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Mairatalweg – Percorsi Occitani
21.–31.08. 2019
Vorletzter Abend,
wir, Inge, Evi, Sabine, Regina, Angelika,
Winne und Martin, relaxen auf
der Terrasse der Locanda Palent, genießen
unser kühles Bier (eines der
täglichen Höhepunkte) und lassen den
wunderschönen Tag in Gedanken passieren.
Einzelne Wanderer treffen noch ein,
auffällig ein älteres Paar: Sie – zielstrebig
mit Wanderkarte, er – ziemlich
geschafft, irgendwie sympathisch,
im Wesentlichen schon mit seinem
Ankunftsbier beschäftigt. Auf unsere
Frage, wie denn der Tag so war, kam
die amüsante Antwort „Ja, es ging
immer rauf und runter“. Wolfgang
Schorlau war sein Name, und er hatte
Recht: es ging immer rauf und runter.
Und ja, mit etwas Stolz können wir
sagen, wir sind in den 9 Tagen über
7.000 Hm auf- und abgestiegen.
Viele verlassene und verfallene Weiler
sind Zeugen der bewegten Geschichte
des Tals. Überraschend dann das
lebendige Elva, mit der romanischen
Kirche und Fresken aus dem 15. Jahrhunderts.
Berühmtheit erlangte es
später durch regen Handel mit Haaren
in alle Welt.
Am vierten Tag haben wir mit Campo
Base das Ende des Tals erreicht.
Passend zu der alpinen Umgebung
eroberten wir am folgenden Tag
den höchsten Punkt der Tour: 1.200
Hm Aufstieg zum Colle d’Enchiausa
(2.740 m). Belohnt wurden wir mit
einer Sauna, weißer Bettwäsche im
Doppelzimmer, frischen Handtüchern,
Kaminfeuer und einem wunderbaren
Essen in Viviere.
Auf dieser und der weiteren Etappe
war die nahe Grenze zu Frankreich
spürbar: alte Bunker und Militärwege,
angelegt vor dem 1. Weltkrieg und im
Faschismus weiter ausgebaut.
Abenteuer pur am nächsten Tag: Die
Warnung vor pflichtbewussten Hütehunden
zwangen uns in Regen und
Nebel zu Umwegen. Trotzdem fanden
wir unseren Weg über weitere drei
Pässe hinab nach Marmora. Ein Bad in
dem schönen Bergsee auf der Strecke
fiel leider ins Wasser. Trost war wieder
eine traumhafte Unterkunft: Lou
Pitavin.
Am Tag darauf folgte in San Massimo
eine weitere Überraschung: eine Bibliothek
mit 70.000 Büchern. Untergebracht
in einem Wohnhaus, begründet
von einem Benediktiner, der Rom den
Rücken zugewandt hatte, gepflegt
von seinem freundlichen ehemaligen
Mitarbeiter und bewacht von seinem
riesigen Hund namens Lupo.
Tübingen – Start um 7 Uhr im
DAV- Bus
Die 800 km Fahrtstrecke bis zur ersten
Übernachtung in Camoglieres im
Mairatal (Piemont) waren recht entspannt.
Am nächsten Tag starteten
wir auf dem Mairatalweg Percorsi
Occitani nach St. Martino Inferiore,
zum dortigen Centro Culturale. Hier
hatte das Ehepaar Andrea und Maria
Schneider vor Jahrzehnten den Grundstein
zu einer sanften Erschließung
des abgelegenen Valle Maira gelegt.
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