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Leseprobe: Wie man ein Mammut jagt

„Wir befinden uns 50.000 Jahre vor der heutigen Zeit am Ufer eines Sees. Er könnte in Süddeutschland liegen. Weite Teile Europas sind in dieser Altsteinzeit mit Gletschern bedeckt. Die Temperaturen liegen so weit unterhalb der heutigen, dass das Eis selbst im Sommer nicht richtig schmilzt. Durch die Landschaft ziehen wilde Tiere, die heute schon ausgestorben sind: Säbelzahntiger, Wollnashörner, Riesenhirsche und sogar Mammuts.“ Fast so spannend wie „Ice Age“ startet das „Entdeckerbuch“, das die Entwicklung der Menschheit von der Alt- und Jungsteinzeit über die Bronzezeit bis zu den Kelten in detailreichen, wirklichkeitsnahen Panoramen präsentiert. Die im Querformat angelegten Illustrationen werden begleitet von kleinen Geschichten über Jäger, Neandertaler, Homo Sapiens, Schamanen, Burgherren und über Rituale zur Beschwörung von Tiergeistern. Interessante Zooms veranschaulichen ganz nah, wie Höhlenmalereien, Einbäume und alte Jagdwerkzeuge – Knochenscheibe und Harpune – aussahen und entstanden, auch wie die Menschen allmählich sesshaft wurden, Hütten bauten und Feuer zum Brotbacken und als Wärmequelle nutzten. Die meisten Bilder zeigen einen konkreten Ort am Ufer eines Sees. Wo erst nur endlose Weite und Wald zu erkennen ist, entsteht dort am Ende der Zeitreise ein komplettes Dorf, in dem gearbeitet, getanzt und gefeiert wird. 50.000 Jahre werden wie im Zeitraffer überbrückt – sodass die jungen Leser schließlich ein Gesamtbild vor sich haben und wissen: So haben unsere Vorfahren gelebt.

„Wir befinden uns 50.000 Jahre vor der heutigen Zeit am Ufer eines Sees. Er könnte in Süddeutschland liegen. Weite Teile Europas sind in dieser Altsteinzeit mit Gletschern bedeckt. Die Temperaturen liegen so weit unterhalb der heutigen, dass das Eis selbst im Sommer nicht richtig schmilzt. Durch die Landschaft ziehen wilde Tiere, die heute schon ausgestorben sind: Säbelzahntiger, Wollnashörner, Riesenhirsche und sogar Mammuts.“ Fast so spannend wie „Ice Age“ startet das „Entdeckerbuch“, das die Entwicklung der Menschheit von der Alt- und Jungsteinzeit über die Bronzezeit bis zu den Kelten in detailreichen, wirklichkeitsnahen Panoramen präsentiert. Die im Querformat angelegten Illustrationen werden begleitet von kleinen Geschichten über Jäger, Neandertaler, Homo Sapiens, Schamanen, Burgherren und über Rituale zur Beschwörung von Tiergeistern. Interessante Zooms veranschaulichen ganz nah, wie Höhlenmalereien, Einbäume und alte Jagdwerkzeuge – Knochenscheibe und Harpune – aussahen und entstanden, auch wie die Menschen allmählich sesshaft wurden, Hütten bauten und Feuer zum Brotbacken und als Wärmequelle nutzten. Die meisten Bilder zeigen einen konkreten Ort am Ufer eines Sees. Wo erst nur endlose Weite und Wald zu erkennen ist, entsteht dort am Ende der Zeitreise ein komplettes Dorf, in dem gearbeitet, getanzt und gefeiert wird. 50.000 Jahre werden wie im Zeitraffer überbrückt – sodass die jungen Leser schließlich ein Gesamtbild vor sich haben und wissen: So haben unsere Vorfahren gelebt.

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<strong>Wie</strong> <strong>man</strong> <strong>ein</strong><br />

<strong>Mammut</strong> <strong>jagt</strong><br />

Eine Zeitreise in unsere<br />

Vor- und Frühgeschichte<br />

Erzählt von Bernhard Heeb<br />

und Kathrin Buch<strong>man</strong>n<br />

Illustriert von Silvia Nettekoven


Einleitung<br />

<strong>Wie</strong> haben die Menschen früher gelebt? Nicht vor 10, 50 oder 100 Jahren.<br />

Sondern viel früher: vor 50.000 Jahren oder vor 20.000 Jahren und vielleicht<br />

auch noch vor 2.500 Jahren. <strong>Wie</strong> sah das Leben der Menschen aus, die auf dem<br />

Kontinent lebten, der heute Europa genannt wird? Wo und wie wohnten sie,<br />

wovon ernährten sie sich – und was machten sie den ganzen Tag lang?<br />

Wir wollen <strong>ein</strong>e Zeitreise unternehmen, die uns weit zurückführt – bis in die<br />

Altst<strong>ein</strong>zeit zu den Neandertalern. Von dort aus geht es in die Mittel- und Jungst<strong>ein</strong>zeit,<br />

die Bronze- und Eisenzeit.<br />

Woher wir wissen, wie Menschen in früheren Zeiten lebten? Und warum und<br />

wie sich ihr Leben veränderte? Wissenschaftler unterschiedlichster Fachgebiete,<br />

vor allem aber Archäologen, suchten und suchen nach Spuren des früheren<br />

menschlichen Lebens. Die Dinge, die sie fanden und ausgruben, geben Antworten,<br />

werfen aber auch neue Fragen auf. Die Wissenschaftler überlegen und diskutieren<br />

mit<strong>ein</strong>ander, was die Funde bedeuten könnten. Ein Ergebnis ihrer Überlegungen<br />

liegt vor dir – in diesem Buch.


<strong>Wie</strong> <strong>man</strong> <strong>ein</strong><br />

<strong>Mammut</strong> <strong>jagt</strong><br />

Eine Zeitreise in unsere<br />

Vor- und Frühgeschichte<br />

Erzählt von Bernhard Heeb<br />

und Kathrin Buch<strong>man</strong>n<br />

Illustriert von Silvia Nettekoven


Altst<strong>ein</strong>zeit<br />

(Paläolithikum)<br />

50.000 Jahre<br />

vor heute<br />

Nun geht es los. Auf in die mehr als 50.000 Jahre zurückliegende<br />

Altst<strong>ein</strong>zeit!<br />

So könnte es dort ausgesehen haben:<br />

Die Winter sind lang und hart in dieser Zeit, die später auch Eiszeit<br />

genannt wird. Hier leben die Neandertaler in Gruppen zusammen.<br />

Diese Gruppen ziehen umher, immer auf der Suche<br />

nach Nahrung, immer auf der Jagd. Sie folgen dem Zug der Tiere<br />

und dem Lauf der Jahreszeiten. Der Erfolg beim Jagen entscheidet<br />

darüber, ob sie überleben. Was die Neandertaler noch zum Leben<br />

brauchen, nehmen sie aus der Natur: die Felle der ge<strong>jagt</strong>en Tiere<br />

für Bekleidung, Holz und St<strong>ein</strong> für Werkzeug wie Faustkeile und<br />

Speere. Schutz finden sie in Höhlen oder unter Felsüberhängen,<br />

Wärme an Lagerfeuern.<br />

Auch im Sommer ist ihr Leben nicht <strong>ein</strong>facher, doch wenn<br />

Seen oder Flüsse eisfrei sind, können die Menschen ihre Nahrung<br />

durch Fisch oder Muscheln ergänzen. Trotz der schwierigen<br />

Lebensbedingungen besiedeln die Neandertaler nahezu ganz<br />

Europa und Gebiete bis hin nach Zentralasien.<br />

Wissenschaftler entdeckten, dass die Neandertaler anders<br />

aussahen als wir heutigen Menschen. Ihre Körper waren von<br />

gedrungenem Wuchs und sehr viel kräftiger, ihre Schädel größer.<br />

Sie besaßen zudem ausgeprägte Überaugenwülste, <strong>ein</strong> fliehendes<br />

Kinn und <strong>ein</strong>e flache Stirn. Und: Sie hatten möglicherweise<br />

dunkle Haut und helle Augen!<br />

Lange Zeit dachten die Wissenschaftler, die Neandertaler seien<br />

grob, kulturlos und primitiv gewesen. Heute weiß <strong>man</strong> jedoch,<br />

dass sie sich sprachlich verständigen konnten. Sie stellten hochentwickelte<br />

Werkzeuge und Schmuck her und verfügten somit<br />

über <strong>ein</strong> bildliches bzw. symbolisches Denken. Möglicherweise<br />

konnten Neandertaler sogar in <strong>ein</strong>fachen Booten über das Meer<br />

fahren.<br />

Alt wurden sie nur selten. Die wenigen Knochen, die von ihnen<br />

gefunden und untersucht wurden, lassen erkennen: Eine <strong>ein</strong>fache<br />

Zahnentzündung oder <strong>ein</strong> gebrochener Knochen konnte zum Tod<br />

führen. Denn Ärzte gab es noch nicht. Und wenn <strong>ein</strong>er aus der<br />

Sippe gestorben war, dann ließ <strong>man</strong> ihn nicht <strong>ein</strong>fach zurück,<br />

sondern bereitete ihm <strong>ein</strong> Grab. Manchmal wurden auch Blumen<br />

mit ins Grab gegeben – fast wie heute!


Raubvogel<br />

Mit Speer und Keule bewaffnet,<br />

gehen die Neandertaler auf die Jagd.<br />

Sie stellen erfolgreich Fallen auf und<br />

fangen darin Tiere wie Schneehasen<br />

und Wildenten. Wenn die Winter hart<br />

sind und die Neandertaler k<strong>ein</strong>e<br />

Tiere jagen können, bedeutet dies<br />

Hunger und oft auch Tod.<br />

Schneefuchs<br />

Wollnashorn<br />

Raubtiere wie die großen<br />

Säbelzahnkatzen sind <strong>ein</strong>e<br />

Gefahr für das Leben der<br />

Neandertaler. Die Tiere<br />

können den Menschen die<br />

Jagdbeute streitig machen,<br />

sie bedrohen und sogar<br />

töten.<br />

Luchs<br />

In Höhlen finden die Neandertaler Schutz. Dort entfachen sie<br />

mithilfe von Feuerst<strong>ein</strong>en, die sie an<strong>ein</strong>ander schlagen, Feuer.<br />

Dieses spendet Wärme, was lebensnotwendig s<strong>ein</strong> kann.<br />

Und es ermöglicht den Neandertalern, Fleisch zu garen.<br />

Das Überleben des kl<strong>ein</strong>en Kindes hängt unter anderem von<br />

der Witterung, vom Erfolg der Jagd und dem Vorhandens<strong>ein</strong><br />

von ausreichend Nahrung ab.<br />

Werkzeuge und Waffen sind aus St<strong>ein</strong> und Holz. Um die<br />

St<strong>ein</strong>e in die richtige Form zu bringen, braucht der Neandertaler<br />

Geschick und Erfahrung. Aus <strong>ein</strong>em Brocken<br />

Feuerst<strong>ein</strong> werden vorsichtig Stücke herausgeschlagen,<br />

die dann »retuschiert«, also mit f<strong>ein</strong>en Kanten versehen<br />

werden. Anfangs benutzen die Menschen nur grob behauene<br />

Faustkeile. Im Laufe der Zeit gelingt es ihnen,<br />

f<strong>ein</strong>ere Werkzeuge herzustellen, die auch für spezielle<br />

Zwecke gedacht sind, wie Speerspitzen, scharfe Klingen<br />

und Schaber zur Bearbeitung von Tierhäuten.<br />

Riesenhirsch


Dieses Buch ist Teil unseres Programms E. A. SEEMANNs BILDERBANDE.<br />

Es umfasst Bücher und Spiele, die Kindern mit viel Spaß die Welt der Kunst eröffnen:<br />

Bücher zum Rätseln, Malen, Entdecken und Kunstmachen,<br />

Kunstgeschichten zum Vorlesen und Spiele mit Kunst.<br />

Mehr erfahren Sie auf www.see<strong>man</strong>ns-bilderbande.de,<br />

wo wir auch zum Thema »Kunst für Kinder« bloggen.<br />

www.facebook.com/see<strong>man</strong>ns.bilderbande<br />

Herausgegeben für das Museum für Vor- und Frühgeschichte<br />

Staatliche Museen zu Berlin – Stiftung Preußischer Kulturbesitz<br />

Publikationskoordination für die Museen:<br />

Sigrid Wollm<strong>ein</strong>er<br />

Autor: Bernhard Heeb<br />

Ko-Autorin: Kathrin Buch<strong>man</strong>n<br />

Illustration: Silvia Nettekoven<br />

Verlagskoordination: Caroline Keller<br />

Lektorat: Isabelle Schön<br />

Gestaltung: Alexander Polkehn<br />

Herstellung und Reproduktionen: Medien Profis GmbH, Leipzig<br />

Druck und Bindung: druckhaus köthen<br />

© 2017, Staatliche Museen zu Berlin – Preußischer Kulturbesitz,<br />

Autoren und E. A. See<strong>man</strong>n Verlag in der E. A. See<strong>man</strong>n Henschel GmbH & Co. KG, Leipzig<br />

www.smb.museum<br />

www.see<strong>man</strong>ns-bilderbande.de<br />

Die Verwertung der Texte und Bilder, auch auszugsweise, ist ohne Zustimmung der Recht<strong>ein</strong>haber<br />

urheberrechtswidrig und strafbar. Dies gilt auch für Vervielfältigungen, Übersetzungen,<br />

Mikroverfilmungen und für die Verarbeitung mit elektronischen Systemen.<br />

Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek<br />

Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der<br />

Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet<br />

über http://dnb.dnb.de abrufbar.<br />

ISBN 978-3-86502-398-8


Vom <strong>ein</strong>samen Nomaden bis zum stolzen Keltenfürst<br />

50.000 Jahre im Zeitraffer: Wir entführen euch auf <strong>ein</strong>e spannende Reise<br />

durch unsere Vergangenheit. Ihr begegnet Neandertalern, Säbelzahnkatzen,<br />

Scha<strong>man</strong>en und stolzen Kriegern.<br />

Die Bilder in diesem Buch zeigen <strong>ein</strong> Seeufer und wie unsere Vorfahren<br />

dort über die Jahrtausende von der St<strong>ein</strong>zeit bis zur Eisenzeit gelebt,<br />

gearbeitet und gefeiert haben. Wir zoomen uns hin<strong>ein</strong> in vergangene<br />

Welten und entdecken Jagdwerkzeuge, Höhlenmalereien und Einbäume.<br />

9 783865 023988

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