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DAV_Tue_01_2020

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Mairatalweg – Percorsi Occitani

21.–31.08. 2019

Vorletzter Abend,

wir, Inge, Evi, Sabine, Regina, Angelika,

Winne und Martin, relaxen auf

der Terrasse der Locanda Palent, genießen

unser kühles Bier (eines der

täglichen Höhepunkte) und lassen den

wunderschönen Tag in Gedanken passieren.

Einzelne Wanderer treffen noch ein,

auffällig ein älteres Paar: Sie – zielstrebig

mit Wanderkarte, er – ziemlich

geschafft, irgendwie sympathisch,

im Wesentlichen schon mit seinem

Ankunftsbier beschäftigt. Auf unsere

Frage, wie denn der Tag so war, kam

die amüsante Antwort „Ja, es ging

immer rauf und runter“. Wolfgang

Schorlau war sein Name, und er hatte

Recht: es ging immer rauf und runter.

Und ja, mit etwas Stolz können wir

sagen, wir sind in den 9 Tagen über

7.000 Hm auf- und abgestiegen.

Viele verlassene und verfallene Weiler

sind Zeugen der bewegten Geschichte

des Tals. Überraschend dann das

lebendige Elva, mit der romanischen

Kirche und Fresken aus dem 15. Jahrhunderts.

Berühmtheit erlangte es

später durch regen Handel mit Haaren

in alle Welt.

Am vierten Tag haben wir mit Campo

Base das Ende des Tals erreicht.

Passend zu der alpinen Umgebung

eroberten wir am folgenden Tag

den höchsten Punkt der Tour: 1.200

Hm Aufstieg zum Colle d’Enchiausa

(2.740 m). Belohnt wurden wir mit

einer Sauna, weißer Bettwäsche im

Doppelzimmer, frischen Handtüchern,

Kaminfeuer und einem wunderbaren

Essen in Viviere.

Auf dieser und der weiteren Etappe

war die nahe Grenze zu Frankreich

spürbar: alte Bunker und Militärwege,

angelegt vor dem 1. Weltkrieg und im

Faschismus weiter ausgebaut.

Abenteuer pur am nächsten Tag: Die

Warnung vor pflichtbewussten Hütehunden

zwangen uns in Regen und

Nebel zu Umwegen. Trotzdem fanden

wir unseren Weg über weitere drei

Pässe hinab nach Marmora. Ein Bad in

dem schönen Bergsee auf der Strecke

fiel leider ins Wasser. Trost war wieder

eine traumhafte Unterkunft: Lou

Pitavin.

Am Tag darauf folgte in San Massimo

eine weitere Überraschung: eine Bibliothek

mit 70.000 Büchern. Untergebracht

in einem Wohnhaus, begründet

von einem Benediktiner, der Rom den

Rücken zugewandt hatte, gepflegt

von seinem freundlichen ehemaligen

Mitarbeiter und bewacht von seinem

riesigen Hund namens Lupo.

Tübingen – Start um 7 Uhr im

DAV- Bus

Die 800 km Fahrtstrecke bis zur ersten

Übernachtung in Camoglieres im

Mairatal (Piemont) waren recht entspannt.

Am nächsten Tag starteten

wir auf dem Mairatalweg Percorsi

Occitani nach St. Martino Inferiore,

zum dortigen Centro Culturale. Hier

hatte das Ehepaar Andrea und Maria

Schneider vor Jahrzehnten den Grundstein

zu einer sanften Erschließung

des abgelegenen Valle Maira gelegt.

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