Campz.ch Magazin Winter 2019
Als bekennende Draussen-Freunde liegen uns die Bewahrung der Natur sowie ein schonender Umgang mit den Ressourcen des Planeten besonders am Herzen – zu jeder Jahreszeit. Diesem Gedanken folgend sprechen wir in der vorliegenden Ausgabe unseres CAMPZ Magazins eine Empfehlung für Wandertouren direkt vor der Haustür aus. Wir möchten daran erinnern, dass sich hochwertiges Outdoor-Equipment nicht nur ersetzen, sondern oft auch reparieren lässt. Wir wollen auch eingefleischten Pistenfans Lust machen, ihren Skigenuss einmal auf alpinen Touren zu suchen. Höhenmeter, die aus eigener Kraft erkämpft werden, statt mit Gondel und Schlepplift, stellen eine engere und respektvollere Bindung zu den Bergen her, als es jede perfekt präparierte Piste mit Schneekanonen je könnte. Mit unseren Kinder-Ausrüstungstipps und etwas Geduld lässt sich hoffentlich auch die kommende Generation für die Faszination Outdoor begeistern – trotz oder gerade wegen des Schmuddelwetters. Wir wünschen euch viele tolle Outdoorstunden im Winter!
Als bekennende Draussen-Freunde liegen uns die Bewahrung der Natur sowie ein schonender Umgang mit den Ressourcen des Planeten besonders am Herzen – zu jeder Jahreszeit. Diesem Gedanken folgend sprechen wir in der vorliegenden Ausgabe unseres CAMPZ Magazins eine Empfehlung für Wandertouren direkt vor der Haustür aus. Wir möchten daran erinnern, dass sich hochwertiges Outdoor-Equipment nicht nur ersetzen, sondern oft auch reparieren lässt. Wir wollen auch eingefleischten Pistenfans Lust machen, ihren Skigenuss einmal auf alpinen Touren zu suchen. Höhenmeter, die aus eigener Kraft erkämpft werden, statt mit Gondel und Schlepplift, stellen eine engere und respektvollere Bindung zu den Bergen her, als es jede perfekt präparierte Piste mit Schneekanonen je könnte. Mit unseren Kinder-Ausrüstungstipps und etwas Geduld lässt sich hoffentlich auch die kommende Generation für die Faszination Outdoor begeistern – trotz oder gerade wegen des Schmuddelwetters. Wir wünschen euch viele tolle Outdoorstunden im Winter!
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Der Berg ruft<br />
Für den ersten Tag su<strong>ch</strong>te i<strong>ch</strong> mir eine entspannte<br />
Halbtagestour aus: den Panoramaweg<br />
über die Sonnenköpfe (10 Kilometer<br />
Strecke, 4 Stunden Gehzeit). Kaum eine halbe<br />
Stunde unterwegs, war au<strong>ch</strong> s<strong>ch</strong>on jeder Einzelne<br />
vollends begeistert. Wir sahen zwar aus<br />
wie die letzten Städter, fühlten uns aber wie<br />
was<strong>ch</strong>e<strong>ch</strong>te Wandersleute.<br />
Beim Überqueren der ersten S<strong>ch</strong>neefelder<br />
herrs<strong>ch</strong>te allgemeine Irritation. S<strong>ch</strong>nee im Sommer?!<br />
Es war Mitte Juni, um die 20 Grad und wir<br />
trugen kurze Hosen und T-Shirts. Stellenweise<br />
war der Weg überhaupt ni<strong>ch</strong>t mehr zu erahnen,<br />
aber dank GPS meiner Wanderapp (Outdoor<br />
Active) war Orientierung kein Problem.<br />
Drei Gipfelkreuze später kamen wir wohlbehalten<br />
zurück im Tal an. Das S<strong>ch</strong>icksal meinte<br />
es gut mit uns, denn na<strong>ch</strong> der obligatoris<strong>ch</strong>en<br />
Portion Käsespätzle stolperten wir über ein<br />
feu<strong>ch</strong>tfröhli<strong>ch</strong>es Feuerwehrfest – inklusive<br />
Blasmusik, Tra<strong>ch</strong>ten und anderen kulturellen<br />
Höhepunkten. Das konnte eigentli<strong>ch</strong> nur no<strong>ch</strong><br />
vom ans<strong>ch</strong>liessenden Besu<strong>ch</strong> der Dorfdisko<br />
getoppt werden, wel<strong>ch</strong>er si<strong>ch</strong> ebenfalls als ein<br />
e<strong>ch</strong>ter Meilenstein unseres Urlaubs entpuppte.<br />
Berge hin, Klis<strong>ch</strong>ees her – es war s<strong>ch</strong>liessli<strong>ch</strong><br />
immer no<strong>ch</strong> ein Junggesellenabs<strong>ch</strong>ied!<br />
Höhenflug statt Höhenangst<br />
Der zweite Tag hatte es in si<strong>ch</strong>. Zum einen<br />
hatte die Feierei der letzten Na<strong>ch</strong>t ihre Spuren<br />
hinterlassen, zum anderen war die Tour<br />
wesentli<strong>ch</strong> anspru<strong>ch</strong>svoller als die vorherige.<br />
Der Rundweg führte über die Gaisalpe auf den<br />
2.043 Meter hohen Ents<strong>ch</strong>enkopf, vorbei am<br />
oberen und unteren Gaisalpsee (ca. 13 Kilometer<br />
Strecke, 8 Stunden Gehzeit).<br />
Der vers<strong>ch</strong>neite Ents<strong>ch</strong>enkopf verlangte uns<br />
alles ab. Mit zunehmenden Höhenmetern<br />
wurde aus Wandern Kraxeln und aus Kraxeln<br />
s<strong>ch</strong>liessli<strong>ch</strong> Klettern. Neben unserem kollektiven<br />
Kater meldete si<strong>ch</strong> jetzt au<strong>ch</strong> die Höhenangst<br />
des Bräutigams. Do<strong>ch</strong> Aufgeben kam<br />
ni<strong>ch</strong>t infrage! Händerei<strong>ch</strong>end, wild anfeuernd,<br />
klats<strong>ch</strong>end und singend gaben wir unserem<br />
verlobten Freund genug moralis<strong>ch</strong>en Rückenwind,<br />
um ihn auf den Gipfel zu befördern.<br />
Oben angekommen, lagen wir uns heilfroh<br />
in den Armen. Mit vereinten Kräften hatten<br />
wir den Berg bezwungen. Die Gefährten von<br />
„Der Herr der Ringe“ hätten es ni<strong>ch</strong>t besser<br />
hingekriegt. Mit glänzenden Augen meinte der<br />
Bräutigam später stolz: „So was hätte i<strong>ch</strong> mir<br />
nie im Leben zugetraut – aber dank eu<strong>ch</strong> hab<br />
i<strong>ch</strong>’s ges<strong>ch</strong>afft!“<br />
Try this at home<br />
Ob kurz oder lang: Das Wo<strong>ch</strong>enende war der<br />
absolute Hammer! Spontane Gipfeltänze,<br />
s<strong>ch</strong>allende Heidi-Kanons sowie vergnügtes<br />
Nacktbaden im ers<strong>ch</strong>reckend kalten Gaisalpsee<br />
sind nur ein paar weitere Perlen dieses unvergessli<strong>ch</strong>en<br />
Trips. Eins steht fest: Bedruckte<br />
T-Shirts hatte bei diesem Junggesellenabs<strong>ch</strong>ied<br />
definitiv niemand vermisst!<br />
12 campz.<strong>ch</strong>
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