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Leseprobe: Mit Plinius der Seidenstrasse

Von 1902 bis 1914 schickten Forscher Teile buddhistischer Wandmalereien von der Seidenstraße nach Berlin – heute im Museum für Asiatische Kunst zu sehen. Durch moderne Analysen der Malereien fand man Pigmente, wie sie auch in den antiken Schriften von Plinius beschrieben sind: Ein weiterer Beleg für den Kulturtransfer an der nördlichen Seidenstraße. Der Band erläutert die Experimente und garantiert eine spannende Zeitreise.

Von 1902 bis 1914 schickten Forscher Teile buddhistischer Wandmalereien von der Seidenstraße nach Berlin – heute im Museum für Asiatische Kunst zu sehen. Durch moderne Analysen der Malereien fand man Pigmente, wie sie auch in den antiken Schriften von Plinius beschrieben sind: Ein weiterer Beleg für den Kulturtransfer an der nördlichen Seidenstraße. Der Band erläutert die Experimente und garantiert eine spannende Zeitreise.

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ULF PALITZA<br />

MIT PLINIUS AUF DER SEIDENSTRASSE<br />

STUDIEN ZU FARBENFABRIKATION UND<br />

MALTECHNIK DER ANTIKE


Detail aus <strong>der</strong> »Ajatasatruhöhle«, Kizil, Zentralasien, 5. Jh. u. Z. (Inv.-Nr. III 8885)


Ulf Palitza<br />

Für das Museum für Asiatische Kunst – Staatliche Museen zu Berlin<br />

herausgegeben von Toralf Gabsch<br />

E. A. SEEMANN


Impressum<br />

Für das Museum für Asiatische Kunst – Staatliche Museen<br />

zu Berlin herausgegeben von Toralf Gabsch<br />

ISBN 978-3-86502-392-6<br />

© 2017 Staatliche Museen zu Berlin – Preußischer<br />

Kulturbesitz, <strong>der</strong> Autor, E. A. Seemann Verlag in <strong>der</strong><br />

Seemann Henschel GmbH & Co. KG, Leipzig<br />

www.smb.museum<br />

www.seemann-henschel.de<br />

Bibliografische Information <strong>der</strong> Deutschen Nationalbibliothek<br />

Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation<br />

in <strong>der</strong> Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische<br />

Daten sind im Internet über http://dnb.dnb.de abrufbar.<br />

Die Verwertung <strong>der</strong> Texte und Bil<strong>der</strong>, auch auszugsweise, ist<br />

ohne Zustimmung <strong>der</strong> Rechteinhaber urheberrechtswidrig und<br />

strafbar. Dies gilt auch für Vervielfältigungen, Übersetzungen,<br />

Mikroverfilmungen und für die Verarbeitung mit elektronischen<br />

Systemen.<br />

Publikationsmanagement und -koordination für die Staatlichen<br />

Museen zu Berlin: Neila Kemmer, Sigrid Wollmeiner<br />

Umschlaggestaltung: Nicole Schwarz, Berlin<br />

Layout und Satz: Carmen Klaucke, Berlin<br />

Projektmanagement: Caroline Keller<br />

Lektorat: Iris Klein; Isabell Johne, Berlin<br />

Herstellung: Sabine Artner<br />

Reproduktionen: Medien Profis GmbH, Leipzig<br />

Druck und Bindung: Schleunungdruck GmbH, Marktheidenfeld<br />

Printed in Germany


6<br />

Vorwort des Museumsdirektors<br />

9<br />

Einleitung<br />

10<br />

Objekt und Augenmerk – Anlass, Rahmen, Textgestaltung<br />

22<br />

Ohne Grund kein Bild – Träger, Grundierung, Bindemittel<br />

33<br />

Mineralische Pigmente<br />

61<br />

Gefärbte Farben – Erweiterung des mineralischen Farbspektrums<br />

durch organische Färbung<br />

74<br />

Eine Zwischenbilanz<br />

76<br />

Zurück zu den Wurzeln – Rinden, Beeren, Blüten<br />

Technologische Beson<strong>der</strong>heiten <strong>der</strong> antiken Leimfarbenmalerei<br />

88<br />

Der Auftraggeber muss sie dem Maler zur Verfügung stellen<br />

Organische Pigmente<br />

93<br />

Farblacke – Farbstoff-Metallsalzkomplexe<br />

96<br />

Sugo-Farben – Adhäsiv gefärbte Substrate<br />

118<br />

Der kleine Saftladen – Organische Farbstoffe und Bindemittel<br />

in <strong>der</strong> antiken Leimfarbenmalerei<br />

137<br />

Bilanz und Ausblick<br />

140<br />

Anmerkungen<br />

142<br />

Literaturverzeichnis<br />

144<br />

Abbildungsnachweis


6<br />

VORWORT<br />

Abb. 1<br />

»Höhle mit den ringtragenden Tauben«, Kizil, Zentralasien, 5./6. Jh. u. Z.,<br />

Museum für Völkerkunde Berlin, 1928


VORWORT 7<br />

Schon vor mehr als hun<strong>der</strong>t Jahren, nach dem<br />

Ende <strong>der</strong> vier Königlich Preußischen Turfan-<br />

Expeditionen zwischen 1902 und 1914 nach<br />

Zentralasien, begannen die deutschen Forscher,<br />

Technologien für den Erhalt <strong>der</strong> buddhistischen<br />

Wandmalereien im damaligen Berliner Völkerkundemuseum<br />

zu entwickeln und maltechnische<br />

Beson<strong>der</strong>heiten an den Gemälden des 4. bis 12. Jh.<br />

zu studieren. Immer wie<strong>der</strong> mussten geeignete<br />

Konservierungsmittel in Zusammenarbeit mit<br />

den Laboratorien <strong>der</strong> Berliner Museen gefunden,<br />

getestet und auf ihre Nachhaltigkeit hin überprüft<br />

werden. Insbeson<strong>der</strong>e <strong>der</strong> Aufbau <strong>der</strong> ersten großen<br />

Dauerausstellung <strong>der</strong> Turfan-Sammlung im<br />

damaligen Berliner Völkerkundemuseum bis zur<br />

Eröffnung 1928 verlangte hier erhebliche konservatorische<br />

und restauratorische Anstrengungen.<br />

Abb. 1<br />

Die reichhaltige Sammlung an Wandmalereien<br />

von <strong>der</strong> nördlichen Seidenstraße überdauerte trotz<br />

zahlreicher Verluste zwei Weltkriege und wird<br />

in jüngerer Zeit beson<strong>der</strong>s im Hinblick auf ihre<br />

Maltechnik umfassend erforscht.<br />

Der Autor dieses Buches arbeitet seit über zwanzig<br />

Jahren in verschiedenen Restaurierungs- und<br />

Forschungsprojekten an <strong>der</strong> Turfan-Sammlung<br />

im Museum für Asiatische Kunst und konnte sich<br />

so ein umfassendes technologisches Wissen über<br />

diese beson<strong>der</strong>e leimgebundene Temperamalerei<br />

aneignen. Zahlreiche kunsttechnologische Untersuchungen<br />

in Zusammenarbeit mit <strong>der</strong> Hochschule<br />

für Bildende Künste Dresden, <strong>der</strong> Universität<br />

Potsdam, <strong>der</strong> Bundesanstalt für Materialforschung<br />

und -prüfung und dem Rathgen-Forschungslabor<br />

ermöglichten wichtige Forschungsergebnisse,<br />

welche er mit eigenen labortechnischen Studien<br />

nachstellte und kombinierte, um so theoretisches<br />

Wissen über die Herstellung antiker Malmittel<br />

mit praktischen Erfahrungen zu verknüpfen. Das<br />

Ergebnis ist erstaunlich. In einer Art Ausschlussverfahren<br />

(welche Farbschichtungen ergeben<br />

welchen Farbton) entstanden so zahlreiche<br />

Farbkarten, die nach Auswertung aller Studien<br />

nur wenige Möglichkeiten <strong>der</strong> ursprünglichen<br />

Erzeugung <strong>der</strong> Farbtöne auf den zentralasiatischen<br />

Wandgemälden zulassen, den Farbkanon jedoch<br />

enorm erweitern. Dem Museum für Asiatische<br />

Kunst bietet die in diesem Buch dargestellte Maltechnikforschung<br />

heute die Möglichkeit, fehlende<br />

Farbflächen und <strong>der</strong>en ehemalige Wirkung besser<br />

zu interpretieren. Darüber hinaus ist es gelungen,<br />

den Blick auf bereits vorhandene und zukünftige<br />

naturwissenschaftliche Farbanalysen in diesem<br />

Forschungs gebiet zu fokussieren und den Erkenntnishorizont<br />

um zum Teil verloren geglaubte<br />

Maltechnologien zu weiten. Dafür gilt dem Autor<br />

unser beson<strong>der</strong>er Dank.<br />

Professor Dr. Klaas Ruitenbeek<br />

Direktor, Museum für Asiatische Kunst


EINLEITUNG 9<br />

Für unser Verständnis <strong>der</strong> kunsttechnologischen<br />

Entwicklung <strong>der</strong> Malerei von den Anfängen bis<br />

heute ist es von größter Bedeutung, so viel wie<br />

möglich über die Frühzeit in Erfahrung zu bringen.<br />

Als Folge von vier zwischen 1902 und 1914<br />

unternommenen Königlich Preußischen Turfan-<br />

Expeditionen verfügt das Museum für Asiatische<br />

Kunst in Berlin über eine reiche Sammlung<br />

buddhistischer Wandmalereien aus Zentralasien,<br />

aus dem Gebiet <strong>der</strong> nördlichen Seidenstraße. Sie<br />

wurden in leimgebundenen Farbaufträgen auf<br />

Lehmputz ausgeführt und werden in den Zeitraum<br />

zwischen 400 und 1300 u. Z. datiert. Die Entstehung<br />

im frühen <strong>Mit</strong>telalter legt nahe, dass sie in<br />

tradierter antiker Maltechnik ausgeführt wurden.<br />

So haben wir hier eine <strong>der</strong> wenigen Gelegenheiten,<br />

frühe Maltechnik in einem größeren räumlichen<br />

und zeitlichen Zusammenhang zu erforschen.<br />

Der vorliegende Beitrag behandelt den historischen<br />

Kontext dieser Kunstwerke in <strong>der</strong> Berliner<br />

Sammlung ebenso wie technologische Beson<strong>der</strong>heiten<br />

von Leimfarbenmalerei auf einem Lehmträger.<br />

Er enthält eine Auseinan<strong>der</strong>setzung mit<br />

wissenschaftlichen Publikationen zum Thema und<br />

bezieht die verstreuten historischen Quellen zu<br />

antiker Maltechnik in die Betrachtungen ein. Zur<br />

Klärung technologischer Zusammenhänge sind<br />

beschriebene Manipulationen vom Autor im Versuch<br />

nachgestellt und zahlreiche Test- und Probereihen<br />

durchgeführt worden. Die Angaben aus <strong>der</strong><br />

antiken Literatur, insbeson<strong>der</strong>e von <strong>Plinius</strong>, aber<br />

auch von Dioskorides, Vitruv, Theophrast und<br />

durch frühmittelalterliche Quellen aus Indien und<br />

Europa überliefert, wurden mit Erkenntnissen aus<br />

Untersuchungen von Malschichtproben und mit<br />

den Gegebenheiten <strong>der</strong> Malereien verglichen und<br />

anhand naturwissenschaftlicher Untersuchungsergebnisse<br />

überprüft. Der kritische Vergleich <strong>der</strong><br />

im Einzelnen sehr komprimierten <strong>Mit</strong>teilungen<br />

beweist, dass diese in <strong>der</strong> Summe nachvollziehbar<br />

und inhaltlich richtig sind. Es bestehen Übereinstimmungen<br />

mit den erhaltenen Bildwerken. Es<br />

kann gezeigt werden, dass bisher unvollständig<br />

wirkende technologische Angaben im Kontext<br />

verständlich sind und prinzipiell funktionieren. So<br />

ist zum Beispiel unter dem Oberbegriff » künstliche<br />

chrysokolla« die synthetische Herstellung von<br />

grünen Kupferpigmenten zu verstehen, in unserem<br />

Falle Atacamit. Die Weißpigmente Bleikarbonat<br />

und auch Bleisulfat wurden im Altertum künstlich<br />

erzeugt. Die Antike kannte und nutzte mindestens<br />

zwei Varianten <strong>der</strong> Herstellung <strong>der</strong> orangen<br />

Bleimennige. Darüber hinaus wurden damals alle<br />

zur Verfügung stehenden Techniken angewandt,<br />

um das eingeschränkte Spektrum mineralischer<br />

Farbmittel durch organische Färbungen zu erweitern.<br />

Ohne diese Maßnahmen wäre die antike<br />

Malerei nicht ausführbar gewesen und ohne das<br />

Verständnis für diese Vorgehensweise können wir<br />

die erhaltenen Bildbeispiele nicht interpretieren.<br />

Während <strong>der</strong> praktischen Rekonstruktion des<br />

Inhaltes historischer Textstellen ist es gelungen,<br />

seit <strong>der</strong> Antike o<strong>der</strong> dem frühen <strong>Mit</strong>telalter<br />

verschollene Mal materialien wie<strong>der</strong>zuentdecken.<br />

Als Beispiele seien hier das Bleibraun und das Veilchenblau<br />

menesch genannt. Unter den eingesetzten<br />

Substraten, den Hilfsträgermaterialien für organische<br />

Farbstoffe, finden sich neben den bekannten<br />

wie Gips, Ton und Kreide auch so außergewöhnliche<br />

wie Zinkoxid und Calcium-Montmorillonit.


Wissenschaft ist <strong>der</strong> <strong>der</strong>zeitige<br />

Stand <strong>der</strong> Unkenntnis<br />

ANONYMUS<br />

Es gibt nur wenige Texte, die dieses Gebiet <strong>der</strong><br />

Kulturgeschichte, die Maltechnik, tangieren. Die<br />

Beherrschung handwerklicher Techniken war eine<br />

Selbstverständlichkeit <strong>der</strong> jeweiligen Berufsgruppe<br />

und das dazugehörige Wissen wurde mündlich<br />

überliefert, solange die Tradition lebendig war. Bei<br />

den wenigen Texten, die sich finden, erschweren<br />

Probleme <strong>der</strong> Terminologie unser Verständnis.<br />

Zur Beschreibung <strong>der</strong> Materialien dienten meist<br />

ihre physikalisch-optischen Eigenschaften sowie<br />

an<strong>der</strong>e hervorstechende Merkmale. Deshalb können<br />

sich unter einem Namen ganze Stoffgruppen<br />

ähnlicher Art verbergen. Die Eigennamen verweisen,<br />

wenn sie herzuleiten und übersetzbar sind, oft<br />

auf Verwendungen in Handwerk und Medizin, die<br />

uns nicht mehr bekannt o<strong>der</strong> verständlich sind.<br />

Feststehende Begriffe lassen sich nur erkennen,<br />

wenn sie im Kontext ihren Sinn preisgeben.<br />

An<strong>der</strong>erseits kann es je nach den Verwendungsmöglichkeiten<br />

zahlreiche Bezeichnungen für ein<br />

und dasselbe <strong>Mit</strong>tel geben, <strong>der</strong>en Differenzierung<br />

uns heute nicht mehr nachvollziehbar ist. Schriftliche<br />

Überlieferungen erhellen nur einen Bruchteil<br />

des kreativen Umgangs mit den Materialien und<br />

Technologien in <strong>der</strong> Fülle <strong>der</strong> Kunstschöpfungen.<br />

Sie können uns nur eine Ahnung des Großen und<br />

Ganzen vermitteln, aber kein beziehungsweise nur<br />

punktuelles Detailwissen.<br />

Jetzt, nachdem wir unsere Aufmerksamkeit auf<br />

die Auswirkungen <strong>der</strong> antiken Färbetechnik und<br />

Färbekunst auf die Maltechnik gelenkt haben, und<br />

zu ahnen beginnen, welch reiches Spektrum an<br />

Farbigkeit in Kunst und Alltag daraus resultierte,<br />

wird uns bewusst, wie grundlegend wichtig die<br />

antiken und mittelalterlichen Überlieferungen des<br />

Färbens, auch von Steinen, sind. In seinem 37. und<br />

letzten Buch behandelt <strong>Plinius</strong> die Edelsteine.<br />

Lassen sich bereits bei Theophrast Hinweise finden<br />

auf die Praxis, Mineralien zu färben, so sind<br />

es bei <strong>Plinius</strong> etliche. Sie werden sowohl direkt als<br />

auch indirekt gegeben. Ob es sich dabei um rein<br />

oberflächliche o<strong>der</strong> Durchfärbungen handelt, ist<br />

für unser Interessengebiet vorerst unerheblich.<br />

Viele Erkenntnisse aus dem Altertum fanden<br />

ihren Nie<strong>der</strong>schlag in den zahlreichen Färbe- und


EINE ZWISCHENBILANZ 75<br />

Steinfärberezepten des <strong>Mit</strong>telalters. 72 Allein <strong>der</strong><br />

Papyrus Graecus Holmiensis enthält 142 davon. 73<br />

Die meisten dieser organischen Färbungen werden<br />

auf antiken Malereien inzwischen weitgehend<br />

verblichen sein. Um die ursprüngliche Farbigkeit<br />

zu verstehen, sind wir gezwungen, nach Spuren zu<br />

suchen, die auf die eingesetzten Technologien und<br />

damit indirekt auf die Farbstoffe schließen lassen.<br />

In zahlreichen Kommentaren <strong>der</strong> Übersetzer früher<br />

Schriften finden sich Bewertungen des Beschriebenen,<br />

die zwischen ungläubigem Erstaunen und mil<strong>der</strong><br />

Herablassung schwanken. Man kann sich den<br />

offenen Fragen leicht entziehen, indem man den<br />

Autoren <strong>der</strong> Texte Verwechslungen und Irrtümer<br />

unterstellt o<strong>der</strong> das Ganze als Schreibtisch- und<br />

Fantasiearbeit vor alchemistischem Hintergrund<br />

abtut. Oft hat sich im Laufe <strong>der</strong> Zeit aber gezeigt,<br />

dass das Unvermögen, sich in die Denkweise <strong>der</strong><br />

Antike zu versetzen, den Zugang versperrte. Es<br />

fällt schwer, mit unserer Art von theoretischem<br />

Wissen Abläufe zu erkennen, die in unserem Alltag<br />

keine Rolle mehr spielen. Viele <strong>der</strong> unglaubwürdig<br />

erscheinenden Prozesse wurden letztlich dadurch<br />

erklärt, dass sich ein praktisch begabter Laie o<strong>der</strong><br />

Wissenschaftler an die empirische Erforschung <strong>der</strong><br />

überlieferten Manipulationen machte.<br />

sollte es an<strong>der</strong>s sein, Gaius <strong>Plinius</strong> Secundus, <strong>der</strong><br />

mit den 37 Büchern seiner Naturalis historiea ein<br />

erstes naturwissenschaftliches Nachschlagewerk<br />

hinterlassen hat. Eine indische Quelle aus dem<br />

7. Jh., das Citrasutra des Visnudharmottara Purana,<br />

teilt uns ein erstaunlich akribisches Lehmputzrezept<br />

mit, verliert sich in <strong>der</strong> Überlieferung <strong>der</strong><br />

Farbmittel und ihrer Verarbeitung aber in recht<br />

allgemein gehaltenen Aufzählungen. Weitere<br />

und spätere Texte aus diesem Raum beschreiben<br />

technologisch abweichende Maltechniken auf<br />

Kalk- beziehungsweise Kreide/Leimputz. Erst die<br />

Traktate und Rezeptsammlungen des <strong>Mit</strong>telalters<br />

zeichnen sich durch regelrechte maltechnische<br />

und technologische Überlieferung aus. Sie tradieren<br />

Wissen aus dem Raum <strong>der</strong> griechisch-römischen<br />

Antike. In einer vom Untergang bedrohten<br />

Welt war es wohl nötig geworden, dieses zu fixieren<br />

und dieser Art in neue Gebiete zu tragen.<br />

Vom Entstehungsort <strong>der</strong> zentralasiatischen<br />

Malereien sind uns bisher keine maltechnisch<br />

auswertbaren Schriften bekannt. Das gleiche gilt<br />

erstaunlicherweise für Persien, diesen Träger einer<br />

Hochkultur antiker Zeit. Soweit arabische Quellen,<br />

die nach seiner Zerstörung das persische Erbe<br />

antraten, in Übersetzungen vorliegen, weisen sie<br />

zwar mannigfaltige Hantierungen mit den uns<br />

interessierenden Materialien an, dies geschieht<br />

jedoch fast ausnahmslos in einem medizinischen<br />

o<strong>der</strong> alchemistischen Kontext. Dieser Umstand<br />

ist unter an<strong>der</strong>em den Interessen <strong>der</strong> Übersetzer<br />

und <strong>der</strong> von ihnen vorgenommenen Textauswahl<br />

geschuldet. Es lassen sich sicher mehr maltechnologisch<br />

auswertbare Informationen finden.<br />

Den weitaus größten Wissensfundus verdanken<br />

wir <strong>der</strong> griechisch-römischen Antike und hier, wie


Auch wenn wir bei antiker Malerei zuerst an Fresken,<br />

Malerei auf frischem Kalkputz o<strong>der</strong> enkaustische<br />

Mumienporträts, eine Technik, bei <strong>der</strong> in<br />

Wachs gebundene Pigmente erhitzt und flüssig auf<br />

den Malgrund aufgetragen werden, denken sollten<br />

– antike Malerei war in erster Linie Leimfarbenmalerei.<br />

Es lassen sich zwei Untergebiete differenzieren:<br />

dieses, das die Farben mit tierischem Leim<br />

bindet, und jenes, welches sie mit pflanzlichem<br />

Leim bindet. Zusätze, die diese Bindemittel schwer<br />

wasserlöslich und damit haltbarer machen, sind<br />

uns zwar theoretisch bekannt, bisher aber praktisch<br />

kaum nachweisbar. Die langsam, aber stetig voranschreitende<br />

Entwicklung <strong>der</strong> Technologie hat im<br />

Laufe <strong>der</strong> Jahrhun<strong>der</strong>te zur Verän<strong>der</strong>ung, Ablösung<br />

und Verdrängung <strong>der</strong> Traditionen in <strong>der</strong> Kunstausübung<br />

geführt. Seit <strong>der</strong> Erfindung des Kalkputzes<br />

hat es gedauert, bis eine in sich geschlossene Technologie<br />

<strong>der</strong> Fresco-Malerei in Anwendung war. Es<br />

wurde mit <strong>der</strong> althergebrachten Leimfarbenmalerei<br />

fortgefahren. Beim Auftrag auf frischem, nicht<br />

ausgetrocknetem Putz entdeckte man einerseits,<br />

dass bestimmte Farb materialien nicht kalkfest, das<br />

heißt, in alkalischem Milieu nicht beständig sind,<br />

und an<strong>der</strong>erseits, dass sich die Pigmente unlösbar<br />

mit <strong>der</strong> versinternden Putzoberfläche verbinden. In<br />

<strong>der</strong> Konsequenz dieser Erkenntnisse – Farbauftrag<br />

auf nassem Putz unter Vermeidung unbeständiger<br />

Materialien – entstand die Fresco-Technik.<br />

Deren Kenntnis scheint mit dem Untergang des<br />

Römischen Reiches zu verschwinden und erst<br />

die Renaissance entfaltet eine in <strong>der</strong> technischen<br />

Ausführung abweichende Technologie, die auf den<br />

gleichen Prinzipien basiert.


ZURÜCK ZU DEN WURZELN – RINDEN, BEEREN, BLÜTEN<br />

TECHNOLOGISCHE BESONDERHEITEN DER ANTIKEN LEIMFARBENMALEREI 77<br />

Einen ähnlich langwierigen Entwicklungsprozess<br />

durchläuft die Ölmalerei vom Einsatz trocknen<strong>der</strong><br />

Öle über eine ausgereifte Maltechnik des <strong>Mit</strong>telalters<br />

bis hin zur Malerei <strong>der</strong> Mo<strong>der</strong>ne. So werden<br />

die Puzzleteilchen ständig gemischt, einige geraten<br />

in Vergessenheit, manche werden verworfen, neue<br />

kommen hinzu. Weil die Leimfarbenmalerei nun<br />

nicht mehr die vorherrschende, son<strong>der</strong>n eine von<br />

mehreren Techniken war, sind uns wichtige technologische<br />

Kenntnisse nicht mehr geläufig. Lebendige<br />

Traditionen sind heute nur noch in Asien zu<br />

finden. Und auch diese, meist religiös durchdrungenen<br />

und rituell ausgeführten Techniken wie<br />

die Thangka-Malerei (Rollbil<strong>der</strong> des tantrischen<br />

Buddhismus) sind durch eingeschleppte Produkte<br />

<strong>der</strong> westlichen Mo<strong>der</strong>ne von gravierenden Verän<strong>der</strong>ungen<br />

und Wissensverlusten bedroht.<br />

Viele von uns haben zwar eine grundsätzliche<br />

Vorstellung davon, wie eine Leimfarbenmalerei<br />

aufzubauen und auszuführen ist, doch spätestens,<br />

wenn es an die praktische Erprobung geht, begreifen<br />

wir: Es gibt einige technologische Beson<strong>der</strong>heiten,<br />

die aus <strong>der</strong> simplen Anstrichtechnik die<br />

Kunst einer Hochkultur machen. Dieser Mangel<br />

an praktischen Kenntnissen führt selbst bei ausgewiesenen<br />

Fachleuten zu Missverständnissen und<br />

falschen Interpretationen, die im Umgang mit den<br />

betroffenen Objekten zu gravierenden Fehlleistungen<br />

führen können.<br />

Auf diese Weise nähern sich die<br />

Fresken dieser Cella <strong>der</strong> Technik <strong>der</strong><br />

Miniaturmalerei<br />

ALBERT GRÜNWEDEL<br />

Erinnern wir uns an Albert Grünwedels Beschreibung<br />

<strong>der</strong> Malereien von Indikutschari, die<br />

anlässlich <strong>der</strong> Beschäftigung mit Mennige und<br />

Massicot zitiert wurde. Der angeführte Vergleich<br />

mit Miniaturmalereien weist in die richtige Richtung.<br />

Von alters her ist die Miniaturmalerei die<br />

kleine Verwandte <strong>der</strong> Monumentaltechnik. Bereits<br />

die ägyptischen Papyri sind technologisch mit den<br />

Ausmalungen <strong>der</strong> Grabkammern verwandt. Im<br />

europäischen Kontext ist die Buchmalerei quasi<br />

das einzige Studienobjekt, das wir, um unsere<br />

Wissenslücken zu schließen, zu technologischen<br />

Vergleichen mit den zentralasiatischen Wandmalereien<br />

heranziehen können. Nach dem Untergang<br />

Roms und <strong>der</strong> Verfolgung aller heidnischen<br />

Kultur leistungen, waren es – Ironie <strong>der</strong> Geschichte<br />

– gebildete Kleriker, die die verstreuten Überreste<br />

sammelten, tradierten und uns einen Fundus<br />

an maltechnischer Literatur bewahrten. Neben<br />

Kompilationen, die offenbar nur dem intellektuellen<br />

Vergnügen dienten und die in vielen Fällen<br />

nicht von praktischem Wissen o<strong>der</strong> technischem<br />

Verständnis beeinträchtigt scheinen, finden wir<br />

auch regelrechte Arbeitsanweisungen. Diese sind<br />

allerdings, ganz im Sinne des klösterlichen Lebens,<br />

meist auf Buchmalerei zugeschnitten. Erhaltene<br />

Rezepturen, die unter großem Aufwand und in<br />

gottgefälliger Kontemplation in Klostergarten<br />

o<strong>der</strong> -küche bereitbar sind und <strong>der</strong>en kleine<br />

Materialmengen für Buchmalerei reichen mögen,<br />

können wir vorerst beiseitelassen. Uns interessiert<br />

Wandmalerei, eine Kunstausübung, bei <strong>der</strong> es um<br />

Ökonomie und Effzienz geht.<br />

Albert LeCoq geht in Band III seines Werkes Die<br />

buddhistische Spätantike in <strong>Mit</strong>telasien 74 auf technische<br />

Einzelheiten <strong>der</strong> Ausführung ein. Im Übrigen<br />

sind die von LeCoq beschriebenen Pausen wie<br />

auch die bei den Ausgrabungen gefundenen Pinsel<br />

und Farbtöpfe allesamt als Kriegsverluste zu beklagen.<br />

Für den Einsatz von Pausen und Schablonen<br />

bei <strong>der</strong> Herstellung <strong>der</strong> buddhistischen Wandmalereien<br />

findet man an den ausgeführten Gemälden<br />

keine Hinweise mehr. Sicher hat es eine strenge<br />

Ikonografie und entsprechende Musterbücher<br />

gegeben. Natürlich werden technische Hilfsmittel<br />

bei <strong>der</strong> Konstruktion <strong>der</strong> Kompositionen zum Einsatz<br />

gekommen sein, doch <strong>der</strong> Schluss, es handele<br />

sich um eine Art Schablonenmalerei wäre völlig


78<br />

ZURÜCK ZU DEN WURZELN – RINDEN, BEEREN, BLÜTEN<br />

TECHNOLOGISCHE BESONDERHEITEN DER ANTIKEN LEIMFARBENMALEREI<br />

falsch. Bereits die Vorzeichnung <strong>der</strong> Ausmalungen<br />

auf <strong>der</strong> Wand erscheint oft »geschrieben« wie eine<br />

kunstvolle Kalligrafie. In dieser Hinsicht korrespondieren<br />

die Gemälde auffällig mit Anweisungen<br />

in den indischen Silpa-Texten (Hindu-Texte<br />

kunsthandwerklichen Inhalts). In den Malereien<br />

gibt es, allen Wie<strong>der</strong>holungen zum Trotz, keine<br />

identisch auftretenden Details. Die ganze Art <strong>der</strong><br />

Bildanlage setzt ein hohes künstlerisches Können<br />

und ein geschultes Abstraktionsvermögen voraus.<br />

<strong>Mit</strong>hilfe <strong>der</strong> von Albert Grünwedel vor Ort vom<br />

Original genommenen Pausen erahnen wir die<br />

Herausfor<strong>der</strong>ung. Zweifler sollten versuchen, die<br />

konturierten Flächen einer <strong>der</strong>artigen Grafik sinnvoll<br />

mit Farben zu füllen. Abb. 18<br />

Trotzdem wirken die Malereien auf einen europäischen<br />

Betrachter stark kanonisiert, bildnerischen<br />

Regeln unterworfen, die entfernt an byzantinische<br />

Ikonenmalerei erinnern. Die eingesetzten Farben<br />

haben neben <strong>der</strong> abbildenden und kompositorischen<br />

Funktion einen ausgeprägten Symbolcharakter.<br />

Die zentralasiatischen Kultbildhöhlen sind<br />

nicht einfach nur ausgemalte Räume, sie waren<br />

Rauminszenierungen, begehbare Bühnenbil<strong>der</strong> für<br />

die Inszenierung des Kultes. Aus den Wandflächen<br />

wuchsen bemalte Berge im Relief, es ragten farbige<br />

Balkone mit Halbfiguren, ja ganze Bäume hervor<br />

und schufen so mühelos den räumlichen Übergang<br />

zu vollplastischen, gefassten Skulpturen. Die<br />

dramatische Wirkung dieser, während religiöser<br />

Zeremonien mit Lampen aus dem Dunkel des<br />

Berges herausgeleuchteten Szenen aus dem Leben<br />

des Buddha können wir nur erahnen. Dass in<br />

altindischen Texten die farbige Fassung <strong>der</strong> Plastik<br />

Varna metaphorisch mit Jiva (Leben) gleichgesetzt<br />

wird, scheint in diesem Zusammenhang durchaus<br />

bemerkenswert. 75 In einem kühnen Rückschluss<br />

könnte man folgern, dass ungefasste, also we<strong>der</strong><br />

bemalte noch vergoldete Plastik nach dieser Auffassung<br />

nicht lebt, also tot ist.<br />

realistische Illusion »nach dem Leben« größter<br />

Wertschätzung erfreute. Da wird von Pferden<br />

berichtet, die beim Anblick gemalter Artgenossen<br />

wiehern, von Vögeln, die nach gemalten Trauben<br />

picken, von einem Maler, <strong>der</strong>, bevor er sich im<br />

Wettstreit geschlagen gibt, bittet, einen gemalten<br />

Vorhang zu öffnen. Es gab sichtlich eine große und<br />

ausgeprägte Freiheit <strong>der</strong> Kreativität. Die Gewerke<br />

Maler und Fassmaler waren nicht getrennt, die<br />

großen Künstler <strong>der</strong> Farbe arbeiteten sowohl auf<br />

<strong>der</strong> Fläche als auch an räumlichen Objekten:<br />

<strong>Plinius</strong>, Nat. hist. 35, 133<br />

»Es ist jener Nikias, von dem Praxiteles, gefragt,<br />

welche seiner Werke aus Marmor ihm am besten<br />

gefielen, sagte: diejenigen, an die Nikias seine<br />

Hand gelegt habe. Soviel gab er auf dessen Behandlung<br />

des Farbtons.«<br />

Wenn wir diesen hohen Grad an Kunstfertigkeiten<br />

nicht permanent mitdenken, werden Rekonstruktionsversuche<br />

<strong>der</strong> farblichen Gestaltung antiker<br />

Objekte nicht über ein bloßes Anstrichschema<br />

hinauskommen. Die Ergebnisse werden dann eher<br />

an Gartenzwerge erinnern, denn an Schöpfungen<br />

einer Hochkultur gemahnen. Aber wie auch immer<br />

ausgeführt und umgesetzt, <strong>der</strong>art differenzierte<br />

und hoch entwickelte bildende Kunst setzt in jedem<br />

Fall einen gut gefüllten Werkzeugkasten, eine<br />

reiche Palette von Ausgangsmaterialien und das<br />

Beherrschen einer ausgereiften Technologie voraus.<br />

Es gibt keine Fakten,<br />

nur Interpretationen<br />

FRIEDRICH NITZSCHE<br />

Ganz an<strong>der</strong>s gestaltete sich die Kunst des griechischen<br />

und römischen klassischen Altertums.<br />

Wir sehen und wissen, dass sich dort zumindest<br />

zeitweise in Malerei und gefasster Skulptur die<br />

<strong>Plinius</strong> hat es beschrieben und an unseren Malschichtproben<br />

aus <strong>der</strong> »Höhle mit den ringtragenden<br />

Tauben« sehen wir es bestätigt: Diverse


ZURÜCK ZU DEN WURZELN – RINDEN, BEEREN, BLÜTEN<br />

TECHNOLOGISCHE BESONDERHEITEN DER ANTIKEN LEIMFARBENMALEREI 79<br />

Abb. 18<br />

Grünwedels Pause, die er am Original <strong>der</strong> Darstellung »Verteilung <strong>der</strong> Reliquien« vor Ort<br />

von <strong>der</strong> Stupa-Rückseite <strong>der</strong> »Höhle <strong>der</strong> sechzehn Schwertträger« genommen hat


Der Kopf ist rund, damit das Denken<br />

die Richtung än<strong>der</strong>n kann<br />

FRANCIS PICABIA<br />

Die Beschäftigung mit den Wandmalereien <strong>der</strong><br />

buddhistischen Kultur Zentralasiens zwischen<br />

dem 4. und dem 12. Jh. u. Z. ist eine Auseinan<strong>der</strong>setzung<br />

mit antiker Leimfarbenmalerei auf Lehmputz.<br />

Sie ist exemplarisch und sie zu verstehen, hat<br />

Auswirkungen auf unseren Blick auf weitere<br />

Beispiele antiker und frühmittelalterlicher Malerei.<br />

Das universelle Zaubermittel <strong>der</strong> antiken Glutinleim-Malerei<br />

scheint <strong>der</strong> kaum nachweisbare<br />

Alaun zu sein. Seine detektierbaren Elemente sind<br />

in einer Leimfarbenmalerei auf Lehmputz allgegenwärtig<br />

und kaum eindeutig zuzuordnen. Doch<br />

ohne ihn wäre <strong>der</strong> Leim nicht zu härten und damit<br />

kein mehrschichtiger Farbaufbau möglich. Ohne<br />

ihn sind brillante Farbstoffe wie Karmin nicht<br />

herstellbar. Ohne ihn hätten die Zeugnisse dieser<br />

großartigen Kunstausübung nicht bis in unsere<br />

Tage überdauert.<br />

Für diesen Text wurden die wenigen, verstreuten<br />

literarischen Quellen zu antiker Maltechnik ausgewertet.<br />

Der kritische Vergleich <strong>der</strong> häufig unvollständig<br />

wirkenden technologischen Angaben zeigte,<br />

dass sie in <strong>der</strong> Zusammenschau verständlich<br />

sind und prinzipiell funktionieren. In den letzten<br />

Jahren ist anhand von Test- und Probereihen sowie<br />

naturwissenschaftlichen Untersuchungen eine<br />

weitgehende Klärung <strong>der</strong> technologischen Zusammenhänge<br />

vorgenommen worden. Die Ergebnisse<br />

werden hier vorgestellt und erweisen sowohl die<br />

Richtigkeit <strong>der</strong> Angaben <strong>der</strong> historischen Literatur<br />

als auch Übereinstimmungen mit dem Aufbau <strong>der</strong><br />

zentralasiatischen Malereien.<br />

In <strong>der</strong> Antike wurden mehr synthetische Farbmittel<br />

hergestellt als wir bisher angenommen haben.<br />

Beispielsweise ist unter dem Oberbegriff »künstliche<br />

chrysokolla« die synthetische Erzeugung von<br />

Kupferpigmenten zu verstehen, im Falle Zentralasiens<br />

des blassgrünen Atacamits. Als Weißpigmente<br />

wurden sowohl Bleikarbonat und Bleisulfat<br />

als auch Zinkweiß hergestellt. Es wurden verschiedene<br />

Sorten <strong>der</strong> orangen Bleimennige künstlich<br />

erzeugt und eingesetzt. Darüber hinaus spielten<br />

organische Farbmaterialien eine wesentlich größere<br />

Rolle als vermutet. Alle bekannten Farbstoffquellen<br />

und alle Färbetechnologien sind eingesetzt<br />

worden, um das verfügbare, eingeschränkte


138<br />

BILANZ UND AUSBLICK<br />

mineralische Pigmentspektrum zu komplettieren.<br />

Es wurden Saftfarben auf Kreiden, Mergel o<strong>der</strong><br />

Tonmineralien gefärbt. Es wurden Färbungen<br />

bereits farbiger Substrate vorgenommen und es<br />

wurden organische Farbmaterialien mit Farbmineralien<br />

gemeinsam angerieben. Organische Farbstoffe<br />

sind, in den untersuchten zentralasiatischen<br />

Wandmalereien unter Zugabe <strong>der</strong> Substrate Gips<br />

o<strong>der</strong> Zinkoxid, als den Malschichtaufbau abschließende<br />

Lasur aufgetragen worden.<br />

Dieses große Repertoire an künstlerischen Technologien<br />

erlaubt ein breites Spektrum an Farbigkeit.<br />

Die große Zahl von möglichen Material- und<br />

damit Farbmischungen haben wir dabei noch gar<br />

nicht in die Betrachtung einbezogen. Wir müssen<br />

akzeptieren, dass in den meisten Fällen von <strong>der</strong><br />

ursprünglichen antiken Farbigkeit nur noch <strong>der</strong><br />

mineralische Grundbaustein zusehen ist. Die organischen<br />

Färbungen sind mit wenigen Ausnahmen<br />

weitgehend verblichen. Wenn wir antike Mal- und<br />

Fasstechniken verstehen wollen, werden wir uns<br />

in Zukunft verstärkt mit organischen Farbmitteln<br />

beschäftigen müssen. Um <strong>der</strong>artige Färbemanipulationen<br />

aufzudecken, sollte das Augenmerk<br />

kommen<strong>der</strong> Analysen auf Spuren für den indirekten<br />

Nachweis von Farbstoffen, wie sie die Substrate<br />

darstellen, liegen. Im besten Falle lassen sich so<br />

Aussagen über den eingesetzten Farbstoff treffen.<br />

Der Einsatz von unter Alaunzugabe o<strong>der</strong> mit<br />

Essig hergestellten Farbstoffen birgt ein Zerstörungspotenzial<br />

für bestimmte Mineralfarben. So<br />

kann Ultramarin durch den Säureeintrag an <strong>der</strong><br />

Kontaktfläche ausbleichen und Mennige kann<br />

verbräunen. Auch solchen Phänomenen müssen<br />

wir künftig mehr Bedeutung beimessen. Im Zuge<br />

unserer maltechnischen Expeditionen haben<br />

wir gesehen, dass es in <strong>der</strong> Leimfarbentechnik<br />

technologisch bedingte Bindemittelwechsel gibt.<br />

Durch Einsatz von verdünntem Eigelb lässt sich<br />

Auripigment bei geringerem Materialeinsatz<br />

zu einer schöneren Farbwirkung bringen. Ein<br />

Eigelbanteil im Bindemittel des Atacamit bewirkt<br />

einen überzeugen<strong>der</strong>en Grünton. Ursache und<br />

Wirkung <strong>der</strong> Wahl von Eigelb, Eiweiß, Milch o<strong>der</strong><br />

Gummi als alternative Bindemittel lassen sich im<br />

Einzelfall nur empirisch ermitteln. In jedem Fall<br />

aber lernen wir daraus, dass Bindemittelanalysen,<br />

die den gesamten Farbaufbau beproben, eine hohe<br />

Fehlerquote ausweisen werden. Die Malschichten<br />

müssen unbedingt einzeln untersucht werden.<br />

Allen Aufstiegen und Nie<strong>der</strong>gängen großer kulturtragen<strong>der</strong><br />

Reiche und den in <strong>der</strong> Kunstgeschichte<br />

klaffenden Lücken zum Trotz ist durchaus eine<br />

Kontinuität in <strong>der</strong> Kunstausübung ablesbar. Die<br />

antike Maltechnik, durch Einschränkungen bei<br />

den verfügbaren Farbmaterialien geprägt und zu<br />

hoher Blüte getrieben, lässt uns die aberwitzig lang<br />

erscheinenden Ausbildungszeiten früher Maler<br />

besser verstehen. Das weite Vorausberechnen<br />

farblicher Wirkungen setzt eine enorme Erfahrung<br />

im Umgang mit den oft kostbaren Stoffen und ein<br />

hohes Abstraktionsvermögen voraus. Zusätzlich<br />

schränkt es die künstlerische Spontaneität ein. Erst<br />

in <strong>der</strong> Neuzeit werden all die erzielbaren Farbwirkungen<br />

dieser Art <strong>der</strong> Malerei für verzichtbar<br />

gehalten und über Bord geworfen. Alle Bemühungen,<br />

<strong>der</strong>artige Traditionen ohne das grundlegende<br />

Verständnis <strong>der</strong> Technik und ohne <strong>der</strong>en<br />

handwerkliche Beherrschung wie<strong>der</strong>zubeleben,<br />

mussten im Vorsatz steckenbleiben und scheitern.<br />

Aus dem Blickwinkel <strong>der</strong> Individualisierung<br />

und Spontanisierung <strong>der</strong> Kunst erscheinen die<br />

Verän<strong>der</strong>ungen, die die Maltechnik in Neuzeit und<br />

Mo<strong>der</strong>ne durchlaufen hat, folgerichtig – ja beide<br />

bedingen einan<strong>der</strong>.


1 Ausgerichtet wurden die Königlich Preußischen Turfan-Expeditionen vom<br />

Museum für Völkerkunde Berlin. Die erste Expedition, geleitet von Albert<br />

Grünwedel, dem Direktor <strong>der</strong> Indischen Abteilung, war von November 1902 bis<br />

März 1903 vor Ort. Die zweite Expedition, von November 1904 bis Dezember<br />

1905, leitete <strong>der</strong> Turkologe Albert LeCoq. Die dritte Expedition vereingte sich<br />

mit <strong>der</strong> zweiten im Dezember 1905 und arbeitete bis April 1907. Sie wurde<br />

von Albert Grünwedel geleitet. Die vierte Expedition fand von Dezember 1913<br />

bis April 1914 statt und wurde wie<strong>der</strong>um von Albert LeCoq geleitet. Finanziert<br />

wurden die Expeditionen durch staatliche Kassen, zum Beispiel mithilfe des<br />

Kultusministeriums, aus dem kaiserlichen Dispositionsfond und durch große<br />

Geldbeträge privater Spen<strong>der</strong>.<br />

2 Grünwedel, Albert: Altbuddhistische Kultstätten in Chinesisch-Turkistan,<br />

Berlin 1912, S. 119 –124.<br />

3 Rie<strong>der</strong>er, Josef: Technik und Farbstoffe <strong>der</strong> frühmittelalterlichen Wandmalereien<br />

Ostturkistans. In: Beiträge zur Indienforschung, Museum für<br />

Indische Kunst Berlin, Bd. 4, Berlin 1977, S. 353 – 423.<br />

4 Grünwedel, Albert: Bericht über archäologische Arbeiten in Indikutschari<br />

und Umgebung im Winter 1902 – 1903. In: Abhandlungen <strong>der</strong> Königlich<br />

Bayerischen Akademie <strong>der</strong> Wissenschaften, Bd. 24, München 1906, S. 179.<br />

5 Grünwedel 1906, wie Anm. 4, S. 180.<br />

6 LeCoq, Albert von: Von Land und Leuten in Ostturkistan, Leipzig 1928,<br />

S. 63 – 64. Der hier dramatisch beschriebene Einsturz <strong>der</strong> »Höhle mit den<br />

ringtragenden Tauben« hat nicht stattgefunden. Die Höhle ist heute in annähernd<br />

dem Zustand, in dem LeCoq und Bartus sie nach dem Heraustrennen<br />

eines Großteils <strong>der</strong> Malereien hinterlassen haben. Dieser ist fotografisch<br />

dokumentiert und publiziert in: The Kizil Grottoes/Chugoku Sekkutsu Kizil<br />

Sekkutsu [The Grotto Art of China: The Kizil Grottoes], hg. v. Shinkyo<br />

Uighur Jichiku Bunbutsu nkai und Haikiken Kizil Senbutsudo Bunbutsu Hokanj,<br />

Bde. 1– 3, Tokyo 1983 – 1985; chin. Ausg.: Beijing 1989 – 1997, Bd. 2,<br />

Abb. 155 – 160.<br />

7 Brief v. Albert Grünwedel an Ernst Kuhn v. 22.1.1914. In: Albert Grünwedel.<br />

Briefwechsel und Dokumente, hg. v. Hartmut Walravens, Berlin 2001,<br />

S. 86/87.<br />

8 Brief v. Albert Grünwedel an Carl Bezold v. 24.6.1919. In: Walravens 2001,<br />

wie Anm. 7, S. 150.<br />

9 Grünwedel, Albert: Alt-Kutscha, Berlin 1920, S. I, 10 – 12 [unter Auslassung<br />

diakritischer Zeichen zitiert].<br />

10 Scheibler, Ingeborg: Die »Vier Farben« <strong>der</strong> griechischen Malerei. In:<br />

Antike Kunst, 17. Jg., H. 2, 1974, S. 92 – 102.<br />

11 The Citrasutra of the Visnudharmottara Purana, hg., kommentiert<br />

und übers. v. Parul Dave Mukherji, New Delhi 2001, S. 128 – 156 [eigene<br />

Übertragung ins Deutsche unter Auslassung von Sanskritumschrift].<br />

12 <strong>Plinius</strong>: C. Plinii secundi: Naturalis historiae, hg. und übers. v. Ro<strong>der</strong>ich<br />

König in Zusammenarbeit mit Karl Bayer, München/Zürich 1973 – 1996.<br />

13 Laufer, Berthold: Sino-Iranica, Chicago 1919, S. 376.<br />

14 Fensterbusch, Curt: Schwimmende Ziegel – schwimmende Inseln, Universität<br />

zu Köln, Philosophische Fakultät, Rheinisches Museum für Philologie,<br />

www.rhm.uni-koeln.de/103/Fensterbusch.pdf [Stand: September 2016]. Die<br />

genannten Erwähnungen finden sich in: Vitruv II 3, 4 (Fensterbusch 1964,<br />

wie Anm. 47); Strabon XII 1, 67; Seneca, Nat. quaest. III 25; <strong>Plinius</strong>,<br />

Nat. hist. 35, 171 (König 1973 – 1996, wie Anm. 12).<br />

15 penelope.uchicago.edu/Thayer/E/roman/Texts/Cato/De_Agricultura/H*.html<br />

[Stand: Juni 2011]. Ich danke Dr. Peter Rosumek für seine Hilfe bei dieser<br />

Übersetzung und die weitere Unterstützung.<br />

16 Niemeyer, Richard: Der Lehmbau und seine praktische Anwendung,<br />

Hamburg 1946, S. 96.<br />

17 Mukherji 2001, wie Anm. 11, S. 139. »[…] A painting which is astringed<br />

by hogs’tail tied together by a cloth [dipped] in the juice of Matanga and<br />

durva grass is never destroyed even by water and lasts for many years«<br />

[unter Auslassung diakritischer Zeichen zitiert].<br />

18 Nadkarni, Krishnarao M.: Indian Materia Medica, Bombay 1976, Bd. I, S. 76.<br />

19 Mappae clavicula: A little Key to the world of Medieval Techniques,<br />

bearb. v. Cyril S. Smith und John G. Hawthorne. In: Transactions of the<br />

American Philosophical Society, New Series, Bd. 64, Teil 4, Philadelphia<br />

1974, S. 43.<br />

20 Reclams Handbuch <strong>der</strong> künstlerischen Techniken, Stuttgart 1984,<br />

Bd. 1, S. 243.<br />

21 Gunasinghe, Siri: La technique de la peinture indienne d’après les<br />

textes du ilpa, In: Annales du Musée Guimet, LXII, Paris 1957, S. 53.<br />

22 Freundliche <strong>Mit</strong>teilung von Prof. Klaus Butzenberger, Tübingen.<br />

23 Bollée, Willem: Simantonnayana and sidur dan. In: From Turfan to Ajanta.<br />

Festschrift for Dieter Schlingloff on the Occasion of his Eightieth<br />

Birthday, hg. v. Eli Franco und Monika Zin, Lumbini International Research<br />

Institute, Bhairahawa (Nepal) 2010, S. 69 – 74.<br />

24 The Siddhaanta Kaumudi, hg. und übers. v. Srisa Chandra Vasu. In: Unadi<br />

Affixes 1, 68, Bd. II, Teil II, Allahabad 1891, S. 164. Ich danke Dr. Caren<br />

Dreyer herzlich für ihre Unterstützung.<br />

25 Reinkowski-Häfner, Eva: Tempera – Zur Geschichte eines maltechnischen<br />

Begriffs. In: Zeitschrift für Kunsttechnologie und Konservierung,<br />

8/1994, S. 297 – 317.<br />

26 Merrifield, Mary P.: Original Treatises on the Arts of Painting, New York 1849.<br />

27 Berger, Ernst: Die Maltechnik des Altertums, München 1904 (Reprint:<br />

Vaduz/Lichtenstein 2007), S. 238.<br />

28 Malerhandbuch des Malermönchs Dionysios vom Berge Athos, von<br />

<strong>Mit</strong>glie<strong>der</strong>n <strong>der</strong> orthodoxen Priesterkongregation vom hl. Demetrios von<br />

Thessalonike nach <strong>der</strong> deutschen Übersetzung von Godehard Schäfer (Trier<br />

1855) neu hg. v. Slavischen Kircheninstitut München, unter <strong>Mit</strong>hilfe von<br />

Elisabeth Trenkle, Slavisches Institut München, 1983, S. 30.<br />

29 Rie<strong>der</strong>er 1977, wie Anm. 3., S. 363 u.<br />

30 Ebd., S. 364 o.<br />

31 Wallert, Arie: Orpiment and Realgar. In: Maltechnik Restauro, 4/1984,<br />

S. 45 – 66. Siehe auch: Rötter, Carolin: Natürliches und künstliches<br />

Auripigment, München 2007.<br />

32 Laufer 1919, wie Anm. 13, S. 510 [eigene Übertragung ins Deutsche unter<br />

Auslassung chinesischer Schriftzeichen].<br />

33 Rie<strong>der</strong>er 1977, wie Anm. 3, S. 377.<br />

34 Jüngst, Hans: Wesen und Wandlungen des »Chrysokolla«-Begriffs,<br />

Inaugural-Diss., Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt,<br />

Frankfurt a. M. 1981.<br />

35 Jüngst 1981, wie Anm. 34, S. 17.<br />

36 Naumova, M. M./Pisareva, S. A.: New data on green copper pigments in<br />

wall painting. In: International Council of Museums (ICOM), Committee<br />

for Conservation, 9 th triennial meeting, 1990, Bd. II, S. 530 – 533.<br />

37 Andrews, Fred H.: Wall Painting from Ancient Shrines in Central Asia,<br />

London 1948.<br />

38 Grünwedel 1906, wie Anm. 4, S. 135.<br />

39 Rie<strong>der</strong>er 1977, wie Anm. 3, S. 365 u.<br />

40 Ebd., S. 404/405, Abb. 87 – 91.<br />

41 Ebd., S. 390 u.<br />

42 Ebd., S. 395 M.<br />

43 Theophilus Presbyter: Schedula diversarum artium, übers. v. Albert Ilg,<br />

Wien 1874 (Neudruck: Osnabrück 1970), S. 12.<br />

44 Rie<strong>der</strong>er 1977, wie Anm. 3, S. 360 u.<br />

45 Zerr, Georg/Rübencamp, Robert: Handbuch <strong>der</strong> Farbenfabrikation, Berlin<br />

1909, S. 533.<br />

46 Leuchs, Johann Carl: Vollständige Farben- und Färbekunde, Bd. 3,<br />

Nürnberg 1846, S. 293, www.digitale-sammlungen.de [Stand: September<br />

2016].<br />

47 Vitruv: De architectura libri decem (Zehn Bücher über Architektur),<br />

übers. v. Curt Fensterbusch, Darmstadt 1964.<br />

48 Den ersten Hinweis, dass es sich beim Braunpigment und beim Ausgangsmaterial<br />

für die Mennige-Herstellung um Plattnerit handeln könnte, lieferte<br />

Dr. Martin Ziemann, Universität Potsdam. Ziemann, Martin A./Gabsch, Toralf:<br />

Ramanspektroskopische Untersuchungen an buddhistischen Wandmalereien<br />

<strong>der</strong> nördlichen Seidenstraße – Pigmente und Pigmentverän<strong>der</strong>ungen.<br />

In: Metalla, Son<strong>der</strong>h. 8, 2016, S. 245 – 247 (= Abstract-Band zur<br />

Jahrestagung »Archäometrie und Denkmalpflege 2016«, 28.9. – 1.10.2016,<br />

Göttingen).<br />

49 Compositiones ad tingenda musiva, hg., übers. und philol. erklärt v.<br />

Hjalmar Hedfors, Uppsala 1932, S. 92.<br />

50 Zum Beispiel im Manuskript des Petrus de S. Audemar: De coloribus<br />

faciendis. In: Mary P. Merrifield: Original Treatises on the Arts of<br />

Painting, New York 1849 (Nachdruck: New York 1967), Bd. I, S. 144.<br />

51 Theophrastos: De lapidibus, übers. v. Karl Mieleitner, ersch. mit dem<br />

Aufsatztitel: Zur Geschichte <strong>der</strong> Mineralogie im Altertum und <strong>Mit</strong>telalter.<br />

In: Fortschritte <strong>der</strong> Mineralogie, Kristallographie und Petrographie,<br />

7/1922, S. 427 – 480.<br />

52 Al Razi’s Buch Geheimnis <strong>der</strong> Geheimnisse, übers. und erl. v. Julius Ruska,<br />

Berlin 1937, S. 143 – 144.<br />

53 De materia medica (Des Pedanios Dioskurides aus Anazarbos<br />

Arzneimittellehre in fünf Büchern), übers. und erkl. v. Julius Berendes,<br />

Stuttgart 1902, S. 520.<br />

54 Isodorus aus Sevilla: Origines, De coloribus. In: König 1973 – 1996, wie<br />

Anm. 12, Naturalis historiae XXXV, 135, 23.


ANMERKUNGEN 141<br />

55 Theophrasts Abhandlung von den Steinarten, übers. v. Carl Schmie<strong>der</strong>er,<br />

Freyberg 1807, S. 65.<br />

56 Mieleitner 1922, wie Anm. 51, S. 15.<br />

57 Der »Liber Servitoris« des Abulkasis (936 – 1013), übers. und komm. von<br />

Marianne Engeser, Stuttgart 1986, S. 57.<br />

58 Vergil: Landleben, ed. v. Johannes und Maria Götte. München 1970, S. 27,<br />

V, 42.<br />

59 »Der Periplus des Erythräischen Meeres« von einem Unbekannten,<br />

übers. und erkl. v. B. Fabricius, Leipzig 1883, S. 75, § 36.<br />

60 Kluge, Friedrich: Etymologisches Wörterbuch <strong>der</strong> deutschen Sprache,<br />

Berlin/New York 1999, S. 703 – 704.<br />

61 Mieleitner 1922, wie Anm. 51, S. 6.<br />

62 Ebd., S. 10.<br />

63 Rohlfs, Gerhard: Von Tripolis nach Alexandrien, 2. Bd., Norden 1871, S. 3.<br />

64 Bailey, Kenneth C.: The Identity of »Alumen« in Plinys Natural History.<br />

In: Nature, Nr. 2898, Bd. 115, 1925, S. 764 [eigene Übertragung ins<br />

Deutsche].<br />

65 Ders.: The Pigments of the ancient romans as described in the Natural<br />

History of the el<strong>der</strong> Pliny. In: Journal of the Society of Chemical Industry/Chemistry<br />

and Industry Review, XLIV/III, London 20.11.1925, S. 1135<br />

[eigene Übertragung ins Deutsche].<br />

66 Klaas, Jörg: Studien zu Ägyptisch Grün, München 2006.<br />

67 Fensterbusch 1964, wie Anm. 47, S. 349.<br />

68 Schmie<strong>der</strong>er 1807, wie Anm. 55, S. 66.<br />

69 Kurella, Annette/Strauß, Irmgard: Lapislazuli und natürliches Ultramarin.<br />

In: Maltechnik Restauro, I/1983, S. 34 – 54.<br />

70 Gentele, Johan Georg: Lehrbuch <strong>der</strong> Farbenfabrikation, Braunschweig<br />

1880, S. 82.<br />

71 Rie<strong>der</strong>er 1977, wie Anm. 3, S. 375.<br />

72 Helm, Dieter: Farben und Färben von Edelsteinen in <strong>der</strong> Antike,<br />

Inaugural-Diss., Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt,<br />

Frankfurt a. M. 1978.<br />

73 Papyrus Graecus Holmiensis: Recepte für Silber, Steine und Purpur,<br />

bearb. v. Otto Lagercrantz, Uppsala/Leipzig 1913.<br />

74 LeCoq, Albert von: Die buddhistische Spätantike in <strong>Mit</strong>telasien, Bd. III:<br />

Die Wandmalereien, Berlin 1924, S. 7 – 9 (= Ergebnisse <strong>der</strong> Königlich<br />

Preußischen Turfan-Expeditionen).<br />

75 Varma, Kalidindi Mohana: Die indische Technik <strong>der</strong> Tonbildnerei,<br />

Inaugural-Diss., Freie Universität Berlin, Berlin 1961, S. 24 ff.<br />

76 Ilg 1874/1970, wie Anm. 43, S. 62.<br />

77 Merrifield, Mary P.: Original Treatises on the Arts of Painting, Bd. I,<br />

New York 1967 (Nachdruck: New York 1967), S. 292 [eigene Übertragung<br />

ins Deutsche].<br />

78 Brachert, Thomas: Noch einmal: Seit wann gibt es Zinkweiß?.<br />

In: Restauro, Bd. 96, 2/1990, S. 81.<br />

79 Aristoteles entwickelte in seiner Schrift De sensu et sensato eine lineare<br />

Anordnung <strong>der</strong> Farben: schwarz/violett/blau/grün/rot/ocker/gelb/hellgelb/<br />

weiß.<br />

80 Lepik-Kopaczy ska, Wilhelmina: Colores floridi und austeri in <strong>der</strong> antiken<br />

Malerei. In: Jahrbuch des Deutschen Archäologischen Instituts,<br />

Bd. 73/1958, Berlin 1959, S. 79 – 99.<br />

81 Beckmann, Johann: Beyträge zur Geschichte <strong>der</strong> Erfindungen, Leipzig<br />

1783 – 1805 (Nachdruck: Hildesheim 1965), Bd. IV, S. 487.<br />

82 Da hier keine diakritischen Zeichen verwendet werden, sei darauf hingewiesen,<br />

dass das Sanskrit-Wort Laksha mit sogenannten langen Vokalen<br />

geschrieben wird. Es hat somit nichts, wie vielfach angenommen, mit<br />

<strong>der</strong> Zahl 100 000 zu tun, son<strong>der</strong>n hängt mit <strong>der</strong> Wurzel »raj« zusammen,<br />

was »rot werden« bedeutet. Siehe Mayrhofer, Manfred: Etymologisches<br />

Wörterbuch des Altindoarischen, Bd. 2, Heidelberg 1996, S. 477. An dieser<br />

Stelle sei Professor Willem Bollée, Universität Heidelberg, herzlich für die<br />

Beratung gedankt.<br />

83 Heraclius: Von den Farben und Künsten <strong>der</strong> Römer, übers. und erl. v.<br />

Albert Ilg, Wien 1873 (Neudruck: Osnabrück 1970).<br />

84 Pausanias: Reisen in Griechenland, Gesamtausgabe in drei Bde. aufgrund<br />

<strong>der</strong> komment. Übers. v. Ernst Meyer, hg. von Felix Eckstein, 3., vollst. Ausgabe,<br />

Zürich/München 1986.<br />

85 Roosen-Runge, Heinz: Farbgebung und Technik frühmittelalterlicher<br />

Buchmalerei, Bd. 2, München/Berlin 1967, S. 91 (= Kunstwissenschaftliche<br />

Studien, 38).<br />

86 Kräuterbuch von Jacobus Theodorus Tabernaemontanus, Frankfurt a. M.<br />

1625, www.kraeuter.ch [Stand: September 2016].<br />

87 Roosen-Runge 1967, wie Anm. 85, Bd. 2, S. 86.<br />

88 Ovid. Metamorphosen, hg. und übers. v. Hermann Breitenbach, zehntes<br />

Buch, Zürich/Stuttgart 1958, 178 – 186, 203 – 216.<br />

89 Vgl. hierzu: Des heiligen Irenäus fünf Bücher gegen die Häresien, aus<br />

dem Griechischen übers. v. Ernst Klebba. In: Bibliothek <strong>der</strong> Kirchenväter,<br />

1. Reihe, Bd. 3, München 1912. Vgl. auch: Des heiligen Papstes und<br />

Kirchenlehrers Gregor des Grossen ausgewählte Schriften Bd. 1,<br />

aus dem Lateinischen übers. v. Joseph Funk. In: Bibliothek <strong>der</strong> Kirchenväter,<br />

2. Reihe, Bd. 4, Kempten/München 1933, S. 92.<br />

90 Kluge 1999, wie Anm. 60, S. 795.<br />

91 Roosen-Runge, Heinz: Die Buchmalereirezepte des Theophilus, In:<br />

Münchner Jahrbuch <strong>der</strong> Bildenden Kunst, dritte Folge, Bd. III/IV, München<br />

1952/53, S. 159 – 171 [unter Auslassung griechischer Schrift zitiert].<br />

92 Ilg 1874/1970, wie Anm. 43, S. 38.<br />

93 Schmie<strong>der</strong>er 1807, wie Anm. 55, S. 64.<br />

94 Mieleitner 1922, wie Anm. 51, S. 17.<br />

95 Ilg 1874/1970, wie Anm. 43, S. 32, 38.<br />

96 Ebd., wie Anm. 43, Cap. II, S. 14.<br />

97 Gentele 1880, wie Anm. 70, S. 326.<br />

98 Nauenburg, Johannes D./Buttler, Karl Peter: Validierung des Namens Viola<br />

wittrockiana. In: Kochia, Bd. 2, 12/2007, S. 40.<br />

99 Rie<strong>der</strong>er 1977, wie Anm. 3, S. 364.<br />

100 Ebd., S. 387.<br />

101 Ebd., S. 395.<br />

102 Raehlmann, Eduard: Über die Farbstoffe <strong>der</strong> Malerei in den verschiedenen<br />

Kunstperioden, Leipzig 1914, S. 26.<br />

103 Gentele 1880, wie Anm. 70, S. 444.<br />

104 Bhattacharya, Asok K.: Technique of Indian Painting, Calcutta 1976, S. 61<br />

[eigene Übertragung ins Deutsche].<br />

105 Schweppe, Helmut: Handbuch <strong>der</strong> Naturfarbstoffe, Hamburg 1993,<br />

S. 464.<br />

106 Blümner, Hugo: Technologie und Terminologie <strong>der</strong> Gewerbe und<br />

Künste bei Griechen und Römern, Bd. I, Leipzig 1875 (Reprint:<br />

www.elibron.com, 2005).<br />

107 Ilg 1874/1970, wie Anm. 43, Cap. XXVII, S. 60.<br />

108 Birstein V. J.: On the Technology of Central Asian Wall Paintings: The<br />

Problem of Binding Media. In: Studies in Conservation, Bd. 20, Nr. 1,<br />

(Feb.) 1975, S. 8 – 19.<br />

109 Ilg 1874/1970, wie Anm. 43, Cap. XL, S. 84.


Ausgewählte Primärquellen –<br />

Textausgaben und Übersetzungen<br />

Abulkasis: Der »Liber Servitoris« des Abulkasis (936 – 1013)<br />

Übersetzt und kommentiert von Marianne Engeser,<br />

Stuttgart 1986.<br />

Al Razi’s Buch Geheimnis <strong>der</strong> Geheimnisse<br />

Übersetzt und erläutert von Julius Ruska, Berlin 1937.<br />

Cato: Marco Portio Cato: De Agricultura<br />

Penelope.uchicago.edu/Thayer/E/roman/Texts/Cato/<br />

De_Agricultura/H*.html [Stand: Juni 2011].<br />

Compositiones ad tingenda musiva<br />

(o<strong>der</strong> Compositiones variae o<strong>der</strong> Lucca-Manuskript)<br />

Herausgegeben, übersetzt und philologisch erklärt von<br />

Hjalmar Hedfors, Uppsala 1932.<br />

»Der Periplus des Erythräischen Meeres« von einem<br />

Unbekannten<br />

Übersetzt und erklärt von B. Fabricius, Leipzig 1883, S. 75, § 36.<br />

Des heiligen Irenäus fünf Bücher gegen die Häresien<br />

Aus dem Griechischen übersetzt von Ernst Klebba. In: Bibliothek<br />

<strong>der</strong> Kirchenväter, 1. Reihe, Bd. 3, München 1912.<br />

Des heiligen Papstes und Kirchenlehrers Gregor des<br />

Grossen ausgewählte Schriften Bd. 1<br />

Aus dem Lateinischen übersetzt von Joseph Funk. In: Bibliothek<br />

<strong>der</strong> Kirchenväter, 2. Reihe, Bd. 4, Kempten/München 1933.<br />

Dioskurides: De materia medica<br />

Des Pedanios Dioskurides aus Anazarbos Arzneimittellehre<br />

in fünf Büchern<br />

Übersetzt und erklärt von Julius Berendes, Stuttgart 1902.<br />

Heraclius: Von den Farben und Künsten <strong>der</strong> Römer<br />

Übersetzt und erläutert von Albert Ilg, Wien 1873 (Neudruck:<br />

Osnabrück 1970).<br />

Isodorus aus Sevilla: Origines, De coloribus<br />

In: <strong>Plinius</strong>: C. Plinii secundi: Naturalis historiae, herausgegeben<br />

und übersetzt von Ro<strong>der</strong>ich König in Zusammenarbeit mit<br />

Karl Bayer, München/Zürich 1973 – 1996, Hist. nat. XXXV.<br />

Kräuterbuch von Jacobus Theodorus Tabernaemontanus<br />

Frankfurt a. M. 1625, www.kraeuter.ch [Stand: September 2016].<br />

Malerhandbuch des Malermönchs Dionysios vom Berge<br />

Athos<br />

Von <strong>Mit</strong>glie<strong>der</strong>n <strong>der</strong> orthodoxen Priesterkongregation vom hl.<br />

Demetrios von Thessalonike nach <strong>der</strong> deutschen Übersetzung<br />

von Godehard Schäfer (Trier 1855) neu herausgegeben vom<br />

Slavischen Kircheninstitut, München unter <strong>Mit</strong>hilfe von Elisabeth<br />

Trenkle, Slavisches Institut München, 1983.<br />

Mappae clavicula<br />

A little Key to the world of Medieval Techniques<br />

Bearbeitet von Cyril S. Smith und John G. Hawthorne. In:<br />

Transactions of the American Philosophical Society,<br />

New Series, Bd. 64, Teil 4, Philadelphia 1974.<br />

Ovid: Metamorphosen<br />

Herausgegeben und übersetzt von Hermann Breitenbach,<br />

Zürich/Stuttgart 1958.<br />

Papyrus Graecus Holmiensis – Recepte für Silber,<br />

Steine und Purpur (o<strong>der</strong> Stockholmer Papyrus)<br />

Bearbeitet von Otto Lagercrantz, Uppsala/Leipzig 1913.<br />

Pausanias: Reisen in Griechenland<br />

Gesamtausgabe in drei Bde. aufgrund <strong>der</strong> kommentierten<br />

Übersetzung von Ernst Meyer, herausgegeben von Felix Eckstein,<br />

3., vollst. Ausgabe, Zürich/München 1986.<br />

<strong>Plinius</strong>: C. Plinii secundi: Naturalis historiae<br />

Herausgegeben und übersetzt von Ro<strong>der</strong>ich König in Zusammenarbeit<br />

mit Karl Bayer, 37 Bde., München/Zürich 1973 – 1996.<br />

S. Audemar: De coloribus faciendis<br />

In: Manuscripts of Jehan le Begue. In: Mary P. Merrifield:<br />

Original Treatises on the Arts of Painting, New York 1849<br />

(Nachdruck: New York 1967), Bd. I.<br />

The Citrasutra of the Visnudharmottara Purana<br />

Hg., kommentiert und übersetzt von Parul Dave Mukherji,<br />

New Delhi 2001.<br />

Theophilus Presbyter: Schedula diversarum artium<br />

(o<strong>der</strong> De diversis artibus)<br />

Übersetzt von Albert Ilg, Wien 1874 (Neudruck: Osnabrück<br />

1970).<br />

Theophrastos: De lapidibus<br />

Übersetzt von Karl Mieleitner, erschienen mit dem Aufsatztitel:<br />

Zur Geschichte <strong>der</strong> Mineralogie im Altertum und <strong>Mit</strong>telalter. In:<br />

Fortschritte <strong>der</strong> Mineralogie, Kristallographie und<br />

Petrographie, 7/1922.<br />

Theophrasts Abhandlung von den Steinarten<br />

Übersetzt von Carl Schmie<strong>der</strong>er, Freyberg 1807.<br />

Vergil: Landleben<br />

Ediert von Johannes und Maria Götte, München 1970.<br />

Vitruv: De architectura libri decem (Zehn Bücher über<br />

Architektur)<br />

Übersetzt von Curt Fensterbusch, Darmstadt 1964.


LITERATURVERZEICHNIS 143<br />

Ausgewählte Sekundärliteratur<br />

Albert Grünwedel. Briefwechsel und Dokumente, hg. von<br />

Hartmut Walravens, Berlin 2001.<br />

Andrews, Fred H.: Wall Painting from Ancient Shrines in<br />

Central Asia, London 1948.<br />

Bailey, Kenneth C.: The Identity of »Alumen« in Plinys Natural<br />

History, In: Nature, Nr. 2898, Bd. 115, London 1925, S. 764.<br />

Bailey, Kenneth C.: The Pigments of the ancient romans<br />

as described in the Natural History of the el<strong>der</strong> Pliny. In:<br />

Journal of the Society of Chemical Industry/Chemistry and<br />

Industry Review, XLIV/III, London 20.11.1925, S. 1135.<br />

Beckmann, Johann: Beyträge zur Geschichte <strong>der</strong><br />

Erfindungen, Leipzig 1783 – 1805 (Nachdruck: Hildesheim<br />

1965).<br />

Berger, Ernst: Die Maltechnik des Altertums, München 1904<br />

(Reprint: Vaduz/Lichtenstein 2007).<br />

Bhattacharya, Asok K.: Technique of Indian Painting,<br />

Calcutta 1976.<br />

Birstein, V. J.: On the Technology of Central Asian Wall<br />

Paintings: The Problem of Binding Media. In: Studies in<br />

Conservation, Bd. 20, Nr. 1, (Feb.) 1975, S. 8 – 19.<br />

Blümner, Hugo: Technologie und Terminologie <strong>der</strong> Gewerbe<br />

und Künste bei Griechen und Römern, Leipzig 1875<br />

(Reprint: www.elibron.com, 2005).<br />

Bollée, Willem: Simantonnayana and sidur dan. In: From<br />

Turfan to Ajanta. Festschrift for Dieter Schlingloff on<br />

the Occasion of his Eightieth Birthday, hg. von Eli Franco<br />

und Monika Zin, Lumbini International Research Institute,<br />

Bhairahawa (Nepal) 2010, S. 69 – 74.<br />

Brachert, Thomas: Noch einmal: Seit wann gibt es Zinkweiß?.<br />

In: Restauro, München 2/1990, S. 81.<br />

Fensterbusch, Curt: Schwimmende Ziegel – schwimmende<br />

Inseln, Universität zu Köln, Philosophische Fakultät, Rheinisches<br />

Museum für Philologie,<br />

www.rhm.uni-koeln.de/103/Fensterbusch.pdf<br />

[Stand September 2016].<br />

Gentele, Johan Georg: Lehrbuch <strong>der</strong> Farbenfabrikation,<br />

Braunschweig 1880.<br />

Grünwedel, Albert: Bericht über archäologische Arbeiten<br />

in Indikutschari und Umgebung im Winter 1902 – 1903.<br />

In: Abhandlungen <strong>der</strong> Königlich Bayerischen Akademie <strong>der</strong><br />

Wissenschaften, Bd. 24, München 1906.<br />

Grünwedel, Albert: Alt-Kutscha, Berlin 1920.<br />

Gunasinghe, Siri: La technique de la peinture indienne d’après<br />

les textes du ilpa. In: Annales du Musée Guimet, LXII, Paris<br />

1957.<br />

Helm, Dieter: Farben und Färben von Edelsteinen in <strong>der</strong><br />

Antike, Inaugural-Diss., Johann Wolfgang Goethe-Universität<br />

Frankfurt, Frankfurt a. M. 1978.<br />

Jüngst, Hans: Wesen und Wandlungen des Chrysokolla-<br />

Begriffs, Inaugural-Diss., Johann Wolfgang Goethe-Universität<br />

Frankfurt, Frankfurt a. M. 1981.<br />

Klaas, Jörg: Studien zu Ägyptisch Grün, München 2006.<br />

Kluge, Friedrich: Etymologisches Wörterbuch <strong>der</strong> deutschen<br />

Sprache, Berlin/New York 1999.<br />

Kurella, Annette/Strauß, Irmgard: Lapislazuli und natürliches<br />

Ultramarin. In: Maltechnik Restauro, München I/1983,<br />

S. 34 – 54.<br />

Laufer, Berthold: Sino-Iranica, Chicago 1919.<br />

LeCoq, Albert von: Die buddhistische Spätantike in<br />

<strong>Mit</strong>telasien, Bd. III: Die Wandmalereien, Berlin 1924<br />

(= Ergebnisse <strong>der</strong> Königlich Preußischen Turfan-Expeditionen).<br />

LeCoq, Albert von: Von Land und Leuten in Ostturkistan,<br />

Leipzig 1928.<br />

Lepik-Kopaczy ska, Wilhelmina: Colores floridi und austeri in<br />

<strong>der</strong> antiken Malerei. In: Jahrbuch des Deutschen Archäologischen<br />

Instituts, Bd. 73/1958, Berlin 1959, S.79 – 99.<br />

Leuchs, Johann Carl: Vollständige Farben- und Färbekunde,<br />

Bd. 3, Nürnberg 1846, www.digitale-sammlungen.de.<br />

Mayrhofer, Manfred: Etymologisches Wörterbuch des<br />

Altindoarischen, Heidelberg 1986 – 2001.<br />

Nadkarni, Krishnarao Mangeshrao: Indian Materia Medica,<br />

Bombay 1976.<br />

Nauenburg, Johannes D./Buttler, Karl Peter: Validierung des<br />

Namens Viola wittrockiana. In: Kochia, Bd. 2, 12 (Dez.)/2007,<br />

S. 40.<br />

Naumova, M. M./Pisareva, S. A.: New data on green copper<br />

pigments in wall painting. In: International Council of<br />

Museums (ICOM), Committee for Conservation,<br />

9 th triennial meeting, Dresden 1990, Bd. II, S. 530 – 533.<br />

Niemeyer, Richard: Der Lehmbau und seine praktische<br />

Anwendung, Hamburg 1946.


144<br />

LITERATURVERZEICHNIS | ABBILDUNGSNACHWEIS<br />

Raehlmann, Eduard: Über die Farbstoffe <strong>der</strong> Malerei in den<br />

verschiedenen Kunstperioden, Leipzig 1914.<br />

Reclams Handbuch <strong>der</strong> künstlerischen Techniken, 3 Bde.,<br />

Stuttgart 1984.<br />

Reinkowski-Häfner, Eva: Tempera – Zur Geschichte eines<br />

maltechnischen Begriffs. In: Zeitschrift für Kunsttechnologie<br />

und Konservierung, 8/1994, S. 297 – 317.<br />

Rie<strong>der</strong>er, Josef: Technik und Farbstoffe <strong>der</strong> frühmittelalterlichen<br />

Wandmalereien Ostturkistans. In: Beiträge zur<br />

Indien forschung, Museum für Indische Kunst Berlin, Bd. 4,<br />

Berlin 1977, S. 353 – 423.<br />

Rötter, Carolin: Natürliches und künstliches Auripigment,<br />

München 2007.<br />

Rohlfs, Gerhard: Von Tripolis nach Alexandrien, Norden 1871.<br />

Roosen-Runge, Heinz: Die Buchmalereirezepte des Theophilus.<br />

In: Münchner Jahrbuch <strong>der</strong> Bildenden Kunst, dritte<br />

Folge, Band III/IV, München 1952/53, S. 159 – 171.<br />

Roosen-Runge, Heinz: Farbgebung und Technik frühmittelalterlicher<br />

Buchmalerei, München/Berlin 1967.<br />

Scheibler, Ingeborg: Die »Vier Farben« <strong>der</strong> griechischen<br />

Malerei. In: Antike Kunst, 17. Jg., H. 2, 1974, S. 92 – 102.<br />

Schweppe, Helmut: Handbuch <strong>der</strong> Naturfarbstoffe, Hamburg<br />

1993.<br />

The Kizil Grottoes/Chugoku Sekkutsu Kizil Sekkutsu<br />

[The Grotto Art of China: The Kizil Grottoes], hg. v. Shinkyo<br />

Uighur Jichiku Bunbutsu nkai und Haikiken Kizil Senbutsudo<br />

Bunbutsu Hokanj, Bde. 1– 3, Tokyo 1983 – 1985; chin. Ausg.:<br />

Beijing 1989 – 1997.<br />

The Siddhaanta Kaumudi, hg. und übersetzt von Srisa<br />

Chan dra Vasu. In: Unadi Affixes 1, 68, Bd. II, Teil II, Allahabad<br />

1891.<br />

Varma, Kalidindi Mohana: Die indische Technik <strong>der</strong> Tonbildnerei,<br />

Inaugural-Diss., Freie Universität Berlin, Berlin 1961.<br />

Wallert, Arie: Orpiment and Realgar. In: Maltechnik<br />

Restauro, 4/1984, S. 45 – 66.<br />

Zerr, Georg/Rübencamp, Robert: Handbuch <strong>der</strong> Farbenfabrikation,<br />

Berlin 1909.<br />

Abbildungsnachweis<br />

Abb. auf dem Cover, vorn: Archiv des Autors<br />

Abb. auf dem Cover, Klappe hinten: Staatliche Museen zu Berlin,<br />

Bildarchiv des Museums für Asiatische Kunst TA6580<br />

Abb. Frontispiz: Foto: Toralf Gabsch, 2016, Staatliche Museen<br />

zu Berlin, Museum für Asiatische Kunst<br />

Abb. 1: Staatliche Museen zu Berlin, Bildarchiv des Museums<br />

für Asiatische Kunst B2592<br />

Abb. 4: Foto: Jürgen Liepe, 2015, »Höhle mit den ringtragenden<br />

Tauben«, rechte Cella-Wand, Staatliche Museen zu Berlin,<br />

Museum für Asiatische Kunst<br />

Abb. 5: aus: Grünwedel, Albert: Alt-Kutscha, Berlin 1920, Fig. 3.<br />

Reproduktion <strong>der</strong> Abbildung mit freundlicher Genehmigung <strong>der</strong><br />

Otto Elsner Verlagsgesellschaft, Dieburg<br />

Abb. 6: Staatliche Museen zu Berlin, Bildarchiv des Museums<br />

für Asiatische Kunst B0548<br />

Abb. 8, 11, 12, 20: Labor für naturwissenschaftliche Kunstgutuntersuchungen,<br />

Prof. Dr. habil. H.-P. Schramm und<br />

Dipl.-Ing. (FH) M. Schramm, Dresden:<br />

Abb. 8: Probe 10: F 32/00-10, »Höhle mit den ringtragenden<br />

Tauben«, Kuppel, Segment 8, Museum für Asiatische Kunst,<br />

Berlin<br />

Abb. 11: Probe 24: F 33/00-11, »Höhle mit den ringtragenden<br />

Tauben«, Kultbildwand, rechts über <strong>der</strong> Nische, Museum<br />

für Asiatische Kunst, Berlin<br />

Abb. 12: Probe 12: F 32/00-13, »Höhle mit den ringtragenden<br />

Tauben«, Kuppel, Segment 5, Museum für Asiatische<br />

Kunst, Berlin<br />

Abb. 20: Probe 05: F 32/00-6, »Höhle mit den ringtragenden<br />

Tauben«, Kuppel, Segment 6, Museum für Asiatische Kunst,<br />

Berlin<br />

Abb. 18: aus: Grünwedel, Albert: Altbuddhistische Kultstätten<br />

in Chinesisch-Turkistan, Berlin 1912, Fig. 117. Reproduktion<br />

<strong>der</strong> Abbildung mit freundlicher Genehmigung <strong>der</strong> Walter de<br />

Gruyter GmbH, Berlin<br />

Alle weiteren Abbildungen: Archiv des Autors<br />

Ziemann, Martin A./Gabsch, Toralf: Ramanspektroskopische<br />

Untersuchungen an buddhistischen Wandmalereien<br />

<strong>der</strong> nördlichen Seidenstraße – Pigmente und Pigmentverän<strong>der</strong>ungen.<br />

In: Metalla, Son<strong>der</strong>h. 8, 2016, S. 245 – 247<br />

(= Abstract-Band zur Jahrestagung »Archäometrie und Denkmalpflege<br />

2016«, 28.9. – 1.10.2016, Göttingen).

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