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pojat_jahresbericht 2018

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POJAT

2018

www.pojat.at



3

Inhalt

Über Pojat

POJAT ist… 5

POJAT als Verein 5

Vorstand 6

Team 6

Fördergeber*innen 7

Öffentlichkeitsarbeit 7

Netzwerkarbeit 8

POJAT Vernetzungstreffen 9

Regionale Vernetzungstreffen 11

bOJA – bundesweites Netzwerk Offene Jugendarbeit 11

Landesjugendbeirat 12

STArK – Streetwork Arbeitskreis Tirol 12

Arbeitskreis Menschenrechte 12

Weitere Vernetzungstätigkeit 13

Aktionsbündnis „Was, wenn du fällst?“ 13

Weiterbildung 14

Orientierungskurs 15

Zielsetzungen des Orientierungskurses 15

OJA-Fachgespräche 15

Weitere Fortbildungen 16

Human Rights Education – WTF is that? 17


4

Qualität 18

bOJA Datenbank 19

Datenschutzgrundverordnung für die Offene Jugendarbeit 19

Führungskräfte Coaching 20

Jugendgemeindeberatung 21

Jugendbeteiligung 22

Qualitätsdialoge 23

Jugendcoaching 25

Projekte 27

Pilotprojekt Parkbetreuung 2018 28

Jugendinformation Tirol: Ist-Stand – Bedarfe – Entwicklung 30

Zeitleiste 2018 32

Impressum 38


5

Über POJAT

POJAT ist…

Die POJAT ist ein gemeinnütziger,

überkonfessioneller und überparteilicher

Verein. Als Dachverband

verfolgt er die Vernetzung, Stärkung und

Professional isierung der Offenen Jugendarbeit

in Tirol. Die POJAT setzt sich für Qua l-

ität in der Offenen Jugendarbeit ein und ist

dem gesamten Handlungsfeld verpflichtet

und nicht einzelnen Akteur*innen und

Positionen. Die Förderung, Unterstützung

und der Schutz der Jugendlichen stehen

im Zentrum der Anstrengungen und der

Arbeit. Die POJAT hat die Expertise für das

Handlungsfeld und Spannungsfeld der

Offenen Jugendarbeit und positioniert sich

auf Basis fachlich begründeter Qualitätskriterien.

Die POJAT schafft Plattformen

und Begegnungsräume für Diskurs und

fördert Meinungsbildungsprozesse. Der

Dialog auf Augenhöhe und die Leidenschaft

für Netzwerkarbeit prägen das

Gestalten und Arbeiten.

POJAT als Verein

Die POJAT ist als Verein organisiert, deren

ordentliche Mitglieder die Trägerorganisationen

von Einrichtungen der Offenen

Jugendarbeit (Jugendtreff, Jugendzentrum,

Mobile Jugendarbeit) sind. Mit Ende 2018

hatte die POJAT 44 ordentliche Mitglieder,

wobei im Laufe des Jahres vier neue

Mit glieder aufgenommen werden konnten.

Etwas mehr als die Hälfte der Mit -

glieder sind politische Gemeinden.

Die Mitglieder der POJAT betreiben

insgesamt 73 Standorte der Offenen

Jugendarbeit in Tirol (von insgesamt

96 Standorten). Der Verein wird von

einem fünfköpfigen Vorstand geleitet.


6

Vorstand

Der Vorstand bestand 2018

aus folgenden Personen:

Noemie Händler-Stabauer,

Fachbereichsleiterin für Offene Jugendarbeit

bei Innsbrucker Soziale Dienste GmbH,

Obfrau (bis 10/2018)

Melania Jakober-Hofer, Leiterin des

Caritas Jugendzentrums Space, Innsbruck,

Obfrau-Stellverteterin

Klaus Ritzer, Geschäftsführer des Vereins

komm!unity, Wörgl (Obmann ab 11/2018)

Florian Minatti, Leiter der Offenen Jugendarbeit

der Gemeinde Telfs (bis 06/2018)

Norbert Zangerl, Leiter der

Offenen Jugendarbeit in Landeck beim

Verein Altwidum Landeck

Team

Das Geschäftsführungsteam der POJAT

wird durch Martina Steiner und Lukas

Trentini gebildet, die beide im POJAT Büro

in der Kirschentalgasse 10 in Innsbruck

arbeiten. Das Jugendcoaching Team der

POJAT bestand 2018 aus folgenden

Personen: Florian Reiner (bis 08/2018),

Nadine Scheriau (ab 02/2018 in

Baby pause), Tassilo Niemetz,

Bettina Wille (seit 02/2018),

Nicol Duda (seit 09/2018) und Claudia

Tischler. Alle sind im Bezirk Innsbruck-

Land tätig. Zwei Personen haben ihren

Arbeitsplatz am Rennweg 7 gemeinsam

mit den Jugendcoaches von

innovia in Innsbruck; die anderen

Mitarbeiter*innen arbeiten im neuen

Jugendcoaching Büro in Telfs.

Tanja Sommer, Fachbereichsleiterin für

Offene Jugendarbeit bei den Innsbrucker

Sozialen Diensten GmbH (ab 11/2018)

Regina Fischer, Geschäftsführerin des

Vereins Mobile Jugend- und Gemeinwesenarbeit

Innsbruck Land-Ost (ab 09/2018)


7

Fördergeber*innen

Die POJAT und ihre Tätigkeiten werden

maßgeblich vom Land Tirol, Abteilung

Gesellschaft und Arbeit, Bereich Jugend

gefördert. In regelmäßigen Treffen alle

zwei Monate mit dem Team des Bereichs

Jugend werden aktuelle Fragen, Themen

und Entwicklungen besprochen.

Weitere Förderungen erhielt die POJAT

2018 von der Stadt Innsbruck und der

bOJA – dem bundesweiten Netzwerk

Offene Jugendarbeit. Das Projekt

Jugendcoaching wird über das

Sozialministeriumservice finanziert.

An dieser Stelle vielen Dank für die

Förderungen und die gute Zusammenarbeit

mit unseren Fördergeber*innen.

Öffentlichkeitsarbeit

Neben der Website informiert die POJAT

auch über die eigene facebook-Seite, über

einen öffentlichen Newsletter und über

ein internes monatliches Info-Email an alle

Einrichtungen der Offenen Jugendarbeit

in Tirol. Dazu gab es 2018 je eine Presseaussendung

zu den vier POJAT Treffen und

eine weitere zum OJA-Fachgespräch zum

Thema Gesundheit und Raucher prävention.

Die POJAT erstellte zwei Stellung nahmen:

Einmal zur Entwicklung der neuen

Förderrichtlinie des Landes für die

Offene Jugend arbeit und eine weitere zur

Novellierung des Tiroler Jugend gesetzes.

Fachartikel der POJAT sind in folgenden

Medien erschienen: In der Fachzeitschrift

zB zum Thema Jugendbeteiligung, in der

Tiroler Landeszeitung ebenfalls zum Thema

Jugend beteiligung, im Fachmagazin Explizit

der bOJA zum Thema „Jugendarbeit

in der Gemeinde funktioniert“. Weiters

erschienen mehrere redaktionelle Artikel

in der Tiroler Tageszeitung, die über die

Tätigkeiten der POJAT berichteten (POJAT

Treffen, Qualifizierung, Jugendgesetz neu).


Netzwerkarbeit


Netzwerkarbeit

9

POJAT Vernetzungstreffen

Im Jahr 2018 fanden wieder vier der

tirolweiten und ganztägigen Vernetzungstreffen

statt, zu denen alle

Jugendarbeiter*innen der Offenen Jugendarbeit

in Tirol eingeladen waren. Austragungsorte

waren dieses Jahr: Innsbruck

(Jugendzentrum Tivoli), Absam (Kirchenwirt),

Mieming (Jugendzentrum) und Kundl

(Gemeindesaal).

Das Treffen in Innsbruck im März widmete

sich dem Thema der „Psychische Gesundheit

von Kindern und Jugendlichen“. Bei

diesem Treffen wurden die häufigsten

psych ischen Beeinträchtigungen bzw.

Störungen unter denen Kinder und

Jugend liche heutzutage, leiden diskutiert

und beleuchtet. Dazu war Dr. Martin

Fuchs, leitender Oberarzt der Abteilung

Kinder- und Jugendpsychiatrie, in Hall

zu Gast. Er verschaffte einen Überblick

über psychische Erkrankungen und erläuterte

die aktuelle Situation in Tirol.

Die anschließende Diskussion war sehr

konzentriert. Daran wurde ersichtlich wie

bedeutend das Thema für den Berufsalltag

der Jugendarbeiter*innen heute ist. Am

Nachmittag waren mehrere Expert*innen

zu diesem breiten Thema eingeladen in

kleinen Runden die konkreten Fragen der

Jugendarbeiter*innen zu diskutieren.

Beim Treffen in Absam im Mai wurde das

Thema „Wirkungen von Offener Jugendarbeit“

bearbeitet. Dr.in Hemma Mayrhofer,

Leiterin des Instituts für Rechts- und

Kriminal soziologie in Wien erläuterte die

Ergebnisse der kürzlich durchgeführten

Studie „JA_SICHER – Jugendarbeit im öffentlichen

Raum als mehrdimensionale Sicherheitsmaßnahme“.

Sie machte aus wissenschaftlicher

Sicht eindeutig klar, dass die

Offene Jugendarbeit einen bedeutenden

positiven Einfluss auf die Biographien von

Jugendlichen und die Sicherheit im öffentlichen

Raum hat. Zentral wirkt dabei die

Beziehungsqualität und –kontinuität. Aus

dieser Studie wurden unter anderem die

fachliche Auseinandersetzung mit sozialen

digitalen Medien und die Verbesserung der

Rahmenbedingungen für stabile Teams

und langfristige Beziehungsarbeit abgeleitet.

Am Nachmittag wurden diese Erkenntnisse

im Rahmen von Arbeitsgruppen

vertiefend diskutiert und mit den Erfahrungen

in Tirol verknüpft.

Das Treffen in Mieming im September


10

war dem Thema „Extremismusprävention

und Deradikalisierungsarbeit in der OJA“

gewidmet. Die Leitung der Beratungsstelle

Extremismus in Wien Mag.a Verena

Fabris und deren Stellvertreterin Myassa

Kraitt waren als Referentinnen und Workshopleiterinnen

zu Gast. Nach einem einleitenden

Vortrag wurde am Nachmittag

das Thema in starkem Bezug zur eigenen

Persönlichkeit bearbeitet und daraus abgeleitete

Handlungsempfehlungen für

die Offene Jugendarbeit entwickelt. Da

Jugendarbeiter*innen oft mit Jugendlichen

arbeiten, die Fanatisierungs- und

Radikalisierungstendenzen zeigen, war es

für den Alltag in der OJA hilfreich sich mit

den Grundlagen und den Ursachen dieser

Phänomene zu beschäftigen.

Das Treffen in Kundl im Dezember wurde

zum Thema „Jugendbeteiligung“ - einem

der wichtigsten Grundprinzipien der

Offenen Jugendarbeit - abgehalten. Dr.

Richard Krisch, wissenschaftlicher Referent

beim Verein Wiener Jugendzentren sprach

über die Bedeutung von Beteiligung im

Kontext Offener Jugendarbeit und deren

Wirkung im Bereich der persönlichen

Entwicklung und des gesellschaftlichen

Zusammenhalts. Beteiligung führt zur

Selbst organisation und Selbstverantwortung

mit dem Ergebnis der Demokratiestärkung.

Am Nachmittag wurden diese

Erkenntnisse mit einem weiteren Input von

Mag.a Stephanie Deimel, Mitarbeiterin von

bOJA – bundesweites Netzwerk Offene

Jugendarbeit zur niederschwelligen Beteiligung

von Jugendlichen in Politik noch

vertieft. Sie stellte einen neu erarbeiteten

Leitfaden für Entscheidungsträger*innen

aus der Politik vor in dem die 10 wichtigsten

Punkte dazu beschrieben sind. Im

Anschluss wurden die Impulse mit den

Erfahrungen der Jugendarbeiter*innen in

Tirol verknüpft. Beteiligung in der

Offenen Jugendarbeit spielt sich dabei

nicht nur innerhalb der Einrichtung ab,

sondern gewinnt immer mehr Gewicht,

auch innerhalb der Gemeinde. So initiieren

Jugendarbeiter*innen Projekte und Foren,

bei denen Jugend und Politik sich begegnen

und gemeinsam ihre Gemeinde aktiv

gestalten.

Die vier Treffen waren mit durchschnittlich

über 60 Personen gut besucht.

Die Wertschätzung der Gemeinden

für das Handlungsfeld der Offenen

Jugendarbeit und für die Arbeit der

Jugendarbeiter*innen wurde durch die


Netzwerkarbeit

11

freundlichen Einladungen zum Mittagessen

ausgedrückt. Hier gebührt den austragenden

Gemeinden und den zuständigen

Jugendarbeiter*innen ein großer Dank.

Regionale Vernetzungstreffen

Im Jahr 2018 hielt die POJAT in vielen

Tiroler Bezirken regionale Vernetzungstreffen

für die Fachkräfte der OJA ab. Bei

den halbtägigen Treffen wurden unter

anderem die Themen Suchtprävention,

Ausbildung bis 18, Jugendcoaching, Datenschutzgrundverordnung

und digitale

Jugendarbeit thematisiert. Die Resonanz

auf diese Treffen war sehr positiv. In manchen

Bezirken gibt es bereits fix installierte

und regelmäßig stattfindende Treffen, die

vor Ort organisiert werden. In anderen

Bezirken bietet die POJAT weiterhin ihre

Unterstützung an. Die regionale Vernetzung

stärkt das Netzwerk vor Ort und

ermöglicht unkomplizierte und effektive

Zusammenarbeit und Unterstützung. Die

fünf regionalen Vernetzungstreffen in der

Landeshauptstadt koordinierte die POJAT

auch 2018 wieder. Die POJAT macht dies

im Auftrag der Stadt Innsbruck und sichert

somit die Kontinuität und Qualität

der Treffen.

bOJA – bundesweites Netzwerk Offene

Jugendarbeit

Martina Steiner und Lukas Trentini vertreten

Tirol im bOJA-Vorstand und sind bei

den zwei jährlichen Klausuren dabei, um

die inhaltliche Ausrichtung mitzugestalten.

Der Austausch mit den Kolleg*innen

aus den anderen Bundesländern ist sehr

förderlich und unterstützend. Gerade im

Bereich der Qualitätsentwicklung und

-sicherung steht Tirol im engen Austausch

mit dem bOJA Büro in Wien und einigen

anderen Kolleg*innen. Tirol ist auch im

Vorstandsgremium der bOJA vertreten,

das sich mindestens vier Mal pro Jahr trifft,

um aktuelle Entwicklungen zu diskutieren

und Entscheidungen zu treffen. Dank der

sehr engagierten Geschäftsführerin Daniela

Kern-Stoiber und ihrem Team nimmt die

Bedeutung der Offenen Jugendarbeit

weiter hin zu und die OJA in Tirol kann

dadurch auch viel profitieren.

Die beiden Tiroler Vorstandsmitglieder

engagierten sich 2018 in drei Arbeitsgruppen:

Projektgruppe OJA im

Burgenland, AG Qualifizierung von

Jugendarbeiter*innen und AG Qualitätssicherung.


12

Im November 2018 fand die bereits zwölfte

bOJA-Fachtagung im Burgenland statt.

Die Veranstaltung in Eisenstadt widmete

sich dem Thema „Offene Jugendarbeit in

der Gemeinde“. Dabei hielt Martina Steiner

einen Vortrag und bot einen Workshop an.

Landesjugendbeirat

Die POJAT ist mit vier Sitzen im Tiroler Jugendbeirat

vertreten. Lukas Trentini wurde

im Herbst 2018 zum Vorsitzenden gewählt

und war auch vorher bereits Mitglied im

vierköpfigen Vorsitzteam. Vier Sitzungen

des Gremiums fanden statt, bei denen die

POJAT jedes Mal stark vertreten war. Die

Treffen bieten gute Gelegenheiten zur Vernetzung

und die Möglichkeit die Arbeit der

Offenen Jugendarbeit sichtbar zu machen.

STArK – Streetwork Arbeitskreis Tirol

Der Arbeitskreis ist das tirolweite Vernetzungsgremium

Mobiler Jugendarbeit und

setzt sich neben der Qualitätssicherung

auch für die Sicherstellung von Ressourcen

in diesem Bereich ein. Es finden jährlich

vier Treffen statt. Dort werden neben dem

Austausch von jugendrelevanten Themen

und Infos, auch gemeinsame Projekte und

Aktionen geplant. In Tirol gibt es aktuell 11

Einrichtungen in 16 Gemeinden, welche

Mobile Jugendarbeit umsetzen. Die POJAT

unterstützt den Arbeitskreis seit diesem

Jahr und moderiert die Treffen.

Arbeitskreis Menschenrechte

Im Zuge des Trainingskurses zur Menschenrechtsbildung

in der Jugendarbeit,

welcher vom 14. bis 16. September am

Grillhof stattgefunden hat, wurde ein

Arbeitskreis gegründet. Dieser Arbeitskreis

hat es sich zum Ziel gesetzt, das Thema

Menschenrechte und Menschenrechtspädagogik

weiter in den Fokus zu stellen.

Teilnehmen können alle interessierten

Menschen, die mit Jugendlichen arbeiten.

Der Arbeitskreis trifft sich monatlich. Bei

den Treffen werden aktuelle Herausforderungen

in Bezug zum Thema besprochen

und gemeinsam Lösungen bzw. Herangehensweisen

entwickelt, Projektideen

vorgestellt und im Fall gemeinsam umgesetzt

sowie Methoden weitergegeben. Für

die POJAT ist es ein wichtiges Forum, um

eine Antwort auf die vielfältigen Fragen in


Netzwerkarbeit

13

Bezug auf Diskriminierung, Herabwürdigungen,

sowie Menschenfeindlichkeit,

denen Jugendarbeiter*innen in ihrem

beruflichen Alltag begegnen, zu bieten.

Weitere Vernetzungstätigkeit

Die POJAT ist in mehreren Gremien

vertreten, in denen die Perspektive des

Arbeitsbereichs der Offenen Jugendarbeit

relevant ist. Die wichtigsten sind: Steuerungsgruppe

Übergang Schule-Beruf

und die ESF Strategiegruppe, die beide

von der amg Tirol koordiniert werden.

Weitere Vernetzungsgremien sind: Treffen

der schul bezogenen Unterstützungssysteme

und Netzwerk Gewaltprävention

und Psychische Gesundheit Tirol. Darüber

hinaus vernetzt sich die POJAT mit vielen

Partner*innen im Bereich der sozialen

Arbeit, um der Querschnittsmaterie Jugendarbeit

gerecht zu werden und der Offenen

Jugendarbeit weiterhin mehr Profil

zu geben.

Aktionsbündnis „Was, wenn du fällst?“

Seit mehreren Jahren ist die POJAT in

diesem Aktionsbündnis mit der Katholischen

Jugend, der youngcaritas, dem Haus

der Begegnung und der Gewerkschaftsjugend

vertreten und veranstaltet eine

Aktion gegen Jugendarbeitslosigkeit am

30. April, dem Tag der Arbeitslosen. Im Jahr

2018 wurde ein „Dinner for Two“ organisiert,

bei dem Jugendliche von einem*r

Entscheidungsträger*in aus Wirtschaft,

Politik und Kirche zu einem Abendessen

eingeladen wurden und für die Dauer des

Essens sich austauschen konnten.

Anschließend wurde zu einem Fachvortrag

zu den Anschlussperspektiven von arbeitsmarktfernen

Jugendlichen und den damit

verbundenen Herausforderungen ins Haus

der Begegnung geladen, den knapp 40

Personen besuchten.


Weiterbildung


Weiterbildung

15

Orientierungskurs

Im Jahr 2018 konnte die fünfte Auflage

des Orientierungskurses zu den Grundlagen

der Offenen Jugendarbeit in Tirol

abgeschlossen werden und im Herbst

startete der bereits sechste Kurs mit 20

Teilnehmer*innen am Bildungsinstitut

Grillhof. Die gute Resonanz auf den Kurs

bestätigt das Konzept dieses Angebots,

dessen Zielsetzungen hier kurz beschrieben

werden.

Zielsetzungen des

Orientierungskurses

Der Kurs leistet einen wesentlichen Beitrag

für ein verbessertes Selbstverständnis

von Jugendarbeiter*innen und vermittelt

mehr Selbstsicherheit in der eigenen

professionellen Rolle. Dadurch kann eine

verbesserte gesellschaftliche Akzeptanz

des Handlungsfelds der Offenen Jugendarbeit

und eine weitere Entwicklung der

Qualität der Offenen Jugendarbeit in Tirol

erreicht werden. Darüber hinaus zielt der

Kurs darauf ab die Teilnehmer*innen zu

befähigen sich in der OJA sicher, kompetent,

professionell und authentisch

zu bewegen. Durch die Vermittlung von

fachlichen Kenntnissen, Fertigkeiten und

Kompetenzen geht es insbesondere

darum, die Jugendarbeiter*innen zur

fachlichen Reflexion in ihrer professionellen

Rolle hinzuführen und diese zu festigen.

Der Kurs umfasst sechs Module mit

insgesamt 12 Kurstagen, das entspricht 84

Einheiten zu 60 Minuten. Der Kurs ist mit

dem aufZAQ Gütesiegel zertifiziert. Das

durchzuführende Praxisprojekt im Ausmaß

von 16 Wochenstunden stellt die zentrale

Praxiserprobung der erworbenen Methoden

und Fertigkeiten dar. Das Land Tirol

übernimmt die gesamten Kurskosten. Teilnahmevoraussetzung

ist ein Anstellungsverhältnis

in einer Einrichtung der Offenen

Jugendarbeit in Tirol. Die POJAT ist bestrebt

den Kurs weiterhin anzubieten und damit

das Handlungsfeld zu sichern.

OJA-Fachgepräche

Die POJAT hat 2018 dieses neue Format

für Weiterbildung und Diskurs entwickelt

und erprobt. An einem Vormittag (2-3

Stunden) diskutieren Jugendarbeiter*innen

ein aktuelles Thema gemeinsam mit

Fachexpert*innen.


16

Das Format zielt darauf ab Wissenstranfer

und Meinungsbildung zu ermöglichen. Das

erste OJA-Fachgespräch fand zum Thema

„Förderung von Gesundheitskompetenz in

der OJA“ statt. Dazu waren die Geschäftsführerin

der bOJA Mag.a Daniela Kern-

Stoiber, Armin Staffler von kontakt+co,

Raphalea Banzer von suchthilfe BIN und

Kadri Villem vom InfoEck in Wörgl eingeladen.

Neben der Vorstellung der Gesunden

BoXXX und dem neuen Gesundheitsprojekt

der bOJA gab es einen Vortrag zum

Thema Nikotinkonsum mit anschließender

Diskussion.

Das zweite OJA-Fachgespräch fand kurz

vor Weihnachten zum Thema „Förderrichtline

für OJA neu und Jugendgesetz

neu“ statt. Dazu waren die Vorständin der

Abteilung Gesellschaft und Arbeit des

Landes Tirol Dr.in Ines Bürgler, ihre Mitarbeiterin

Dr.in Verena Schöpf und die zwei

Landtagsabgeordneten Mag.a Stephanie

Jicha (Grüne) und Mag.a Sophia Kircher

(ÖVP) zu Gast. Die Neuerungen wurden

im Detail vorgestellt und anschließend

konnten viele Fragen beantwortet werden.

Einige offene Themen sorgten für ausreichend

Diskussion. Die POJAT freut sich

über die positiven Rückmeldungen der

jeweils mehr als 30 Besucher*innen und

wird dieses Format auch im kommenden

Jahr wieder anbieten.

Weitere Fortbildungen

Im Jahr 2018 konnte die POJAT folgende

Fortbildungen, die auf Basis des aktuellen

Bedarfs der Jugendarbeiter*innen und der

Träger entstanden veranstalten:

• Fortbildung „Make it Safe: mit Peer-Education

zu Medienkompetenz und Gewaltprävention“

am 14. April, in Zusammenarbeit

mit dem Landesjugendbeirat

und ecpat Austria im Jugendzentrum

Space, Innsbruck.

• Fortbildung „Rechtliche Grundlagen in

der Offenen Jugendarbeit“ am 23. April

im Haus der Begegnung, Innsbruck.

• Fortbildung „Einschulung Leitfaden

DSGVO für Einrichtungen der OJA“ am

14. Mai im POJAT Büro.


Weiterbildung

17

• Fortbildung/Workshop „Rechtsextremismus:

Grundlagen und Prävention in der

OJA“ am 22. Oktober im Jugendzentrum

z6, Innsbruck in Zusammenarbeit mit

der Beratungsstelle Extremismus und

dem Jugendzentrum z6.

• Fortbildung „DSGVO in der OJA: Einführung

anhand des Leitfadens“ am 26.

November im POJAT Büro.

• bOJA Fachtagung zum Thema „Offene

Jugendarbeit in der Kommune“ mit Vortrag

und Workshop von Martina Steiner,

18. bis 20. November in Eisenstadt.

• Fortbildung/Workshop „Junge Menschen

und die Welt: Globales Lernen

erfahrbar machen“ am 12. Dezember

im Südwind Büro, Innsbruck. In Zusammenarbeit

mit Südwind Tirol.

Human Rights Education – WTF is that?

Unter diesem Titel fand vom 14. bis

16. September ein Trainingskurs zur

Menschenrechtsbildung in der Jugendarbeit

statt. Damit wollten wir die

Herausforderungen aufgreifen, denen

Jugendarbeiter*innen in ihrem beruflichen

Alltag begegnen: Diskriminierung, Herabwürdigungen,

sowie Menschenfeindlichkeit

etc. Menschenrechtsbildung bietet

geeignete Handlungswerkzeuge, wie mit

solchen Situationen umgegangen werden

kann. Ziel ist es, mit der eigenen beruflichen

Praxis eine Kultur der Menschenrechte

zu fördern. Werte wie Freiheit, Gleichheit,

Solidarität, Antidiskriminierung und

Gewaltprävention bleiben keine leeren

Worthülsen, sondern die Teilnehmer*innen

erhalten konkrete Werkzeuge, wie sie

diese Themen im Alltag bearbeiten können.

Zusätzlich dazu wurde darauf Bezug

genommen, wie das EU-Programm „Erasmus+:

Jugend in Aktion“ für Menschenrechtsbildung

in der Jugendarbeit genutzt

werden kann.


Qualität


Qualität

19

bOJA Datenbank

Mit der Datenbank bietet die bOJA allen

Einrichtungen der Offenen Jugendarbeit

die Möglichkeit, ihre Arbeit kostenfrei und

anonym in einer eigenen Datenbank zu

dokumentieren. Erhoben werden können

Strukturdaten, Angebotsdaten sowie

Besucher*innendaten. Die Datenbank stellt

nicht nur eine enorme Erleichterung für die

OJA dar, sondern ermöglicht das Auslesen

von Tabellen und Grafiken auf Knopfdruck.

Für uns als Dachverband bietet sie eine

Möglichkeit, durch diese Sichtbarmachung

der Arbeit das Handlungsfeld zu stärken.

Um die Anwendung der Datenbank zu

erleichtern, gab es das Angebot, sie in

einem persönlichen Treffen ausführlich

vorzu stellen und ihre Nutzung im Team zu

präsentieren, welches auch mehrfach in

Anspruch genommen wurde. Dieses Angebot

besteht auch weiterhin. Ziel soll sein,

dass durch die flächendeckende Eingabe

der Daten in die Datenbank eine Aussage

über die tatsächliche Nutzung des Angebots

der OJA gemacht werden kann.

Datenschutzgrundverordnung für die

Offene Jugendarbeit

Die seit 25. Mai 2018 geltende neue

europa weite Gesetzgebung zum Datenschutz

machte es auch für Trägerorganisationen

von Einrichtungen der

Offenen Jugendarbeit notwendig sich

intensiver dem Datenschutz und der

Datensicherheit zu widmen. In den letzten

Monaten vor Inkrafttreten des neuen

Gesetzes wurde klar, dass es eine bedarfsorientierte

und maßgeschneiderte Unterstützung

für Einrichtungen der Offenen

Jugendarbeit braucht, um die datenschutzrelevanten

Aufgaben möglichst effektiv

und gesetzeskonform erledigen zu können.

Die POJAT hat dieses Anliegen aufgegriffen

und einen Leitfaden mit maßgeblicher

Unterstützung durch den Datenschutzexperten

Dr. Werner Pilgermair entwickelt.

Der Leitfaden versteht sich als dynamisches

Papier, da aufgrund der künftigen Judikatur

einige Änderungen und Konkretisierungen

möglich sind. Dieser Leitfaden wurde in

Tirol entwickelt und dient aber auch allen

Einrichtungen der OJA in ganz Österreich.

Der Leitfaden konnte durch eine gemeinsame

Finanzierung der bOJA und sechs

Bundesländer umgesetzt werden.


20

Der Leitfaden steht auf der Website der

POJAT zum Download bereit. Im Sinne der

Qualitätssicherung in der Offenen Jugendarbeit

will der Leitfaden einen wichtigen

Beitrag für die professionelle Gestaltung

der Rahmenbedingungen leisten.

Führungskräfte Coaching

Aufbauend auf den sehr positiven Erfahrungen

im Jahr 2017 konnten wir auch

2018 den Leiterinnen und Leitern von

Einrichtungen der OJA Tirol ein gemeinsames

Coaching anbieten. Die Leiter*innen

trafen sich zu vier Treffen, in denen sie

selbst die Themen vorgaben und dabei

fachmännisch von Mag. Karl Auer begleitet

wurden. Die Treffen waren damit auf die

Teilnehmer*innen maßgeschneidert und

es konnte auf die Situationen, die Bedürfnisse,

Ziele und die Fragen der Anwesenden

eingegangen werden. Die Herausforderungen

und Probleme, welche sich

im Arbeitsalltag zeigen, konnten in diesem

Setting unter Kolleg*innen vertraulich besprochen

und nach gemeinsam Lösungen

gesucht werden.


Jugendgemeindeberatung


22

Die POJAT führt im Auftrag des Landes

Tirol die Jugendgemeindeberatung

durch. Neben Unterstützung und Begleitung

in der Konzepterstellung von Jugendräumen

und Mobiler Jugendarbeit, der

Evaluation von bestehenden Einrichtungen

der OJA können auch jene Gemeinden Unterstützung

in der Jugendarbeit erhalten,

die noch kein Angebot im Bereich der OJA

haben.

Jugendbeteiligung

Jugendbeteiligung ist in der Offenen Jugendarbeit

selbstverständlich. Damit dies

auch in der Lebenswelt der Jugendlichen

so sein kann, bietet die POJAT Unterstützung

im Aufbau von Jugendbeteiligungsstrukturen

an. Vielen Erwachsenen

ist oft nicht klar, wie und warum Jugendbeteiligung

funktionieren kann. Und

genau hier setzen wir an. Jugendbeteiligung

darf keine Alibihandlung sein.

Jugendliche wollen sich ernst genommen

fühlen und tatsächlich mitgestalten und

mitwirken. Sie wollen ihre Bedürfnisse mitteilen

und an ihren Vorschlägen mitarbeiten.

Und dass das gelingen kann, zeigen

viele Beispiele der vergangenen Jahre.

Beteiligung in der Gemeinde kann auf verschiedenen

Ebenen ansetzen. Schon auf

der ersten Stufe – der Information – kann

überlegt werden, ob und wie die Infomaterialien

der Stadt, der Gemeinde, des Jugendzentrums,

der Mobilen Jugend arbeit

jugendgerecht aufgearbeitet sind und in

wie fern sie Jugendliche auch tatsächlich

erreichen bzw. ansprechen.

Im Zuge einer Jugendgemeindeberatung

werden die verschiedenen Stufen analysiert

und Möglichkeiten der Beteiligung

von Jugendlichen gemeinsam entwickelt.

Dies hat nicht nur den großen Vorteil, dass

Jugendliche aktiv ihre Gemeinde mitgestalten,

sondern Beteiligung schafft auch

Verständnis und Vertrauen zwischen

Ju gend und Politik, aber auch zwischen

den Generationen. Klare Rahmenbedingungen

sind dafür das A und O.

In zehn Tiroler Gemeinden konnten 2018

solche Beteiligungsprozesse durchgeführt

werden. Dabei ist es unser Ziel, eine nachhaltige

aber auch jugendgerechte Struktur

zu initiieren, welche es Jugendlichen auch

in Zukunft ermöglicht, sich am Gemeindegeschehen

zu beteiligen. In einem ersten

Schritt werden die Wünsche und Anliegen

der Jugendlichen gesammelt.


Jugendgemeindeberatung

23

Dies kann durch eine Fragebogenaktion

geschehen oder durch eine Zukunftswerkstatt.

In beiden Fällen werden die

von den Jugendlichen ausgewählten

Projekte konkretisiert und wenn möglich

zur Umsetzung gebracht. Erwachsene

Mentoren und Mentorinnen begleiten die

Jugendlichen bei der Umsetzung. So kann

gewährleistet werden, dass auch nach

unserer Begleitung die Prozesse weiter im

Laufen gehalten werden. Denn: Beteiligung

benötigt erwachsene Begleitpersonen!

Diese stehen unterstützend und stärkend

zur Seite und können ein wichtiges

Bindeglied hin zur Gemeindepolitik und

Verwaltung sein. Mit der Jugendgemeindeberatung

können wir diese Strukturen

unterstützen und Jugendarbeit in der

Gemeinde stärken. Wenn möglich werden

gemeinsam mit allen Beteiligten Strukturen

entwickelt, welche z.B. in Form von

Statuten oder einem Beteiligungsleitfaden

auch zukünftigen Jugendlichen die

Mitsprache sichern.

Qualitätsdialoge

Neben der direkten Begleitung von

Beteiligungsprozessen in Gemeinden

oder Regionen bietet die POJAT im Zuge

der Jugendgemeindeberatung Coaching

und Begleitung bei Konzeptentwicklung,

Prozessplanung, Evaluation und

Qualitätsmanagement im Handlungsfeld

der Offenen Jugendarbeit an. Mit dem

Modell des Qualitätsdialogs ist es möglich,

eine multiperspektivische Evaluation des

bestehenden Angebots durchzuführen

sowie das vorhandenen Angebot aufgrund

der Ergebnisse im Sinne einer Konzeptfortschreibung

zu adaptieren.


24

Im Jahr 2018 wurden in vier Einrichtungen

der Offenen Jugendarbeit Qualitätsdialoge

durchgeführt bzw. gestartet. Im Zentrum

eines Qualitätsdialogs stehen folgende

Fragen:

1. Was wollen wir mit der Offenen Jugendarbeit

erreichen (Ergebnisse und

Wirkungen)?

2. Was sollen wir tun, um diese Ziele zu

erreichen (Leistungsumfang)?

3. Wie wollen wir diese Leistung in der

Offenen Jugendarbeit ausgestalten

(Prozesse und Strukturen)?

4. Was wenden wir in der Offenen Jugendarbeit

auf, um die Ziele zu erreichen?

Aufbauend auf die Evaluation wurden

in den gemeinsamen Dialogprozess

Antworten auf die obigen Fragen gefunden.

Dabei wurde nicht nur die Sicht

der Geld- und Fördergeber*innen, der

Jugendarbeiter*innen, sondern vor allem

jene der Jugendlichen sowie anderer relevanter

Vernetzungspartner*innen bei der

Entscheidung berücksichtigt.

Jugendzentren oder Einrichtungen der

Mobilen Jugendarbeit. Insgsamt wurden in

sieben Gemeinden Jugendarbeiter*innen

bei der Erstellung von Konzepten für

Jugendzentren oder Mobile Jugendarbeit

begleitet und gecoacht. Eine Analyse der

Ist-Situation bildet auch hier die Basis.

Darauf aufbauend wird das Konzept

entsprechend der vorhandenen Res -

sourcen festgeschrieben. Egal ob es sich

um Jugendräume, welche von einer

Person betreut werden, den sogenannten

Singles, Jugendzentren mit fünf und mehr

Mitarbeiter*innen oder Konzepten, für

Mobile Jugendarbeit immer liegt der Fokus

auf dem aktuellen Bedarf des jeweiligen

Sozialraums. Als Basis dienen die Grundlagen,

welche im Handbuch der Offenen

Jugendarbeit Tirol 1.0 festgeschrieben

worden sind.

Die Expertise und Erfahrung, welche die

POJAT in diesem Bereich gesammelt hat,

wurde gezielt für die bOJA Fachtagung in

Burgenland angefragt und eingebracht

(siehe Weiterbildung).

Neben bestehenden Einrichtungen begleiten

wir Gemeinden bei der Erstellung

von Konzepten für neu entstandene


Jugendcoaching


26

Die ARGE Jugendcoaching besteht aus

den Organisationen innovia, AufBau-

Werk, POJAT und ARBAS und setzt das

Projekt Jugendcoaching für die Zielgruppe

AHS, BMS, BHS und außerschulische

Jugendliche (NEET Jugendliche) in allen

Tiroler Bezirken außer in Reutte seit Jänner

2013 um. Zugleich ist ARGE Jugendcoaching

auch für die delinquenten Jugendlichen

im Strafvollzug bis zum 21. Lebensjahr

zuständig. Darüber hinaus deckt die

ARGE Jugendcoaching die Begleitung von

Jugendlichen und deren Angehörigen im

Rahmen der AusBildung bis 18 und die

Zuständigkeit für die Jugendlichen in Hilfsarbeit

ab. Im Jahr 2018 war das Projekt mit

knapp über 20 Vollzeitstellen ausgestattet,

davon vier Personen oder 3,75 Vollzeitstellen

bei der POJAT.

Das Jugendcoaching arbeitet im Rahmen

des Casemanagements mit einem

drei stufigen Beratungs- und Betreuungssystem,

das je nach Bedarf intensiver und

auch dauerhafter gestaltet werden kann.

Im Jahr 2018 konnten 1.580 Teilnahmen

von Jugendlichen an allen drei Stufen abgeschlossen

werden. Dabei ist der Anteil

an sehr intensiv zu begleitenden außerschulischen

Jugendlichen von bereits

71,7% (2017) auf 79,5% (2018) angestiegen.

Alle vier Mitarbeiter*innen der POJAT sind

für Jugendliche im Bezirk Innsbruck-Land

zuständig, die der oben genannten Zielgruppe

entsprechen. Aufgrund des weiter

steigenden Bedarfs wurde Anfang 2018 ein

eigener Standort für das Jugendcoaching

in Telfs begründet. Die offizielle Eröffnung

erfolgte im September. Der Standort

hat sich über das Jahr gut etabliert und

bietet eine gute Basis zur regionalen

Vernetzungs arbeit und Erreichung der

Jugend lichen.

Die POJAT kann ihre Expertise aus der OJA

und ihre Netzwerkqualitäten weiterhin gut

in die Arbeitsgemeinschaft einbringen.

Die Prinzipien der OJA helfen dem Projekt

Jugendcoaching die Jugendlichen gut

abzuholen und ihnen adäquate Unterstützung

anzubieten. Die Zusammenarbeit

der vier verschiedenen sozialen Organisationen

wird über regelmäßige Steuerungsgruppentreffen

der Geschäftsführungen

konstruktiv und lebendig geführt und

bietet für alle Beteiligten große Lernerfahrungen.

www.jugendcoaching-tirol.at


Projekte


28

Pilotprojekt Parkbetreuung 2018

Im Jahr 2017 wurde im Zuge der Jugendgemeindeberatung

ein Qualitätsdialog

im Jugendzentrum Space, Reichenau,

Innsbruck durchgeführt. Ein Teil der

Erhebung bildete eine Sozialraumanalyse,

welche den Bedarf an Angeboten für

Kinder im öffentlichen Raum aufzeigte.

Bei einem Besuch der Parkbetreuung der

Wiener Kinderfreunde erkundigten sich

die Leiterin des Jugendzentrums Melania

Jakober-Hofer sowie das GF-Team der

POJAT über das dortige Konzept und die

Umsetzung. Auf der Basis dieser Informationen

und Erfahrungen des Vereins

Wiener Jugendzentrum entwickelten

Melania Jakober-Hofer und Martina Steiner

ein Konzept für die Umsetzung der Parkbetreuung

in Innsbruck. 2018 kam es dank

der Förderung von der Stadt Innsbruck

und dem Land Tirol zur Umsetzung des

Konzepts.

Die Caritas übernahm die Trägerschaft

und aufgrund personeller Veränderungen

wurde die POJAT neben der Evaluation

des Projekts mit der fachlichen Leitung

beauftragt.

Mitte Mai 2018 startete die Umsetzung mit

zwei Parkbetreuer*innen, welche jeweils

Mittwoch, Freitag und Samstag in den

Parks der Reichenau unterwegs waren.

Sie stellten Spiel-, Sport- und Kreativmaterialien

zur Verfügung und bieteten

Bewegungsspiele an. Ziel des Angebots

war es, den Kindern und Jugendlichen

eine sinn volle Freizeitgestaltung zu ermöglichen

und deren Lebensqualität

nachhaltig zu verbessern. Jedes Mal neu

wurde das Programm auf die Altersgruppe

zugeschnitten und gemeinsam mit den

Kindern und Jugendlichen geplant.


Projekte

29

Mitgestaltung und Mitbestimmung waren

zentrale Aspekte der Umsetzung. Selbstbestimmte

und sinnvolle Freizeitgestaltung

sollten durch dieses Projekt gefördert und

unterstützt werden. Verstärkt wurde darauf

Wert gelegt, sowohl sportliches als auch

kreatives und künstlerisches Potential zu

wecken und Angebot zur Verfügung zu

stellen. Die Parkbetreuung bot den Kindern

somit persönliche Weiterentwicklung

außerhalb des schulischen Bereichs und

informelles Lernen auf einer niederschwelligen

und offenen Ebene. Zusätzlich

sollte dieses Angebot einen positiven

Effekt auf das Miteinander im Park haben.

Das Pilotprojekt stellt im Bereich der

Offenen Jugendarbeit Tirols ein neues

innovatives Angebot dar. Professionalisierung

und Weiterentwicklung der Of -

fenen Jugend arbeit ist ein zentraler Aspekt

unserer Dachverbandsarbeit. Im Zuge der

Evaluation wurde eine Übertragbarkeit

auf kleinere ländliche Gemeinden bzw.

Bezirksstädte erarbeitet. Für 2019 ist eine

Weiterführung des Projekts angedacht.


30

Jugendinformation Tirol: Ist-Stand –

Bedarfe – Entwicklung

Als Basis für eine gemeinsame Strategieentwicklung

des InfoEcks und der POJAT

im Bereich Jugendinformation wurde

2018 eine ausführliche Ist-Standserhebung

(Onlinebefragung) über die Bekanntheit

und Nutzung der Angebote des InfoEcks

bei den Tiroler Jugendarbeiter*innen

und deren Einschätzung in Bezug auf

Bekanntheit und Nutzung des InfoEcks

bei den Jugendlichen, welche die Offene

Jugendarbeit in Tirol nutzen, durchgeführt.

Diese Ergebnisse wurden in Interviews

genauer diskutiert und in Workshops ausgearbeitet.

Bei der Auswahl der befragten

Professionist*innen aus der Jugend arbeit

wurde auf eine breite Streuung Wert

gelegt, die der vielfältigen Angebotslandschaft

gerecht wird und möglichst das

breite Spektrum der Offenen Jugendarbeit

in Tirol widerspiegelt. Insgesamt haben

sich 93 Jugendarbeiter*innen aus allen 9

Bezirken an dem Prozess beteiligt.

Grundsätzlich konnten wir feststellen, dass

sowohl die Bekanntheit des InfoEcks als

Einrichtung als auch der verschiedenen

Angebote bei den Jugendarbeiter*innen

sehr hoch ist. Die Kommunikation des

InfoEcks wird grundsätzlich als sehr ansprechend

bewertet. Und das InfoEck wird

allgemein hin als wichtige Informationsdrehscheibe

wahrgenommen. Auch die

große Bandbreite der Felder, in denen das

InfoEck Informationen anbietet, ist weitgehend

bekannt. InfoEck on Tour sowie

das Workshop-Angebot haben für die

Jugendarbeiter*innen selbst die höchste

Relevanz, sprich sie werden am häufigsten

von den Jugendarbeiter*innen genutzt.

Dabei werden sowohl die Flexibilität bei

der Terminfindung als auch die Relevanz

des Themas sowie die jugendgerechte

Methodik als Gründe für die Buchung

angegeben. Am geringsten wird die

Bekanntheit der Freizeitprojekte (MeiTeam,

MeiSound, etc.) eingestuft.

Die Bekanntheit des InfoEcks und seiner

Angebote wird unter den Jugendlichen

im urbanen Bereich höher eingestuft

als im ländlichen Raum. Speziell für

exklusionsgefährdete Jugendliche erscheint

das Angebot aus der Sicht der

Jugendarbeiter*innen als „nicht genug

lebens weltorientiert“ und „zu hochschwellig“.

Der direkte Kontakt wird als sehr

zentral gewertet. Vorschläge wie „Besuch

während der Öffnungszeiten“ um die


Projekte

31

Kommunikation zwischen InfoEck und

Jugendlichen zu verbessern zeigen auf,

dass die Bereitschaft zur und der

Wun sch nach Zusammenarbeit seitens der

Jugendarbeiter*innen hoch ist.

Das Angebot des InfoEcks wird laut

Wahrnehmung der mitwirkenden

Jugendarbeiter*innen eher von

Jugend lichen, welche bildungsaffiner,

„informations fitter“ sind, genützt: Jugendliche,

welche sehr wohl dazu fähig sind,

einen Zugang zu den angebotenen

Informationen zu finden und diese zu

nützen. Gerade jedoch bei der Gruppe der

eher ausgrenzungsgefährdeten Jugendlichen

wird ein zunehmend höherer

Bedarf an Unter stützung im Umgang

mit Informationen festgestellt. Als große

Chance aber auch als Vorteil wird hier

der direkte Kontakt – die face-to-face

Kommunikation - gewertet. Für Jugendliche

welche wenig strukturiert sind und

eine geringe Aufmerksamkeitsspanne

vorweisen, ist das Setting des Offenen

Treffs optimal, um immer wieder kurz

und schnell „Informations happen“ abzuholen

bzw. erhaltene Informationen

zu hinterfragen oder neu einzufordern.

Hier kann die Offene Jugendarbeit als

Brücke zu Angeboten des InfoEcks dienen.

Die Idee der Jugendarbeiter*innen als

„Botschafter*innen des InfoEcks“ könnte

hier eine Antwort sein. Vor allem aber

Angebote wie das Jugendschutz MOBIL,

die MOBILisierBAR sowie die Workshops

werden von den Jugendarbeiter*innen

als eine zentrale Möglichkeit des direkten

Kontakts und damit als sehr hoch in der

Erreichung der Zielgruppe gewertet.


Zeitleiste 2018


Zeitleiste

33

01 – Jänner

Orientierungskurs, Modul 2

bOJA Projektbeiratstreffen „OJA im

Burgenland“, Wien

Regionaltreffen Innsbruck

JGB Ausschuss-Sitzung, Kitzbühel

JGB Gemeinderatssitzung, Thaur

Vernetzung mit komm!unity Wörgl

Vernetzung Schulsozialarbeit Tirol

02 – Feber

Orientierungskurs, Modul 3

bOJA Vorstandsgremium, Wien

Steuerungsgruppe der Beratungsstelle Extremismus, Wien

Landesjugendbeirat Sitzung

Führungskräfte-Coaching

JGB Jugendausschuss, Reith im Alpbachtal

Jugendwerkstatt, Thaur

STArK-Treffen, Telfs

Präsentation Jugendumfrage Gemeinde Nassereith

POJAT-Treffen, Innsbruck

POJAT Vorstandssitzung

SWÖ-Regionaltreffen

Steuerungsgruppe Übergang Schule- Arbeit

JGB Gemeinderatssitzung, Gemeinde Stans

Präsentation Jugendbefragung Gemeinde Stans

Besprechung Stadt Innsbruck, Konzept Parkbetreuung

03 – März

Steuerungsgruppe Jugendcoaching

Vernetzung mit N.E.T.Z.

(Dachverband der OJA in Südtirol), Innsbruck

Fachgespräch zur Qualifizierung von

Jugendarbeiter*innen,

Amt für Jugendarbeit, Südtirol

bOJA Frühjahrsklausur, Innsbruck


34

04 – April

Orientierungskurs, Modul 4

Regionaltreffen Innsbruck

Fortbildung Medienkompetenz, Jugendzentrum Space

Präsentation OJA im MCI Innsbruck

Netzwerk Extremismus Infoveranstaltung

Bericht bei der Landesjugendreferent*innen Konferenz, Hall

POJAT Vorstandssitzung

POJAT Generalversammlung

Fortbildung „Rechtliche Grundlagen in der OJA“, Haus der Begegnung

ESF-Strategiegruppe

Jugendredewettbewerb

Tag der Arbeitslosen: Projekt und Vortrag, Haus der Begegnung

Jugendwerkstatt Stans

Präsentation Ergebnisse der Ist-Standserhebung InfoEck

Präsentation Jugendumfrage Kitzbühel

05 – Mai

Orientierungskurs, Modul 5

Regionaltreffen Osttirol, Lienz

bOJA Klausur zum Thema Qualität, Salzburg

Fachgespräch Qualitätsdialog beim N.E.T.Z.,

(Dachverband der OJA in Südtirol), Bozen

Fortbildung „Einschulung in Leitfaden DSGVO für

OJA-Einrichtungen“, POJAT Büro

Großteam-Klausur des ISD

Glanzleistung – Ehrungsveranstaltung für Ehrenamt in der Jugendarbeit, Hall

Treffen der Dialogbotschafter*innen, Strukturierter Dialog, POJAT Büro

Führungskräfte Coaching

POJAT Treffen, Absam

Steuerungsgruppe Jugendcoaching

Präsentation Jugendumfrage Reith i.A.

JGB Jugendausschuss Nassereith

Mitarbeiter*innen-Workshop Qualitätsdialog, Hall

Workshop InfoEck Ist-Standserhebung

Dialogbotschafter*innen-Treffen

Präsentation Jugendumfrage Buch

Präsentation Jugendumfrage Landeck


Zeitleiste

35

06 – Juni

Orientierungskurs, Modul 6

bOJA Vorstandsgremium, Wien

Vernetzung mit Nationalagentur, Erasmus+, IBK

Regionaltreffen Innsbruck

Eröffnung Jugendzentrum Vomp

Präsentation im sozialpädagogischen Kolleg, Stams

Landesjugendbeirat Sitzung

Fest der OJA, Jugendzentrum Space, IBK

bOJA AG Qualifizierung, Wien

Steuerungsgruppe Jugendcoaching

OJA-Fachgespräch: Gesundheitskompetenz in der OJA

JGB Jugendausschuss Brixlegg

Mitarbeiter*innen-Workshop Qualitätsdialog, Reutte

Jugendwerkstatt Reith i.A.

JGB Jugendausschusssitzung Natters

Jugendwerkstatt Buch

07 – Juli

Steuerungsgruppe Jugendcoaching

POJAT Vorstandssitzung

Mitarbeiter*innen-Workshop

Qualitätsdialog, Innsbruck

08 – August

Vorbesprechung bOJA Tagung 2019, Alpbach

Vernetzung Landesjugendreferat Kärnten, IBK


36

09 – September

bOJA Herbstklausur, Linz

Steuerungsgruppe der Beratungsstelle Extremismus, Wien

bOJA Vorstandsgremium, Wien

STArK-Klausur, POJAT Büro

Regionaltreffen Innsbruck

Fachgespräch zu Vernetzung mit KIJU-Netz, Wien

POJAT Vorstandssitzung

Fortbildung „Menschrechtsbildung in der Jugendarbeit“, Grillhof

POJAT Treffen, Mieming

Eröffnung des POJAT-Jugendcoaching-Büros, Telfs

Präsentation Qualitätsdialog Aranea bei LR Fischer

Steuerungsgruppe Jugendbeteiligung Kufstein

Jugendkonferenz Kufstein

Präsentation Konzept Jugendraum Vomp

10 – Oktober

Regionaltreffen Kitzbühel und Kufstein, St. Johann

Landesjugendbeirat Sitzung

Steuerungsgruppe Jugendcoaching

ARGE Partizipation, Kärnten

bOJA Projektbeiratstreffen „OJA im Burgenland“, Wien

Fortbildung „Rechtsextremismus: Grundlagen und Prävention in der OJA“

Steuerungsgruppe Übergang Schule und Arbeit

Regionaltreffen Schwaz

Fachgespräch OJA und Jugendcoaching

Präsentation Konzept Jugendraum Kössen

Qualitätsdialog OJA Jenbach

Jugendwerkstatt Wattens

Arbeitsgruppe Menschenrechte

JGB Gemeinderatssitzung Natters

ARGE Partizipation

Jungbürgerforum Wattens

Präsentation Jugendumfrage Ried. i.O.

JGB Jugendausschuss Brixlegg

Jugendforum Kufstein


Zeitleiste

37

11 – November

Orientierungskurs, Modul 1

Führungskräfte Coaching

STArK-Treffen, Hall

Arbeitskreis Menschenrechtsbildung in der Jugendarbeit

bOJA Fachtagung, Eisenstadt

Regionaltreffen Innsbruck

Bericht bei Landesjugendreferent*innen-Konferenz, Wien

Landesjugendbeirat Klausur Vorsitzteam

Fortbildung „DSGVO in der Offenen Jugendarbeit“, POJAT Büro

Arbeitskreis Menschenrechte

Präsentation Jugendumfrage Brixlegg

Präsentation Jugendumfrage Wattens

Jugendwerkstatt Brixlegg

12 – Dezember

POJAT Treffen, Kundl

Orientierungskurs, Modul 2

Landtagenquete Asylwerber und Lehre

bOJA Vorstandsgremium, IBK

Landesjugendbeirat Sitzung

Jugendgemeinderat Kufstein

OJA Fachgespräch: Förderrichtlinie und Jugendgesetz neu

bOJA Tagung, Vorbereitungstreffen

Steuerungsgruppe Jugendcoaching

POJAT Vorstandssitzung

POJAT-Weihnachtsfeier


38

Der Verein POJAT wird gefördert von

Unterstützt von

Das Projekt Jugendcoaching wird gefördert vom Sozialministeriumservice.

Impressum

POJAT – Dachverband Offene Jugendarbeit Tirol

Kirschentalgasse 10, 6020 Innsbruck

ZVR-Nr. 507 802 833

office@pojat.at, www.pojat.at

Obmann: Klaus Ritzer

Obmann-Stv.: Melania Jakober-Hofer

Geschäftsführungsteam: Lukas Trentini, Martina Steiner

Foto-Nachweis: POJAT, Gina Schatzl, Johannes Schindlegger, Vanessa Rachlé

Layout: Tom Leiter

Druck: Swerak Druck Gesellschaft m.b.H.

Gedruckt auf 100% Recyclingpapier

April 2019



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