Burgbote online : 02.2020
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Der Burgbote
Online-Ausgabe 02/2020
Wenn die
Stille hörbar
wird
Liebe Leserinner und liebe Leser,
einen leeren Saal zu sprechen, den man sonst
nur gut gefüllt kennt, ist komisch. Das gewohnte
Umfeld gibt aber auch Halt.“ Auch das
Einsingen, das dieses Mal der Chorleiter selbst
vorbereitet hat, ist so ein Ritual, das den Sängern
Vertrautheit bieten soll – auch wenn diese
allein im Wohnzimmer vor dem Tablet oder PC
üben. „Wir bringen durch die Aufzeichnung
den Sängern die Wolkenburg nach Hause“, ergänzt
Christopher Brauckmann.
Corona fegt die Straßen leer. Die allermeisten
bleiben zuhause – arbeiten im Home Office
oder stehen unter (freiwilliger) Quarantäne.
Die wenigen Menschen, die am Montag an der
Wolkenburg vorbei kommen, recken daher
auch verwundert den Kopf zu den Fenstern im
Obergeschoss, aus denen Musik klingt. Finden
dort weiterhin Proben statt? Doch etwas fehlt!
Das Klavier stimmt die Ostermann-Melodien an,
aber es fehlt der Chor, der sonst stimmgewaltig
nach dem Vorspiel einsetzt. Nur eine einzelne
Stimme ist zu hören: Vize-Chorleiter Christopher
Brauckmann singt allein die bekannten
Melodien. Denn hier wird gerade die zweite
Folge der „virtuellen Chorprobe“ für den KMGV
produziert!
Die Stühle im Raum stehen noch leicht schief
in den Reihen, so als hätten die Sänger den
Raum gerade erst nach einer normalen Probe
verlassen. Als „gespenstisch“ beschreibt auch
Bernhard Steiner die Atmosphäre beim ersten
Video-Dreh in der vergangenen Woche: „In
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wertgeschätzt wird. Allein am ersten Abend
haben 118 KMGV-er die „virtuelle Chorprobe“
besucht! Und die Probeneinheiten bleiben ja
weiterhin abrufbar. „Jeder Sänger kann damit
üben, wann, wie oft und so lange er will“,
schwärmt Gerd Schwieren und schließt seine
„Pausenansprache“ mit den besten Wünschen
für das bevorstehende Osterfest – vor allem
Gesundheit!
Haben Sie es gemerkt? Heute ist Gründonnerstag
– und der KMGV trifft sich zur (virtuellen)
Probe. Das hat es in der Geschichte des Vereins
vermutlich auch noch nie gegeben!
Björn Wilhelm
Für die technische Aufnahme sind zwei Kameramänner
von Carasana (www.carasana.
tv) in die Wolkenburg gekommen. Die schwarz
gekleideten Video-Experten haben bereits zwei
Kameras aufgebaut, ein Mikro fürs Klavier positioniert
und ein LED-Licht ausgerichtet. Gerade
steckt sich Bernhard Steiner noch ein kleines
Mikro ans Hemd und schon geht die Aufzeichnung
der zweiten Probeneinheit los. Die
Stimmung ist hoch konzentriert. Das komplette
Einsingen zeichnet das Team in einem Durchlauf
auf – ohne Unterbrechung. Kein Fehler
macht einen neuen Anlauf nötig! Dennoch ist
klar, dass die Produktion einer „virtuellen Chorprobe“
trotz aller Professionalität bei Film-Crew
und musikalischer Leitung mehr Zeit und Arbeit
kostet als später in der etwa 45-minütigen
Endfassung sichtbar sein wird.
Wenn man bei der Aufzeichnung nur zusieht
und hinhört – statt mitzusingen – wird besonders
deutlich, wie die Übungen aufeinander
aufbauen und wie durchdacht allein das Einsingen
gestaltet ist. Doch als der Chorleiter die
sehr geläufige „djo-o dja-a“-Übung anstimmt,
reibt man sich verwundert die Ohren, wenn der
Chor nicht stimmgewaltig in die Klavierbegleitung
einsetzt: Das Forte des Pianos vermag
nicht, die Stille des Chores zu übertönen.
Auch KMGV-Präsident Gerd-Kurt Schwieren ist
von dem neu eingeschlagenen Weg der „Musikvermittlung“
begeistert: „Es ist der Versuch,
beim Singen in Übung zu bleiben und die Gemeinschaft
im Verein aufrecht zu erhalten.“ Der
Vorstand habe den Vorschlag des Musikausschusses
zu dieser für den Verein neuen Form
der Einstudierung gerne aufgegriffen.
Es sei aber auch schön zu merken, dass die gemeinsame
Probenarbeit weiterhin gebraucht
werde, sagt Bernhard Steiner: „Ein Video-Tutorial
ersetzt keine Einstudierungsphase.“
Die vielen positiven Rückmeldungen der Sänger
zeigen auch, dass das Angebot genutzt und
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Die Geburtstage
In dieser Woche feierten Geburstag:
Birgit Larres
Hermann-Josef
Rummel-Scheschonk
4. April
7. April
Unser ganz herzlicher Glückwunsch an beide
Geburtstagskinder aus dieser Woche und
natürlich unser ganz besonderer Dank an Frau
Larres für ihre Leistungen für den KMGV in den
zurückliegenden Monaten. Und wer das Hoch
mitsingen möchte, hier ist es zu finden:
https://www.youtube.com/watch?v=zctzVXyz-
KiE
Zu Ostern:
Leckerer Spargel
Die meisten von uns essen gerne frischen
Spargel und gerade jetzt wird der erste einheimische
Spargel angeboten. Ich schreibe Euch
einmal auf, wie ich in meiner Hotelküche den
Spargel auf unkomplizierte Art zubereitet habe
(für vier Personen):
Pro Person rechne ich ca. 400 Gramm Spargel,
in Köln gibt’s den besten Spargel aus dem Vorgebirge.
Den Spargel von Kopf her schälen und
am Ende etwas abschneiden. Gleichzeitig Kochwasser
aufsetzen und je einen gestrichenen
Esslöffel Zucker und Salz dazu geben.
Deckel drauf und kurz aufkochen lassen, dann
auf „kleiner Flamme“ sieben Minuten ziehen
und danach noch etwas im Topf ruhen lassen.
Fertig!
Dazu empfehle ich gerne Fisch (Lachs- oder
Zanderfilet).
Natürlich passen auch gut eine Schinkenauswahl
oder Schweinemedaillons dazu. Den Fisch
gut würzen, kurz in der Pfanne braten. Dazu
Petersilienkartoffeln und zerlassene Butter.
Guten Appetit und frohe Ostern!
Den Spargel in das kochende Wasser geben.
Er sollte mit dem Kochwasser bedeckt sein.
Wolfgang Bredenbrock
Grüße aus Luxemburg
In dieser notgedrungenen Situation der Isolation sind unsere Gedanken auch bei unseren liebgewonnenen
Freunden vom Kölner Männer-Gesang-Verein. In Gedanken leiden wir mit euch allen,
dass uns Sängern die so liebgewonnene allwöchentliche Chorprobe und der damit verbundene
soziale Kontakt entrissen wurde.
Jetzt erst merkt man, welche wohltuende und notwendige Institution ein Chorbetrieb darstellt. Die
Einschätzung wird nachher nie mehr dieselbe sein wie vorher!
Wir wünschen uns allen, die nötige Geduld zu haben diese verordnete Pause zu überbrücken.
Wir wünschen auch viel Spaß bei der neuentwickelten virtuellen Chorprobe, wozu wir euch beglückwünschen.
Nachträglich noch unsere besten Glückwünsche für das phänomenale Divertissementchen
Fidelio am Rhing. Unsere herzlichsten Grüße aus Diekirch, bleibt alle gesund!
Jean-Marie Dillmann
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