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Leseprobe: Der Japonismus und die Geburt der Moderne - Die Kunst der Meiji-Zeit. Die Khalili-Sammlung

Mit Kaiser Meiji begann 1868 die kulturelle Öffnung Japans gen Westen und japanische Farbholzschnitte fanden ihren Weg nach Europa. Westliche Künstler wie Édouard Manet, Claude Monet, Vincent van Gogh und Paul Gauguin griffen die exotischen Japonismen begeistert auf. Der Band zeigt ihre Werke ebenso wie die kostbaren Keramiken, Lack-, Elfenbein- und Metallarbeiten der Meiji-Zeit aus der weltbedeutenden privaten Kunstsammlung von David Khalili.

Mit Kaiser Meiji begann 1868 die kulturelle Öffnung Japans gen Westen und japanische Farbholzschnitte fanden ihren Weg nach Europa. Westliche Künstler wie Édouard Manet, Claude Monet, Vincent van Gogh und Paul Gauguin griffen die exotischen Japonismen begeistert auf. Der Band zeigt ihre Werke ebenso wie die kostbaren Keramiken, Lack-, Elfenbein- und Metallarbeiten der Meiji-Zeit aus der weltbedeutenden privaten Kunstsammlung von David Khalili.

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DER JAPON ISMUS U N D<br />

DI E GEBU RT DER MODER N E


DER JAPONISMUS UND<br />

DIE GEBURT DER MODERNE<br />

DIE KUNST DER MEIJI-ZEIT<br />

<strong>Die</strong> <strong>Khalili</strong>-<strong>Sammlung</strong><br />

Herausgegeben von Gregory Irvine<br />

Mit Beiträgen von Gregory Irvine, Tayfun Belgin, John House,<br />

Axel Rüger, Kris Schiermeier <strong>und</strong> Hiroko Yokomizo<br />

E. A. Seemann


Editorische Notiz:<br />

Japanische Namen werden nach japanischer Konvention behandelt:<br />

<strong>Der</strong> Vorname folgt dem Nachnamen.<br />

Herausgegeben von Gregory Irvine<br />

Redaktion: Andrew Keelan<br />

Fotografien <strong>der</strong> Objekte <strong>der</strong> <strong>Khalili</strong>-<strong>Sammlung</strong>:<br />

Alfie Barnes <strong>und</strong> Christopher Phillips<br />

Design: Anikst Design<br />

Projektmanager des <strong>Khalili</strong> Family Trust: Lorna Raby<br />

Published by arrangement with Thames & Hudson, London<br />

Zuerst 2013 publiziert von Thames & Hudson Ltd<br />

Copyright © 2013 The <strong>Khalili</strong> Family Trust<br />

www.khalili.org<br />

In Deutschland 2014 zuerst publiziert von<br />

Seemann Henschel GmbH & Co. KG<br />

Deutsche Ausgabe © 2014 Seemann Henschel GmbH & Co. KG,<br />

Leipzig<br />

www.seemann-verlag.de<br />

ISBN: 978-3-86502-334-6<br />

Bibliografische Information <strong>der</strong> Deutschen Nationalbibliothek:<br />

<strong>Die</strong> Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet <strong>die</strong>se Publikation in <strong>der</strong><br />

Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten<br />

sind im Internet über http://dnb.dnb.de abrufbar<br />

<strong>Die</strong> Verwertung <strong>der</strong> Texte <strong>und</strong> Bil<strong>der</strong>, auch auszugsweise, ist ohne<br />

Zustimmung <strong>der</strong> Rechteinhaber urheberrechtswidrig <strong>und</strong> strafbar.<br />

<strong>Die</strong>s gilt auch für Vervielfältigungen, Übersetzungen, Mikroverfilmungen<br />

<strong>und</strong> für <strong>die</strong> Verarbeitung mit elektronischen Systemen.<br />

Umschlaggestaltung: Nicole Schwarz, Berlin<br />

Projektmanagement: Caroline Keller, Paula Eisler<br />

Übersetzung: Brigitte Beier, Hamburg; Kurt Rehkopf, Hamburg<br />

Lektorat: Paula Eisler, Richard Ramm<br />

Satz: Jeanette Frieberg, Buchgestaltung | Me<strong>die</strong>ndesign, Leipzig<br />

Herstellung: Sabine Artner<br />

Druck <strong>und</strong> Bindung: Toppan Leefung<br />

Printed in China


INHALT DIE KHALILI-SAMMLUNG: AUSSTELLUNGEN JAPANISCHER KUNST 8<br />

VORWORT 9<br />

Professor Nasser D. <strong>Khalili</strong><br />

EINLEITUNG 11<br />

Gregory Irvine<br />

VINCENT VAN GOGH UND JAPAN 13<br />

Axel Rüger<br />

VOM NAMBAN-HANDEL ZUR MEIJI-ZEIT: VERFÜGBARKEIT<br />

UND REZEPTION JAPANISCHER KUNST IM WESTEN 16<br />

Gregory Irvine<br />

PRÄSENTATION UND REZEPTION JAPANISCHER KUNST<br />

IN EUROPA WÄHREND DER MEIJI-ZEIT 54<br />

Hiroko Yokomizo<br />

WIENER JAPONISMUS: VOM FIGÜRLICH-PERSPEKTIVISCHEN<br />

ZUM FLÄCHIG-ORNAMENTALEN STIL 90<br />

Tayfun Belgin<br />

IMPRESSIONISMUS UND JAPAN 104<br />

John House<br />

IMITATION ODER INNOVATION? VAN GOGHS JAPONAISERIEN<br />

UND DIE JAPANISCHE KUNST DER MEIJI-ZEIT 140<br />

Kris Schiermeier<br />

WAKON YOSAI – JAPANISCHER GEIST, WESTLICHE TECHNIK:<br />

DIE KUNST DER MEIJI-ZEIT FÜR DEN WESTEN 166<br />

Gregory Irvine<br />

GLOSSAR 224<br />

BIBLIOGRAFIE UND WEITERFÜHRENDE LITERATUR 226<br />

INTERNATIONALE AUSSTELLUNGEN 229<br />

AUTOREN 230<br />

DANKSAGUNG DES HERAUSGEBERS 231<br />

BILDNACHWEIS 232<br />

REGISTER 234


D I E KHALI L I-SAMMLU N G: AU S STELLU N G E N JA PA N I S C H E R KU N ST<br />

Japanese Imperial Craftsmen: <strong>Meiji</strong> Art from the <strong>Khalili</strong> Collection<br />

British Museum, London, Großbritannien<br />

1994–1995<br />

Treasures of Imperial Japan: Ceramics from the <strong>Khalili</strong> Collection<br />

National Museum of Wales, Cardiff, Großbritannien<br />

1994–1995<br />

Shibata Zeshin: Masterpieces of Japanese Lacquer from<br />

the <strong>Khalili</strong> Collection<br />

National Museums of Scotland, Edinburgh, Großbritannien<br />

1997<br />

Shibata Zeshin: Masterpieces of Japanese Lacquer from<br />

the <strong>Khalili</strong> Collection<br />

Mishima Taisha Museum of Art Treasures, Japan<br />

1998<br />

Shibata Zeshin: Masterpieces of Japanese Lacquer from<br />

the <strong>Khalili</strong> Collection<br />

Toyama Sato Art Museum, Japan<br />

1999<br />

Splendors of <strong>Meiji</strong>: Treasures of Imperial Japan<br />

First USA Riverfront Arts Center, Wilmington, Delaware, USA<br />

1999<br />

Schätze aus dem kaiserlichen Japan:<br />

<strong>Die</strong> <strong>Sammlung</strong> Nasser David <strong>Khalili</strong><br />

Roemer- <strong>und</strong> Pelizaeus-Museum Hildesheim<br />

2000–2001<br />

Splendors of Imperial Japan: Arts of the <strong>Meiji</strong> Period from<br />

the <strong>Khalili</strong> Collection<br />

Portland Art Museum, Oregon, USA<br />

2002<br />

Splendors of Imperial Japan: <strong>Meiji</strong> Masterpieces from<br />

the <strong>Khalili</strong> Collection<br />

The Israel Museum, Jerusalem, Israel<br />

2004–2005<br />

Won<strong>der</strong>s of Imperial Japan: <strong>Meiji</strong> Art from the <strong>Khalili</strong> Collection<br />

Van Gogh Museum, Amsterdam, Nie<strong>der</strong>lande<br />

2006<br />

Japan. <strong>Meiji</strong>-<strong>Kunst</strong> <strong>der</strong> <strong>Sammlung</strong> <strong>Khalili</strong> <strong>und</strong> <strong>Japonismus</strong><br />

von Van Gogh bis Schiele<br />

<strong>Kunst</strong>halle Krems, Österreich<br />

2007<br />

8<br />

AU S ST E L L U N G E N D E R K H A L I L I-SAMML U N G


VO RWO RT<br />

Professor Nasser D. <strong>Khalili</strong><br />

Grün<strong>der</strong> <strong>der</strong> <strong>Khalili</strong>-<strong>Sammlung</strong><br />

»Sieh mal, ist das nicht beinah eine wahre Religion, was uns <strong>die</strong>se schlichten Japaner lehren, <strong>die</strong><br />

in <strong>der</strong> Natur leben, als wären sie selber Blumen? Und mir scheint, man kann sich nicht mit japanischer<br />

<strong>Kunst</strong> befassen, ohne viel heiterer <strong>und</strong> viel glücklicher zu werden, <strong>und</strong> wir müssen zurück<br />

zur Natur trotz unserer Bildung <strong>und</strong> trotz unserer Arbeit in einer Welt <strong>der</strong> Konventionen.«<br />

Vincent van Gogh an seinen Bru<strong>der</strong> Theo van Gogh, Arles, September 1888<br />

Seit 1970 habe ich unter <strong>der</strong> Schirmherrschaft des <strong>Khalili</strong> Family Trust eine Reihe von unterschiedlichen<br />

<strong>Sammlung</strong>en angelegt: <strong>Die</strong> japanische <strong>Kunst</strong> <strong>der</strong> <strong>Meiji</strong>-<strong>Zeit</strong> (1868–1912), Dreih<strong>und</strong>ert<br />

Jahre japanischer Kimono (1700–2000), <strong>Kunst</strong> aus <strong>der</strong> islamischen Welt (700–2000), Spanische<br />

Metallarbeiten (1850–1900), Emaillekunst aus aller Welt (1700–2000) <strong>und</strong> Schwedische<br />

Textilien (1700–2000).<br />

<strong>Die</strong> kunstgewerblichen Objekte aus <strong>der</strong> <strong>Meiji</strong>-<strong>Zeit</strong> überraschten mich mit ihrer außergewöhnlichen<br />

künstlerischen <strong>und</strong> technischen Qualität. Ich war fasziniert von ihrer einmaligen<br />

Schönheit – <strong>und</strong> umso mehr verw<strong>und</strong>ert über <strong>die</strong> Dürftigkeit <strong>der</strong> verfügbaren Informationen zur<br />

<strong>Meiji</strong>-<strong>Kunst</strong>. Also beschloss ich, eine umfangreiche <strong>Sammlung</strong> zusammenzutragen, <strong>die</strong> <strong>die</strong> gesamten<br />

44 Jahre <strong>die</strong>ser bemerkenswerten Periode abdeckt.<br />

Unsere mehr als 2 000 Stücke umfassende <strong>Sammlung</strong> wurde 1995 in einer neunbändigen<br />

Buchreihe unter dem Titel <strong>Meiji</strong> no Takara: Treasures of Imperial Japan veröffentlicht. Es ist keine<br />

Übertreibung, zu behaupten, dass man Werke von solcher Schönheit, solch technischer Perfektion,<br />

ausgesuchter Detailfreude <strong>und</strong> künstlerischer Vollendung heute unmöglich noch einmal<br />

hervorbringen könnte. Obgleich <strong>die</strong> <strong>Meiji</strong>-Ära eine <strong>Zeit</strong> des rapiden Wandels war, hat das japanische<br />

Volk auch in <strong>die</strong>sen vier Jahrzehnten nicht aufgehört, seine traditionelle <strong>Kunst</strong> zu pflegen<br />

<strong>und</strong> weiterzuentwickeln. Während <strong>die</strong>ser Phase kam <strong>die</strong> japanische <strong>Kunst</strong> in Europa <strong>und</strong> den USA<br />

sehr in Mode. Zahlreiche Objekte wurden von Personen geschaffen, <strong>die</strong> zugleich den ehrenvollen<br />

Rang eines kaiserlichen Hofkünstlers bekleideten <strong>und</strong> auf internationalen Ausstellungen Goldmedaillen<br />

gewannen. Auf <strong>der</strong> Weltausstellung in Paris 1878 sahen mehr als 16 Millionen Besucher<br />

<strong>die</strong> dort gezeigte <strong>Meiji</strong>-<strong>Kunst</strong>. <strong>Die</strong> beiden folgenden Pariser Weltausstellungen kamen auf<br />

32 Millionen Besucher im Jahr 1889 <strong>und</strong> auf erstaunliche 50 Millionen im Jahr 1900.<br />

VO R WO RT<br />

9


<strong>Die</strong> überragenden Leistungen <strong>der</strong> <strong>Meiji</strong>-Künstler <strong>und</strong> ihre außerordentliche Kreativität<br />

fanden neue Märkte, <strong>und</strong> <strong>die</strong>ses Buch wird zeigen, dass <strong>der</strong> Einfluss <strong>der</strong> Lack- <strong>und</strong> Metallkunst,<br />

<strong>der</strong> Keramik, <strong>der</strong> Emaillekunst <strong>und</strong> weiterer angewandter Künste <strong>der</strong> <strong>Meiji</strong>-<strong>Zeit</strong> auf <strong>die</strong><br />

westlichen Künstler ebenso stark wirkte wie <strong>der</strong> gut dokumentierte Einfluss <strong>der</strong> japanischen<br />

Druckgrafik <strong>und</strong> Malerei. Bil<strong>der</strong>, dekorative Themen <strong>und</strong> Stilelemente <strong>der</strong> <strong>Meiji</strong>-<strong>Zeit</strong> zeigen<br />

sich auch im Werk so progressiver Maler wie Vincent van Gogh. Ich hoffe, Sie finden Gefallen<br />

an <strong>die</strong>sem wegweisenden Projekt <strong>und</strong> entdecken mit mir gemeinsam den großen Einfluss,<br />

den <strong>die</strong> ikonische <strong>Meiji</strong>-<strong>Kunst</strong> Japans auf den Impressionismus, <strong>die</strong> Mo<strong>der</strong>ne <strong>und</strong> an<strong>der</strong>e Stilrichtungen<br />

<strong>der</strong> westlichen Welt ausgeübt hat.<br />

Wie ich bereits 2006 anlässlich <strong>der</strong> Eröffnung <strong>der</strong> Ausstellung »Won<strong>der</strong>s of Imperial<br />

Japan: <strong>Meiji</strong> Art from the <strong>Khalili</strong> Collection« im Van Gogh Museum in Amsterdam feststellte,<br />

spielt <strong>die</strong> Natur in <strong>der</strong> japanischen Tradition eine überragende Rolle. Das ist es, was van Goghs<br />

Interesse an Japan weckte <strong>und</strong> <strong>die</strong> Japaner veranlasste, den Maler aufgr<strong>und</strong> ihrer gemeinsamen<br />

Liebe zur Natur zu verehren.<br />

Kris Schiermeier, <strong>die</strong> Kuratorin <strong>der</strong> damaligen Ausstellung, hat den Einfluss japanischer<br />

<strong>Kunst</strong>werke <strong>der</strong> <strong>Meiji</strong>-<strong>Zeit</strong> auf Vincent van Gogh bis ins kleinste Detail untersucht. Zahlreiche<br />

Themen in <strong>die</strong>sem neuen Buch gehen auf ihre Forschungen für <strong>die</strong> Ausstellung im Van Gogh<br />

Museum zurück.<br />

Meine eigenen Bemühungen, <strong>die</strong> <strong>Sammlung</strong> einem weltweiten Publikum näherzubringen,<br />

wurden belohnt, als <strong>die</strong> japanische R<strong>und</strong>funkgesellschaft NHK Ende 2011 eine dreistündige<br />

Dokumentation mit dem Titel The Secret of the World’s Finest Art: Hidden Masterpieces of<br />

<strong>Meiji</strong> Crafts from the <strong>Khalili</strong> Collections drehte. Man erzählte mir, <strong>die</strong> Einschaltquoten <strong>der</strong> Serie<br />

in Japan seien enorm gewesen <strong>und</strong> das Interesse so groß, dass <strong>die</strong> <strong>Kunst</strong> <strong>der</strong> <strong>Meiji</strong>-<strong>Zeit</strong> im<br />

Begriff ist, erneut Kultstatus zu erlangen.<br />

Mein aufrichtiger Dank gilt Gregory Irvine, dem Herausgeber <strong>und</strong> Hauptautor <strong>die</strong>ses<br />

Buchs, sowie den Koautoren Axel Rüger, Kris Schiermeier, Tayfun Belgin <strong>und</strong> Hiroko Yokomizo,<br />

<strong>der</strong>en erfrischende Ansätze ein neues Licht auf <strong>die</strong> <strong>Meiji</strong>-<strong>Kunst</strong> werfen. Ich danke auch Professor<br />

John House, einem renommierten Japanexperten, <strong>der</strong> <strong>die</strong> Veröffentlichung <strong>die</strong>ses Buchs<br />

lei<strong>der</strong> nicht mehr erleben konnte. Das Projekt wurde koordiniert von Andrew Keelan, <strong>der</strong> daran<br />

<strong>die</strong>selben hohen Maßstäbe angelegt hat wie an viele meiner früheren Vorhaben. Wie immer<br />

habe ich von meiner Frau Marion, meinen Söhnen Daniel, Benjamin <strong>und</strong> Raphael <strong>und</strong> dem<br />

Vorstand des <strong>Khalili</strong> Family Trust, <strong>der</strong> an unseren <strong>Sammlung</strong>en von jeher großes Interesse<br />

zeigt, viel Beistand <strong>und</strong> Zuspruch erfahren.<br />

10 VO R WO RT


I M P R E S S I O N I S M U S<br />

U N D J A P A N<br />

John House


Nach <strong>der</strong> Ratifizierung <strong>der</strong> Handelsverträge zwischen Japan <strong>und</strong> den westlichen Großmächten<br />

1858 tauchte eine Flut japanischer Artefakte in den westlichen Metropolen auf. 1 Laut<br />

jüngsten Forschungen waren japanische <strong>Kunst</strong>werke verschiedener Gattungen schon vorher<br />

in westlichen <strong>Sammlung</strong>en zugänglich, 2 doch es war vor allem <strong>der</strong> Neuigkeitswert <strong>der</strong> Artefakte,<br />

<strong>der</strong> für Aufmerksamkeit sorgte; es handelte sich nicht nur um gänzlich unvertraute Stile<br />

<strong>und</strong> <strong>Kunst</strong>gattungen, son<strong>der</strong>n um <strong>die</strong> materielle Offenbarung einer zuvor verborgenen <strong>und</strong><br />

exotischen Kultur.<br />

<strong>Die</strong> Geschichte <strong>der</strong> Wirkung japanischer <strong>Kunst</strong> im Westen verlief in zwei Phasen. Anfangs,<br />

während <strong>der</strong> 1860er-Jahre, standen nur wenige Informationen über <strong>die</strong> Bedeutungen, <strong>die</strong> Absichten<br />

<strong>und</strong> <strong>die</strong> Geschichte <strong>der</strong> Künste in Japan zur Verfügung, <strong>und</strong> Künstler des Westens<br />

begeg neten den Objekten praktisch ohne Vermittlung. Darüber hinaus waren <strong>die</strong> ersten Arbeiten,<br />

<strong>die</strong> in den Westen gelangten, meist jüngeren Datums – etwa Werke von Katsushika<br />

Hokusai (1760–1849) <strong>und</strong> Utagawa Hiroshige (um 1797–1858). Im Verlauf <strong>der</strong> 1870er-Jahre,<br />

v. a. durch <strong>die</strong> Pariser Weltausstellung 1878, wurden immer mehr Informationen zugänglich<br />

<strong>und</strong> auch an<strong>der</strong>e Ausstellungen zeigten ein breiteres Spektrum von Objekten. <strong>Die</strong> neue <strong>Meiji</strong>-<br />

Regierung nahm außerdem aktiv an Weltausstellungen teil, <strong>die</strong> japanischen Künstlern <strong>und</strong><br />

Hand werkern neue Märkte eröffneten. Gleichwohl behielt Japan während des späten 19. Jahrh<strong>und</strong>erts<br />

den Zauber eines fernen <strong>und</strong> exotischen Reichs.<br />

Bei ihren ersten Begegnungen mit japanischer <strong>Kunst</strong> in den 1860er-Jahren versuchten <strong>die</strong><br />

europäischen Künstler, sie zu ihren eigenen Anliegen in Beziehung zu setzen. Für Maler waren<br />

v. a. <strong>die</strong> Farbholzschnitte mit ihren scharfen Konturen, ihrer Flächigkeit in leuchtenden Farben<br />

<strong>und</strong> dem überraschenden Bildaufbau interessant. Ihre Unmittelbarkeit <strong>und</strong> scheinbare Ungezwungenheit<br />

hatte große Relevanz für Künstler, <strong>die</strong> <strong>die</strong> akademischen Methoden zugunsten<br />

einer Malweise, <strong>die</strong> sich stark auf das Leben <strong>der</strong> Gegenwart einließ, infrage stellten.<br />

Édouard Manet <strong>und</strong> Edgar Degas setzten <strong>die</strong> in japanischen Holzschnitten üblichen Mittel<br />

zur Wie<strong>der</strong>gabe mo<strong>der</strong>nen Lebens ein. In Manets <strong>Die</strong> Eisenbahn von 1873 | 1 | sind zwei<br />

Figu ren asymmetrisch vor ein Metallgitter gesetzt, ähnlich wie auf vielen Holzschnitten von<br />

Figuren vor Falt-Wandschirmen, etwa Kikugawa Eizans Zwei Oiran des Chojiya | 2 |, während<br />

<strong>die</strong> Komposition von Degas’ <strong>Die</strong> Rennbahn: Amateurjockeys bei einem Pferdewagen (um<br />

1876–1887) | 4 | mit den Rä<strong>der</strong>n des Pferdewagens, <strong>die</strong> im unmittelbaren Vor<strong>der</strong>gr<strong>und</strong> platziert<br />

<strong>und</strong> vom Rahmen beschnitten sind, offensichtlich Holzschnitten wie Hiroshiges Das<br />

Ushimachi-Viertel in Takanawa aus <strong>der</strong> Serie 100 berühmte Ansichten von Edo | 3 | verpflichtet<br />

ist. Solche Gemälde sind allerdings keine direkten Ableitungen <strong>der</strong> japanischen Bil<strong>der</strong>, son<strong>der</strong>n<br />

sollten vor allem das Gefühl einer unmittelbaren Situationserfahrung vermitteln; <strong>die</strong> japanischen<br />

Beispiele gaben Anregungen, wie <strong>die</strong>se Unmittelbarkeit evoziert werden könnte. 3<br />

I M P R E S S I O N I S M U S U N D JA PA N<br />

105


1<br />

1 |<br />

DIE EISENBAHN<br />

1873<br />

ÖL AUF LEINWAND<br />

ÉDOUARD MANET<br />

NATIONAL GALLERY OF ART, WASHINGTON, DC<br />

2 |<br />

ZWEI OIRAN DES CHOJIYA: JORAYA UND KATAURA<br />

1815–1818<br />

FARBHOLZSCHNITT<br />

KIKUGAWA EIZAN<br />

JOHN CHANDLER BANCROFT COLLECTION<br />

106 J O H N H O U S E


2<br />

I M P R E S S I O N I S M U S U N D JA PA N<br />

107


3 4<br />

3 |<br />

DAS USHIMACHI-VIERTEL IN TAKANAWA<br />

AUS 100 BERÜHMTE ANSICHTEN VON EDO<br />

1857<br />

FARBHOLZSCHNITT<br />

UTAGAWA HIROSHIGE<br />

4 |<br />

DIE RENNBAHN: AMATEURJOCKEYS BEI EINEM PFERDEWAGEN<br />

UM 1876–1887<br />

ÖL AUF LEINWAND<br />

EDGAR DEGAS<br />

MUSÉE D’ORSAY, PARIS<br />

STAATLICHE EREMITAGE, ST. PETERSBURG<br />

108 J O H N H O U S E


I M P R E S S I O N I S M U S U N D JA PA N<br />

109


Außerdem setzten beide Künstler auf eine große Palette weiterer visueller Reize. <strong>Die</strong><br />

unge zwungene Figurenanordnung auf Bil<strong>der</strong>n wie Manets <strong>Der</strong> alte Musikant von 1862 | 5 | z. B.<br />

verdankt einiges den Brü<strong>der</strong>n Le Nain, französischen Malern des 17. Jahrh<strong>und</strong>erts, während<br />

Degas für <strong>die</strong> Komposition von Das Orchester <strong>der</strong> Opera | 6 | auf Honoré Daumiers Lithografie<br />

Orchester während <strong>der</strong> Aufführung einer Tragö<strong>die</strong> von 1852 | 7 | zurückgriff, mit dem räumlichen<br />

Sprung zwischen Vor<strong>der</strong>- <strong>und</strong> Hintergr<strong>und</strong> <strong>und</strong> dem ungewöhnlichen Darstellungsmittel,<br />

den Figuren auf <strong>der</strong> Bühne <strong>die</strong> Köpfe abzuschneiden. 4 Japanische <strong>Kunst</strong> spielte eine bedeutende<br />

Rolle, doch nur als ein Einfluss unter vielen.<br />

Auf vielen Gemälden <strong>die</strong>ser <strong>Zeit</strong> sind auch japanische Artefakte dargestellt. Bei Manets<br />

Porträt seines Fre<strong>und</strong>es Zacharie Astruc, <strong>der</strong> ebenfalls ein begeisterter Anhänger japanischer<br />

<strong>Kunst</strong> war, aus <strong>der</strong> <strong>Zeit</strong> um 1866 (<strong>Kunst</strong>halle Bremen) liegt ein japanisches Buch auf dem Tisch,<br />

<strong>und</strong> bei Manets 1868 entstandenem Porträt des Romanciers Émile Zola (Musée d’Orsay, Paris)<br />

erscheint im Hintergr<strong>und</strong> neben einem japanischen Wandschirm <strong>die</strong> Druckgrafik eines japanischen<br />

Schauspielers. In Degas’ Porträt des Malers James Tissot von 1867/68 (Metropolitan<br />

Museum of Art, New York) sind an <strong>der</strong> Wand im Hintergr<strong>und</strong> eine Reihe japanisch inspirierter<br />

Gemälde zu sehen, <strong>die</strong> es jedoch außerhalb <strong>die</strong>ses Porträts wohl nie gegeben hat. 5<br />

Japanische Dekorgegenstände tauchen in <strong>die</strong>sen Jahren auch in einer Reihe von Genregemälden<br />

auf, <strong>die</strong> modische Gestalten in luxuriösen Interieurs zeigen. Insbeson<strong>der</strong>e Alfred<br />

Stevens | 8 | <strong>und</strong> James Tissot bauten regelmäßig solche Elemente ein. Beson<strong>der</strong>s bemerkenswert<br />

ist eine Gruppe von Gemälden von Tissot, <strong>die</strong> junge Damen bei <strong>der</strong> eingehenden Prüfung<br />

5 |<br />

DER ALTE MUSIKANT<br />

1862<br />

ÖL AUF LEINWAND<br />

ÉDOUARD MANET<br />

NATIONAL GALLERY OF ART<br />

WASHINGTON, DC<br />

6 |<br />

DAS ORCHESTER DER OPERA<br />

UM 1870<br />

ÖL AUF LEINWAND<br />

EDGAR DEGAS<br />

MUSÉE D’ORSAY, PARIS<br />

7 |<br />

ORCHESTER WÄHREND DER AUFFÜHRUNG<br />

EINER TRAGÖDIE<br />

1852<br />

LITHOGRAFIE<br />

HONORÉ DAUMIER<br />

METROPOLITAN MUSEUM OF ART<br />

NEW YORK<br />

5<br />

110 J O H N H O U S E


6<br />

7<br />

I M P R E S S I O N I S M U S U N D JA PA N<br />

111


INTERNATIONALE AUSSTELLUNGEN<br />

1851: Great Exhibition of the Works of Industry of All Nations<br />

(The Great Exhibition). London, Großbritannien<br />

1854: Japanese Exhibition at the Gallery of the Old Society<br />

of Painters in Water Colours, Pall Mall East.<br />

London, Großbritannien<br />

1862: London International Exhibition on Industry and Art.<br />

London, Großbritannien<br />

1867: Exposition universelle de Paris. Paris, Frankreich<br />

1873: Weltausstellung 1873 Wien. Wien, Österreich<br />

1876: Centennial Exhibition. International Exhibition of Arts,<br />

Manufactures and Products of the Soil and Mine<br />

(The Philadelphia Centennial Exhibition). Philadelphia, USA<br />

1878: Exposition universelle de 1878. Paris, Frankreich<br />

1883: Internationale Koloniale en Uitvoerhandel Tentoonstelling<br />

o<strong>der</strong> Exposition universelle coloniale et d’exportation<br />

générale. Amsterdam, Nie<strong>der</strong>lande<br />

1885: Internationale Ausstellung von Arbeiten aus edlen Metallen<br />

<strong>und</strong> Legierungen in Nürnberg. Nürnberg, Deutschland<br />

1889: Exposition universelle de 1889. Paris, Frankreich<br />

1893: World’s Fair: Columbian Exposition (World’s Columbian<br />

Exposition). Chicago, USA<br />

1900: Exposition universelle et internationale de Paris.<br />

Paris, Frankreich<br />

1901: Glasgow International Exhibition. Glasgow, Großbritannien<br />

1904: Louisiana Purchase Exposition (St. Louis World’s Fair).<br />

St. Louis, USA<br />

1909: Alaska–Yukon–Pacific Exposition. Seattle, USA<br />

1910: Japan–British Exhibition. White City, London,<br />

Großbritannien<br />

1915: Panama–Pacific International Exposition. San Francisco, USA<br />

I N T E R N AT I O N A L E AU S ST E L L U N G E N<br />

229


AUTOREN<br />

Tayfun Belgin<br />

stu<strong>die</strong>rte <strong>Kunst</strong>geschichte, Geschichte <strong>und</strong> Philosophie an<br />

<strong>der</strong> Ruhr-Universität Bochum. Von 1990 bis 2003 war er<br />

Kurator <strong>und</strong> Ausstellungsdirektor des Museums am Ostwall<br />

in Dortm<strong>und</strong>, von 2003 bis 2007 Direktor <strong>der</strong> <strong>Kunst</strong>halle<br />

Krems, Österreich. Seit Oktober 2007 ist er Direktor des<br />

Osthaus Museums Hagen. Belgin publizierte umfangreich zur<br />

<strong>Kunst</strong> des 19. <strong>und</strong> 20. Jahrh<strong>und</strong>erts.<br />

John House<br />

war bis zu seinem Tod 2012 emeritierter Professor<br />

am Courtauld Institute of Art, London. Nach seinem<br />

Masterabschluss am Courtauld unterrichtete House<br />

von 1969 bis 1976 an <strong>der</strong> University of East Anglia <strong>und</strong><br />

danach am University College London, bevor er 1980 ans<br />

Courtauld zurückkehrte. 1987 war er Slade-Professor an<br />

<strong>der</strong> University of Oxford. Seine Dissertation über Claude<br />

Monet war <strong>die</strong> Gr<strong>und</strong>lage für seine Monografie Monet:<br />

Nature into Art. Er veröffentlichte zahlreiche Aufsätze <strong>und</strong><br />

Essays über französische Malerei in <strong>der</strong> zweiten Hälfte<br />

des 19. Jahrh<strong>und</strong>erts <strong>und</strong> war an <strong>der</strong> Organisation vieler<br />

Wan<strong>der</strong>ausstellungen beteiligt, darunter »Impressionism«<br />

(1974), »Post-Impressionism« (1979/80), »Turner – Whistler –<br />

Monet« (2004/05) <strong>und</strong> »Impressionists by the Sea« (2007/08).<br />

Gregory Irvine<br />

war Kurator am British Museum bis zu seinem Wechsel<br />

1992 zum Victoria and Albert Museum, London. Er ist<br />

Hauptkurator <strong>der</strong> asiatischen Abteilung <strong>und</strong> vornehmlich für<br />

<strong>die</strong> <strong>Sammlung</strong>en japanischer Metallkunst verantwortlich.<br />

Seine Hauptforschungsgebiete sind <strong>die</strong> <strong>Sammlung</strong>sgeschichte<br />

japanischer <strong>Kunst</strong> in Großbritannien, Japan auf internationalen<br />

Ausstellungen <strong>und</strong> <strong>der</strong> Wandel in <strong>der</strong> Wahrnehmung<br />

japanischer <strong>Kunst</strong> in Europa während <strong>der</strong> <strong>Meiji</strong>-<strong>Zeit</strong>; im<br />

Moment forscht er zur japanischen Cloisonné <strong>der</strong> <strong>Meiji</strong>-<strong>Zeit</strong>.<br />

Er hat über viele Aspekte japanischer <strong>Kunst</strong> publiziert <strong>und</strong> an<br />

Universitäten in Großbritannien <strong>und</strong> Japan unterrichtet.<br />

Axel Rüger<br />

stu<strong>die</strong>rte <strong>Kunst</strong>geschichte an <strong>der</strong> Freien Universität Berlin,<br />

<strong>der</strong> Cambridge University in Großbritannien <strong>und</strong> <strong>der</strong> Queen’s<br />

University in Kingston, Ontario, Kanada. Er war an Museen<br />

in Atlanta, Detroit <strong>und</strong> Washington angestellt, bevor er<br />

1999 zum Kurator für nie<strong>der</strong>ländische Malerei 1600–1800<br />

an <strong>der</strong> National Gallery, London, ernannt wurde. Im April<br />

2006 wurde er zum Direktor des Van Gogh Museums in<br />

Amsterdam berufen. 2004 wurde Rüger als Fellow des<br />

neugeschaffenen Clore Lea<strong>der</strong>ship Programms ausgewählt,<br />

einer Initiative <strong>der</strong> britischen Clore Duffield Fo<strong>und</strong>ation.<br />

Außerdem hat Rüger Posten in den Gremien verschiedener<br />

Stiftungen <strong>und</strong> Kulturinstitutionen inne.<br />

Kris Schiermeier<br />

ist Direktorin des Japanmuseums SieboldHuis, Leiden,<br />

Nie<strong>der</strong>lande. Sie war an verschiedenen Museen als Kuratorin<br />

tätig, u. a. am Van Gogh Museum, am Rijksmuseum, am<br />

Amsterdam Museum <strong>und</strong> an <strong>der</strong> <strong>Kunst</strong>hal Rotterdam. An<br />

<strong>der</strong> Universität Leiden stu<strong>die</strong>rte sie <strong>die</strong> japanische Sprache<br />

<strong>und</strong> Kultur sowie <strong>Kunst</strong>geschichte. Sie ist Autorin diverser<br />

Publikationen über japanische <strong>Kunst</strong> <strong>und</strong> über van Gogh <strong>und</strong><br />

hat Ausstellungen zu japanischer <strong>Kunst</strong> kuratiert.<br />

Hiroko Yokomizo<br />

machte 1985 ihren Abschluss an <strong>der</strong> Tokyo National<br />

University of Fine Arts and Music (heute Tokyo University<br />

of the Arts) <strong>und</strong> 1987 ihren Master mit dem Hauptfach<br />

Geschichte des mo<strong>der</strong>nen japanischen <strong>Kunst</strong>handwerks.<br />

Sie war ab 1988 Assistenzkuratorin am Forschungs- <strong>und</strong><br />

Informationszentrum des Nationalmuseums in Tokio <strong>und</strong><br />

wurde dort 1998 Kuratorin. Außerdem war sie ab 1999<br />

Assistenzprofessorin an <strong>der</strong> Tokyo National University of<br />

Fine Arts and Music. Sie ist Kuratorin am hochschuleigenen<br />

Museum <strong>und</strong> seit 2003 assoziierte Professorin. Sie hat über<br />

<strong>die</strong> <strong>Kunst</strong> <strong>der</strong> <strong>Meiji</strong>-<strong>Zeit</strong> umfangreich geforscht <strong>und</strong> publiziert<br />

<strong>und</strong> zu <strong>die</strong>sem Thema mehrere Ausstellungen kuratiert.<br />

230 AU TO R E N


DANKSAGUNG DES HERAUSGEBERS<br />

<strong>Die</strong>ses Buchprojekt ist lange gereift <strong>und</strong> verdankt seinen Ursprung<br />

den vorbereitenden Arbeiten meines früheren Kollegen Victor<br />

Harris, Emeritus Keeper <strong>der</strong> japanischen Abteilung des British<br />

Museum. Einige <strong>der</strong> Themen in <strong>die</strong>sem Buch beruhen auf<br />

Forschungen, <strong>die</strong> Kris Schiermeier für <strong>die</strong> Ausstellung »Won<strong>der</strong>s<br />

of Imperial Japan: <strong>Meiji</strong> Art from the <strong>Khalili</strong> Collection« 2006 am<br />

Van Gogh Museum unternommen hat.<br />

Als Herausgeber bin ich den Autoren <strong>der</strong> Essays für ihre<br />

Bereitschaft, ihr Wissen zu teilen, zu Dank verpflichtet: Tayfun<br />

Belgin, dem verstorbenen John House, Axel Rüger, Kris Schiermeier<br />

<strong>und</strong> insbeson<strong>der</strong>e Hiroko Yokomizo, mit <strong>der</strong> mich seit Langem <strong>die</strong><br />

Begeisterung für <strong>die</strong> <strong>Kunst</strong> <strong>der</strong> <strong>Meiji</strong>-<strong>Zeit</strong> <strong>und</strong> ihre Erforschung<br />

verbindet. Ich möchte auch Malcolm Fairley meinen Dank<br />

ausdrücken, <strong>der</strong> schon lange seine umfangreichen Kenntnisse<br />

über <strong>die</strong>ses Thema großzügig teilt. Es ist bedauerlich, dass John<br />

House vor <strong>der</strong> Veröffentlichung <strong>die</strong>ses Buchs verstorben ist.<br />

<strong>Die</strong> Fotografie <strong>der</strong> Objekte aus <strong>der</strong> <strong>Khalili</strong>-<strong>Sammlung</strong> lag in<br />

den professionellen Händen von Alfie Barnes <strong>und</strong> Christopher<br />

Phillips. <strong>Die</strong> Quellen von Vergleichsabbildungen aus Institutionen<br />

<strong>und</strong> <strong>Sammlung</strong>en wurden schnell <strong>und</strong> effizient von Pierre<br />

d’Alancaisez belegt, während <strong>die</strong> Aufgabe des Lektorats von<br />

Wendy Tool abkribisch wahrgenommen wurde. Das Register<br />

erstellte Joan Dearnley.<br />

Das elegante Design des Buchs ist das Werk von Misha<br />

Anikst, während <strong>die</strong> Herstellungsleitung auf den Schultern <strong>der</strong><br />

erfahrenen <strong>und</strong> unendlich geduldigen Lorna Raby lag. Das ganze<br />

Projekt hätte ohne Andrew Keelan nicht verwirklicht werden<br />

können, <strong>der</strong> mich von Anfang an unterstützt <strong>und</strong> ermutigt hat<br />

<strong>und</strong> dessen einzigartige Kenntnis <strong>der</strong> <strong>Khalili</strong>-<strong>Sammlung</strong> sich<br />

immer wie<strong>der</strong> als unschätzbar erwiesen hat.<br />

Vor allem aber möchte ich Professor Nasser D. <strong>Khalili</strong> dafür<br />

danken, mich zum Herausgebers <strong>die</strong>ses Buchs zu bestimmen <strong>und</strong><br />

darauf zu vertrauen, dass <strong>die</strong> Begeisterung <strong>und</strong> das Verständnis<br />

für <strong>die</strong>se faszinierende <strong>Zeit</strong> <strong>der</strong> japanischen <strong>Kunst</strong>geschichte <strong>und</strong><br />

ihren Einfluss auf unsere eigene westliche <strong>Kunst</strong> dazu beitragen<br />

kann, unsere Leserinnen <strong>und</strong> Leser zu inspirieren.<br />

DA N K S A G U N G D E S H E R AU S G E B E R S<br />

231


BILDNACHWEIS<br />

Es wurde je<strong>der</strong> Aufwand betrieben, um <strong>die</strong> Eigentümer <strong>der</strong><br />

Bildrechte <strong>und</strong> gesicherte Nutzungsrechte festzustellen. <strong>Die</strong><br />

Autoren <strong>und</strong> <strong>der</strong> Verlag entschuldigen sich für eventuelle<br />

irrtümliche Auslassungen o<strong>der</strong> Fehler; <strong>die</strong>se können in<br />

zukünftigen Auflagen korrigiert werden.<br />

Dänemark<br />

Königliche Porzellanmanufaktur, Kopenhagen<br />

Abb. 25 (S. 163), 27 (S. 164)<br />

Deutschland<br />

Stiftung Preußischer Kulturbesitz, Staatliche Museen zu Berlin,<br />

<strong>Kunst</strong>bibliothek (BPK Images)<br />

Abb. 5 (S. 23), 12 (S. 72)<br />

Wallraf-Richartz-Museum & Fondation Corboud, Köln<br />

Abb. 31 (S. 135)<br />

Frankreich<br />

Fondation Claude Monet, Giverny<br />

Abb. 26 (S. 129)<br />

Musée d’Orsay, Paris<br />

Abb. 4 (S. 109), 6 (S. 111), 18 (S. 120), 25 (S. 128)<br />

Großbritannien<br />

Barber Institute of Fine Arts, Birmingham<br />

Abb. 19 (S. 122)<br />

British Library, London<br />

Abb. 22 (S. 37), 33 (S. 49)<br />

British Museum, London<br />

Abb. 30 (S. 134)<br />

The Courtauld Gallery, London<br />

Abb. 21 (S. 160)<br />

National Gallery, London<br />

Abb. 27 (S. 130)<br />

National Gallery of Scotland, Edinburgh<br />

Abb. 32 (S. 137)<br />

Royal Collection<br />

Abb. 6 (S. 23)<br />

Russell-Cotes Art Gallery and Museum, Bournemouth<br />

Abb. 37 (S. 51)<br />

Tate Gallery, London<br />

Abb. 16 (S. 118)<br />

Trustees of the National Museums of Scotland<br />

Abb. 9 (S. 67)<br />

Victoria and Albert Museum, London (V & A Images)<br />

Abb. 1 (S. 17), 2 (S. 19), 3 & 4 (S. 21), 7 (S. 23), 8 (S. 25), 9 & 10<br />

(S. 27), 11 & 12 (S. 29), 14 & 15 (S. 31), 17 (S. 33), 19 & 20 (S. 35),<br />

21 (S. 36), 23 (S. 37), 25 & 26 (S. 39), 27 (S. 40), 28 (S. 41), 29 B<br />

(S. 43), 30 & 31 (S. 45), 32 (S. 46), 34 (S. 49), 36 (S. 51), 1 (S. 56),<br />

8 (S. 66), 17 (S. 119)<br />

Japan<br />

Nationalmuseum Tokio<br />

Abb. 16 (S. 32), 2 (S. 58 & 59), 5, 6 & 7 (S. 65), 10 B (S. 68), 11<br />

(S. 71), 17 (S. 78), 18 (S. 80)<br />

Tokyo Geijutsu Daigaku (Tokyo University of the Arts)<br />

Abb. 3 (S. 61), 4 (S. 64), 19 (S. 80), 20–26 (S. 82–87)<br />

Yokohama Archives of History<br />

Abb. 13 (S. 30)<br />

Kanada<br />

National Gallery of Canada, Ottawa<br />

Abb. 15 (S. 118)<br />

Nie<strong>der</strong>lande<br />

Van Gogh Museum, Amsterdam<br />

Abb. 1 (S. 14), 2 (S. 14), 3 (S. 15), 35 (S. 50), 29 (S. 133), 2A<br />

(S. 141), 2B (S. 143), 3 (S. 144), 6 (S. 147), 8 (S. 149), 9 & 10<br />

(S. 151), 11 & 12 (S. 152), 13 & 14 (S. 153), 15 (S. 154), 18 & 19<br />

(S. 157), 20A & B (S. 159), 22A & B (S. 160), 23 (S. 161)<br />

232 B I L D N A C H W E I S


Österreich<br />

Landesmuseum Nie<strong>der</strong>österreich, St. Pölten<br />

Abb. 14 (S. 183)<br />

Leopold Museum, Wien<br />

Abb. 8 (S. 102)<br />

<strong>Sammlung</strong> Heinrich Siebold, MAK, Wien<br />

Abb. 4 (S. 97)<br />

Oberösterreichisches Landesmuseum, Linz<br />

Abb. 1 (S. 92)<br />

Russland<br />

Staatliche Eremitage, St. Petersburg<br />

Abb. 3 (S. 108)<br />

Schweiz<br />

Stiftung <strong>Sammlung</strong> E. G. Bührle, Zürich<br />

Abb. 33 (S. 137)<br />

Neue Galerie, New York<br />

Abb. 7 (S. 101)<br />

Peabody Essex Museum, Salem, MA<br />

Abb. 17 (S. 156)<br />

Philadelphia Museum of Art<br />

Abb. 21 (S. 124)<br />

Springfield Museums (George Walter Vincent Smith Art Museum)<br />

Abb. 14 (S. 74)<br />

Sterling and Francine Clark Art Institute, Williamstown, MA<br />

Abb. 8 (S. 112)<br />

Walters Art Museum, Baltimore<br />

Abb. 16 (S. 77)<br />

Private <strong>Sammlung</strong>en<br />

Abb. 24 (S. 39), 15 (S. 76), 3 (S. 95), 6 (S. 99), 14 (S. 117),<br />

20 (S. 122), 22 (S. 125), 24 (S. 127)<br />

USA<br />

Art Institute of Chicago<br />

Abb. 23 (S. 126)<br />

Cincinnati Art Museum<br />

Abb. 9 (S. 113), 28 (S. 131)<br />

Fine Arts Museum of San Francisco<br />

Abb. 5 (S. 98)<br />

Free Library of Philadelphia<br />

Abb. 18 (S. 33)<br />

Freer Gallery of Art, Washington, DC<br />

Abb. 10 (S. 114), 12 (S. 115)<br />

John Chandler Bancroft Collection<br />

Abb. 2 (S. 107)<br />

Metropolitan Museum of Art, New York<br />

Abb. 7 (S. 111), 13 (S. 116)<br />

Museum of Fine Arts, Boston<br />

Abb. 2 (S. 94), 11 (S. 114)<br />

National Gallery of Art, Washington, DC<br />

Abb. 1 (S. 106), 5 (S. 110)<br />

B I L D N A C H W E I S<br />

233

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