Spezial-Eigenstrom-in-der-Landwirtschaft-2019-11-14-final_ODk0Mjc5
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
Eigenstrom
in der Landwirtschaft
Spezial
GEBÄUDE • Photovoltaik ist auf Verbrauch vor Ort getrimmt.
SPEICHER • Das Gut Gerkenhof versorgt sich selbst.
BERATUNG • Lösungen für alte Anlagen nach der Förderung gefunden.
Bild: Benjamin Greiff/AÜW
offizieller Medienpartner der
powered by
Gebäude
Die Module auf dem Dach treiben die Kühlung an.
Bild: Hanwha Q-Cells
Mit der Sonne kühlen
Dachanlagen ▪ Im sächsischen Falkenhain wurde das Dach einer Kartoffellagerhalle mit
einer Photovoltaikanlage ausgestattet. Der Strom wird komplett direkt vor Ort für
die Kühlung der Erdäpfel verwendet.
Sven Ullrich
Falkenhain ist ein kleiner Ort im Nordwesten
Sachsens, unweit der Grenze zu Sachsen-
Anhalt. Die Landwirtschaft ist ein enormer
wirtschaftlicher Faktor in der Region. Viele Höfe
in der Gegend haben sich dem Kartoffelanbau
verschrieben. Sie deponieren ihre Ernte in einem
riesigen Kartoffellager in Falkenhain.
Damit die Erdäpfel, wie die Sachsen die Kartoffeln
nennen, auch von August bis zum Juni
des nächsten Jahres frisch bleiben, wird das Lager
in Falkenhain permanent auf einer Temperatur
zwischen zwei und drei Grad Celsius gehalten.
Gleichzeitig muss darauf geachtet werden, dass
bei der Kühlung die Luftfeuchtigkeit nicht sinkt,
damit die Kartoffeln während der Lagerung so
wenig Wasser wie möglich verlieren.
Die Kühlanlagen in den Lagerhallen verbrauchen
enorm viel Strom. Vor allem in den wärmeren
Frühlings- und Sommermonaten bis weit
in den Herbst hinein laufen die Kühlanlagen auf
Hochtouren. Deshalb hat sich der Betreiber im
Zuge der Erweiterung um eine neue Lagerhalle
entschieden, zumindest einen Teil dieses Stroms
mit einer Photovoltaikanlage selbst zu erzeugen.
Kein Problem mit der Last
Er hat seinen regionalen Versorger, die Mitteldeutsche
Netzgesellschaft Strom, um Rat gefragt.
Die wiederum arbeitet in solchen Fällen mit Hanwha
Q-Cells zusammen. Das Unternehmen hat
seinen Sitz in Bitterfeld-Wolfen, nur wenige Kilometer
weiter nordwestlich von Falkenhain, auf der
sachsen-anhaltinischen Seite der Ländergrenze.
Voraussetzung für die Installation war, dass
zum einen die Stromerzeugung möglichst gleichmäßig
sein sollte, damit viel der Solarenergie für
die Kühlung der neuen Halle verwendet werden
kann. Außerdem durfte bei der Installation
das nagelneue Foliendach nicht beschädigt oder
durchdrungen werden. „Wir haben uns mit dem
Betreiber des Kartoffellagers zusammengesetzt
und gemeinsam eine Lösung erarbeitet, wie wir
das Projekt schlüsselfertig umsetzen können“, sagt
Madlen Apel. Sie ist Leiterin des Bereichs Solarsysteme
für Privathaushalte und Industriekunden
bei Q-Cells und hat die Anlage auf der Kartoffellagerhalle
projektiert.
Rahmenbedingungen abstecken
Das Unternehmen ist einst als Modulhersteller gestartet.
Inzwischen hat es sein Geschäft unter anderem
um die schlüsselfertige Lieferung von Solaranlagen
– auch für Landwirte – erweitert.
Es übernimmt zusammen mit Partnerunternehmen
im Handwerk sämtliche Projektierungsleistungen
von der Auslegung der Anlage über die
Installation bis hin zum Netzanschluss und zur
Einbindung in die Gebäudeenergieversorgung.
„Schließlich soll der Landwirt so wenig wie möglich
von seinem Tagesgeschäft abgelenkt werden“,
2
Spezial Eigenstrom 2019
Spezial
Kraftvoll. Nachhaltig. Strom speichern.
Anzeige
Frontlader?
Hecklader?
Stromlader. *
Bild: Hanwha Q-Cells
Die Module sind nach Osten und nach Westen ausgerichtet. Das erhöht den Eigenverbrauch.
*
Lithiumfrei voll dabei.
Wenn Not im Stall ist oder
hohe Leistung aus dem
Speicher gefragt sind.
sagt Apel. „Er bekommt am Ende das Übergabeprotokoll
als Schlüssel zur Photovoltaikanlage und
kann sich ab diesem Zeitpunkt selbst versorgen.
Wir stecken mit dem Landwirt im Vorfeld nur die
Rahmenbedingungen ab, wie beispielsweise den
Ort für die Installation der Wechselrichter, sodass
diese den Landwirt bei seiner täglichen Arbeit
nicht behindern.“
Wechselrichter gut geschützt
Deshalb hat Q-Cells neben der Kartoffelhalle
ein Gerüst für die sechs Wechselrichter aufgebaut.
„Denn der Landwirt wollte nicht, dass wir
die Wechselrichter an der Wand seiner neuen Lagerhalle
aufhängen“, berichtet Madlen Apel. Dieses
Gerüst steht frei etwa 50 Zentimeter von der
westlichen Wand der Halle entfernt.
Die verwendeten Wechselrichter sind für den
Betrieb im Freiland konzipiert. Trotzdem hat die
Projektleiterin ein Dach über das Gerüst bauen
lassen, damit sie nicht allzu sehr verwittern. „Wir
haben das Gerüst zusätzlich eingezäunt, damit
beim Rangieren mit den Traktoren die Leistungselektronik
geschützt ist“, sagt Apel.
Gebäudestatik beachten
Sie hat sich gegen die Installation der Wechselrichter
in der Halle entschieden. „Die Wechselrichter
werden im Sommer unter Spitzenlast 50
bis 60 Grad warm und sie als Wärmequelle in eine
klimatisierte Halle zu hängen, ist kontraproduktiv“,
begründet sie die Entscheidung.
Vor dem Bau der Anlage müssen aber noch
weitere Rahmenbedingungen vor Ort geklärt
werden. Denn sie soll sicher auf dem Dach stehen
sowie das Gebäude und das Dach nicht beschädigen.
Deshalb prüft im Vorfeld ein Statiker,
wie viel Gewicht die konkrete Dachkonstruktion
überhaupt zusätzlich zur eigentlichen Dacheindeckung
und zur durchschnittlichen Schneelast im
Winter verträgt.
Komplette Dachfläche belegt
Schließlich hat die in Falkenhain verwendete
aerodynamisch optimierte Unterkonstruktion Q-
Flat von Q-Cells ein Eigengewicht. Dazu kommt
noch das Gewicht der Solarmodule, die ebenfalls
von Q-Cells kommen, und der Ballastierung.
Denn damit die Anlagen auch bei stärkerem
Wind sicher auf dem Dach stehen, kommen sie
in der Regel nicht ohne zusätzliches Gewicht aus.
Schließlich werden sie nicht an der Dachhaut fixiert.
So etwas geht bis zu einer Dachneigung von
fünf Grad. Wird das Dach steiler, muss die Anlage
befestigt werden, damit sie nicht abrutscht.
Für den Eigenverbrauch ausgelegt
Das war in Falkenhain nicht notwendig. Denn dieses
Dach hatte eine Neigung von nur zwei Grad.
„Die Ballastierung der Flachdach-Unterkonstruktion
Q-Flat wird für jedes Projekt individuell und
standortgenau berechnet, damit das System der
örtlichen Wind- und Sogbelastung standhält“, erklärt
Madlen Apel. So beträgt die Flächenlast der
Anlage in Falkenhain 16,13 Kilogramm pro Quadratmeter.
Das kann für Bestandsgebäude durchaus
eine Herausforderung sein.
Da die Anlage in Falkenhain auf einer neu gebauten
Kartoffellagerhalle errichtet wurde und die
Nutzung von erneuerbaren Energien von vornherein
eingeplant war, ist dieses zusätzliche Gewicht
kein Problem.
Dadurch konnte auch die gesamte Dachfläche
mit Solarmodulen belegt werden. „Die einzige
Ausnahme ist ein kleiner Bereich, der nicht
bebaut werden konnte, weil sich dort unterhalb
eMail info@powertrust.de
www.photovoltaik.eu
Gebäude
Bild: Hanwha Q-Cells
Vor der Fertigstellung: Ein Anlagensegment ist noch nicht gebaut. Ein Teil des
Daches musste aber aus statischen Gründen ohne Solarmodule bleiben.
Bild: Hanwha Q-Cells
des Daches ein Lastkran befindet. Die Installation
von Solarmodulen ist dort aus statischen Gründen
nicht möglich“, sagt Apel.
Insgesamt 1.292 Module, jedes mit einer Leistung
von jeweils 310 Watt, wurden bidirektional
auf das Dach montiert. Auf 2.158 Quadratmetern
erzeugt die Anlage jedes Jahr 376.809 Kilowattstunden
Solarstrom.
Durch die bidirektionale Ausrichtung der Module
nach Nordosten und Südwesten ist die Anlage
auf den Eigenverbrauch hin konzipiert. Dadurch
fängt sie in den Morgenstunden schon mit
der Stromproduktion an und erzeugt die Solarenergie
bis spät in den Nachmittag hinein.
Betrieb ist wirtschaftlich
Die nagelneue Lagerhalle aus der Luft.
Die Solaranlage produziert den meisten Strom im
Sommer, wenn die Sonne üppig und viele Stunden
lang scheint. Dann ist aber auch der Kühlbedarf
am höchsten, der zu einem großen Teil mit der
Photovoltaik gedeckt wird.
So wird in Falkenhain der gesamte Solarstrom
vor Ort genutzt. „Auf diese Weise rechnet sich die
Anlage für den Landwirt trotz der anteiligen EEG-
Umlage, die er für den selbst verbrauchten Strom
bezahlen muss“, weiß Madlen Apel. „Denn der
Betreiber des Kartoffellagers bezieht den Strom
aus dem Netz zum ganz normalen Gewerbetarif
und bekommt keine Sonderkonditionen eines
Großverbrauchers. Die Stromgestehungskosten
von unter zehn Cent pro Kilowattstunde liegen
weit unter den Gewerbestrompreisen von durchschnittlich
22 Cent pro Kilowattstunde. Der Netzstrom
für das Kartoffellager liegt sogar darüber.“
Auf schnelle Montage getrimmt
Die niedrigen Stromgestehungspreise hängen
von verschiedenen Faktoren ab. So spielt auch die
Größe der Anlage eine Rolle. Denn der Planungsund
Installationsaufwand pro Kilowatt Leistung
sinkt, je größer die Anlage ist. Dazu kommt noch,
dass der Generator schnell errichtet werden kann.
Um den Installationsaufwand zu minimieren,
trimmen die Hersteller von Unterkonstruktionen
ihre Produkte schon seit Jahren auf schnelle Montage.
So auch Q-Cells. Denn das Q-Flat kommt schon
zu einem großen Teil vormontiert auf die Baustelle.
Blitzschutz gewährleistet
Der Handwerker richtet die erste Reihe der
Grundschienen parallel zur Dachkante aus. Darin
sind die Bautenschutzmatten bereits vormontiert,
damit die Dachhaut keinen Schaden nimmt.
Um Unebenheiten auf dem Dach auszugleichen,
hat Q-Cells auch unterschiedlich dicke Bautenschutzmatten
im Portfolio.
In der Bodenschiene sind auch die Aufständerungen
für die Module festgenietet und eingeklappt.
Die muss der Handwerker nur noch ausklappen.
Mittels Querstreben, die gleichzeitig als
Ballastträger dienen, kann er den Abstand zur
nächsten Reihe der Grundschienen bestimmen.
Sind die ersten Grundschienen ausgelegt und
die Aufständerungen ausgeklappt, kann ein zweites
Handwerkerteam die Module montieren und
verkabeln. Die Kabelstränge in Falkenhain haben
die Handwerker in einer separaten Kabeltrasse
verlegt. So liegen sie bei Regen nicht im Wasser.
Die Kabeltrasse wurde an der Westseite der
Halle nach unten zu den Wechselrichtern geführt.
„Da wir die Kabel nicht durch die Halle verlegt
haben, mussten wir das Dach nicht durchdringen
oder irgendwo anders etwas öffnen“, betont Apel.
So ist die Gefahr gebannt, dass durch die Solaranlage
Undichtigkeiten entstehen. Außerdem ist der
Generator in das schon vorhandene Blitzschutzkonzept
eingebunden, sodass auch von dieser Seite
kein Ungemach droht.
Photovoltaik reduziert Kosten
Für die Landwirte sind solche Anlagen wie in Falkenhain
perfekt. Denn sie haben die Gebäude mit
den großen Flachdächern. Dabei ist nicht unbedingt
ein Foliendach notwendig. Unterkonstruktionen
wie das Q-Flat können auch auf Bitumen-,
Beton- oder Kiesdächern aufgebaut werden.
Selbst das Trapezblech ist mit der Verwendung eines
passenden Montagegestells kein Hinderungsgrund
für eine Solaranlage, wenn die Lastreserve
des Daches ausreicht.
Außerdem stehen viele Landwirte vor dem
Problem ständig steigender Energiepreise. „Die
Nachfrage nach leicht zu installierenden und
leistungsstarken Solaranlagen für die Landwirtschaft
steigt beständig“, sagt Madlen Apel.
„Durch meist konstante Kühlungen oder andere
dauerhafte Stromabnehmer in einem landwirtschaftlichen
Betrieb ist die Grundlast sehr hoch.
Mit einer Photovoltaikanlage kann der Landwirt
diese Kosten für die Stromversorgung seines
Betriebs wirksam und nachhaltig reduzieren.“
Gleichzeitig kann er den Strom selbst ökologisch
erzeugen.
◾
▶▶https://www.q-cells.de
4
Spezial Eigenstrom 2019
Spezial
Anzeige
Die Steuerung ecocoach integriert jegliche technische
Infrastruktur zur ganzheitlichen Abstimmung.
Cloud
Bild: ecocoach
Kühlanlage
Ladestation
Wetterstation
Webapp
PV-Anlage
Licht
Szenen
Temperaturregler
Jalousie
Batteriespeicher
Installateur
Installation
User
Smart Building App
Verwaltung
Analyse & Abrechnung
Elektromobilität
Garagentor
Heizeinsatz
Wärmepumpe
Netzstrom
Steuerung und
Energiemanagement
Ganzheitliche
Energielösung
Zukunftssichere
Gebäudeautomation
E-Mobilität
von Anfang an mitgedacht
Umfassendes Monitoring,
Analyse und Abrechnung
Verschlüsselte
Native Cloud Anwendungen
Schrittweise
autark
Eigenstrom ▪ Solarstrom vom Hallendach ist selbst
ohne Einspeisevergütung lukrativ. Moderne Steuerungen
lenken die Energie wahlweise zur Anlagentechnik,
in Gebäude oder in stationäre und mobile Speicher.
Ecocoach steuert den selbst erzeugten Strom zwischen allen
Verbrauchern und Speichern bis zur E-Mobilität nach individuell
parametrierten Prioritäten und Leistungsvorgaben.
Bilder: ecocoach
Das ganzheitliche Energiemanagement von
ecocoach versorgt alle gewünschten Betriebsanlagen
direkt mit dem PV-Strom.
Die dazu notwendige zentrale Komponente ist das
ecoEnergyManagement, eine zusätzlich installierte
Steuerung zwischen allen Erzeugern, Verbrauchern
und dem Netzanschluss.
Diese technische Gebäudezentrale misst konstant
alle relevanten Stromflüsse und lenkt die
Energie der PV-Anlage prioritär zu den aktiven
Verbrauchern. Weitere Überschüsse leitet sie je
nach eingestellten Vorgaben an Speichermedien
weiter: zum stationären ecoBatterySystem, zum
Warmwasserspeicher sowie zu Elektrofahrzeugen
und E-Landmaschinen. Der entscheidende Vorteil
des Systems liegt in der ganzheitlichen Abstimmung
aller Komponenten: Anhand individuell
parametrierter Leistungsvorgaben orchestriert
ecocoach den selbst erzeugten Strom in Echtzeit
innerhalb der gesamten Anlage.
Erst wenn die Einspeiser und die Speicher
nicht genug Energie für den aktuellen Verbrauch
bereitstellen, wird der Restbedarf aus dem Netzanschluss
bezogen. Andersherum lassen sich die
dort abgerufenen Leistungsspitzen mithilfe zurückgehaltener
Speicherreserven brechen.
Selbstversorgung ersetzt
Kraftstoff und Heizöl
Je nach den gegebenen Leistungen der Erzeuger
und Verbraucher schalten die ecocoach-Komponenten
nicht nur einzelne Anlagenteile oder
das gesamte Betriebsgelände zunehmend autark.
Für die Landwirtschaft eröffnen sich auch abseits
der Betriebsstätte ganz neue Perspektiven. Denn
schon längst geht die Elektromobilität weit über
Rasenmäher, Gabelstapler und Kleinwagen hinaus.
So elektrifizieren John Deere, Rigitrac, Aebi
Schmidt und Leiser ihre Landmaschinen für den
professionellen batteriebetriebenen Einsatz.
Das zeigt deutlich, in welche Richtung sich
die E-Mobilität entwickelt. Die rückläufige Einspeisevergütung
ist die perfekte Gelegenheit, den
Einkauf fossiler Kraftstoffe schrittweise zu ersetzen.
Der nach dem EEG verloren geglaubte Sonnenstrom
wird zukünftig zwar keine Geldbeträge
mehr einspielen. Stattdessen treibt er aber die Produktionsanlagen
und den Maschinenpark, heizt
das Brauchwasser und sorgt über Wärmepumpen
sogar für eine warme Stube.
◾
▶▶https://ecocoach.com/DLG
www.photovoltaik.eu
5
Freiflächenanlagen
Die Module erzeugen Strom und Schatten.
Bild: Baywa r.e.
Beeren unterm Solardach
Solarpark ▪ In den Niederlanden hat ein Landwirt einen Teil seiner Himbeerpflanzen mit
Photovoltaikmodulen überdachen lassen. Die Ergebnisse der Pilotanlage sind
vielversprechend. Es ist eine Lösung auch für die deutschen Beerenobstbauern. Sven Ullrich
Die Niederlande sind berühmt für den
Gartenbau. Auf ausgedehnten Flächen
werden nicht nur Blumen gezüchtet,
sondern auch Gemüse und vor allem Obst.
Selbst in Deutschland wird auf einer Fläche von
69.000 Hektar Obst angebaut. Der größte Teil davon
ist zwar Baumobst, doch auch Beerenobst gibt
es hier, vor allem Erdbeeren. Heidelbeeren und
Himbeeren sind ebenfalls weit verbreitet.
Insbesondere Himbeeren bedürfen dabei besonderer
Aufmerksamkeit. Sie brauchen viel
Licht. Die Sonneneinstrahlung sollte aber auch
nicht zu hoch sein. Außerdem haben Versuche gezeigt,
dass Himbeersträucher bessere Erträge abwerfen,
wenn sie vor zu viel Regen geschützt sind.
In den Niederlanden werden dazu vor allem Folienbogentunnel
genutzt. Das sind große Folien,
die über das Gestell gezogen werden, an dem die
Beerensträucher emporranken.
Folien durch Solarmodule ersetzt
Die werden jedes Jahr im Herbst übergezogen und
im Frühjahr wieder abgezogen. Nach sechs Jahren
sind sie kaputt und müssen komplett ausgetauscht
werden. „Bei Sturm kann die Folie platzen. Auch
Hagel und extreme Hitze bleiben ein Risiko“, weiß
Piet Albers.
Der Weichobstbauer aus Babberich, einem
kleinen Ort im niederländischen Gelderland, arbeitet
aber zusammen mit dem Solarprojektentwickler
Baywa r.e. und dessen niederländischem
Partner Groenleven an einer neuen Lösung.
Die beiden Solarunternehmen haben über acht
Reihen der Himbeersträucher von Piet Albers die
Folien durch Solarmodule ersetzt. Dazu hat Baywa
r.e. ein spezielles Montagesystem entwickelt,
in das große Solarmodule in Ost-West-Ausrichtung
integriert sind. „Das System ist 2,50 Meter
hoch, damit die Himbeerpflanzen genügend Platz
haben. Die Aufnahmen für die Drähte, an denen
die Pflanzen nach oben ranken, sind schon integriert“,
beschreibt Edgar Gimbel, Technischer Direktor
der Baywa r.e. Solar Projects, den Aufbau.
Als oberer Abschluss der gesamten Konstruktion
dienen die Module, für die Baywa r.e. spezi-
6
Spezial Eigenstrom 2019
Spezial
elle Aufnahmen entwickelt hat. Sie werden mit
ebenfalls selbst entwickelten Modulhaltern befestigt,
die als Backrails direkt an den Paneelen angebracht
sind.
Diese sind auch notwendig, damit sich die Module
nicht durchbiegen, da sie immerhin zwei Meter
lang sind. Zwischen den einzelnen Segmenten
der Solaranlage haben die Planer eine kleine Lücke
gelassen. Die dient als Kamin, damit es unter
der gesamten Anlage nicht zu feucht wird und die
Himbeeren nicht anfangen zu schimmeln.
Regen gut verteilen
In diesem Kamin hängt noch ein feines Netz. Das
streut und verteilt den Regen, damit die schweren
Tropfen nicht direkt auf die Himbeeren fallen, die
am Rande dieser Lücken zwischen den einzelnen
Anlagensegmenten wachsen.
Die Module neigen sich jeweils um zehn Grad
nach Osten und nach Westen. Jede Modulreihe
überdacht so jeweils zwei Reihen Himbeersträucher.
Um das zu schaffen, hat Baywa r.e. auch
die Module selbst entwickelt. Denn die Pflanzen
brauchen nicht nur Schutz, sondern vor allem
auch Licht. Deshalb mussten die Planer sogenannte
semitransparente Module nehmen. Das
sind Paneele, in denen die Solarzellen mit einem
größeren Abstand zueinander zwischen zwei
Glasscheiben laminiert sind.
Große Module selbst entwickelt
Auf diese Weise dringt ein Teil des Sonnenlichts
bis zu den Pflanzen unter den Solarmodulen
durch. Allerdings brauchten die Planer Module
mit einer Länge von zwei Metern. „Denn diese
passen hervorragend, um die Himbeeren gut zu
überdachen“, erklärt Edgar Gimbel. „Die Module
mit der Standardlänge von 1,60 Meter wären zu
klein gewesen.“
Da es keine so großen semitransparenten Module
von der Stange gibt, musste Baywa r.e. das
Design der Paneele selbst entwickeln und sie von
einem Modulhersteller produzieren lassen. Die
Module, die in Babberich die Himbeeren überdachen,
haben die Ausmaße von Paneelen mit 72 Solarzellen,
die in der Regel für große Freiflächenanlagen
genutzt werden.
Auswirkungen getestet
Um die Lichtdurchlässigkeit zu gewährleisten,
wurde jedes Modul aber nur mit 60 Zellen auf
der gleichen Fläche bestückt. Auf diese Weise lassen
sie 25 Prozent des Sonnenlichts zu den Himbeerpflanzen
durch. Der Rest wird für die Solarstromerzeugung
genutzt. Mit einer Leistung von
150 Kilowatt produzieren die Module pro Jahr
schätzungsweise 150 Megawattstunden Strom.
Die Anlage in Babberich ist erst einmal eine
Test installation. Denn Baywa r.e. wollte zusammen
mit dem Landwirt auch herausbekommen,
wie sich die Verschattung durch die Module auf
die Erträge der Himbeersträucher auswirkt.
www.photovoltaik.eu
GREENOVATIVE
Solardach für Biorinder
Familie Wunderlich im thüringischen Langenorla
betreibt schon seit vielen Jahren eine Biorinderzucht.
Um nicht nur die Landwirtschaft
ökologisch aufzustellen, sondern auch die
Energie möglichst klimaneutral zu erzeugen,
hat sich Geschäftsführer Udo Wunderlich für
die Installation eines großen Photovoltaiksystems
auf den großen Dächern der Rinderställe
entschieden.
Schließlich stand mit 3.900 Quadratmetern eine üppige Dachfläche für die Montage von
2.395 Modulen zur Verfügung. Ausgelegt wurde die Anlage von den Planern von Greenovative,
einem Solarprojektentwickler mit Sitz in Nürnberg. Die Anlagen leisten zusammen fast
650 Kilowatt und produzieren jedes Jahr 640.000 Kilowattstunden sauberen Solarstrom, der
zum Teil direkt vor Ort verbraucht wird.
Dieser Ertrag kann sich sehen lassen. Schließlich ist die Hälfte der Dächer der Rinderställe nach
Nordosten und damit nicht ganz optimal zur Sonne ausgerichtet. Allerdings sind sie mit
14 Grad nur sehr gering geneigt und die dort installierten Solarmodule tragen dadurch trotzdem
zur Stromerzeugung bei. Den meisten Ertrag liefern aber die Module, die auf den nach
Südosten ausgerichteten Dächern montiert sind.
▶▶https://www.greenovative.de
Internationale Fachmesse für
innovative Energieversorgung
17. – 20. November 2020
Hannover
Hotline: 069 24788-265 | expo@DLG.org
www.energy-decentral.com | facebook.com/energy-decentral
zusammen mit
Biogas Convention
& Trade Fair
Biogas Jahrestagung
& Fachmesse
inklusive
Biogas Convention
Bild: Greenovative
Anzeige
Jahrestagung
Freiflächenanlagen
Bild: Baywa r.e.
Bild: Baywa r.e.
Bisher schützten solche Folien die Himbeersträucher. Diese müssen spätestens nach sechs Jahren
ausgetauscht werden.
Die Module lassen genügend Licht für die
Himbeeren übrig.
Dazu wurde ein Teil der Himbeerreihen mit normalen
Glas-Glas-Modulen überdacht. Diese leisten
zusammen ebenfalls 150 Kilowatt. Hier schaffen
es nur zehn Prozent des Sonnenlichts bis zu
den Himbeerpflanzen. Die restlichen Pflanzenreihen
der Plantage wurden mit den bisherigen Folientunneln
geschützt.
Module verhindern Sonnenbrand
Die ersten Ergebnisse sind vielversprechend. Zwar
verringern die Module im Vergleich zu den transparenten
Folientunneln die Erträge. „Unter den
semitransparenten Modulen wurden im Vergleich
zu den Pflanzen unter dem Folientunnel immerhin
noch 80 Prozent des Ertrags erreicht“, sagt Edgar
Gimbel. „Unter den klassischen Modulen gingen
die Erträge hingegen auf die Hälfte zurück.“
Allerdings hat die Verschattung der Pflanzen
durch die Module auch einen Vorteil. Denn
sie verhindert den Sonnenbrand, unter dem die
Pflanzen leiden, wenn sie mit den transparenten
Folien überdacht sind. Mit diesen Ergebnissen
ist die Entwicklung schon auf einem guten Weg.
Denn der Plan ist, die gesamte Himbeerplantage
von Piet Albers mit einer Größe von sechs Hektar
mit dem Solarsystem von Baywa r.e. zu schützen.
Dadurch wächst die Leistung der gesamten Anlage
auf etwa sechs Megawatt an.
Mehr Licht durchlassen
Baywa r.e. wird dann aber noch an ein paar Stellschrauben
drehen. „Um einen noch besseren
Kompromiss zwischen landwirtschaftlichen und
Solarerträgen zu erreichen, werden wir das Hauptprojekt
mit Modulen realisieren, die eine Lichtdurchlässigkeit
von 35 Prozent haben“, sagt Edgar
Gimbel. „Wir haben noch keine Erkenntnisse, um
wie viel die Himbeererträge dann im Vergleich zu
SUNBRUSH
Putzen für mehr Ertrag
den semitransparenten Modulen steigen, die wir
in der Testanlage eingesetzt haben. Aber wir gehen
davon aus, dass am Ende die Erträge nicht
mehr als zehn Prozent unter denen liegen, die unter
den Folientunneln erreicht werden.“
Zwar wird dann auch der Solarertrag sinken.
Doch bleibt die Stromernte trotzdem noch so üppig,
dass sich die Investition für Piet Albers rechnet.
Zumal es angesichts des Klimawandels eine
Investition in die Zukunft ist. Schließlich werden
die Sommer heißer und sonniger – neben der
kühlen Witterung im Frühjahr ein Grund für den
Rückgang der Hektarerträge für Himbeeren in
Deutschland im vergangenen Jahr. Ein Schatten
spendendes Sonnendach könnte das ändern. ◾
▶▶https://www.baywa-re.com
Was eine regelmäßige Reinigung des Solargenerators
bringt, hat Hans Schindlbeck aus
Sengkofen getestet. Der Landwirt betreibt
schon seit 2003 eine Photovoltaikanlage. Er
wusste: Nur mit der regelmäßigen Reinigung
der Anlage wird auch der prognostizierte Ertrag
erreicht. Deshalb hat er seine Module immer wieder geputzt.
Dass sich das ausgezahlt hat, zeigt ein Vergleich mit der baugleichen Anlage seines Nachbarn.
Über sechs Monate hinweg verglichen die beiden Landwirte die Erträge ihrer Generatoren.
Während Schindlbeck weiter regelmäßig reinigte, blieben die Module des Nachbarn ungeputzt.
Das Ergebnis: Die Anlage von Schindlbeck produzierte in diesem halben Jahr acht Prozent
mehr Strom als die seines Nachbarn. Dass hier keine anderen Faktoren eine Rolle gespielt
haben, konnten die beiden Landwirte nachweisen, nachdem sie die Module von Schindlbecks
Nachbarn ebenfalls gereinigt haben. Denn dann brachten die beiden Anlagen die gleichen
Erträge.
Dennoch scheuen viele Anlagenbetreiber aus Kostengründen die Reinigung. Auch Schindlbeck
hat lange nach einer Lösung gesucht. Bei Sunbrush Mobile wurde er schließlich fündig.
Der Reinigungsspezialist aus Lachen bei Memmingen hat ihm Reinigungsbürsten für die Solaranlage
geliefert, die der Landwirt einfach auf ein vorhandenes Fahrzeug montieren kann. Auf
diese Weise kann er seine Module mit einem speziellen Reinigungsmittel auch selbst putzen.
▶▶https://www.sunbrushmobile.info
Bild: Sunbrush mobil
8
Spezial Eigenstrom 2019
Spezial
Anzeige
Dächer liefern sauberen Strom, der kostengünstig
vor Ort verbraucht werden kann.
Bild: Huawei
Das Hirn des Solarsystems
Wechselrichter ▪ Die Funktionalität der Steuerelektronik steigt, ihre Leistungsdichte
auch. Kleine, kompakte Geräte von Huawei steuern die Erzeugung und den
Verbrauch im Haus – auf intelligente Weise.
Viele Landwirte kennen die Photovoltaik.
Die Anlagen auf ihren Dächern speisen den
Sonnenstrom ins Stromnetz ein. Wechselrichter
setzen den Gleichstrom aus der Photovoltaikanlage
in netzfähigen Wechselstrom um.
Moderne Solargeneratoren stellen den kostbaren
Sonnenstrom für den Eigenbedarf vor Ort bereit.
Die Wechselrichter mutieren zum Hirn der
komplexen Stromversorgung im Gebäude. Sie integrieren
die Steuerelektronik, die die Stromerzeugung
und die Stromverbraucher intelligent verknüpft.
Sie dirigieren auch die Speicherbatterien und
die Ladetechnik für die Elektromobilität. Daneben
verfügen moderne Wechselrichter mittlerweile
über eine ganze Reihe von Zusatzfunktionen,
die das Monitoring, den Betrieb und den
Service der Photovoltaikanlagen vereinfachen
und intelligenter ermöglichen. Weitere integrierte
Features erhöhen die Anlagensicherheit und ermöglichen
den sorgenfreien Betrieb.
Vorreiter bei der Digitalisierung
Huawei ist bei der intelligenten Vernetzung und
Digitalisierung der Produkte ein Vorreiter. Mittlerweile
sind die Wechselrichter für alle Leistungsklassen
auch in Europa erhältlich und erprobt,
für private Endkunden und gewerbliche
Nutzer. Die Qualität der Produkte entspricht den
hohen Standards, die Huawei als globaler Elektronikkonzern
weltweit an seine Produkte stellt.
Huawei hat global rund 188.000 Mitarbeiter, davon
mehr als 80.000 Entwickler. Der Konzern
ist in 170 Ländern aktiv und betreibt 14 Entwicklungszentren
rund um den Globus. Der jährliche
Umsatz erreichte 2018 rund 105 Milliarden US-
Dollar. Seit 2015 ist Huawei der weltgrößte Hersteller
und Lieferant von Solarwechselrichtern.
Sehr breite Produktpalette
Die Wechselrichter für private Kunden sind in der
Bauserie FusionSolar Smart PV vereint. Einphasige
Geräte leisten zwischen zwei und 4,6 Kilowatt.
Sie sind für Speicherbatterien der Resu-Serie von
LG Chem vorbereitet. Die dreiphasige Smart-PV-
Serie leistet drei bis 20 Kilowatt.
Die Baureihe FusionSolar Smart PV Commercial
bietet Stringgeräte für gewerbliche Anwendungen.
Sie sind mit Leistungen von 33 bis
185 Kilowatt erhältlich. Alle Stringwechselrichter
von Huawei entsprechen vollumfänglich der neuen
Anwendungsrichtlinie VDE AR 4105 für Solargeneratoren
in der Niederspannung. Ab zwölf
Bild: Huawei
Kilowatt entsprechen die Wechselrichter auch den
Richtlinien der Mittelspannung 4110 und Hochspannung
4120.
Die Geräte mit drei bis zehn Kilowatt Leistung
sind mit 17 Kilogramm Gewicht ausgesprochen
leicht zu installieren. Die Montage der Stecker erfolgt
schraubenlos. Die Inbetriebnahme per FusionSolar
App ist besonders einfach und schnell.
Die KI-gestützte Analyse der U-I-Kennlinien ermöglicht
effizienten Betrieb und Wartung.
Integriert sind der Schutz vor Störlichtbogen,
die DC-Lasttrennschalter und der Verpo lungsschutz
sowie der Überspannungsschutz DC- und
AC-seitig. Der Wirkungsgrad erreicht 98,6 Prozent.
Die Schnittstelle zur Einbindung von
Speicherbatterien ist integriert und kostenfrei.
Die Wechselrichter von
Huawei erhielten 2019 den Innovationspreis
der Intersolar/
The smarter E Europe und den
Reddot Design Award. ◾
▶▶https://solar.huawei.com/de
Bild: Huawei
www.photovoltaik.eu
9
Speicher
Große Solaranlagen liefern ausreichend Strom.
Bild: E3/DC
Fast ohne Netz
Speicher ▪ Das Gut Gerkenhof wurde nahezu komplett auf die Selbstversorgung mit Solar- und
Windstrom umgestellt. Denn eine Netzeinspeisung wäre teuer geworden. So etwas geht ohne
einen Speicher zusätzlich zur Photovoltaikanlage nicht.
Sven Ullrich
Kirchlinteln ist eine kleine Gemeinde auf
halbem Wege von Hannover nach Bremen.
Die Landwirtschaft spielt hier eine zentrale
Rolle. Einer der ältesten Landwirtschaftsbetriebe
ist das Gut Gerkenhof. Bereits im Jahr 1350 wurde
es erstmals erwähnt. Inzwischen umfasst der
gesamte Landwirtschaftsbetrieb 600 Hektar. Das
Gut Gerkenhof hat sich vor allem auf die Mutterkuhhaltung
und die Pferdezucht spezialisiert, betreibt
aber auch Ackerbau und Gründlandbewirtschaftung.
Der Verbrauch ist gedeckt
Trotz seines Alters und seiner Tradition setzt der
Landwirtschaftsbetrieb auf Innovation und vor
allem modernste Energietechnik. Deshalb hat sich
das Gut schon im Jahr 2014 eine Photovoltaikanlage
errichten lassen. Der gesamte Strom aus den
Modulen mit einer Leistung von 30 Kilowatt wurde
bisher komplett in das Netz eingespeist.
Damit konnte der Gutsbetrieb immerhin die
Kosten für den üppigen Stromverbrauch abfedern.
Immerhin benötigen der Landwirtschaftsbetrieb
und die Pferdezucht mit einer ganzen
Reihe von Wirtschafts- und Wohngebäuden jedes
Jahr etwa 250.000 Kilowattstunden Strom.
Das kostet viel Geld, und Strom wird immer teurer.
Um die Betriebskosten zu senken, kam Geschäftsführer
Detlef Ruddat auf die Idee, mehr
Strom selbst zu erzeugen.
Deshalb wurde die schon installierte Photovoltaikanlage
um weitere Solargeneratoren ergänzt.
Inzwischen erzeugen Module mit einer
Gesamtleistung von 174 Kilowatt jedes Jahr gut
170.000 Kilowattstunden Strom. Demnächst
kommt noch eine kleine Windkraftanlage mit einer
Leistung von 30 Kilowatt dazu. Diese wird jedes
Jahr 64.000 Kilowattstunden produzieren.
Damit liefern die Generatoren fast so viel
Strom vor Ort, wie das Gut Gerkenhof jedes Jahr
verbraucht – zumindest rein rechnerisch. Die
noch fehlenden 10.000 bis 20.000 Kilowattstunden
bezieht das Gut vor allem in den dunklen
Wintermonaten wie bisher aus dem Netz. Um den
Netzbezug so gering zu halten, musste die gesamte
Stromerzeugung möglichst auf die Zeiten mit
geringer Sonneneinstrahlung und wenig Wind
ausgelegt werden. Denn die Generatoren müssen
auch dann noch ausreichend Energie liefern, um
das gesamte Gut zu versorgen.
Teurer Trafo eingespart
Das bedeutet, dass an sonnigen Tagen viel Solarstrom
übrig bleibt. In der Regel ist das kein Problem.
Denn dieser kann meist ins Netz eingespeist
werden. Genau an dieser Stelle stießen die Planer
von Laudeley Betriebstechnik mit Sitz in Ritterhude,
die das gesamte Energiesystem auf Gut Gerkenhof
ausgelegt haben, auf eine riesige Hürde.
Denn der Verknüpfungspunkt mit dem Versorgungsnetz,
an dem das Gut angeschlossen ist,
reicht nicht aus, um so viel Erzeugungsleistung
aufzunehmen, wie auf den Dächern des Gerkenhofs
für die Eigenversorgung installiert ist. Dadurch
hätte Laudeley einen neuen Mittelspannungstrafo
errichten müssen.
10
Spezial Eigenstrom 2019
Spezial
Das ginge zum einen auf Kosten des Gutes Gerkenhof
und hätte das notwendige Investitionsvolumen
drastisch nach oben getrieben. „Zum anderen
wäre der gesamte Betrieb damit unter die
Mittelspannungsrichtlinie gefallen und alle weiteren
Anlagenbauten wären erschwert worden“,
erklärt Holger Laudeley, Geschäftsführer des Planungsunternehmens,
das Problem.
Überschuss wird gespeichert
Es musste schnell eine Lösung her. Die war einerseits
einfach. Denn Laudeley hat den Gutsbetreiber
davon überzeugen können, die gesamten
Erzeugungsanlagen fast komplett ohne Netzeinspeisung
zu betreiben. Statt den überschüssigen
Strom über einen neuen Mittelspannungstrafo
ins Netz zu liefern, wird er in einem Speicher
zwischengelagert. Er kann dann genutzt werden,
wenn die Solargeneratoren und die Windkraftanlage
nicht genügend Strom erzeugen.
Andererseits ist eine solche Lösung auch komplex.
Denn um auf die Einspeiseerlöse zu verzichten
und sich stattdessen auf die Eigenversorgung
zu konzentrieren, ist ein umfangreiches Regelungs-
und Messkonzept notwendig. Schließlich
muss der Solar- und Windstrom in Echtzeit gut
verteilt werden. Wenn genügend Elektrogeräte
laufen, wird der gesamte vor Ort erzeugte Strom
direkt von diesen verbraucht. Sollte Stromüberschuss
anfallen, fließt er zunächst in das Speicherkraftwerk
auf dem Gut.
POWERTRUST
Auch nachts mit Solarstrom kühlen
Wird die Landwirtschaft in Zukunft elektrisch und energieautark? Wird die eigene Stromversorgung
in Zukunft zum betriebswirtschaftlichen Hebel? Markus und Renate Frenken haben
diese Fragen für sich schon beantwortet und in die saubere Stromerzeugung mit Photovoltaik
investiert. Der Strom wird aber nicht einfach nur ins Netz eingespeist, sondern versorgt unter
anderem das große Kühlhaus des Spargel- und Gemüsehofes in Osterath, einem Ortsteil von
Meerbusch im Rheinland.
Markus Frenken hat die Dächer seiner Wirtschaftsgebäude mit Solarmodulen belegt, die zusammen
46 Kilowatt leisten. Sie produzieren mehr Strom, als der Frenkenhof für die Kühlhalle
und den Hofbetrieb braucht. Um diesen Strom auch in der Nacht zu nutzen – schließlich muss
auch dann das Gemüse gekühlt werden –, hat er in einen zusätzlichen Speicher investiert. Die
vier Crystal Tower des Bremer Speicherherstellers Powertrust können 52 Kilowattstunden
Strom zwischenlagern. Das ist mehr, als er für die nächtliche Versorgung des Hofes braucht, bis
morgens die Sonne wieder aufgeht und die Solaranlage die Energielieferung übernimmt.
Das System hat aber noch einen weiteren Vorteil: Die Familie Frenken muss auch bei einem
Ausfall des Stromnetzes nicht auf die Kühlung des Gemüses verzichten. Denn die Speicher
sind in der Lage, selbstständig innerhalb von zwei bis drei Sekunden eine Notstromversorgung
aufzubauen. In diesem Falle kann der Speicher sogar sehr tief entladen werden und
86,4 Kilowattstunden Strom liefern. Mit einer Entladeleistung von 21,6 Kilowatt können die vier
Speicher zusammen auch tatsächlich die Versorgung des Hofes übernehmen.
▶▶https://www.powertrust.de
Grünes Licht vom Netzbetreiber
Das ist zum Herzen des gesamten Energiekonzepts
auf Gut Gerkenhof geworden. Es besteht aus
drei Quattroporte Linea des Osnabrücker Speicherherstellers
E3/DC. Jeder dieser drei Speicher
kann 52 Kilowattstunden Solar- und Windstrom
zwischenlagern.
Das Speichervolumen von insgesamt 156 Kilowattstunden
schafft es, die Stromversorgung
für mehrere Stunden zu übernehmen. Das reicht
aus. Denn die Kombination aus Photovoltaik und
Windkraft sorgt mit ihrem sich ergänzenden Ertragsprofil
dafür, dass diese Zeiträume relativ gering
sind. Sollte der Speicher dennoch leer werden,
kann das Gut immer noch fehlenden Strom
aus dem Netz beziehen.
Wichtig bei einem solchen Ansatz ist aber, dass
der Speicher auch in der Lage sein muss, im Falle
zu geringer Stromerzeugung die gesamte Last
zu bedienen. Dafür muss er mit hoher Leistung
seinen Strom in das Versorgungsnetz des Gutes
einspeisen können. Unter anderem deshalb hat
Holger Laudeley auf die Speicher von E3/DC zurückgegriffen.
Denn die können den Strom dauerhaft
mit einer Leistung von 27 Kilowatt liefern.
Kurzzeitig kann der Speicher sogar seine Leistung
auf 36 Kilowatt nach oben fahren. Damit kann er
die gesamten Lasten abdecken, die maximal auf
dem Gutshof anfallen, wenn Sonne und Wind
nicht ausreichend liefern können.
Die gesamte Steuerung übernimmt eine Kommunikationsschnittstelle,
die die Wechselrichter des
Batteriespeichers und die Wechselrichter der Solaranlagen
nach den jeweiligen Anforderungen
auf dem Gutshof regelt.
Andreas Piepenbrink, Geschäftsführer von
E3/DC, sieht in solchen Lösungen aus Ökostromanlagen,
beliebig erweiterbaren Speichern und
intelligenten Wechselrichtern die Zukunft der erneuerbaren
Energien auch in der Landwirtschaft.
„Dass Entwicklungsziel muss sein, dass erneuerbare
Erzeuger miteinander einen Kraftwerksverbund
bilden, wie wir ihn von den klassischen
Energieversorgern kennen“, sagt er.
Bild: Powertrust
www.photovoltaik.eu
11
Speicher
SMA
Sauberer Solarstrom rund um die Uhr
Bild: SMA
Die Speicher und die Wechselrichter
nutzen den Solarstrom
fast vollständig im Betrieb.
Landwirt Michael Nägele sagt:
„Diese Installation lohnt sich für mich.
Und das auch an Tagen mit wenig Sonne
und vielen Wolken. Damit hat selbst
mein Installateur nicht
gerechnet.“
Bild: Bauer Nägele
Rund 40.000 Kilowattstunden Strom verbraucht der Milchviehbetrieb
von Michael Nägele jährlich. Um Energiekosten zu sparen und
sich nachhaltig mit sauberem Solarstrom zu versorgen, hat er sich
für ein SMA Energy System Business mit zwei Wechselrichtern (Sunny
Tripower Core 1), einem Batteriewechselrichter (Sunny Boy Storage)
sowie dem Gewerbespeicher Storage Business von SMA entschieden.
Die Module der 100-Kilowatt-Solaranlage sind auf dem
Dach des Stallgebäudes montiert.
Der Energiemanager SMA Data Manager M
überwacht und analysiert die Energieflüsse im
Betrieb und visualisiert sie übersichtlich im
Sunny Portal Powered by EnnexOS.
Michael Nägele weiß jetzt, dass nicht der
Melkvorgang den höchsten Energieverbrauch
erzeugt, sondern das Mischen des Futters und
das Reinigen der Melkanlage.
Diese beiden täglichen Routinevorgänge führt er morgens beziehungsweise
nachmittags durch, wenn dafür grüner Strom aus der
Photovoltaikanlage zur Verfügung steht. So vermeidet er teure Lastspitzen
und verhindert den Zukauf von Strom aus dem Netz.
Nachts ist der Strombedarf des Stalls mit rund 80 Milchkühen gering
und kann daher immer zu 100 Prozent mit der tagsüber gespeicherten
Energie gedeckt werden. Mit dem Energy System Business von SMA erreicht
der Hof einen Unabhängigkeitsgrad von fast 100 Prozent.
▶▶www.sma.de/business
Das ist auf dem Gut Gerkenhof gelungen. „Man
hat hier Photovoltaik zugebaut, um Kosten einzusparen,
nicht um Strom zu verkaufen“, beschreibt
Piepenbrink den Ansatz. „Ein Novum bei Gewerbeanlagen
dieser Größenordnung ist die schnelle,
modulare und sichere Regelung mit einem
entsprechenden Messkonzept. Auf dieser Basis
konnte die EWE Netz grünes Licht für das Anlagenkonzept
geben.“
Denn der örtliche Netzbetreiber musste am Ende
das gesamte System mit seinem Regelungsund
Messkonzept abnehmen. Schließlich muss
er sich davon überzeugen, dass tatsächlich keine
Kilowattstunde des auf Gut Gerkenhof erzeugten
Stroms ins Netz fließt.
Die einzige Ausnahme sind 15.000 Kilowattstunden
pro Jahr, die die schon 2014 errichtete
Solaranlage weiterhin ins Verteilnetz einspeist.
Auch die Windkraftanlage wird keine Kilowattstunde
ins Netz liefern.
Um auch noch den überschüssigen Windstrom
aufzunehmen, reicht die Speicherkapazität
nicht aus. Deshalb wird der Windgenerator
vorerst abgeregelt, wenn er zu viel Strom erzeugt.
Dieses Konzept ähnelt dem gesteuerten Betrieb
von großen Windkraftwerken. Das ist allerdings
kaum befriedigend.
Die Speicher lagern überschüssigen Solarstrom zwischen, bis er auf dem Gut gebraucht wird.
Bild: E3/DC
Elektromobilität ist geplant
Aber auch dafür hat Geschäftsführer Detlef Ruddat
schon einen Lösungsansatz gefunden. Denn
er will zukünftig alle Fahrzeuge des Gutshofes
schrittweise elektrifizieren. Dann kommen mit
elektrisch angetriebenen Traktoren, Hofladern
und anderen Landwirtschaftsmaschinen steuerbare
Lasten ins Spiel, die den Bedarf der notwendigen
Abregelung der Windkraftanlage drastisch
reduzieren.
Dann sinkt auch der Bedarf an Diesel. Der
Stromverbrauch wird allerdings ansteigen. Um
diesen Mehrverbrauch nicht aus dem Netz decken
zu müssen, ist das gesamte System so ausgelegt,
dass die Anlagen problemlos erweitert werden
können. Künftig ist zudem eine Notstromversorgung
vorgesehen, für die das gesamte System
schon vorbereitet ist.
◾
▶▶https://www.e3dc.com
12
Spezial Eigenstrom 2019
Spezial
TESVOLT
Mit der Sonne melken
Matthias Kampert hat seinen Hof im westfälischen Lüdinghausen von
seinem Vater übernommen. Inzwischen ist er für 130 Milchkühe verantwortlich.
Vor allem für das Melken der Tiere und die Kühlung der Milch
fällt ein hoher Stromverbrauch an. Um sich von steigenden Energiekosten
unabhängig zu machen, hat er sich für die Installation einer Photovoltaikanlage
entschieden. Insgesamt 41 Kilowatt leisten die Module auf
den Dächern des Hofes. Den Strom kann Kampert gut gebrauchen.
Allerdings hat er ein Problem: Da der Landwirt seine Kühe vor Sonnenaufgang
und in den Abendstunden melkt, kann er den Solarstrom nicht
direkt nutzen. Eine zweite Lastspitze außerhalb der ertragreichen Zeiten
der Solaranlage fällt durch das Kühlaggregat an. Um dennoch mit Sonnenstrom
zu melken und zu kühlen, hat er sein Photovoltaiksystem um
einen Speicher ergänzt. Damit steigen zwar die Investitionskosten, aber
er kann die Energie vom eigenen Dach komplett nutzen.
Dadurch spart er sich den Strombezug aus dem Netz. Insgesamt kann
der Speicher von Tesvolt, einem Unternehmen mit Sitz in der Lutherstadt
Wittenberg, 38,4 Kilowattstunden Strom zwischenlagern. Das
reicht aus, um sowohl den Melkstand mit zehn Plätzen als auch das
Kühlaggregat mit Sonnenenergie zu versorgen. Der Speicher liefert den
Strom dauerhaft mit einer Leistung von 18 Kilowatt. Das ist vollkommen
ausreichend, um die beiden Verbraucher sogar parallel zu betreiben,
was noch nicht einmal notwendig ist. Die Vakuumpumpen der Melkmaschinen
ziehen eine Leistung von 4,5 Kilowatt und das Kühlaggregat hat
eine Leistungsaufnahme von sechs Kilowatt. Da bleiben noch genügend
Reserven, um weitere Verbraucher mitzubedienen.
Außerdem kann der Speicher seine Leistung auf 33 Kilowatt steigern.
Das schafft er aber nicht im Dauerbetrieb, sondern nur für 30 Minuten.
▶▶https://www.tesvolt.com
Bild: Tesvolt
Anzeige
SMA ENERGY SYSTEM BUSINESS
Mein Betrieb. Meine Energie. Unser Klima.
Mit Solarstrom bis zu 80 % Energiekosten sparen.
Solarstrom erzeugen
und optimal
verbrauchen
Solarstrom
speichern und
fl exibel nutzen
Solarenergie
managen und
verteilen
Solarstrom tanken
Mit Solarstrom
heizen
Solarstrom einfach
direkt vermarkten
www.SMA.de
Mehr Informationen:
Aktuelles Interview
Marcus Vagt ist Projektleiter bei DLG Service
und organisiert die Energy Decentral.
Bild: DLG Service GmbH
„Wir sehen Ausbaupotenzial“
Messe ▪ Im November 2020 findet zusammen mit der Euro Tier die Energy Decentral
statt. Erstmals vergibt die DLG einen Preis für neue Ansätze der landwirtschaftlichen
Eigenversorgung mit Solarstrom.
Ein Interview
Warum hat sich für die nächste Energy Decentral
im November 2020 die Deutsche Landwirtschafts-Gesellschaft
(DLG) das Thema Solarstrom
auf die Fahne geschrieben?
Marcus Vagt: In den kommenden Jahren laufen
die ersten Photovoltaikanlagen aus der Förderung.
Zudem suchen Landwirte nach Alternativen zur
Einspeisevergütung und wir sehen gerade in der
Verbindung Solarstrom mit landwirtschaftlicher
Nutzung noch ein erhebliches Ausbaupotenzial. Es
hat sich viel getan im Solarstrombereich. Als DLG
ist es unsere Aufgabe, Landwirte über neue Entwicklungen
zu informieren.
Warum gibt es einen Innovationspreis Solar?
Die Energy Decentral ist Leitmesse für dezentrale
Energien in der Landwirtschaft und damit die
Plattform schlechthin, um Energiethemen in die
Agrarbranche zu transportieren. Beim Thema Solarstrom
gibt es einerseits viel Informationsbedarf
in der Landwirtschaft, andererseits eine Menge
neuer Entwicklungen. Das wollen wir mit dem Innovationspreis
Solar würdigen.
Wer kann sich um den Preis bewerben?
Prinzipiell kann jedes Unternehmen mit entsprechenden
Produkten dem Innovationswettbewerb
beitreten. Voraussetzung ist jedoch die Teilnahme
an der Energy Decentral. Dafür ist der Wettbewerb
aber auch zu 100 Prozent kostenfrei gestaltet und es
erwartet den Gewinner eine Menge medialer Aufmerksamkeit
und Anerkennung für seine Innovation.
Vertrieblich eigentlich unverzichtbar!
Wo, wie und ab wann können sich interessierte
Unternehmen bewerben?
Die Bewerbung erfolgt für die Aussteller der Energy
Decentral ab Anfang Mai 2020, wenn auch das
Online-Serviceportal startet. In diesem Portal können
dann neben den Servicebestellungen zur Messe
auch die Neuheiten auf einer speziell für den
Wettbewerb eingerichteten Plattform eingereicht
werden. Neben einem Formular mit Begründungstexten
und Darlegung der Neuheit können auch
Dokumente zum besseren Verständnis sowie der
späteren Darstellung hochgeladen werden.
Wer wählt die Sieger aus?
Die DLG als Veranstalter der Messe und des Wettbewerbs
hat dafür eine eigenständige und unabhängige
Kommission berufen. Der Neuheitenwettbewerb
ist in einzelne Sachgebiete untergliedert, dem mehrere
Sachverständige zugeteilt sind. Nach einer Vorbereitungsphase
trifft sich die komplette Kommission
und bestimmt gemeinsam die Gewinner.
Nach welchen Kriterien werden diese ausgesucht?
Entscheidend für die Zulassung, aber auch für die
Vergabe der Gold- oder Silbermedaille sind dabei
die Zulassungs- und Bewertungskriterien. Hierbei
146
Spezial Eigenstrom 2019
Spezial
DLG SERVICE
Erneuerbaren Strom clever nutzen
Strom ist in der Landwirtschaft ein steigender Kostenfaktor. Gleichzeitig
wächst aber auch der Energiebedarf. Denn auf den Höfen wird immer
mehr automatisiert und elektrifiziert – nicht zuletzt die Fuhrparks. Doch
viele Landwirte haben die eigene Stromerzeugung mit Photovoltaikanlagen
nicht im Blick. Denn es hält sich hartnäckig die Meinung, Solar
lohne sich nicht mehr. Mit diesem Mythos aufzuräumen, daran arbeitet
die DLG schon lange.
Die nächste Gelegenheit bietet sich auf der
Energy Decentral. Dort stehen die Themen
Photovoltaik, Speicher und intelligente Energiesysteme
im Mittelpunkt. Dabei geht es nicht so
sehr um die nackten technischen Daten als vielmehr
um Visionen für Autarkie.
Denn inzwischen ist die Kilowattstunde Solarstrom
für teilweise unter zehn Cent pro Kilowattstunde
zu haben. Das ist weniger als die Hälfte
des Preises, für den die Landwirte ihren Strom
beim Versorger einkaufen. Gleichzeitig können
sie mit der Photovoltaik bis zu 80 Prozent ihres
Strombedarfs selbst decken. Das hängt natürlich
davon ab, ob ein Speicher integriert ist oder mit
elektrisch angetriebenen Landmaschinen flexible
Lasten vorhanden sind.
Die Energy Decentral, die vom 17. bis 20. November 2020 stattfindet,
wird sich im Rahmen einer speziellen Informationsreihe in Halle 25 am
Stand L05 ausgiebig mit dem Thema erneuerbare Energien beschäftigen.
Auch hier steht der clevere Einsatz des selbst produzierten Ökostroms
im Mittelpunkt.
▶▶https://www.dlg-service.com
Bild: DLG Service GmbH
geht es neben Neukonzeption und Weiterentwicklung
um Vorteile und Verbesserungen für die Praxis,
die Betriebs- und Arbeitswirtschaft, aber auch
die Umwelt- und Energiesituation.
Wann und in welchem Rahmen findet die
Siegerehrung statt?
Als ein Höhepunkt der Messe werden die Gewinner
im Rahmen der Eröffnungsveranstaltung der Energy
Decentral präsentiert. Da diese Veranstaltung ge-
meinsam mit der internationalen Leitmesse Euro Tier
durchgeführt wird, sind die Entscheidungsträger der
gesamten Agrarbranche, begleitet von internationaler
Fachpresse, anwesend.
Warum sollten sich die Unternehmen aus der
Photovoltaik am Wettbewerb beteiligen?
Gewinner werden bereits vor der Messe bekannt
gegeben, um Aufmerksamkeit und Werbung im
Vorfeld zu erzielen. Mit einer schicken Silber- beziehungsweise
Goldmedaille dürfen die Gewinner
schon vor Beginn der Messe ihre Produkte bewerben.
Zudem winkt ein kurzes Werbevideo mit einem
Begründungstext der Jury. Selbstverständlich
wird es ein eigenes Neuheitenmagazin geben und
darüber hinaus berichten gezielt Fachmedien über
die innovativen Produkte. Tatsächlich sollte ebenfalls
ein gesteigerter Besucherverkehr am Ausstellungsstand
gesichert sein.
◾
▶▶https://www.energy-decentral.com
Anzeige
www.hyCLEANER.eu
MADE IN
GERMANY
Beratung
Die Förderung für die ältesten Anlagen läuft aus.
Bild: Solarwatt
Rüstige Rentner
Altanlagen ▪ In wenigen Monaten fallen die ersten Photovoltaikanlagen aus der Förderung
durch das EEG. Das stellt die Betreiber vor das Problem, was sie mit ihrem Generator machen.
Die ersten Lösungen liegen auf dem Tisch.
Sven Ullrich
Das EEG feiert Geburtstag. Am 29. März
2020 wird die Energiewende in Deutschland
20 Jahre alt. Denn vor so vielen Jahren
erschien das erste „Gesetz für den Vorrang Erneuerbarer
Energien“ im Bundesgesetzblatt. Für
viele ist das ein Grund zum Feiern. Doch einige
sehen diesem Datum mit Sorge entgegen. Es sind
diejenigen, die sich als Erste dazu entschlossen haben,
in die Photovoltaik zu investieren und für aus
heutiger Sicht unglaubliche Summen Solarstromanlagen
bauen zu lassen. Unter ihnen auch viele
Landwirte, die die Chance genutzt haben, ihre
großen Dächer mit Solarmodulen zu bestücken.
Der Grund ihrer Besorgnis: Sie bekommen
demnächst keine Einspeisevergütung mehr für ihren
Strom. Die Generatoren hingegen sind robuster
als anfangs gedacht und funktionieren mehrheitlich
immer noch tadellos.
Investition wieder eingespielt
Wenn es hier um die Einspeisevergütung geht,
sind die hohen Beträge, die sie jahrelang für den
gelieferten Strom bekommen haben, gar nicht
mehr notwendig. Denn die Vergütung durch das
EEG wurde von Anfang an so berechnet, dass sich
die Anlagen innerhalb des Förderzeitraums von
20 Jahren zumindest refinanzieren. In der Regel
haben sie sogar eine Rendite abgeworfen.
Doch selbst geringste Einspeisebeträge können
die Betreiber der ältesten EEG-Anlagen
nicht mehr erwarten, die notwendig sind, um die
trotzdem noch anfallenden laufenden Kosten zu
bezahlen. Denn der Generator muss weiterhin
jährlich kontrolliert und gewartet werden. Die
Anlagenbetreiber müssen die Versicherungen
und eventuelle Reparaturen finanzieren. Dafür
würde es durchaus ausreichen, wenn sie den Börsenstrompreis
für ihre eingespeiste Energie bekommen
würden.
Doch die Betreiber dürfen noch nicht einmal
den Strom einfach weiter an die Netzbetreiber
liefern, die diesen bisher an der Börse vermarktet
haben. Das verbietet das Energiewirtschaftsgesetz.
„Damit endet auch diese Vermarktungsmöglichkeit
der Einspeisevergütung für Strom
16
Spezial Eigenstrom 2019
Spezial
aus diesen Anlagen“, erklärt Christoph Weißenborn,
Fachgebietsleiter EEG und KWK beim
Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft
(BDEW), mit Blick auf die Solargeneratoren,
die demnächst aus der Förderung durch das
EEG herausfallen.
Auf Eigenverbrauch umstellen
Die Betreiber der betroffenen Anlagen fragen sich
jetzt zu Recht, was sie mit ihren Generatoren machen
sollen. Es muss nicht unbedingt sein, dass sie
die Module einfach vom Dach nehmen und verschrotten.
„Denn es würde dann Photovoltaikkapazität
verloren gehen genau zu dem Zeitpunkt,
wo diese Anlagen zum ersten Mal seit ihrer Inbetriebnahme
Strom zu Marktpreisen förderfrei
liefern können. Eine absurde Konsequenz!“, befürchtet
Johannes Lackmann, Geschäftsführer des
Paderborner Windkraft- und Photovoltaikprojektierers
Westfalen Wind.
Es gibt noch andere Lösungen, auch wenn
der Gesetzgeber die Anlagenbetreiber der ersten
Stunde bisher noch im Regen stehen lässt. So wäre
die naheliegende Möglichkeit, von der bisherigen
Volleinspeisung des Solarstroms ins Netz auf Eigenverbrauch
umzustellen. „Dieser Wunsch ginge
aber mit einer notwendigen technischen Anlagenumrüstung
einher“, erklärt Susanne Jung vom Solarenergie-Förderverein
Deutschland (SFV). Zunächst
müsste der Wechselrichter die Möglichkeit
des Eigenverbrauchs auch zulassen. Dazu kommt
noch, dass der selbst verbrauchte Strom gemessen
werden muss.
Altanlagen im Bilanzkreis
Denn steigt der Eigenverbrauch auf über zehn
Megawattstunden pro Jahr, dann wird eine anteilige
EEG-Umlage fällig. Es sei denn, der Anlagenbetreiber
hat den Generator vor dem 1. September
2011 in Betrieb genommen und den Strom schon
immer selbst genutzt.
Doch selbst der Umstieg auf den Eigenverbrauch
löst das Problem des überschüssigen
Stroms nicht. Der muss von jemandem vermarktet
werden. Warum also nicht gleich den gesamten
Strom über einen Dienstleister direkt an der
Börse verkaufen? „Um den erzeugten Strom vermarkten
zu können, müssten kostenintensive
Messeinrichtungen eingebaut werden, die den
netzeingespeisten Strom viertelstündlich messen“,
erklärt Susanne Jung. „Für den exakten Abgleich
von Stromerzeugung und -verbrauch müssten Bilanzkreise
aufgestellt und die Lieferung müsste
danach abgerechnet werden.“
wenige Rückmeldungen, dass Direktvermarkter
tatsächlich Photovoltaikaltanlagen Offerten zur
Vermarktung anbieten wollen“ sagt Susanne Jung.
Allerdings könnten sich Stadtwerke oder Verteilnetzbetreiber
mit den Altanlagen ein neues
Dienstleistungsstandbein im Zuge der Energiewende
schaffen. Der Schweriner Stromversorger
und Verteilnetzbetreiber Wemag hat dazu schon
eine Idee. Zunächst hat die Wemag vor allem die
Windkraft im Blick. Sie kauft den Strom zu einem
jährlich fest vereinbarten Preis und vermarktet
ihn an ihre Kunden direkt weiter – ohne mühsamen
Umweg über die Börse. „Mit Blick auf die
gestiegenen Marktpreise ist das für die entsprechenden
Windkraftanlagen ein wirtschaftlich
interessantes Modell“, sagt Mathias Groth, Referent
Einspeisemanagement und neue Märkte der
Wemag. „Für die Vermarktung von Post-EEG-
Anlagen sehen wir regional und überregional ein
großes Potenzial.“
Fixkosten sind finanziert
Dieser Jahresfixpreis ist mit einer sogenannten
Preisgleitklausel versehen, die sich wiederum
an den Marktbedingungen orientiert. Sinkt der
Marktpreis für den Strom, sinkt auch die Vergütung
für den Anlagenbetreiber. Auf diese Weise
begrenzt die Wemag das Risiko und der Anlagenbetreiber
hat trotzdem einen Erlös, um die Fixkosten
zu stemmen. Für die Zukunft plant der
Schweriner Versorger, auch alte Solarkraftwerke
in das Portfolio mit aufzunehmen.
Ein ähnliches Modell will auch der Oldenburger
Stromversorger EWE aufsetzen – ebenfalls
zunächst für Windkraftanlagen, später auch für
Solarparks. Doch die ersten Anlagen, die aus der
Förderung herausfallen, sind nach Angaben von
Susanne Jung von SFV vor allem kleine Solargeneratoren
mit einer Leistung von bis zu fünf Kilowatt.
Die sind nicht im Blick der Versorger. Dabei
wäre das Geschäftsmodell relativ einfach.
Westfalen Wind hat dazu schon mal unter dem
Stichwort Net-Billing ein Konzept ausgearbeitet
und mit konkreten Zahlen hinterlegt.
Konzept für Kleinanlagen
Die Grundlage ist, dass der Anlagenbetreiber einen
Teil des Stroms selbst nutzt und den Rest ins Netz
einspeist. Um die zusätzlichen Kosten für die technische
Aufrüstung in Grenzen zu halten, wird einfach
saldiert. Das heißt, über den normalen Stromzähler
wird weiterhin der Verbrauch im Gebäude
gemessen. Der sowieso vorhandene Einspeisezähler
misst den Strom, der ins Netz fließt.
Danach werden über die am Verbrauchszähler
abgelesene Jahresstrommenge die Abgaben
und Umlagen mit Ausnahme der EEG-Umlage
berechnet. Die EEG-Umlage wird auf den gesamten
Stromverbrauch fällig, sinkt aber pauschal um
25 Prozent, weil das der erwartete Anteil des vor
Ort verbrauchten Solarstroms ist.
Für den gesamten Stromverbrauch, also auch
für den Eigenverbrauch, bezahlt der Anlagenbetreiber
den Marktwertpreis für jede Kilowattstunde.
Für die Differenz zwischen erzeugtem
und verbrauchtem Strom bekommt er wiederum
Geld – ebenfalls den Marktwert. Dadurch bleibt
am Ende des Jahres ein üppiges Plus übrig, mit
dem der Betreiber die Fixkosten finanzieren kann.
Gleichzeitig bleibt die Anlage am Netz. ◾
Solarstrom zum Festpreis kaufen
Ein solches Verfahren könne bis zu einer beliebigen
Komplexität getrieben werden, je nach Direktvermarkter
und Netzbetreiber, warnt die Expertin
vom SFV. Das könne die Anlagenbetreiber
durchaus an ihre organisatorischen und fachlichen
Grenzen treiben. „Ich habe bisher auch nur
Die ersten Lösungen für den Weiterbetrieb liegen auf dem Tisch.
Bild: Fraunhofer ISE/triolog
www.photovoltaik.eu
17
Beratung
Auch Bestandsanlagen müssen ins Register.
Bild: Velka Botička
Anlagen neu registrieren
Datenmeldung ▪ Mit mehreren Jahren Verspätung ist das Marktstammdatenregister
gestartet. Hier müssen alle Solar- und Windkraftgeneratoren sowie alle
Batteriespeicher eingetragen werden.
Sven Ullrich
Einige Landwirte haben schon vor vielen Jahren
in die Photovoltaik investiert. Doch jetzt
gilt eine Neuerung auch für Anlagen, die
schon lange Strom erzeugen. Am 1. Februar 2019
hat die Bundesnetzagentur damit begonnen, systematisch
alle Stromerzeugungsanlagen in einem
Register zu führen.
Dieses Marktstammdatenregister enthält
schon einen Großteil der Generatoren, die in Betrieb
sind. So sind bisher 1.728.779 Photovoltaikanlagen
im Register eingetragen. Ob das tatsächlich
alle Anlagen sind, die derzeit in Deutschland
existieren, ist nicht klar.
Deshalb sollten Anlagenbetreiber auf jeden
Fall nachschauen, ob sie im Register gelistet sind.
Sie müssen sich ohnehin als Marktteilnehmer
anmelden. Sollte ihr Generator noch nicht im
Register stehen, haben sie bis zu zwei Jahre
Zeit für eine Nachmeldung, also bis 31. Januar
2021. Anlagen, die bis zum 1. Juli 2017 ans Netz
gegangen sind, müssen jedoch innerhalb eines
halben Jahres nachgemeldet werden. Da die Bundesnetzagentur
erwartet, dass das Onlineportal zu
Beginn stark frequentiert ist, empfiehlt die Bonner
Behörde den Anlagenbetreibern, zunächst auf
das Informationsschreiben des Netzbetreibers zu
warten.
Neuanlagen registrieren
So viel Zeit haben die Betreiber neuer Anlagen
nicht. Sie müssen ihre Generatoren innerhalb eines
Monats nach der Inbetriebnahme im Register
eintragen. Dazu hat die Bundesnetzagentur eine
eigene Plattform im Internet entwickelt.
Zu finden sind im Marktstammdatenregister
eine ganze Reihe von Angaben, die allerdings teilweise
nicht veröffentlicht werden. So sind Standortdaten
in der Regel bei kleineren Privatanlagen
nicht öffentlich einsehbar. Allerdings muss der
Standort der Anlage genauso gemeldet werden
wie beispielsweise die installierte Leistung und
die Daten zum Netzanschluss.
Auch Batteriespeicher melden
Batteriespeicher müssen separat als eigene Anlage
im Stammregister eingetragen werden, wenn sie
ausschließlich erneuerbare Energien laden. Die
Betreiber bestehender Speichersysteme haben allerdings
nur bis zum 31. Dezember 2019 Zeit, ihre
Geräte nachzumelden.
Für neue Speicher gelten die gleichen Registrierungsfristen
wie für Solaranlagen. Einen Monat
nach Inbetriebnahme sind sie einzutragen.◾
▶▶www.marktstammdatenregister.de
186
Spezial Eigenstrom 2019
Spezial
Anzeige
Fachwissen aus erster Hand
IMPRESSUM
So erreichen Sie den photovoltaik-Leserservice direkt:
Postfach 91 61
97091 Würzburg
Telefon +49 (0) 711/6 36 72-4 12
Telefax +49 (0) 711/6 36 72-4 14
E-Mail: service@photovoltaik.eu
Herausgeber und Verlag
Alfons W. Gentner Verlag GmbH & Co. KG
Forststr. 131, 70193 Stuttgart
Postanschrift:
Postfach 10 17 42, 70015 Stuttgart
Mitherausgeber
Max Eyth-Verlagsgesellschaft mbH
Eschborner Landstrasse 122
60489 Frankfurt / Main
Geschäftsführung: Reinhard Geissel
Redaktion
Dipl.-Ing. Heiko Schwarzburger MA
( Chefredakteur)
Wörther Str. 1, 10435 Berlin
Tel. +49 (0) 30 / 24 53 65 49
E-Mail: schwarzburger@photovoltaik.eu
Sven Ullrich ( Redakteur)
E-Mail: ullrich@photovoltaik.eu
Schlussredaktion
Andrea Mayer
Gesamtleitung Media Sales
Oliver Scheel (verantwortlich)
Tel. +49 (0) 7 11 / 6 36 72-837
Fax +49 (0) 7 11 / 6 36 72-760
E-Mail: scheel@photovoltaik.eu
Anzeigenleitung
Bettina Mayer
Tel. +49 (0) 7 11 / 6 36 72-836
Fax +49 (0) 7 11 / 6 36 72-760
E-Mail: mayer@photovoltaik.eu
Auftrags-Management
Melanie Schweigler (Leitung)
Rudolf Beck
Forststr. 131, 70193 Stuttgart
Tel. +49 (0) 7 11 / 6 36 72-861
Fax +49 (0) 7 11 / 6 36 72-760
E-Mail: beck@photovoltaik.eu
Herstellung und Satz
GreenTomato GmbH, Stuttgart
Druck
L. N. Schaffrath & Co.KG
Urheberrechte
Die systematische Ordnung der Zeitschrift sowie alle in ihr enthaltenen einzelnen
Beiträge und Abbildungen sind urheberrechtlich geschützt. Mit der
Annahme eines Beitrages zur Veröffent lichung erwirbt der Verlag vom Autor
umfassende Nutzungsrechte in inhaltlich unbeschränkter und ausschließlicher
Form, insbesondere Rechte zur weiteren Vervielfältigung und Verbreitung
zu gewerblichen Zwecken mithilfe mechanischer, digitaler oder anderer
Verfahren. Bis auf Widerruf (socialmedia@gentner.de) gilt dies auch für die
Verwendung von Bildern, Graphiken sowie audio visueller Werke in den Social
Media- Kanälen Facebook, Twitter, Google+ und YouTube. Kein Teil dieser Zeitschrift
darf außerhalb der engen Grenzen urheberrechtlicher Ausnahmebestimmungen
ohne schriftliche Ein willigung des Verlages in irgendeiner
Form – durch Fotokopie, Mikrofilm oder andere Verfahren – reproduziert oder
in eine von Maschinen, insbesondere von Datenverarbeitungsanlagen verwendbare
Sprache übertragen werden.
Die Wiedergabe von Gebrauchsnamen, Handels namen, Warenbezeichnungen
und dgl. in dieser Zeitschrift berechtigt nicht zu der Annahme, dass solche
Namen ohne Weiteres von jedermann benutzt werden dürfen. Oft handelt
es sich um gesetzlich geschützte eingetragene Waren zeichen, auch
wenn sie nicht als solche gekennzeichnet sind.
Webinar
STROMERNTE
VOM DACH –
SICHER EINE GUTE INVESTITION
Viele Dächer in der Landwirtschaft
eignen sich perfekt
für die Installation von Photovoltaikanlagen.
Die Investition
rentiert sich vor allem dann
Einfach.
Professionell
Fortbilden.
wenn nicht nur die Kosten für die Anlage gering, sondern
die Erträge hoch sind. Innovative Solartechnologien,
wie sie SolarEdge entwickelt hat, verbinden beides
miteinander. Damit produzieren die Anlagen über die
Gesamtlaufzeit von 20 Jahren mehr Energie. Längere
Garantiezeiten und ein kostenloses Monitoring senken
die Betriebskosten.
Im gemeinsamen Webinar von SolarEdge, photovoltaik
und DLG am 16. Dezember 2019 von 10:00 bis 11:00 Uhr
wollen wir uns darüber austauschen, wie Sie von der
technologischen Innovation im Solarsektor profitieren.
Wir informieren Sie, wie die Investition in die Photovoltaik
sicher und ertragreich wird.
Es referieren:
• Marco Ledic, SolarEdge Country Manager
in Deutschland
• Sven Ullrich, Redakteur im Team der
photovoltaik und Chefredakteur von Solar Age
Termin: 16. Dezember 2019, 10.00-11.00 Uhr
Das Webinar ist für die Teilnehmer kostenfrei
Melden Sie sich jetzt an unter
www.photovoltaik.eu/webinar-DLG-SolarEdge
Der Gentner Verlag engagiert sich als
Mitglied in folgenden Verbänden:
Verband Deutscher
Zeitschriftenverleger
www.photovoltaik.eu
—
Für die Dächer der Gebäude
von Morgen
Der effiziente und flexible
String-Wechselrichter PVS-60
Sie suchen nach einer Solarlösung, die maximale Flexibilität und Effizienz für Ihr
Dachprojekt garantiert? Dann ist der PVS-60 String-Wechselrichter genau das Richtige.
Die Ergänzung der PVS-Familie bietet Ihnen ein kompaktes Gehäuse mit 3 MPPTs und
einer Ausgangsleistung von 60 kW, mit Abdeckungsverschlüssen und Scharnieren, die
eine vereinfachte Inbetriebnahme und Wartung ermöglichen.
Umfangreiche digitale Funktionen erlauben eine benutzerfreundliche Überwachung und
Steuerung. Mit der mobilen App “Installer for Solar Inverters” sparen Sie 70% der
Inbetriebnahmezeit bei bis zu 50 Wechselrichtern gleichzeitig.
abb.de/solar