Von wegen Meckerziege_Text von Sebastian Cramer_aus der tiergestützten / Dezember 2019
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TIERGESTÜTZTE INTERVENTION
sehr intelligenten T iere auch dur ch den
täglichen Kontakt zum Menschen an eindeutigen
K ommunikations- und Signallauten
orien tieren, d.h. z.B. lernen auf
ihren Namen oder andere Signalw orte
zu reagieren.
Des W eiteren k önnen wir anhand der
Ohren-, Schw anz und Rück enhaarstellung
erk ennen, wie sich die Z iege
gerade fühlt bzw. in welchem Zustand sie
sich g erade be findet. Al l die ses is t der
Ziege durch ihre extrem gut ausgeprägte
Sinneswahrnehmung möglich und dient
dem Überleben in der freien Natur.
Ziegen würden sich entziehen, w enn sie
genug haben oder wir ihren Be dürfnissen
nicht g erecht w erden. Das dien t
zum einen ihr er eig enen Ge sundheit,
kann aber auch sehr gut z ur Förderung
der sozialen Kompetenz von KlientInnen
genutzt w erden, da die Z iege klar
anzeigt, ob richtig auf sie eing egangen
worden ist oder nicht.
Eigene Ge fühle zuzula ssen, zu erleben
und zeigen zu können werden durch das
Verhalten der Z iegen besonders hervorgerufen.
Ebenso tr eten sie dur ch i hr
extrovertiertes V erhalten immer eine
Interaktion mit uns Me nschen und
geben somit ein Ge fühl v on Dazug e-
hörigkeit, Gruppenerleben und lösen
damit ab aus einer Isolation.
„Hochintelligent, voller Witz und
Schabernack lassen Ziegen garantiert
keine Langeweile aufkommen.“
(Alice Stern-Les Landes)
Beispiele für tierg erechte Einsatzmöglichkeiten
von Z iegen in der T GI, orientiert
an dem je weils he donischem
Budget des Individuums:
- Beobachtungs- und Ge sprächsanlässe
des Z iegenverhaltens (z.B. in der Herde
sowie in der fr eien Begegnung im Stall,
im Auslauf oder auf der Weide)
- Nahkontakt (z.B. Pflege mit Bür sten
o.ä., Str eicheln/Kraulen der Lieblingsstelle,
körpersprachliche/nonverbale Abgrenzungsprozesse)
Sebastian Cramer, Jahrgang 1987
B.A. Soziale Arbeit & Sozialpädagogik,
Erzieher, Psychotherapeut (HPG),
Sachverständiger und Gutachter,
Fachkraft, Dozent und Prüfer für TGI,
Reitpädagoge, Besuchs- und
Therapiebegleithundeteam, Hundeund
Pferdetrainer, Lern- und
Inklusionscoach, Leiter des Zentrums
für tiergestützte Therapie &
Pädagogik - „Helfende Tiere“
www.helfende-tiere.de
- Führtechniken (z.B. Ge schicklichkeitsparcours,
Einsa tz eine s T arget-Stick für
Tricks), (Natur -) Spazi ergänge, W anderungen,
Trekking)
- Stallarbeiten, Gehegegestaltung (z.B.
Versorgung und Verpflegung der Ziegen,
Umgestaltung und Bauen v on Hinder -
nissen u.ä.)
- Spiel- und W ettbewerbssequenzen
(z.B. gemeinsames Klettern, Springen)
Eine Risik obewertung in der T GI mit
Ziegen dürfen wir nicht aus dem Auge lassen…
- Das „ Ziegenhorn“ k ann V erletzungen
verursachen
- In be drohlich emp fundenen Situa tionen
können Ziegen flucht- und v erteidigungsbereit
reagieren
- Flaschenaufzuchten neigen eher z u
Distanz- und Respektlosigkeit gegenüber
Menschen
- Ohrenmarken, Fußfesseln u.ä. können
inner- und z wischenartlich z u V erletzungen
führen durch z.B. hängen bleiben
- Übertragung von Zoonosen
Dokumentationsnachweise sind
unerlässlich…
Jeder tier gestützte Einsa tz der Z iegen,
ebenso wie auch je der ander e T iereinsatz,
sollte im Nachg ang des Settings
dokumentiert und r egelmäßig e valuiert
werden. Dur ch die individuelle Dokumentation
de s Ablauf s samt Inhalt,
Besonderheiten, Ritualen sowie auch
Verhaltensweisen des Tieres kann in der
Auswertung ein aussag ekräftiges Ergebnis
erzielt werden und daraus ggf. weiterer
T rainings- oder ander weitiger V eränderungsbedarf
abg eleitet w erden.
Zusätzlich sollt en die ge sundheitlichen
Aspekte in einem T ierbestandsbuch o.ä.
festgehalten wer den. Neben den Basisdaten
je der Z iege wie Name, F arbstruktur/-kennzeichnung,
Größe , Gewicht,
Ohrmark ennummer sollten hier
die tier ärztlichen U ntersuchungen/
Kontrollen sowie Imp fung und En t-
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