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Begleiter durch die Karwoche

Das Pastorale Team des Katholischen Seelsorgebereichs Frankenwald begleitet die Gläubigen auf digitalem Weg durch die Karwoche.

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Vorwort

Liebe Schwestern und Brüder,

die 40-tägige Fastenzeit ist eine besondere Zeit, wir sprechen auch von

einer „geprägten Zeit“. Sie erinnert uns an den 40-tägigen Aufenthalt von

Jesus in der Wüste, an seine Erfahrung der Versuchung und des Suchens,

an eine Zeit der Entbehrung und des Fastens. Die österliche Bußzeit lädt

uns ein, auf das Wesentliche unseres Lebens zu schauen, den eigenen

Standort neu zu bestimmen und uns auf unser Lebensziel auszurichten.

Dabei soll uns bewusstwerden, dass wir unsere Kraft und Stärke aus dem

tiefen Vertrauen in Gottes Führung gewinnen können, dass zum Leben

weniges existenziell nötig ist und dass wir einen Auftrag in dieser Welt haben. „Bedenke Mensch, dass Du

aus Staub bist und zum Staub zurückkehren wirst!“ Diese eindrückliche Erinnerung haben wir in den Gottesdiensten

am Aschermittwoch gehört. Gleichzeitig ist uns die Aufforderung bewusstgeworden, die Jesus

selbst seinen Jüngerinnen und Jüngern auf den Weg mitgibt: „Kehrt um und glaubt an das Evangelium!“

Im Jahr 2020 erleben wir die Fastenzeit in ganz besonderer Weise. Das gesellschaftliche und das kirchliche

Leben sind wegen der Corona-Krise stark eingeschränkt. Wir wurden aufgefordert soziale Kontakte zu

meiden, um eine Übertragung des Corona-Virus nach Möglichkeit zu vermeiden. Wir wurden verpflichtet

im Haus zu bleiben und nur in dringenden Fällen unseren Verpflichtungen nachzugehen. Gottesdienste

wurden abgesagt und wir haben gespürt, dass sich unser „normales Leben“ schnell ändern kann. Viele haben

davon gesprochen, dass sie Angst vor dem haben, was die Zukunft bringen mag. In den Medien haben

wir gehört, dass täglich viele Menschen infiziert wurden und zu viele gestorben sind. Die Erinnerung daran,

dass wir „sterbliche Menschen“ sind und dass wir „zum Staub zurückkehren werden“ ist uns schmerzlich

vor Augen geführt worden. Gleichzeitig erleben wir eine große Hilfsbereitschaft untereinander, eine

bisher nur selten wahrgenommene Solidarität, einen hoffnungsvollen Optimismus, der Mut macht.

„Gott hat uns nicht einen Geist der Verzagtheit gegeben, sondern den Geist der Kraft, der Liebe und

der Besonnenheit.“ So schreibt es der Apostel Paulus in seinem zweiten Brief an Timotheus. (2 Tim 1,7)


Diese Broschüre erhalten Sie am Beginn der Karwoche. In diesem Jahr werden wir am Palmsonntag

keine Palmprozessionen begehen können. Wir werden am Karfreitag nicht gemeinsam in der

Kirche den Kreuzweg beten oder an das Leiden und Sterben unseres Herrn Jesus Christus erinnern. An

Ostern werden wir vor der Kirche kein Osterfeuer entzünden, wir werden nicht das festliche

Osterlob anstimmen und voller Freude in das Halleluja einstimmen. Das schmerzt und ist ein wirklicher

Einschnitt in unserem kirchlichen Leben. Wir wollen aber natürlich auch vernünftig sein, keine

Gefahren schaffen für die anfälligen Mitbürger und den staatlichen Vorgaben Folge leisten.

Ich lade Sie aber ganz herzlich ein: Begehen Sie die Karwoche bewusst. Vielleicht hilft Ihnen diese

Kreuzwegbetrachtung mit Texten des französischen Theologen und Priesters Michel Quoist (1921-

1997). Suchen Sie die Verbindung im Leben von Jesus zu Ihrem eigenen Leben. Bedenken Sie, dass

wir durch Jesu Leiden und Sterben die Hoffnung haben, dass wir mit ihm zur Auferstehung und

zum ewigen Leben gelangen. Denken Sie nach über Ihr Leben, über Ihren Glauben und über Ihre

Hoffnung und lassen Sie sich die österliche Freude nicht nehmen. Jesus ist auferstanden. Halleluja!

In einem seiner bekanntesten Gebete schreibt Michel Quoist:

Als ob es Tote gäbe!

Herr es gibt keine Toten, es gibt nur Lebendige, auf unserer Erde und im Jenseits.

Herr, den Tod gibt es, aber nur ein Moment, ein Augenblick, eine Sekunde, ein Schritt.

Der Schritt vom Vorläufigen ins Endgültige.

Der Schritt vom Zeitlichen ins Ewige.

Ich wünsche Ihnen eine gesegnete und bereichernde Zeit der Vorbereitung auf das Osterfest, eine

intensive Karwoche und ein befreiendes Fest der Auferstehung unseres Herrn Jesus Christus.

Bleiben Sie gesund!

Ihr leitender Pfarrer des katholischen Seelsorgebereichs Frankenwald


















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