Andacht Tröste mich
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Vorbereitung
Tröste mich – eine Andacht
zum Lesen in der Kirche oder zu Hause
Bibel aufschlagen (Markus 5,1-10) + Kerze anzünden + Stille
Gebet
Gott, ich bin hier – allein.
Doch ich weiß: Dein Geist verbindet uns alle miteinander.
Sei du nun bei mir und sende deinen Geist.
Denn ich will in deinem Namen Gottesdienst feiern:
Im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes.
Amen.
Liedverse „Wenn wir in höchsten Nöten sein“ (Ev. Gesangbuch Nr. 366)
1. Wenn wir in höchsten Nöten sein
und wissen nicht, wo aus noch ein,
und finden weder Hilf noch Rat,
ob wir gleich sorgen früh und spat,
2. so ist dies unser Trost allein,
dass wir zusammen insgemein
dich anrufen, o treuer Gott,
um Rettung aus der Angst und Not.
5. Drum kommen wir, o Herre Gott,
und klagen dir all unsre Not,
weil wir jetzt stehn verlassen gar
in großer Trübsal und Gefahr.
Schriftlesung Markus 5,1-10 (optional)
Selig sind, die da Leid tragen; denn sie sollen getröstet werden. (Mk 5,4)
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Lesepredigt
“I talked to God – she said: we’re gonna be okay.” Auf Deutsch in etwa:
„Ich habe mit Gott geredet – sie sagt: uns wird es gut gehen.“ Diesen
Satz stellte Lady Gaga vor zwei Wochen auf Twitter online zusammen
mit dem Hinweis, alle mögen zuhause bleiben und nicht in größeren
Gruppen abhängen.
“I talked to God – she said: we’re gonna be okay.”
Was mich an diesem Satz berührt hat? Dass Lady Gaga mit Gott
spricht? Nein. Die Botschaft es wird uns gut gehen? Nein.
Ersteres nehme ich so hin und vom Zweitem gehe ich selbst aus.
Aber was mich besonders berührt ist das kleine Wort she – sie. Dieses
Wort erinnert daran, dass Gott beides in sich trägt: Die eher Männern
zugeschriebenen Charakterzüge aber auch typisch weiblichen Eigenschaften.
Je nach Situation ist mal das eine und mal das andere dran.
Männern sagt man nach, sie seien mutig und stark – wohingegen Frauen
eher als einfühlsam und fürsorglich beschrieben werden.
Daher ist jetzt die weibliche Seite Gottes am Zug: Das Einfühlen, Hinhören
und zur Seite stehen. Oder mit biblischen Worten ausgedrückt: „Gott
spricht: Ich will euch trösten, wie einen seine Mutter tröstet.“ (Jesaja
66,13)
Trost. Den wünsche ich mir jetzt.
So einen Trost wie ihn mir damals meine Mutter gegeben hat als ich
noch ein Kind war. Diesen Trost brauche ich jetzt von Gott: Ich will mich
ankuscheln können und geborgen wissen. Ich will von meinen Sorgen
erzählen und sie loslassen. Ich will meine Angst aufgehoben wissen und
wieder nach vorne blicken können.
Ja und genau so einen Gott habe ich zum Glück. Einen Gott, der sagt:
„Ich will euch trösten, wie einen seine Mutter tröstet.“ (Jesaja 66,13)
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Daher weiß ich mich bei ihm – oder besser: bei ihr – aufgehoben mit
allem was mich dieser Tage bedrückt.
Wenn die Glocken läuten, dann bete ich. Für mich. Für die Gemeinde.
Für die Menschen auf der Welt.
Ich bete zu Gott um Trost und Beistand.
Und dann spüre ich: Gott ist da. Wir sind nicht verlassen. Uns wird es
gut gehen. Ja: Das Leben ist zerbrechlich. Aber: Wir sind aufgehoben
bei Gott – im Leben wie im Sterben. Uns wird es gut gehen.
Beten Sie mit mir. Für sich. Für Ihre Lieben. Für die Menschen auf der
Welt. Möge Gotte allen Trost und Beistand senden. Amen.
Fürbittgebet
Gott, mein Vater.
Gott, meine Mutter.
Die aktuelle Lage erschreckt mich.
Ich sehe die Bilder aus anderen Ländern.
Mir wird angst und bang.
Ich sorge mich vor dem was kommen könnte.
Gott, sei bei mir in der Not.
Gott, komm und tröste mich.
Gott, unser Vater.
Gott, unsere Mutter.
Ich sehe die Leid auf unserem Planeten.
Auf einmal ist die Welt ein Sperrgebiet.
Ich merke: Das Leben ist zerbrechlich.
Mit einmal geht es dahin.
Gott, sei bei allen Kranken und ihren Familien.
Sei bei den Sterbenden und nimm sie auf in dein ewiges Reich.
Gott, komm und tröste die Welt.
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Gott, unser Vater.
Gott, unsere Mutter.
Wir warten auf gute Nachrichten – auch wenn sie klein sind.
Zum Glück finden wir sie.
Wir hören: Menschen werden wieder gesund.
Krankenpfleger*innen und Ärzt*innen kümmern sich aufopferungsvoll.
Nachbarn helfen sich gegenseitig.
Politiker*innen schnüren Hilfspakete.
Wir singen und beten miteinander – trotz der Distanz.
Gott, diese Nachrichten machen Mut.
Darum: Sei bei den Helfer*innen und bei allen, die sich für andere einsetzen
– wir wollen weiter solche Freudennachrichten hören.
Gott, komm mit deinem Trost und lass Hoffnung erblühen.
So will ich voll Vertrauen mit deinen Worten beten:
Vater unser im Himmel. Geheiligt werde dein Name.
Dein Reich komme. Dein Wille geschehe, wie im Himmel, so auf Erden.
Unser tägliches Brot gib uns heute.
Und vergib uns unsere Schuld, wie auch wir vergeben unsern Schuldigern.
Und führe uns nicht in Versuchung, sondern erlöse uns von dem Bösen.
Denn dein ist das Reich und die Kraft und die Herrlichkeit in Ewigkeit.
Amen.
Segen
Der Herr segne uns und behüte uns!
Der Herr lasse sein Angesicht leuchten über uns und sei uns gnädig.
Der Herr erhebe sein Angesicht auf uns und schenke uns Frieden.
Amen.
Stille
Kerze löschen
Mit herzlichen Grüßen von Ihrer
evangelischen Kirchengemeinde!
Pfarrerin Sarah Kiefer
Tel.: 06631 4356
Bleiben Sie gesund und behütet!
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