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Ganzheitliche Lebenskultur
Gesund leben Ausbilden Pflegen Heilen
Inhaltsverzeichnis
Brief der Stiftungspräsidentin Dr. Daya Mullins................4
Klosterkirche – wir bauen für die Zukunft........................ 13
Benefiz-Konzerte Martin Kohlstedt..................................... 15
Impressionen unseres Wirkens im Alltag
Gesund leben.............................................................................. 16
Kochkunst aus der Geroder Klosterküche................... 20
Natur und Gartenkultur...................................................... 23
Gärtner-Ausbildung – Erfahrungsbericht.................... 28
Bilden/Ausbilden........................................................................ 30
Europäisches College für Yoga und Therapie............ 34
BenefitYoga ® -Lehrerausbildung...................................... 36
BenefitYoga ® -Therapieausbildung................................. 42
Meditations-Retreats........................................................... 43
Melodie – Rhythmus – Atmosphäre.............................. 44
Pflegen.......................................................................................46
Ganzheitliche Familienhilfe...........................................50
Früh geborgen...................................................................51
Seniorenservice..................................................................52
Engel in Aktion...................................................................53
Heilen..........................................................................................54
BenefitKuren ® – Gesundheit erlernen.......................58
Alle BenefitKuren ® beinhalten.....................................59
Detox-Azidose-Therapie................................................60
Detox-Azidose-Kuren......................................................61
Weg der Mitte Gemeinschaftspraxen.....................62
Stellenangebote......................................................................65
Kooperationspartner.............................................................66
Terminkalender als Einlage
2
Die 4 Säulen im Weg der Mitte
Das Weg der Mitte Gesundheitssystem basiert in all seinen Aspekten auf den vier
Säulen, die sich gegenseitig durchdringen und immer auch als Gesamtzusammenhang
zu verstehen sind.
Bildung, Gesundheit und Heilung betrachten wir im Weg der Mitte aus einer ganzheitlichen
Perspektive – körperlich, emotional, mental und spirituell sowie in der Beziehung
des Einzelnen zu sich selbst, zu Anderen und zu seiner Umgebung. Ganzheitlichkeit
sehen wir dabei nicht als Konzept an sich, sondern es geht um ein tieferes Verstehen,
wie diese Ebenen zusammenhängen, und um eine angemessene Anwendung
für den einzelnen Menschen im jeweiligen Moment, um eine
Integrale Gesundheits- und Lebenspraxis.
Gesund
leben
Ausbilden
Pflegen
Heilen
3
Weg der Mitte Lebenskultur
seit 1977
Ganzheitlich – innovativ – interkulturell –
sozial orientiert – gesellschaftlich engagiert
Liebe Leserin, lieber Leser,
liebe Freunde des Weg der Mitte,
unsere Welt wandelt sich mit großer Geschwindigkeit auf allen Ebenen.
Das fordert und fördert neue Wege, und Vieles kann gesellschaftlich
nicht weiter gehen wie bisher. Alle sind aufgerufen, hinzusehen und
lösungsorientiert im Sinne des Gemeinwohls zu handeln.
Jeder wünscht sich ein gutes Leben. Dies beinhaltet unter anderem einen
Grad an Gesundheit, eine universellere Liebe, unsere Fähigkeit zu
Mitgefühl und Mitfreude für andere und die mentale Ausgewogenheit,
die wir z. B. durch Meditation - in die Stille hinein - erfahren können.
Wir werden im Folgenden verschiedene Möglichkeiten einer Lebensgestaltung
aufzeigen, die Liebe, Dienen und Heilung in den Mittelpunkt
stellt. Balance, Lebenslust und Freude, Sinnfülle, Gelassenheit
und kreatives Wirken verbinden seit 43 Jahren alles im Weg der Mitte
miteinander wie ein roter Faden.
Vision und Aufgabe
Gesundheitssystem der Zukunft
Basierend auf meiner Vision eines Gesundheitssystems der Zukunft
ist unsere gemeinnützige Arbeit seit 1977 die kraftvolle
Synthese westlicher und östlicher Weisheits- und Heiltraditionen.
Sie beinhaltet für den westlichen Menschen nutzbringende und
inspirierende ganzheitliche Herangehens- und Wirkungsweisen, die
die verschiedenen Ebenen des Seins umfassen.
Unsere Arbeit vermittelt den Teilnehmer*innen und Gästen in lebensnaher,
interaktiver und lebendiger Form eine Lebensweise, die nachhal-
4
© Weg der Mitte
tig Gesundheit und Heilung fördert – unsere Integrale
Gesundheits- und Lebenspraxis, im Alltag umgesetzt.
Der ganzheitliche Ansatz unter Einbezug von Körper,
Geist und Seele steht dabei im Mittelpunkt.
Die Programme basieren auf Salutogenese, Ganzheitsmedizin,
Erfahrungsheilkunde und wissenschaftlichen
Erkenntnissen und bieten einen methodenintegrativen
An satz – je nach individuellem Bedarf – mit einer
umfassenden Herangehensweise und verschiedenen
Formen der Entspannung. Eine ausgewogene vegetarische
Ernährung aus biologischem Anbau gehört
ebenfalls dazu.
Unsere Programme für Laien und Professionelle sind
zukunftsgerichtete Gesundheitsseminare und Kuren
sowie Aus- und Fachfortbildungen - in einem Umfeld
der inneren Ruhe und Zuwendung. Alle Angebote dienen
dazu, gut zu leben - im Sinne von gesundheitsfördernd
– und das Gute zu leben. Ein harmonisches
Zusammenwirken der körperlichen, emotionalen, mentalen
und spirituellen Ebene sowie des Lebensumfeldes
und der sozialen Beziehungen erlaubt Menschen
die Erfahrung, integraler Bestandteil der Schöpfung zu
sein und letztendlich daraus ein Verständnis zu entwickeln,
in der Gesellschaft dienend Mitverantwortung
zu tragen. Diesen Aspekt unserer Aufgabe halte ich
gerade in der heutigen Zeit für sehr bedeutsam.
Wenn wir uns fragen, wer wir sind und welchen Beitrag
entweder zur Zerstörung oder zur Sicherung von Zukunft
wir geleistet haben oder leisten - was wäre die
Antwort? Die Abkehr von der Zerstörung besteht erst
im Übergang zu einer natürlich intelligenten Kultur.
Zerfall kann jedoch auch eine Öffnung bedeuten, aus
neuen Perspektiven Räume zu schaffen, in denen andere
Wirtschafts- und Gesellschaftsformen entstehen
können und ganz neue Gestaltungsmöglichkeiten, wie
beim Fall der Mauer 1989.
Wenn wir diese Räume nutzen wollen, muss folgender
Split verstanden werden, der eine Art falscher Arbeitsteilung
kreiert hat, zwischen denen, die mit Zerstörung
antworten und denen, die besorgt sind um
die Welt. Früher war alles besser, hören wir oft, vor
allem die Zukunft ... Jetzt sind wir in der Zukunft, und
wir brauchen eine andere zukunftsfähige Wirklichkeit,
in der die nachhaltigen Formen und das Teilen miteinander
praktiziert werden. Die Möglichkeitsräume
des Zukünftigen entstehen aus der Frage, worauf es
eigentlich ankommt. Es geht darum, was wir für die
nächste Generation hinterlassen.
Die wachsende Besorgnis um die Zukunft der Welt
braucht praktische Umsetzung, die sich in nachhaltigen
Formen des Produzierens, Handelns und Wirtschaftens
ausdrückt ebenso wie darin, wie wir miteinander
zusammen wirken. Wie können wir in uns selbst
ruhen, ohne weggefegt zu werden von inneren Ängsten
und äußeren Ereignissen? Wenn wir Ergebnisse
erzielen wollen und tief in den gegenwärtigen Augenblick
eintreten, entdecken wir die Natur der Wirklichkeit.
Dazu bedarf es auch einer kollektiv höheren
5
Bewusstseinsebene. Wie sonst kann der Kreislauf der Gewalt beendet
werden? Wir sind gefordert, im Kleinen wie im Großen daran zu arbeiten,
dass Gewalt sich im Inneren und Äußeren transformiert.
Es geht um die Macht der Liebe statt um die Liebe zur Macht. Es geht
um das Gemeinwohl, um eine Rückbesinnung auf die Grundwerte des
Lebens, um wirkliche Lebensqualität. Es geht auch um das richtige
Maß, um Ordnung im menschlichen Leben, um Rhythmus, Tagesablauf,
Zeiten der Ruhe und der geregelten Arbeit, aber auch Zeiten, sich zu
bilden und zu innerer Einkehr in der Meditation. Reden und Schweigen
Ruhe
Kraft
Heilung
sind in jedem Zusammenhang wichtig. Sonst kann man auch nicht mit
Bedacht gewählte Worte finden.
Um unsere gemeinnützige Arbeit auf der Grundlage meiner damaligen
Vision und der jahrzehntelangen Weg der Mitte Tradition mit ihren
vier Säulen
Gesund Leben – Ausbilden – Pflegen – Heilen
nachhaltig auch für die kommenden Generationen zu sichern und fortzuführen,
habe ich mein Lebenswerk im Sommer 2019 in die gemeinnützige
Weg der Mitte – Daya Mullins Stiftung
mit Sitz im Kloster Gerode eingebracht. Auf diese Weise sind wir so
aufgestellt, dass Weg der Mitte im Wandel und Zeitgeist der Zukunft
Bestand hat und weiterhin ein Impulsgeber für ganzheitliche Gesundheit,
Bildung und Soziales in Deutschland und darüber hinaus bleibt.
So setzen wir nach wie vor Maßstäbe in der Entwicklung und Umsetzung
unter anderem von Prävention und Gesundheitsfürsorge.
Der gemeinnützige Verein Weg der Mitte Berlin
besteht gleichzeitig weiter. Unser Angebotsspektrum bleibt erhalten,
und die kontinuierliche Erweiterung unseres europäischen Gesundheits-
und Kulturstandortes Kloster Gerode wird fortgeführt. Es ändern
sich Form und Struktur, so dass auch ein Übergabeprozess an die folgende
Generation im Weg der Mitte sinnvoll gestaltet werden kann.
Gesundheitsbildung
Was geschieht, wenn unsere Gesundheit gefährdet ist? Akute, chronische
und erbliche Krankheiten berühren uns auf vielen Ebenen und
sind Herausforderungen, mit denen es umzugehen gilt, um letztendlich
zu lernen, sie zu meistern. Wenn Abwesenheit von Gesundheit eine
Art Imbalance beinhaltet, geht es darum, die Balance und den Mo-
6
ment mitzubekommen, wenn irgendwelche körperlichen, emotionalen
oder mentalen Befindlichkeiten ein größeres Gewicht bekommen als
im Balance-Zustand, der ein Fließgleichgewicht darstellt. Dann geraten
Dinge in der Wahrnehmung oder in der Handlung außer Proportion.
Eine Imbalance auf der emotionalen Ebene entsteht z. B. durch das Gefühl
von Überforderung, das dazu führen kann, dass kleine Begebenheiten
dramatisch emotionale Reaktionen wiederkehrend hervorrufen
werden. Eine Imbalance auf der mentalen Ebene erkennen wir unter
anderem an der Zerstreutheit der Gedanken und an der unnützen Beschäftigung
mit so genannten Problemen. Wenn man lernt, seine Gedanken
zu fokussieren, kann man seine Aufmerksamkeit dann realen
Aufgabenstellungen zuwenden mit der Folge, dass die scheinbaren
Probleme sich auflösen. Dabei kann es jedoch wichtig sein, seine Vitalität
zu erhöhen, zum Beispiel durch körperliche Betätigung, Übungen
oder Massage.
die meisten gilt es zu lernen, sie aufzubauen, um das Leben gut meistern
zu können.
Glück ist nicht durch einen willentlichen oder bewussten Entschluss
zu vermehren, wie viele Bücher zu diesem Thema uns gerne glauben
lassen möchten. Was uns glücklich macht, was unser Leben ein gutes
Leben werden lässt, erwächst gegen unseren so genannten kleinen
Willen, den Egoismus.
Wenn wir das Gute im Leben praktizieren, merken wir eines Tages an
den Wirkungen, dass etwas trotz uns, trotz unserer Persönlichkeitsstruktur
in unser Inneres vorgedrungen ist, das in uns alles verändert
Hindernisse, die es zu bewältigen gilt, begegnen uns immer wieder
im Alltag. Emotionale Unbeständigkeiten, wie negative Einstellungen
und Gefühle zu unseren Mitmenschen, können sehr hinderlich dabei
sein, ein gutes Leben zu führen. Es ist jedoch erlernbar, mit Druck anders
umzugehen und ihn in einen positiven Ausdruck zu wandeln. Aus
Druck wird Ausdruck. Und das Erfreuliche ist, dass eine positive Lebenseinstellung
z. B. vor Herzerkrankungen schützt, wie in mehreren
Studien bewiesen ist.
Um aus einer deprimierenden Situation wieder voll ins Leben zurückkehren
zu können, bedarf es auch der Erhöhung der seelischen Widerstandskraft,
Resilienz genannt – den Blick optimistisch und konstruktiv
nach vorne gerichtet, um aus der wieder hergestellten Gelassenheit
und Selbstsicherheit heraus zu handeln – also Krisen in Chancen zu
verwandeln. Einige Menschen werden mit dieser Stärke geboren, für
7
hat. Etwas hat sich verwandelt, und etwas
ist gestorben oder abgefallen. Dann kommt
die Freude empor, ein Stück von uns selbst
tritt hervor, das wahre Liebenswerte und
Echte ist fühlbar geworden.
Heute begegnen uns Beschwerden, die
früher erst im Alter auftraten. Wir erleben
bereits bei jungen Menschen, die an den
Bildungsangeboten teilnehmen, Diabetes,
Asthma, Rheuma, mangelnde Bewegung,
übermäßigen Stress, wachsendes Aggressionsverhalten
sowie Handysucht. Verbunden
mit einer ungesunden Ernährung potenzieren
sich die Beschwerden für Körper und
Geist und führen auch zu einer zusätzlichen
Belastung unseres Gesundheitssystems und
damit der Gesellschaft.
Die oft vorherrschende Einstellung, dass
Arzt, Therapeut oder Tabletten das alles
schon richten werden, greift nicht mehr.
Allein um zu gesunden oder Erkrankungen
vorzubeugen, braucht es heute eine aktive
Herangehensweise auf der Basis einer
fundierten Gesundheitsbildung. Für jeden
Menschen ist die Kenntnis des eigenen Körpers
und seiner Funktionen sowie des Zusammenspiels
von Psyche und Körper unerlässlich.
Diese Aspekte stehen seit unserer Gründung
„auf dem Lehrplan“, immer in einer
ganzheitlichen Herangehensweise, zum
Beispiel in den PEP-Patient Education Programmen
im Rahmen der Naturheilpraxen,
in den Detox-AzidoseKur-Seminaren sowie
den Fastenkuren, hier u. a. mit Schwerpunkt
auf Ernährung, Darmgesundheit und
Herz-Kreislauf-Regulation. Anatomie, Physiologie
und Pathologie sind Bestandteil
der 4½-jährigen Ausbildungen eines jeden
BenefitYoga ® -Lehrenden und fließen in die
Kurse und Seminare mit ein. Das gilt für alle
Altersgruppen, von Kindern und Jugendlichen
bis hin zu „Golden Agern“ im Rahmen
der Weg der Mitte „Senior Studies“. Lebenslanges
Lernen ist ein wichtiges Grundprinzip
im Weg der Mitte und bei allen unseren
Angeboten.
Spiritualität im Alltag
Weg der Mitte ist überkonfessionell und
offen für alle Interessierten. Wir bieten einen
Raum, in dem es möglich ist, die eigene
Spiritualität zu vertiefen und zu erweitern,
wobei das Spirituelle als integraler Bestandteil
aller unserer vier Säulen zu verstehen
ist. Seit der Gründung arbeiten wir auf der
Grundlage von Core Values, Kernwerten,
wie Ethik, gelebter Mitmenschlichkeit und
Mitgefühl. Jenseits von unterschiedlichen
Denk- und Glaubensansätzen kommen wir
in Kontakt, ins Gespräch und in Berührung
miteinander. Das fördert das Verständnis
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füreinander und eröffnet die Möglichkeit,
einen gemeinsamen Nenner zum Wohl aller
jeweils Beteiligten zu finden.
Das offene Miteinander in unseren Gesundheits-
und Ausbildungszentren, die Begegnung
von Mensch zu Mensch mit mitfühlendem
Herzen, fördern kulturelle Vielfalt,
Toleranz, Freiheit und Frieden. Das ist eine
unserer zentralen gemeinnützigen Aufgaben
sowohl im Verein als auch in der Stiftung
und hat maßgeblich zum Erfolg von
Weg der Mitte in all den Jahren beigetragen.
Es ist uns ein wesentliches Anliegen, den
Menschen, die zu uns kommen, einen individuellen,
undogmatischen Gestaltungs- und
Erfahrungsraum für Heilungs- und Bewusstwerdungsprozesse
zu bieten. Das setzt einen
tiefen Respekt für alle Kultur- und Religionsformen
voraus ebenso wie für die gelebte
Spiritualität, wie sie in jedem Menschen
Ausdruck findet. Alle unsere Angebote sind
gesundheitsfördernd, Frieden stiftend und
beruhen auf der zentralen Erfahrung des
Meditativen.
Eine der Aufgaben von Weg der Mitte ist,
Menschen auf ihrem Heilungsweg zu begleiten,
ein besseres und erfüllteres Leben zu
leben und aus kleinen und größeren Krisen
gestärkt hervorgehen zu können. Wir unterstützen
den Einzelnen dabei, seinen eigenen
Weg zu mehr Gesundheit und Harmonie zu
finden, ein Weg, der bei und vor allem auch
in jedem Einzelnen von uns beginnt.
Unsere Aufgabe ist es auch, in einer Zeit des
Umbruchs und der Veränderung weiterhin
die Einheit der Menschen zu fördern – Verständigung,
Versöhnung, Zusammenarbeit
und Verbundenheit. In unseren internationalen
Kompetenzzentren werden Vertrauen,
Liebe und Heilung im Alltag konkret
umgesetzt – als Grundlage und Inspiration
für ein kreatives, lösungsorientiertes und
friedliches Miteinander – in der Familie, der
Region und weit darüber hinaus.
Ein vielstimmiger Ansatz
Weg der Mitte ist eine Art zu leben, eine
Lebenskultur. Wenn wir tief in uns hinein
spüren und anfangen, die essentiellen Fragen
zu stellen, kann eine gelebte Spiritualität
entstehen und die Sehnsucht nach
dem Wirklichen allmählich geweckt werden
– eine Herzensöffnung zum Leben an sich.
Das bedeutet die Möglichkeit der Heilung
in der höchsten Form.
Die vier Säulen im Weg der Mitte sind Teil
der Vision und durchdringen alle unsere Angebote
– mit unterschiedlicher Gewichtung
in den einzelnen Arbeitsfeldern. Wichtige
9
Komponenten, auf die im Weiteren ausführlicher eingegangen wird, sind
Ernährung und Esskultur, Natur und Gartenkultur mit biologischem Anbau,
eine schonende Nutzung der vorhandenen Ressourcen, Schutz von
Umwelt und Tierreich, natürliches Konsumverhalten, umweltverträgliches
Bauen, um einige zu nennen.
Der Kern von allem ist die Nachhaltigkeit, die sich auf viele Aspekte unseres
Lebens anwenden lässt. Es geht darum, unterschiedliche Lebensebenen
in eine Balance zu bringen. Das erfordert verantwortungsvolles
Handeln in der praktischen Umsetzung, wobei jeder Entwicklungsschritt
fachlich, ökonomisch und ökologisch fundiert ist.
Miteinander wirken – für das Gemeinwohl
Weg der Mitte bietet die Möglichkeit, altersübergreifend intensiv zusammenzuleben
und das miteinander zu teilen, was gelernt und ver-
standen wird. Äußerer und innerer Aufbau unserer Arbeit gehen dabei
Hand in Hand. Der innere Kreis ist das Herz und beinhaltet ein lebendiges
gemeinsames Schaffen. Hier erleben wir als wichtigen Bestandteil –
neben dem praktischen Tun – die meditative Einkehr in die Stille. Ohne
diese ist erfahrungsgemäß die Kraft, nach außen zu wirken, auf Dauer
schwer aufrecht zu halten.
Die Qualität der Stille ist wichtig für jeden Mitarbeitenden, um die vielen
Menschen zu begleiten, die von überall her zu uns kommen. Diese Qualität
macht es möglich, dass Gäste und Patient*innen in unseren Zentren
regenerieren und neue Kraft schöpfen. Durch diese innere Einkehr entstehen
Ruhe und Freude, Inspiration und Möglichkeiten der Heilung.
Entscheidend für alle Mitarbeiter*innen ist neben einer hohen fachlichen
Qualifikation immer auch die eigene praktische Erfahrung der
10
vermittelten Herangehensweisen und Methoden im Rahmen der vier
Säulen, die Umsetzung im eigenen Alltag. Die eigenen Erfahrungen
und ihre Reflexion können zu einem tieferen Verständnis für sich selbst
und andere Menschen führen im Sinne von persönlicher Entwicklung
und Mitgefühl. So können wir uns auch als Teil eines größeren sozialen
und offenen geistigen Zusammenhangs verstehen.
Für die „Klosterbewohner“ wird zum Beispiel die künstliche Trennung
zwischen Arbeit und so genanntem persönlichen Leben transparenter
und relativiert sich. Alles ist das Leben, und wie wir dieses Leben leben,
in jedem Moment, ob mit voller Lebendigkeit und Authentizität, das ist
eine essentielle Frage.
Wir haben schon zu Beginn unserer Arbeit entschieden, dass wir auf
persönliches Gewinnstreben verzichten. Geld ist für uns nicht das Zentrum,
um das sich alles dreht. Diese Herausforderung haben viele hoch
qualifizierte Menschen, die einen anderen Lebensstandard gewohnt
waren, bewusst gewählt, als sie Mitarbeiter*in wurden. Alles, was wir
erwirtschaften, fließt in den Weg der Mitte ein und dient satzungsgemäß
ausschließlich gemeinnützigen Zwecken, so dass es dem Gemeinwohl
zugute kommt. Daraus hat sich die wert-integrierende sinnstiftende
Weg der Mitte Lebenskultur entwickelt.
ausdrücken. Möge unser gemeinsames Wirken weiterhin ein Segen für
das Ganze sein.
Zukunftsprojekte
Das gilt auch für unsere größeren praktischen Entwicklungsvorhaben.
Es liegt mir sehr am Herzen, mit dem Ausbau der spätbarocken Klosterkirche
zusammen mit der angrenzenden Klosterhalle die bestehende
Stiftungsarbeit im Kloster Gerode um ein Bildungszentrum für Kultur
und Frieden zu erweitern. Bis zum 900-jährigen Kloster Gerode Jubiläum
im Jahr 2024, in dem Weg der Mitte dann 30 Jahre im Kloster
Gerode zuhause ist, soll die Sicherung der Klosterkirche in ihrem Bestand
abgeschlossen sein, so dass sie zunächst für Open-Air Veranstaltungen
wieder nutzbar ist. Das in sich ist schon ein Millionen-Projekt.
Wichtig ist uns dabei die Gleichwertigkeit aller Arbeiten. Es macht keinen
Unterschied, ob man im Büro, in der Küche, im Hauscleaning, im
Garten, in der Naturheilpraxis oder in einem anderen Bereich wirkt
– alles ist gleich wertgeschätzt. Wir haben einen professionellen methodenintegrativen
Ansatz mit einem interdisziplinären Team von 120
Mitarbeitenden sowie Ehrenamtlichen, die in verschiedenen Bereichen
qualifiziert sind und sich entsprechend weiterbilden. An dieser Stelle
möchte ich dem gesamten internationalen Weg der Mitte Mitarbeiterteam
meine Liebe und Dankbarkeit für das engagierte Miteinander
11
Dank Denkmalschutzfördermitteln des Bundes, des Landes Thüringen
und der Deutschen Stiftung Denkmalschutz, dank LEADER-Mitteln, Kulturförderung
des Landes Thüringen, Eigenmitteln und privaten Spendern
schreiten die Sicherungsarbeiten gut voran.
Wir danken von Herzen für die gewährte Unterstützung in jeglicher
Form, ohne die es nicht möglich wäre, ein solch kulturhistorisch bedeutsames
Gesamtensemble wie das Kloster Gerode zu erhalten und
eine nachhaltige und sinnstiftende Nutzung zu gewährleisten und
freuen uns weiterhin über Spenden und Unterstützung.
Die ehrenamtliche Fundraising-Gruppe
Interessierte Menschen sind herzlich willkommen. Die Gruppe
arbeitet seit zwei Jahren mit Begeisterung und Expertise an den
weiter notwendigen finanziellen und inhaltlichen Grundlagen.
Wir gehen es an
Wenn wir einen Blick in die Zukunft wagen, die Gedanken und Visionen,
die wir haben, für uns überprüfen, erkennen wir, ob sie belastbar
sind und welche nächsten konkreten Schritte davon abgeleitet werden
können. So können wir unser Leben lebenswert machen, Motivation
und eigene Erfahrungen vergegenwärtigen und von Erfolgen lernen
– ebenso wie von Misserfolgen. Volle Kraft voraus geht nur, wenn die
Richtung klar ist und wir unsere Vision kennen und leben.
Mit klar formulierten Zielen erreichen wir das Kleine und das Große und
können unsere zur Verfügung stehenden Ressourcen optimal einsetzen.
Achtsamkeit ist hier die Energie, die auf alle Dinge und Aktivitäten
ein Licht wirft. Das ermöglicht uns, unsere Ziele dann Schritt für Schritt
umzusetzen - in kleinen Erfolg versprechenden Einheiten. Entscheidend
ist: wir gehen es an.
Die Wachheit des achtsamen Lebens
Es gibt viele Wege, Freiheit und Gerechtigkeit zu erreichen. Es ist die
Wachheit des achtsamen Lebens, die uns nicht weglaufen lässt vor
dem, was ist, und uns in die Tiefen der Seele führen kann. Die Liebe, die
hier wohnt, besitzt die Kraft, die alltäglichen Begegnungen nicht alltäglich
werden zu lassen. Sie bewahrt die vertraute Gewöhnung aneinander
davor, zu Gewohnheit und Gewöhnlichkeit abzustumpfen und kann
eine Routine ändern in eine harmonische Regelmäßigkeit, in den für
jeden Menschen einzigartigen Rhythmus. Es kommt in unserem Leben
darauf an, das eigene Schicksal authentisch zu leben. Mit Mut gehen
wir unseren Weg, der sich dann im Gehen weiter offenbart.
Achtsamer mit sich und Anderen umzugehen, das Wesentliche für sich
zu erkennen, andere Menschen tiefer zu verstehen - diese Fähigkeiten
sind Basis für Handlungen, die zu mehr Wertschätzung und Achtung
führen. Das Entwickeln und Stärken dieser Fähigkeiten ist heute wichtiger
denn je. Es ist noch ein weiter Weg bis zu einem friedlichen und gerechten
Miteinander, zu wechselseitiger Toleranz und Wertschätzung in
der Welt.
Wenn wir dieser Herausforderung im Licht geistiger Erkenntnis begegnen,
können wir uns des großen Potenzials bewusst werden, das in jedem
Menschen liegt, und der tiefen Bedeutung, das es für die Welt hat.
Das lässt uns zum Wesentlichen hinschauen und kann uns der Vision
der Menschlichkeit näher bringen.
Diese Aufgabe nehmen wir gerne an.
Auf ein Wiedersehen bei uns in Berlin-Zehlendorf oder im
Herzen von Deutschland im Kloster Gerode Thüringen,
herzlichst,
Dr. Daya Mullins
1. Vorsitzende / Stiftungspräsidentin
12
Wir bauen für die Zukunft
Revitalisierung der Klosterkirche Gerode
Ziel dieser Revitalisierung ist die Erweiterung
der bestehenden Stiftungsarbeit
um ein Bildungszentrum
für Frieden und Kultur in folgenden
Schritten:
• zunächst die Sicherung des Bestandes,
so dass die Klosterkirche wieder gefahrlos
zu betreten ist und im Sommer
Open-Air-Veranstaltungen dort stattfinden
können, wie es von 1999 bis
2010 bereits erfolgreich der Fall war.
• danach die Revitalisierung der Klosterkirche:
überdacht, lichtdurchflutet, barrierefrei
• Integration der Klosterhalle in das Gesamtensemble
Das Gesamtprojekt dient sowohl dem Erhalt
des Klosters Gerode als wertvolles Kulturerbe
als auch einer sinnstiftenden und
zukunftsweisenden Nutzung mit einem
großen Mehrwert für die gesamte Region:
der Förderung der ländlichen Entwicklung
sowie des Kultur- und Gesundheitstourismus
in der Gemeinde Sonnenstein, der
Erweiterung von Bildungsangeboten mit
innovativen Impulsen, der Stärkung interkultureller
Angebote und damit des Gedankens
der Völkerverständigung und der
Toleranz. Das ist eine Erweiterung unserer
bereits seit 1977 in Berlin bestehenden
gemeinnützigen Arbeit.
Die Klosterkirche Gerode zählt zu den
bedeutendsten Kirchenbauten des späten
Barocks in Thüringen und „…hat trotz
Substanzverlusten nichts von ihrer beeindruckenden
architektonischen Präsenz
verloren.“ (Thüringisches Landesamt für
Denkmalpflege und Archäologie 2012) Sie
wurde 1795 im Rahmen des Neubaus der
4. Abtei fertig gestellt und 1800 eingeweiht.
Aufgrund des 1842 abgetragenen
Daches konnte die Witterung seit fast 180
Jahren ungehindert in das Mauerwerk eindringen.
Bisher erfolgte Sicherung
Seit 2016 wurden das komplette Westportal
sowie ca. ein Drittel der Nordwand
erfolgreich gesichert. Dafür wurden
€ 278.000,- an Fördermitteln verwendet
(Bundesmittel aus dem Denkmalschutz-
Sonderprogramm, Mittel der Denkmalbehörden
und Kulturförderung des Landes
13
Thüringen sowie der Deutschen Stiftung Denkmalschutz) sowie
€ 128.534,- an Eigenmitteln, die zum großen Teil durch Ihre Spenden
und Erlöse, z. B. aus Erstellung und Verkauf unseres Kochbuchs
BenefitFoods, aufgebracht wurden.
Wir danken dafür von Herzen
Hinzu kommen Eigenleistungen wie vorbereitende Arbeiten und
Bauleitung. Förderanträge für 2020 sind gestellt (für die weitere
Sicherung der Nordwand); LEADER-Mittel für 2021 – Beginn der Sicherung
der Südwand – sind bereits bewilligt. Näheres sowie eine
ausführliche Fotodokumentation finden Sie unter
www.wegdermitte.de/Spenden/aktuell: Klosterkirche.
Anke Clausen
Wie Sie beitragen können
Eine große Chance und Herausforderung ist uns gegeben. Wir sind
weiterhin auf Ihre Unterstützung angewiesen, um dieses kulturhistorisch
bedeutsame Erbe nachhaltig sichern und einer sinnstiftenden
Nutzung zuführen zu können. Wir freuen uns sehr über Ihre
Spende und andere Formen des Mitwirkens, wie z. B. in der bestehenden
Fundraising-Gruppe.
Weg der Mitte – Daya Mullins Stiftung
Bank für Sozialwirtschaft
IBAN DE75 1002 0500 0001 6572 16
Gemeinsam können wir
die Zukunft gestalten
14
Benefiz-Konzerte mit Martin Kohlstedt
am 6. und 7. Juni 2020
für die weitere Sicherung der Klosterkirche
Martin Kohlstedt, aufgewachsen im Eichsfeld, ist bereits
als junger Nachwuchskünstler in der Klosterkirche Gerode
aufgetreten und erinnert sich noch heute lebhaft
an diese besondere Erfahrung. Jetzt kehrt er als international bekannter
Künstler zurück, um die Sicherung der Klosterkirche mit
zwei Benefiz-Konzerten zu unterstützen.
Martin Kohlstedts Konzerte –
Auf tritte u. a. in der Elbphilharmonie,
auf internationalen
Festivals, der EXPO Mailand,
gemeinsam mit dem Leipziger
GewandhausChor – sind Improvisationen
von hoher Intensität
auf Klavier und Synthesizer. Seine
Auftritte sind gekennzeichnet
durch seine Fähigkeit, auf die jeweilige
Umgebung so einzugehen,
dass jede Performance zu
einem einmaligen Ereignis wird.
«Martin Kohlstedt erzählt Filme mit seinen Fingern.»
Zeit Online
«Kohlstedts Spiel ist so expressiv und dynamisch, dass eine unmittelbare
wortlose Kommunikation mit dem Publikum entsteht.
In dieser Form ist solch eine Intimität in der deutschen Musiklandschaft
wohl einzigartig.»
Detektor.fm
Eine einmalige Gelegenheit, mit
Martin Kohlstedt persönlich und
dem Weg der Mitte-Team in die
Musik einzutauchen und die verschiedenen
Klangwelten zu erforschen
und zu erleben:
• Wochenende 5. – 7.6.20:
„Musik und Muße“
• Öffentliches Konzert
mit Martin Kohlstedt
7.6.20, 15 Uhr
Nähere Informationen bitte
anfordern
15
16
Ein gesundes Leben – von einem
ganzheitlichen Standpunkt
gesehen – ist ein
gutes Leben.
Es bedeutet, das Gute zu leben
Gesund leben
Gesund leben .................................................................. S. 18
Geroder Kochkunst......................................................... S. 20
Natur und Gartenkultur ............................................... S. 23
Die Gärtnerausbildung im Kloster Gerode............ S. 28
17
Gesund Leben
Ziel eines gesunden Lebens ist es, Wohlbefinden und Vitalität
mit einem gesundheitsfördernden Lebensstil im
Alltag zu stärken und zu erhalten. Dafür eignet sich die
Umsetzung einer Integralen Gesundheits- und Lebenspraxis. Es
gibt keinen gesunden Lebensstil an sich, sondern Sie sind gefordert
herauszufinden, was das für Sie ganz konkret bedeuten kann.
Bestimmte Faktoren sind als wesentlich zu betrachten:
• gesunde ausgewogene Ernährung, soweit möglich aus biologischem
Anbau
• ausreichende und täglich angemessene Bewegung
• kontinuierliche Schulung von Präsenz und Selbstwahrnehmung
• Entspannung, Stressmanagement, Einhalten regelmäßiger Pausen
und Übergänge
• mitmenschlicher Kontakt, sozialer Rückhalt und gemeinsames
Wirken
• Meditation, innere Einkehr
Bei ganzheitlicher Betrachtung können wir feststellen, dass sich
diese Komponenten durchdringen. Ernähren wir uns zum Beispiel
mit zu viel raffinierten Produkten, wie Zucker oder Auszugsmehlen,
wird der Organismus nach einem anfänglichen Energieschub
reaktiv umso schneller wieder abschlaffen. Dann sinkt auch unsere
Fähigkeit zu Achtsamkeit und Selbstwahrnehmung, desgleichen
unsere Freude an Bewegung.
Bei erhöhtem Blutzuckerspiegel muss der Körper nicht etwa nur
mehr Insulin ausschütten, was das Diabetesrisiko langfristig erhöht,
sondern auch vermehrt Cortisol.
Ein erhöhter Cortisolspiegel führt wiederum
häufig zu Schlafproblemen, einer reduzierten immunologischen
Abwehr, aber auch zu Kopfschmerzen
und verstärkten Gelüsten nach (weiteren) ungesunden
Nahrungsmitteln. Ein stark schwankender Blutzuckerspiegel
kann stressähnliche Gefühle sowie Unruhe und Angst auslösen
und damit unsere sozialen
Kontakte stark beeinträchtigen.
Stress wiederum hat eine
Auswirkung auf den gesamten
Gesundheitsstatus eines Menschen,
indem er die Ausübung
gesundheitsschädigenden
Ver haltens begünstigt sowie
Angst und Sorgen verstärkt.
Es besteht eine enge Interaktion
zwischen psychischen und
immunologischen Prozessen.
Psychische Komponenten beeinflussen
die Entstehung körperlicher
Erkrankungen maßgeblich.
Zur Reduzierung von
Stress können die oben genannten
Faktoren auf unterschiedliche
Weise beitragen.
Um dauerhaft gesund zu bleiben,
bedarf es einer immer
neuen Anpassung des eigenen
18
Lebensstils. Es gilt, Risikofaktoren und
Schwächen ebenso wie die vorhandenen
Ressourcen im Verlauf der Situationen, in denen
wir uns befinden, zu erkennen und angemessen zu
han deln. Dafür hilft es, gesundheitsfördernde Strategien
zu erlernen und so gezielt positiv gegenzusteuern. Eine maßgebliche
Auswirkung auf unseren Umgang mit wechselnden Situationen
haben unsere Gedanken,
bzw. die dahinter
liegenden Glaubenssysteme,
die uns bedauerlicherweise
in den meisten Fällen
nicht bewusst sind. Wie erkennen
wir, welcher Tendenz
wir gerade unterliegen
und ob wir uns in etwas
verrennen oder etwas vermeiden?
Wie denken wir
über Gesundheit, Krankheit,
Stress?
Das mag in jeder Lebensphase
ganz unterschiedlich
sein. Aber es formt den Lebensstil
und damit unsere
Belastbarkeit oder die Toleranzschwellen
auf allen
Ebenen, ebenso wie unsere
soziale Verträglichkeit und
den Bezug zu Natur und
Umwelt. Gedanken erschaffen
letztendlich unsere Welt, die Weite oder Enge, die wir uns und
Anderen zugestehen.
Eine Schulung in Präsenz, also der Wahrnehmung des Im-Moment-
Seins, hilft dabei, uns der Schwingung, die wir in uns und um uns
herum erzeugen, bewusster zu werden: Welche Gefühle sind in bestimmten
Situationen beteiligt, und können wir sie zulassen? Wie
viele neue und innovative Gedanken haben wir, wenn sich uns neue
Herausforderungen stellen?
Eine Ruhe des Geistes entsteht nicht von alleine, sondern durch
eine ernsthaft geführte Auseinandersetzung mit uns selbst, wie sie
sich in einer regelmäßigen Meditationspraxis spiegeln kann, aber
auch in Zeiten der Andacht oder inneren Einkehr. Wichtig ist es,
ein gewisses Kontinuum zu schaffen, vielleicht einen Ort und eine
Zeit zu wählen, wo wir uns von den Außenreizen zurückziehen, die
Seele baumeln lassen können, aber eben auch innerlich verfolgen,
wie die Geschwindigkeit in der Abfolge der Gedanken nachlässt,
wie emotionale Aufwallungen ausschwingen, Muskelgruppen entspannen
und wie der Atem ruhiger, tiefer und länger wird.
Ein gesundes Leben – vom ganzheitlichen Standpunkt aus gesehen
– bedeutet, mit uns selbst immer wieder neu ins Reine zu kommen,
in einem authentischen Austausch mit den Mitmenschen, mitfühlend
zu sein anstatt in Konkurrenz. Es bedeutet, Hilfe und Unterstützung
zu geben, aber auch sich geben zu lassen – je nach Situation
und Einzelfall. Es bedeutet, die eigene Schwingung zu heben,
die Präsenz zu erhöhen, Erlerntes und Erfahrenes anzuwenden.
Dann wird es nicht nur zu einer Gesundung auf allen Ebenen kommen,
sondern wir können eine Erweiterung in uns im Sinne einer
Verbundenheit mit der Welt auf einer ganz neuen Ebene erleben.
Anke Clausen
19
Kochkunst aus der Geroder Klosterküche
Eine gesunde, ausgewogene Ernährung und eine bewusste Esskultur
sind wichtige Aspekte, die Sie im Alltag im Kloster Gerode
kennen lernen können.
Wir nehmen Nahrung auf verschiedenen Ebenen zu uns, der Atem ist
ebenso lebensnotwendige Nahrung wie die Sinneseindrücke. Diese
Ebenen bestimmen maßgeblich unsere Lebensqualität. Der Körper besitzt
natürlicherweise einen starken aktiven Ausgleichsmechanismus,
der schon bei der geringsten Störung nach Substanzen oder Zuständen
strebt, die das vegetative Gleichgewicht wieder herstellen können.
Bekömmliche Ernährung ist einer der wichtigsten Faktoren
für ein gesundes Leben, und unverträgliche Nahrung ist der
Grund für das Entstehen vieler Krankheiten. Was bekömmlich
ist, hängt von Körpertyp, Konstitution, Lebensalter und dem
aktuellen gesundheitlichen Zustand ab. Außerdem haben
Qualität und Menge der aufgenommenen Nahrung, Essenszeit,
Herstellungsweise, Ort und Lagerzeit einen Einfluss auf
die Bekömmlichkeit.
Nur die Nahrung ist gesundheitsfördernd, die das delikate Körpergleichgewicht
erhält und zur Eliminierung störender Faktoren
beiträgt. Unsere jahrzehntelange Erfahrung hat gezeigt, dass
es von größerer Wichtigkeit sein kann, wie viele Nährstoffe der
Körper aus der jeweiligen Nahrung wirklich aufnehmen kann, als
wie viele Nährstoffe sich in einem bestimmten Nahrungsmittel
befinden.
Alle Stoffe können Ihrer Gesundheit dienen oder ihr schaden,
es gilt jeweils individuell herauszufinden, welchen Einfluss ein
Nahrungsmittel auf Ihren Körper ausübt. Je natürlicher Ihre
Nahrung ist und je achtsamer Sie werden, desto eher können
Sie Störungen und Einflüsse wahrnehmen und Imbalancen
ausgleichen.
Gutes Wasser zum Trinken sowie Kräuter- und Heilpflanzentees
aus eigener Herstellung unterstützen im Kloster Gerode Entschlackungs-
und Entgiftungsprozesse ebenso wie bewusste
Pausen zwischen den Mahlzeiten. Die Stillezeit zu Beginn aller
Mahlzeiten trägt sehr zum Genuss, zum bewussten Schmecken,
Riechen und zu einer guten Verdauung bei.
20
Diese Nahrungsmittel gehören zu den Grundlagen der
„Geroder Kochkunst“:
• Eine täglich wechselnde Auswahl lecker zubereiteter Gemüse, Salate
sowie Obst und Beeren, aus biologischem, überwiegend eigenem
Anbau bieten eine Vielfalt an Vitalstoffen und sekundären
Pflanzenstoffen wie ätherische Öle und Farbstoffe.
• Sie finden ein abwechslungsreiches Angebot an hochwertigen Kohlehydraten,
wie z. B. Kartoffeln, diverse Sorten Reis, Quinoa, Grünkern,
Buchweizen, Hirse und andere mehr.
• Für eine vollwertige Eiweißversorgung sind hochwertige Eiweiße,
wie z. B. Hülsenfrüchte oder Sojaprodukte, Nüsse, grünes Blattgemüse
sowie Kräuter und Sprossen Bestandteil der Menüs.
• Ein gesundes Maß an wertvollen kalt gepressten Ölen, Nüssen und
Ölsaaten liefert einfach und mehrfach ungesättigte essentielle Fettsäuren
in ausgewogenem Verhältnis, ergänzt durch moderate Mengen
von gesättigten Fetten aus Butter, Sahne und Käse.
• Wir verwenden vielfältige Gewürze der internationalen Küche.
• Mit Zucker gehen wir sparsam um und nutzen vorwiegend Honig
oder andere natürliche Süßungsmittel.
• Je nach Saison bereichern wir die Mahlzeiten mit Wildkräutern wie
Giersch, Brennessel, Löwenzahn, Gundermann und Brunnenkresse.
• Die Teepausen zwischen den Mahlzeiten bieten eine große Auswahl
an Heilpflanzentees aus eigenem Anbau.
• Auf Wunsch gibt es alle Speisen auch gluten-, laktosefrei oder vegan.
21
zeit: süß, sauer, salzig, bitter, scharf und adstringierend. Eine Vielfalt
an Farben und Geschmacksrichtungen auf dem Teller lässt auf viele
verschiedene sekundäre Pflanzenstoffe schließen, die die Nahrung besonders
wertvoll machen.
Die Geroder Klosterküche schöpft aus der Erfahrung von drei Jahrzehnten,
wie Mahlzeiten je nach Bedarf sinnvoll, harmonisch und wohlschmeckend
zusammengestellt und ansprechend dekoriert sein können.
Mehr Informationen und die leckersten Rezepte aus der Klosterküche
finden Sie in unserem Kochbuch „BenefitFoods“ – der Erlös fließt in die
Sicherung der Klosterkirche:
www.wegdermitte.de/Shop
Alle Gäste im Hause lernen sowohl in der Theorie – z. B. in der Ernährungslehre
während der BenefitKuren ® – als auch in der praktischen
Umsetzung im Seva, der Ordnungstherapie, die verwendeten vollwertigen
vegetarischen Nahrungsmittel kennen sowie einen schonenden
Umgang bei ihrer Zubereitung.
Wer mehr erfahren möchte, ist herzlich willkommen bei den Koch- und
Massage wochenenden „Rühren und Berühren“, die mehrmals im Jahr
im Kloster Gerode angeboten werden. Seminare, die Wissenswertes
zum Umgang mit Heil- und Wildkräutern in Theorie und Praxis vermitteln,
finden Sie ebenfalls in unserem Programm.
Ein wichtiger Schlüssel für gesunde Ernährung ist die richtige Kombination
der Lebensmittel. Zum Beispiel ist die Balance der sechs Geschmacksrichtungen
wesentlich für die Ausgewogenheit einer Mahl-
22
Natur und Gartenkultur
Der innere Bereich des Klosters Gerode ist umfriedet von einer
alten Klostermauer aus dem 13. Jahrhundert. In diesem 10
ha großen Anwesen erschließt sich eine vielfältige Natur mit
unterschiedlichen Lebensräumen. Der Garten mit seinen Impressionen
spiegelt unsere Empfindungen, unsere Emotionen, Gedanken und Gefühle
wider. Er gibt uns ein ganzes Bild.
Bei einem Rundgang durch den Park verlasse ich am Shanti Mandir,
dem Unterrichts- und Meditationsgebäude – wörtlich übersetzt: der
Friedensquelle – den Hauptweg und folge einem Pfad entlang der
Wiese zum Bach; links schlängelt sich ein Rasenweg am Teich entlang,
umrahmt von Efeu und Wildkräutern. Der Blick durch den vor mir liegenden
Baumtunnel lässt weit im Hintergrund die alte Klostermauer
durchscheinen. Davor liegt die Streuobstwiese mit Bäumen unterschiedlichen
Alters. Mit ihren Blüten bieten sie vielen Insekten, Bienen
und Hummeln im Frühjahr eine ergiebige Nahrungsquelle, die uns als
Honig zugute kommt und auch im Klosterladen angeboten wird.
Manche Bäume stehen nur noch als hohle Baumstämme, von Efeu
umrankt. Durch die Lichtstrahlen der Sonne wird ein Insektenschwarm
deutlich. Obstgehölze sind ein Refugium für viele zum Teil selten gewordene
Tierarten, und gerade alte, ausgehöhlte Bäume haben eine hohe
ökologische Bedeutung – totes Holz ist erstaunlich lebendig. Stirbt ein
Baum ab, so zieht sofort neues Leben ein. Etwa 1.500 Pilzarten und
über 1.700 Käferarten sind in Mitteleuropa auf sich zersetzendes Holz
23
angewiesen. Bäume mit Höhlen, Astlöchern, Spalten
und Rissen sind idealer Lebensraum für Spechte
und Fledermäuse, die hier im Klosterpark zuhause
sind – wertvoller aktiver Naturschutz. Alte Bäume
und Totholz sind oft die letzte Rückzugsmöglichkeit
für hoch spezialisierte Arten. Ein Heckensaum von
Aroniabeeren rahmt die Streuobstweise ein. Diese
hier vorhandene Vielfalt sorgt für ein nachhaltiges
Zusammenspiel von Fauna und Flora.
Der Blick auf die Aroniasträucher führt meine inneren
Bilder zu den drei Aronia-Plantagen, die außerhalb
der Klostermauern liegen. Die orangene
Herbstfärbung, die beim Spaziergang durch den
umliegenden Wald durch die Sichtachsen leuchtet,
der Klang der in den Eimer fallenden Beeren, die
Freude des gemeinsamen Erntens und dann die fertigen
Saftpackungen – biozertifizierte Ware, all das
taucht in meinen Erinnerungen auf, während ich an
der Obstwiese entlang gehe.
Bach und breitet sich an den Ufern aus. Heute gehören Pestwurz-Extrakte
zur Migräneprophylaxe.
Nach rechts öffnet sich der Blick in die Weite. In der Ferne liegt
das Gewächshaus, entlang des Weges entdecke ich neu gepflanzte
Apfelbäume, in der Schilfkläranlage sprießen die Halme,
überwiegend Schilfrohr, unterstützt durch Rohrkolben und
Binsen. Die Pflanzenwurzeln dienen als Lebensraum für Mikroorganismen,
die zum Abbau der Abwasserinhaltsstoffe beitragen
sowie zum Eintrag von Luftsauerstoff, der ebenfalls die Reinigungsleistung
der Anlage verbessert. Sie bieten gleichzeitig
einen besonderen Lebensraum für Bodenbrüter. So fließt das
Wasser gereinigt in die Geröder Eller – Umweltschutz in Aktion.
Das wird in naher Zukunft ein großes Thema für die Menschheit
sein. PFOA ist die Abkürzung für einen chemischen Stoff, der in
fast allen Gewässern auf dem Planeten Erde nachgewiesen werden
konnte. Neben der Langlebigkeit und der Eigenschaft, sich
Der Rasenweg führt weiter an der alten Klostermauer
vorbei. Durch einen hohen Baumbewuchs laufend,
quere ich wieder den Bach. Der Boden ist von
Efeu bedeckt, es riecht nach Wald und Feuchtigkeit,
auf der lichteren Seite streben schon die leicht austreibenden
Holunderblätter zum Licht. Blütenstände
in ihrer zart rosa Farbe halten meinen Blick fest, der
Geruch von feuchter Erde erinnert mich an meine
Kindheit. Pestwurz, von Griechen und Römern im
1. Jahrhundert gegen bösartige Geschwüre und im
Mittelalter gegen die Pest eingesetzt, säumt den
24 24
in Organismen anzureichern, wird Perfluoroctansäure kaum aus
dem menschlichen Körper ausgeschieden und wird dadurch
Mitverursacher für die heute überwiegenden Krankheiten – aus
unternehmerischer Profit- und Habgier der Industrie. Wasser
ist ein lebensnotwendiges Element für die ganze Schöpfung.
Dieses zu schützen und zu reinigen gehört zu unseren wichtigsten
Aufgaben in Verantwortung für das Gleichgewicht des
Lebensraumes Erde.
Einen Moment innehalten, den Atem wahrnehmen
und den Klängen der Natur lauschen
Das Gewächshaus liegt vor mir, die Tür steht offen, frische
Pflanzbeete reihen sich am Mittelweg auf. Ich gehe bedächtig
an den Reihen mit beschrifteten Schildern vorbei – Lollo Rosso,
Batavia, Eisberg … gestern gab es Feldsalat direkt aus dem
Garten – mit Avocado-Dressing, Kartoffeln – auch vom eigenen
Feld und ein Rote Bete Gratin. Super lecker! Die Knollen überwintern
im Keller – kleines Abschweifen – sei mit dem, was ist
– ich bin mit meiner Aufmerksamkeit wieder im Gewächshaus
angekommen. In der warmen „Keimstube“ werden die Samen
zu kleinen Pflanzen groß gezogen.
Wieder draußen, fasziniert mich die riesige Mirabelle mit ihren
Tausenden von kleinen Knospen, ein Blütenmeer wird sich bald
entfalten, welch ein Reichtum an Insektennahrung.
Im Kloster Gerode hat Nachhaltigkeit ein natürliches Selbstverständnis:
in der Wertschätzung für die Natur als Ganzes, in einem
klaren Ordnungsprinzip, nur das zu nehmen, was verbraucht
wird, und das zu geben, was gebraucht wird – gedüngt wird zum
Beispiel nur mit eigenem Kompost. Auf diese Weise kommt alles
wieder in den natürlichen Kreislauf zurück und stärkt
und unterstützt die Regenerationsfähigkeit des Ökosystems.
Vor mir liegen die Gemüsebeete und die Reihen
mit den vielfältigen Obststräuchern, aus denen die
Marmeladen und Gelees hergestellt werden. Die die
Beete umrandenden Stauden- und Blütenpflanzen
erinnern an alte Bauerngärten. Tomaten, Möhren,
Spinat, Blumenkohl, Radieschen und andere Gemüse
aus dem eigenen Garten sind von unvergleichlicher
Güte, intensivem Geschmack und gesundheitlichem
Wert als ganzheitliche Nahrung.
Unser biologischer Anbau verzichtet zur Vermeidung
von Umweltbelastungen für Natur und Anbauprodukte
vollkommen auf Pflanzenschutzmittel
und Kunstdünger. Gute Bodenfruchtbarkeit trägt
zu einer reichen Gemüseernte bei. Dabei ist eine
weitere wichtige Komponente die Beachtung der
Fruchtfolgen. Im Spätsommer und Herbst steht uns
die ganze Fülle der Früchte aus dem Klostergarten
und den Feldern zur Verfügung – ein Zeitfenster der
weitgehenden Selbstversorgung für die Gäste und
das Mitarbeiterteam. Gut zu lagernde Gemüse wie
Kartoffeln, Kürbis, Rote Bete reichen weit bis ins
nächste Jahr hinein.
Um diese gute Bodenfruchtbarkeit nachhaltig zu
gewährleisten, werden in einem bestimmten Rhythmus
die Beete und Felder mit Gründüngung angesät.
Blühende Gründüngungspflanzen, wie zum Beispiel
Buchweizen, locken Bienen und andere Nektar
2525
sammelnde Insekten an. Sie wiederum sorgen für die Bestäubung der
Obstbäume im Garten. Die Gründüngungspflanzen lockern mit ihrem
tief reichenden Wurzelsystem selbst unsere schweren Böden bis in tiefe
Schichten und machen das herbstliche Umgraben überflüssig. Außerdem
liefern die nach dem Abfrieren zurückbleibenden Pflanzenreste
reichlich Futter für Regenwürmer und andere Humus produzierende
Bodenlebewesen.
Der Heilpflanzengarten, den ich durch die kleine Pforte betrete, ist von
einer großen Ligusterhecke umgeben und wirkt wie ein kleines verborgenes
Paradies für sich. Die Anordnung der von Buchsbaum umrahmten
Wege, der auch die Beeteflächen umschließt, bildet kleine
Kreuzpfade und entspricht der alten benediktinischen Tradition. Bis
auf wenige Frühjahrsblüher schlummern die Pflanzen noch in der Erde.
Die alte Klostermauer ist von Weinranken umhüllt. Die Fülle der hier
wachsenden unterschiedlichen Heilkräuter finden wir dann in den angebotenen
Kräutertees wieder. Auch Tinkturen, Öle und Salben werden
hergestellt und sorgen für ein ganzheitliches Wohlbefinden.
Ein Insektenhotel „FLY IN“ steht neu unter dem Kirschbaum, und eine
Vielzahl von Insekten kann hier ein Zuhause finden. Durch intensive
menschliche Eingriffe in die Naturlandschaft – unter anderem durch
umfangreichen Pestizideinsatz im Acker- und Gartenbau – haben sich
die natürlichen Insektenlebensräume drastisch reduziert.
Die Pestizide wirken auch auf den Menschen – in negativer Weise. Sie
werden nicht nur über die Nahrung, sondern auch über das Trinkwasser
aufgenommen. In Kombination mit anderen Schadstoffen aus der Luft
können sie DNA-Schäden verursachen.
Die Liegewiese liegt vor mir, noch ist es zu kühl, sich hier aufzuhalten,
doch wärmere Temperaturen laden dann zum Verweilen ein, mit einem
guten Buch, einer Tasse Tee, und – falls noch ein frischer Wind weht –
gibt es eine wärmende Decke.
26
Im Garten finde ich Ruhe
In der Ruhe mich selbst
In mir –
zitterndes Laub
Vogelgezwitscher
das Lächeln
des Erhabenen
Wieder am Klostergebäude angekommen, komme ich am Technikraum
vorbei. Hier steht das Blockheizkraftwerk. Der ökologische Grundgedanke
liegt darin, sowohl erzeugte Wärme als auch den Strom direkt
vor Ort zu nutzen. Nicht gebrauchter Strom wird gegen Vergütung ins
öffentliche Stromnetz eingespeist, zum Nutzen für Andere. Ich betrachte
noch kurz die austreibenden Frühjahrsblüher im Pflanzbeet entlang
des Hauses und beende für heute den Rundgang.
Die sanfte landschaftsarchitektonische Gestaltung des Lebensraumes
Kloster Gerode und die harmonische Begegnung von Mensch, Tier und
Pflanzen unterstützen die Selbstentfaltung dieses Mikrokosmos und
schaffen dadurch eine heilende Umgebung. Hier im Park ist alles mit
allem verbunden, die gestalteten und die naturbelassenen Räume fügen
sich zu einem Ganzen zusammen.
Vielfalt und Ausgewogenheit zwischen den unterschiedlichen kleingliedrigen
Landschaftsräumen unterstützen aktiv den Artenschutz.
So sind auf dem Klostergelände rund 60 Vogelarten zu hören oder
zu sehen, selbst der Eisvogel fühlt sich an den Teichen heimisch.
Seltene Fledermausarten konnten im Klosteranwesen registriert
werden. Ein biologisch geführter Garten ist ein lebender ganzheitlicher
Organismus – ein Spiegel der Natur – eine lebendige kreative
Welt und ein Lehrmeister der kosmischen Schöpfung. Wir sind ein
Teil in diesem synergetischen Wirkungsfeld, das uns aufruft, angemessen
und verantwortungsvoll mitzugestalten.
Gärtnerisch ausgedrückt:
„Wer mehr fällt, als er pflanzt und wachsen lässt, hat irgendwann
keinen Wald mehr.“
Anna Impekoven
27
Die Gärtnerausbildung im Kloster Gerode
Ich heiße Moritz und bin derzeit im dritten und letzten Ausbildungsjahr
der Gärtnerlehre im Kloster Gerode. Für mich ist dieser
Ort einzigartig und ein Raum zum Entdecken und Entfalten
von Potenzialen. Die Natur ist für mich zu einem Lernfeld geworden.
Aus Beeten wurden Felder!
Ich habe gelernt, wie wichtig es ist, einer Arbeit nachzukommen, bei der
ich weiß, was ich tue und wofür ich es tue. Den Sinn kennen. Für mich
ist es ein wunderbares Gefühl zu wissen, dass meine Arbeit dem Wohl
von vielen Menschen zukommt. Das ist spürbar und macht Freude.
Es kommen viele Gäste ins Kloster, die sich von diesem Ort angezogen
fühlen. Ich führe bereichernde Gespräche, lerne wunderbare Leute kennen
und den Umgang und Kontakt mit Mitmenschen neu zu schätzen.
Die Weitergabe der eigenen Erfahrungen und Wissenszuwächse gibt
meinem Lernen einen neuen Ansatz. Es integriert sich teilweise durch
Erzählen und Zuhören im Alltag. Das hat stark mein Selbstbewusstsein
und Selbstvertrauen gestärkt. Mir wurde bewusst, dass sich das Verstehen
erst dann manifestiert, wenn sich Wissen und Handeln verbinden.
Durch die körperliche Arbeit in der Natur lernte ich meine Kräfte kennen,
den Körper feiner zu spüren und ein tieferes Bewusstsein für meine
verschiedenen Ebenen zu bekommen. Zum Beispiel wurde mir klar,
dass achtsames Arbeiten Präsenz voraussetzt. Ich verstand, dass es
wichtig ist, mitzubekommen, wie ich arbeite.
Durch die Selbstbeobachtung kann ich mehr da sein, wo sich mein Körper
befindet. Jede Arbeit kann dann Freude machen, egal, was mein Aufgabenfeld
gerade ist. Im Kloster Gerode übe ich täglich begeistert daran.
Kein Tag ist wie der andere, und somit gibt es jeden Tag etwas Neues
zu tun. Fülle in vielen Aspekten. Ich erfuhr, dass das sehr inspirierend
28
ist. Wie ich diese spürbare Kraft der Erfülltheit, die dann entsteht, in
meinem Alltag nutzen konnte, durfte ich durch Erfahrungen lernen. Die
Ausbildung in Gerode wird dadurch mein ganzes Leben bereichern.
Das Kloster zeigt mir, wie wertvoll es ist, die eigene Kreativität leben zu
können. Somit lerne ich auch viel in Bereichen, die über das Gärtnern
hinausgehen. Ehrlich gesagt lerne ich, reich zu werden – mit dem Unterschied,
dass dieser Schatz im Innern und nicht im Außen zu finden
ist. Mir wurde klar, dass ich mir keine finanziellen Sorgen machen muss,
wenn ich dem inneren Reichtum näherkomme. Das Kloster gibt mir
genau den Raum, um das spielerisch auszuprobieren.
Durch das Mitwirken im Klostergarten entwickelte ich mehr Kraft, um
selbstständig zu planen und zu arbeiten, meine Grenzen kennenzulernen
und mich in Geduld und Loslassen zu üben. Beständigkeit und
das Vertrauen in die Lehrer halfen mir zu mehr Klarheit – sowohl die
Ausbildung betreffend als auch alles drumherum.
Das Wichtigste, was für mich besonders in der heutigen Zeit eine große
Bedeutung hat, ist die Verbindung von Arbeit und Freizeit. Durch die
Entstehung von Freude beim Tun wurde meine Grenze zwischen Arbeitszeit
und Freizeit Stück für Stück dünner und ich erfuhr, dass mehr
Präsenz und Entspannung eintreten konnten. Die Ausbildung ist kein
Part, den es zu erledigen gilt, sondern ein Teil meiner Entwicklung. Einfach
Leben.
Da die Ausbildung gleich nach meiner Schulzeit begann, bekam ich
Einblicke in das spätere Arbeitsleben im Kloster auf eine besondere Art
und Weise. Ich lernte die Bedeutung von meinen Handlungen im eigenen
Tempo und den respektvollen Umgang auf Augenhöhe kennen.
Dieser Ort gibt mir die Möglichkeit, mich so auszuleben, wie ich bin.
Meine Erfahrungen im Kloster Gerode sind unabhängig vom weiteren
Werdegang und werden immer, egal wo ich sein werde, präsent sein.
Diesen Reichtum möchte ich gerne auch Anderen zukommen lassen.
Moritz Meyer
29
30
Für jeden Menschen ist die Kenntnis
des eigenen Körpers und seiner Funktionen
sowie des Zusammenspiels von
Psyche und Körper unerlässlich.
Daher braucht es eine aktive
Herangehensweise jedes
Einzelnen auf der Basis einer
fundierten Gesundheitsbildung
Bilden / Ausbilden
Bilden / Ausbilden ......................................................... S. 32
Europäisches College für Yoga und Therapie ...... S. 34
BenefitYoga ® - Lehrerausbildung............................... S. 36
Studiengänge BenefitYoga ® -Therapie .................... S. 42
Meditations-Retreats..................................................... S. 43
Melodie – Rhythmus – Atmosphäre........................ S. 44
31
32
Bilden / Ausbilden
33
Europäisches College für Yoga und Therapie
Suchen Sie nach einem Sinn im Leben, der über das Erfüllen von
gesellschaftlichen Rollen hinausgeht? Stellen Sie sich Fragen,
wie: Was erfüllt mich innerlich? Welche menschlichen Werte
sind für mich wesentlich und wie kann ich sie im Alltag leben?
Ein Studium am Europäischen College für Yoga und Therapie ist ein
wirksamer Weg zu persönlicher Entwicklung, Gesundheit und beruflicher
Kompetenz und ermöglicht eine lebendige Erfahrung sowie ein
tieferes Einlassen auf die eigenen Prozesse in einer schöpferischen Atmosphäre.
Das Europäische College für Yoga und Therapie wurde 1999 als internationales
Zentrum für BenefitYoga ® und BenefitYoga ® -Therapie im Kloster
Gerode/Eichsfeld zur Erweiterung unserer jahrzehntelangen Arbeit
mit Yoga für Gesundheit und Heilung von Dr. Daya Mullins gegründet.
Am College verbinden sich westliche und östliche Weisheitslehren mit
akademischem Studium, westlicher und östlicher Psychologie und Philosophie,
ganzheitlicher Medizin und Meditation.
BenefitYoga ® – Präsenz in Körper und Geist
Präzision in der Ausführung
Angemessenheit in der Anwendung
BenefitYoga ® , entwickelt von Dr. Daya Mullins, wird seit 43 Jahren in der
Arbeit des Weg der Mitte, dem Träger des Europäischen College, mit
Klient*innen, Patient*innen und Teilnehmer*innen in Einzelsitzungen,
Kursen, Seminaren sowie Aus- und Fachfortbildungen in Berlin und im
Kloster Gerode individuell und ganzheitlich angewandt. Er basiert auf
dem traditionellen Yoga und ist den Bedürfnissen des westlichen Menschen
angepasst.
Wichtige Prinzipien sind hier Achtsamkeit, Selbststudium, Atembeobachtung
und Unterscheidungsfähigkeit zwischen Wesentlichem und
Unwesentlichem. Weitere zentrale Themen sind Präzision in der Ausführung,
Angemessenheit in der Anwendung und der freie Fluss des
natürlichen Atems.
BenefitYoga ® ist als Präventionsmaßnahme nach § 20 SGB V deutschlandweit
direkt von den Gesundheits- und Krankenkassen anerkannt
ebenso wie das Europäische College für Yoga und Therapie als Ausbildungsinstitution.
Unsere umfassenden Ausbildungen und Studiengänge vermitteln Ihnen
ein tiefes Verständnis der physischen, emotionalen und geistigen
Aspekte von Yoga und Ayurveda als biomedizinische Wissenschaften
ebenso wie der energetischen Prinzipien als Grundlage für die Meditation
mit ihrer spirituellen Dimension des Yoga.
Sie fördern praktische Lebens- und Berufskompetenzen, unterstützen
Sie individuell in Ihrem Anliegen von Gesundheit und Heilung und befähigen
Sie, einen yogisch-harmonischen Lebensstil in der heutigen
Gesellschaft angemessen umzusetzen.
34
Kultur der Selbsterkenntnis
Die Haltungen im BenefitYoga ® – unabhängig,
ob es sich um körperliche, emotionale oder geistige Haltungen
handelt – sind gesundheitsfördernd und
dienen als Weg zur inneren Sammlung und Selbsterkenntnis
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BenefitYoga ® - Lehrerausbildung
berufsbegleitend – traditionsübergreifend –
anerkannnt von den Gesundheits- und
Krankenkassen
Die 4 ½-jährigen berufsbegleitenden Yoga-Lehrerausbildungen
am Europäischen College für Yoga und Therapie bieten
Ihnen ein fundiertes und umfassendes Studium auf höchstem
Niveau und befähigen Sie zum professionellen Unterrichten von Menschen
aller Übungsstufen und jeden Alters unter Berücksichtigung der
persönlichen Zielsetzungen und individuellen Möglichkeiten. Der Fokus
liegt auf der Entfaltung der Ihnen innewohnenden Potenziale und
ist eng mit Ihrer Motivation und Fragestellung verbunden.
Unsere erfahrenen, qualifizierten Lehrkräfte begleiten Sie in der intensiven
Auseinandersetzung mit den yogischen Lehren und Techniken im
Rahmen des Unterrichts und in der persönlichen Übungspraxis, bei der
Reflektion der eigenen Prozesse und bei der Integration in den Alltag.
Schritt für Schritt erwerben Sie die erforderliche methodisch-didaktische
Fachkompetenz in Theorie und Praxis.
BenefitYoga ® zeichnet sich durch den bewussten Einsatz von sowohl
langsamen Bewegungen, die bis in die tiefe Muskulatur dringen, als
auch durch eine dynamische Übungspraxis im Flow aus – anzuwenden
je nach individuellem Ziel und körperlichem Befinden.
Sie erfahren einen Zuwachs an Konzentration, Kraft, Flexibilität und
Körpergefühl und können zunehmend die freie Entfaltung ihres natürlichen
Atems erleben – eine Wohltat für Körper, Geist und Seele. In der
Stress prävention eröffnet BenefitYoga ® neue Perspektiven, unter anderem
im Umgang mit psychosomatischen und chronischen Imbalancen
oder Erkrankungen.
Eine regelmäßige Praxis führt zu einer Klarheit des Geistes, die es erlaubt,
Wesentliches zu erkennen und eigene Lebensziele zu erreichen.
36
Ziel und Anliegen des Europäischen College ist es,
Aus- und Fachfortbildungen in
BenefitYoga ® und Ayurveda, BenefitYoga ® -Therapie
sowie Naturheilkunde
auf höchstem Qualitätsniveau und mit
ausgeprägter Praxisorientierung zu gewährleisten
37
Feedback von Studierenden in den 4 ½- jährigen BenefitYoga®-Lehrerausbildungen
„Die Ausbildung dauert diese Zeit, weil die einzelnen Fächer nicht nur
theoretisches Wissen vermitteln, sondern die Verbindung zwischen
den Fächern erlebbar gemacht wird, und weil im Laufe der Ausbildung
sich innerhalb der Gruppe insgesamt, in Kleingruppen und unter den
Teilnehmern eine Lernkultur entwickelt, die besonders motiviert.“
A., 2. Ausbildungsjahr
„Wir haben heute die Königstaube (eka pada rajakapotasana) kennengelernt,
ich kannte dieses Asana bereits aus der Zeit im Yoga-Studio in
Mannheim. Doch heute, nach einem reichlichen Jahr Ausbildung, fühlte
sich das Asana ganz anders an. Warum ist das so?
Es mussten auf der körperlichen Ebene die kleinen Haltemuskeln entwickelt
und gekräftigt werden, Sehnen und Bänder benötigten eine
Flexibilisierung. Und mit dieser körperlichen Entwicklung ging eine
Entwicklung auf der emotionalen Ebene einher. War ich sonst von einem
kraftvollen Ansatz an die Asanas ausgegangen, habe ich mich sehr
oft über Misserfolge geärgert, und habe andererseits Fortschritte nicht
richtig würdigen können.
Es hat sich hier einiges getan, und nur, wenn ich selbst diese Erfahrungen
gemacht habe, kann ich diese auch bei anderen sehen und
würdigen. Und dies, finde ich, ist notwendig, um anderen die nötige
Empathie in ihrer Entwicklung entgegenbringen zu können.“
M., 2. Ausbildungsjahr
“In meiner täglichen BenefitYoga ® -Praxis stimme ich mich mit einem
Mantra ein und mache einen kurzen Check meiner momentanen körperlichen
Befindlichkeiten, der Stimmungslage und des geistigen Zustands.
Ich nehme den Atem wahr. Ich lasse ihn geschehen. Ich übe
mich darin, alles neutral zu beobachten. So entstehen Momente inneren
Abstands zum Körperempfinden, zum Fühlen und Denken. Der
Teil in mir, der wertfrei zu beobachten vermag, wird stärker, eine wichtige
Voraussetzung für die körperliche Übungspraxis, die Schulung des
Atembewusstseins, die Meditation und den Alltag.“
I., 3. Ausbildungsjahr
„Durch das Studium der Schriften, Singen von Mantras, Reflektionen
und andere ähnliche Unterrichtsinhalte, werden Aufmerksamkeit, Konzentration,
Achtsamkeit geschult bzw. Wissen weiter gegeben. Dieses
Selbst-Studium ist ein lebenslanger Prozess – und 4 ½ Jahre Ausbildung
können nur ein Anfang sein, um dann Andere mit den selbst
gemachten Erfahrungen auf dem Weg zu unterstützen.“
K., 4. Ausbildungsjahr
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Der BenefitYoga®-Weg von den ersten
Kursen bis zum Studium Yogatherapie
• Einzel- oder Therapiestunden
• Kurse
• Seminare
• Jahresgruppe
• Persönliche Übungspraxis
• Lehrerausbildung
• Berufserfahrung als Yogalehrende
• Fachfortbildungen für Yogalehrende
• Studium der BenefitYoga ® -Therapie Level I - IV
• Fachfortbildungen für BenefitYoga ® -Therapeut*innen
Internationaler Qualitätszirkel
für BenefitYoga ® -Lehrende
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Die BenefitYoga ® -Lehrerausbildung bietet Ihnen unter
anderem
- intensive Asana-Praxis inklusive Mudra, Bandha, Pranayama
- Schulung des Bewusstseins für gelebte Achtsamkeit durch Selbstbeobachtung
und Anwendung yogischer Prinzipien im Alltag
- yogische Meditationstechniken
- Studium und Integration der vier traditionellen Yoga-Wege:
Hatha Yoga, Bhakti Yoga, Jnana Yoga und Karma Yoga
- Grundlagen der westlichen und östlichen Philosophie sowie der Psychologie:
fundierte Schulung in den wichtigsten Bereichen des Yoga,
basierend auf den Quellentexten, wie Patanjalis Yoga Sutra, der
Bhagavadgita, der Hatha Yoga Pradipika und den Upanishaden
- gemeinsame Rezitation von Mantras und Patanjalis Yoga Sutra zum
Klang der Tamboura – ein direkter Zugang zu den Quellentexten und
ihrer kraftvollen Schwingung
- medizinische Grundlagen in Anatomie, Physiologie und Pathologie
- Methodik und Didaktik – der Erwerb der Fähigkeit, Yoga authentisch,
kompetent und inspirierend zu vermitteln
- eine Vertiefung Ihrer persönlichen Yogapraxis, die die verschiedenen
Ebenen durch ganzheitliches Lernen und Praktizieren verständlich
und erfahrbar macht
- individuelle Begleitung persönlicher Prozesse im Yoga
- gesundheitsfördernde Strategien in Theorie und Praxis
- kontinuierliche Supervision und Fachfortbildungen im Rahmen des
Internationalen Qualitätszirkels für BenefitYoga ® -Lehrende
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Voraussetzungen
- abgeschlossene Schulausbildung und eine abgeschlossene oder
laufende Berufsausbildung
- eigene Yoga-Erfahrung über mindestens drei Jahre unter Anleitung
eines ausgebildeten Yogalehrenden oder Teilnahme an der
BenefitYoga ® -Jahresgruppe im Weg der Mitte Kloster Gerode
- Teilnahme an mindestens zwei BenefitYoga ® -Seminaren im
Weg der Mitte Kloster Gerode
- schriftliche Bewerbung
Je nach Vorerfahrung sind Ausnahmen im Einzelfall möglich.
BenefitYoga ® -Lehrerausbildungen
- Beginn: 29.05. – 03.06.2020, nächster Beginn: Frühjahr 2022
- 4 ½ Jahre, berufsbegleitend, 990 Präsenzstunden,
zuzüglich Home-Study
- laufende Informationsveranstaltungen im Weg der Mitte Berlin
und Gerode, Termine bitte erfragen.
Durch die BenefitYoga ® -Praxis werden
wir uns der tiefer liegenden
Schichten gewahr
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Yoga Cikitsa Level I – IV mit jeweils vier Modulen
Studiengänge BenefitYoga ® -Therapie / Post Graduate Studium für Yogalehrende
Level I: BenefitYoga ® in Prävention und ganzheitlicher Gesundheitsförderung
D
iese Fachfortbildungen für Yogalehrende
vermitteln ganzheitliche yogatherapeu
tische Prinzipien und Inhalte des
BenefitYoga ® in Theorie und Praxis. Alle Module
sind nach dem Prinzip des Integrativen
Lernens des Weg der Mitte aufgebaut und
beinhalten zusätzlich zu einer individuellen Übungspraxis
sowohl yogaphilosophische Aspekte als auch
yogische Werkzeuge für die geistige und emotionale
Entwicklung.
Dies bildet eine erweiterte Grundlage für die persönliche
Praxis – eine wertvolle Basis und Voraussetzung
für die Arbeit mit anderen Menschen.
Inhalte Level I, Modul 1 – 4 sind u. a.:
• Zielsetzungen der therapeutischen Praxis des
BenefitYoga ®
• Einführung in die Dosha-Lehre des Ayurveda
• Haltungsanalyse als Grundlage für eine angemessene
Übungspraxis
ganzheitlich
traditionsübergreifend
praxisnah
• Pranayama – Atembewusstsein als Weg zur
ganzheitlichen Heilung
• Funktionsweise und Dysfunktionen des vegetativen
Nervensystems
• Stress als Krankheitsursache
• kognitives, instrumentelles und palliatives Stressmanagement
• Funktion und Dysfunktionen der Wirbelsäule
und der Gelenke
• Asanapraxis für Teilnehmende mit Rücken- und
Gelenkbeschwerden
• therapeutische Übungspraxis für Schulter-, Hüftund
Iliosakralgelenke
• Yogaphilosophie: Patanjalis Yogasutra und seine
Bedeutung für den Heilungsprozess
• Methodik/Didaktik: stufenweiser Aufbau und individuelle
Variationen von Asanas
• Rezitation, Chanting und Meditation
• Vertiefung der eigenen Übungspraxis entsprechend
der individuellen Konstitution
42
Meditations-Retreats im Kloster Gerode –
die Essenz der Meditation
Wenn wir uns in die Meditation begeben, sind wir in
einem Zustand von Rezeptivität. Es geht darum, uns der
Energie hinzugeben … Es ist ein Hineinentspannen in den
inneren und auch äußeren Raum. Wir erlauben der Kraft,
uns zu nähren. Einfach sitzen und empfänglich sein. Der
Schlüssel dazu ist der Atem.
Daya Mullins
Wir laden ein zu intensiven Tagen der Achtsamkeit,
inneren Einkehr und Öffnung für neue Perspektiven. Die
Weg der Mitte-Retreats wenden sich an Meditierende,
unabhängig von der jeweiligen Tradition.
Begleitet vom Weg der Mitte Dozententeam mit langjähriger
Meditationserfahrung unter Leitung von Daya Mullins
innehalten – ruhig werden – tief hinschauen
• Lehre und Austausch zu Themen der Meditation und
Spiritualität sowie zu Fragen der persönlichen Entwicklung
• Zeiten der Praxis und Stille • BenefitYoga ®
• Chanting • Naturerleben
Ostern und Herbst, jeweils 4 Tage, Termine bitte erfragen
43
Melodie – Rhythmus – Atmosphäre
Musik ist ein fester Bestandteil des Tages
im Kloster Gerode. Häufig geht der
abendlichen Meditation das gemeinsame
Singen voraus, eine wunderbare Möglichkeit, in
Balance und Harmonie zu kommen und sich einzustimmen
auf die feine geistige Schwingung des
Bewusstseins. Wenn der Geist mehr und mehr zur
Ruhe kommt, finden wir in der Stille der Meditation
Zugang zu dem, was uns wirklich ausmacht.
Die Kunst des bewussten Lauschens auf Musik und
Naturgeräusche ist eine Form der Meditation, die
es ermöglicht, den Klängen auf eine Weise zuzuhören,
die den Geist von den alltäglichen, häufig wiederkehrenden
Gedanken und Emotionen loslöst.
Für diese Kultur des Meditativen ist auch einfache
Musik in Form eines Gesangs oder einer Improvisation
geeignet. Im Yoga wird dies beschrieben als
innere Hinwendung zum Klang – Nada Yoga. Diese
intensive Erfahrung bieten unsere Nada Yoga-
Seminare und -Fachfortbildungen, Näheres unter
www.wegdermitte.de/Nadayogabuch.
Musik verbindet
Musizierende und Zuhörende begeben sich gemeinsam
auf diese erhebende Reise. Je mehr der
Geist sich der Musik öffnet, desto mehr wird es
möglich, die Feinheiten im Rhythmus, in der Melodieführung
und im Klangspektrum der Instrumente
44
oder des Gesangs zu entdecken – ein ganzheitliches Erleben. Das Eintauchen
in das Klangfeld der Musik erzeugt ein Schwingungsfeld, das wir als Berührung
– innig sein – wahrnehmen. Gemeinsames Singen und Lauschen führt
in dieses Schwingungsfeld, ein Raum der Heilung und Kreativität kann sich
öffnen.
Musik Meditation
Musik kann unterstützen, in ein bewussteres Leben einzutauchen. Der Klang
bringt uns in den jetzigen Moment – der Nachhall führt uns in die Stille – und
die Stille tiefer in die Präsenz. Töne und Stille verbinden sich zu Melodien
und Harmonien, die erklingen und verklingen – sie sind nur im Jetzt wahrnehmbar.
Tiefere Dimensionen künstlerischen Schaffens setzen eine Präsenz
voraus, die es ermöglicht, einer inneren Ebene Ausdruck zu verleihen, die mit
Worten nicht zu kommunizieren ist.
Ästhetik und Harmonie – eine andere Art von Klang
Durch Ästhetik und Harmonie, durch die bewusste Gestaltung der Umgebung,
findet diese Schwingung auch im Außen einen Ausdruck: Form und
Farbgebung eines Raumes, die Wahl und Platzierung der Einrichtung, die
Schönheit in der Dekoration, das absichtsvolle Anordnen der Blumen, die
Zusammenstellung der Speisen und wie sie angerichtet sind, der Garten in
seiner geformten und wilden Natur.
Klarheit und Schönheit im Äußeren fördern Balance und Ausgewogenheit
im Inneren und umgekehrt. Sie bilden eine schöpferische Komposition, vergleichbar
einem Musikstück mit einem individuellen Ausdruck, das gleichzeitig
in Verbindung und in Harmonie mit Allem schwingt.
Barbara Irmer
45
46
Uns liegt es am Herzen, dass
Kinder geborgen aufwachsen
können und Eltern in ihrer
Erziehungsaufgabe angemessen
unterstützt werden und auch in schwierigen
Lebenssituationen – bei Krankheit und
in persönlichen Krisen – schnell und
unbürokratisch Hilfe und
Pflegen
Pflegen ............................................................................... S. 48
Ganzheitliche Familienhilfe ......................................... S. 50
Modellprojekt „Früh geborgen“................................ S. 51
Seniorenservice – Mitten im Leben ........................ S. 52
„Engel in Aktion“.............................................................. S. 53
Begleitung bekommen
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Pflegen
Die Sozialen Dienste sind seit
31 Jahren prägender Bestandteil
der Säule „Pflegen“ im
Weg der Mitte. Sie bieten ein umfassendes
Unterstützungsprogramm rund um
die Familie für alle Altersstufen - unter einem
Dach.
Der Mensch, die Mitmenschlichkeit stehen
bei dieser Aufgabe im Vordergrund.
Unser professionelles Team, unterstützt
durch ehrenamtliche Mitarbeiter*innen,
sorgt dafür, dass die von uns betreuten
Menschen ein menschenwürdiges Leben
führen können.
Uns liegt es am Herzen, dass Kinder geborgen
aufwachsen, dass Eltern in ihrer Erziehungsaufgabe
angemessen unterstützt
werden und auch in schwierigen Lebenssituationen,
bei Krankheit und in persönlichen
Krisen, unbürokratisch und schnell
Hilfe und Begleitung bekommen - sei es
innerhalb einer Familie, seien es ältere,
kranke oder Menschen mit Behinderung.
Wir kümmern uns darum, dass sie so betreut
und begleitet werden, dass sie – auch
bei Pflegebedürftigkeit – in ihrem Zuhause
verweilen können, dass ihre Selbstständig-
keit erhalten bleibt oder sogar noch gefördert
wird. Oft braucht es nicht viel, eine
entsprechende Information, einen anderen
Blickwinkel oder fachliche Beratung
zu Themen und Fragen, die anstehen, eine
hilfreiche Hand und einfach das Dasein,
die Aufmerksamkeit und das Mitgefühl
einer neutralen Person. Mit jemandem reden
zu können, mit jemandem, der da ist
und wirklich zuhört, sich nicht alleine einer
Situation hilflos ausgesetzt fühlen, das
allein kann wieder Kraft und Aufrichtung
geben.
Pflegen kann ein schlichter Arbeitsauftrag
sein, durch praktisches Tun zu entlasten,
oder dort, wo es nötig ist, zu unterstützen.
Aus unserer Erfahrung und mit ganzheitlicher
Sicht auf die Dinge gehört mehr dazu.
Mit dem Blick für das Notwendige, mit
Herzlichkeit und Mitgefühl – ohne Mitleid
– besteht für das Mitarbeiterteam die
Möglichkeit, die nötige Unterstützung zu
geben und – auf der anderen Seite – diese
ohne Selbstaufgabe anzunehmen. Die
Menschen, die auf unser Mitwirken angewiesen
sind, können ihr Leben bestmöglich
selbst bestimmen und gestalten, wenn
es uns gelingt, sie aktiv am Geschehen zu
beteiligen, soweit wie möglich auch praktisch.
48
Oft ist es eine Unterstützung für die Familien, gemeinsam mit
ihnen eine Struktur im Tagesablauf zu entwickeln oder Aspekte
der Ordnungstherapie zusammen umzusetzen. Manchmal sind es
kleine Dinge, die das Leben erleichtern und auf die man selbst
nicht kommt, da hilft ein Blick von außen. Die Balance zwischen
der notwendigen Hilfestellung und dem gesunden Maß der Beteiligung
erfordert Einfühlungsvermögen, Beobachtungsgabe
und Übung unsererseits.
Bei der gemeinsamen Gestaltung des Alltags steht neben dem
praktischen Tun die Stärkung der Eigenkompetenz im Vordergrund
– „Hilfe zur Selbsthilfe“. Für einen guten Start sind die
besten Voraussetzungen gegeben, wenn Erwartungen und Möglichkeiten
aller Beteiligten im Einklang sind. Dazu gehört eine Begegnung
auf Augenhöhe und immer wieder Gelegenheiten zu
schaffen, in denen „ganz nebenbei“ ein Update zur Zusammenarbeit
eingeholt wird. So gelingt es uns, bei Bedarf Feinheiten nachzujustieren
oder Entwicklungen und Veränderungen der Situation
in unsere Arbeit zu integrieren.
sich. Manchmal zündet man in Gedenken an einen Protagonisten dieses
Buches ganz schlicht eine Kerze an.
Die Arbeit mit Menschen ist, wenn sie für alle Beteiligten fruchtbringend
sein soll, auch immer eine Arbeit an uns selbst. Nicht nur die
Menschen, die wir betreuen, werden an Erfahrung reicher. Auch für uns
als Mitarbeiter*innen lohnt sich jedes Mal die Frage „Was habe ich von
dieser Familie heute gelernt?“
Beim genaueren Hinsehen, besser noch beim Erleben unserer Arbeit
in den Sozialen Diensten, wird deutlich, dass sich auch in diesem Wirkungsfeld
alle Aspekte der vier Säulen wiederfinden.
Uwe Fischer
Zum Ende der Pflege ist unser Ziel, gerade bei zeitlich begrenzten
Einsätzen, wie bei akuter Erkrankung oder nach einer Entbindung,
wieder „überflüssig“ zu sein, weil die Familie gut ohne Unterstützung
auskommt. Alltagsunterstützende Hilfen für Senioren können
enden, weil sie den Bedarf nicht mehr abdecken und umfassendere
Pflege notwendig wird. Mancher Mensch bedarf unserer
Begleitung nicht mehr, weil sich seine Zeit auf Erden dem Ende
zuneigt. Für alle Beteiligten ist der Abschied ein wichtiges Ritual.
Im besten Fall lässt man das Erlebte noch einmal Revue passieren,
schlägt dann dieses offene Buch zu und stellt es zu den anderen
lesenswerten Büchern ins Regal, gemeinsam und doch jeder für
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Ganzheitliche Familienhilfe
Der Weg der Mitte Familienpflegedienst mit seinem ganzheitlichen Konzept besteht
seit 1988. Ein interdisziplinär arbeitendes professionelles Team unterstützt
berlinweit Familien in Notsituationen (§ 20 SGB VIII) und im akuten Krankheitsfall
eines Elternteils (§ 38 SGB V) ebenso wie kranke und ältere Menschen, die vorübergehend
nicht in der Lage sind, sich selbst zu versorgen.
Angebote, mit denen wir Ihnen und Ihrer Familie zur Seite stehen:
• ganzheitliche Familienpflege und nachgeburtliche Betreuung nach § 38 SGB V
• Betreuung und Versorgung von Familien in Notsituationen nach § 20 SGB VIII
• HOT – HaushaltsOrganisationsTraining
• Familienmediation
• „Früh geborgen“ Ganzheitliche integrative Begleitung von Familien mit früh
geborenen Kindern – ein bisher in Deutschland einmaliges Modellprojekt
• Hebammensprechstunde – bei uns oder bei Ihnen zu Hause
• Rückbildungskurse
• Babymassage
Unser multinationales Team spricht 12 Sprachen
Deutsch, Französisch, Englisch, Spanisch, Portugiesisch, Polnisch, Russisch, Vietnamesisch,
Arabisch, Persisch, Ibo (Nigeria), Suaheli
und ist spezialisiert auf Einsätze in Familien mit Neugeborenen, früh geborenen Kindern,
Mehrlingsgeburten und bei spezifischen Problemlagen.
Regelmäßige Supervision und Fortbildung des Teams gewährleisten den hohen
Qualitätsstandard unserer ganzheitlichen Familienhilfe.
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„Früh geborgen“
Ganzheitliche integrative Begleitung von Familien mit früh geborenen Kindern
Diese kostenfreie Soforthilfe mit einem besonders einfachen
und unbürokratischen Zugang richtet sich an alle Familien
mit zu früh geborenen Kindern vom Zeitpunkt der Klinikentlassung
bis zum Eintritt in die Schule und darüber hinaus. Geschultes
Fachpersonal besucht und berät die Eltern zu Hause oder bereits in der
Klinik. Bei Bedarf begleiten wir die Familie aktiv auch außer Haus, z. B.
zu Ämtern und Ärzten.
Wir bieten praktische Unterstützung in der Baby- und Kinderpflege und
geben Informationen zu gesundheitsfördernder Pflege von Kindern
mit besonderen Bedürfnissen sowie zum Thema Stillen und Ernährung.
Beratungsinhalte sind außerdem: Verarbeitung der traumatischen Geburt,
Fragen zum Entwicklungsstand des Kindes / der Kinder, Fragen zu
Bindung, zu Regulationsstörungen und zu häufigem Schreien. In vielen
Fällen stellen wir fest, dass die Eltern sehr erschöpft sind, sich überfordert
fühlen und nicht wissen, wie sie diese Aufgabe, die vor ihnen liegt,
meistern können.
unter anderem zu Sozialpädiatrischen Zentren, Kindergärten, Kliniken
und unterstützen bei der Suche nach einer geeigneten (Integrations-)
Kita oder -Schule.
Wir vernetzen in das soziale Umfeld: fördern Hilfe zur Selbsthilfe, vermitteln
Kontakte der Familien untereinander sowie zu Selbsthilfegruppen
und geben Hilfestellung bei der Verbesserung des Wohnumfeldes.
Familien mit Migrationshintergrund und Sprachbarrieren finden über
„Früh geborgen“ einen Zugang zum bestehenden Gesundheits- und
Hilfesystem.
Die Familien erhalten Hilfestellung bei der Findung von Frühförderangeboten
sowie bei der Beantragung von Heilmitteln. Wir begleiten
Ihre Spenden haben wesentlich dazu beigetragen – und tun
es weiterhin, dass wir „Früh geborgen“ erweitern können und
Familien, die Unterstützung brauchen, diese auch erhalten.
Herzlichen Dank dafür!
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Seniorenservice – Mitten im Leben
Hilfe und Beistand geben – Zeit und Aufmerksamkeit schenken
Der demografische Wandel, die stetig steigende Lebenserwartung
stellen Politik und Gesellschaft vor
große Herausforderungen. Sinkende Kinderzahlen
und eine wachsende Lebenserwartung führen zu einem
Anstieg des Anteils älterer Menschen in der Bevölkerung.
2030 wird fast jeder zweite Mensch über 50 Jahre sein, 34 %
über 65 Jahre. Mit unserem Angebot des Weg der Mitte
Seniorenservice ermöglichen wir Ihnen Unterstützung für
ein selbständiges Leben zu Hause.
Die Lebensqualität auch im Alter zu erhalten und zu steigern,
ist uns ein besonderes Anliegen. Wir bieten einen
auf Ihre Bedürfnisse abgestimmten Service: zuverlässig,
liebevoll und professionell sowie schnell und unbürokratisch.
Dabei steht für uns stets der Mensch an erster Stelle.
Das Mitarbeiterteam im Seniorenservice umfasst erfahrene
Familienpfleger*innen und Hauswirtschafter*innen, die
über die entsprechenden fachlichen Kompetenzen verfügen.
Fortlaufende Schulungen der hauptamtlich und ehrenamtlich
Mitarbeitenden garantieren eine hohe Qualität und
Professionalität in allen Einsätzen.
Professionelle Alltagshilfen im Seniorenservice
• Haushaltsservice
• Entlastungs- und Verhinderungspflege
• alltagsunterstützende Angebote nach § 45a SGB XI (A U A)
• Besuchs- und Begleitservice, z. B. Begleitung zu Arztbesuchen, Behördengängen
• allgemeine Pflegeberatung
• Gesundheitsservice mit PEP-Patient Education Programmen seit 1988
• ehrenamtlicher Besuchsdienst „Engel in Aktion“ für Menschen aller Altersstufen,
die krank oder behindert sind oder aus anderen Gründen
der Unterstützung bedürfen, zu Hause, im Heim oder im Krankenhaus
52
„Engel in Aktion“
Leid mindern, Freude empfangen – füreinander da sein
Der ehrenamtliche Besuchs- und Begleitdienst „Engel
in Aktion“ ist seit über 30 Jahren ein wichtiger Teil
der Arbeit des Weg der Mitte. Wir leben als Menschen
glücklicher und erfüllter, wenn wir einander helfen und
von der Fülle, mit der wir im Leben beschenkt werden, etwas
abgeben. Ehrenamtliches soziales Engagement bedeutet für
uns gelebte Nächstenliebe und ist ein Beitrag zu mehr Mitmenschlichkeit.
Die „Engel in Aktion“ besuchen Menschen aller Altersstufen,
die krank oder behindert sind oder aus anderen Gründen
der Unterstützung bedürfen. Auch Familien mit Kindern in
besonderen Lebenslagen wünschen sich eine Atempause, jemanden
der mit den Kindern spielt, mit ihnen an die frische
Luft geht oder einfach nur bei einer Tasse Tee aufmerksam
zuhört. All das könnte uns selbst auch einmal betreffen. Wie
froh wären wir, wenn dann ein „Engel“ zu uns käme!
Die ehrenamtlichen Mitarbeiter*innen be suchen die von ihnen
betreuten Menschen in der Regel einmal wöchentlich.
Weg der Mitte bietet ihnen Supervi sion und Fortbildungen.
Werden auch Sie ein „Engel in Aktion“
53
54
Wenn wir tief in uns hinein spüren
und anfangen, die essentiellen Fragen
zu stellen, kann eine
gelebte Spiritualität entstehen und die
Sehnsucht nach dem Wirklichen
allmählich geweckt werden –
eine Herzensöffnung zum
Leben an sich.
Heilen
Heilen................................................................................................ S. 56
BenefitKuren ® – Gesundheit erlernen ............................... S. 58
Alle BenefitKuren ® beinhalten................................................ S. 59
Detox-Azidose-Therapie .......................................................... S. 60
Detox-Azidose-Kuren ............................................................... S. 61
Gemeinschaftspraxen für Naturheilkunde und
Körpertherapien........................................................................... S. 62
Das bedeutet Heilung
in der höchsten Form
55
Heilen
Ganzheitliche Heilung ist seit 1977
eine wesentliche Grundlage in der
Arbeit des Weg der Mitte und findet
sich in allen Wirkungsfeldern der vier Säulen.
Stärkung der Eigenkompetenz
Hilfe zur Selbsthilfe ist wesentlicher und praktischer
Bestandteil der Herangehensweise im
Weg der Mitte. Die Therapeut*innen geben
die nötige Hilfestellung mit dem Ziel, die
Patient*innen und Klient*innen immer mehr
in die Lage zu versetzen, die Eigenverantwortung
für ihre Gesundheit zu übernehmen.
Dazu gehört eine fundierte Gesundheitsbildung
als Grundlage für sinnvolles und angemessenes
Handeln.
In der Hirnforschung ging man bis vor kurzem
davon aus, dass mit Erreichen des Erwachsenenalters
die Neuronenbildung eingestellt
wird und ein langsamer, unaufhaltsamer
Verfallsprozess einsetzt, der sich mit zunehmendem
Alter verstärkt. Erst Ende der 1990er
Jahre gelang der definitive Beweis, der seitdem
durch zahlreiche Studien belegt wurde,
dass das Gehirn zeitlebens neue Neuronen
bilden kann. Entscheidend ist, wie schnell sich
die neuen Nervenzellen im Gehirn bilden. Darauf
können wir durch unsere Lebensweise einen
direkten und entscheidenden Einfluss nehmen,
indem wir uns für die neurostimulierenden statt
für die neurotoxischen Alternativen entscheiden:
ausreichend Bewegung, gesunde Ernährung,
eine positive Lebenseinstellung, liebevolle
Beziehungen, Meditation, neue Eindrücke und
Anregungen in den Alltag integrieren.
Wichtig ist dabei das Beobachten und Erkennen
des momentanen Ist-Zustandes auf der körperlichen,
emotionalen und geistigen Ebene sowie
im jeweiligen sozialen Gefüge. Was hat dazu
geführt, dass ein Ungleichgewicht entstanden
ist? Wie drückt es sich auf den verschiedenen
Ebenen aus? Wo liegen unsere Hindernisse, und
wie können diese überwunden bzw. in gesundheitsfördernde
Haltungen umgewandelt werden?
Das geschieht, wenn wir zuhören und mit der Lebendigkeit
aller Sinne wahrnehmen, was sie uns
von innen eigentlich sagen wollen. Der Körper
sendet Signale von Unwohlsein, von Schmerz
oder Krankheit, wenn Grenzen überschritten
wurden, und das meist nicht nur einmal. Er hat
5656
eine zugrunde liegende unterstützende
und heilende Funktion und möchte die
körpereigenen Energien immer wieder
ins Gleichgewicht führen.
Es geht daher nicht nur um eine Beseitigung
der Symptome, sondern auch um
ein Verständnis des zugrunde liegenden
Stresses oder der Krankheiten mit ihren
Themen und Mustern. Deshalb ist es
wichtig, frühzeitig die Signale zu verstehen.
Wenn wir nicht auf diese hören, wird
der Körper stärkere Symptome erzeugen
– bis wir verstanden haben und beginnen,
angemessen zu handeln, indem wir
uns auf die eigenen Ressourcen besinnen,
diese aktiv einsetzen und / oder auf
professionelle Unterstützung zurückgreifen.
Übergeordnete Aspekte
Ein tolerantes, friedvolles Miteinander ist
ebenfalls ein essentieller Aspekt von Heilung.
Das beginnt auf der ganz persönlichen
Ebene – in uns selbst, innerhalb
der Familie, am Arbeitsplatz, im direkten
Umfeld der Gemeinde, des Bezirkes, in
dem wir leben – bis hin zum Umgang
der Nationen miteinander. Entscheidend
ist die Erkenntnis: Wir können aktiv etwas
beitragen, jede/r von uns kann das,
durch Freundlichkeit, Güte, Mitgefühl,
Gleichmut oder ein einfaches Lächeln
und durch intelligentes Handeln.
Ein weiterer übergeordneter Aspekt ist
die Heilung für die Erde, für unseren Planeten.
Wie können wir dazu beitragen?
Klimaschutz ist ein großes und wichtiges
Thema, es fängt jedoch in unserem
Alltag mit den ganz kleinen Dingen an.
Die vorhandenen Ressourcen zu schonen,
nur das zu kaufen, was wir wirklich
benötigen, Plastikmüll so weit wie möglich
zu vermeiden, Fernseher, Computer
und Handies auszuschalten, statt sie
auf Stand-by zu lassen – diese Aufzählung
kann unendlich verlängert werden.
Kleine Dinge, manchmal ein wenig unbequemer
oder umständlicher, haben
eine große Auswirkung, wenn viele das
berücksichtigen. Wir können so zu einem
Friedensstifter, einer Friedensstifterin
werden und Heilung in die Welt tragen.
Reimund Grewe
57
BenefitKuren® – Gesundheit erlernen und danach leben
B
enefitKuren ® dienen der Prävention, der
Verbesserung und der Wiederherstellung
Ihrer Gesundheit.
Möchten Sie aktiv kuren und mehr über Ihre Gesundheit
lernen? Wollen Sie chronischen Erkrankungen
wirkungsvoll vorbeugen oder bereits
vorhandene Funktionsstörungen beheben? Mit
unseren Kur-Angeboten erleben Sie nachhaltige
und sanfte Körperreinigung von innen mit professioneller
ganzheitlicher Begleitung.
Ziel der Kuren im Weg der Mitte ist, dass die Teilnehmenden
die wohltuenden Wirkungen nachhaltig
erfahren und daheim in ihren Alltag inte grieren
können. Die Kur-Teilnehmer*innen erleben die
unterschiedlichen Veränderungen innerhalb der
zehntägigen BenefitKuren ® und berichten immer
wieder, dass sie ihre Ernährung danach teilweise
oder ganz umgestellt haben. Sie machen die Erfahrung,
dass sie sich schneller gesättigt fühlen
und Mahlzeiten bewusster einnehmen. Sie erleben,
wie wichtig und wirkungsvoll die Zusammenstellung
der Mahlzeiten, aber auch die Dekoration
der Speisen sowie die Gestaltung des Tisches und
des ganzen Raumes sind. Das Wahr-nehmen hat
sich verändert.
Während der Kuren werden sie intensiv begleitet
von einem professionellen Team aus
Therapeut*innen und BenefitYoga ® -Lehrenden,
die über Jahrzehnte lange Erfahrung in der Durchführung
der Detox-Azidose-Kuren und Fastenkuren
verfügen.
Das Kurteam vermittelt hilfreiches Wissen in Vorträgen
über Ernährung, Verdauung und Anatomie
und unterstützt die persönlichen Prozesse mit Aspekten
aus der Ganzheitsmedizin, der Psychoneuroimmunologie,
dem Yoga und der Philosophie.
Die Mahlzeiten werden größtenteils in Stille eingenommen,
so dass Jede/r die Heilkost bewusst
genießen kann. Die Tätigkeiten im „Klosteralltag“
werden achtsam und in Verbindung mit Körper
und Atem durchgeführt.
Die Teilnehmer*innen üben sich darin, die Übergänge
von einer Tätigkeit zur anderen gezielt
wahrzunehmen und lernen, vermehrt auf Pausen
in ihrem Alltag zu achten. Durch die täglichen
BenefitYoga ® -Stunden werden die Gelenke beweglicher,
die Wirbelsäule flexibler und der ganze
Körper wird gedehnt und gekräftigt.
Andrea Wallasch
58
Alle BenefitKuren® im Weg der Mitte
beinhalten u. a.:
• Entgiftung, Entsäuerung, Steigerung des Wohlbefindens
• Achtsamkeitsübungen und Selbstbeobachtung – die Wirkungen auf
die verschiedenen Ebenen des Seins kennen lernen, um diese Übungen
selbständig zuhause vertiefen zu können
• Bewegung – BenefitYoga ® zur Anregung des Stoffwechsels und der
Entgiftung, Spaziergänge und Wanderungen, je nach körperlichen
Möglichkeiten
• Ordnungstherapie – gemeinsames achtsames Tun und Seva
• Regeneration der Verdauungsorgane – Heilimpulse u. a. durch Bauchselbstmassagen,
Leberwickel, ausgewählte Heiltees
• Gesundheitsbildung – Einführung in physiologische Prozesse wie
Säure-Basen-Haushalt, Grundregulation, Verdauung
• Vorträge zu Grundlagen gesunder Ernährung
• Kurgespräche zu vertiefenden Themen und Erfahrungsaustausch
• Regelmäßige Gesundheitschecks - individuelle Beratung in der Naturheilpraxis
Fastenkuren
Fasten ist eine ausgezeichnete Methode, sich körperlich, seelisch und
geistig zu reinigen und an Kraft und Vitalität zu gewinnen. Das Immunsystem
kann gestärkt, das Gewicht reduziert und das Bindegewebe gestrafft
werden. Eine Fastenkur kann ein idealer Ausgangspunkt sein,
um Veränderungen im eigenen Leben einzuleiten, da geistige Klarheit,
Kreativität und Inspiration gefördert werden.
Ambulantes Fasten im Weg der Mitte Berlin
Ambulantes Fasten heißt, die Vorzüge des Fastens zu nutzen und
gleichzeitig den eigenen Aufgaben im Alltag weiter nachzugehen. Regelmäßige
Gruppentreffen und individuelle Begleitung sind Bestandteile
der professionellen und liebevollen Unterstützung.
Geroder Fastentage
10-tägige Fastenkuren mit intensiver und kompetenter Begleitung in
der Vorbereitung auf das Fasten, während der Fastentage und der anschließenden
Aufbautage umfassen:
• sanfte, effektive Darmreinigung vor und während des Fastens
• Ausbalancierung der auftretenden „Säureflut” mit frisch zubereiteter
Gemüsebrühe, Gemüsesäften und Kräutertees
• Fasten ohne „Jo-Jo-Effekt” durch Azidose-Aufbaukost
Die Heilkraft der Natur und die Stille im Kloster Gerode tragen zu Gesundheit
und Wohlbefinden bei. Durch den Rückzug aus dem Alltag
wird die Entspannung gefördert und eine Neuorientierung erleichtert.
59
Detox-Azidose-Therapie
Befindet sich der Säure-Basen-Haushalt
(lat. acidus = sauer) in einem ausgeglichenen
Zustand, wird der Körper überschüssige
Säuren, die durch die Ernährung und
den Stoffwechsel anfallen, hauptsächlich über
Nacht wieder ausscheiden. Der Ablauf fast aller
Vorgänge im Körper ist an ein bestimmtes pH-
Milieu gebunden. Das empfindlichste Milieu ist
das Blut, welches der Organismus unbedingt
konstant halten muss. Deshalb werden, bevor die
Stabilität des Blutes in Gefahr kommen könnte,
überschüssige Säuren in verschiedene Gewebe –
Bindegewebe, Muskeln oder Gelenke – ausgelagert.
Diese Gewebe haben die Fähigkeit, Säure zu
binden und so als Zwischenspeicher zu dienen.
Solange der überwiegende Teil der täglich zu
viel entstehenden Säuren wieder ausgeschieden
wird, bleibt der Organismus im Gleichgewicht.
Durch unsere zivilisationsbedingte Lebensweise
gerät dieses sensibel gewahrte Gleichgewicht
zwischen Säuren und Basen immer wieder aus
der Balance: wir haben entweder zu wenig oder
zu anstrengende Bewegung, zu lang andauernde
seelische Belastungen oder Stress, ein Überoder
Unterangebot an Nahrung und keine oder
zu kurze Regenerationsphasen, so dass es zu
einer Überladung der Zwischenspeicher kommt.
Mitunter treten die damit verbundenen Symptome
erst nach Jahren oder Jahrzehnten auf und
äußern sich dann eher diffus als Kopfschmerzen,
Mattigkeit, Müdigkeit, Schlafstörungen, Schmerzen,
Frieren, Zittern etc., aber auch als emotionale
und mentale Befindlichkeitsstörungen. Diese
Symptome bezeichnen wir als vegetative Regulationsstörungen,
und sie sind durchaus ernst zu
nehmende Anzeichen eines Ungleichgewichts. In
der Azidose-Therapie sprechen wir in diesem Fall
von „Latenter Azidose“ (nach F. Sander), d. h. eine
Übersäuerung, die nicht im Blut oder im Magen
vorliegt, sondern in den körpereigenen Geweben.
Die „Latente Azidose“ bildet den Nährboden für
die unterschiedlichsten chronischen Erkrankungen,
die dann zu einem eigentlichen „Fall für die
Schulmedizin“ werden.
Ziel der unterschiedlichen Maßnahmen der Azidose-Therapie
ist es, dass weniger neue Säuren
im Organismus anfallen und die im Körper
bereits zwischengelagerten Säuren vermehrt
ausgeschieden werden können. Mit Hilfe der
Azidose-Therapie kann der Organismus einer
umfassenden Reinigung und Entgiftung (Detox)
unterzogen werden. Sie dient damit der Vorbeugung
gegen Krankheiten aller Art (Primärprävention),
ist Basistherapie bei vor allem chronischen
Erkrankungen, und sie dient der Regeneration
nach Phasen anhaltender Belastung oder in der
Rekonvaleszenz.
Karoline Franksen
60
Detox-AzidoseKuren
Ein flexibles vegetatives Regulationssystem hält im gesunden
Organismus den Säure-Basen-Haushalt im Gleichgewicht. In
Folge verschiedener Belastungen, wie Stress, Über- und Fehlernährung
sowie Bewegungsmangel, wird dem Körper ein hoher Anteil
an Säuren zugeführt, die nicht ausreichend abtransportiert werden
können. Es kann zu einer Säureeinlagerung und nachfolgenden Gewebeverdichtung,
vor allem im Bindegewebe unter der Haut, in Muskeln
und Gelenken kommen. Die Versorgung der Körperzellen wird dann
mangelhaft.
Die Detox-Azidose-Therapie unterstützt nachhaltig die Linderung und
Heilung chronischer Krankheiten. Vorrangiges Ziel der Behandlung einer
Latenten Azidose ist jedoch die Vorbeugung einer zunehmenden
Übersäuerung durch die schrittweise Entsäuerung des Bindegewebes
im Sinne einer Primärprävention. Der Stoffwechsel wird grundlegend
angeregt und das Immunsystem nachhaltig gestärkt.
Bewährte Bestandteile der Detox-AzidoseKuren:
Azidose-Heilkost
• basenüberschüssig
• allergen- und reizstoffarm
• vegetarisch
• vegan
• größtenteils aus eigenem biologischen Anbau
Azidose-Heilmassagen
• Erlernen von Massagen für Entspannung und Wohlbefinden
• zum Anregen des Lymphflusses und der Durchblutung
• für vegetativen Ausgleich
• zur Lösung von Ablagerungen im Bindegewebe sowie zur Anregung
der Ausscheidung
61
Gemeinschaftspraxen für Naturheilkunde und Körpertherapien
Die Heilpraktiker*innen und Therapeut*innen der
Weg der Mitte Naturheilpraxen in Berlin und im
Kloster Gerode arbeiten auf der Grundlage eines
gemeinsamen Verständnisses von Gesundheit und Krankheit
aus ganzheitlicher Sicht – dem Weg der Mitte Gesundheitssystem.
Dabei betrachten wir Krankheit nicht isoliert als Fehlfunktion
oder Störung eines einzelnen Organs, sondern im Zusammenwirken
der körperlichen, emotionalen und geistigen
Ebenen des Menschen sowie in seinem Verhältnis zur Umwelt.
Unserem Verständnis nach unterliegt Gesundheit einem
Fließgleichgewicht vegetativer Prozesse, durch die sich der
Organismus darum bemüht, immer wieder neu in Balance
und Harmonie zu finden.
Ziel ist immer Ihre bestmögliche Gesundung aus ganzheitlicher
Sicht, was ganz wesentlich eine Stärkung der Eigenkompetenz
im Sinne einer Selfcare-Medizin beinhaltet. Wichtige
Grundlagen und Ausgangspunkt unserer Arbeit sind Aufmerksamkeit
und Respekt für den Einzelnen, d. h. die Akzeptanz
eines jeden Menschen, wie er oder sie im Moment ist.
Ein erfolgreicher Gesundungsprozess
Für einen erfolgreichen Gesundungsprozess ist das vertrauensvolle
Verhältnis zwischen Patient*in und Therapeut*in von
entscheidender Bedeutung. Wir achten besonders darauf, Ihnen
eine geschützte Atmosphäre zu bieten. Wichtig ist uns
stets, mit offenem Herzen zuzuhören und Ihnen den Raum
und die Zeit zu geben, Symptome und Nöte in aller Ruhe
zu besprechen.
Vor der erfolgreichen Therapie steht eine ausführliche Anamnese.
Gerade bei chronischen, schwer oder anscheinend unheilbaren
Erkrankungen ist das Erfassen der Vorgeschichte,
sei es auf körperlicher, seelischer oder geistiger Ebene, eine
notwendige Voraussetzung. Deshalb sehen wir den Menschen
als komplexe Einheit sich wechselseitig bedingender
und beeinflussender Ebenen. Denn der Mensch ist mehr als
eine Summe von verschiedenen Organsystemen, welche unabhängig
voneinander aus dem Lot geraten sind.
Den Ausgangspunkt einer ganzheitlichen Diagnose bilden
traditionell naturheilkundliche Befunderhebungen, z. B. der
östlichen Heilweisen (Chinesische Medizin, Ayurveda) sowie
eventuell bereits vorhandene oder noch zu erhebende
schulmedizinische Befunde. Essentiell ist ebenso die Erörterung
aller körperlichen und möglicherweise auch emotionalen
und geistigen Beschwerden sowie die Herausarbeitung
ihrer möglichen Wechselwirkungen und ihr Bezug zu
den jeweiligen Lebensumständen.
Es gibt Grundfragen, die sich jedem Menschen im Laufe seines
Lebens stellen: Was ist meine Aufgabe, der Sinn meines
Lebens? Wie kann ich Verluste überwinden? Wie kann ich
anderen Menschen verzeihen? Welche Muster aus meinem
62
sozialen Umfeld prägen mein Verhalten unbewusst
und hindern mich daran, ein erfüllteres Leben
zu führen? Auch dafür bietet Weg der Mitte
vertiefende Hilfestellung im Rahmen verschiedener
ganzheitlicher Seminare, wie z. B. „Abschied
und Neubeginn“, „Versöhnung als Lebensthema“
oder „Familienstellen nach Bert Hellinger“.
Im Laufe einer Behandlung kann es sich als sinnvoll
erweisen, dass Sie vorübergehend von weiteren
Therapeut*innen des Teams mit ergänzenden
naturheilkundlichen Ansätzen behandelt werden.
Auch hierfür bietet das Weg der Mitte Gesundheitssystem
und das breit gefächerte und fundierte
Angebot der Gemeinschaftspraxen Ihnen einen
optimalen Rahmen. Sie lernen, die Methoden und
Prinzipien im Alltag so anzuwenden, dass sich Ihre
Gesundheit durch eine gesteigerte Vitalität, eine
positive Lebenseinstellung und einen bejahenden
Lebensstil verbessert. Sie übernehmen zunehmend
selbst die Verantwortung für Ihre Gesundheit und
finden heraus, was für Ihre gesundheitliche Verfassung
nützlich und sinnvoll ist und was sich in Ihrer
individuellen Gesundheits- und Lebenspraxis gut
umsetzen lässt.
Reimund Grewe
Angewandte Verfahren und
Beratungen
• Akupunktur
• Atem- und Stimmtherapie
• Ayurveda
• Azidose-Therapie
• Bachblütentherapie
• BenefitMassagen ®
• BenefitYoga ® -Therapie
• Chinesische Medizin
• Craniosacral-Therapie
• Fußreflexzonen-Therapie
• Klassische Homöopathie
• Lymphdrainage
• Phytotherapie
• Schmerztherapie
• Beratung bei Krebs
• Ernährungsberatung
• Ganzheitliche Anamnese und
typologische Beratung
• Lifestyle-Beratung
• Orthopädische Beratung
• Vitalstoffberatung
Naturheilpraxen
Berlin-Zehlendorf
Telefon: 030 – 813 10 40
berlin@wegdermitte.de
Kloster Gerode
Telefon: 036072 – 82 00
klostergerode@wegdermitte.de
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Sommer im Kloster Gerode
Entspannung • Yoga • Musik • Innehalten • Gespräche • Natur • Genießen • Meditation
Kinder- und Jugendprogramm
• Kloster auf Zeit
Eintauchen in die heilende Kraft der
Natur – Lassen Sie sich verwöhnen
• Pfingsten – innere Einkehr
• Qigong und Shiatsu
Wohlfühlen durch die uralte
chinesische Heilkunst
Genießen Sie erholsame Tage inmitten eines 10 ha
großen Bio-Refugiums, in einer Oase der Ruhe
im Gesundheitszentrum Kloster Gerode - weit
ab von jeder Alltagshektik. Wenn Sie durch das Klostertor
kommen, fällt es Ihnen leicht, den Stress und die Anforderungen
des Alltags hinter sich zu lassen. Sie entspannen
hinein in die Ruhe des „Klosterlebens“ und können regenerieren
und wieder Kraft sammeln.
Entdecken Sie das Anwesen mit seinem bezaubernden
Heilpflanzengarten, und tauchen Sie ein in eine Atmosphäre,
die von Jahrhunderten geistigen Lebens zeugt.
• Meditatives Bogenschießen
In der Ruhe liegt die Kraft ...
• Work & Study
Gemeinsam leben, lernen und arbeiten
sowie Meditation
• BenefitYoga® Sommerwochen
Neue Impulse für mehr Lebensqualität
im Alltag
Viele Menschen kommen mit einem Bedürfnis nach Stille und innerer Einkehr, die sie in der Ruheoase Kloster Gerode finden. Garten und Park
laden dazu ein, die Natur zu jeder Jahreszeit zu genießen.
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Ihre Chance auf Veränderung
Sollten Sie auf der Suche nach einer neuen sinnerfüllenden Lebensaufgabe und an einem Mitwirken im Weg der Mitte Berlin oder Kloster
Gerode interessiert sein – Näheres siehe www.wegdermitte/stellenangebote.
Ausbildungsstellen im Kloster Gerode im Bereich Hausmanagement und als Gärtner • Mitwirken auf Zeit bei kreativen Projekten
Wir freuen uns über eine Bewerbung und ein gemeinsames Gespräch.
Kontakt Berlin: Uwe Fischer 030 - 814 10 67 • Kloster Gerode: Anke Clausen 036072 - 8200
„Und plötzlich weißt du, es ist Zeit, etwas Neues zu beginnen und dem Zauber des Anfangs zu vertrauen.“ Meister Eckhart
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Kooperations- und Netzwerkpartner
Weg der Mitte ist Mitglied u. a.
• im Paritätischen Wohlfahrtsverband Berlin und Thüringen
• in „Gesundheit Berlin“
• in der AGETHUR Landesvereinigung für Gesund heits förderung
in Thüringen
• im Bundesverband „Das früh geborene Kind“
• in der Gesellschaft für biologische Krebsabwehr (GfBK)
• im Kneipp-Verein
• in der Fördergemeinschaft der Karl und Veronika Carstens
Stiftung Natur und Medizin
• in „Eichsfeld aktiv“
• im Heimat- und Verkehrsverband Eichsfeld (HVE Eichsfeld
Touristik e.V.)
• im Netzwerk ökologischer Betriebe (NÖB Eichsfeld)
• im Europäischen Fachverband für Yogalehrer und Yogatherapeuten
EUYT
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Zusammenarbeit mit Kliniken, Gesundheitsinstitutionen, internationalen
Organisationen, Universitäten u. a.
• Berliner Krankenhäuser (Charité Universitätsmedizin, Vivantes
Klinikum, St. Josef-Krankenhaus, Waldkrankenhaus Spandau)
• Arbeitskreis Kind und Familie von Gesundheit Berlin e.V.
• Arbeitskreis Familie beim PARITÄTISCHEN Berlin
• Gesundheits- und Jugendämter verschiedener Berliner Bezirke
• Netzwerk Frühe Hilfen in Berlin
• Kranken- und Gesundheitskassen, wie z. B. AOK plus, Techniker
Krankenkasse
• TTG, Thüringer Tourismus GmbH, Erfurt
• International Association of Yoga Therapists (IAYT), USA
• Dr. Manmath Gharote, Lonavla Yoga Institute LYI for Literary and
Scientific Research in the Field of Pure and Applied Yoga Science,
Indien, in Zusammenarbeit mit Pune und Mumbai University
• Dr. Larry Payne, Samata International Center for Yoga Therapy,
Los Angeles, USA, in Zusammenarbeit mit Loyola Marymount
University
• Anne und Philip Neess, Nordlys Centre, Silkeborg, Dänemark
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Weg der Mitte gem. e. V. für ganzheitliche
Gesundheit, Bildung und Soziales
Ahornstr. 18
14163 Berlin-Zehlendorf
Telefon: 030 – 813 10 40
Fax: 030 – 813 82 81
Telefonzeiten Frontoffice:
Mo./ Di./ Do./ Fr. 9.30 – 12.30 Uhr
Di. + Mi. 17 – 19 Uhr
Astrid Kleinke
berlin@wegdermitte.de
Weg der Mitte – Daya Mullins Stiftung
gemeinnützig
Kloster Gerode
37345 Gerode, Sonnenstein
Telefon: 036072 – 82 00
Fax: 036072 – 820 24
Telefonzeiten Frontoffice:
Mo. – Fr. 10.00 – 12.30 Uhr
Di. 17 – 18:30 Uhr
Dr. Erika Schaller, Andrea Wallasch
klostergerode@wegdermitte.de
Ausführliche Informationen zu allen Programmen:
www.wegdermitte.de