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Leseprobe: Rembrandts Berliner Susanna und die beiden Alten - Die Schaffung eines Meisterwerks

Im Fokus der Kabinettausstellung von Gemäldegalerie und Kupferstichkabinett der Staatlichen Museen zu Berlin steht der Entstehungsprozess des Gemäldes 'Susanna und die beiden Alten' von Rembrandt, eines der großen Meisterwerke des Künstlers in Berlin. Thema des Bildes ist die alttestamentliche Geschichte der Susanna, der tugendhaften Frau eines reichen Mannes. Sie wird beim Bad in ihrem Garten von zwei alten Richtern beobachtet und durch verleumderische Erpressung zur Unzucht gedrängt, der sich Susanna aber verweigert. Für die Verwirklichung dieses besonderen Werkes bedurfte es insgesamt dreier Anläufe und einem Malprozess, der sich bis 1647 über 12 Jahre hinzog. Schließlich wartet dieses Buch mit einer Sensation auf: Dem Nachweis, dass das Gemälde durch Sir Joshua Reynolds, dem einflussreichsten englischen Maler des 18. Jahrhunderts, in dessen Besitz es sich einst befand, umfangreich überarbeitet wurde.

Im Fokus der Kabinettausstellung von Gemäldegalerie und Kupferstichkabinett der Staatlichen Museen zu Berlin steht der Entstehungsprozess des Gemäldes 'Susanna und die beiden Alten' von Rembrandt, eines der großen Meisterwerke des Künstlers in Berlin. Thema des Bildes ist die alttestamentliche Geschichte der Susanna, der tugendhaften Frau eines reichen Mannes. Sie wird beim Bad in ihrem Garten von zwei alten Richtern beobachtet und durch verleumderische Erpressung zur Unzucht gedrängt, der sich Susanna aber verweigert. Für die Verwirklichung dieses besonderen Werkes bedurfte es insgesamt dreier Anläufe und einem Malprozess, der sich bis 1647 über 12 Jahre hinzog. Schließlich wartet dieses Buch mit einer Sensation auf: Dem Nachweis, dass das Gemälde durch Sir Joshua Reynolds, dem einflussreichsten englischen Maler des 18. Jahrhunderts, in dessen Besitz es sich einst befand, umfangreich überarbeitet wurde.

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REMBRANDTS BERLINER<br />

SUSANNA UND DIE BEIDEN ALTEN<br />

— DIE SCHAFFUNG EINES MEISTERWERKS —


Im Zentrum des Katalogs zur Ausstellung von Kupferstichkabinett <strong>und</strong> Gemäldegalerie<br />

der Staatlichen Museen zu Berlin steht der Entstehungsprozess des Gemäldes<br />

<strong>Susanna</strong> <strong>und</strong> <strong>die</strong> <strong>beiden</strong> <strong>Alten</strong> von Rembrandt van Rijn. Es handelt sich um <strong>eines</strong><br />

der großen Meisterwerke des niederländischen Künstlers.<br />

Der langwierige Malprozess wurde von einem regen Austausch innerhalb der<br />

Rembrandt-Werkstatt begleitet. Eine erstaunlich große Anzahl von Zeichnungen <strong>und</strong><br />

Ölstu<strong>die</strong>n belegt <strong>die</strong> intensive Auseinandersetzung des Meisters <strong>und</strong> seiner Schüler<br />

mit <strong>die</strong>sem Thema. Das Buch zeigt erstmals alle bekannten Vorstu<strong>die</strong>n <strong>Rembrandts</strong><br />

<strong>und</strong> <strong>die</strong> Zeichnungen seiner Schüler zum Sujet. Es veranschaulicht auch,<br />

welche Bildveränderungen Rembrandt im Laufe der Zeit vornahm.<br />

Um 1635 schuf Rembrandt <strong>die</strong> erste Version seiner großformatigen Darstellung<br />

<strong>Susanna</strong> <strong>und</strong> <strong>die</strong> <strong>beiden</strong> <strong>Alten</strong> in Berlin. Er veränderte <strong>die</strong>se zwei Mal.<br />

Aufgr<strong>und</strong> der neuesten kunsttechnologischen <strong>und</strong> kunsthistorischen Untersuchungen<br />

des Gemäldes ist es heute möglich, <strong>die</strong> drei im Laufe der Zeit entstandenen<br />

Versionen von <strong>Rembrandts</strong> Hand zu rekonstruieren <strong>und</strong> damit <strong>die</strong> Entwicklung<br />

des Bildes bis in Details hinein nachzuvollziehen.<br />

Ergänzend dazu wird <strong>die</strong> Vielfalt der Darstellungen des Susannen-Themas<br />

in <strong>Rembrandts</strong> Werkstatt beleuchtet.<br />

Der heutige Zustand des Gemäldes entspricht jedoch nicht der von Rembrandt<br />

vollendeten Fassung. Ein Reproduktionsstich von Richard Earlom aus dem Jahr 1769<br />

dokumentiert <strong>die</strong> Fassung des Bildes, <strong>die</strong> Rembrandt 1647 der Nachwelt hinterließ.<br />

Wie sich jetzt herausstellte, wurde das Gemälde in der zweiten Hälfte des<br />

18. Jahrh<strong>und</strong>erts von dem englischen Maler Sir Joshua Reynolds umfassend überarbeitet.<br />

Reynolds änderte <strong>und</strong> eliminierte dabei nicht nur Details, sondern griff<br />

weitreichend in <strong>die</strong> gesamte Erscheinung des Werkes ein,<br />

indem er ganze Partien überarbeitete.


REMBRANDTS BERLINER<br />

SUSANNA UND DIE BEIDEN ALTEN<br />

— DIE SCHAFFUNG EINES MEISTERWERKS —<br />

für das Kupferstichkabinett <strong>und</strong> <strong>die</strong> Gemäldegalerie<br />

Staatliche Museen zu Berlin<br />

herausgegeben von Holm Bevers, Katja Kleinert <strong>und</strong> Claudia Laurenze-Landsberg<br />

E. A. Seemann


IMPRESSUM<br />

<strong>Die</strong>ser Katalog erscheint zur Ausstellung<br />

<strong>Rembrandts</strong> <strong>Berliner</strong> <strong>Susanna</strong> <strong>und</strong> <strong>die</strong> <strong>beiden</strong><br />

<strong>Alten</strong>. <strong>Die</strong> <strong>Schaffung</strong> <strong>eines</strong> <strong>Meisterwerks</strong><br />

Kupferstichkabinett, Staatliche Museen zu<br />

Berlin<br />

Gemäldegalerie, Staatliche Museen zu Berlin<br />

Kulturforum, Potsdamer Platz<br />

3. März 2015–31. Mai 2015<br />

Direktion Kupferstichkabinett<br />

Heinrich Schulze Altcappenberg<br />

Direktion Gemäldegalerie<br />

Bernd Lindemann<br />

Ausstellung <strong>und</strong> Katalog<br />

Holm Bevers, Katja Kleinert, Claudia<br />

Laurenze-Landsberg<br />

Redaktion<br />

Holm Bevers, Katja Kleinert, Claudia<br />

Laurenze-Landsberg<br />

Juliana Wilde (Berlin) sei für <strong>die</strong> Unterstützung<br />

bei den umfassenden Recherchen<br />

zum »Zuckerkistenholz« gedankt.<br />

Publikationsmanagement <strong>und</strong><br />

-koordination<br />

Sigrid Wollmeiner, Diana Fleischer<br />

Konservatorische Betreuung<br />

Kupferstichkabinett: Georg Josef <strong>Die</strong>tz,<br />

Renate Fricke<br />

Gemäldegalerie: Babette Hartwieg,<br />

Claudia Laurenze-Landsberg<br />

Bildredaktion<br />

Andreas Heese, Bildarchiv Preußischer<br />

Kulturbesitz<br />

Ausstellungsorganisation<br />

Mara Johanna Weiß<br />

Ausstellungssekretariat<br />

Ira Fröhlich, Julie Rowlins<br />

Aufbau der Ausstellung<br />

Christine Exler, Michel Hansow, Christian<br />

Liehm, Peter Scheel<br />

Kupferstichkabinett, Staatliche Museen<br />

zu Berlin<br />

Matthäikirchplatz 8, 10785 Berlin<br />

kk@smb.spk-berlin.de<br />

www.kupferstichkabinett.de<br />

Gemäldegalerie, Staatliche Museen zu Berlin<br />

Stauffenbergstr. 40, 10785 Berlin<br />

gg@smb.spk-berlin.de<br />

www.gemäldegalerie.de<br />

www.smb.museum<br />

Umschlag<br />

Abbildung vorn: Rembrandt, <strong>Susanna</strong> <strong>und</strong><br />

<strong>die</strong> <strong>beiden</strong> <strong>Alten</strong>, 1647, Berlin, Gemäldegalerie;<br />

Figurenstu<strong>die</strong> für eine <strong>Susanna</strong> im Bade,<br />

um 1647, Berlin, Kupferstichkabinett<br />

Abbildung vordere Klappe: Von Joshua<br />

Reynolds vorgenommene Überarbeitungen<br />

an <strong>Rembrandts</strong> <strong>Susanna</strong> <strong>und</strong> <strong>die</strong> <strong>beiden</strong> <strong>Alten</strong><br />

Abbildung hintere Klappe: Gerbrand van den<br />

Eeckhout, <strong>Susanna</strong> <strong>und</strong> <strong>die</strong> <strong>beiden</strong> <strong>Alten</strong>,<br />

um 1635–36, Berlin, Kupferstichkabinett<br />

Bildnachweis<br />

Amsterdam, Rijksmuseum, Rijksprentenkabinet:<br />

Abb. 14, S. 53<br />

Bayonne, Musée Bonnat-Helleu/A. Vaquero:<br />

Abb. 35, S. 34<br />

Bayonne, Musée Bonnat, Photo RMN-<br />

Grand-Palais/René – Gabriel Ojéda:<br />

Abb. 8, S. 47<br />

Berlin, Helmholtz-Zentrum Berlin:<br />

Abb. 4, 5, 6, S. 86–87<br />

Herzog Anton Ulrich-Museum Braunschweig,<br />

Kunstmuseum des Landes Niedersachsen,<br />

Fotonachweis: Museumsfotograf: Abb. 17, S. 56<br />

Budapest, Museum der Bildenden Künste:<br />

Abb. 22, S. 26; Abb. 4, S. 40; Abb. 11, S. 50<br />

Den Haag, Royal Picture Gallery Mauritshuis:<br />

Abb. 19, S. 24<br />

Dresden, Staatliche Kunstsammlungen,<br />

Kupferstich-Kabinett: Abb. 7, S. 46<br />

Paris, Musée du Louvre: Dist. RMN-Grand<br />

Palais/Hervé Lewan dowski: Abb. 34, S. 33<br />

Paris, Musée du Louvre Collection Rothschild,<br />

Photo RMN-Grand Palais (musée<br />

du Louvre)/Thierry Le Mage: Abb. 15, S. 54<br />

Melbourne, National Gallery of Victoria:<br />

Abb. 21, S. 26; Abb. 6, S. 44<br />

Stuttgart, Staatsgalerie, Graphische Sammlung:<br />

Abb. 9, S. 48<br />

Wrocław/Breslau, Ossoliński-Nationalbibliothek<br />

(Zakład Narodowy im. Ossolińskich):<br />

Abb. 16, S. 55<br />

Alle übrigen Abbildungen:<br />

Staatliche Museen zu Berlin, Kupferstichkabinett/Jörg<br />

P. Anders/Volker-H. Schneider/<br />

Archiv<br />

Staatliche Museen zu Berlin, Gemäldegalerie/<br />

Jörg P. Anders/Claudia Laurenze-Landsberg/<br />

Christoph Schmidt/Volker-H. Schneider/<br />

Archiv<br />

Umschlaggestaltung, Layout <strong>und</strong> Satz:<br />

WERK & SATZ, Berlin<br />

Verlagskoordination: Caroline Keller<br />

Lektorat: Can Aydın, Iris Klein<br />

Herstellung: Sabine Artner<br />

Reproduktionen: Me<strong>die</strong>n Profis GmbH,<br />

Leipzig<br />

Druck <strong>und</strong> Bindung: Westermann Druck<br />

Zwickau<br />

Bibliografische Information der Deutschen<br />

Nationalbibliothek<br />

<strong>Die</strong> Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet<br />

<strong>die</strong>se Publikation in der Deutschen<br />

Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische<br />

Daten sind im Internet über<br />

http://dnb.dnb.de abrufbar.<br />

Alle Rechte, insbesondere das Recht auf<br />

Vervielfältigung <strong>und</strong> Verbreitung sowie Übersetzung,<br />

vorbehalten. Kein Teil <strong>die</strong>ses Werkes<br />

darf in irgendeiner Form ohne schriftliche<br />

Genehmigung der Rechteinhaber reproduziert<br />

oder unter Verwendung elektronischer<br />

Systeme verarbeitet, vervielfältigt oder verbreitet<br />

werden.<br />

© 2015 Staatliche Museen zu Berlin –<br />

Preußischer Kulturbesitz, <strong>die</strong> Autoren<br />

<strong>und</strong> E. A. Seemann Verlag in der Seemann<br />

Henschel GmbH & Co. KG, Leipzig<br />

www.seemann-verlag.de<br />

ISBN 978-3-86502-356-8<br />

Printed in Germany


INHALT<br />

Vorwort 5<br />

Heinrich Schulze Altcappenberg, Bernd Lindemann<br />

Zum Thema »<strong>Susanna</strong> <strong>und</strong> <strong>die</strong> <strong>beiden</strong> <strong>Alten</strong>« (<strong>Susanna</strong> im Bade) 7<br />

Holm Bevers<br />

Wandlungen <strong>eines</strong> Gemäldes – <strong>Rembrandts</strong> <strong>Berliner</strong> <strong>Susanna</strong> <strong>und</strong> <strong>die</strong> <strong>beiden</strong> <strong>Alten</strong> 13<br />

Katja Kleinert/Claudia Laurenze-Landsberg<br />

Das <strong>Susanna</strong>-Thema im Werkstattzusammenhang: Zeichnungen 37<br />

Holm Bevers<br />

Der korrigierte Rembrandt 61<br />

Katja Kleinert/Claudia Laurenze-Landsberg<br />

Zuckerkistenholz – ein außergewöhnlicher Bildträger 75<br />

Katja Kleinert/Claudia Laurenze-Landsberg<br />

Technische Aufnahmen 85<br />

Werkliste 89<br />

Literatur 100


AUSSTELLUNG REMBRANDT: SUSANNA UND DIE BEIDEN ALTEN<br />

VORWORT<br />

Mit <strong>die</strong>sem Katalog stellen sich <strong>die</strong> Gemäldegalerie<br />

<strong>und</strong> das Kupferstichkabinett der<br />

Staatlichen Museen zu Berlin nicht nur als<br />

Ausstellungs- <strong>und</strong> Sammlungshäuser, sondern auch als<br />

Forschungsinstitutionen von Rang vor. Nachdem Jan<br />

Kelch (<strong>und</strong> eben nicht, wie häufig irrtümlich geschrieben,<br />

das Rembrandt Research Project) im Jahr 1986 aufgr<strong>und</strong><br />

neuer <strong>und</strong> neuartiger Untersuchungen den berühmten<br />

Mann mit dem Goldhelm als Arbeit aus dem Umkreis <strong>Rembrandts</strong><br />

neu einordnete, stellen wir nunmehr <strong>die</strong> aktuellen<br />

Forschungsergebnisse zu einem weiteren Rembrandt-<br />

Gemälde vor.<br />

Seit einigen Jahren kooperiert <strong>die</strong> Gemäldegalerie<br />

mit dem Rijksbureau voor Kunsthistorische Documentatie<br />

in Den Haag. Dort entsteht eine neue Datenbank zu<br />

Rembrandt <strong>und</strong> seinem Œuvre, großzügig finanziert von<br />

der Andrew W. Mellon Fo<strong>und</strong>ation. Und bereits seit geraumer<br />

Zeit ist <strong>die</strong> Gemäldegalerie eine Partnerschaft mit dem<br />

Helmholtz-Zentrum Berlin eingegangen, um mithilfe der<br />

Neutronenautoradiografie Einblick in <strong>die</strong> Entstehung von<br />

Gemälden zu gewinnen. In der Gemäldegalerie arbeiten Dr.<br />

Katja Kleinert <strong>und</strong> Claudia Laurenze-Landsberg intensiv<br />

zusammen, um, nicht nur auf der Gr<strong>und</strong>lage <strong>die</strong>ses wichtigen<br />

bildgebenden Verfahrens, sondern auch mit den Methoden<br />

der Gemäldetechnologie <strong>und</strong> der Kunstgeschichte<br />

unsere Rembrandt-Bilder erneut auf den Prüfstand zu bringen.<br />

Es sind einige Revisionen bisheriger Vorstellungen<br />

<strong>und</strong> Überzeugungen zu erwarten – <strong>die</strong> wohl sensationellste<br />

stellen wir hier vor: Wie sich gezeigt hat, ist das Gemälde<br />

<strong>Susanna</strong> <strong>und</strong> <strong>die</strong> <strong>beiden</strong> <strong>Alten</strong> nicht in einem Zuge entstanden<br />

– Rem brandt hat vielmehr drei Anläufe benötigt, um<br />

es in einem Zeitraum von wahrscheinlich über zwölf Jahren<br />

zu vollenden. Im 18. Jahrh<strong>und</strong>ert widerfuhr dem Bild dann<br />

ein kurioses Schicksal: Der bedeutende Maler Sir Joshua<br />

Reynolds, in dessen Besitz es sich von 1769–92 befand, veränderte<br />

es so gravierend, dass es heute eigentlich Rembrandt<br />

<strong>und</strong> Reynolds etikettiert werden müsste.<br />

Das <strong>Berliner</strong> Kupferstichkabinett besitzt <strong>die</strong> weltweit<br />

bedeutendste Zeichnungssammlung <strong>Rembrandts</strong>. Sie<br />

wurde zum Rembrandt-Jahr 2006 von Dr. Holm Bevers,<br />

Hauptkustos <strong>und</strong> Kurator der niederländischen Kunst<br />

am Hause, kritisch e<strong>die</strong>rt. Unter den Arbeiten auf Papier<br />

im Kupferstichkabinett befinden sich nun einige zentrale<br />

Werke zum Thema der <strong>Susanna</strong>, <strong>die</strong> sich auf entsprechende<br />

Gemälde des Schwesterhauses beziehen <strong>und</strong> <strong>die</strong><br />

Bild- <strong>und</strong> Themengenese von den ersten Anregungen an<br />

erhellen: Dazu gehören <strong>die</strong> Nachzeichnung <strong>Rembrandts</strong><br />

nach dem Susannen-Bild s<strong>eines</strong> Lehrers Pieter Lastman,<br />

dann <strong>die</strong> eigenhändige, betörende Figurenstu<strong>die</strong> <strong>Rembrandts</strong><br />

zu eben seinem Gemälde der <strong>Susanna</strong> sowie<br />

weitere Stu<strong>die</strong>nblätter zum Thema von Rembrandt <strong>und</strong><br />

seinen Schülern, ergänzt um wenige gezielte Leihgaben<br />

aus Budapest <strong>und</strong> Dresden. Der hier vorliegende Katalog<br />

enthält erstmals alles Material von Rembrandt <strong>und</strong> seinem<br />

Kreis zu dem Thema, kann also als Standardwerk zu<br />

dem Komplex gelten. Er präsentiert nicht nur den hoch<br />

differenzierten Reichtum zweier parallel gewachsener<br />

Weltsammlungen in Berlin, er ist auch das Ergebnis einer<br />

engen wissenschaftlichen Kooperation von Gemäldegalerie<br />

<strong>und</strong> Kupferstichkabinett, <strong>die</strong> zudem in einer ebenfalls<br />

gemeinsam konzipierten Ausstellung anschaulich wird.<br />

Unser besonderer Dank gilt den Leihgebern der<br />

Ausstellung, dem Museum der Bildenden Künste, Budapest,<br />

<strong>und</strong> dem Kupferstich-Kabinett der Staatlichen Kunstsammlungen<br />

Dresden. Ferner danken wir den folgenden<br />

Kolleginnen <strong>und</strong> Kollegen, <strong>die</strong> auf vielfältige Weise geholfen<br />

haben, das Vorhaben zu realisieren: Matthias Alfeld,<br />

Szilvia Bodnár, Lucy Davis <strong>und</strong> Alexandra Gent, Thomas<br />

Döring, Bernd Ebert <strong>und</strong> Jan Schmidt, Michiel Franken<br />

<strong>und</strong> Wietske Donkersloot, Chris Gravett, Hans-Martin<br />

Kaulbach, Petra Kayser, Bernhard Maaz, Gudula Metze,<br />

Tobias Pfeifer-Helke, Peter Schatborn, Gerald Schulz,<br />

Sabine Schwertfeger, Jørgen Wadum sowie Rainer Wendler<br />

<strong>und</strong> Christoph Schmidt.<br />

Der letzte große Dank geht an Dr. Katja Kleinert,<br />

Claudia Laurenze-Landsberg sowie Dr. Holm Bevers. Bei<br />

ihnen lag <strong>die</strong> wissenschaftliche <strong>und</strong> kuratorische Verantwortung<br />

für den Katalog <strong>und</strong> <strong>die</strong> Ausstellung. Sie vermochten<br />

es gemeinsam, eine komplizierte Aufgabe kunsthistorischer<br />

<strong>und</strong> kunsttechnologischer Forschung zu lösen <strong>und</strong> für<br />

<strong>die</strong> Fachwelt wie für das breitere Publikum aufzubereiten.<br />

Bernd Wolfgang Lindemann<br />

Heinrich Schulze Altcappenberg


6


HOLM BEVERS<br />

ZUM THEMA<br />

»SUSANNA UND DIE BEIDEN ALTEN«<br />

(SUSANNA IM BADE)<br />

Das Thema entstammt einem apokryphen Anhang<br />

zum alttestamentlichen Buch des Propheten<br />

Daniel (Zusätze zu Dan., 1–64). In Babylon lebt<br />

zur Zeit des jüdischen Exils ein reicher Mann namens Jojakim.<br />

Als Richter sind zwei Älteste aus dem Volk berufen,<br />

<strong>die</strong> ihr Amt in seinem Haus ausüben. <strong>Susanna</strong>, <strong>die</strong> schöne<br />

<strong>und</strong> tugendhafte Frau Jojakims, pflegt mittags im Garten<br />

ihres Mannes umherzugehen. Dabei wird sie von den <strong>beiden</strong><br />

<strong>Alten</strong> beobachtet, <strong>die</strong> in Liebe zu ihr entbrennen <strong>und</strong><br />

sie begehren, <strong>und</strong> zwar zunächst unabhängig voneinander.<br />

Als sie dann einander ihre Liebe zu <strong>Susanna</strong> eingestehen,<br />

werden sie zu Komplizen <strong>und</strong> verabreden sich <strong>eines</strong> Tages<br />

in Jojakims Garten , um der Frau nachzustellen. Da es heiß<br />

an <strong>die</strong>sem Tag ist, schickt <strong>Susanna</strong> ihre Mägde fort, um Öl<br />

<strong>und</strong> Salben für ein Bad herbeizuholen. Den Garten aber<br />

sollen sie schließen, damit sie in Ruhe baden könne. <strong>Die</strong><br />

Richter, <strong>die</strong> <strong>die</strong> Frau belauscht haben, kommen nun aus<br />

ihrem Versteck heraus <strong>und</strong> bedrängen sie. Sie drohen ihr,<br />

sie im Falle ihrer Verweigerung des Ehebruchs mit einem<br />

Jüngling zu bezichtigen. »Das Gartentor ist verschlossen<br />

<strong>und</strong> niemand sieht uns; wir brennen vor Verlangen nach<br />

dir: Sei uns zu Willen <strong>und</strong> gib dich uns hin! Weigerst du<br />

dich, dann bezeugen wir gegen dich, dass ein junger Mann<br />

bei dir war <strong>und</strong> dass du deshalb <strong>die</strong> Mädchen weggeschickt<br />

hast.« (ebd., 20–21). <strong>Susanna</strong> erkennt, dass es keine Rettung<br />

gibt, wie sie sich auch verhält. Willigt sie ein, sündigt<br />

sie, wehrt sie sich, ist sie der Rache ihrer Bedränger ausgesetzt<br />

<strong>und</strong> ihr droht <strong>die</strong> Todesstrafe für Ehebruch. »Ich<br />

bin bedrängt von allen Seiten: wenn ich es tue, so droht<br />

mir der Tod; tue ich es aber nicht, so werde ich euch nicht<br />

entrinnen. Es ist besser für mich, es nicht zu tun <strong>und</strong> euch<br />

in <strong>die</strong> Hände zu fallen, als gegen den Herrn zu sündigen.«<br />

(ebd., 22–24). Es folgt ihr lauter Schrei nach Hilfe, dann<br />

das Schreien der <strong>beiden</strong> <strong>Alten</strong> <strong>und</strong> deren erste lügnerische<br />

Erklärung gegenüber den herbeigeeilten Haus<strong>die</strong>nern. Vor<br />

Gericht gestellt, beteuert <strong>Susanna</strong> ihre Unschuld. Aufgr<strong>und</strong><br />

der Falschaussagen der <strong>beiden</strong> <strong>Alten</strong>, <strong>die</strong> in dem<br />

Prozess als Ankläger, Zeugen <strong>und</strong> Richter zugleich auftreten,<br />

wird <strong>Susanna</strong> wegen Ehebruchs zum Tode verurteilt.<br />

Man glaubt den Männern, weil sie <strong>die</strong> Ältesten des Volkes<br />

<strong>und</strong> zugleich Richter sind. Laut ruft <strong>Susanna</strong> in ihrer<br />

Not den Herrn an <strong>und</strong> bezeugt ihre Unschuld – <strong>und</strong> wird<br />

erhört. Als man sie zur Hinrichtungsstätte führt, tritt der<br />

junge Daniel aus der Menge. Göttliche Eingebung sagt<br />

ihm, dass <strong>die</strong> Frau unschuldig sei, <strong>und</strong> er überführt <strong>die</strong><br />

<strong>beiden</strong> Richter der Lüge. Er verhört <strong>die</strong> Männer getrennt.<br />

Einen jeden fragt er, unter welchem Baum er <strong>Susanna</strong> mit<br />

dem vermeintlichen Jüngling ertappt habe. Da verstricken<br />

sie sich in widersprüchliche Aussagen: Der eine will<br />

sie unter einer Zeder (nach anderer Version unter einer<br />

Linde), der andere unter einer Eiche beobachtet haben.<br />

Der Falschaussage überführt, müssen <strong>die</strong> <strong>beiden</strong> Richter<br />

anstelle <strong>Susanna</strong>s sterben.<br />

In der mittelalterlichen Kunst wurde <strong>die</strong><br />

Geschichte der <strong>Susanna</strong> in Form von Zyklen mit bis zu<br />

sechs Einzelbildern behandelt. Dabei wurden in erster<br />

Linie <strong>die</strong> Szenen der falschen Anklage der <strong>Susanna</strong> sowie<br />

ihrer Verteidigung <strong>und</strong> Errettung durch Daniel wiedergegeben.<br />

Der Rechtsaspekt der Geschichte stand also<br />

im Vordergr<strong>und</strong>. Im Laufe des 16. Jahrh<strong>und</strong>erts wurde<br />

<strong>die</strong> Geschichte gehäuft zu einem Bildthema, oft noch<br />

in Folgen mit Darstellungen von mehreren Momenten<br />

7


HOLM BEVERS<br />

1<br />

Annibale Carracci, <strong>Susanna</strong> <strong>und</strong> <strong>die</strong> <strong>beiden</strong> <strong>Alten</strong>, Ra<strong>die</strong>rung<br />

<strong>und</strong> Grabstichel, um 1590–95, Berlin, Kupferstichkabinett.<br />

der biblischen Erzählung, etwa in zwei Stichserien nach<br />

dem holländischen Künstler Maarten van Heemskerck<br />

(1498–1574), 1 aber auch in grafischen <strong>und</strong> zeichnerischen<br />

Einzelblättern sowie in Gemälden. 2 Doch fand nun – ausgehend<br />

offensichtlich von oberitalienischen Vorbildern 3 –<br />

eine Szene absoluten Vorrang vor allen anderen: Das an<br />

einem Wasserbecken oder Brunnen stattfindende Bad der<br />

<strong>Susanna</strong>. Es bildeten sich zwei Darstellungstypen heraus:<br />

einerseits <strong>die</strong> Belauschung <strong>und</strong> <strong>die</strong> Beobachtung <strong>Susanna</strong>s<br />

durch <strong>die</strong> lüsternen <strong>Alten</strong> – <strong>Rembrandts</strong> kleine Tafel von<br />

1636 in Den Haag bietet hierfür ein Beispiel (Abb. 19 auf<br />

S. 24) –, andererseits <strong>die</strong> handgreifliche Bedrängung <strong>und</strong><br />

Bedrohung der jungen Frau. Den letzteren Typus wählte<br />

Rembrandt in seinem Gemälde von 1647 zum Thema.<br />

Es sei an <strong>die</strong>ser Stelle angemerkt, dass im Bibeltext nicht<br />

davon <strong>die</strong> Rede ist, dass <strong>Susanna</strong> beim Bade belauscht <strong>und</strong><br />

überrascht wurde. Auch wird nicht berichtet, dass sie in<br />

dem Moment nackt gewesen sei. Noch sind ja <strong>die</strong> <strong>Die</strong>nerinnen<br />

nicht zurück, <strong>die</strong> ihr <strong>die</strong> für das Bad nötigen Utensilien<br />

bringen sollen! Selbst <strong>die</strong> körperliche Attacke der<br />

<strong>Alten</strong> wird nicht erwähnt; im Text wird <strong>die</strong> Frau nur verbal<br />

angegriffen. <strong>Die</strong> in der Kunst übliche Darstellung der<br />

körperlich bedrohten, nackten <strong>Susanna</strong> im Bade stellt also<br />

eine bildliche Freiheit gegenüber der literarischen Vorlage<br />

dar. Der einmal geschaffene Bildtypus, so unterschiedlich<br />

er auch ausgeprägt wurde, blieb in der europäischen<br />

Kunst, <strong>und</strong> auch in der niederländischen Bildtradition<br />

zur Zeit <strong>Rembrandts</strong>, kanonisch. 4 Ein berühmtes Vorbild<br />

für den »Überfalltypus« wurde eine Ra<strong>die</strong>rung des italienischen<br />

Künstlers Annibale Carracci (1560–1609) von<br />

1590–95 (Abb. 1). 5<br />

Bestimmte biblische <strong>und</strong> mythologische Themen<br />

<strong>die</strong>nten in der bildenden Kunst häufig als Vorwand<br />

für Aktdarstellungen von Frauen, bevorzugt von jungen,<br />

schönen Frauen mit all ihren körperlichen Reizen. Besondere<br />

Aufmerksamkeit erfuhren <strong>die</strong> alttestamentlichen<br />

Geschichten der Bathseba, der schönen Frau des Uria,<br />

<strong>die</strong> beim Bade von König David beobachtet <strong>und</strong> von <strong>die</strong>sem<br />

verführt wurde (2. Samuel 11, 2–27), <strong>und</strong> eben der<br />

<strong>Susanna</strong>. Das Bild der frommen <strong>und</strong> schönen Ehefrau des<br />

Jojakim übte auf Maler <strong>und</strong> Betrachter eine besonders<br />

reizvolle Spannung aus: Denn <strong>Susanna</strong> war dem Bibelbericht<br />

<strong>und</strong> vielen späteren Textauslegungen zufolge nachgerade<br />

eine Verkörperung der Keuschheit. Sie blieb trotz der<br />

Todesdrohung tugendhaft <strong>und</strong> ihrem Ehemann absolut<br />

treu. In bildlichen Darstellungen war es andererseits möglich,<br />

ihren nackten Körper anzusehen <strong>und</strong> sich an ihm zu<br />

erfreuen, den Anblick ihres Fleisches <strong>und</strong> ihrer Schönheit<br />

zu genießen. 6 <strong>Susanna</strong> im Bade war ein überaus erotischer<br />

Bildgegenstand. <strong>Die</strong>se dem Thema innewohnende Spannung:<br />

Keuschheit einerseits, Erotik andererseits, war den<br />

Zeitgenossen von Rembrandt deutlich bewusst.<br />

8


ZUM THEMA »SUSANNA UND DIE BEIDEN ALTEN« (SUSANNA IM BADE)<br />

Gab eine Frau ein Susannen-Bild in Auftrag oder<br />

war ihr ein solches Bild gewidmet, überwog wohl der<br />

Aspekt der tugendhaften Keuschheit vor dem sexuellen<br />

Inhalt der Szene. So erscheint das Bild der <strong>Susanna</strong> im<br />

Bade in einem St<strong>und</strong>enbuch, das Maria von Burg<strong>und</strong> <strong>und</strong><br />

ihrem Gatten, Kaiser Maximilian, gehörte. <strong>Die</strong> Darstellung<br />

wird von einem Bittgebet begleitet, in dem um Schonung<br />

vor allen »Gefahren <strong>und</strong> Qualen« <strong>und</strong> vor »allen falschen<br />

Zeugen« gebeten wird. <strong>Susanna</strong> ist hier also ein Vorbild<br />

für eine durch falsche Zeugen bedrohte <strong>und</strong> zweifellos<br />

auch für eine sittsame <strong>und</strong> keusche Frau. 7 Ihre Darstellung<br />

entspricht dabei weit mehr dem biblischen Bericht<br />

als viele andere Bilder. <strong>Die</strong> schöne Buchminiatur zeigt sie<br />

nicht nackt, sondern züchtig mit einem hochgeschlossenen<br />

Gewand <strong>und</strong> einem Turban bekleidet, <strong>und</strong> sie ist erst<br />

im Begriff, ins Bad zu steigen, während sie von den <strong>beiden</strong><br />

<strong>Alten</strong> aus dem Hintergr<strong>und</strong> belauscht wird. <strong>Susanna</strong><br />

als Vorbild <strong>und</strong> Ideal für Tugend <strong>und</strong> christliche Standhaftigkeit<br />

war Thema <strong>eines</strong> Predigtbuches des protestantischen<br />

Predigers Christoph Welhammer (1585–1646),<br />

das 1639 in Nürnberg erschien. <strong>Die</strong> Schrift mit dem Titel<br />

<strong>Susanna</strong> <strong>die</strong> Keusche: das ist: einfältige doch schriffmäßige<br />

Erklärung der schönen <strong>und</strong> lehrreichen Historien von <strong>Susanna</strong><br />

<strong>und</strong> Daniel gibt in 20 Predigten, <strong>die</strong> von Szenen der Susannen-Geschichte<br />

ausgehen, Moral- <strong>und</strong> Lehranweisungen<br />

für ein züchtiges, sittsames <strong>und</strong> gerechtes Eheleben von<br />

Mann <strong>und</strong> Frau. 8 Und Rubens widmete 1620 seine Darstellung<br />

der <strong>Susanna</strong> im Bade, <strong>die</strong> Lucas Vorster man im<br />

Stich festgehalten hatte (Abb. 3 auf S. 15), laut Inschrift als<br />

seltenes Beispiel von Keuschheit (rarum hoc Pudicitiae exemplar)<br />

der hochgelehrten <strong>und</strong> mit ihm befre<strong>und</strong>eten Anna<br />

Roemers Visscher (1583–1651), der zu ihrer Zeit für ihre<br />

sexuelle Enthaltsamkeit berühmten holländischen Dichterin.<br />

9 Rubens setzte sich dabei mit der bereits erwähnten<br />

Darstellung des Annibale Carracci auseinander (Abb. 1).<br />

Rubens’ <strong>Susanna</strong>, auch ein Vorbild für Rem brandt (siehe<br />

S. 16), wird gerade von einem der <strong>beiden</strong> <strong>Alten</strong>, der durch<br />

eine auffallende Zahnlücke als hässlicher <strong>und</strong> wohl auch<br />

verleumderischer Mann charakterisiert ist (siehe S. 66,<br />

68), entkleidet, während der andere gestenreich auf sie<br />

einredet. Sie sitzt in zusammengekrümmter Haltung <strong>und</strong><br />

blickt aus dem Bild hinaus auf den Betrachter, als suche<br />

sie bei <strong>die</strong>sem Hilfe in ihrer Bedrängnis. Sollen wir sie,<br />

<strong>die</strong> merkwürdig unberührt von den Zugriffen der <strong>beiden</strong><br />

<strong>Alten</strong> erscheint, als Verkörperung der stoischen<br />

Seelenruhe verstehen? Beabsichtigte Rubens mit <strong>die</strong>ser<br />

Haltung, dass der Betrachter zum Komplizen der <strong>beiden</strong><br />

<strong>Alten</strong> wird, dass <strong>die</strong> Frau uns als Angaffer ihres nackten<br />

Körpers ertappt? Damit sind wir beim zweiten Aspekt der<br />

Susannen-Bilder.<br />

Körperliche Schönheit stachelt <strong>die</strong> Liebe <strong>und</strong> <strong>die</strong><br />

sinnliche Begierde an, <strong>und</strong> schuld daran ist der höchste<br />

der fünf Sinne, der Gesichtssinn, das menschliche Auge. 10<br />

<strong>Die</strong> <strong>beiden</strong> <strong>Alten</strong> beobachten <strong>Susanna</strong> zuerst, bevor sie<br />

<strong>die</strong>se begehren. Doch auch Bilder von nackten Frauenkörpern<br />

reichen aus, um den männlichen Betrachter zu<br />

reizen <strong>und</strong> Begierde zu erzeugen. <strong>Die</strong>ser Gedanke wird in<br />

zahlreichen Texten seit der Antike ausgeführt. Der große<br />

holländische Dichter Joost van den Vondel (1587–1679)<br />

verfasste in Form einer Ekphrasis (Bildbeschreibung)<br />

<strong>eines</strong> italienischen Susannen-Bildes ein Gedicht, in dem<br />

er betont, dass sich keiner der aufregenden Reize von<br />

<strong>Susanna</strong> entziehen könne. Er beschreibt nicht nur ihren<br />

Nacken <strong>und</strong> ihre Schultern, als wären sie von lebendigem<br />

Fleisch, sondern auch ihre munteren Augen, <strong>die</strong><br />

in uns das Feuer entflammen würden, <strong>und</strong> ihren M<strong>und</strong>,<br />

den man gerne küssen möchte. 11 Gerade <strong>die</strong>se Wirkung<br />

infolge der Betrachtung von nackten Frauen in Bildern<br />

kritisierte sein Dichterkollege Jacob Cats (1577–1660) mit<br />

heftigen Worten. Er warnte vor den Gefahren des Auges<br />

<strong>und</strong> bezog sich dabei ausdrücklich auf mythologische <strong>und</strong><br />

biblische Darstellungen wie auf <strong>die</strong>jenigen von David <strong>und</strong><br />

Bathseba. Auch der Dichter <strong>und</strong> sittenstrenge Prediger<br />

Dirck Raphaelsz. Camphuysen (1586–1627) verurteilte<br />

<strong>die</strong> Malerei wegen ihrer Augenlust <strong>und</strong> verwies dabei auf<br />

Darstellungen der <strong>Susanna</strong>: »Man lässt eine nackte Frau<br />

sich zwischen ihren Liebhabern baden, zum Verderb der<br />

guten Sitten, als Gift für das Auge. Und das soll dann noch<br />

<strong>Susanna</strong>, <strong>die</strong> keusche Frau, sein.« 12 Er <strong>und</strong> andere holländische<br />

Kollegen mögen auch solche drastischen Bilder<br />

vor Augen gehabt haben wie dasjenige des italienischen<br />

Künstlers Agostino Carracci (1557–1602), der den Überfall<br />

auf <strong>die</strong> nackte <strong>Susanna</strong> zu einem Gegenstand einer höchst<br />

pikanten Stichserie machte: Er fügte ihn in seine ca. 1590–<br />

95 entstandene Folge Lascivie mit ihren überaus freizügigen<br />

Liebesdarstellungen aus Mythologie <strong>und</strong> Bibel ein. 13<br />

Das Bild der <strong>Susanna</strong> floss gleichsam zusammen mit demjenigen<br />

der Venus, <strong>und</strong> es ist bezeichnend, dass Rubens<br />

seiner keuschen Frau im Stich des Vorsterman <strong>die</strong> Haltung<br />

der sogenannten Kauernden Venus verlieh, einer in vielen<br />

9


HOLM BEVERS<br />

2<br />

Marcanton Raimondi, Kauernde Venus, Kupferstich,<br />

um 1510, Berlin, Kupferstichkabinett.<br />

Repliken überlieferten antiken Skulptur des Doidalsas, 14<br />

<strong>die</strong> Rubens in Rom gesehen hatte. Rembrandt mag <strong>die</strong><br />

Figur durch einen Stich des Marcanton Raimondi (ca.<br />

1475/80–ca. 1534) kennengelernt haben (Abb. 2). 15<br />

Rubens kündigte in einem Brief an Sir Dudley<br />

Carlton (1574–1632) vom 12. Mai 1618 an, dass er bald<br />

eine Susannen-Tafel vollenden werde <strong>und</strong> nennt <strong>die</strong>sen<br />

Bildgegenstand eine »Galanterie«. Galanterie meinte im<br />

17. Jahrh<strong>und</strong>ert eine sittliche, höfliche Umgangsform, doch<br />

konnte der Begriff auch ein erotisches, zügelloses Verhalten<br />

bedeuten, Galanterie als Libertinage. 16 Carlton seinerseits<br />

antwortete am 22. Mai desselben Jahres, er hoffe,<br />

dass <strong>die</strong> <strong>Susanna</strong> schön genug sei, »um sogar alte Männer<br />

verliebt zu machen«. 17 Das sind zweifelsohne scherzhafte<br />

Wort- <strong>und</strong> Gedankenspiele der <strong>beiden</strong> Männer, <strong>die</strong> so<br />

auch in zeitgenössischen Kunstgesprächen zum Ausdruck<br />

gebracht wurden. 18 Carlton wollte gewissermaßen in <strong>die</strong><br />

Rolle der <strong>beiden</strong> <strong>Alten</strong> schlüpfen <strong>und</strong> sich wie <strong>die</strong>se am<br />

Anblick der »Schultern, des Nackens, des Rückens, der<br />

Arme – des lebendigen Alabasters« ergötzen, wie es Joost<br />

van den Vondel in seinem oben erwähnten Gedicht ausdrückte.<br />

19 <strong>Rembrandts</strong> <strong>Berliner</strong> Susannen-Gemälde wurde<br />

möglicherweise von dem reichen Kaufmann Adriaen<br />

Banck für <strong>die</strong> hohe Summe von 500 Gulden erworben.<br />

Auch er <strong>und</strong> seine Kunstfre<strong>und</strong>e mögen an dem pikanten<br />

Bildsujet ihre sinnliche Freude gehabt haben.<br />

10


ZUM THEMA »SUSANNA UND DIE BEIDEN ALTEN« (SUSANNA IM BADE)<br />

Anmerkungen<br />

1 New Hollstein Heemskerck, Bd. 1, Nr. 215–218 <strong>und</strong> 219–224.<br />

2 Auch in Einzeldarstellungen erscheinen bisweilen solche Szenen,<br />

<strong>die</strong> schon früher Hauptgegenstand waren, beispielsweise <strong>Susanna</strong>s<br />

Rettung durch Daniel. Eine Zeichnung der Rembrandt-Schule<br />

aus der ersten Hälfte der 1650er Jahre im Ashmolean Museum in<br />

Oxford zeigt <strong>Susanna</strong> auf dem Weg zur Richtstätte, während Daniel<br />

im Begriff ist, <strong>die</strong> Lüge der <strong>beiden</strong> <strong>Alten</strong> aufzudecken; vgl. Benesch<br />

1954–57, Nr. 942. Auch ein Gemälde Gerbrand van den Eeckhouts<br />

zeigt Daniels richterliches Eingreifen; vgl. Sumowski 1983–93,<br />

Nr. 462.<br />

3 Siehe hierzu Herrmann 1990.<br />

4 Siehe zu niederländischen Darstellungen des Themas im 17. Jahrh<strong>und</strong>ert<br />

auch Münster 1994, S. 112–113.<br />

5 Bartsch 1; DeGrazia 1984, S. 235, Nr. 14.<br />

6 Siehe hierzu u. a. Sluijter 1993 <strong>und</strong> Sluijter 2006, hier bes. S. 113 ff.<br />

7 Siehe hierzu König, in <strong>Berliner</strong> St<strong>und</strong>enbuch 1998, S. 105–106.<br />

8 Siehe online Bayerische Staatsbibliothek: http://www.mdz-nbnresolving.de/urn/resolver.pl?urn=urn:nbn:de:bvb:12-bsb10464181-0<br />

9 Siehe Wijngaert 1940, Nr. 710; Renger, in Göttingen/Hannover/<br />

Nürnberg 1977, Nr. 67.<br />

10 Siehe hierzu Sluijter 2006, S. 129 ff.<br />

11 Porteman 1986; Sluijter 2006, S. 130 ff.; siehe auch Schama 1999, S. 393 ff.<br />

12 »Men doet een naakte vrouw sich tusschen minnaars baden / Tot<br />

kanker van goe ze’en / en schouwbaar oog-fenijn: / en dat zal noch<br />

Susann’, een kuyssche vrouwe zijn.«; siehe Porteman 1986, S. 302;<br />

Übersetzung nach Münster 1994, S. 126.<br />

13 Siehe DeGrazia 1984, S. 168, Nr. 176–190.<br />

14 Siehe hierzu Lullies 1954.<br />

15 Bartsch 313.<br />

16 Siehe Florack/Singer 2012, S. 1–16, bes. S. 9.<br />

17 »La <strong>Susanna</strong> hà da esser bella per inamorar anco li Vecchij …«; Rooses/Ruelens<br />

1887–1909, Bd. 2, S. 150 <strong>und</strong> 165; Sluijter 2006, S. 120.<br />

18 Siehe zu Kunst- <strong>und</strong> Ateliergesprächen u. a. Van de Wetering, in<br />

Berlin 2006, S. 75 ff.<br />

19 »Bezie de schouders eens, den neck, den rugh, en d’armen, / Dat<br />

levendighe albast …«; siehe Porteman 1986, S. 301.<br />

11


88


LITERATUR<br />

Monografien <strong>und</strong> Schriften<br />

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R. Bacou, La donation Arï et Suzanne Redon, Paris 1984<br />

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London 1973]<br />

<strong>Berliner</strong> St<strong>und</strong>enbuch 1998<br />

Das <strong>Berliner</strong> St<strong>und</strong>enbuch der Maria von Burg<strong>und</strong><br />

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Kupferstichkabinett der Staatlichen Museen zu Berlin<br />

– Preußischer Kulturbesitz, Kommentarband von<br />

E. König, Lachen am Zürichsee/Luzern 1998<br />

Beurs 1692<br />

W. Beurs, De Groote Waereld in ‘t kleen geschildert,<br />

Amsterdam 1692<br />

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Kupferstichkabinett. Kritischer Katalog (Staatliche<br />

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<strong>Berliner</strong> Kupferstichkabinett), Ostfildern 2006<br />

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Beschreibendes Verzeichnis sämtlicher Zeichnungen<br />

(<strong>Die</strong> Zeichnungen alter Meister im Kupferstichkabinett.<br />

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2 Bde., Berlin 1930<br />

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100


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101


ANHANG<br />

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erste Aktdarstellung? Das Gemälde »<strong>Susanna</strong> <strong>und</strong><br />

<strong>die</strong> <strong>beiden</strong> <strong>Alten</strong>« aus <strong>Rembrandts</strong> Werkstatt neu<br />

analysiert, in: Jahrbuch der <strong>Berliner</strong> Museen 54, 2013<br />

(im Druck)<br />

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»Life of Reynolds«, in: Edinburgh Review<br />

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Kozak 1998<br />

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rysunku (XV–XVII w.)/Rembrandt and the Masters<br />

of 15 th –17 th Century Netherlandish Drawing, Wrocław/Breslau,<br />

Ossoliński National Institute-Museum<br />

of the Princes Lubomirski, 1998 [http://www2.oss.<br />

wroc.pl/old/rembrandt/]<br />

Lammertse 1997<br />

F. Lammertse, Veranderen na verloop van jaren. Over<br />

Gerard Dou’s Kwakzalver in Rotterdam en het Zelfportret<br />

in Kansas City, in: P. van den Brink/L. M.<br />

Helmus (Hg.), Album Discipulorum. J. R. J. van<br />

Asperen de Boer, Zwolle 1997, S. 111–121<br />

Lem 1963<br />

F. H. Lem, Esthetique de Géricault, in: Le Peintre<br />

259, 1963, S. 7–9<br />

Leuker 1992<br />

M.-Th. Leuker, De last van ‘t huys, de wil des mans …:<br />

Frauenbilder <strong>und</strong> Ehekonzepte im niederländischen<br />

Lustspiel des 17. Jahrh<strong>und</strong>erts, Münster 1992<br />

Liedtke 2007<br />

W. Liedtke, Dutch Paintings in the Metropolitan<br />

Museum of Art, 2 Bde., New York/London 2007<br />

Lugt<br />

F. Lugt, Les Marques des Collections de Dessins et<br />

d’Estam pes, Amsterdam 1921, Supplément, Den Haag<br />

1956<br />

Lullies 1954<br />

R. Lullies, <strong>Die</strong> kauernde Aphrodite, München 1954<br />

Madsen 1920<br />

K. Madsen, Catalogue of a Collection of Paintings<br />

Exhibited in the Danish Museum of Fine Art, Kopenhagen,<br />

1920<br />

Mannings 2000<br />

D. Mannings, Sir Joshua Reynolds. A complete catalogue<br />

of his paintings, 2 Bde., London 2000<br />

McIntyre 2003<br />

I. McIntyre, Joshua Reynolds. The Life and Times of<br />

the First President of the Royal Academy, London 2003<br />

McQueen 2003<br />

A. McQueen, The Rise of the Cult of Rembrandt.<br />

Reinventing an Old Master in Nineteenth-Century<br />

France, Amsterdam 2003<br />

Mount 1996<br />

H. Mount (Hg.), Sir Joshua Reynolds. A Journey to<br />

Flanders and Holland, Cambridge 1996<br />

Muther 1889<br />

R. Muther, Der Cicerone in der <strong>Berliner</strong> Gemälde<br />

Galerie, München 1889<br />

New Hollstein Heemskerck<br />

The New Hollstein Dutch & Flemish Etchings,<br />

Engravings and Woodcuts 1450–1700. Maarten van<br />

Heemskerck, 2 Bde., Roosendaal 1993<br />

Noble/van Loon 2005<br />

P. Noble/A. van Loon, New Insights into Rembrandt’s<br />

<strong>Susanna</strong>. Changes of format – smalt discoloration<br />

– identification of vivianite – fading of yellow<br />

and red lakes – lead white paint, in: Art Matters 2,<br />

2005, S. 76–96<br />

Northcote 1813 <strong>und</strong> 1815<br />

J. Northcote, Memoirs of Sir Joshua Reynolds, London<br />

1813, Supplement London 1815<br />

Northcote 1819<br />

J. Northcote, The Life of Sir Joshua Reynolds, 2 Bde.,<br />

London 1819 2<br />

Olbrich 1991<br />

H. Olbrich, Rembrandt <strong>und</strong> das Zuckerkistenholz,<br />

in: museumsjournal 3/5, 1991, S. 31–33<br />

Peres 1988<br />

C. Peres, Materialk<strong>und</strong>liche, wirtschaftliche <strong>und</strong> soziale<br />

Aspekte zur Gemäldeherstellung in den Niederlanden<br />

im 17. Jahrh<strong>und</strong>ert, in: Zeitschrift für Kunsttechnologie<br />

<strong>und</strong> Konservierung, 2/2, 1988, S. 263–297<br />

Petersson 1998<br />

A. Petersson, Zuckersiedergewerbe <strong>und</strong> Zuckerhandel<br />

in Hamburg im Zeitraum von 1814 bis 1834,<br />

Stuttgart 1998<br />

Plomp 1997<br />

M. C. Plomp, The Dutch Drawings in the Teyler<br />

Museum, Bd. 3: Artists born between 1575 and 1630,<br />

Doornspijk 1997<br />

Poelwijk 2003<br />

A.H Poelwijk, In <strong>die</strong>nste vant suyckerbacken. De<br />

Amsterdamse suikernijverheid en haar ondernemers<br />

1580–1630, Hilversum 2003<br />

Porteman 1986<br />

K. Porteman, Vondels Gedicht »Op een Italiaensche<br />

Schildery van Susanne«, in: G. Van Eemeren/F. Willaert,<br />

’t Ondersoeck leert. Stu<strong>die</strong>s over middeleeuwse<br />

en 17 de -eeuwse literatuur ter nagedachtenis van prof.<br />

dr. l. Rens, Löwen/Amersfoort 1986, S. 301–318<br />

Redgrave 1890<br />

R. u. S. Redgrave, A century of British painters, London<br />

1890<br />

Reesse 1908<br />

J. J. Reesse, De suikerhandel van Amsterdam van het<br />

begin der 17de eeuw tot 1813, Haarlem 1908<br />

Robinson 2011<br />

W. W. Robinson, »… As if one were painting with<br />

colors«: Samuel van Hoogstraten and the Pictorial<br />

Drawing, in: Master Drawings 49, 2011, S. 389–400<br />

Rooses 1886–92<br />

M. Rooses, L’œuvre de P. P.Rubens. Histoire et<br />

descriptions des ses tableaux et dessins, 5 Bde., Antwerpen<br />

1886–92<br />

Rooses/Ruelens 1887–1909<br />

M. Rooses, Ch. Ruelens, Correspondance de Rubens<br />

et Documents épistolaires concernant sa vie et ses<br />

œuvres, 6 Bde., Antwerpen 1887–1909<br />

Rosenberg 1883<br />

A. Rosenberg, Neue Erwerbungen der <strong>Berliner</strong><br />

Gemäldegalerie, in: Kunstchronik 18, 1883, Spalte<br />

473–477<br />

Rosenberg 1959<br />

J. Rosenberg, Rezension zu: Otto Benesch, The Drawings<br />

of Rembrandt, Vols. III–VI, in: The Art Bulletin<br />

41, 1959, S. 108–119<br />

Rosenberg/Slive/Ter Kuile 1972 (1966)<br />

J. Rosenberg, S. Slive, E. H. ter Kuile, Dutch Art<br />

and Architecture 1600–1800, Harmondsworth 1972<br />

(1. Aufl. 1966)<br />

Royalton-Kisch 1990<br />

M. Royalton-Kisch, Recent publications on Rembrandt<br />

drawings, in: The Burlington Magazine 132,<br />

1990, S. 131–136<br />

Royalton-Kisch 1992<br />

M. Royalton-Kisch, Drawings by Rembrandt and his<br />

circle in the British Museum, London 1992<br />

102


LITERATUR<br />

Royalton-Kisch 2010<br />

M. Royalton-Kisch, Catalogue of Drawings by Rembrandt<br />

and his School in the British Museum, Online-<br />

Katalog, London 2010<br />

Royalton-Kisch 2012 ff.<br />

M. Royalton-Kisch, The Drawings of Rembrandt:<br />

a revision of Otto Benesch’s catalogue raisonné,<br />

Online: rembrandtcatalogue.net, London 2012 ff.<br />

Schama 1999<br />

S. Schama, Rembrandt’s Eyes, New York 1999<br />

Schatborn 1981<br />

P. Schatborn, Van Rembrandt tot Crozat. Vroege<br />

verzamelingen met tekeningen van Rembrandt, in:<br />

Nederlands Kunsthistorisch Jaarboek 32, 1981, S. 1–54<br />

Schatborn 1985<br />

P. Schatborn, Catalogus van de Nederlandse Tekeningen<br />

in het Rijksprentenkabinet, Rijksmuseum,<br />

Amsterdam, Bd. 4: Tekeningen van Rembrandt, zijn<br />

onbekende leerlingen en navolgers, Den Haag 1985<br />

Schatborn 1985a<br />

P. Schatborn, Tekeningen van <strong>Rembrandts</strong> leerlingen,<br />

in: Bulletin van het Rijksmuseum 33, 1985,<br />

S. 93–109<br />

Schatborn 1987<br />

P. Schatborn, Rembrandt’s Late Drawings of Female<br />

Nudes, in: W. Strauss <strong>und</strong> T. Felker (Hg.), Drawings<br />

Defined, New York 1987, S. 307–319<br />

Schatborn 2010<br />

P. Schatborn, The Early, Rembrandtesque Drawings<br />

of Govert Flinck, in: Master Drawings 48, 2010,<br />

S. 4–38<br />

Sitt 2006<br />

M. Sitt, Pieter Lastman <strong>und</strong> Rembrandt – von der<br />

stummen Sprache des Körpers zur Verdichtung von<br />

Emotion, in: Pieter Lastman. In <strong>Rembrandts</strong> Schatten?,<br />

Ausstellungskatalog, Hamburger Kunsthalle,<br />

Hamburg 2006, S. 72–88<br />

Sluijter 1993<br />

E. J. Sluijter, Rembrandt’s Early Paintings of the<br />

Female nude: Andromeda and <strong>Susanna</strong>, in: Rembrandt<br />

and His Pupils. Papers given at a Symposium<br />

in Nationalmuseum Stockholm, 2–3 October 1992,<br />

S. 31–54<br />

Sluijter 2006<br />

E. J. Sluijter, Rembrandt and the Female Nude, Amsterdam<br />

2006<br />

Smit/Roelevink/Deursen 1984<br />

J. G. Smit, J. Roelevink, Th. A. van Deursen u. a., Resolutiën<br />

der Staten-Generaal: nieuwe reeks 1610–1670,<br />

Bd. 2: 1613–1616 (in der Reihe: der Rijks Geschiedk<strong>und</strong>ige<br />

publicatiën, Nr. 151), Den Haag 1984<br />

Smith 1829–42<br />

J. Smith, Catalogue raisonné of the works of the most<br />

eminent Dutch, Flemish and French painters, 9 Bde.,<br />

London 1829–42<br />

Starcky 1985<br />

E. Starcky, Quelques dessins de Rembrandt dans les<br />

collections du Louvre: Problèmes de chronologie, in:<br />

Revue du Louvre 35, 1985, S. 255–264<br />

Stechow 1969<br />

W. Stechow, Some observations on Rembrandt and<br />

Lastman, in: Oud Holland 84, 1969, S. 148–162<br />

Steensgaard 1990<br />

N. Steensgaard, The growth and composition of the<br />

long-distance trade of England and the Dutch republic<br />

before 1750, in: J. D. Tracy (Hg.), The Rise of<br />

Merchant Empires: long Distance Trade in the Early<br />

Modern World 1350–1750, Cambridge 1990, S. 102–153<br />

Stefes 2011<br />

A. Stefes, <strong>Die</strong> Sammlungen der Hamburger Kunsthalle,<br />

Kupferstichkabinett, Bd. 3: Niederländische Zeichnungen<br />

1450–1850, 3 Bde., Köln/Weimar/Wien 2011<br />

Stockhausen 2000<br />

T. von Stockhausen, Gemäldegalerie Berlin. <strong>Die</strong><br />

Ge schichte ihrer Erwerbungspolitik 1830–1904, Berlin<br />

2000<br />

Strauss 2013<br />

B. Strauss, Kritik der Zweitrangigkeit. Über ein<br />

Kunstwerk in der <strong>Berliner</strong> Gemäldegalerie jenseits<br />

des Kanons: Was geschieht auf Govaert Flincks<br />

Gemälde »<strong>Susanna</strong> <strong>und</strong> <strong>die</strong> <strong>beiden</strong> <strong>Alten</strong>«?, in:<br />

Frankfurter Allgemeine Zeitung, 18.3.2013<br />

Strauss/van der Meulen 1979<br />

W. L. Strauss/M. van der Meulen, The Rembrandt<br />

Documents, New York 1979<br />

Sumowski 1961<br />

W. Sumowski, Bemerkungen zu Otto Beneschs Corpus<br />

der Rembrandtzeichnungen II, Bad Pyrmont<br />

1961<br />

Sumowski 1979–92<br />

W. Sumowski, Drawings of the Rembrandt School,<br />

10 Bde., New York 1979–92<br />

Sumowski 1983–93<br />

W. Sumowski, Gemälde der Rembrandt-Schüler,<br />

6 Bde., Landau/Pfalz 1983–93<br />

Talley 1986<br />

M. Kirby Talley, »All good Pictures Crack« Sir Joshua<br />

Reynolds’s practice and studio, in: Ausstellungskatalog<br />

Reynolds, Royal Academy of Arts, London<br />

1986, S. 55–70<br />

Tümpel 1986<br />

Ch. Tümpel, Rembrandt. Mythos <strong>und</strong> Methode,<br />

Königstein im Taunus 1986<br />

Valentiner 1908<br />

W. R. Valentiner, <strong>Rembrandts</strong> Darstellungen der<br />

<strong>Susanna</strong>, in: Zeitschrift für Bildende Kunst 43, N. F.<br />

19, 1908, S. 32–38 [wieder abgedruckt in W. R. Valentiner,<br />

Aus der niederländischen Kunst, Berlin 1914,<br />

S. 120–130]<br />

Valentiner 1909<br />

W. R. Valentiner, Rembrandt: des Meisters Gemälde,<br />

Stuttgart/Leipzig 1909<br />

Valentiner 1921<br />

W. R. Valentiner, Rembrandt, Wiedergef<strong>und</strong>ene<br />

Gemälde (1910–1920), Stuttgart/Berlin 1921<br />

Vosmaer 1868<br />

C. Vosmaer, Rembrandt Harmenz van Rijn, Sa vie et<br />

ses œuvre, Den Haag 1868<br />

Vries 1682<br />

Simon de Vries, Curieuse aenmerckingen der bysonderste<br />

Oost en West-Indische Verwonderens-<br />

Waerdige Dingen: Nevens <strong>Die</strong> Van China, Africa, En<br />

Andere Gewesten des Werelds, 4 Bde., Utrecht 1682<br />

Wadum 1999<br />

J. Wadum, Historical Overview of panel-making<br />

techniques in the Northern Countries, in: K. Dardes/A.<br />

Rothe (Hg.), The Structural Conservation of<br />

Panel Paintings. Preceedings of a symposium at the<br />

J. Paul Getty Museum, Los Angeles 1999, S. 149–177<br />

Wallert 1999<br />

A. Wallert (Hg.), Still Lifes: Techniques and Style.<br />

An Examination of paintings from the Rijksmuseum,<br />

Amsterdam 1999<br />

Walker 1999<br />

Ph. Walker, The Making of Panels. History of Relevant<br />

Woodworking Tools and Techniques, in: K. Dardes/A.<br />

Rothe (Hg.), The Structural Conservation of<br />

Panel Paintings. Preceedings of a symposium at the<br />

J. Paul Getty Museum, Los Angeles 1999, S. 178–185<br />

103


ANHANG<br />

Wessely 1886<br />

J. E. Wessely, Richard Earlom. Verzeichnis seiner<br />

Radirungen <strong>und</strong> Schabkunstblätter, Hamburg 1886<br />

Wetering 1997<br />

E. van de Wetering, The painter at work, Amsterdam<br />

1997<br />

White 1986<br />

R. White, Brown and Black Organic Glazes, Pigments<br />

and Paints, in: National gallery technical Bulletin<br />

10, 1986, S. 58–71<br />

White/Alexander/D’Oench 1983<br />

Ch. White, D. Alexander, E. D’Oench, Rembrandt in<br />

18th Century England, New Haven 1983<br />

Wijngaert 1940<br />

F. van den Wijngaert, Inventaris der Rubeniaansche<br />

Prentkunst, Antwerpen 1940<br />

Wildenstein 1922<br />

G. Wildenstein, Le Peintre Aved. Sa vie et son œuvre<br />

1702–1766, 2 Bde., Paris 1922<br />

Wilkinson 1977<br />

G. Wilkinson, Turner Sketches 1789–1820, London<br />

1977<br />

Wolff-Thomsen 2006<br />

U. Wolff-Thomsen, Willy Gretor (1868–1923). Seine<br />

Rolle im internationalen Kunstbetrieb <strong>und</strong> Kunsthandel<br />

um 1900, Kiel 2006<br />

Ausstellungskataloge<br />

Amsterdam 1991–92<br />

Pieter Lastman. Leermeester van Rembrandt/The Man<br />

who taught Rembrandt, Museum het Rembrandthuis,<br />

Amsterdam 1991–92<br />

Amsterdam 1995<br />

Framing in the Golden Age. Picture and Frame in 17th-<br />

Century Holland, Rijksmuseum, Amsterdam 1995<br />

Amsterdam 1996<br />

A Collaboration on Copper. Rembrandt & Van Vliet,<br />

Museum het Rembrandthuis, Amsterdam 1996<br />

Amsterdam 2006<br />

Rembrandt. Zoektocht van een Genie, Museum het<br />

Rembrandthuis, Amsterdam 2006<br />

Amsterdam/Groningen 1983<br />

The Impact of a Genius: Rembrandt, His Pupils and<br />

Followers in the Seventeenth Century, Waterman Gallery,<br />

Amsterdam/Groninger Museum, Groningen 1983<br />

Bayonne 1930<br />

Musée Bonnat. Catalogue sommaire: antiquités<br />

égyptiennes, grecques et romaines. Sculptures, tableaux<br />

et objets d‘art du Moyen Age, de la Renaissance<br />

et des temps, Paris 1930.<br />

Berlin 2006<br />

Rembrandt. Genie auf der Suche, Gemäldegalerie,<br />

Staatliche Museen zu Berlin, Berlin 2006<br />

Berlin/Amsterdam/London 1991/1992<br />

Rembrandt der Meister <strong>und</strong> seine Werkstatt/De<br />

Meester en zijn Werkplaats/The Master and His<br />

Workshop, Bd. 1: Gemälde; Bd. 2: Zeichnungen <strong>und</strong><br />

Ra<strong>die</strong>rungen, Altes Museum Berlin/Rijksmuseum<br />

Amsterdam/The National Gallery London 1991/1992<br />

Boston/Chicago 2003–04<br />

Rembrandt’s Journey. Painter, Draftsman, Etcher,<br />

Boston, Museum of Fine Arts/Chicago, The Art Institute,<br />

2003–04<br />

Düsseldorf 1912<br />

Katalog der aus der Sammlung des Kgl. Rates Marzell<br />

von Nemes, Budapest, ausgestellten Gemälde in der<br />

Städtischen Kunsthalle Düsseldorf, Düsseldorf 1912<br />

Göttingen/Hannover/Nürnberg 1977<br />

Rubens in der Grafik, Kunstsammlungen der Universität<br />

Göttingen/Landesmuseum Hannover/Museen<br />

der Stadt Nürnberg 1977<br />

Hamburg 2011<br />

Meister um Rembrandt. Vorläufer, Schüler, Zeitgenossen,<br />

Galerie Hans, Hamburg 2011<br />

Kassel 2006<br />

Rembrandt-Bilder. <strong>Die</strong> historische Sammlung der<br />

Kasseler Gemäldegalerie, Gemäldegalerie Alte Meister,<br />

Schloß Wilhelmshöhe, Kassel 2006<br />

London 1883<br />

Exhibition of works by the Old Masters and by deceased<br />

Masters of the British School, Royal Academy of Arts,<br />

Burlington House, London, winter exhibition 1883<br />

Los Angeles 2009–10<br />

Drawings by Rembrandt and His Pupils: Telling the<br />

Difference, J. Paul Getty Museum, Los Angeles 2009–10<br />

Melbourne/Canberra 1997–98<br />

Rembrandt. A Genius and his Impact, Melbourne,<br />

National Gallery of Victoria/Canberra, National Gallery<br />

of Australia 1997–98<br />

Münster 1994<br />

Im Lichte <strong>Rembrandts</strong>. Das Alte Testament im Goldenen<br />

Zeitalter der niederländischen Kunst, Westfälisches<br />

Landesmuseum für Kunst <strong>und</strong> Kulturgeschichte,<br />

Münster, 1994<br />

New York/London 2001<br />

Vermeer and the Delft School, The Metropolitan<br />

Museum, New York/National Gallery, London 2001<br />

Paris 1986<br />

De Rembrandt a Vermeer. Les peintres hollandais au<br />

Mauritshuis de La Haye, Grand Palais, Paris 1986<br />

Paris 1988–89<br />

Rembrandt et son école. Dessins du Musée du Louvre,<br />

Paris 1988–89<br />

Stuttgart 2006–07<br />

Zeichnungen aus fünf Jahrh<strong>und</strong>erten. Eine Stuttgarter<br />

Privatsammlung, Teil 2, Staatsgalerie Stuttgart, Graphische<br />

Sammlung, Stuttgart 2006–07<br />

Washington/Amsterdam 2009<br />

Jan Lievens. A Dutch Master Rediscovered, National<br />

Gallery of Art, Washington/Museum het Rembrandthuis,<br />

Amsterdam 2009<br />

Washington/London/Den Haag 2000–01<br />

Gerrit Dou 1613–1675, National Gallery of Art,<br />

Washington/Dulwich Picture Gallery, London/Mauritshuis,<br />

Den Haag 2000–01<br />

Wien 2004<br />

Rembrandt, Wien, Albertina, 2004<br />

104


Holm Bevers, Hauptkustos am Kupferstichkabinett der Staatlichen Museen zu Berlin,<br />

ist Spezialist für niederländische Zeichnungen <strong>und</strong> Druckgrafik. Er veröffentlichte<br />

u. a. 2006 den kritischen Bestandskatalog der Zeichnungen <strong>Rembrandts</strong> im<br />

Kupferstichkabinett <strong>und</strong> plant <strong>die</strong> Herausgabe des kompletten Katalogs der<br />

<strong>Berliner</strong> Zeichnungen der Rembrandt-Schule.<br />

Katja Kleinert, wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Gemäldegalerie der<br />

Staatlichen Museen zu Berlin, ist Spezialistin für niederländische Malerei <strong>und</strong><br />

Werkstattpraxis des 17. Jahrh<strong>und</strong>erts.<br />

Claudia Laurenze-Landsberg, Gemälderestauratorin an der Gemäldegalerie der<br />

Staatlichen Museen zu Berlin, ist Spezialistin für Neutronenautoradiografie.<br />

Seit Oktober 2011 arbeiten Katja Kleinert <strong>und</strong> Claudia Laurenze-Landsberg zusammen<br />

im interdisziplinären Forschungsprojekt »Rembrandt Autoradiography«,<br />

das <strong>die</strong> Rembrandt-Bestände der <strong>Berliner</strong> Gemäldegalerie erforscht.<br />

<strong>Die</strong> Ergebnisse des Forschungsprojekts werden der Öffentlichkeit in der<br />

Rembrandt Database digital zugänglich gemacht.


Im Fokus <strong>die</strong>ses Buchs steht das Gemälde <strong>Susanna</strong> <strong>und</strong> <strong>die</strong> <strong>beiden</strong> <strong>Alten</strong><br />

von Rembrandt van Rijn. Es zeigt <strong>die</strong> alttestamentliche Geschichte<br />

einer tugendhaften Frau, <strong>die</strong> beim Baden von zwei alten Richtern beobachtet wird.<br />

<strong>Die</strong> <strong>beiden</strong> <strong>Alten</strong> versuchen, <strong>Susanna</strong> durch Erpressung gefügig zu machen.<br />

Zur Vollendung s<strong>eines</strong> <strong>Meisterwerks</strong> benötigte Rembrandt drei Anläufe <strong>und</strong> insgesamt<br />

zwölf Jahre. Das Buch zeigt Stu<strong>die</strong>n von Rembrandt <strong>und</strong> seinen Schülern,<br />

beleuchtet <strong>die</strong> Bildveränderungen <strong>und</strong> überrascht den Leser mit einer kleinen Sensation:<br />

Untersuchungen am Gemälde liefern den Beweis, dass das Bild durch<br />

Sir Joshua Reynolds, einem der einflussreichsten englischen Maler<br />

des 18. Jahrh<strong>und</strong>erts, stark überarbeitet wurde, als es in seinen Besitz<br />

gelangte – eine selbstbewusst durchgeführte »Kunstverschönerung«,<br />

<strong>die</strong> heutzutage als selbstherrlich verurteilt würde.<br />

ISBN 978-3-86502-356-8

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