07.02.2020 Aufrufe

Böker Outdoor und Collection | Frühjahr / Sommer 2020

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

BÖKER MANUFAKTUR SOLINGEN | Verriegelungsmechanismen<br />

SLIPJOINT<br />

Um die Mitte des 17. Jahrh<strong>und</strong>erts erfanden englische Messerschmiede die Rückenfeder. Die zwischen den Griffschalen montierte Feder drückt<br />

auf eine stufenförmige Aussparung in der Klingenwurzel <strong>und</strong> hemmt auf diese Weise das Einklappen der Klinge. Dieser als Slipjoint bekannte<br />

Mechanismus ist im engeren Sinne kein Arretierungssystem, weil die Klinge vor dem Schließen des Messers nicht entriegelt werden muss. Die<br />

Klinge muss beim Einklappen lediglich den Widerstand der Rückenfeder überwinden. Die Federspannung verhindert auch das versehentliche<br />

Ausklappen der Klinge.<br />

Slipjoint-Messer erfreuen sich insbesondere in Deutschland großer Beliebtheit, weil sie nach der aktuellen Gesetzeslage keinem Führverbot unterliegen.<br />

Ein Nachteil dieser Taschenmesser-Bauart ist allerdings, dass die Klinge bei unvorsichtiger Benutzung ungewollt einklappen kann. Um die<br />

Bedienung sicherer zu machen, verfügen einige Slipjoint-Modelle über einen sogenannten Half Stop: Wird die Klinge geschlossen, rastet sie an der<br />

90-Grad-Position deutlich spürbar ein, sodass die Finger geschützt werden.<br />

BÖKER MANUFAKTUR<br />

SOLINGEN<br />

LINERLOCK<br />

Der vom amerikanischen Messermacher Michael Walker perfektionierte Linerlock-Mechanismus wird häufig bei Taschenmessern verwendet, deren<br />

Griffe sich aus Metallplatinen <strong>und</strong> darauf aufgesetzten Griffschalen zusammensetzen. Analog zum Framelock sorgt auch hier eine Sperrfeder dafür,<br />

dass die Klinge im geöffneten Zustand arretiert wird. Im Unterschied zum Framelock ist die Sperrfeder jedoch Teil der Platine <strong>und</strong> somit deutlich<br />

dünner. Bei Griffkonstruktionen ohne Platinen kann die Feder auch als separates Bauteil in die Griffschale eingelegt sein. Wird das Messer geöffnet,<br />

schiebt sich die Feder unter den zumeist angeschrägten Anschlag der Klingenwurzel. Wird die Feder zur Seite geschoben, kann die Klinge<br />

wieder eingeklappt werden. Ein Detent-Ball hält die geschlossene Klinge im Griff.<br />

Auch wenn die Arretierungsfeder meistens deutlich dünner ist als beim Framelock, handelt es sich beim Linerlock um einen sehr verlässlichen<br />

Verriegelungsmechanismus. Ein Nachteil beider Systeme ist hingegen, dass sie in der Regel nur für die rechtshändige Bedienung ausgelegt sind.<br />

Nur wenige Hersteller bieten spezielle Linkshänder-Modelle an.<br />

BUTTONLOCK / DRUCKKNOPF<br />

Die Konstruktion der auch als Button-Lock bekannten Druckknopf-Verriegelung besteht aus einem auf einer Spiralfeder gelagerten Arretierungsbolzen,<br />

der durch eine Bohrung in der Griffschale nach unten gedrückt werden kann. Beim Ausklappen der Klinge schiebt sich die Klingenwurzel<br />

über die verbreiterte Basis des Bolzens <strong>und</strong> drückt ihn nach unten. Die verbreiterte Basis rastet exakt in eine entsprechende Aussparung in der<br />

Klingenwurzel ein <strong>und</strong> verriegelt so die Klinge. Wird der Bolzen mithilfe des Druckknopfes nach unten gedrückt, gibt der Teil des Bolzens mit<br />

dem geringeren Durchmesser die Klingenwurzel wieder frei. Bei eingeklappter Klinge drückt die Spiralfeder den Bolzen in eine andere Nut, die so<br />

geformt ist, dass die Klinge verlässlich im Griff zurückgehalten wird.<br />

59

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!