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8. Projektwettbewerb des VCÖ „Feuer, Wasser, Erde, Luft – Umwelt, Technik @ Chemie“<br />

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Lise Meitner Realgymnasium 2004/05<br />

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8. Projektwettbewerb des VCÖ „Feuer, Wasser, Erde, Luft – Umwelt, Technik @ Chemie“<br />

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Inhaltsverzeichnis<br />

BIOLOGIE: ERDE, BODEN................................................................................ 3<br />

Klasse 4A .............................................................................................................. 4<br />

1.1 Vorwort ...................................................................................................................... 5<br />

1.2 Allgemeines zum Boden ............................................................................................ 6<br />

1.3 Bodentypen............................................................................................................... 10<br />

1.4 Bodenarten ............................................................................................................... 15<br />

1.5 Bodentiere ................................................................................................................ 19<br />

1.6 Mikroorganismen im Boden..................................................................................... 28<br />

1.7 Tabu-Spiel zum Thema Boden................................................................................. 33<br />

1.8 Bodenbiologische Versuche..................................................................................... 33<br />

Klasse 4C............................................................................................................. 40<br />

1.9 Vorwort .................................................................................................................... 41<br />

1.10 Allgemeines zum Thema Boden .............................................................................. 42<br />

1.11 Bodentypen............................................................................................................... 45<br />

1.12 Bodenarten ............................................................................................................... 51<br />

1.13 Bodentiere ................................................................................................................ 54<br />

1.14 Mikroorganismen im Boden..................................................................................... 61<br />

1.15 Tabu-Spiel zum Thema Boden................................................................................. 65<br />

1.16 Bodenbiologische Versuche..................................................................................... 65<br />

1.17 Antworten zu den Rätselfragen................................................................................ 72<br />

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Lise Meitner Realgymnasium 2004/05<br />

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BIOLOGIE: ERDE, BODEN<br />

Klassen: 4A + 4C<br />

betreut von: Mag. Uschi Jung<br />

Gruppeneinteilung: 4-5 SchülerInnen/Gruppe<br />

Themen: 1. Definition und Bildung des Bodens, Bodenprofil , Bodenbestandteile,<br />

Bedeutung für den Menschen (Liter<strong>at</strong>urzit<strong>at</strong>e), Titelbl<strong>at</strong>t (ERDE)<br />

2. Bodentypen (Braun-, Schwarz-, Bleich<strong>erde</strong> (Podsol), Gebirgsböden): Abb.,<br />

Unterschiede, Vorkommen<br />

3. Bodenarten (Sand- Lehm, Ton): unterschiedl. Eigenschaften<br />

Salz- und N-reiche Böden und Zeigerpflanzen<br />

4. ökologischer Kreislauf im Boden (Destruenten,…): Abb., Bedeutung<br />

Mikroorganismen, Pilze: wie viele, welche, Abb.<br />

5.(+6.) Bodentiere: Aufbau, Lebensweise, Bedeutung, Besonderheiten,<br />

Abbildungen, Zeichnungen<br />

• Ringelwürmer: Regenwurm<br />

• Krebstiere: Asseln<br />

• Tausendfüßer<br />

• Schnecken<br />

• Insekten und deren Larven<br />

• Grabende Säuger,…<br />

LITERATURSUCHE!! Bücher, Zeitschriften, Abbildungen und Internetausdrucke<br />

(genaue Adresse + D<strong>at</strong>um angeben!!!)<br />

Aufgaben für jede Gruppe:<br />

• Versuche (bereits im NWP/Boden gemacht) + Fotos<br />

• Text für Projektzeitung (mit Quellenangaben, Abbildungen,<br />

Rätsel (+ Auflösung))<br />

• Plak<strong>at</strong> (wenig GROßE Schrift und viele GROßE Abbildungen!!!!)<br />

• Spiel (mind. 8 Tabukarten/Gruppe)<br />

• Präsent<strong>at</strong>ion (Schüler- Eltern- Direktor- Lehrer)<br />

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Klasse 4A<br />

ERDE<br />

4A<br />

http://hypersoil.uni-muenster.de/0/06.htm<br />

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1.1 Vorwort<br />

Dieses Projekt war für uns alle eine große<br />

Herausforderung. Ich betreute die Klassen 4A<br />

und 4C zum Thema „Erde“.<br />

Schon im Oktober machten wir im Rahmen des<br />

N<strong>at</strong>urwissenschaftlichen Praktikums (NWP) in<br />

Gruppen Versuche zum Thema Boden. Dabei<br />

wurden Protokolle und Fotos angefertigt.<br />

Besonders die Beobachtungen der Bodentiere<br />

im Binokular und Mikroskop erfreuten sich<br />

großer Beliebtheit. (Es wurden alle im<br />

Biologiesaal ausgekommenen Spinnen, Insekten<br />

und Regenwürmer wieder eingefangen und in<br />

ihren Lebensraum zurückgebracht!)<br />

Mitte Jänner, nach der Einteilung der<br />

Gruppen, begannen wir mit der<br />

Liter<strong>at</strong>ursuche in Bibliotheken, zu<br />

Hause und im Internet. Kollege Zangl<br />

erstellte uns netterweise eine Seite im<br />

Schulintranet, wo wir unsere D<strong>at</strong>en in<br />

verschiedene Verzeichnisse stellen<br />

konnten. Wir verbrachten einige<br />

Stunden im EDV-Saal, wo wir<br />

Internetrecherchen durchführten,<br />

Texte tippten, Abbildungen ausdruckten und gegen abgestürzte Computer,<br />

verlorene D<strong>at</strong>en und nicht funktionierende Drucker kämpften.<br />

Während ein Teil der SchülerInnen an der<br />

Projektzeitung arbeitete, erstellten andere<br />

Zeichnungen und Texte für die Plak<strong>at</strong>e oder<br />

Rätsel zur ihrem Themenbereich und fertigten<br />

Karten für das „Boden-Tabuspiel“ an. Auch<br />

Powerpoint-Präsent<strong>at</strong>ionen oder Vorlagen für<br />

Farbfolien zur Präsent<strong>at</strong>ion der Ergebnisse<br />

wurden hergestellt.<br />

Alles in Allem waren es sehr zeitintensive, aber<br />

produktive Wochen, in denen wir einiges<br />

bezüglich „Erde“, Inform<strong>at</strong>ionsbeschaffung<br />

und –verarbeitung, sowie Präsent<strong>at</strong>ion profitiert<br />

haben.<br />

Februar, 2005 Mag. Ursula Jung<br />

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1.2 Allgemeines zum Boden<br />

Der Boden - Basis allen Lebens:<br />

Der Boden ist unsere unverzichtbare Grundlage. Er ist so fundamental, dass<br />

wir ohne ihn nicht überleben können. Wenn jemand glaubt, den Boden<br />

"besitzen" zu können, wenn jemand sagt, die Sonne gehöre ihm ...<br />

Der Boden ist ein Geschenk der N<strong>at</strong>ur, wie Luft, die wir <strong>at</strong>men, oder das<br />

Wasser, das unseren Durst stillt. (S<strong>at</strong>ish Kumar, Journalist aus Kenia)<br />

Der Boden ist für die Menschheit sehr<br />

wichtig. Er ist schließlich das, worauf man<br />

herumtrampelt und den man mit Häusern und<br />

Straßen versiegelt. Unsere Böden sind, man kann es<br />

nicht deutlich genug sagen, die Basis allen Lebens,<br />

denn die Nahrung dieser Welt kommt aus dem Boden.<br />

An der Basis des Lebens steht die Photosynthese der grünen Pflanzen. Dieser<br />

Prozess erzeugt pflanzliche Stärke und Sauerstoff zum Atmen.<br />

Milch, Käse, Joghurt, Eier, Fleisch usw. sind zwar tierisch Produkte, doch auch<br />

Tiere leben von pflanzlichen Gewächsen.<br />

Böden regeln nicht nur die n<strong>at</strong>ürlichen Kreisläufe organischer und mineralischer<br />

Stoffe. Wie ein riesiger Filter reinigt der Boden das Wasser. Jeder Stoff, der<br />

irgendwann die Luft oder das Wasser belastet, landet früher oder später im<br />

Boden.<br />

Man kann den Boden – im Gegens<strong>at</strong>z zu Wasser und Luft – nicht reinigen.<br />

Quelle: http://members.vol.<strong>at</strong>/roemer/2000/roe_0009.htm<br />

Was ist Boden?<br />

Boden ist die äußerste Schicht der Erdkruste, die durch Lebewesen geprägt<br />

wird. Im Boden findet ein reger Austausch von Stoffen und Energie zwischen<br />

Luft, Wasser und Gestein st<strong>at</strong>t. Als Teil des Ökosystems nimmt der Boden eine<br />

Schlüsselstellung in lokalen und globalen Stoffkreisläufen ein.<br />

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Entstehung des Bodens:<br />

Boden besteht aus festen Bestandteilen, aus Wasser und aus Luft. Er entsteht<br />

durch sehr langsam ablaufende Prozesse. Unter dem Einfluss von Klima und von<br />

Lebewesen verwittert das Gestein; die mineralischen Teile w<strong>erde</strong>n verändert,<br />

mit organischen Stoffen angereichert und neu zusammengefügt. Das Bodenleben,<br />

d.h. Pflanzen, Tiere und Mikroorganismen, wandelt dieses Gemisch in ein Gefüge<br />

aus Krümeln und<br />

durchgehend verbundenen Hohlräumen um. Steine, Sand, Schluff, Ton und<br />

Humus bilden das Gerüst des Bodens.<br />

Die Erfüllung einer Funktion ist nicht möglich, wenn (zu) kleine Teile eines<br />

Bodens betrachtet w<strong>erde</strong>n. Es ist eine minimale Menge, bzw. Mächtigkeit und/<br />

oder Fläche an n<strong>at</strong>ürlichem Boden notwendig, um einer Funktion gerecht zu<br />

w<strong>erde</strong>n. Es ist schwierig, das Ausmaß der Einhaltung oder auch der Störung von<br />

Funktionen wahrzunehmen; dies ist letztlich auch nicht messbar.<br />

Böden als komplexe, horizontal geschichtete und vielfältig strukturierte<br />

N<strong>at</strong>urkörper (s. Bodenkörper) sind im Wesentlichen das Produkt der Aktivität<br />

zahlreicher Lebewesen. Diese Bodenorganismen sind auf den Boden als<br />

Lebensraum angewiesen.<br />

"Eine Handvoll Erde"<br />

"In einer Handvoll guten<br />

Humus<strong>boden</strong>s gibt es<br />

weitaus mehr<br />

Lebewesen als<br />

Menschen auf der Erde.<br />

Das Trockengewicht all<br />

dieser Bakterien und<br />

Pilze, Einzeller,<br />

Würmer, Spinnen und<br />

Insekten summiert sich<br />

pro Hektar auf rund 5<br />

Tonnen ..."<br />

(STERN-Report "Rettet den<br />

Boden", 1985, S.20)<br />

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Lebensraum Boden:<br />

Den Lebewesen stehen grundsätzlich drei verschiedene Lebensräume zur<br />

Verfügung, die durch verschiedene Phasen der M<strong>at</strong>erie gekennzeichnet sind: die<br />

Atmosphäre (gasförmig), die Hydrosphäre (flüssig) und die Lithosphäre (fest).<br />

An der Grenzschicht zwischen Atmosphäre und Lithosphäre h<strong>at</strong> sich durch<br />

physikalische, chemische, klim<strong>at</strong>ische und biologische Vermischungs- und<br />

Umwandlungsprozesse ein weiterer Lebensraum entwickelt, der Boden bzw. die<br />

Pedosphäre. Hier mischen sich die drei Phasen Luft, Wasser und Gestein.<br />

Durch verschiedene Prozesse der Bodenbildung und Bodenentwicklung entsteht<br />

ein kleinräumig unterschiedlich strukturierter Bodenkörper. Er besteht aus<br />

Gesteinsresten (mineralische Substanz), Humus, Luft und Wasser und ist von<br />

zahlreichen Gängen und Poren durchzogen. Den Lebewesen im Boden, den so<br />

genannten Bodenorganismen, steht damit ein äußerst vielfältiges, kleinräumig<br />

stark differenziertes Substr<strong>at</strong> zur Verfügung, das sie unterschiedlich nutzen<br />

und maßgeblich mitgestalten.<br />

Bodenprofil:<br />

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An ihren Lebensraum sind die Bodenorganismen in mehrfacher Hinsicht<br />

angepasst. Die meisten Bodenorganismen sind typische Hohlraum- und<br />

Oberflächenbewohner, d.h. sie besiedeln die engen Poren zwischen den festen<br />

Bodenpartikeln und deren Oberflächen. Hier ernähren sie sich überwiegend von<br />

der abgestorbenen organischen Substanz, die sie abbauen und umwandeln.<br />

Durch intensive Interaktionsprozesse zwischen Bodenkörper, Bodenlösung und<br />

Bodenorganismen unterliegt die Pedosphäre einem permanenten<br />

Entwicklungsprozess. Gleichzeitig bildet sie die Grundlage für die Entwicklung<br />

der terrestrischen Ökosysteme (Landökosysteme wie z.B. Wälder).<br />

"Im Gegens<strong>at</strong>z zur Atmosphäre oder zu Gewässern ist der Boden als<br />

"Festkörper" wenig beweglich und durchmischt sich nur langsam. Dies führt<br />

dazu, dass in Böden sehr kleinräumige Strukturen über besonders lange Zeiten<br />

bestehen können. Durch die vielen Poren und Gänge, welche hauptsächlich auf<br />

das Wachstum von Pflanzenwurzeln und die Bewegung von Tieren zurückzuführen<br />

sind, entstehen große Oberflächen, und durch die unterschiedliche Größe dieser<br />

Strukturen eine Vielzahl von ökologischen Nischen mit sehr verschiedenen<br />

physikalisch-chemischen Bedingungen. Diese Nischen können von zahlreichen<br />

unterschiedlich spezialisierten Lebewesen besiedelt w<strong>erde</strong>n."<br />

(SCHMID/ SCHELSKE 1997, S.60)<br />

Bodenbestandteile:<br />

Böden sind insgesamt gesehen sehr komplexe und komplizierte Gebilde und<br />

bedecken in unterschiedlichster Ausprägung und Mächtigkeit die Erde.<br />

Grundsätzlich bestehen sie jedoch alle aus vier unterschiedlichen Bestandteilen<br />

(s. Abb.), nämlich den:<br />

• Mineralischen Bestandteilen, die zusammen die mineralische Substanz<br />

bilden;<br />

• Organischen Bestandteilen, die zusammen als organische Substanz<br />

bezeichnet w<strong>erde</strong>n;<br />

• Bodenwasser;<br />

• Bodenluft.<br />

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Zusammensetzung des Bodens<br />

SCHROEDER, D. (1992), S. 13/36<br />

Auf Grund der Mischung fester, flüssiger und gasförmiger Bestandteile wird<br />

Boden auch als Drei-Phasen-System bezeichnet. Die Vielfalt der Böden basiert<br />

auf unterschiedlichen Strukturen dieses Drei-Phasen-Systems hinsichtlich<br />

Menge, Zusammensetzung, Verteilung und Qualität der verschiedenen<br />

Bestandteile.<br />

1.3 Bodentypen<br />

Quelle: http://hypersoil.uni-muenster.de/0/06.htm<br />

Team „Boden allgemein“: Daphne Karoh, K<strong>at</strong>harina<br />

Nemluwil, Daniel Prostrednik, Theda Schwölberger<br />

, Susanne Zimmel<br />

Die Bodenhorizonte können in unterschiedlichster Ausprägung, Kombin<strong>at</strong>ion und<br />

Abfolge auftreten. Auch in ihrer Mächtigkeit variieren sie erheblich. Während<br />

diese beim Gebirgsrasen nur wenige Zentimeter beträgt, erreicht sie im<br />

Laubwald eine Dicke von einem halben Meter und mehr.<br />

Aus der charakteristischer Abfolge und Ausprägung der Bodenhorizonte ergibt<br />

sich das Bodenprofil eines jeweiligen Bodens. Böden mit ähnlichem Bodenprofil<br />

weisen einen ähnlichen Entwicklungsstand auf und w<strong>erde</strong>n zu einem bestimmten<br />

Bodentyp zusammengefasst.<br />

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In der deutschen Bodensystem<strong>at</strong>ik w<strong>erde</strong>n die verschiedenen Bodentypen<br />

Bodenklassen zugeordnet. Beispielweise bilden die Bodentypen Ranker, Rendzina,<br />

Regosol und Pararendzina sowie die jeweiligen Subtypen die Klasse der Ah/C-<br />

Böden (ohne Steppenböden). Oder: Die Braun<strong>erde</strong> und ihre Subtypen bilden die<br />

Klasse der Braun<strong>erde</strong>n. Die Bodenklassen wiederum sind Teil einer<br />

übergeordneten Bodenklassifik<strong>at</strong>ion. In Deutschland erfolgt die Einteilung der<br />

Böden in folgende K<strong>at</strong>egorien: Abteilungen, Klassen, Bodentypen, Subtypen,<br />

Varietäten und Bodenformen.<br />

In Abhängigkeit vom Ausgangsgestein, von Relief und Klima, den Lebewesen in<br />

und auf dem Boden sowie der Zeitdauer der Einwirkung <strong>boden</strong>bildender Prozesse<br />

entsteht an jedem Standort ein ganz bestimmter Bodentyp.<br />

Quelle: www.hypersoil.uni-muenster.de<br />

Schwarz<strong>erde</strong>-Böden<br />

Schwarz<strong>erde</strong>böden<br />

besitzen die höchste<br />

Fruchtbarkeit, was sich in<br />

den höchsten Ackerzahlen<br />

ausdrückt. Sie stellen eine<br />

bis zu 80 Zentimeter<br />

dicke dunkelbraune bis<br />

schwarze Humusschicht<br />

dar. Böden dieses Typs<br />

finden sich in der<br />

Lößregion zwischen<br />

Hildesheim und<br />

Magdeburg, in der Kölner<br />

Bucht und in Rheinhessen.<br />

Hier sind sie aus dem Löß entstanden, das ist ein lockerer, kalkhaltiger,<br />

tiefgründiger Lehm, den Winde der Nacheiszeit in manchen Gegenden<br />

zusammengeweht haben.<br />

Braun<strong>erde</strong><br />

Die Braun<strong>erde</strong>n gehören zu den typischen Böden der Mittelbreiten und sind<br />

durch eine große Vari<strong>at</strong>ionsbreite des Ausgangsgesteins gekennzeichnet. Aus<br />

diesem Grund erstrecken sie sich nur selten über große zusammenhängende<br />

Areale. Wie alle mitteleuropäischen Böden sind auch die Braun<strong>erde</strong>n junge,<br />

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nacheiszeitliche Bildungen.<br />

Sie haben sich oftmals aus<br />

Rankern oder Rendzinen<br />

entwickelt. Ihre<br />

Profiltiefe beträgt bis zu<br />

1,5 m.<br />

Charakteristische<br />

<strong>boden</strong>bildende Prozesse<br />

sind die Verbraunung<br />

durch Freisetzen von Eisen<br />

mit anschließender Bildung<br />

von Fe-Oxiden und Fe-<br />

Hybriden sowie die<br />

Tonmineralneubildung.<br />

Beide Prozesse laufen auch im Ah-Horizont ab, w<strong>erde</strong>n dort jedoch durch die<br />

dunkle Farbe des Humus üb<strong>erde</strong>ckt. Der typische braune, verlehmte Bv-Horizont<br />

besitzt durch noch nicht zersetzte Gesteinsbrocken Nährstoffreserven und<br />

geht ohne scharfe Grenze in den C-Horizont über.<br />

Braun<strong>erde</strong>n über Basalt oder Geschiebelehm sind nährstoff- und humusreich,<br />

schwach sauer bis neutral, gut durchlüftet und durchfeuchtet und haben ein<br />

hohes Produktionspotenzial. Über Granit oder Sand bilden sich hingegen saure<br />

und basenarme, grobkörnige, modrige, mit günstigerem Wasserhaushalt<br />

versehene Formen, die aber durch Düngung verbesserbar sind.<br />

Gley<br />

Die Parabraun<strong>erde</strong>n (Fahl<strong>erde</strong>n) entwickeln sich in den feuchten Mittelbreiten<br />

entweder unmittelbar aus Rankern bzw. Rendzinen oder aus Schwarz<strong>erde</strong>n bzw.<br />

basenreichen Braun<strong>erde</strong>n, wenn durch Auswaschung von Kalk und leichte<br />

Versauerung eine<br />

Lessivierung<br />

(Tonverlagerung)<br />

ermöglicht wird.<br />

Ausgangsgesteine sind<br />

oftmals nicht zu saure,<br />

feinkörnige, meist lockere<br />

Substr<strong>at</strong>e wie Löss oder<br />

Geschiebemergel. Der<br />

großflächig verbreitete<br />

Boden ist von N<strong>at</strong>ur aus<br />

ein Laubwaldstandort.<br />

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Aus der reichlich anfallenden Streu bildet sich durch ein vielfältiges und<br />

intensives Bodenleben ein mächtiger Ah-Horizont mit Mull als Humusform aus.<br />

Durch den abwärts gerichteten Stoffstrom erfolgt nach und nach eine<br />

Auswaschung von Tonmineralen aus dem dadurch heller (fahl) w<strong>erde</strong>nden Al–<br />

Horizont in den Unter<strong>boden</strong>. In dem durch Mineralverwitterung bereits<br />

verbraunten Unter<strong>boden</strong> führt die Tonanreicherung zu einer noch stärkeren<br />

Dunkelfärbung. Ah- und Al-Horizont können bis 0,5 m, das gesamte Bodenprofil<br />

bis zu mehreren Metern mächtig w<strong>erde</strong>n.<br />

Hoher Restmineralgehalt, viel Humus, austauschstarke Dreischichttonminerale<br />

und eine günstige Bodenstruktur machen Parabraun<strong>erde</strong>n zu tiefgründigen,<br />

ertragreichen und leicht zu bearbeitenden Ackerböden. Sie w<strong>erde</strong>n in<br />

Mitteleuropa z.T. seit über 1000 Jahren landwirtschaftlich genutzt. Bei<br />

ungenügender Bodenbedeckung neigen sie zur Erosion und das Befahren mit zu<br />

schwerem Gerät führt zur Verdichtung und Verminderung der günstigen<br />

Eigenschaften.<br />

Pseudogley-Böden haben einen fahlgrau gefärbten Ober<strong>boden</strong> mit braunen<br />

Rostflecken und bis zu erbsengroßen Körnchen aus Eisen- und Manganmineralen.<br />

Der Unter<strong>boden</strong> weist eine<br />

charakteristische rotbraune<br />

und schwärzlichegraue<br />

Marmorierung auf. Sie<br />

entstehen, wenn der Abfluss<br />

des Regenwassers gestört ist,<br />

etwa durch eine<br />

undurchlässige Tonschicht.<br />

Staunasse Pseudogleye sind<br />

ziemlich unfruchtbar: Bei<br />

Regen ertrinken die Pflanzen<br />

im sauerstoffarmem Wasser,<br />

zudem leiden sie unter der schlechten Durchlüftung dieses verdichteten Bodens.<br />

Bild: Pseudogley: http://www.eduhi.<strong>at</strong>/webimg/pseudogley-druck.jpg<br />

Podsol (aus dem russischen: „Boden unter Asche des Lagerfeuers") heißt ein<br />

aschgrauer, vor allem im kühlen, regnerischen Klima Norddeutschlands<br />

verbreiteter Typ. Wo der schützende Wald abgeholzt wurde, wusch das<br />

Regenwasser Tonteilchen und Eisensalze in die unteren Bodenschichten: Der<br />

Ober<strong>boden</strong> unter einer dünnen, meist versauerten Humusschicht blich aus und<br />

färbte sich blassgrau (Bleichhorizont: Ae). Die rotbraunen Eisensalze haben sich<br />

im Unter<strong>boden</strong> gesammelt und verkleben ihn zu zementhartem „Ortsstein", den<br />

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die Pflanzen- wurzeln nicht durchstoßen können. Böden dieser Art sind sehr arm<br />

an Nährstoffen. Wir finden sie zum Beispiel in der Lüneburger Heide.<br />

Kalkdüngung, intensive Humuspflege, Aufbrechen des Ortsteins und eventuelle<br />

Bewässerung machen aber auch diesen Boden ackerbaulich nutzbar.<br />

Ranker<br />

Der Ranker (österreichische Bezeichnung für Steilhang) ist ebenso wie die<br />

Rendzina ein gesteins- und reliefabhängiger Boden. Er besitzt auch einen<br />

deutlichen Ah-Horizont, liegt aber im Gegens<strong>at</strong>z dazu auf einem sauren, quarz-<br />

und silik<strong>at</strong>reichen Ausgangsgestein (Sand, Granit, Gneis). Ein B-Horizont fehlt,<br />

und infolge seiner geringen Profilmächtigkeit ist er für Pflanzen schlecht<br />

durchwurzelbar.<br />

Ranker kommen häufig in den feuchtkühlen Mittelgebirgen der Mittleren Breiten<br />

vor, bisweilen aber auch in der Tundra. An beiden Wuchsorten fördert häufiger<br />

Frostwechsel durch Frostsprengung die Vergrusung. Aufgrund der deutlich<br />

geringeren chemischen Verwitterungsprozesse verläuft die Verlehmung durch<br />

Tonmineralbildung hingegen sehr langsam ab und die Humifizierung des<br />

organischen M<strong>at</strong>erials im Ober<strong>boden</strong> ist meist unvollständig.<br />

Geringer Ton- und Humusgehalt sowie mangelnde Kalkanteile erlauben selbst im<br />

Ah-Horizont kaum die Bildung von Ton-Humus-Komplexen. Die<br />

Austauschkapazität ist daher ebenso wie der Nährstoffnachschub aus dem<br />

basenarmen Ausgangsgestein sehr gering. Während die mangelnde Verlehmung<br />

eine ausreichende Speicherung von Wasser im Boden verhindert, ist die<br />

Durchlüftung gut.<br />

Rendzina<br />

Rendzina-Böden entstehen auf Kalkgestein. Unter einer nur zehn bis 20<br />

Zentimeter dicken braunen tonigen Humusschicht (intensiv durchwurzelter Ah-<br />

Horizont) beginnt gleich das feste, weiße Gestein, und auch der Humus ist meist<br />

reich an Steinen. Wenn ein Boden dieses Typs gepflügt wird, kr<strong>at</strong>zt der Pflug an<br />

den Steinen und es entsteht ein raschelndes Geräusch. Diesen „Raschel<strong>boden</strong>"<br />

(vom polnischen „rzedzic" = rascheln) finden wir in Deutschland hauptsächlich<br />

auf der Schwäbischen Alb.<br />

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Häufig reicht die Fein<strong>erde</strong> selbst für einen Waldbestand nicht aus. Viele<br />

Rendzinen tragen kalkliebende Trockenrasen oder w<strong>erde</strong>n als wenig ergiebige<br />

Weiden genutzt. Bei zu starker Beweidung vor allem durch Schafe kommt es<br />

schnell zu Erosionsprozessen und damit einhergehend zur Entblößung des<br />

anstehenden Gesteins (Karstregionen, Mittelmeerländer). Erst bei sehr langer<br />

Entwicklungszeit kann sich bei einer Rendzina ein Bv-Horizont ausbilden. Dabei<br />

geht die Rendzina langsam in Kalkbraunlehm (Terra fusca) über. Unter<br />

mediterranen Klimabedingungen entwickelt sich aus der Rendzina die sog. Terra<br />

rossa (Rot<strong>erde</strong>). Auch sie besitzt einen geringmächtigen Ah-Horizont. Ihr<br />

Unter<strong>boden</strong> ist in der Regel durch die Entstehung von Häm<strong>at</strong>it im trocken-heißen<br />

Klima intensiv rot gefärbt<br />

Quellen: http://www.bauernhof.net/lexikon/lex_b/<strong>boden</strong>typen.htm 27.01.2005<br />

http://www.agrar.hu-berlin.de/pflanzenbau/<strong>boden</strong>k/<strong>boden</strong>typen/<strong>boden</strong>typen.htm<br />

Team „Bodentypen“: M<strong>at</strong>hias Richter, Jürgen Suchomel, M<strong>at</strong>thias Teuschl<br />

1.4 Bodenarten<br />

Böden lassen sich nach der Korngrößenzusammensetzung ihrer mineralischen<br />

Substanz in verschiedene Bodenarten einteilen. Allgemein unterscheidet man<br />

zwischen den Kornfraktionen des Grob<strong>boden</strong>s (Korndurchmesser > 2 mm) und<br />

denen des Fein<strong>boden</strong>s (Korndurchmesser < 2 mm). Die genaue Einteilung und<br />

Bezeichnung der Korn-Fraktionen sind in der nachfolgenden Tabelle<br />

übersichtlich zusammengestellt.<br />

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Einteilung und Bezeichnung der Korn-Fraktionen<br />

Je nach Korngröße des Fein<strong>boden</strong>s unterscheidet man 3 Bodenarten: Sand (S),<br />

Schluff (U) und Ton (T). Normalerweise sind die Korngrößenklassen im Boden<br />

gemischt, wobei die dominierende Fraktion namensgebend ist, z.B. sandiger Ton<br />

(sT) oder schluffiger Sand (uS). Hinzu kommt Lehm als "vierte" Bodenart, die<br />

eine Mittelstellung zwischen Sand, Schluff und Ton einnimmt.<br />

Quelle: www.hypersoil.uni-muenster.de<br />

Zusammensetzung des Bodens aus verschiedenen Haupt<strong>boden</strong>arten:<br />

Quelle: http://www.baumarkt.de/b_markt/fr_info/images/<strong>boden</strong>arten.gif; 31.01.2005<br />

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Sand<strong>boden</strong>:<br />

Sand<strong>boden</strong> h<strong>at</strong> einen sehr hohen Sandanteil mit einer Korngröße von 0.02 – 2 mm.<br />

Diese Böden enthalten wenig Wasser, weil es einfach durch den Untergrund<br />

sickert und dadurch auch einen sehr geringen Nährsalzgehalt h<strong>at</strong>.<br />

Sandböden sind "leichte" Böden. Sie haben eine extrem lockere Struktur. Sie<br />

können weder Wasser noch Nährstoffe gut speichern. Daher trocknen sie sehr<br />

rasch aus. Pflanzen verdursten oder verhungern. Sandböden kann man<br />

verbessern, indem man beim Umgraben viel organische Substanz (Kompost,<br />

Humus) einarbeitet. Dieser wirkt wie ein Schwamm, der Wasser und Nährstoffe<br />

speichert und langsam abgibt. Allerdings sollte diese Behandlung jedes Jahr<br />

erfolgen, denn erst im Laufe der Zeit kann der Bodenhaushalt verbessert<br />

w<strong>erde</strong>n.<br />

Lehm<strong>boden</strong>:<br />

Da bei Lehm<strong>boden</strong> der Sandanteil größer als der Anteil kleinerer<br />

Bodenbestandteile ist, wirkt sich das Vorteilhaft auf die Kombin<strong>at</strong>ion der<br />

Korngröße aus. Im Gegens<strong>at</strong>z zum Sand<strong>boden</strong> speichert er Wasser und erhält<br />

Nährsalze. Auß<strong>erde</strong>m bietet er vielen Bodenorganismen gute Lebensbedingungen.<br />

Ton<strong>boden</strong>:<br />

Hoher Tongehalt das heißt, eine Korngröße die kleiner als 0.02 mm ist. Er ist<br />

schlecht durchlüftet, schwer zu bearbeiten und lässt kaum Wasser einsickern.<br />

Jedoch ist die Speicherfähigkeit von Wasser und Nährsalz sehr hoch.<br />

Tonböden w<strong>erde</strong>n landläufig als "schwere Erde" bezeichnet. Sie sind nass und<br />

klebrig. Im Frühjahr dauert es lange, bis die Erde trocknet und sich erwärmt.<br />

Ist es zu nass im Boden, so leiden die Pflanzenwurzeln an Sauerstoffmangel.<br />

Auch eine Düngung mit Gartengips (Kalziumsulf<strong>at</strong>, in Gartencentern zu erhalten)<br />

unterstützt die Behandlung.<br />

Quelle: Driza und Cholewa: Leben und Umwelt Band 3,1992<br />

Im Gelände kann man die Bodenart mit Hilfe der "Fingerprobe" (siehe<br />

<strong>boden</strong>biologische Versuche) schätzen.<br />

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Qualität der einzelnen Bodenarten<br />

Körnung und Bodenart stehen in enger Beziehung zum Wasser-, Luft- und<br />

Nährstoffhaushalt. Darüber hinaus beeinflussen sie die Durchwurzelung und<br />

Bearbeitbarkeit des Bodens. Gemeinsam mit anderen Faktoren bestimmen<br />

Körnung und Bodenart die Fruchtbarkeit des Bodens.<br />

Die unterschiedlichen Korngrößen spielen eine wichtige Rolle für die Art und<br />

Nutzung des Bodens: ein lehmiger Ton<strong>boden</strong> h<strong>at</strong> zum Beispiel ein hohes Wasserhaltevermögen.<br />

Dies wirkt sich dann auf die Bearbeitungs -und Nutzungsart<br />

aus.<br />

Die unten stehende Zusammenstellung stellt in vereinfachter Weise die wesentlichen<br />

Eigenschaften der drei Haupt<strong>boden</strong>arten dar.<br />

Eigenschaften Sand<strong>boden</strong> Lehm<strong>boden</strong> Ton<strong>boden</strong><br />

Körnung<br />

Einseitige Körnungs-<br />

struktur (Sand, kaum<br />

Fein<strong>erde</strong>anteil)<br />

Ausgeglichene<br />

Kör-<br />

numgsstruktur<br />

(Sand-<br />

Schluff-Ton-<br />

Anteile)<br />

Wasserführung Gut Gut Schlecht<br />

Wasserhaltung Gering Hoch<br />

Durchlüftung<br />

Sehr gut durch<br />

hohes<br />

Gut:optimales<br />

Poren-<br />

Einseitige Körnungs-<br />

struktur<br />

(Ton-Schluff-Anteile)<br />

Sehr hoch, bedingt<br />

verfügbar<br />

Schlecht<br />

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Humus- und<br />

Nähr-<br />

stoffgehalt<br />

Bearbeitbarkeit<br />

Wachstum<br />

Porenvolumen volumen bei<br />

Krümel-<br />

gefüge<br />

Humusanteil oft<br />

hoch,<br />

aber schlechte Hu-<br />

musqualität; Nähr-<br />

stoffgehalt oft gering<br />

Leicht bearbeitbar<br />

für Maschinen und<br />

Hand<br />

Gute Durchwurzel-<br />

barkeit, aber nur<br />

Standort für an-<br />

spruchslose Arten<br />

Meist hoher<br />

Nährstoffgehalt<br />

Leicht bearbeitbar<br />

Gute<br />

Durchwurzel-<br />

barkeit, guter<br />

Stand-<br />

ort für<br />

Kulturpflanzen<br />

(Weizen, Hack-<br />

früchte)<br />

Quelle: http://hypersoil.uni-muenster.de/0/03/img/06_2.gif, 27.1.05<br />

Meist hoher<br />

Nährstoffgehalt<br />

Schwer bearbeitbar, mit<br />

Maschinen oft nicht<br />

befahrbar<br />

Schlechte Durch-<br />

wurzelbarkeit, meist<br />

Wiesen und Weiden<br />

Team „Bodenarten“: Benjamin Haas, Nikolas Hajnovic, M<strong>at</strong>thias Heumesser,<br />

Peter Jakubec, Lukas Stanek<br />

1.5 Bodentiere<br />

Definition:<br />

Tiere, die zeitweise oder immer im Boden leben und den Bodenzustand<br />

verändern. Sie durchwühlen und belüften den Boden, oder düngen ihn durch ihren<br />

Kot.<br />

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Abb. 1.: Bodenlebewesen (Anzahl) pro 0,3 m 3<br />

Abb. 2.: Größenverhältnisse der Bodenlebewesen (beachte den logarithmischen<br />

Maßstab)<br />

Weichtiere (Mollusca)<br />

Schnecken (Gastropoda)<br />

Schnecken sind die artenreichste und einzige Klasse der Weichtiere (Mollusken),<br />

die auch am Land vorkommen. Man trifft sie auf sehr verschiedenen Böden an.<br />

Allerdings kann man nur wenige Landschnecken, die die Streu- und obersten<br />

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Bodenschichten bewohnen, als echte Bodentiere betrachten und sie brauchen<br />

ausreichende Feuchtigkeitsverhältnisse. Prinzipiell können die Schnecken in<br />

Lungen- und Kiemenschnecken unterschieden w<strong>erde</strong>n, sowie in Gehäuse- und<br />

Nacktschnecken. Die meisten Schneckenarten ernähren sich von pflanzlichen und<br />

abgestorbene organischen Substanzen, vereinzelt aber auch räuberisch von<br />

anderen Schnecken und Regenwürmern. Sie beteiligen sich an der Zerkleinerung<br />

und Umwandlung der organischen Substanz, binden mit dem von ihnen<br />

abgesonderten Schleim Bodenpartikel und können zur Verbesserung der<br />

Bodenstruktur beitragen. Für die Besiedlung des Bodens spielen sein Kalkgehalt,<br />

die Struktur des Bodenkörpers und das vorherrschende Mikroklima eine<br />

entscheidende Rolle.<br />

Ringelwürmer (Annelida)<br />

Enchrytäen/Borstenwürmer<br />

Enchyträen w<strong>erde</strong>n vereinzelt auch als „Weißwürmer“ oder Borstenwürmer<br />

bezeichnet und gehören wie die Regenwürmer zum Stamm der Ringel- oder<br />

Gliederwürmer (Annelida). Beide Familien sind Vertreter der Wenigborster und<br />

gehören zur Klasse der Gürtelwürmer. Sie können bis zu 50 mm lang w<strong>erde</strong>n, sind<br />

rel<strong>at</strong>iv zarthäutig, weiß bis gelblich gefärbt und oft mehr oder weniger stark<br />

transparent. Sie erreichen in der Regel ein Lebensalter von 2 - 9 Mon<strong>at</strong>en,<br />

manchmal auch ein Jahr und länger. Die Entwicklung vom Ei bis zum<br />

geschlechtsreifen Tier dauert etwa 5 - 7 Wochen.<br />

Gegens<strong>at</strong>z zu den meisten Regenwürmern können sich Enchyträen nicht durch<br />

den Boden „fressen“, sondern sich nur durch bestehende Gänge und Hohlräume<br />

bewegen. Sie besiedeln die Streuauflage und den oberen humusreichen<br />

Mineral<strong>boden</strong>. Sie ernähren sich von Bakterien, Pilzen, abgestorbener<br />

organischer Substanz und vom angereicherten Mineral<strong>boden</strong>. Aufgrund ihrer<br />

hohen Stoffwechselaktivität spielen sie eine wichtige Rolle für die<br />

Zersetzungsprozesse im Boden. An sauren Standorten gehören sie zu den<br />

wichtigsten Humusbildnern. Da sie sehr empfindlich auf anthropogene<br />

Belastungsfaktoren (z.B. Pestizide und Umweltchemikalien) reagieren, eignen sie<br />

sich auch als Indik<strong>at</strong>ororganismen.<br />

Regenwürmer<br />

Regenwürmer erreichen im ausgewachsenen Zustand eine Länge von<br />

mindestens 4 cm und Breite von mehr als 2 mm. Sie sind in der<br />

Regel stärker pigmentiert und meist rötlich oder fleischfarben<br />

gefärbt. Bei der Besiedlung des Bodenkörpers lassen sich drei<br />

Lebensformtypen unterscheiden: Streuformen, Tiefgräber und<br />

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Mineral<strong>boden</strong>formen. Die Streuformen leben in der humusreichen<br />

Bodenauflageschicht und ernähren sich von Falllaub, Pflanzenresten, Holzresten<br />

oder Kompost. Die Tiefgräber legen tief in den Boden reichende Röhren und<br />

Gangsysteme an und kommen zur Nahrungsaufnahme in der Regel an die<br />

Bodenoberfläche. Sie bevorzugen gerbstoffarme und stärker angerottete<br />

Blätter. Die Mineral<strong>boden</strong>bewohner dagegen leben in tieferen Bodenschichten<br />

und ernähren sich von abgestorbenen Pflanzenwurzeln, verrotteter organischer<br />

Substanz, die sie mit dem Mineral<strong>boden</strong> zusammen aufnehmen, Algen und<br />

Mikroorganismen.<br />

Bei der Nahrungssuche nehmen die Regenwürmer immer auch mehr oder weniger<br />

große Anteile mineralischer Bodensubstanz auf, die bei der Darmpassage mit<br />

organischen Verdauungsrückständen angereichert, vermischt und als fruchtbare<br />

Erde wieder ausgeschieden wird. Durch ihre grabende und wühlende Tätigkeit<br />

tragen sie maßgeblich zur Lockerung, Durchmischung und Strukturentwicklung<br />

des Bodenkörpers bei. Ihre Aktivität schafft neue Lebensräume für andere<br />

Organismengruppen, insbesondere Bakterien und Strahlenpilze. Darüber hinaus<br />

spielen sie eine tragende Rolle bei der Zersetzung und Humifizierung der<br />

organischen Substanz im Boden und tragen so wesentlich zur<br />

Bodenfruchtbarkeit bei<br />

Gliederfüßer (Arthropoden)<br />

Als Bodenarthropoden w<strong>erde</strong>n die Gliederfüßer bezeichnet, die im Boden und auf<br />

der Bodenoberfläche leben. Sie repräsentieren den<br />

arten- und individuenreichsten Tierstamm im Boden<br />

und haben einen großen Formenreichtum mit äußerst<br />

vielfältigen Angepasstheiten an die speziellen<br />

Lebensbedingungen im Boden entwickelt (s. Abb 3.).<br />

Besonders häufig vertretene Ordnungen w<strong>erde</strong>n<br />

nachfolgend ausführlicher beschrieben, z.B.: Milben<br />

und Springschwänze, die aufgrund ihrer geringen<br />

Körpergröße (Ø < 2 mm) auch als Mikroarthropoden<br />

bezeichnet w<strong>erde</strong>n, sowie Asseln, Tausendfüßer, Käfer<br />

und Zweiflügler.<br />

Abb 3.: Typische Vertreter der Bodenarthropoden.<br />

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1. Webspinne 5. Raubmilbe 9. Doppelfüßer<br />

2. Afterskorpion 6. Hornmilbe 10. Springschwanz<br />

3. Weberknecht 7. Assel 11. Käfer +Larve (a + b)<br />

4. parasitische Milbe 8. Hundertfüßer 12. Zweigflüglerlarven (a + b)<br />

Klasse: Krebse (Crustacea)<br />

Asseln sind die einzige Ordnung der Krebstiere, die echte Landformen<br />

entwickelt haben. Sie sind auf rel<strong>at</strong>iv hohe Luftfeuchtigkeit angewiesen und<br />

bevorzugen feuchte Standorte mit geringer Beleuchtungsintensität. Sie<br />

erreichen eine durchschnittliche Größe von 3 - 20 mm. Asseln meiden<br />

landwirtschaftlich genutzte Böden ebenso wie saure Böden und kommen<br />

vorwiegend im oberflächennahen Bereich lockerer, grobporenreicher und<br />

kalkhaltiger Böden vor. Ihre Raumansprüche sind rel<strong>at</strong>iv gering, so dass sie auch<br />

unter Steinen und in der Nähe von Häusern leben können. Sie ernähren sich von<br />

Pilzen, Falllaub, verrottenden Pflanzenresten, Spinneneiern, Insektenkadavern<br />

und Vogelkot. Zusätzlich fressen sie ihren eigenen Kot mehrmals wieder auf,<br />

wodurch dieser besser aufgeschlossen und weiter verdaut wird. Dadurch<br />

beteiligen sie sich an der Zersetzung der organischen Substanz im Boden.<br />

Klasse: Tausendfüßer (Myriapoda)<br />

Sie haben eine langgestreckte Körperform und bestehen aus mehreren<br />

Körperringen, die unterschiedlich viele Laufbeine tragen. Sie gehören zur<br />

räuberischen Makrofauna des Bodens<br />

Sie ernähren sich überwiegend von weichhäutigen Tieren wie z.B.<br />

Springschwänzen, Enchyträen und kleineren Regenwürmen. Sie sind<br />

Feuchtlufttiere, die humusreiche und wenig verdichtete Waldböden bevorzugen.<br />

Die Untergruppe der Doppelfüßer ernährt sich überwiegend von Laubstreu und<br />

vermoderndem Holz. Als Primärzersetzer tragen sie zum Aufschluss des<br />

Bestandsabfalles (Laub, Pflanzenreste etc.) bei und spielen damit eine wichtige<br />

Rolle im Stoffkreislauf. Sie zeigen ähnliche ökologische Verhaltensweisen wie die<br />

Asseln.<br />

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Klasse: Insekten (Hexapoda)<br />

Springschwänze sind flugunfähige Insekten. Sie sind die am häufigsten<br />

vorkommenden Vertreter der Insekten. Wie die Milben sind sie an fast allen<br />

Standorten vertreten, besonders arten- und individuenreich in den Streu- und<br />

Humusschichten des Bodens. Springschwänze w<strong>erde</strong>n maximal bis 6 mm lang.<br />

Aufgrund ihrer zarten Körperhülle sind sie stark austrocknungsgefährdet und an<br />

ausreichende Feuchtigkeitsverhältnisse gebunden. Sie ernähren sich vor allem<br />

von abgestorbenen Pflanzenteilen unterschiedlichen Rottegrades, aber auch von<br />

lebendem Pflanzengewebe, und spielen als Primärzersetzer eine wichtige Rolle<br />

bei der Zerkleinerung und Aufbereitung des Bestandsabfalles (Laub und andere<br />

Pflanzenreste).<br />

Käfer sind die artenreichste Insektenordnung. Ein großer Teil der Käferarten<br />

lebt zumindest partiell auf dem Boden, z.T. auch im Boden. Ihre Lebensweise ist<br />

unterschiedlich. Viele Arten leben räuberisch, eine große Zahl von Arten ernährt<br />

sich aber auch von Pflanzenm<strong>at</strong>erial oder von Aas und Kot. Die einheimischen<br />

Käferarten leben überwiegend an der Bodenoberfläche und können grabend mehr<br />

oder weniger tief in den Boden eindringen, sind aber nicht an diesen Lebensraum<br />

gebunden. Viele Arten haben aber <strong>boden</strong>gebundene Larvenstadien.<br />

Die permanent <strong>boden</strong>lebenden Käferarten sind mengenmäßig und im hinsichtlich<br />

ihrer Auswirkungen auf den Boden weniger bedeutsam als die Käferarten, die an<br />

der Bodenoberfläche leben oder nur im Larvenstadium den Bodenkörper<br />

besiedeln. Sie sind in der Regel kleiner als 5 mm, rel<strong>at</strong>iv schmal und weisen<br />

verkürzte oder reduzierte Beine, Fühler und Flügel auf, zeigen also deutliche<br />

Angepasstheiten an das Bodenlückensystem.<br />

Bei vielen Käferarten sind die Larvenstadien <strong>boden</strong>bewohnend. Hier sind<br />

besonders die als Drahtwürmer bezeichneten Larven der Schnellkäfer und die<br />

als Engerlinge bezeichneten Larven der Bl<strong>at</strong>thornkäfer zu nennen, zu denen z.B.<br />

Maikäfer, Dungkäfer und Mistkäfer gehören. Aufgrund ihrer sehr<br />

unterschiedlichen Lebensweise sind Käfer insgesamt gesehen an verschiedenen<br />

Umlagerungs-, Anreicherungs- und Zersetzungsprozessen im Boden beteiligt.<br />

Zweiflügler sind Fluginsekten, die nur das Larvenstadium im Boden verbringen.<br />

Die <strong>boden</strong>bewohnenden Zweiflüglerlarven (= Maden) sind wurmförmig und<br />

w<strong>erde</strong>n bis zu 60 mm lang. Die einzelnen Arten unterscheiden sich hinsichtlich<br />

Größe, Färbung, Oberflächenstruktur und Entwicklung der Körperanhänge. Sie<br />

leben vorwiegend in den Streu- und oberen humusreichen Bodenschichten. Da sie<br />

eine zarte Oberflächenhaut und einen weichen Körper besitzen, sind sie auf<br />

ausreichend Bodenfeuchtigkeit und ein entsprechend lockeres Bodengefüge<br />

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angewiesen. Sie ernähren sich überwiegend saprophag von abgestorbenen<br />

Pflanzenresten und anderen organischen Substanzen, vereinzelt aber auch<br />

räuberisch von anderen Insekten(-larven) oder Schnecken. Von besonderer<br />

Bedeutung sind die Haarmücken- und Schnakenlarven, die stark an der<br />

Zersetzung von Falllaub und Totholz beteiligt sind.<br />

Wirbeltiere (Vertebr<strong>at</strong>a)<br />

Nicht zuletzt aufgrund ihrer Größe leben nur wenige Arten aus dem Stamm der<br />

Wirbeltiere im Boden. Sie lassen sich hinsichtlich ihrer Bindung an den<br />

Lebensraum in periodische, temporäre und permanente Bodentiere<br />

differenzieren.<br />

Die temporären Bodentierarten verbringen nur eine Phase ihres Lebenszyklus im<br />

Boden, z.B. Eidechsen-, Schlangen- und Lurcharten (Reptilien und Amphibien), die<br />

im Boden überwintern. Zu den periodischen Bodentierarten, die den Boden nur<br />

partiell für bestimmte Funktionen nutzen, z.B. um dort ihre Nester und Bauten<br />

anzulegen, gehören Vertreter der Säugetiere wie Mäuse, Kaninchen,<br />

Feldhamster, Spitzmäuse und der Dachs.<br />

Überwiegend permanent im Boden leben nur Wühlmäuse<br />

und Maulwürfe. Mit seinem walzenförmigen Körper,<br />

kurzen Fell und seinen zu „Grabschaufeln“ umgebildeten<br />

Vorderbeinen ist der Maulwurf besonders gut an das<br />

Leben im Boden angepasst. Maulwürfe ernähren sich von<br />

Insekten, Regenwürmern, kleineren Mäusen und anderen tierischen Organismen.<br />

Wühlmäuse dagegen sind Pflanzenfresser, die gerne die Wurzeln abnagen und so<br />

große Schäden anrichten können.<br />

Sowohl Maulwürfe als auch Wühlmäuse tragen duch ihre Grab- und<br />

Wühltätigkeit bei der Anlage ausgedehnter Gangsysteme im Boden dazu bei,<br />

dass der Bodenkörper stark durchmischt, gelockert und durchlüftet wird. Sie<br />

wirken also maßgeblich an der Entwicklung der Bodenstruktur mit. Ihre<br />

Exkremente w<strong>erde</strong>n von Sekundärzersetzern als Nahrungsgrundlage genutzt.<br />

Tabelle 1: System<strong>at</strong>ische Übersicht der Bodentiere<br />

Rundwürmer (Nem<strong>at</strong>helminthes)<br />

Fadenwürmer (Nem<strong>at</strong>oda)<br />

Rädertierchen (Rot<strong>at</strong>oria)<br />

Weichtiere (Mollusca)<br />

Schnecken (Gastropoda)<br />

Ringelwürmer (Annelida)<br />

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1. Enchyträen/ Borstenwürmer (Enchytraeidae)<br />

2. Regenwürmer (Lumbricidae) - z.B. Mistwurm, gemeiner Regenwurm<br />

Gliederfüßer (Arthropoden)<br />

Klasse: Spinnentiere (Arachnida)<br />

1. Webspinnen (Aranae)<br />

2. Afterskorpione (Pseudoscorpiones)<br />

3. Weberknechte (Opiliones)<br />

4. Milben (Acari)<br />

Klasse: Krebse (Crustacea)<br />

Asseln (Isopoda)<br />

Klasse: Tausendfüßer (Myriapoda)<br />

1. Hundertfüßer (Chilopoda) - z.B. Erdläufer, Steinkriecher<br />

2. Doppelfüßer (Diplopoda) - z.B. Schnurfüßer, Saftkugler<br />

3. Wenigfüßer (Pauropoda)<br />

4. Zwergfüßer (Symphyla)<br />

Klasse: Insekten (Hexapoda)<br />

1. Doppelschwänze (Diplura)<br />

2. Beintastler (Protura)<br />

3. Springschwänze (Collembola)<br />

4. Felsenspringer (Archaeogn<strong>at</strong>ha)<br />

5. Ohrwürmer (Dermaptera)<br />

6. Schaben(-artige) (Bl<strong>at</strong>toidea)<br />

7. Langfühlerschrecken (Ensifera) - z.B. Wald- und Feldgrillen<br />

8. Schnabelkerfe (Hemiptera) – z.B. Erdwanzen<br />

9. Hafte (Planipennia) - z.B. Ameisenlöwe<br />

10. Käfer (Coleptera)<br />

11. Hautflügler (Hymenoptera)<br />

12. Köcherfliegen (Trichoptera)<br />

13. Schmetterlinge (Lepidoptera)<br />

14. Schnabelfliegen (Mecoptera)<br />

15. Zweiflügler (Diptera) - z.B. Schnaken, Pilzmücken, Waffenfliegen<br />

Wirbeltiere (Vertebr<strong>at</strong>a)<br />

1. Lurche (Amphibia)<br />

2. Kriechtiere (Reptilia)<br />

3. Säugetiere (Mammalia) - z.B. Maulwurf, Spitzmaus<br />

Quellen: http://hypersoil.uni-muenster.de<br />

Bodenfauna:<br />

Die Gesamtheit der Bodentiere wird als Bodenfauna bezeichnet. Sie setzt sich<br />

aus verschiedenen Tierarten zusammen, die sich durch eine geringe Körpergröße<br />

auszeichnen.<br />

Hinsichtlich ihrer Körpergröße wird die Bodenfauna in 4 Gruppen untergliedert:<br />

Mikrofauna:; Körperdurchmesser < 0,2 mmArten: Einzeller und kleine<br />

Fadenwürmer<br />

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Mesofauna:; Körperdurchmesser 0,2-2 mmArten: Rädertiere, Fadenwürmer,<br />

Strudelwürmer, Milben, Springschwänze<br />

Makrofauna:; Körperdurchmesser 2-20 mmArten: Enchyträen, Regenwürmer,<br />

Schnecken, Spinnen, Asseln, Tausendfüßer, Insekten und Insektenlarven<br />

verschiedener Ordnungen<br />

Megafauna:; Körperdurchmesser > 20 mmArten: verschiedene Wirbeltierarten,<br />

z.B. Lurche, Reptilien, Insektenfresser (u.a. Maulwurf, Spitzmäuse), Nagetiere<br />

(u.a. Mäuse)<br />

Insgesamt beträgt der Anteil der Bodentiere an der Gesamtmasse der<br />

Bodenorganismen (=Edaphon) etwa 20 %, wobei der Anteil des Edaphon an der<br />

organischen Gesamtsubstanz des Bodens ca. nur bei 5-7 %. (siehe Abb. 4)<br />

Abb.4: Edaphon und Bodenfauna:<br />

Mengenanteile der Bodenfauna am Edaphon und Gewichtsanteile der verschiedenen<br />

Bodentiergruppen<br />

(Abb. verändert nach DUNGER 1964, S. 10 und BRAUNS 1968, S. 61).<br />

Voraussetzung für ein reichhaltiges Bodenleben und eine vielfältige<br />

Bodentierwelt ist ein locker strukturierter Bodenkörper mit vielen Hohlräumen<br />

(grobporenreiches Porenvolumen), ein ausreichender Gehalt an abbaubaren<br />

Bestandsabfällen (Laubstreu) und ein ausgeglichenes Bodenklima (Wärme,<br />

Feuchtigkeit und Durchlüftung). Eine arten- und individuenreiche Gemeinschaft<br />

von Bodentieren ihrerseits trägt zu einer permanenten Durchmischung des<br />

Bodens und beschleunigten Streuabbaus bei, was die mikrobielle Zersetzung der<br />

organischen Substanz und Anreicherung des Mineral<strong>boden</strong>s mit Ton-Humus-<br />

Komplexen fördert.<br />

Quelle: http://hypersoil.uni-muenster.de/0/07.htm<br />

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Abb. 5: Hauptzersetzer:<br />

Team „Bodentiere“: Stefan Dietrichstein, Vroni Palme, Johannes Raab,<br />

Roland Scholz<br />

1.6 Mikroorganismen im Boden<br />

Bedeutung im Ökosystem:<br />

Die Lebewesen in einem Ökosystem w<strong>erde</strong>n je nach ihrer Funktion in drei<br />

Klassen eingeteilt:<br />

Produzenten, Konsumenten und Destruenten/Reduzenten.<br />

• Produzenten (Erzeuger)<br />

Die Produzenten wandeln Kohlendioxid und Wasser mit Hilfe von Sonnenenergie<br />

(Photosynthese) in Biomasse (organische Substanz) um. Zu diesen<br />

Umwandlungsprozess sind nur Pflanzen und bestimmte Bakterien fähig. Die<br />

Produzenten stellen somit ein wichtiges Glied im Energie- und Stoffkreislauf des<br />

Ökosystems dar.<br />

• Konsumenten (Verbraucher)<br />

Alle Konsumenten (Tiere und Menschen) sind direkt oder indirekt auf die<br />

Produktion von Biomasse angewiesen. Die Pflanzenfresser (Herbivoren) ernähren<br />

sich direkt von der organischen Substanz, die Fleischfresser (Carnivoren)<br />

wiederum ernähren sich von den Herbivoren oder anderen Carnivoren.<br />

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• Destruenten (Zersetzer)<br />

Destruenten (Regenwürmer, Asseln, Springschwänze etc.) zerkleinern und<br />

verdauen organische Substanz, die in den Mineral<strong>boden</strong> eingearbeitet wird.<br />

• Reduzenten (Mineralisierer)<br />

Die Reduzenten (Pilze und Bakterien) zerlegen die teilzersetzte Biomasse der<br />

Destruenten in ihre anorganischen Ausgangsstoffe (wie z.B. Magnesium, Calcium,<br />

Phosphor), die von den Produzenten wieder aufgenommen w<strong>erde</strong>n.<br />

Zersetzer und Mineralisierer sind zur Aufrechterhaltung der Stoffkreisläufe<br />

und der Energieflüsse in einem Ökosystem unentbehrlich<br />

http://www.wald-rlp.de/oekosys/images/kreilau.gif<br />

Humifizierung<br />

Wenn ein abgestorbenes Bl<strong>at</strong>t zu Boden fällt, wird es zunächst von unzähligen<br />

Organismen wie beispielsweise Springschwänzen und Asseln zerkleinert. Dadurch<br />

entstehen neue Besiedlungsmöglichkeiten für Bakterien und Pilze.<br />

Bis ein einziges Bl<strong>at</strong>t wieder vollständig in Humus umgewandelt worden ist, wird<br />

es mehrfach gefressen. Was der Eine verdaut, ist für den Nächsten das<br />

gefundene Fressen. Kleinere und größere Bodenlebewesen sowie<br />

Mikroorganismen stehen in einer Wechselbeziehung miteinander. Das Ergebnis<br />

ist die Anreicherung von Huminstoffen in den oberen Bodenschichten. Der<br />

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Prozess wird als Humifizierung bezeichnet und die im Boden enthaltenen<br />

Huminstoffe geben ihm seine charakteristische, dunkle Farbe.<br />

An Huminstoffe sind wiederum Mineral- und Nährstoffe gebunden, die für das<br />

Pflanzenwachstum nützlich sind. Durch die Bindung an die Huminstoffe sind sie<br />

meist nicht direkt für die Pflanzen verfügbar. Die Freisetzung erfolgt durch die<br />

verlinken auf "Was ist Humus" der organischen Substanz. Das heißt, es handelt<br />

es sich um den vollständigen Abbau durch Mikroorganismen zu CO2 und H2O,<br />

wobei gleichzeitig die Mineral- und Nährstoffe freigesetzt w<strong>erde</strong>n.<br />

Mikroorganismen im Boden:<br />

Springschwänze (Collembolae)<br />

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Fadenwürmer<br />

Sind eine sehr artenreiche Klasse und gehören mit 10-1000 Individuen pro g<br />

Boden zur zweithäufigsten Tiergruppe im Boden. Die meisten der<br />

Bodenbewohnenden Arten sind nur 0.5 bis 2mm lang, sehr dünn und häufig<br />

farblos.<br />

Sie besiedeln den dünnen Wasserfilm auf oder zwischen den Bodenpartikeln, in<br />

dem sie sich überwiegend schlängelnd fortbewegen, und können mit dem<br />

Sickerwasser in tiefere Bodenschichten verfrachtet w<strong>erde</strong>n.<br />

Hinsichtlich ihrer Lebens- und Ernährungsweise zeigen die im Boden<br />

vorkommenden Arten eine große Bandbreite. Die im so genannten frei lebenden<br />

Fadenwürmer ernähren sich überwiegend von Mikroorganismen (Bakterien, Pilze,<br />

Algen), die sie mit den sich zersetzenden organischen Substanzen (= Detritus)<br />

aufnehmen, zum Teil auch räuberisch von Einzellern und kleineren Artgenossen.<br />

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Eine andere Gruppe bilden die parasitischen Fadenwürmer, die an Pilzmyzelien<br />

und Pflanzenwurzeln schmarotzen.<br />

Quelle: http://www.vhe.de/index.php?id=279<br />

Bodenuntersuchungen<br />

Eine Möglichkeit ist eine Untersuchung der<br />

Bodenlebewesen im Wald mit Hilfe einer<br />

speziellen Appar<strong>at</strong>ur, genannt Berlese-<br />

Trichter (siehe Abb. links).<br />

Dazu benötigt man einen Erlenmeyer-Kolben;<br />

frische Erdproben; ein Küchensieb, dessen<br />

Maschenweite nicht größer als 3 mm ist; eine<br />

Lampe, einen Trichter.<br />

Wenn die Berlese-Appar<strong>at</strong>ur aufgebaut ist,<br />

gibt man in das Sieb vorsichtig ca. 150 ml<br />

frische Erde, aus der alle größeren<br />

Lebewesen entfernt wurden. Nachdem das<br />

Sieb in den Trichter<br />

eingehängt worden ist, wird die Lampe<br />

eingeschaltet.<br />

Die im Becherglas gelandeten Lebewesen<br />

w<strong>erde</strong>n anschließend bestimmt, ausgezählt und verschiedenen Gruppen<br />

zugeordnet. Durch den Vergleich von Bodenproben, die an verschiedenen Stellen<br />

entnommen worden sind, können Aussagen über die Qualität des Bodens gemacht<br />

w<strong>erde</strong>n.<br />

Wasser<br />

(Weiteres siehe <strong>boden</strong>biologische Versuche)<br />

Zusammengestellt vom Team:<br />

Laurids Binder, Georg Leitgeb, David Petutschnig, Benedikt Pirstitz<br />

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1.7 Tabu-Spiel zum Thema Boden<br />

Jede Gruppe fertigte zu ihrem Thema Tabukarten an. Auf jeder Karte steht ein<br />

Begriff, der so beschrieben w<strong>erde</strong>n muss, dass ihn die Mitspieler err<strong>at</strong>en<br />

können. Unter diesem Wort befinden sich 2-3 Tabuworte, die in der Erklärung<br />

nicht vorkommen dürfen.<br />

Jene Gruppe die in einer bestimmten Zeit die meisten Begriffe errät, h<strong>at</strong><br />

gewonnen. Ein lustiges Spiel, das wir nach der Präsent<strong>at</strong>ion spielen w<strong>erde</strong>n, um<br />

alle Fachworte zu wiederholen.<br />

1.8 Bodenbiologische Versuche<br />

Wir führten die Versuche schon im Oktober durch, da im Winter der Boden<br />

gefroren ist und kaum Bodenlebewesen zu beobachten sind. Die SchülerInnen<br />

bekamen im Rahmen des NWP (N<strong>at</strong>urwissenschaftliches Praktikum), wo jeweils<br />

die Hälfte der Klasse eine Doppelstunde in Gruppen arbeitet, folgende<br />

Arbeitsaufträge (Protokoll x):<br />

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Fingerprobe<br />

Wir sollten unsere Bodenprobe zwischen<br />

den Fingern reiben und feststellen, ob der<br />

Boden feinkörnig, klebrig oder gut<br />

formbar ist. Weiters stellten wir die<br />

Farbe fest. Wir trugen unsere Ergebnisse<br />

in einer Tabelle an der Tafel ein, dann<br />

notierten wir alles im Protokoll. Die<br />

Ergebnisse sieht man in der<br />

untenstehenden Tabelle (Vergleich versch.<br />

Böden).<br />

Kalkgehalt im Boden<br />

Wir geben einige Sandkörnchen auf ein<br />

Glasgefäß und tropfen dann mit einer<br />

Pipette 2 Tropfen verdünnte Salzsäure<br />

(HCI) darauf. (Aufbrausen: CO2 aus dem<br />

Kalk (Ca CO3) wird frei)<br />

Ergebnis: Wir haben beobachtet, dass die Sandkörnchen mit der Salzsäure nicht<br />

im Glasgefäß aufschäumen. Daraus können wir schließen, dass die Mischung<br />

w eniger als 1% Carbon<strong>at</strong> enthält.<br />

Kein Aufbrausen: < 1 % Carbon<strong>at</strong><br />

Schwaches Aufbrausen: 1-2 % Carbon<strong>at</strong><br />

Starkes, kurzes Aufbrausen:3-4 %<br />

Carbon<strong>at</strong><br />

Starkes, langes Aufbrausen:> 5<br />

%Carbon<strong>at</strong><br />

Vergleich verschiedener Böden<br />

Wir haben einen weiteren Versuch<br />

gemacht, bei dem wir<br />

verschiedene Böden verglichen<br />

haben.<br />

(siehe Tabelle darunter)<br />

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Boden Farbe,<br />

Körnung,<br />

Geruch<br />

Sand grobkörnig,<br />

wenig Geruch,<br />

grau<br />

Wald<strong>boden</strong> Klein, körnig,<br />

Lehm<br />

dunkelbraun –<br />

schwarz<br />

rötlich,<br />

leichter<br />

Geruch,<br />

feinkörnig<br />

Formbarkeit,<br />

Klebrigkeit<br />

Wasseraufnahme<br />

(in ml)<br />

Durchfluss<br />

zeit<br />

Kalkgehalt<br />

zerbröckelt 40 ml 1,15 min < 1 % (reiner<br />

Quarz)<br />

Wenig > 25 ml 1,3 min 0 % Humus<br />

Wenig 75 ml 5,3 min 5%<br />

Schlussfolgerungen: Wir haben gesehen, dass Humus keinen Kalkgehalt h<strong>at</strong>, da<br />

er hpsl. aus organischer Substanz (zersetzte Teile von toten Lebewesen)<br />

besteht.<br />

Quarzsand enthält ebenfalls keinen Kalk. Weiters haben wir erkannt, dass im<br />

Wald<strong>boden</strong> der Humusgehalt sehr hoch ist (� schwarzer Boden) und er<br />

v erschieden große Bestandteile (z.B. Holzstückchen, Laub, etc.) enthält.<br />

Wasseraufnahme und Durchflussvermögen von Böden:<br />

Wir haben verschiedene Bodenarten in einen Trichter mit Filterpapier gegeben<br />

und danach 100 ml Wasser hinein gefüllt.<br />

Das Ergebnis war, dass<br />

bei dem grobkörnigen<br />

Boden das Wasser<br />

schneller durchkam und<br />

bei den anderen (z.B.:<br />

Sand, usw.) das Wasser<br />

später in das<br />

Auffanggefäß kam. Das<br />

heißt, je dichter der<br />

Boden ist, desto<br />

weniger Wasser kommt<br />

durch.<br />

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Ergebnisse:<br />

SANDBODEN: ist sehr grobkörnig und h<strong>at</strong> keinen Geruch. man kann ihn<br />

zerbröckeln. Die Wassseraufnahme in ml ist: 40ml, die Durchflusszeit: 1.15 min<br />

und h<strong>at</strong> daher ein rel. schlechtes Wasserhaltevermögen: schlecht geeignet für<br />

Felder.<br />

WALDBODEN:ist feinkörnig und man kann ihn nicht gut verformen.<br />

Wasseraufnahme in ml: 2.5ml (sollte viel höher sein!)<br />

Durchflusszeit :1.2 min<br />

Der Versuch funktionierte<br />

nicht gut, da das Wasser<br />

wegen der groben<br />

Bodenbestandteile entlang<br />

des Trichters hinunterlief<br />

LEHMBODEN: ist<br />

feinkörnig und man kann ihn<br />

nicht gut verformen.<br />

Wasseraufnahme in ml:<br />

75ml,Durchflusszeit : 5 min<br />

43 sec.<br />

Hohe Wasseraufnahmefähigkeit<br />

Versuche zu größeren Bodentieren:<br />

In dem Fach NWP (NATURWISENSCHAFTLICHES PRAKTIKUM) haben wir mit<br />

mehreren Tieren kleine Experimente gemacht.<br />

Wir haben in einem Versuch einen<br />

Regenwurm auf ein Tablett gelegt<br />

und um ihn herum Essig geschüttet,<br />

dann haben wir gewartet, bis der<br />

Regenwurm versucht, über den Essig<br />

zu kriechen. Sobald der Regenwurm<br />

den Essig berührte, blieb der<br />

Regenwurm schlagartig stehen und<br />

wir konnten beobachten, dass sich<br />

der Kopf des Regenwurms etwas<br />

krümmte. Der Regenwurm besitzt<br />

am Kopf einfache Sinneszellen, mit<br />

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denen er verschiedene Reize (z.B. den scharfen Geruch von Essig) wahrnehmen<br />

kann.<br />

Ebenfalls haben wir die Bewegung eines Regenwurmes beobachtet. Bei der<br />

Bewegung schiebt der Regenwurm seine vorderen Ringglieder nach vorne und<br />

zieht die hinteren Glieder nach. Durch mehrmaliges Wiederholen des Vorganges<br />

entsteht die Bewegung des Regenwurmes.<br />

Auf Papier entsteht ein kr<strong>at</strong>zendes Geräusch, welches von den Chitinborsten, die<br />

sich auf der Haut des Regenwurmes befinden.<br />

Mit dem Binokular haben wir kleinere Tiere beobachtet, wie Asseln, Würmer,<br />

Schnurfüßer, Nacktschnecken, Spinnen, Wanzen,........ .<br />

Wir mussten uns aber beeilen, da die Tiere sonst wegen der Hitze der Lampe<br />

gestorben wären.<br />

Mikroorganismen im Mikroskop<br />

betrachtet. Wir konnten<br />

Folgendes beobachten: Amöben,<br />

die sich mit Scheinfüßchen<br />

fortbewegen, Springschwänze<br />

(mit Sprunggabel am Bauch),<br />

Fadenwürmer und Pilzfäden.<br />

Beobachtung von Bodenmikroorganismen:<br />

Wir verwendeten einen Berlesetrichter<br />

(Beschreibung siehe Kapitel 5.6.<br />

Mikroorganismen im Boden), um die kleinen<br />

Lebewesen aus der Erde zu holen. Sie fielen in<br />

das Becherglas mit Wasser. Von dort konnten<br />

wir sie mit etwas Flüssigkeit mit Hilfe einer<br />

Pipette auf einen Objektträger bringen.<br />

Anschließend wurden die lebendigen<br />

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Klasse 4C<br />

http://www.schule.<strong>at</strong>/dl/<strong>boden</strong>.jpg: 27.01.2005<br />

ERDE<br />

4C<br />

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1.9 Vorwort<br />

Dieses Projekt war für uns alle eine große<br />

Herausforderung. Ich betreute die Klassen 4A<br />

und 4C zum Thema „Erde“.<br />

Schon im Oktober machten wir im Rahmen des<br />

N<strong>at</strong>urwissenschaftlichen Praktikums (NWP) in<br />

Gruppen Versuche zum Thema Boden. Dabei<br />

wurden Protokolle und Fotos angefertigt.<br />

Besonders die Beobachtungen der Bodentiere<br />

im Binokular und Mikroskop erfreuten sich<br />

großer Beliebtheit. (Es wurden alle im<br />

Biologiesaal ausgekommenen Spinnen, Insekten<br />

und Regenwürmer wieder eingefangen und in<br />

ihren Lebensraum zurückgebracht!)<br />

Mitte Jänner, nach der Einteilung der<br />

Gruppen, begannen wir mit der<br />

Liter<strong>at</strong>ursuche in Bibliotheken, zu<br />

Hause und im Internet. Kollege Zangl<br />

erstellte uns netterweise eine Seite im<br />

Schulintranet, wo wir unsere D<strong>at</strong>en in<br />

verschiedene Verzeichnisse stellen<br />

konnten. Wir verbrachten einige<br />

Stunden im EDV-Saal, wo wir<br />

Internetrecherchen durchführten,<br />

Texte tippten, Abbildungen ausdruckten und gegen abgestürzte Computer,<br />

verlorene D<strong>at</strong>en und nicht funktionierende Drucker kämpften.<br />

Während ein Teil der SchülerInnen an der<br />

Projektzeitung arbeitete, erstellten andere<br />

Zeichnungen und Texte für die Plak<strong>at</strong>e oder<br />

Rätsel zur ihrem Themenbereich und fertigten<br />

Karten für das „Boden-Tabuspiel“ an. Auch<br />

Powerpoint-Präsent<strong>at</strong>ionen oder Vorlagen für<br />

Farbfolien zur Präsent<strong>at</strong>ion der Ergebnisse<br />

wurden hergestellt.<br />

Alles in Allem waren es sehr zeitintensive, aber<br />

produktive Wochen, in denen wir einiges<br />

bezüglich „Erde“, Inform<strong>at</strong>ionsbeschaffung<br />

und –verarbeitung, sowie Präsent<strong>at</strong>ion profitiert<br />

haben.<br />

Februar, 2005 Mag. Ursula Jung<br />

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1.10 Allgemeines zum Thema Boden<br />

Bodendefinition:<br />

Der Boden besteht aus drei Hauptschichten: Ober<strong>boden</strong>, Unter<strong>boden</strong> und<br />

Untergrund.<br />

Der Ober<strong>boden</strong> enthält eine Art Hohlraumsystem und besteht aus besonderem<br />

Humus, der durch schnelles zersetzen viele Mineralien frei lässt. Auß<strong>erde</strong>m<br />

besteht der Ober<strong>boden</strong> aus 50%Wasser und Bodenluft.<br />

Quelle: http://www.effner.de/<strong>boden</strong>/alle%20Bilder/<strong>boden</strong>/Bodenhorizonte.jpg<br />

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Boden als Lebensraum:<br />

Die Lebewesen können sich in verschiedenen Lebensräumen aufhalten:<br />

Atmosphäre, Hydrosphäre und Lithosphäre. Durch Vermischungs- und<br />

Umwandlungsprozessen zwischen Atmosphäre und Lithosphäre entsteht der<br />

Boden bzw. Pedosphäre. Auß<strong>erde</strong>m ist die Pedosphäre Entwicklungsprozessen<br />

ausgesetzt und es entstehen terrestrische Ökosysteme. In der Pedosphäre<br />

mischen sich Luft, Wasser und Gestein.<br />

Der Boden besteht aus Gesteinsresten, Humus, Luft und Wasser. Die<br />

Bodenorganismen nutzen ihn und gestalten ihn mit. Die Bodenorganismen sind<br />

Holraum- und Oberflächenbewohner und ernähren sich hauptsächlich von<br />

abgestorbenen organischen Substanzen.<br />

Bodenbestandteile:<br />

Der Boden ist die oberste Verwitterungsschicht, die ständig Veränderungen<br />

unterworfen ist. (Bodendynamik)<br />

Der überwiegende Anteil der festen Bodensubstanz bildet mineralische<br />

Bestandteile. Der Boden stammt von den festen und lockeren Gestein einen der<br />

Erdoberfläche und Mineralien. Silik<strong>at</strong>reiche Erstarrungs- und<br />

Umwandlungsgesteine kommen zu 25% ( Erdkruste 95% )<br />

vor, Sedimente hingegen sind zu 75% vertreten.( Erdkruste 5%) Auß<strong>erde</strong>m<br />

stammen vier wichtige Pflanzennährelemente aus dem mineralischen<br />

Bestandteilen des Bodens, nämlich Calcium, Kalium, Mangan und Eisen.<br />

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Bodenminerale und Gesteine unterliegen mechanischen und chemischen<br />

Einflüssen und Veränderungen, welche an die Bodenbildung beteiligt sind. Als<br />

Folge dessen entstehen die charakteristischen Farben der Mineralkörper<br />

verschiderner Bodentypen.<br />

Organische Bestandteile sind eine Stickstoffquelle, welche die<br />

Nährstoffelemente Schwefel und Phosphor liefert, die Wasser-, Luft- und<br />

Wärmehaushalt des Bodens beeinflussen. Die Bodenorganismen verarbeiten die<br />

tierischen und pflanzlichen Reste weiter, deshalb nennt man sie auch<br />

Konsumenten. Sie sind besonderst wichtig, da sie organische Substanzen<br />

verwandelt, welche dann wieder von Pflanzen aufgenommen w<strong>erde</strong>n. (Kreislauf<br />

der Stoffe)<br />

Quellen Köhler Mandl:Organismus und Umwelt (für die 5. Klasse der AHS)<br />

Keberreiter Schulbuch.Verlagsgesellschaft m.b.H.& Co. Kg, Wien 1989<br />

http://www.hvitfeldt.educ.goteborg.se/geoeco/gruppe8/bopro.html<br />

Bodenluft ≠ normale Luft:<br />

Bodenluft enthält weniger Sauerstoff, welcher auch nicht so schnell ersetzbar<br />

ist. Aber er enthält mehr Kohlensäure, CO2 und die Luftfeuchtigkeit ist höher.<br />

Man spricht von Boden<strong>at</strong>mung, wenn <strong>at</strong>mosphärische Luft und Bodenluft<br />

vermischt w<strong>erde</strong>n. Doch geschieht dies nicht n<strong>at</strong>urgemäß, so schadet es der<br />

Bodenfauna und auch den Pflanzen. Wie viel Luft ein Boden h<strong>at</strong>, hängt von der<br />

Größe der Bodenporen und von der Art des Bodens ab.<br />

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Gefährdung des Bodens durch den Menschen<br />

Der Boden ist die Überschicht aus Vermoderungsstoffen, Humus und<br />

Verwitterung Gestein. Der Übergang zwischen der unbelebten Erdkruste und der<br />

belebten Welt. Die Heim<strong>at</strong> vieler Lebewesen, die als Pflanzenfresser, Räuber<br />

und Zersetzer arbeiten. Die Chemiefabrik, die Mineralien und tote Lebewesen zu<br />

Humus und Mineralsalzen verwandelt und so den Kreislauf der Stoffe<br />

ermöglicht. Die Grundlagen des Lebens - heute gefährdet durch den<br />

leichtfertigen Umgang des Menschen mit der N<strong>at</strong>ur(Ausbeutung, Verbauung,<br />

Verschmutzung und Gift)<br />

Die Ursachen, dass der bebaubare Boden der Welt in ca. 20 Jahren zu 2/3<br />

zerstört sein wird, sind:<br />

1) Ausbreitung der Städte und Siedlungen<br />

2) Es w<strong>erde</strong>n Kulturpflanzen angebaut, die dem Boden sehr viel<br />

Nährstoffe entziehen.<br />

3) Straßen- und Autobahnbau<br />

4) Fremdenverkehrseinrichtungen (Hotels, Sportanlagen,<br />

Parkplätze...)<br />

5) übermäßige landwirtschaftliche Nutzung<br />

6) Trockenlegung von Feuchtgebieten<br />

7) Rodung der Wälder<br />

8) Vergiftung durch neg<strong>at</strong>ive Umwelteinflüsse<br />

Quelle: Seewald Aichhorn: Biologie heute3.Salzburger Jugendverlag 1991<br />

Team “Boden allgemein”: Theresa Bock, Martha Perovic, Julia Schott, Lisa<br />

Weinstock<br />

1.11 Bodentypen<br />

Aus der charakteristischer Abfolge und Ausprägung der Bodenhorizonte ergibt<br />

sich das Bodenprofil eines jeweiligen Bodens. Böden mit ähnlichem Bodenprofil<br />

weisen einen ähnlichen Entwicklungsstand auf und w<strong>erde</strong>n zu einem bestimmten<br />

Bodentyp zusammengefasst. In Abhängigkeit vom Ausgangsgestein, von Relief<br />

und Klima, den Lebewesen in und auf dem Boden sowie der Zeitdauer der<br />

Einwirkung <strong>boden</strong>bildender Prozesse entsteht an jedem Standort ein ganz<br />

bestimmter Bodentyp. Hier w<strong>erde</strong>n einige für Mitteleuropa typische Bodentypen<br />

aufgezählt:<br />

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Braun<strong>erde</strong><br />

Vorkommen: Im klim<strong>at</strong>ischen feuchteren Alpenvorland finden wir Braun<strong>erde</strong> mit<br />

einem Ausgeprägten B-Horizont.<br />

Dieser Boden ist typisch für Laubwälder, da diese eine leichtzersetzbare Streu<br />

haben. Die dort vorhandenen Lebewesen können die Streu sehr schnell<br />

Zersetzen, d.h., dass nur wenig Ablagerungen auf dem Boden vorhanden sind<br />

1. Schicht: 10 – 20 cm dunkler<br />

Humus<br />

2. Schicht: braungelb, Steine/ Lehm<br />

3. Schicht: hellerer Boden<br />

Schwarz<strong>erde</strong> (russisch: Tschernosem)<br />

Im trockenen Osten Österreichs h<strong>at</strong> sich auf Löss<br />

die fruchtbare Schwarz<strong>erde</strong> entwickelt. der A -<br />

Horizont ist in der obersten Schichten wegen des<br />

hohen Humusgehaltes schwarzbraun und wird nach<br />

unten zu etwas heller liegt direkt dem<br />

Muttergestein , dem Löß auf den der B-Horizont<br />

fehlt nennt man AC-Böden.<br />

Der Schwarz<strong>boden</strong> ist ein echter Steppen<strong>boden</strong>,<br />

der sich nur im regenarmen Steppenklima<br />

entwickelt. Wenn sich in dem Bereich das Klima<br />

ändert, würden sich auch die Böden weiter<br />

entwickeln und einen B-Horizont ausbilden.<br />

Schwarz<strong>erde</strong>-Profil, Foto: Prof. Dr. Klaus Mueller<br />

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Bleich<strong>erde</strong> (=Podsol)<br />

Der Name Podsol stammt aus dem russischen und bedeutet “Asche-Boden”. Eine<br />

alte Bezeichnung für Podsol ist der Begriff “Bleich<strong>erde</strong>.<br />

In kühl-gemäßigten, niederschlagsreichen Gebieten treffen wir auf Granit und<br />

Gneis (Wald- und Mühlviertel) die nicht sehr fruchtbare Bleich<strong>erde</strong> an.<br />

Podsole entstehen in Gebieten mit hohem Niederschlag und verhältnismäßig<br />

niederen Temper<strong>at</strong>uren. Die Ausgangsgesteine sind oft calcium- und<br />

magnesiumarm und leicht durchlässig, wie etwa Sande oder verwitterte<br />

Sandsteine.<br />

Podsole enstehen oft auch unter einer Veget<strong>at</strong>ion, die nährstoffarme<br />

Rückstände bildet und so eine Rohhumusdecke fördert. Typische Veget<strong>at</strong>ion<br />

über Podsol sind Nadelhölzer oder Heidekraut (Scheffer, Schachtschabel, 1992,<br />

S. 419).<br />

Podsolierungsprozess<br />

1. Schicht: Rohhumusauflage<br />

2. Schicht: Humus<br />

3. Schicht: Sand<strong>boden</strong><br />

4. Schicht: Braunschwarzer<br />

Eisenhumus, rel<strong>at</strong>iv dicht, kaum<br />

durchwurzelbar<br />

5. Schicht: Rostgelber Sand<br />

Unter diesen Bedingungen tritt eine Versauerung des Bodens ein und die<br />

Lebensbedingungen für Mikroben verschlechtern sich derart, dass eine nur eine<br />

unvollständige Zersetzung der anfallen (Nadel-) Streu st<strong>at</strong>tfindet.<br />

Gleichzeitig w<strong>erde</strong>n durch verschiedene chemische Reaktionen Aluminium und<br />

Eisen freigesetzt und durch Sickerwasser in den Unter<strong>boden</strong> verlagert. Wenn<br />

die Metalle im Unter<strong>boden</strong> durch Austrocknung oder Ausfällung verhärten,<br />

bilden sich Ort<strong>erde</strong>n oder stark verhärtete Ortsteine aus, die das<br />

Pflanzenwachstum stark beeinträchtigen können. Podsole entwickeln sich meist<br />

sekundär aus Braun<strong>erde</strong>n oder Parabraun<strong>erde</strong>n. In weiten Gebieten<br />

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Norddeutschlands wurde der Prozess der Podsolierung aber durch die Rodung<br />

des ursprünglichen Laubwaldes und die Wiederaufforstung mit Nadelhölzern<br />

gefördert<br />

Podsole sind landwirtschaftlich nur beschränkt und unter Verwendung von<br />

Düngern und künstlicher Bewässerung nutzbar. Orsteinhorizonte wirken sich<br />

umso ungünstiger auf das Pflanzenwachstum aus, je näher sie an der Oberfläche<br />

liegen und müssen dann aufgebrochen w<strong>erde</strong>n (Scheffer, Schachtschabel, 1992,<br />

S. 378).<br />

Heute kann man jedoch, die früher als unkultivierbar angesehen Podsole durch<br />

Düngung und vor allem durch die Erhöhung des pH-Wertes rel<strong>at</strong>iv gut nutzen.<br />

Sie müssen jedoch künstlich bewässert w<strong>erde</strong>n, da Podsole sehr trockene Böden<br />

sind. Diese Eigenschaft ist auf das grobkörnige und leicht wasserdurchlässige<br />

Substr<strong>at</strong> und das anstehende meist grobporige Ausgangsgestein (C-Horizont)<br />

zurückzuführen, Künstliche Bewässerung ist zur Kultivierung dieser Böden<br />

deshalb unabdingbar (Scheffer, Schachtschabel, 1992, S. 419).<br />

Pseudogley: Dieser Boden ist ein typischer Marsch<strong>boden</strong>. Er kommt zwar nicht<br />

im Wald vor, dennoch kann man hier sehr gut erkennen, wo das Wasser seine<br />

Wege bahnt. ( ähnlich wie Braun<strong>erde</strong> )<br />

Untere Schicht: gelb-braune Flecken -<br />

Eisen lagert sich ab.<br />

graue Bahnen zwischen den<br />

Eisenablagerungen: Wege des Wassers.<br />

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Gley<br />

Der Gley ( russisch: „sumpfiger Boden“) gehört zu den sogenannten<br />

hydromorphen, d.h. vom Bodenwasser<br />

beeinflussten, Böden. Als Grundwasserböden<br />

zeichnen sich Gleye durch einen dauernd<br />

hochstehenden Wasserstand aus,<br />

der bis zum Ah-Horizont heranreichen kann.<br />

Der humose, meist kalkarme Ah-<br />

Horizont ist in der Regel nur 20-30 cm<br />

mächtig. Durch intensive chemische<br />

Verwitterung ist der in der Regel mächtige<br />

Unter<strong>boden</strong> ton- und lehmreich. Dieser<br />

wird nicht – wie ansonsten üblich - als B-<br />

Horizont bezeichnet, sondern als G-<br />

Horizont.<br />

Im ständig durchnässten<br />

Grundwasserbereich w<strong>erde</strong>n wegen<br />

Sauerstoffmangels die rostfarbigen Eisen-<br />

und Manganhydroxide zu löslichen zweiwertigen Fe- und Mn-Oxiden reduziert.<br />

Sie w<strong>erde</strong>n im darüber liegenden Schwankungsbereich des Grundwassers durch<br />

Luftzufuhr als fleckige Bänder wieder ausgeschieden. Diese Fleckigkeit des<br />

Oxid<strong>at</strong>ionshorizontes (Go) wird im darunter liegenden Reduktionshorizont (Gr)<br />

von gleichmäßig grün-blau-grauen Schichten abgelöst, die die Farben der<br />

reduzierten Fe- und Mn-Verbindungen anzeigen.<br />

Gleye besitzen auf Grund des hohen Tongehaltes zwar eine hohe<br />

Austauschkapazität, bilden bei Trockenheit aber tiefe Trockenrisse und sind bei<br />

Feuchte schwer zu bearbeiten. Die Grundwasserproblem<strong>at</strong>ik, die hohe Mobilität<br />

der im Grundwasser gelösten Nährstoffe, der eingeschränkte Wurzelraum und<br />

die langsame Erwärmung machen Gleye ackerbaulich kaum nutzbar<br />

Rendzina<br />

Dieser Boden weist als Ausgangsgestein Kalkstein, Dolmit, Mergl oder Gips auf.<br />

die Bezeichnung sammt aus dem Polnischen Rentina :rauscher<strong>boden</strong> . die<br />

Profilbildung ist wenig entwickelt. Rendzinen sind bei geniger Mächtigkeit des<br />

Ob<strong>erde</strong>bs Trockene Standorte und haben für die Landwirtschaft nur einen<br />

rel<strong>at</strong>iv geringen Wert . In tiefgründigen Form stellen sie jedoch gute<br />

Ackerböden dar .<br />

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Ranker (AC-Boden)<br />

Der Ranker (österreichische Bezeichnung für Steilhang) ist ebenso wie die<br />

Rendzina ein gesteins- und reliefabhängiger Boden. Er besitzt auch einen<br />

deutlichen Ah-Horizont, liegt aber im Gegens<strong>at</strong>z dazu auf einem sauren, quarz-<br />

und silik<strong>at</strong>reichen Ausgangsgestein (Sand, Granit, Gneis). Ein B-Horizont fehlt,<br />

und infolge seiner geringen Profilmächtigkeit ist er für Pflanzen schlecht<br />

durchwurzelbar.<br />

Ranker kommen häufig in den feuchtkühlen<br />

Mittelgebirgen der Mittleren Breiten vor,<br />

bisweilen aber auch in der Tundra. An beiden<br />

Wuchsorten fördert häufiger Frostwechsel<br />

durch Frostsprengung die Vergrusung.<br />

Aufgrund der deutlich geringeren chemischen<br />

Verwitterungsprozesse verläuft die<br />

Verlehmung durch Tonmineralbildung hingegen<br />

sehr langsam ab und die Humifizierung des<br />

organischen M<strong>at</strong>erials im Ober<strong>boden</strong> ist meist<br />

unvollständig.<br />

Geringer Ton- und Humusgehalt sowie<br />

mangelnde Kalkanteile erlauben selbst im Ah-<br />

Horizont kaum die Bildung von Ton-Humus-<br />

Komplexen. Die Austauschkapazität ist daher<br />

ebenso wie der Nährstoffnachschub aus dem<br />

basenarmen Ausgangsgestein sehr gering. Während die mangelnde Verlehmung<br />

eine ausreichende Speicherung von Wasser im Boden verhindert, ist die<br />

Durchlüftung gut.<br />

Ranker-Profil<br />

Foto: Prof. Dr. Klaus Mueller<br />

Quellen:<br />

http://www.hvitfeldt.educ.goteborg.se/geoeco/gruppe8/bopro.html<br />

Driza & Cholewa Leben und Unwelt, Band3. 1997<br />

http://www.susanne-schwaab.de/Boden/Podsol/podsol.html, (04.02.2005)<br />

Quelle: http://hypersoil.uni-muenster.de/0/04/07/01.htm (4.2. 2005)<br />

Verlag Gustav Swobada & Bruder Wien : Biologie mit Geologie Teil 1. 1990<br />

Team „Bodentypen“: Berlakovich Marie, Bern<strong>at</strong>h Valentina, Cui Kaidi, Kaminska Weronika, Pamela Rupp<br />

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Lise Meitner Realgymnasium 2004/05<br />

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1.12 Bodenarten<br />

Bodengefüge<br />

Als Bodengefüge oder Bodenstruktur wird die räumliche Anordnung<br />

der unregelmäßig geformten festen mineralischen und organischen<br />

Bodenbestandteile bezeichnet, durch die das ganze Bodenvolumen in<br />

das Volumen der festen Bodensubstanz, das sogenannte<br />

Substanzvolumen und in das Porenvolumen differenziert wird.<br />

Substanzvolumen und Porenvolumen des Bodens<br />

Abhängig von der Bodenart, dem Gehalt an organischer Substanz, der Tätigkeit<br />

der Bodenorganismen (z.B. Bioturb<strong>at</strong>ion) sowie von Art und Grad der<br />

Zusammenlagerung von mineralischen und organischen Boden-komponenten (s.<br />

Gefüge-Formen und ihre Entstehung) zeigen die verschiedenen Böden sehr<br />

unterschiedliche Aufteilungen des Bodenvolumens.<br />

Quelle: www.hypersoil.uni-muenster.de<br />

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Bodenarten:<br />

Der Boden ist sehr grobkörnig, besitzt große Hohlräume, h<strong>at</strong> daher große<br />

Wasser- und Luftdurchlässigkeit die die Wasserkapazität verringert.<br />

Kommt in verschiedensten Regionen vor.<br />

Der Boden ist eher feinkörnig, formbar und luftdurchlässig. Seine<br />

Wasserspeicherkapazität ist aufgrund der kleinen Zwischenräume eher<br />

mittelmäßig.<br />

Kommt meist auf Feldern vor.<br />

Dieser Boden ist krümelig, sehr locker, kaum formbar und h<strong>at</strong> unterschiedlich<br />

große Zwischenräume. Noch dazu ist er verklebt, h<strong>at</strong> eine große<br />

Luftdurchlässigkeit und h<strong>at</strong>, guten Wasserspeicherkapazität<br />

Kommt im Wald vor.<br />

Der Wald<strong>boden</strong><br />

Der W. ist ein rel<strong>at</strong>iv n<strong>at</strong>urnahes Bodensystem, da es in der Regel nicht oder nur<br />

selten bearbeitet oder gedüngt wurde. In vielen Wäldern Mitteleuropas wurden<br />

allerdings seit dem Mittelalter bis ins 19. Jh. Dem Wald Laubstreu oder Plaggen<br />

entnommen, was Nährstoffentzug und (Bodenversauerung) zur Folge h<strong>at</strong>te.<br />

Der Boden ist die Schaltstelle für den Stoffkreislauf in Wäldern. Er filtert und<br />

speichert Wasser, ist gleichzeitig Raum für Bodenorganismen und Wurzelraum<br />

für Pflanzen. Das Wurzelsystem verankert die Bäume im Substr<strong>at</strong> und versorgt<br />

die oberirdischen Dinge mit Wasser und Nährstoffen. Wie man hier an dem<br />

Beispiel der Symbiose zwischen Pilz und Boden sieht:<br />

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Quelle: Biologie heute 2G (s.Textende)<br />

Ohne die im Boden enthaltenen Nährelemente würden die Pflanzen des Waldes<br />

nicht existieren können. Wenn diese nicht ausreichend vorhanden sind, weisen<br />

Pflanzen bereits Mangelerscheinungen auf. Ein großer Teil der Nährstoffe<br />

entsteht durch Verwitterung aus umgewandeltem Ausgangsgestein, der kleinere<br />

Teil durch Niederschläge, stickstoffbindene Bakterien, Düngung und<br />

Grundwasser. Bei den Hauptnährelementen für Pflanzen handelt es sich um<br />

Stickstoff (N), Phosphor (P), Schwefel (S), Kalium (K), Calcium (Ca), Magnesium<br />

(M) , sowie verschiedenen Spurenelementen.<br />

Dadurch, dass nicht alle Nährelemente im Bodenwasser gelöst sind – dies ist nur<br />

ein geringer Teil, der andere ist am festen Boden gebunden – können sie auch<br />

nicht alle auf einmal verbraucht w<strong>erde</strong>n. So bleibt immer ein Vorr<strong>at</strong> erhalten.<br />

Wichtig für die Nährstoffverfügbarkeit ist der pH-Wert des Bodens. So ist z.B.<br />

der Podsol<strong>boden</strong> (russ.: Asche<strong>boden</strong>) ein sehr saurer Boden. Er kommt sehr<br />

häufig in Nord- und Zentraleuropa vor. Dort wo das Regenwasser den Stamm<br />

hinabläuft, ist der pH-Wert sehr niedrig.<br />

Schadstoffe aus der Luft gefährden den Wald<strong>boden</strong>. Aufgrund der großen<br />

Oberfläche der Bäume gelangt 4x soviel Schwefel und 3x soviel Stickstoff in<br />

den Boden wie in die Wiesen.<br />

Erst in den letzten Jahrzehnten erfolgten Düngungs- und Kalkungsmaßnahmen,<br />

hauptsächlich um den Eintrag von Säuren durch die Luftverschmutzung mit<br />

Stickoxiden und Schwefeldioxid zu kompensieren. In manchen Regionen wie zum<br />

Beispiel in Schweden ist der pH-Wert des Wald<strong>boden</strong>s bereits auf Werte um<br />

3,5 pH abgesunken (Saurer Regen).<br />

Die Versauerung bewirkt die Freisetzung von Aluminium-(Zellgift)- und<br />

Schwermetallionen und mindert die Organismentätigkeit mit der Folge, dass sich<br />

die Intensität des Abbaus des Laubstreus verringert, Humus langsamer gebildet<br />

wird und die Pflanzenverfügbarkeit der Nährstoffe abnimmt.<br />

Waldböden unterliegen vor allem unter Nadelhölzern einem n<strong>at</strong>ürlichen Prozess<br />

der Versauerung mit der Neigung zur Podsolierung (siehe Bodentypen).<br />

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Waldböden tropischer Breiten unterliegen wegen ungünstiger<br />

Bindungsverhältnisse zwischen Nährstoffen und Tonmineralien in starkem<br />

Ausmaß der Nährstoffauswaschung. Im Falle der Rodung verlieren diese Böden<br />

daher aufgrund mangelnder Nährstoffnachlieferung durch Laubfall schnell ihre<br />

Fruchtbarkeit (Regenwald).<br />

Quellen: http://www.hvitfeldt.educ.goteborg.se/geoeco/gruppe8/bopro.html, 27.1.2005<br />

http://www.umweltlexikon-online.de/fp/archiv/RUBsonstiges/Wald<strong>boden</strong>.php, 27.1.2005<br />

Team „Bodenarten“: Bertram Gruber, Kevin Hochwarter, David Rauscher, Thomas Retschek, Mario Samija<br />

1.13 Bodentiere<br />

Allgemeines:<br />

13% aller europäischen Tierarten<br />

leben im Wald<strong>boden</strong>. Auf 25g<br />

diesen Substr<strong>at</strong>es kommen ca. 4<br />

Milliarden solcher<br />

Mikroorganismen. Die wichtigsten<br />

Bodenbewohner sind jedoch<br />

bestimmte Pilze und Bakterien.<br />

Deren Aufgabe ist es Bl<strong>at</strong>tstreu<br />

und kleine Äste zu zersetzen und<br />

in Nährstoffe für die Bäume und<br />

Pflanzen umzuwandeln. Dieser<br />

Vorgang geschieht in den<br />

unterschiedlichen Wäldern unterschiedlich schnell. Während die Bl<strong>at</strong>tstreu von<br />

Laubbäumen sehr schnell zersetzt wird (ca. 1 Jahr), dauert es bei Nadeln fast<br />

doppelt so lang.<br />

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Tierart Anzahl<br />

Regenwürmer 1 000<br />

Enchyträen 100 000<br />

Fadenwürmer 20 000 000<br />

Milben 100 000<br />

Springschwänze 700 000<br />

Quelle: http://www.hvitfeldt.educ.goteborg.se/geoeco/gruppe8/bopro.html<br />

Bedeutung der Bodentiere für die Bodenentwicklung:<br />

Bodentiere spielen eine entscheidende Rolle in der Entwicklung des<br />

Bodenkörpers (strukturprägende Funktion), Beschleunigung des Abbaus der<br />

organischen Substanz (Steuerungsfunktion) und sie sind Anzeiger für bestimmte<br />

Bodenqualitäten (Indik<strong>at</strong>orfunktion).<br />

Strukturprägende Funktion:<br />

Durch graben und wühlen wird der Boden gelockert, durchgemischt und<br />

durchgelüftet, dies reichert den Mineral<strong>boden</strong> mit Ton- Humus- Komplexen an<br />

und erhöht somit seine Wasserkapazität. Besonders Regenwürmer verbessern<br />

die Struktur des Bodens.<br />

Steuerungsfunktion:<br />

Bodentiere sind zwar für die Zersetzung und Humifizierung von abgestorbenen<br />

organischen Substanzen nicht nötig, jedoch fördern sie durch mechanische<br />

Zerkleinerung und Aufschlussleistungen bei der Verdauung den mikrobiellen<br />

Abbau, der ohne sie viel langsamer vor sich gehen würde und es entstünde eine<br />

schlechtere Humusform.<br />

Indik<strong>at</strong>orfunktion:<br />

Die Leistungen bei der Verbesserung der physikalischen Bodeneigenschaften,<br />

also der strukturprägenden Funktion sowie bei der Zerkleinerung der Abfälle<br />

hängen von den abiotischen, biotischen und anthropogenen Einflüssen vor Ort ab.<br />

Diese Standortbedingungen bestimmen die Bodenfauna und –flora und die<br />

jeweilige Aktivität im Boden.<br />

Das Leistungsspektrum ist je nach Nahrungssuche und Nahrungsaufnahme der<br />

verschiedenen Bodentierarten anders, aber auch die Fortbewegungsweise, sowie<br />

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die verschiedenen Formen von Zerkleinerung, Verdauung und Ausscheidung der<br />

Nahrungspartikeln sind von großer Bedeutung.<br />

Der Regenwurm<br />

Bei uns gibt es etwa 35 verschiedene Regenwurmarten. Regenwürmer können, je<br />

nach pH-Wert des Bodens, von 40 g/m2 bis 400 g/m2 vorkommen. Regenwürmer<br />

erreichen im ausgewachsenen Zustand eine Größe von ungefähr 4 cm und eine<br />

Breite von ca. 2mm. Sie sind in der Regel stark pigmentiert und sind meist<br />

rötlich oder fleischfarben gefärbt.<br />

Der Boden entsteht durch Verwitterung aus dem Gestein (Muttergestein).<br />

Pflanzen, die ihn besiedeln, sterben ab, w<strong>erde</strong>n von Organismen zersetzt und<br />

bilden den Humus, eine nährstoffreiche Substanz, die als oberste Bodenschicht<br />

aufliegt und für die Bodenfruchtbarkeit von großer Bedeutung ist. Die Zahl der<br />

Bodenorganismen in einem fruchtbaren Boden ist demnach sehr hoch. Der<br />

Regenwurm h<strong>at</strong> großen Anteil an der Fruchtbarkeit des Bodens. Er lebt in seinen<br />

weit verzweigten Gängen, die bis in eine Tiefe von 2m reichen, lockert dadurch<br />

den Boden auf und sorgt auch für dessen gute Durchlüftung. Weiters kann das<br />

Regenwasser tief in die aufgelockerte Erde dringen, wodurch eine intensive<br />

Durchfeuchtung des Bodens gesichert ist, die im Sommer auch während längerer<br />

Trockenperioden ausreicht.<br />

Die Asseln<br />

Asseln sind die einzigen landbewohnenden Krebse. In Deutschland gibt es 50<br />

verschiedene Arten. Sie sind 3-20mm groß und bevorzugen hohe<br />

Luftfeuchtigkeit und feuchte Böden mit geringer Lichteinstrahlung. Sie leben in<br />

lockeren, grobporenreichen und kalkhaltigen Böden, aber auch unter Steinen und<br />

in der Nähe von Häusern. Sie ernähren sich von Pilzen, Falllaub, verrottenden<br />

Pflanzenresten, Spinneneiern, Insektenkadaver, totes Holz, Vogelkot und ihren<br />

eigenen Kot. Sie können starken landwirtschaftlichen Schaden anrichten, aber<br />

auch die Bodenfruchtbarkeit enorm fördern. Es leben etwa 50 – 200 Tiere pro<br />

m² Bodenausschnitt (ca. 30 cm tief).<br />

Die Tausendfüßer<br />

Tausendfüßer vertreten wie die Insekten, eine <strong>boden</strong>biologisch wichtige Gruppe,<br />

die Gliederfüßer. Sie haben eine lang gestreckte Körperform und beinhalten<br />

Körperringe, die unterschiedlich viele Laufbeine tragen, z.B. Hundertfüßer,<br />

Doppelfüßer, Wenigfüßer, und Zwergfüßer. Aufgrund ihrer zahlreichen Beine<br />

bewegen sich diese Tiere nur langsam durch wellenförmige Bewegungen der<br />

Beine entlang des Körpers fort. Heutige Tausendfüßer erreichen Längen von 0,2<br />

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bis 23 cm. Ein in Thüringen gefundener Riesentausendfüßer, der vor etwa 296<br />

Mio. Jahren lebte war über 2 m groß. Tausendfüßer besitzen eine Schutzmantel<br />

aus Chitin, mit Kalkeinlagerungen (außer einigen kleinen Arten), 2 Punktaugen, 1<br />

Paar Oberkiefer, 2 kurze Fühler und (bei den meisten Arten) Stinkdrüsen, deren<br />

Absonderungen räuberische Insekten abstoßen u. sogar töten. Sie halten sich an<br />

dunklen, feuchten Orten auf und ernähren sich von zersetztem Pflanzenm<strong>at</strong>erial.<br />

Während des Wachstums häuten sie sich. Sie können 1 bis 7 Jahre alt w<strong>erde</strong>n.<br />

Schnecken<br />

Schnecken sind die artenreichste und einzige Klasse der Weichtiere (Mollusken),<br />

die auch am Land vorkommt. Sie sind auf verschiedenen Böden anzutreffen, aber<br />

nur wenige Landschnecken, die die Streu- und obersten Bodenschichten<br />

bewohnen, können als echte Bodentiere betrachtet w<strong>erde</strong>n. Für die Besiedlung<br />

des Bodens spielen sein Kalkgehalt, die Struktur des Bodenkörpers, das<br />

vorherrschende Mikroklima und die Feuchtigkeitsverhältnisse eine<br />

entscheidende Rolle. System<strong>at</strong>isch lassen sich Schecken in Lungen- und<br />

Kiemenschnecken differenzieren. Die Landschnecken sind bis auf wenige<br />

Ausnahmen Lungenschnecken. Weiterhin kann man die Arten in Gehäuse- und<br />

Nacktschnecken unterteilen. Letztere haben das Gehäuse weitgehend oder<br />

vollständig reduziert. Die meisten Schneckenarten ernähren sich von Pflanzen,<br />

(Schimmel-) Pilzen und/oder abgestorbener organischer Substanz, vereinzelt<br />

aber auch räuberisch von anderen Schnecken und Regenwürmern. Sie beteiligen<br />

sich an der Zerkleinerung und Umwandlung der organischen Substanz, binden mit<br />

ihrem abgesonderten Schleim Bodenpartikel und verbessern die Bodenstruktur.<br />

Eine sehr enge Bindung an das Bodenleben zeigt die Landlungenschnecke. Sie<br />

entwickelt ein dünnwandiges, lang gestrecktes und transparentes Gehäuse und<br />

lebt ausschließlich im Boden. Hier kommt sie in Tiefen bis zu 40 cm, zum Teil<br />

auch bis 1 m vor. Sie ernährt sich überwiegend von Schimmelpilzen und nutzt<br />

Regenwurmgänge und große Bodenporen, um in den Bodenkörper vorzudringen.<br />

Insekten und deren Larven<br />

Insekten:<br />

Sie bilden mit 800 000 entdeckten Arten, die weltweit verbreitet sind, die<br />

größte und abgesehen von den Weichtieren, die höchst entwickelte Klasse im<br />

Tierreich. Die Minderheit der Insektenarten, die in organisierten Gruppen leben,<br />

bildet sich aus 800 Wespenarten, 500 Bienenarten, Ameisen und Termiten. Im<br />

Erscheinungsbild sind Insekten sehr verschieden, jedoch sind bestimmte<br />

körperliche Merkmale gleich. Wie zum Beispiel der Kopf, auf dem zwei Antennen<br />

oder Fühler, auf denen manchmal die Geruchs- und Tastsinnorgane sind, ein Paar<br />

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Oberkiefer oder Mandibeln,die zum Ergreifen und Zerbeißen der Nahrung<br />

dienen, ein Paar Unterkiefer oder Maxillen, das Labium (oder Unterlippe), das<br />

ebenfalls ein Paar Taster trägt. Auch die Brust trägt meistens 3 Beinpaare, die<br />

jeweils an einem anderen Brustsegment sind. Diese Segmente heißen von vorne<br />

nach hinten: Prothorax, Mesothorax und Met<strong>at</strong>horax. Oder dem Hinterleib, der<br />

aus zehn oder elf Segmenten besteht. Am letzten liegt der After, und am<br />

achten oder neunten liegen die Geschlechtsorgen. Das weibliche<br />

Geschlechtsorgan, der Eiablageappar<strong>at</strong>, ist zu einem Stachel, Dorn oder Bohrer<br />

umgewandelt. Insekten haben kein Innenskelett sondern ein Außenskelett<br />

(Exoskelett), das durch Einlagerungen von Farbstoffen und Verknüpfungen von<br />

Eiweißen in der äußeren Körperschicht, aber nicht an Gelenken entsteht. Die<br />

meisten Tiere dieser Art <strong>at</strong>men mit Tracheen, nur wenige durch eine Diffusion<br />

über die Körperwand. Das Blutgefäßsystem der Insekten ist einfach, da der<br />

gesamte Körper mit Blut gefüllt ist und das Herz eine Röhre mit offenen Enden<br />

ist, die am Rücken entlang läuft und durch zusammenziehen das Blut durch den<br />

Körper fließt. Der Verdauungskanal ist meistens in Vorderdarm, Mitteldarm<br />

(oder Magen), indem der größte Teil der Verdauung st<strong>at</strong>tfindet, und Hinterdarm<br />

gegliedert. Das Zentrum des Nervensystems liegt im Nervenstrang, der mit<br />

einem Nervenknoten oder mit einem Paar Ganglien versehen ist. Drei Ganglien<br />

bilden das Gehirn an welches Reize der Augen oder der Fühler gesendet w<strong>erde</strong>n.<br />

Augen, Hörorgane, Tastsinnesorgane, Geruchssinnensorgane und<br />

Geschmacksinnesorgane sind die Sinnesorgane der Insekten. Die Fortpflanzung<br />

dieser Tierklasse ist sehr verschieden. Die Honigbienenkönigin produziert im<br />

Jahr Tausende Eier, obgleich die Drohnen kurz nach der Paarung sterben, bei<br />

den Eintagsfliegen sterben beide nach kurzer Zeit, die Käfer paaren sich<br />

mehrmals und bei einigen Insekten gibt es die Jungfernzeugung, also<br />

unbefruchtete Eier aus denen ein Insekt entsteht. Auch die Entwicklung der<br />

Eier variiert sehr stark, da manche lebendgebärend sind, die Larvalentwicklung<br />

findet im Weibchenst<strong>at</strong>t und bei der Geburt erfolgt die Verpuppung, jedoch<br />

schlüpfen die meisten außerhalb des elterlichen Körpers.<br />

Larven:<br />

Mit Larven bezeichnet man Jungstadien von Insekten, die im Laufe ihrer<br />

Entwicklung eine vollkommene Metamorphose durchmachen. Larven haben fast<br />

keine Ähnlichkeiten mit ihren Eltern, jedoch w<strong>erde</strong>n die die den Insekten ähnlich<br />

sehen als Nymphen bezeichnet, von denen manche sogar Kiemen haben. Larven<br />

von Käfern nennt man Maden oder Engerlinge, die von Fliegen nennt man Maden<br />

und von Schmetterlingen Raupen. Junge jeglicher Tiere, die wenige Nährstoffe<br />

enthalten, die nach dem Embryostadium schlüpfen und sich noch Umwandeln<br />

müssen bevor sie den erwachsenen Tieren ähneln nennt man auch Larven. Die<br />

Larvalstadien von wasserlebenden Wirbellosen w<strong>erde</strong>n als Erwachsene<br />

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sesshafte, frei schwimmende Tiere. Bei Saugwürmern gibt es mehrere<br />

Larvalstadien die als Miracidium bezeichnet w<strong>erde</strong>n. Die Larven von<br />

Fadenwürmern und Nem<strong>at</strong>oden leben oft in anderen Tieren und entwickeln sich in<br />

den Körpern ihrer Wirte. Eine Larvenform der Wirbeltiere sind die Kaulquappen<br />

der Frösche. Die Larven von Wirbellosen sehr viele Krankheiten wie zum Beispiel<br />

Hakenwurmkrankheit oder die Elefantiasis.<br />

Quellen:<br />

1. Microsoft R Encarta R Enzyklopädie 2003 (die zwei R sind eingekreist)<br />

2. http://www.das-tierlexikon.de/maulwuerfe.htm<br />

3. http://www.der-<strong>boden</strong>-lebt.nrw.de/fas<strong>boden</strong>/lebewes/regenw/rw_00.htm<br />

4. http://www.der-<strong>boden</strong>-lebt.nrw.de/fas<strong>boden</strong>/lebewes/krebs.htm<br />

5. http://www.das-tierlexikon.de/dachse.htm<br />

Maulwürfe:<br />

Maulwürfe, Familie kleiner, grabender Insektenfresser. Sie zeichnen sich<br />

durch eine rüsselartig verlängerte Schnauze, rückgebildete Augen sowie<br />

einen gedrungenen Körper mit kurzen Beinen aus. Die Vorderbeine<br />

sind durch lange, kräftige Krallen zu Grabschaufeln umgebildet.<br />

Maulwürfe sind in Europa, Asien und Nordamerika verbreitet. Sie leben in<br />

unterirdischen, selbst gegrabenen Gängen mit mehreren Kammern, die sie<br />

in regelmäßigen Abständen nach Regenwürmern und Insektenlarven absuchen.<br />

Durch die intensive Grabtätigkeit entstehen aufgeworfene Erdhügel<br />

(Maulwurfshügel) an der Bodenoberfläche.<br />

Der Europäische Maulwurf kommt in ganz Europa außer<br />

Island, Skandinavien, Irland und Spanien vor. Er besiedelt offenes<br />

Kulturland, aber auch Waldlichtungen. Unser Maulwurf erreicht eine<br />

Kopfrumpflänge von 11 bis 17 Zentimetern, er wiegt maximal 120 Gramm. Im<br />

Mai w<strong>erde</strong>n nach einer Tragzeit von 35 bis 42 Tagen in einer Nestkammer<br />

in der Regel drei bis vier (maximal neun) Junge geboren, die zwei Mon<strong>at</strong>e<br />

gesäugt w<strong>erde</strong>n.<br />

System<strong>at</strong>ische Einordnung: Maulwürfe bilden die Familie Talpidae der<br />

Ordnung Insectivora. Die wissenschaftliche Bezeichnung des Europäischen<br />

Maulwurfes lautet Talpa europaea und die des Sternmulls Condylura<br />

crist<strong>at</strong>a.<br />

Quelle: Microsoft ® Encarta ® Enzyklopädie 2003. © 1993-2002 Microsoft Corpor<strong>at</strong>ion. Alle Rechte<br />

vorbehalten.<br />

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8. Projektwettbewerb des VCÖ „Feuer, Wasser, Erde, Luft – Umwelt, Technik @ Chemie“<br />

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Elfchen:<br />

1. schwarz<br />

wie die Nacht<br />

ich finde es grauslich<br />

Asseln<br />

2. schleimig<br />

wie Pudding<br />

ich trag sie nicht gerne<br />

Schnecken<br />

3. lang<br />

wie ein Tausendfüßer<br />

ich halte sie nicht gerne<br />

Regenwürmer<br />

4. tief<br />

wie der Erd<strong>boden</strong><br />

ich folge ihnen nicht<br />

Tausendfüßer<br />

5. klein<br />

wie eine Larve.<br />

ich fange sie<br />

Kaulquappen<br />

Rätselfragen/ Bodentiere:<br />

1.)Wie lang können Regenwürmer w<strong>erde</strong>n?<br />

2.)Wie tief kann der Regenwurm in die Erde eindringen?<br />

3.)Was fressen Asseln?<br />

4.)Was für eine Tierart sind Asseln?<br />

5.)Wie lang war der Tausendfüßer, der vor 296 Mio. Jahren lebte?<br />

6.)Häuten sich Tausendfüßer?<br />

7.)Atmen Schnecken mit Kiemen oder mit Lungen?<br />

8.)Sind Schnecken Pflanzen- oder Fleischfresser?<br />

9.)Nenne eine Larvenform der Wirbeltiere<br />

10.)Wie heißt die Entwicklung der Insektenlarven?<br />

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Masterfrage: Wieviele Regenwürmer braucht man für ein Sprigseil, das 1,60 m<br />

lang w<strong>erde</strong>n soll?<br />

(Auflösung siehe 5.9)<br />

Team „Bodentiere“: Isabella Brauch, Jenny Panzenböck, Ariane<br />

Schmelzenbart, Elisabeth Steffl, Anna Widhalm, Carina Weiß<br />

1.14 Mikroorganismen im Boden<br />

Destruenten:<br />

Destruenten sind die „Zersetzer“ im Boden. Sie wandeln organische Substanz<br />

(tote Pflanzen und Tiere) in Nährstoffe, die im Humus enthalten sind, um. Zu<br />

den Destruenten gehören: Milben, Bakterien u.a. Einzeller, Pilze, u.s.w.<br />

Milben<br />

Merkmale:<br />

• von den über 15.000 Milbenarten leben etwa<br />

die Hälfte im Boden<br />

• zwischen 100.000 und 400.000 pro<br />

Quadr<strong>at</strong>meter.<br />

• langgestreckte, stark abgepl<strong>at</strong>tete runde<br />

spinnenartige Tiere<br />

• Sie ernähren sich überwiegend von Pflanzenresten, fressen aber auch<br />

gern Bakterien, Pilze, Algen oder Kot.<br />

• Einige sind jagende Räuber.<br />

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Bakterien<br />

Vielzahl von Bakterienarten: Bakterien<br />

sind mikroskopisch kleine, einzellige<br />

Lebewesen, die neben den Pflanzen und<br />

Tieren eine besondere Gruppe bilden. Sie<br />

vermehren sich durch Zweiteilung. Es<br />

gibt rund 6.000 bekannte<br />

Bakterienarten.<br />

mögliche Form:<br />

• stäbchenförmig (z. B. Bazillen)<br />

• kugelförmig (Kokken)<br />

• kommaförmig (Vibrionen)<br />

• spiralförmig (Spirillen)<br />

• spezielle Formen wie z. B.<br />

Spirochäten<br />

Bakterien gibt es überall in Luft, Erde<br />

und Wasser, in Menschen, Tieren und Pflanzen. Viele Bakterien können bei<br />

Nahrungsmangel, Trockenheit, Hitze oder Kälte widerstandsfähige Dauerformen<br />

(Sporen oder Kapseln) bilden und zum Teil Jahre ohne Nahrung überleben.<br />

Schädliche Bakterien:<br />

Bakterien w<strong>erde</strong>n durch Tröpfcheninfektion (Husten, Niesen, Atemluft), durch<br />

Berührung von Menschen oder Tieren übertragen. So sind Tiere häufig<br />

Bakterienüberträger. Großen Schaden richten die Nahrungsmittel v<strong>erde</strong>rbenden<br />

Bakterien an. Da die meisten Bakterien vom Abbau organischer Stoffe leben,<br />

findet man sie häufig an Nahrungsmitteln, die durch das Bakterienwachstum<br />

"v<strong>erde</strong>rben".<br />

N ützliche Bakterien:<br />

Es gibt aber auch nützliche Bakterien, zum Beispiel die Mehrheit der Boden und<br />

Gewässerbakterien. Sie besorgen den biologischen Abbau der abgestorbenen<br />

tierischen und pflanzlichen Substanzen durch Fäulnis und Gärung (zymogene<br />

Bakterien) zu anorganischen Substanzen, also die Remineralisierung organischen<br />

M<strong>at</strong>erials. Durch diese Bakterien w<strong>erde</strong>n die Kohlenstoff-, Stickstoff-,<br />

Schwefel- und Phosphorkreisläufe innerhalb der N<strong>at</strong>ur in Funktion gehalten.<br />

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Die Amöbe, ein Einzeller<br />

Einzeller zählen zu den Kleinstlebewesen, den Mikroorganismen. Ihr Körper<br />

besteht aus einer einzigen<br />

Zelle. Dennoch besitzen sie alles, was Lebewesen<br />

ausmacht:<br />

Stoffwechsel, Wachstum, Fortpflanzung und Reizbarkeit. Diese<br />

Leistung erbringen einzelne Zellbestandteile, die Organellen. Organe, die aus<br />

verschiedenen Geweben bestehen, haben Einzeller nicht.<br />

Die Amöbe ist ein Einzeller. Mit ihrer Größe von rund 0,5 mm ist sie für uns mit<br />

dem bloßen Auge gerade noch erkennbar. Unter den einzelligen Lebewesen ist sie<br />

allerdings ein Riese.<br />

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Lebensraum<br />

Die<br />

meisten Arten unter den Amöben leben im Schlamm, auf Pflanzen oder<br />

Steinen unserer<br />

stehenden Gewässer. Nur wenige können im freien Wasser<br />

schwimmen.<br />

Gestalt<br />

Der Körper der<br />

Amöbe ist von einer dünnen Zellmembran umgeben. Das darunter<br />

liegende Zellplasma ist klar und dickflüssig. Es wird als Außenplasma bezeichnet.<br />

Das Zellplasma im Innern der Zelle, das Innenplasma, ist trübe und dünnflüssig.<br />

Es enthält zahlreiche Körnchen sowie Tröpfchen. Die Amöbe ändert fortwährend<br />

ihre Gestalt. Immer wieder bilden sich neue Fortsätze. Man bezeichnet sie als<br />

Scheinfüßchen. Aus diesem Grund wird die Amöbe auch Wechseltier genannt.<br />

Fortbewegung<br />

Die<br />

Scheinfüßchen bewegen die Amöbe vorwärts: Das Außenplasma wölbt sich<br />

vor, das Innenplasma<br />

strömt nach. Ein neues Scheinfüßchen entsteht. Der Rest<br />

der Zelle wird nachgezogen, alte Scheinfüßchen bilden sich zurück. Hinten und<br />

vorne gibt es bei der Amöbe nicht.<br />

Ernährung und Verdauung<br />

Stoßen<br />

Amöben auf Nahrung, umfließen sie diese von allen Seiten. Schließlich ist<br />

die Beute völlig vom Zellplasma<br />

umhüllt- Eine Nahrungsvakuole h<strong>at</strong> sich gebildet.<br />

In ihr wird die Nahrung verdaut. Die Nährstoffe gelangen ins Zellplasma. Die<br />

unverdaulichen Reste bleiben beim Weiterfließen liegen.<br />

Fortpflanzung<br />

H<strong>at</strong><br />

die Amöbe eine bestimmte Größe erreicht, teilt sie sich. Zuerst teilt sich<br />

der Zellkern in zwei gleiche Tochterkerne, dann schnürt sich das Zellplasma in<br />

der Mitte durch. Aus einer Amöbe sind durch ungeschlechtliche Vermehrung<br />

zwei neue Tiere geworden.<br />

Team „Boden-Mikroorganismen“:<br />

Güley<br />

Dolunay, Lukas Kaiser, Philip Kaspar,<br />

Georg Luif,<br />

Nicolas<br />

Nowak<br />

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1.15 Tabu-Spiel zum Thema Boden<br />

Als wir mit den Plak<strong>at</strong>en fertig waren, wollten wir uns mit einem Spiel vergnügen.<br />

Alle Gruppen h<strong>at</strong>ten bereits Tabukarten zum Thema Boden angefertigt. (Anm:<br />

Diese Karten enthalten einen Begriff, der den Mitspielern erklärt w<strong>erde</strong>n muss<br />

und zwei weitere Tabu-Worte darunter, die in der Erklärung nicht vorkommen<br />

dürfen).<br />

Wir entschlossen uns, Burschen gegen Mädchen zu spielen, da die Burschen die<br />

Meinung h<strong>at</strong>ten, sicher zu gewinnen. Am Anfang sah es schlecht für die Mädchen<br />

aus, denn h<strong>at</strong>ten so schwierige Begriffe wie „Bodenprofil“ und „Löss“. Die<br />

Burschen bekamen leichte Worte wie z.B. „Assel“ oder „Regenwurm. Am Schluss<br />

holten die Mädchen auf und gewannen mit einem kleinen Vorsprung.<br />

1.16 Bodenbiologische Versuche<br />

Weronika Kaminska<br />

Wir führten die Versuche schon im Oktober durch, da im Winter der Boden<br />

gefroren ist und kaum Bodenlebewesen zu beobachten sind. Die SchülerInnen<br />

bekamen im Rahmen des NWP (N<strong>at</strong>urwissenschaftliches Praktikum), wo jeweils<br />

die Hälfte der Klasse eine Doppelstunde in Gruppen arbeitet, folgende<br />

Arbeitsaufträge (siehe Protokoll x):<br />

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Versuchsbeschreibung zur Beschaffenheit der Böden:<br />

Ich testete den<br />

Wald<strong>boden</strong>. Zuerst gab ich wenig<br />

Wasser in die Erde hinein, um<br />

Verschiedenes an ihr auszutesten.<br />

Ich tauchte meine Finger in die<br />

Erde. Da spürte ich, dass sie<br />

grobkörnig war. Dann versuchte ich<br />

sie zu formen, aber das ging schwer<br />

bis gar nicht. Denn sie war weder<br />

klebrig noch formbar, was ich<br />

eigentlich nicht erwartet habe. Die<br />

Farbe der Erde was schwarz bis<br />

dunkelbraun, da<br />

sie viel Humus<br />

enthält. Interessant fand ich<br />

die Bestandteile<br />

der<br />

Erde, denn sie besteht aus<br />

Bl<strong>at</strong>tteilen,<br />

verschiedengroßen<br />

Holzstückchen,<br />

Humus und kleine Organismen,<br />

die dort leben.<br />

Lehm<strong>boden</strong><br />

Ich musste den Lehm<strong>boden</strong> untersuchen. Seine Farbe ist khaki. Wenn er nass ist<br />

beginnt er sofort zu kleben und ich kann ihn sehr gut formen und er fühlt sich an<br />

wie sehr dickes Mus. Er ist körnig und riecht nach nix. Wenn er eintrocknet<br />

hinterlässt er eine dicke Kruste die schwer runtergeht. Es h<strong>at</strong> mir sehr viel Spaß<br />

gemacht diesen Boden zu untersuchen.<br />

Sand<strong>boden</strong>versuch<br />

Im Praktikum haben wir einen Auftrag von der Frau Prof. Jung bekommen, drei<br />

Bodentypen zu untersuchen. Ich habe den Sand<strong>boden</strong> erforscht und<br />

festgestellt, dass er nach nassen Blättern roch und die Farbe gelb h<strong>at</strong>te. Als ich<br />

hinein griff, spürte ich den grobkörnigen Sand.<br />

Nun versuchte ich ihn zu formen, aber es lies sich schlecht formen, so stellte ich<br />

fest, dass er überhaupt nicht m<strong>at</strong>schig war. Im Unterschied zum Wald<strong>boden</strong> ist<br />

der Sand<strong>boden</strong> heller, weil er keinen Humus enthält. Der Sand<strong>boden</strong> ist wenig<br />

klebrig und zerfällt leicht, wenn man ihn formen will.<br />

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Untersuchung auf den Kalkgehalt im Boden:<br />

Wir bestimmten<br />

den Kalkgehalt von<br />

verschiedenen Böden.<br />

Wir legten ein<br />

paar Körnchen Boden auf ein<br />

Glassch älchen und tropften dann mit<br />

einer Pipette 2 Tropfen verdünnte<br />

Salzsäure (HCl) darauf. Beim<br />

Lehm<strong>boden</strong> brauste<br />

es am meisten,<br />

da CO2 aus dem Kalk [CaCO3] frei<br />

wurde. Bei dem Wald<strong>boden</strong><br />

sah man<br />

kein Aufbrausen,<br />

da er<br />

hauptsächlich aus organischen<br />

Substanzen besteht.<br />

Beim<br />

Sand<strong>boden</strong><br />

sahen wir auch keine<br />

Wirkung, da er aus reinen<br />

Quarzkörnern besteht.<br />

Versuchsbeschreibung zum<br />

Durchflussvermögen<br />

von Böden:<br />

Zuerst<br />

mussten wir Filterpapier in einen Blumentopf legen und diesen mit<br />

unserer Bodenprobe<br />

füllen. Danach gossen wir 100 ml Wasser auf die<br />

Bodenprobe und gaben es auf<br />

ein Auffanggefäß. Danach<br />

stoppten wir, wann der erste<br />

und der letzte Tropfen<br />

Wasser<br />

würde.<br />

heraus kommen<br />

Beim Lehm<strong>boden</strong> kam auf<br />

Grund seiner n<strong>at</strong>ürlichen<br />

Wasser-aufnahmefähigkeit<br />

und der T<strong>at</strong>sache, dass wir<br />

unsere Bodenprobe sehr fest<br />

gedrückt h<strong>at</strong>ten, längere Zeit kein Tropfen Wasser heraus.<br />

Beim Wald<strong>boden</strong> kamen von 100 ml nur 50 ml heraus. Er h<strong>at</strong> ein rel. hohes<br />

Wasserhaltevermögen, daher können hier Wasserliebende Pflanzen leben.<br />

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Beim Sand<strong>boden</strong> stellten wir ein sehr hohes Durchflussvermögen<br />

fest, da von<br />

den<br />

100 ml, 75 ml wieder heraus kamen. Diese Böden sind daher ziemlich<br />

trocken.<br />

Versuche mit größeren Bodentieren:<br />

1) M<strong>at</strong>erialien: Papier, Regenwurm<br />

Wir haben einen Regenwurm auf ein Bl<strong>at</strong>t<br />

Papier gelegt und ihn beobachtet. Jedes<br />

Mal,<br />

wenn er sich bewegt h<strong>at</strong>, konnten wir ein<br />

kr<strong>at</strong>ziges Geräusch hören. Wenn sich<br />

ein<br />

Regenwurm fortbewegen will, zieht er zuerst<br />

die Ringmuskeln zusammen, wodurch er lang<br />

und dünn wird, und kontrahiert dann seine<br />

Längsmuskeln, um kurz und dick zu w<strong>erde</strong>n.<br />

Die Borsten, die dem Regenwurm bei der<br />

Fortbewegung helfen,<br />

erzeugen das<br />

kr<strong>at</strong>zende<br />

Geräusch.<br />

2) M<strong>at</strong>erialien: Tablett, Essig, Reg enwurm<br />

Wir haben auf einem Tablett einen Kreis<br />

aus Essig gezogen, in dessen Mitte wir dann<br />

den Regenwurm<br />

gelegt haben. Zuerst ist<br />

der Regenwurm auf das Essig zu gekrochen,<br />

dann h<strong>at</strong> er sich aufgerichtet und ist<br />

wieder davon gekrochen. Der Regenwurm<br />

besitzt einfache<br />

Sinneszellen, mit denen<br />

der Regenwurm Gerüche (Essig), hell und<br />

dunkel wahrnehmen kann.<br />

3) Binokular, Petrischalen,<br />

Bodentiere<br />

Wir haben folgende<br />

Bodentiere im Binokular<br />

(Stereolupe) beobachtet: Hausspinne,<br />

Streifenwanze, Hain-schnirkelschnecke,<br />

Rote Wegschnecke, Schnurfüßer, Asseln,..<br />

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Bodentiere flüchten von Wärme, Licht und<br />

Trockenheit nach unten, und fallen durch<br />

den Trichter in das Auffanggefäß. Nach<br />

einiger Zeit mit einer Pipette 1 Tropfen<br />

Wasser und Mikros auf den Objektträger –<br />

Deckglas<br />

darauf und danach im<br />

Mikroskop<br />

anschauen:<br />

wir konnten folgende<br />

Lebewesen seh en:Springschwänze,<br />

Fadenwürmer,<br />

Milben, Einzeller, Pilzfäden<br />

(Hyphen)<br />

Bestimmen von Bodentieren<br />

und Mikroorganismen<br />

mit Bestimmungsbüchern<br />

und Abbildungen<br />

Beobachtung von Bodenmikroorganismen:<br />

Herausholen von Tieren aus dem<br />

Wald<strong>boden</strong> mit Hilfe des<br />

Berlesetrichters.<br />

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1.17 Antworten zu den Rätselfragen<br />

Antworten zu den Rätselfragen/Bodentiere :<br />

1.) Bis zu 4 cm<br />

2.) Bis zu 2 m tief<br />

3.)Pilze, Falllaub, Spinneneier, Insektenlarven, totes Holz, verrottete<br />

Pflanzenreste<br />

4.)Krebstiere<br />

5.)Über 2 m lang<br />

6.) Ja, während des Wachstums<br />

7.) Es gibt Kiemen- oder Lungenschnecken<br />

8.) Beides<br />

9.) Die Kaulquappen (Frösche)<br />

10.) Metamorphose<br />

Antwort für die Masterfrage<br />

Ein Regenwurm wird bis zu 4 cm lang, deshalb braucht man 40 Regenwürmer um<br />

ein Springseil, das 1,60 m lang sein soll zu bilden.<br />

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