilweise kreative und überraschende
Kompositionen, die von der Jury auch
belohnt wurden
•Mutiges Arbeiten mit Unschärfen und
Verwischungen zur Verdeutlichung
einer Bildaussage
•Auch der Humor kam bei vielen Aufnahmen
nicht zu kurz
•Generell viele sehr gut komponierte
Aufnahmen mit einem klaren Gestaltungswillen
•Nur wenige Sportaufnahmen, die meistens
nicht überzeugen konnten
Sehr viele Portraitaufnahmen, die aber
zu oft gängigen Mustern folgten
•Wenige Aktaufnahmen und Stillleben
•Teilweise eine noch zu starke Bildbearbeitung
mit sichtbaren Bearbeitungsspuren
(z.B. überschärfte weisse Kanten)
8
36. Norddeutsche Fotomeisterschaft 2019