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Jagd & Natur | Ausgabe Mai 2020

Aufgrund der zahlreichen Beschränkungen im Alltag wollen wir allen Jagd- und Naturinteressierten ein Geschenk machen und stellen die Mai-Ausgabe kostenlos zur Verfügung. Viel Spass bei der Lektüre!

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CHF 10. — EURO 9.—

Mai 2020

JAGD & NATUR

Das Schweizer Jagdmagazin

05

9 771422 497006

Auerhahn

König der Waldhühner

Hundearbeit

in Zeiten von Corona

Jagen in den Highlands

Im Test: RWS, Merkel und Swarovski Optik

www.jagdnatur.ch


Rubrik

Bleiben

Sie gesund!

COMPANION

CL + PHONE ADAPTER

AUGENBLICKE

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Liebe Leserin, lieber Leser

SAUER 101 HIGHLAND XTC

Abgabe von Waffen nur an Inhaber einer Erwerbserlaubnis. © 2020

Es hält uns seit Wochen in Atem: das Corona-Virus.

Und es macht selbst vor der

Jagd und der gesamten Jagdbranche nicht

Halt. Zweifellos wird die Pandemie unsere

Gesellschaft, unsere Wirtschaft, das soziale

Leben, und auch die Jagd samt ihren

Bräuchen, nachhaltig verändern. Im Inund

Ausland haben die Behörden bereits

erste, teilweise einschneidende Massnahmen

beschlossen: Einschränkung der

Jagd (z. B. Frankreich), vorübergehendes

Verbot von (Jagd-)Reisen, Ausnahmebewilligungen

bezüglich ASP-Bekämpfung,

Erstreckung der Schiessnachweise, um

nur einige zu nennen. In Deutschland hat

die oberste Jagdbehörde die Jägerinnen

und Jäger andererseits als «systemrelevant»

bezeichnet. Sie misst ihnen, zum

Schutz vor Wildschäden im Gemüse- und

Kartoffelbau, dem Weinbau und der Forstwirtschaft,

eine ausserordentlich grosse

Bedeutung zu. Schon erstaunlich, plötzlich

bekommt das Wirken von Jägerinnen

und Jägern eine völlig neue Bedeutung.

Erfährt die Jagd dank CoVID-19 gar eine

neue Wertschätzung und Anerkennung?

Wir werden es sehen.

spannende Lektüre auf rund 100 Seiten.

Und wir sind überzeugt, dass es uns damit

gelingt, Vorfreude auf die kommende

Jagdsaison zu wecken und Sie etwas von

den aktuellen Problemen und Negativschlagzeilen

abzulenken. Wegen der nach

wie vor zahlreichen Beschränkungen im

Alltag wollen wir allen Jagd- und Naturinteressierten

ein Geschenk machen. Wir

verschenken die Mai-Ausgabe in ihrer digitalen

Form und bieten sie kostenlos unter

folgendem Link an: www.jagdnatur.ch/

heftvorschau.

Ich möchte mich bei dieser Gelegenheit

bei Ihnen, geschätzte Leserinnen

und Leser, herzlich bedanken. Dafür, dass

Sie uns Monat für Monat Ihr Vertrauen

schenken. Und dafür, dass Sie uns mit Ihrem

Abo oder Kauf unterstützen. Das ist

in Zeiten wie diesen besonders wichtig

für uns, denn unabhängiger, sorgfältig recherchierter

Journalismus kostet Geld.

Bleiben Sie uns treu!

Und vor allem: Bleiben Sie gesund!

2

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kanneliertem Lauf mit Mündungsgewinde, kannelierter Kammer und allen Top-Features der

Baureihe S 101 bei einem Rekord-Gesamtgewicht ab 2.455 Gramm.

Die neue JAGD & NATUR wartet mit einem

reichen Fundus an wertvollen Praxistipps,

an spannenden Jagderlebnissen

und aufschlussreichen Hintergrundinformationen

zu Jagd und Wildbiologie auf.

Die Mai-Ausgabe steht im Zeichen von

Rehkitzrettung, von wachsenden Rotwildbeständen,

von Auer- und Birkhuhn, von

Testberichten und Jagdkynologie. Wir garantieren

Ihnen beste Unterhaltung und

Ihr Markus P. Stähli

Chefredaktor

JAGD & NATUR 1 l 20

www.sauer.de

1 l 20 JAGD & NATUR

SEE THE UNSEEN



Erfolgreich bei

der Bockjagd.

Dank der passenden Optik

für Jäger von Jägern.

JAGD & NATUR

Inhalt

16

27

Jagd & Gesellschaft

6 Schnappschuss: Helfer in der Not

10 Rehkitzrettung mit Drohne

12 Rothirschbestände am Calanda

16 Die Tiere und wir, Teil 2

20 Paul Sonderegger, Büchsenmacher

22 Leserbriefe und -meinungen

23 Glosse: Bums vorbei

24 JAGD & NATUR-Leserreise

Wild & Wissen

26 Wild unter der Lupe: Mund und Schlund

30 Auerhahn: König der Waldhühner

38 Über Kimme und Korn: Fredy Kradolfer

40 Das Birkhuhn – ein Grenzbewohner

Revier & Praxis

45 Der silberne Bruch, Ausschreibung

Jagd & Erlebnis

46 Auf Büffeljagd in Namibia, Teil 2

Hund & Fährte

52 Schwierige Zeiten für Hund u. Hundehalter

ZEISS Victory SF 32 und ZEISS Victory V8

Optimale Voraussetzungen für die Bockjagd schafft man mit dem richtigen Equipment:

Das ZEISS Victory SF 32 verfügt über eine brillante Farbwiedergabe, ein extrem weites

Sehfeld sowie eine perfekte Ergonomie. Zusammen mit den ZEISS V8 Modellen bildet

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Titelbild: Baumbalz des Auerhahns

Foto: Horst Jegen

www.jagdnatur.ch

40

30

56

Nutzen & Kultur

56 Führige Büchse trotz Schalldämpfer

60 SUBARU e-Boxer: Fahrbericht

64 Neues aus dem Markt

66 J&N online

68 Aus- und Fortbildung

70 TV-Tipps

71 Mit Mike im Revier

72 Feine Wildgerichte

Nah & Fern

74 JagdSchweiz: Jahresbericht 2019

76 Verbände und Vereine

Zu guter Letzt

90 Marktplatz mit Kleinanzeigen

92 Freud & Leid

94 Terminkalender

95 Sonne & Mondkalender

96 Preisrätsel

97 Vorschau und Impressum

98 Blattsch(l)uss

5 l 20 JAGD & NATUR 5



Schnapp & Schuss

Helfer in der Not

Jäger sind auch Heger und Pfleger. Sie engagieren sich selbst für nicht jagdbare Wildtiere. Dies zeigt auch das

vorliegende Beispiel. Albert Good, Wildhüter und Jäger aus Berschis SG, gelang mittels einer spektakulären Aktion

die Rettung einer Waldkauzbrut. Er schreibt dazu Folgendes: «Am 20. April 2019 bekam ich ein Whatsapp-

Foto mit fünf jungen Waldkäuzen, die beim Fällen eines hohlen Baumstammes aus der Höhle gefallen sind.

Der Schnitt mit der Motorsäge war genau auf der Höhe des Nests mit den Jungen vorgenommen worden. Wie

durch ein Wunder wurde dabei nur ein Küken verletzt. Es musste erlöst werden. Vor Ort sägten wir vom hohlen

Baumstamm ein 1,5 m langes Stück ab und befestigten dieses mit Brettern und langen Schrauben auf dem

morschen Baumstrunk. Dann legten wir die jungen Käuzchen wieder zurück ins Nest.

Zwecks Kontrolle, ob die Altvögel ihre Küken weiterhin füttern würden, montierte ich eine Wildkamera. Zu

meiner Freude konnte ich beim Sichten der Bilder der ersten Nacht feststellen, dass die Eulen ihre Jungen

während der Nacht zehnmal gefüttert hatten. Die Fütterung wurde auch in den nächsten Nächten fortgesetzt.

Die Eltern brachten nebst ein paar Regenwürmern ausschliesslich Mäuse ans Nest. Dann setzte anhaltender

Regen ein – die Jungeulen wurden stark durchnässt. Ich bedeckte deshalb den Baumstamm mit einer schützenden

Eternit-Platte, welche ich dann in der Abenddämmerung wieder entfernte. Die Küken waren so tagsüber

geschützt und konnten trocknen. Das ganze Prozedere wiederholte ich die nächsten drei Tage.

6

JAGD & NATUR 5 l 20

5 l 20 JAGD & NATUR

7



Schnapp & Schuss

Am Morgen des 28. April waren nur noch zwei Küken in der Höhle. Die Fotos aus der Wildkamera zeigten, dass

die anderen Jungvögel das Nest während der Nacht verlassen hatten. Zwei Tage später war nur noch ein Küken

im Nest. Auf einer Fichte unweit des Eulennestes hörte ich einen Waldkauz kurz rufen und entdeckte ihn in

rund zehn Metern Höhe. Am Nachmittag des 1. Mai verliess schliesslich das letzte der vier Käuzchen die Baumhöhle.

Die Rettung war geglückt! Weil auf der fraglichen Wiese keine Hohlbäume mehr stehen, hat der Landwirt

als Ersatz bei einem gesunden Baum bereits wieder einen Eulenkasten aufgehängt.»

8

JAGD & NATUR 5 l 20



Jagd & Gesellschaft

Rehkitzrettung

Rehkitzrettung

ist ganz klar eine

jagdliche Handlung!

Die Rehkitzrettung mit der Drohne

bietet viele Chancen. Doch soll

sie immer unter der Leitung von

Jagenden stattfinden.

len immer frei entscheiden können, wie sie ihre Rehkitzrettung

organisieren und wen sie allenfalls beiziehen.»

Nicht tolerierbar sei es, wenn nichtjagende

Personen oder nichtjagdliche Organisationen Rehkitzrettungen

auf eigene Faust durchführten. «Rehkitzrettung

ist klar eine jagdliche Handlung – und muss es

bleiben», betont Urs Liniger. Dies nicht nur, weil Jägerinnen

und Jäger als Einzige dazu ausgebildet sind. Ebenso

wichtig ist das Image, welches die Rehkitzrettung

vermittelt. «Es kann nicht sein, dass sich dessen andere

Organisationen annehmen, um daraus Profit zu schla-

schaften sollten darauf beharren, dass dies so bleibt.»

Dass nichtjagdliche Organisationen oder Privatpersonen

ohne Beizug der lokalen Jägerschaft Rehkitzrettungen

durchführen, ist aus seiner Sicht auch gesetzlich

heikel: «Laut Bundesgesetz über die Jagd und den

Schutz wildlebender Säugetiere und Vögel dürfen Rehkitze

nur mit jagdlicher Berechtigung eingefangen werden.

Die Rehkitzrettung gehört für mich dazu.» Zudem

spiele auch der Tierschutz eine Rolle: «Stösst man bei

einer Rehkitzrettung auf ein verletztes oder krankes

Tier, dann ist nur eine Jägerin oder ein Jäger in der Lage,

Raphael Hegglin

10

JAGD & NATUR 5 l 20

Martin Ebner

Martin Ebner

Der Drohnenflug mit Wärmebildkamera ist wohl die

effizienteste Methode, um Rehkitze aufzuspüren.

Vorausgesetzt, Drohnenpilot und im Feld Suchende

sind gut ausgebildet und verfügen über ausreichend Erfahrung.

Denn es reicht nicht, sich einfach eine mit Wärmebildkamera

ausgestattete Drohen zu kaufen und

diese fliegen zu lassen. Daher bieten mittlerweile mehrere

Institutionen Drohnen-Spezialkurse zur Rehkitzsuche

an. Diese werden längst nicht nur von Jägerinnen

und Jäger besucht. Und wie sich zeigt, bieten vermehrt

Privatpersonen aus nichtjagdlichem Umfeld die Rehkitzrettung

mittels Drohnen an.

Das Heft in der Hand behalten

Drohnen fliegen zu lassen, gehört nicht zu den Kernkompetenzen

von Jägerinnen und Jägern. Und es muss

völlig in Ordnung sein, wenn sich ein Grünrock damit

nicht herumschlagen möchte. Die Hilfe von Drohnenpiloten

aus nichtjagdlichem Umfeld ist daher mehr als

willkommen – solange die Rehkitzrettung unter der Leitung

und mit Einverständnis der betroffenen Jägerinnen

und Jägern stattfindet. In diesem Punkt besteht aber

nicht immer Klarheit: Schon seit geraumer Zeit versuchen

Natur- und Tierschutzorganisationen das Thema

für sich zu besetzen, nun kommen Drohnenpiloten mit

privaten Interessen dazu. «Wir müssen das Heft unbedingt

in der Hand behalten», sagt dazu Urs Liniger von

JagdSchweiz. Er ist verantwortlich für das Ressort «Zusammenarbeit

mit anderen Organisationen».

Private nicht auf eigene Faust

Konkret fordert Urs Liniger, dass die Rehkitzrettung mittels

Drohne kein Zwang wird. «Jagdgesellschaften sol-

AJV

gen – sei es, um Sympathiepunkte zu gewinnen, oder

gar, um Spendengelder zu generieren.» Doch genau

das ist in Vergangenheit vereinzelt passiert.

Verbindliche Rahmenbedingungen

Die Rehkitzrettung mittels Drohne könnte das Problem

verschärfen, weil es nicht ganz einfach ist, diese Technologie

zu beherrschen. Es sei daher sinnvoll, wenn

Jagdgesellschaften und Jagdvereine mit privaten Drohnenpiloten

zusammenarbeiten, sagt Urs Liniger. «Jagd-

Schweiz ist dieser Technologie gegenüber klar positiv

eingestellt und arbeitet daher auch mit dem Verein

Rehkitzrettung.ch zusammen.» Es sei jetzt aber wichtig,

verbindliche Rahmenbedingungen zu schaffen. «Ziel ist

es, dass sich sowohl Jagdgesellschaften als auch die

Patentjäger und ihre Vereine auf solche berufen können

– und dies auch tun!»

Tierschutz erfordert Jagdberechtigung

Gleicher Meinung ist Urs Philipp, Jagdverwalter des

Kantons Zürich. Auch für ihn ist klar: «Rehkitzrettung

liegt in der Kompetenz der Jägerschaft, und Jagdgesell-

Martin Ebner

gesetzes- und tierschutzkonform zu handeln.» Grundsätzlich

erachte man aber auch seitens der Jagdverwaltung

die Rehkitzrettung mittels Drohnen als äusserst

sinnvoll.

Gemeinsam zum Wohl der Tiere

Beim Verein Rehkitzrettung.ch ist man sich der Problematik

bewusst: «Unser Wunsch ist es daher, möglichst

viele Jägerinnen und Jäger für die Rehkitzrettung mittels

Drohne auszubilden und an Bord zu holen», sagt

Präsident Thomas Röthlisberger, ebenfalls Jäger. Der

Verein bietet dazu umfassende Kurse an. Diese können

auch Personen besuchen, die keine jagdliche Ausbildung

haben. «Für uns ist aber klar: Rehkitzrettung soll

immer unter Einbezug der verantwortlichen Jäger stattfinden.»

Und: «Wir streben eine enge Zusammenarbeit

mit JagdSchweiz an und wollen sicher niemandem etwas

wegnehmen. Gemeinsam aber können wir viel

zum Wohl der Tiere erreichen.»

5 l 20 JAGD & NATUR

11



Rubrik Jagd & Gesellschaft

Entwicklung der

Rothirschbestände

am Calanda

Das Calanda-Massiv im Grenzgebiet von Graubünden und St. Gallen hat durch das erste Wolfsrudel

in der Schweiz europaweit Berühmtheit erlangt. Um diesen Grenzberg wandern jedoch nicht

nur die Wölfe und Steinböcke, sondern auch der Rothirsch. Das Gebiet um den Kunkelspass war

immer sehr wildreich und jagdlich interessant. Doch der Wolf hat einiges in Bewegung gebracht.

Auch beim Rothirsch, wie eine grenzübergreifende Analyse zeigt.

Dr. Adrian Arquint, AJF Graubünden

Dr. Dominik Thiel, ANJF St.Gallen

Im südlichen Sarganserland des Kantons St. Gallen

ging man lange davon aus, dass der Rothirschbestand

über die Jahre stabil ist. Dies zeigten auch die

Daten der Jagdstatistik und der nächtlichen Bestandserhebungen

der Rothirsch-Hegegemeinschaft (RHG) 2,

welche den Rothirsch in den 30 St. Galler Jagdrevieren

südlich der Seez zwischen Taminatal und Murgtal bewirtschaftet.

Über Jahre wurden hier rund 240 Stück

Rotwild erlegt. Ab dem Jahr 2016 kam jedoch Bewegung

rein. Die Taminataler Jagdgesellschaften beklagten

sich über einen rückgängigen Rotwildbestand. Im

Gegensatz dazu stiegen die Zahlen der Abschüsse und

Nachttaxationen im benachbarten Gebiet Pizol (Weisstannental

und Umgebung) auf Rekordwerte. Schnell

kam die Frage auf, wie sich der Rotwildbestand auf der

Bündner Seite des Grenzbergs Calanda entwickelt. Das

Amt für Natur, Jagd und Fischerei St. Gallen beauftragte

dazu die Wildbiologin Nicole Imesch des Büro wildkosmos,

welche die Daten der Jagdstatistik und der Bestandserhebungen

beider Kantone um den Calanda

analysierte. Das Amt für Jagd und Fischerei Graubünden

stellte dazu die Daten der drei benachbarten

Markus P. Stähli

Hirschregionen Untervaz (Ostflanke Calanda), Felsberg

(nördlich Kunkelspass) und Herrschaft-Seewis (östlich

der Autobahn Chur–Sargans) zur Verfügung. Interessant

ist diese Studie auch, weil sie Veränderungen einer

Wildart in zwei benachbarten Kantonen mit unterschiedlichen

Jagdsystemen dokumentiert.

Der Wolf führte zu Veränderungen

Erstaunlicherweise kommt die Studie zum Schluss,

dass der Bestand und der Gesamtabschuss des Rothirsches

in allen untersuchten Regionen um den Calanda

trotz Etablierung des Wolfsrudels stabil geblieben ist.

Die Abschüsse haben sich aber räumlich stark verschoben.

Die Studie konnte gut aufzeigen, dass beidseits

des Kunkelspasses in der bündnerischen Hirschregion

Felsberg und im St. Galler Taminatal der Rothirschbestand

und entsprechend auch die Abschüsse in den

letzten Jahren eindeutig und teilweise markant zurückgegangen

sind. Dies wird als Folge der Wolfsrisse und

einer relativ hohen jagdlichen Abschussquote gewertet.

Im Taminatal waren Abschuss- und Bestandszahlen jedoch

bereits Jahre vor dem Wolfsrudel rückläufig, es

hat sich mit dem Wolfsrudel aber noch verstärkt. Ganz

im Gegensatz dazu, jedoch fast gleichzeitig, haben sich

die Rotwildbestände in der St. Galler Region Pizol (Weisstannental,

sehr markant) und in der bündnerischen

Hirschregion Untervaz (leicht) erhöht, wie die Zahlen

der Nachttaxation und der Abschüsse belegen. Dies

wird von den zuständigen Wildhütern einerseits als Resultat

der Verschiebung von Rotwildeinständen, aber

auch mit Verhaltensänderungen gedeutet. Ein grosser

Teil des Rotwildes im Gebiet Pizol verbringt den Sommer

im eidgenössischen Jagdbanngebiet «Graue Hörner»

auf der Seite des Weisstannentals. Der zuständige

Wildhüter konnte dort eine markante Bestandszunahme

mit seinen Erhebungen belegen.

Wie wichtig ist die

Autobahnbrücke Bad Ragaz?

Die markanteste Entwicklung fand jedoch in der Bündner

Hirschregion Herrschaft-Seewis statt. Seit rund 15

Jahren kennt dort die Kurve der Abschüsse und Nachttaxationen

nur eine Richtung: gegen oben. Bereits das

Forschungsprojekt «Rätikon» mit zahlreichen besenderten

Rothirschen belegte, dass hier Rothirsche aus dem

benachbarten Vorarlberg, aus dem Prättigau und aus

dem Kanton St. Gallen überwintern. Die Rothirsche aus

St. Gallen verbringen den Sommer südlich der Autobahn

im Taminatal und wandern dann teilweise im

Herbst über eine schmale, geteerte Autobahnbrücke

über die Saarebene und den Alpenrhein in die sonnige

Bündner Herrschaft zum Überwintern, und im Frühling

wieder zurück (siehe Karte). Aktuell wird erneut mit

einer Fotofallenstudie die Stärke des Hirschwechsels

untersucht. Im Jahr 2009 waren es knapp 80 Stück Rotwild,

welche hin- und herwechselten. Die Zahlen im

letzten Winter waren viel geringer, was man auf den

milden Winter zurückführt.

5 l 20 JAGD & NATUR

13



Bestandsschätzung Rothirsch im Einflussbereich des Calanda-Wolfrudels

THE RIFLE THAT IS YOU

zVg

14

JAGD & NATUR 5 l 20

Die Bestandsentwicklung im Gebiet Pizol, Untervaz

und Herrschaft-Seewis zeigt, dass der Rothirschbestand

jagdlich zu wenig reguliert wird, und zwar sowohl im

Sommer- wie auch im Wintereinstand, ob mit dem Revier-

oder Patentsystem. Erschwerend kommt hinzu,

dass der Grossteil des Rotwildes im Gebiet Pizol über

den Sommer im geschützten Banngebiet steht und aus

verschiedenen Regionen in die Bündner Herrschaft zur

Überwinterung, oft nach Ende der Sonderjagd, zieht.

Auch findet der Zuzug der Rothirschpopulationen in Untervaz

und in der Herrschaft häufig ebenfalls erst nach

Ende der Sonderjagd statt.

Rafal Lapinski

Auch Wolfsrudel sind

Veränderungen unterworfen

Die Bündner und St. Galler Jagdbehörden haben ihre

Zusammenarbeit für die kantonsübergreifende Bewirtschaftung

intensiviert. Die Terminierung der Nachttaxation

wird neu in den benachbarten Gebieten abgesprochen,

damit man mögliche räumliche Verschiebungen

einordnen kann. Das vorliegende Gutachten hat auch

den Grundstein für einen vertieften gegenseitigen Austausch

gelegt.

Die Situation zeigt gut auf, wie ein Grossraubtier unabhängig

von Grenzen und Systemen wirkt und alle vor

grosse Herausforderungen stellt, weil sich Veränderungen

schnell und oft unvorhergesehen einstellen. Die

Entwicklung geht weiter: In den letzten Monaten wurden

im Calanda-Gebiet nur noch Einzelwölfe oder kleine

Gruppen beobachtet. Jüngste Sichtungen von zwei

gemeinsam jagenden Wölfen im Gebiet Pizol deuten

auf eine Neugründung eines Rudels in der Region

Schilstal und Weisstannental hin.

Das detaillierte Gutachten «Bestands- und Abgangsentwicklung

Rothirsch der Kantone St. Gallen

und Graubünden im Grenzgebiet Calanda» ist erhältlich

beim Amt für Natur, Jagd und Fischerei,

St. Gallen, E-Mail: info.anjf@sg.ch, Telefon: +41 58

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Jagd & Gesellschaft

Die Tiere und wir

Karl-Heinz Volkmar

Die TIERE und WIR

TEIL 2

Die Beziehung zwischen Mensch und Tier hat sich im Lauf der Zeit gewandelt.

Sie ist sehr komplex und gibt immer wieder zu kontroversen Diskussionen Anlass.

Tiere sind heute u. a. Transportmittel, Fleischlieferanten, Versuchsobjekte oder

Partnerersatz. Jagdpraktiker Peter A. Widmer hat sich intensiv mit der

Mensch-Tier-Beziehung auseinandergesetzt.

Peter A. Widmer

Wo wir tatsächlich hingehören

Die Menschen zählen in der Biologie zur Klasse der

Säugetiere, so wie das Rindvieh, die Pferde, Wölfe, Hirsche

und vieles andere mehr. «Lediglich» ein Tier zu

sein, hat sich in ihren Köpfen während der vergangenen

150 Jahre ausgesprochen zögerlich durchgesetzt. 1859

veröffentlichte Charles Darwin, bis heute der Evolutionstheoretiker

schlechthin, mit schwersten Bedenken

seine Hauptschrift Über die Entstehung der Arten –

und zertrümmerte die damaligen Vorstellungen von der

Entwicklung irdischen Lebens bis in ihre Grundfesten.

Unter anderem mit der These, der Mensch unterscheide

sich nur graduell, nicht grundsätzlich vom Tier. Über

Vererbungslehre war zu jener Zeit so viel wie nichts bekannt.

Dennoch hat er Recht behalten, indem er aufgrund

unermüdlichen Forschens zum Beispiel feststellte,

dass alle Lebewesen eine gemeinsame Abstammung

aufweisen. Bereits 1872 bemühte er sich, in

Peter A. Widmer

einem weiteren revolutionären Werk darzulegen, dass

neben dem Menschen auch Tiere über Gefühle verfügen.

Damit war er der damaligen Wissenschaft um

mehr als ein Jahrhundert voraus. U. a. müssen wir bedenken,

dass noch in den Achtzigerjahren des 20. Jahrhunderts

Studenten der Tiermedizin beigebracht wurde,

ihre zukünftigen Patienten würden keine Schmerzen

empfinden. Den Tieren wurde generell jegliche

Leidensfähigkeit abgesprochen. Und wer als Wissenschaftler

manchen von ihnen irgendwelche Emotionen

zutraute, lief definitiv Gefahr, mindestens belächelt

zu werden.

«Winzige» Abweichungen im Erbgut

In seinem Erbgut unterscheidet sich der Mensch, je

nach Berechnungsmodus, von seinem allernächsten

Verwandten im Tierreich, dem Schimpansen, um

«lächerliche» 1% bis 4 %. Das heisst keineswegs, dass

wir von ihm abstammen – was in Ermangelung ausreichender

Biologiekenntnisse gelegentlich behauptet

wird. «Ziemlich nah» verwandt mit ihm sind wir jedoch

schon, da wir bis vor ungefähr sieben Millionen Jahren

die gleichen Vorfahren hatten. Doch haben Sie gewusst,

dass unsere Erbmasse auch fast identisch mit

jener der Hausmaus ist und zu 50 % mit der einer

Banane übereinstimmt?

Wikipedia.de

Hat das klassische christliche Weltbild nach der Mitte des vorletzten

Jahrhunderts ebenso erschüttert wie Kopernikus auf seine Weise

drei Jahrhunderte zuvor: der englische Naturwissenschaftler Charles

Darwin (1809 –1882).

Das namengebende

Verhalten von Säugetieren:

Der Nachwuchs

wird vom Muttertier

mit Milch versorgt.

16 JAGD & NATUR 5 l 20

5 l 20 JAGD & NATUR 17



Jagd & Gesellschaft

Die Tiere und wir

Thomas Lersch, wikipedia.de

Trotzdem: Eine Maus bleibt eine Maus und

ein Mensch ein Mensch

Die wahnwitzige Idee, wir Menschen seien die «Krone

der Schöpfung», haben die Vernünftigeren unter uns

zwar seit Längerem aufgegeben. Spätestens seit wir akzeptieren

mussten, dass die Menschwerdung unendlich

lang gedauert hat. Dennoch sind wir in entscheidenden

Belangen anders als jedes unserer «Mittiere»,

selbst auffällig anders als unser «Nahverwandter», der

Schimpanse.

Dies gilt, obgleich viele Tiere ihren Kopf zu mehr gebrauchen,

als Atemluft durch Nase oder Maul zu schleusen

und Nahrung aufzunehmen. Dass sie denken und

Gefühle haben, wissen nicht einzig Naturwissenschaftler

und Philosophen, sondern ebenso u. a. Bauern, Heimtierhalter

und Jäger – natürlich bloss, wenn es sie kümmert.

Massgebende Unterschiede

An und für sich erweist sich jede Spezies auf dieser

Erde als einmalig, hat ihre charakteristischen Eigenheiten.

So gesehen ist dem Menschen eine Sonderstellung

zweifelsfrei abzuerkennen. Und im Vergleich mit

anderen Kreaturen sind unsere arttypischen Mängel

geradezu enorm.

Vieles, was wir wiederum mit Tieren gemeinsam haben,

wurde von uns längst als «unrein» mit kulturellen

Tabus belegt, d. h. von der Bildfläche verbannt, obgleich

es nach wie vor überlebensnotwendig ist. Wir haben

uns dadurch von ihnen sehr bewusst abgesetzt. Man

denke etwa an die «täglichen Bedürfnisse», die wir so

gut wie jeder Hund zu verrichten haben – nur bitte aus­

Unser nächster Verwandter im Tierreich:

der Schimpanse. Seine DNA stimmt mit

der des Menschen stärker überein als mit

jener des Gorillas.

Peter A. Widmer

«Der Tag, an dem jemand das Boot erfand, öffnete der Menschheit

ein wahres Meer von Möglichkeiten.» (Thomas Suddendorf, 2014)

serhalb der Öffentlichkeit! Oder, um auf ein ausgesprochen

umstrittenes und stigmatisiertes Gebiet hinzuweisen:

Zu vielen Tierversuchen wäre es nie gekommen,

hätte man bei aller erkannten Verwandtschaft den Tieren

nicht rundweg Minderwertigkeit dem Menschen

gegenüber zugewiesen.

Was uns allerdings genauso ins Auge springen muss:

Menschen haben das Feuer gezähmt, das Rad erfunden,

verfügen über differenzierte Sprachen und Schriften,

haben fortlaufend Werkzeuge entwickelt. Kurzum:

Sie haben Kultur und Zivilisation geschaffen. Niemand

ausser uns hat Wissen zu akkumulieren vermocht und

somit die Vergangenheit für die Zukunft nutzbar gemacht.

Im Weiteren hat es Darwin auf den Punkt gebracht:

«Ein moralisches Wesen ist ein solches, welches imstande

ist, über seine früheren Handlungen und deren

Motive nachzudenken, – einige von ihnen zu billigen

und andere zu missbilligen; und die Tatsache, dass der

Mensch das einzige Wesen ist, welches man mit Sicherheit

so bezeichnen kann, bildet den grössten von

allen Unterschieden zwischen ihm und den niederen

Tieren.» (Charles Darwin, 1871) Moral ist Tieren unbekannt,

und die Wissenschaft von den Moralen, die Ethik,

erst recht. Zu unterscheiden zwischen dem, was wir als

«gut» oder «böse» bzw. «schlecht» betrachten, vermögen

sie in unserem Sinne nicht.

Recht auf Leben und Freiheit für Tiere?

Die Menschenrechte sind aus unserem modernen Leben

nicht wegzudenken. Dabei sind sie erst 230 Jahre

alt, wurden von der französischen Nationalversammlung

im August 1789 verkündet. Dort lautet der erste

Satz von Artikel 1: «Die Menschen werden frei und

gleich an Rechten geboren und bleiben es.» In der «Allgemeinen

Erklärung der Menschenrechte» der UNO

von 1948 wird Artikel 1 durch folgenden ambitionierten

Zusatz ergänzt: «Sie (die Menschen) sind mit Vernunft

und Gewissen begabt und sollen einander im Geist der

Brüderlichkeit begegnen.»

Hier wurden Grundsätze formuliert, die es vorher in

der Menschheitsgeschichte so nicht gegeben hatte.

Grundsätze, die wir heutzutage in der abendländischen

Welt als Selbstverständlichkeit betrachten oder zumindest

betrachten sollten. Seit wenigen Jahrzehnten werden

nun immer heftigere (menschliche) Stimmen laut,

welche Rechte auch für Tiere fordern. Wohlverstanden:

Es handelt sich hierbei nicht um einen deutlich verstärkten

Tierschutz, sondern um ein prinzipiell anderes

Tierverständnis. Sämtliche empfindungsfähigen Tiere

sollen befreit werden vom Joch der Ausbeutung, das

ihnen die Menschen seit Urzeiten auferlegt haben. Ihre

Tötung wäre nur noch in festgelegten Ausnahmefällen

möglich und Fleisch als Nahrungsmittel kategorisch abzulehnen.

Jegliche Form heutiger Jagd wäre undenkbar,

wäre schlicht und einfach als gemeiner, verwerflicher

(Lust)mord, d. h. als Verbrechen zu verurteilen.

Worum es in der heutigen Tierethik geht, ist offensichtlich:

Sie versteht sich als eine Befreiungsideologie,

welche die Situation der Tiere sogar ausdrücklich vergleicht

mit jener benachteiligter Gesellschaftsschichten

oder Ethnien. Eines von vielen Problemen, die sich

durch eine solche Geisteshaltung in der Praxis stellen,

ist folgendes: Die direkt Betroffenen, die Tiere, haben

keine Ahnung von ihrem Glück, ja, sie wissen nicht einmal,

dass es einen Begriff wie «Recht» überhaupt gibt.

Tierethik ist eine durch und durch von uns erdachte

Angelegenheit, sosehr sie sich in bestimmten Kreisen

um möglichst streng wissenschaftliche Kriterien (ebenfalls

von Menschen festgelegt) bemüht. Welches Recht

auf Leben oder auf Freiheit Tiere haben, ob man sie

grundsätzlich schlachten, jagen oder sonst wie nutzen

darf, bleibt letztendlich eine Ermessensfrage des Lebewesens

Mensch. An deren Beantwortung haben Tiere

nicht den minimalsten Anteil.

Keine Rechte ohne Pflichten

Mit Rechten verbinden sich Pflichten. Das war schon

den Verkündern der Menschenrechte bewusst. Können

Tiere aber Verpflichtungen eingehen? Wohl eher nicht.

Es wäre deshalb deutlich realitätsnäher, anstatt von

Tierrechten von Pflichten der Menschen gegenüber

Peter A. Widmer

den Tieren zu reden. Denn wenn wir all die Rechte, die

wir uns ihnen gegenüber herausgenommen haben, in

die Waagschale werfen, gibt es auf der Pflichtenseite

noch immens viel zu tun.

Wer rettet die Welt? – Eine offene Frage?

In der Stadt, einst Brutstätte menschlichen Schöpfergeistes,

hat sich Wissenschaft und Kunst zunehmend

zu Künstlichkeit im Sinne von Synthetik gewandelt. Als

jemand, der die meisten Jahre seines irdischen Daseins

in sehr ländlicher Umgebung verbracht hat, unterlasse

ich es, ein eindeutiges Urteil über das Leben am Puls

eines für mich in vielerlei Hinsicht blutleeren digitalen

Zeitalters zu fällen. Ein solches würde unter Umständen

nicht sehr günstig ausfallen – von einem, der sich mit

viel Hingabe und Respekt alle möglichen Tiere hielt, sie

züchtete und (vorab zum eigenen Verzehr) auch

schlachtete. Der seit seiner Jugend mit Hunden gelebt,

mit Leidenschaft gejagt und zumindest versucht hat, in

und mit der Natur zu leben.

Eine eher rhetorische und in manchen Augen einfältige

Frage sei mir abschliessend gestattet. Nämlich die,

ob die Mehrzahl menschlicher Wesen auf unserer Erde

zurzeit eine weitgehend artgerechte Haltung erfährt.

Von vielen Tieren ist bekannt, dass sie in einer für sie

ungeeigneten Umgebung fast zwangsläufig zu Verhaltensstörungen

neigen. Der Mensch jedoch, so wird

(von ihm selbst!) behauptet, sei ja unglaublich anpassungsfähig.

– Bis zum Gehtnichtmehr?

Wildtier-Tragödie:

Weder Tierethik noch

Jagdverbot werden

sie abwenden können.

Die Probleme liegen

ganz woanders.

Ausschnitt einer

Titelseite der renommierten

österreichischen

Wochenzeitschrift

profil

von 2019.

18 JAGD & NATUR 5 l 20

5 l 20 JAGD & NATUR 19



Jagd & Gesellschaft

Zeitenwende

die Frage, warum er 52 Jahre bei Paul Sonderegger gearbeitet

habe, antwortete er in seinem prägnanten Prättigauer-Tütsch:

«Är ischt an guata Chef gsin, susch weer

i nid so lang blibä.»

Mit Vasella AG einen Nachfolger gefunden

Paul hatte lange gehofft, dass sein Sohn als gelernter

Büchsenmacher einmal in seine Fussstapfen treten

würde. Doch wie so oft wollte der Junior als Maschinenbauingenieur

eine andere Laufbahn einschlagen.

Eigentlich nachvollziehbar, wenn man bedenkt, dass

der Büchsenmacherberuf langsam, aber unaufhaltsam

den gleichen Weg geht wie alle traditionellen Handwerkerberufe.

Moderne Waffen sind heute Maschinenbau-

Erzeugnisse und von Hand wird da nur noch ganz wenig

daran gearbeitet. Vorbei sind die Zeiten, wo ein Büchsenmacher

noch eine Schlagfeder von Hand in mühsamer

Handarbeit angefertigt, gehärtet und eingepasst

hat. Wer Paul Sonderegger kennt, weiss, dass er keine

halben Sachen macht. Heuer wird er 65 Jahre alt und

wollte seinen Betrieb nach 49 Jahren Büchsenmachertätigkeit

noch übergeben, solange ein potenter Interessent

zu finden war. Diesen hat er in Romano, Orlando

und Franco Vasella gefunden. Sie kennen und schätzen

sich seit vielen Jahren und haben zusammen schon

einige Grossanlässe wie das Eidg. Schützenfest 1985

und zwei Kantonalschützenfeste als Festbüchsenmacher

erfolgreich bestritten. Die Vasella AG in Chur wird

also seinen Betrieb übernehmen und in das neue Jagd-

Zentrum Chur integrieren. Dadurch geht die Betreuung

der Kunden von Paul Sonderegger nahtlos ins Jagd-

Zentrum Chur an der Grabenstrasse 15 über. Gutscheine

und Garantieansprüche, Bestellungen und Aufträge

von Produkten, die bei Sonderegger gekauft resp. bestellt

wurden, bleiben gültig und werden weiter bearbeitet.

Paul Sonderegger wird in diesem Jahr Romano

Vasella am Mittwochnachmittag auf dem 100-m-Stand

Rossboden noch unterstützen.

Paul Sonderegger

Büchsenmacher mit Leib und Seele

Ein seltsames Gefühl beschleicht mich beim Fotografieren

der unzähligen Werkzeuge und Ersatzteile für all

die verschiedenen Waffen. Es ist, als zögen 70 Jahre

Büchsenmacherkunst im Eiltempo an mir vorbei. All die

herrliche Handarbeit, die dahintersteckt. Es ist die Zeitenwende,

die unerbittlich alle traditionellen Handwerker

beseitigt. Auch ich gehöre als alter Mechaniker dazu

und habe bei dem Anblick der halbleeren Werkstatt

heimlich eine kleine Träne verdrückt. Doch alles dreht

sich weiter ...

Fotos: Peter Vonow

Nach 72 Jahren verschwindet ein in Schützen- und Jägerkreisen

bestens bekannter Name. Doch Paul Sonderegger

hat vorgesorgt. Sein Betrieb wird in das Jagd-Zentrum

Chur der Vasella AG integriert.

Paul Sonderegger ist Büchsenmacher mit Leib und

Seele. Er war und ist ein Perfektionist und die Zuverlässigkeit

in Person. Schon sein Vater Paul war weit herum

ein Begriff bei den Schützen. Dieser hatte seine

Ausbildung seinerzeit bei Vasella in Chur absolviert und

arbeitete später bei Hämmerli in Lenzburg als Büchsenmacher,

bis er sich 1948, ein Jahr vor dem Eidg. Schützenfest

in Chur, selbständig machte. Seine Passion

waren Parabellum-Pistolen, die Jagdwaffen aus Suhl

und natürlich alle Ordonanzwaffen. Dann waren seine

Martini-Stutzer legendär. Die schossen wie Gift und

hatten so feine Stecher, dass sie schon fast schossen,

als man noch ans Auslösen dachte. Mein erster Stutzer

war ein 11er-Geradezug mit einem Hämmerli-Lauf für

800 Franken mit offener Visierung. Den habe ich heute

noch in meinem Waffenschrank. Ich kann mich auch

Peter Vonow

noch gut erinnern, wie Paul sen. mir jeweils im Trapstand

Landquart einen ganzen Plastiksack voller Schrotpatronen

verschiedenster Hersteller mit einem Augenzwinkern

in die Hand drückte und meinte: «Nimm du

diese Testpatronen mit, die schiesst hier sowieso niemand

mehr.» So konnte ich wieder ein paar Passen mit

meiner Baikal-Doppelflinte schiessen. Damals war man

noch nicht so auf Rosen gebettet und Trap nur etwas

für die «Reichen». Paul hat den elterlichen Betrieb 1983

übernommen und zügelte sein Geschäft an die Grabenstrasse.

Dorthin mitgenommen hat er Büchsenmacher

Hans Peter Pitschi, der seit 1967 bei Sonderegger

arbeitete. «Hampi», wie ihn viele nannten, ging 2012 in

Pension. Doch schon ein Jahr später stand er wieder in

der Werkstatt. Jetzt geht er also mit 73 Jahren zusammen

mit Paul in den wohlverdienten Ruhestand. Auf

Foto: Markus P. Stähli

20 JAGD & NATUR 5 l 20

5 l 20 JAGD & NATUR

21



Jagd & Gesellschaft

Glosse

Leserbriefe und -meinungen

Bums vorbei

Wer spricht denn da von ungezügeltem Naturkonsum?

Martin Ebner

JAGD & NATUR

März 2020

In seiner Kolumne «Kimme&Korn» in JAGD & NATUR

3/20 zieht Fredy Kradolfer über die Organisation «hunting4future»

bzw. den ökologischen Jagdverband Bayern

her, weil sie sich zu Gunsten der Waldverjüngung

und der Walderhaltung für eine intensivere Rehbejagung

und damit für aktiven Klimaschutz einsetzen. Dabei

versucht er, nicht nur die ökologischen Jäger, sondern

gleich auch noch die Waldökologen und ihr fundiertes

Wissen in Misskredit zu bringen. Wie kann er

den nachweislichen Zusammenhang zwischen überhöhten

Schalenwildbeständen und den vielerorts massiven

Problemen mit der Waldverjüngung als These abtun?

Was fällt ihm ein, Weiserflächen, welche europaweit

als taugliches Mittel anerkannt und angewendet

werden, um die Verbissbelastung aufzuzeigen, so abschätzig

als Schauobjekte zu bezeichnen?

Als (selbsternannte) Anwälte des Wildes täten Jäger

wie er gut daran, gewissen Tatsachen in die Augen zu

sehen, anstatt sie für ihre Zwecke zu verdrehen. Niemand,

der sich ernsthaft mit dem Thema befasst, zweifelt

daran, dass die Schalenwildbestände in der Schweiz

und in weiten Teilen Europas einfach zu hoch sind. Zumindest

markant höher als in Gebieten, welche noch

mehr oder weniger der Natur überlassen und selbstregulierend

sind. Ebenfalls muss, wer ehrlich ist, eingestehen,

dass die bisherigen Bemühungen, mit erhöhten

Abschusszahlen eine Reduktion der Bestände zu erzielen,

vielerorts untauglich waren und mancherorts nicht

einmal eine weitere Zunahme verhindern konnten. Es

braucht viel mehr Entschlossenheit und noch mutigere

Abschusserhöhungen, um Wirkung zu erzielen.

In einem Punkt teilen sicher auch die meisten Forstleute

die Meinung von Herrn Kradolfer. Auch uns macht

der zunehmende Erholungsdruck Sorgen. Auch uns ist

bewusst, dass diese gesellschaftlichen Bedürfnisse nur

schwer zu kontrollieren sind und man sich mit Verboten,

wenn man sie überhaupt durchsetzen kann, keine

Freunde machen kann. Nichtsdestotrotz muss hier festgehalten

werden, dass weder Jogger noch Biker, Spaziergänger

oder Reiter, und nicht einmal deren Pferde,

die Waldverjüngung nennenswert beeinträchtigen können.

Der vielerorts flächige Verlust von Keimlingen und

Todverbiss von anwachsenden Bäumchen ist nun einmal

in erster Linie darauf zurückzuführen, dass die

Schalenwildbestände nicht an den betreffenden Lebensraum

angepasst sind.

Es gibt wohl keine seriösen Forstleute, welche einen

Wald ohne Wild haben wollen. Wald und Wild gehören

zusammen. Die nachhaltige und auch qualitative Erhaltung

des naturnahen Lebensraums und Ökosystems

Wald ist aber nur gewährleistet, wenn der Wald nicht

übernutzt wird. Weder vom Förster noch von den Erholungssuchenden

und Sportlern, noch vom Wild und

den Jägern. Ungezügelten Naturkonsum müssen sich

nämlich Jäger genauso vorwerfen lassen, welche unvernünftig

hohe Schalenwildbestände anstreben oder

erhalten wollen, um möglichst viel Anblick und Jagderfolg

zu haben.

Beat Philipp, Forstingenieur, Untervaz

Hinweis der Redaktion

Lesermeinungen sind uns ausgesprochen wichtig.

Beim Verfassen von Leserbriefen bitten wir Sie,

Folgendes zu beachten: Um die Themenvielfalt zu

gewährleisten, sollten die Briefe nicht zu umfangreich

sein. In der Kürze liegt bekanntlich die Würze!

Ferner benötigen wir immer den Absendernamen

und die vollständige Adresse.

Leserbriefe geben nicht unbedingt die Meinung

der Redaktion wieder. Wir behalten uns eine Auswahl

und sinngemässe Kürzungen vor.

Jetzt stecken auch wir Jäger mittendrin in CO-

VID-19. Es ist Ende April 2020 und wir hören

seit Monaten nur noch COVID-19, am Morgen

beim Aufstehen und Einschalten des Radios,

am Abend beim Hören der Kinderstunde. Die

Bombardierungen in Syrien und die Wildschweine

an der polnisch-deutschen Grenze

mit ASP, auch so ein gefrässiger Virus, alles

Schnee von gestern. Jetzt ist «COVID-19» der

meistgegoogelte Suchbegriff und nicht mehr

«Wie werde ich Millionär». Dabei ist dieses

Virus so etwas von unsichtbar und nicht einmal

ein Lebewesen. Dieser Meinung sind jedenfalls die Virologen.

Man kann die Viren aber zumindest als «dem Leben nahestehend»

betrachten. Wie dem auch sei, Tierchen oder nicht

Tierchen, unter dem Mikroskop sehen sie wunderschön aus,

sind aber im realen Leben aktuell «die grösste Bedrohung der

Menschheit».

Dabei fing alles so friedlich an, zumindest für uns Europäer.

Weit, weit weg im Osten gibt es ein Land, das nennt man China.

Die Chinesen, 1,5 Mrd. an der Zahl, sind ein besonderes Völkchen.

Sie sind arbeitsam, tragen häufig einen Mundschutz, weil

die Luft in ihren Grossstädten «chrottenschlecht» ist und haben

besondere Essgewohnheiten. Ihre Vorliebe gilt allem, was in der

freien Natur so kreucht und fleucht. Und sie kaufen dies alles auf

ihren grossen Märkten. Beispielsweise Fledermäuse. Diese Viecher

sollen, so jedenfalls eine mögliche Erklärung, COVID-19 auf

den Menschen übertragen haben. Andere sind der Ansicht, dass

das Gottes Strafe an den Menschen sei, weil diese mit der Natur

derart zerstörerisch umgehen würden. Nur die Chinesen wissen

ganz genau, wie der Hase gelaufen ist. Kein Geringerer als der

GröLaZ (Grösster Laveri aller Zeiten) soll dem CIA unter dem

Decknamen «America first» den Auftrag gegeben haben, eine Division

mit COVID-19 infizierter Flughunde über den grossen

Teich ins Reich der Mitte zu verschieben. António Guterres, Generalsekretär

der UNO, hat das zwar umgehend dementiert und

der Klimaerwärmung die Schuld in die Schuhe geschoben.

So oder so: Ob Gott, GröLaZ, Flughunde oder Klima, jetzt haben

wir die Bescherung und müssen damit klarkommen. Aber

was geht das uns Jäger an? Vordergründig gar

nichts, aber auf den zweiten Blick sehr viel. Wir

erinnern uns: Ende der Neunzigerjahre des

letzten Jahrhunderts fielen plötzlich Vögel vom

Himmel. Der Grund war schnell gefunden.

H5N1 hiess das Zauberwort, im Volksmund

«Vogelgrippe». Wir Jäger mussten ausrücken

und alles vom Himmel herunterholen, was etwas

wackelig dahergeflogen kam. Bums, eine

Eiderente, Bums eine Schnepfe, Bums ein

Graureiher. Geschützt oder jagdbar war keine

Frage mehr, 3-mm-Schrote waren gefragt, und

der Schutz der Geflügelzuchtanlagen hatte erste Priorität. Das

Virus war zwar, wie heute COVID-19, für das menschliche Auge

unsichtbar, doch es manifestierte sich in fliegender Weise in der

Form seines Trägers als Federvieh am Himmel.

Mit COVID-19 ist jetzt alles völlig anders. Wir hocken zuhause,

der Feind ist in uns, die Schiessstände sind geschlossen, bald

geht die Rehbockjagd auf. Und es gilt «Bums vorbei», Hahn in

Ruh. Denn, kaufen Sie mal Munition beim Waffenhändler! Laden

geschlossen. Und ohne Munition kein Bums, kein Einschiessen,

kein Schiessnachweis, rein gar nichts. Die Einsicht, vor ein paar

Wochen lieber eine Schachtel 7x64 als WC-Papier zu hamstern,

kommt zu spät. Ja, möglicherweise hat der Jagdkollege noch ein

paar Patronen übrig, das Stück für zwanzig Franken. Aber vielleicht

schiesst der bleifrei und nicht mehr Teilmantel Rundkopf

wie Sie. Wieder nichts. Und so werden Sie beim Aufgang der

Bockjagd zwar gewohnheitsmässig mit Waffe und geschärftem

Messer auf der Kanzel sitzen, den abnormen Prachtsbock jedoch

auf 50 Schritte unbeschossen vorbeiziehen lassen. Vielleicht

reicht es gerade noch für ein Fotoshooting. Deshalb mein Tipp:

Entscheiden Sie sich für «Bums vorbei», fordern Sie vom Verpächter

des Reviers einen Aufschub des Pachtzinses und widmen Sie

sich als Angehöriger der besonders gefährdeten Altersgruppe

65+ den Revierarbeiten: Salzlecken anlegen, Pirschsteige rechen

und endlich mal am Zwangswechsel zum Nachbarrevier eine

Kanzel aufstellen. Sind sie noch jünger und fit, dann nehmen Sie

sich bitte des jagdlichen Nachwuchses an. Diana und Hubertus

sind wunderschöne Namen, jedenfalls stimmiger als Corona.

22 JAGD & NATUR 5 l 20

5 l 20 JAGD & NATUR

23



Rubrik

JAGD & NATUR-Leserreise

Leser-Jagdreise Thema

Jagen auf

GUT MARIENHOF/ Werratal

Direkt am «Grünen Band», und damit am Schnittpunkt

der beiden Naturparks Meissner-Kaufunger Wald

und Eichsfeld-Hainich-Werratal gelegen, zeichnet sich

das Gebiet um den Marienhof durch seine urwüchsige

Natur und seinen grossen Artenreichtum aus.

Der Schweizer Jagdveranstalter CAPRA ADVENTURES

kennt das Revier «Gut Marienhof» seit einigen Jahren.

Mittlerweile verbindet ihn mehr als nur eine rein geschäftliche

Beziehung zu den Freiherren. Selten erleben

Jägerinnen und Jäger eine Drückjagd, die so perfekt

vorbereitet und durchgeführt wird. An zwei Tagen

bejagen wir die privaten Reviere des Frhr. Hubertus u.

Peter Frhr. Roeder v. Diersburg auf Schwarz- und Rehwild.

Die grossflächig angelegten Treiben dauern rund

drei Stunden. In den vergangenen Jahren war die Strecke

immer sehr gut und vielfältig.

Nach dem 1. Jagdtag feiern wir gemeinsam die St.-

Hubertus-Messe und geniessen am Abend in den Barockstallungen

des Guts Marienhof ein gediegenes

Schüsseltreiben.

CAPRA ADVENTURES hält die Schützenzahl bewusst

niedrig. Denn es geht primär um die Qualität

der Jagd. Der Jagdveranstalter hat für Sie, geschätzte

Leserinnen und Leser, ein Paket zusammengestellt,

welches Sie begeistern wird. Profitieren Sie

von diesem tollen Angebot. Erlebnisreiche Jagdtage

im herrlichen Werratal warten auf Sie!

Termin: 30.10–31.10.2020

(Anreise: 29.10.)

2-tägige Drückjagd

Spezialpreis:

Teilnehmer:

749.– Euro statt 799.– Euro

30 Schützen

Im Preis inbegriffen: Erlegung von Keilern, Überläufern,

Frischlingen, weiblichem Rehwild und Kitzen.

Die genaue Freigabe erteilt der Jagdleiter vor Ort.

Gediegenes Schüsseltreiben nach dem 1. Jagdtag.

Im Preis nicht inbegriffen: Reisekosten, Hotelübernachtungen

(Buchung erfolgt durch Veranstalter),

Versicherungen, Deutscher Jagdschein

Weitere Infos unter:

www.capra-adventures.com

Preis- und Programmänderungen vorbehalten.

Aus dem 18. Jahrhundert stammen die beiden ältesten

Gebäude des Marienhofes, das Berghaus

und der sogenannte Barockstall, die lange Zeit als

L-förmiges Ensemble die einzige Bebauung auf der

Hochebene darstellten. Erst im 19. und frühen 20. Jahrhundert,

nachdem das Rittergut Völkershausen 1872 in

den Besitz von Otto Frhr. von und zu Gilsa übergegangen

war, wurde der Hof durch den Bau weiterer Wohnund

Stallgebäude zu einem Carrée geschlossen.

Nach Jahren, während derer der Marienhof sein Einkommen

hauptsächlich aus Landwirtschaft und Pferdezucht

bezogen hatte, wurde der Betrieb mit dem Jahr

1995 auf «neue Füsse» gestellt. Heute stehen der Wald

und die Forstwirtschaft im Vordergrund. Als Forstconsulter

betreut das Unternehmen neben dem eigenen

Wald weitere Forstbetriebe nach den Prinzipien der

nachhaltigen, der ökonomischen und ökologischen Erfordernissen

angepassten Forstwirtschaft.

ANMELDUNG

Hiermit melde ich mich zur Teilnahme an der JAGD & NATUR-Leserreise 2020

«Drückjagd auf GUT MARIENHOF» verbindlich an und ersuche um Terminbestätigung.

Name Vorname Geburtsdatum

24 JAGD & NATUR 15 l 20

1 l 20 JAGD & NATUR 25

Adresse

Telefon

Datum

E-Mail

Unterschrift

Einsenden an: CAPRA ADVENTURES, J & N-Leserreise, Kapellstrasse 26, 2540 Grenchen



Wild & Wissen

Mund und Schlund

WILD UNTER DER LUPE

essen, wohl aber Nektar schlürfen, Obstsäfte oder gar

Blut. Wer Festes zu sich nehmen möchte, braucht Zerkleinerungswerkzeuge

wie Zähne, Kauplatten oder einen

Kaumagen. Aber genug der Allgemeinheiten. Haben

wir im letzten Monat die Nahrung erschnüffelt

(JAGD & NATUR 4/2020), gehen wir jetzt daran, sie zu

spüren, zu schmecken, hineinzubeissen, zu schlucken.

Der Mund

Die Grösse der Mundhöhle richtet sich nach der Ernährungsweise.

Beutegreifer müssen in ihrem Mund viel

mehr Platz haben als Pflanzenfresser, die ein Büschel

nach dem anderen aufnehmen können. Die Mundhöhle

ist von Schleimhaut ausgekleidet, die einerseits als

Zahnfleisch auf die Zahnansätze umschlägt, andererseits

teilweise verhornt wie am sogenannten harten

Gaumen, der auch noch mit Querleisten ausgestattet

ist, die dem Transport der Nahrung nach hinten dienen.

Lippen haben beim Fleischfresser eigentlich nur mimische

Funktion, bei Pflanzenfressern arbeiten sie als

Tast- und Greiforgan. Am Grund der Mundhöhle liegt

die Zunge, die wiederum bei den verschiedenen Tierarten

unterschiedlicher nicht sein könnte. Die längste

Zunge des Tierreichs hat das Chamäleon – mehr als

doppelt so lang wie Körper und Schwanz gemeinsam.

Die Zunge besteht aus mehreren Muskeln, die in alle

Raumrichtungen ausgerichtet sind, was die enorme Beweglichkeit

erklärt. Denken wir dabei an das Umfassen

eines Grasbüschels durch eine Wiederkäuerzunge oder

das Wasserschöpfen durch die dazu schüsselförmig gehaltene

Hundezunge. Ohne Zunge geht gar nichts; kein

Kauen, kein Saugen, kein Schlucken, keine artgemässe

Lautäusserung, kein Tasten und Schmecken. Für die

letzten beiden Funktionen hat die Zungenschleimhaut

kleine Fortsätze gebildet, die Sensoren für den Tastsinn,

das Temperaturfühlvermögen und den Geschmack

enthalten. Wie wir das schon vom Riechen her

kennen, gibt es Empfängerzellen für verschiedene Reize.

Beim Geschmackssinn sind das die Qualitäten süss,

sauer, salzig, bitter, umami (fleischig) und fettig. Im

Speichel gelöste Moleküle liefern diese Reize an die

Empfängerzellen, die dann über Nervenbahnen die

Meldung machen – «du kaust an einem Lederschuh –

bist du nicht Vegetarier?» Je schneller sich die kleinen

Teilchen bewegen, desto kräftiger wird der Geschmack,

deshalb rühren wir unser Essen um. Die Geschmacksempfindung

wächst auch mit der Temperatur. Ich schätze,

gefrorenes Gras schmeckt nach gar nichts. Die

Schwelle, ab der ein Geschmack zu empfinden ist, ist

bei bitter am geringsten. Das heisst, es braucht nur eine

geringe Konzentration, um bitter zu erkennen. Dies ist

eine Schutzfunktion, da giftige Substanzen meist auch

bitter schmecken. Welche Geschmacksqualitäten welches

Tier erkennen kann, ist ebenfalls sehr verschieden.

Rehen zum Beispiel, die ja als Konzentratselektierer

gelten, ist diese Auswahl nur durch einen gut ausgebildeten

Geschmackssinn möglich. Generell müssen

Pflanzenfresser einen hoch entwickelten Geschmackssinn

haben, um bei der Vielzahl an Pflanzen bekömmliche

von unverträglichen unterscheiden zu können.

Markus P. Stähli

Mund und

Schlund

Mit der Besprechung des Verdauungsapparates

begeben wir uns ins Zentrum

des Lebens. Erschliessung, Erwerb, Aufnahme

und Verwertung von Nahrung

sind dessen Grundlage. In der ersten

Folge erfahren Sie Überraschendes und

Spannendes zu Mund und Schlund.

Dr. Beatrix Sternath-Neumayer

Begrenzte Ressourcen und Konkurrenzdruck haben in

der Evolution zu den originellsten Anpassungen geführt,

sei es in Bezug auf Gebiss, Verdauungssäfte, Magenaufbau

und mehr. Denken wir nur an den Falkenzahn,

den Siebschnabel des Flamingos, die Barten des

Wales oder die aushängbaren Kiefer eines Python.

Vereinfacht gesehen ist der Verdauungstrakt ein an

beiden Enden offenes Rohr mit verschiedenen funktionellen

Abschnitten. Seine Aufgabe ist es, Nahrung aufzunehmen

und aufzubereiten zum Bau und Ersatz von

Zellen und Geweben und zur Bereitstellung von Energie.

Nun gibt es, wie wir wissen, verschiedene Nahrungstypen:

Fleisch-, Pflanzen- und Allesfresser mit all

ihren Zwischenformen. Es gibt Nahrungsgeneralisten

wie den Fuchs und Spezialisten wie den Koala. Wir kennen

Weidegänger wie Hirsch und Murmeltier, Sammler

wie das Eichhörnchen und Jäger, die erbeuten, töten

und fressen. Mechanismen und Organe der Nahrungsaufnahme

richten sich nach Art und Struktur der Nahrung.

So kann man mit einem Saugrüssel kein Schnitzel

Menschen verfügen über 2000 bis 4000 Geschmacksknospen,

Pferde über 35 000, Hühnervögel

schmecken kaum etwas. Katzen und etliche andere reine

Fleischfresser haben in der Entwicklungsgeschichte

ein Gen verloren, wodurch sie kein süss schmecken

können. Die Kritik mancher Gruppierungen, industrielles

Katzenfutter enthielte als Lockstoff Zucker, ist also

von der Warte der Katze aus blanker Unsinn. Aber bleiben

wir bei der Zunge. Sie muss auch daran arbeiten,

die Nahrung im Mund zu bewegen, sie zwischen die

Zähne zu befördern und zuletzt nach hinten in den Rachen.

Ausser dem Nahrungserwerb dient sie auch der

Das Chamäleon mit

seiner blitzschnellen,

beweglichen Zunge,

die länger als der

eigene Körper ist

26 JAGD & NATUR 5 l 20 5 l 20 JAGD & NATUR 27

Rehlecker mit

ein seitigem

Zungenbein

Beatrix Sternath

Depositphotos



Wild & Wissen

Raubwild hat ineinandergreifende

Reisszähne und ein

Scherengebiss.

Körperpflege, der Lautgebung und teilweise der Temperaturregelung

(Hecheln). Räuber, v. a. Katzenartige,

können aufgrund der stark verhornten Papillen auf ihrer

Zunge auch mit der Zunge Nahrung abraspeln. Die kleinen

Speicheldrüsen, die sich zusätzlich zu den grossen,

die rund um den Mund liegen, auf der Zunge befinden,

helfen, den Nahrungsbrei Richtung Schlund gleiten zu

lassen.

Karl-Heinz Volkmar

Die Zähne

Das zweitwichtigste Werkzeug in der Mundhöhle sind

die Zähne. Sie dienen dem Erfassen der Nahrung, dem

Zerreissen, Raspeln und Mahlen, aber auch dem Graben,

der Verteidigung und dem Imponieren. Die Zahn-

«Modelle» reichen dabei von reinen Schneidewerkzeugen

bei den Katzenartigen, scherenartig ineinandergreifenden

Reisszähnen bei Katzen- und Hundeartigen,

über Quetsch-Backenzähne der Schweine zu den

schmelzfaltigen Mahlzähnen der Pflanzenfresser, speziell

der Wiederkäuer. Diese wiederum begnügen sich im

Oberkiefer mit einer harten Gaumenplatte statt Schneidezähnen.

Klar, sagen Sie? Ich habe schon Bauernkinder

kennengelernt, die nicht wussten, dass ihre Kühe

oben keine Zähne haben. Wie stehts mit Jägerkindern

und ihrem Wissen über Hirschzähne? Und wissen die

vielleicht sogar, dass Hasen und Nagetiere keinen Zahnwechsel

haben, sondern die Zähne zeitlebens wachsen?

Ist die Nahrung fertig «zubereitet», gelangt sie an einen

verkehrstechnisch neuralgischen Punkt – den

Schlundkopf. Hier kreuzen einander Nahrungs- und Atmungsstrasse;

und siehe da, es gibt selten Unfälle. Und

das geht so: wenn die Zunge einen Bissen nach hinten

schiebt, hebt sich das sogenannte Gaumensegel nach

oben und deckt damit den Zugang zu den Nasenhöhlen

zu, der Atemstrom ist damit blockiert. Nach unten dichtet

der Kehldeckel den Kehlkopf, den Eingang in die

Luftröhre, ab. Der Bissen kann somit im Augenblick des

Schluckens von der unter der Nase liegenden Mundhöhle

in die über dem Luftstrom befindliche Speisröhre

gedrückt werden. Erst dann wird für die Atmung wieder

auf Grün geschaltet. Genial, nicht? Noch ausgeklügelter

muss die Sache beim Wiederkäuer funktionieren. Denn

da kehrt sich die Richtung des Bissens ja im Moment

des Aufwürgens um.

Speiseröhre und Mägen

Die Speiseröhre, die nun die Nahrung an ihren Bestimmungsort

bringen soll, läuft im Hals- / Trägerbereich erst

über, dann neben der Luftröhre, zieht dann über dem

Herzen durch die Brusthöhle ans Zwerchfell, wo sie

durch eine genau bemessene Engstelle in die Bauchhöhle

eintritt und in den/die Magen/Vormägen mündet.

Man muss sie sich als sehr dehnbares Rohr vorstellen,

dessen Schleimhautauskleidung im Ruhezustand

in Längsfalten liegt. Die Bewegung der Nahrung erfolgt

durch Peristaltik, eine fortlaufende Muskelbewegung

ähnlich wie die des Darmes. Beim Wiederkauen erfolgt

dieser Transport wiederum rückläufig.

Die drei Vormägen unserer (Wild)Wiederkäuer gehören

übrigens entwicklungsgeschichtlich und funktionell

zur Speiseröhre. Erst der Labmagen ist als Gegenstück

zu den einhöhligen Mägen, wie etwa des Schwarzwildes,

zu verstehen. Davon aber das nächste Mal …

Wie immer wollen wir auch einen Blick auf die Vogelwelt

werfen. Gerade im Hinblick auf den vorderen Verdauungsapparat

sind hier der Vielfalt keine Grenzen

gesetzt. Der Schnabel, der die Mundhöhle einschliesst,

dient hier nicht nur den unterschiedlichsten Nahrungsaufnahmetechniken,

sondern auch der Aerodynamik im

Flug. Er besteht aus Horn und wächst kontinuierlich.

Teilweise, wie etwa beim Auerhahn, wird er auch in

grösseren Teilen gemausert. An der Spitze sitzen oft

Tastkörperchen, vor allem beim Wassergeflügel, für die

Nahrungswahl unter Wasser, aber auch beim Stecher

der Schnepfe – ein «Essbesteck», das mich durch seine

elegante Effizienz mit dem kleinen Pinzettchen an der

Spitze besonders fasziniert.

Die Zunge der Vögel …

… ist ebenfalls der Ernährungsform angepasst und besitzt

in der Regel wenig Geschmackspapillen. Wohl aber

haben Vögel Speicheldrüsen. Diese sind vor allem für

Körnerfresser wichtig, um die Nahrung gleitend zu machen.

Eine Besonderheit der Vogelspeiseröhre ist bekanntlich

der Kropf. Er dient der Speicherung (Birkhuhn,

Schneehuhn!), dem Einweichen und Aufquellen und

somit der Vorverdauung schwer verarbeitbarer Nah-

Beatrix Sternath

rungsbestandteile wie eben Körner, Nadeln usw. Vom

Kropf wird der vorbereitete Brei wiederum per Muskelkraft

in den/die Mägen befördert. Je nach bevorzugter

Nahrung gibt es bei Vögeln drei Magentypen, aber auch

davon wollen wir das nächste Mal reden.

Wussten Sie, dass …

… Fische einen ganz ausgezeichneten Geschmackssinn

besitzen? Bei manchen von ihnen sind bis zu 20 % des

Gehirnvolumens mit der Auswahl der Nahrung beschäftigt.

Im Aquarium kann man beobachten, wie sie Partikel

aufnehmen, testen, und teilweise wieder ausspucken.

Kinder tun das mitunter auch, nur nicht immer zur

Freude ihrer Mütter.

… neugeborene Fleisch- und Allesfresser am vorderen

Zungenrand ganze Büschel von Papillen haben?

Man kann davon ausgehen, dass sie sie zum Ertasten

und Erschmecken ihrer Milchquelle benutzen, wohl

auch zum «Andocken».

… die meisten afrikanischen Warzenkeiler Rechts-

«händer» sind? Da sie ihre Waffen zum Graben benutzen,

ist bei älteren Stücken stets eine mehr oder weniger

deutliche Asymmetrie aufgrund einseitiger Abnutzung

zu erkennen. Die Trophäe kann dadurch durchaus an

Besonderheit gewinnen.

Die Autorin

Dr. Beatrix Sternath-Neumayer ist Tierärztin,

Nationalpark-Rangerin und Jägerin.

Eingang in die

Speiseröhre,

darüber die

Stimm ritze

(Eingang in

die Luftröhre)

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28

JAGD & NATUR 5 l 20

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Wild & Wissen

Auerhahn

König der

Waldhühner

Stolz marschieren die Auerhähne in

diesen Wochen mit gefächertem Stoss,

gesenkten Flügeln, gesträubten Bartfedern

und hochgestrecktem Hals

auf der Balzarena umher. Doch diese

schein bar heile Welt täuscht über

die Pro bleme unseres grössten

Waldhuhns hinweg.

Martin Merker

Der geheimnisvolle Einsiedler urtümlicher Nadelwälder

Unter den vielgestaltigen Hühnervögeln gibt es eine

ganze Anzahl von Vertretern, deren Paarungskleid

zum Prächtigsten gehört, was die Vogelwelt an Formen

und Farben zu bieten hat. Ohne Zweifel haben Fasane

und Pfauen die Fantasie der Hofschneider beflügelt,

wenn sie Gala-Roben für orientalische Potentaten kreierten.

Einige Hühnervögel, zum Beispiel Pfauen, wurden

gezähmt und als Ziergeflügel in den Parkanlagen

der Mächtigen gehalten. Der ostasiatische Bankiva-

Hahn ist nicht nur hübsch, er ist auch der Stammvater

der Haushühner, die für das Frühstücksei sorgen.

Bedrohter Kulturflüchter

Nicht allein in tropischen und subtropischen Regionen

hat das Hühnervolk Arten von traumhafter Schönheit

hervorgebracht, einige haben sich in der gemässigten

und der borealen Zone entwickelt. Als imposantester

Vertreter der Waldhühner besiedelt der Auerhahn die

aufgelockerten Waldstrukturen der Taiga. In diesen menschenleeren

oder sehr dünn besiedelten Weiten liegt

die Urheimat dieses ausgesprochenen Kulturflüchters.

Als die letzte grossflächige Vergletscherung Europas von

einer Warmzeit abgelöst wurde, folgte ein Teil der überlebenden

Population den sich zurückziehenden Eismassen

nicht nach Norden, sondern in die Höhe und wurde

in den Koniferenwäldern sesshaft. Zoologen unterscheiden

12 Unterarten, die in teilweise voneinander isolierten

Lebensräumen vom Kantabrischen Gebirge und den

Pyrenäen bis nach Mittelsibirien vorkommen. In den

Ostkarpaten ist das Auerwild noch gut vertreten, spärlicher

auf dem Balkan. Mit etwa 500 000 Hähnen der

Form Tetrao urogallus urogallus erweist sich die skandinavische

Population als kopfstärkste. Restvorkommen

der grössten Unterart, Tetrao urogallus major, in

Zentral- und Westeuropa beschränken sich auf die höheren

Lagen der Mittelgebirge und auf die montane

Höhenstufe in den Hochgebirgen, wo der Buchen-

Mischwald in Nadelhölzer übergeht. Im Alpenbogen

verfügt Österreich über gut besetzte Reviere, die in einigen

Bundesländern bejagt werden. Aber auch in unserem

Nachbarland schrumpft die Zahl dieser stolzen

Vögel, vor allem in den Randgebieten der Verbreitung.

In den Schweizer Alpen hat sich der stark rückläufige

Bestand in Teilpopulationen aufgesplittert, die nicht

mehr miteinander in Verbindung stehen. Auerhühner

findet man noch in Graubünden, in den Schwyzer Voralpen,

in Luzern, Appenzell und in St. Gallen. Im Neuenburger

und im Waadtländer Jura sind viele Balzplätze

verwaist. In der übrigen Westschweiz, im Wallis und

Tessin sind die Vorkommen erloschen. Auch in Deutschland

stellt man eine negative Populationsentwicklung

fest. Auf weniger als einem Zehntel der einstigen Ausdehnung

des Lebensraums lebt heute noch Auerwild.

Ging man im Schwarzwald, einem Hauptverbreitungsgebiet,

vor 90 Jahren von fast 4000 balzenden Hähnen

aus, wird heute von Fachleuten ihre Zahl noch mit

200 Individuen beziffert, und ihr Areal ist auf 450 km²

geschrumpft, und dies trotz der gegen Ende des

20. Jahrhunderts eingeleiteten forstlichen und anderen

Massnahmen zur Aufwertung des Lebensraums. Weniger

dramatisch ist die Abnahme in den bayerischen

Voralpen und Alpen.

Der Hahn – schillernder Waldkönig

Bei den Auerhühnern unterscheiden sich Hahn und

Henne markant, sowohl in ihrem Aussehen als auch in

der Grösse und dem Gewicht. Je nach der Jahreszeit

wiegt ein Hahn der mitteleuropäischen Unterart bis zu

6 kg, die Henne ein Drittel weniger. Der urtümlich aussehende

Hahn passt zu seinem Lebensraum, dem mit

Bartflechten behangenen, ungepflegten Gebirgswald.

Die Form des markanten, dunklen Kopfes gemahnt an

eine Echse. Über den braunen Augen wölben sich blutrote

Hautwülste empor, die sogenannten Rosen, die

beim balzenden Hahn anschwellen und weithin leuch-

5 l 20 JAGD & NATUR

31



Rubrik Wild & Wissen

Auerwild Thema

ten. Der kräftige, elfenbeinerne Hakenschnabel gleicht

dem eines Raubvogels. Unter der Kehle sitzende, spitz

zulaufende Federn sträuben sich in der Erregung zum

schwarzen Kehlbart. Dachziegelartig legen sich die

schiefergrauen, fein gemusterten Halsfedern übereinander.

Als Zeichen übler Laune plustert der Hahn die Halskrause

drohend auf. Prachtvoll ist der durch das einfallende

und reflektierte Licht blaugrün schillernde Brustschild,

der von weissen Achselflecken eingerahmt wird.

Milchschokoladebraune Deckfedern der Schwingen setzen

einen weiteren farblichen Akzent. Auf der Unterseite

des Leibes dominiert Schwarz im vorderen Bereich und

spielt gegen den Unterstoss ins Graubraune mit weissen

Gefiederpartien. Ein Blickfang sondergleichen ist der bis

zu 40 cm lange Stoss, den der werbende Hahn zum

halbrunden Fächer spreizt. Achtzehn, gelegentlich zwanzig

oder auch nur sechzehn schwarze Schaufeln bilden

das Rad. Die darüber liegenden, helleren Deckfedern

des Oberstosses weisen weisse Endbinden auf. Oft sind

die Schaufeln mit mehr oder weniger weissen Punkten

und Flecken verziert und erlauben als persönliches

Merkmal die Identifizierung des Trägers. Als Altersmerkmal

dient das Ende der Schaufeln, das beim jüngeren

Vogel abgerundet, beim älteren wie mit der Schere gerade

abgeschnitten ist. Ausserdem sind die Stossfedern

des Junghahns deutlich kürzer als jene eines älteren

«In den Schweizer Alpen hat sich

der stark rückläufige Bestand in

Teilpopulationen aufgesplittert.»

Exemplars. Ausgewachsen ist ein Hahn erst mit drei Jahren.

In freier Wildbahn sind ihm bis zu 13 Jahre beschieden.

Im Lauf der Zeit wird sein Federkleid dunkler. Ausserhalb

der Paarungszeit ist der Hahn wesentlich

unauffälliger und bewegt sich mit enganliegendem Gefieder

geschickt auf dem hindernisreichen Waldboden.

Der Saum von seitlichen Hornstiften an den Zehen erleichtert

das Waten in flaumigem Schnee.

Hier war ein Auerhahn unterwegs.

1

Zeichnung und Farbe des Gefieders tarnen die Henne.

Winterlosung hat sich unter

einer Waldföhre angesammelt.

Darstellung eines Auerhahns,

Holzschnitt im Vogelbuch von Conrad Gessner (1557)

Die Henne – unauffällige Schönheit

Die Henne bringt nur 1,5 bis 2,5 kg auf die Waage und

steckt in einem unauffälligen Kleid, das seine fein gemusterte

Schönheit erst aus der Nähe offenbart. Sie hat

so wenig Ähnlichkeit mit dem Hahn, dass der eminente

Schweizer Gelehrte Conrad Gessner im 16. Jahrhundert

glaubte, er habe es mit zwei verschiedenen Arten zu

tun. Als Bodenbrüter ist das Auerhuhn darauf bedacht,

den scharfen Augen seiner Feinde zu entgehen. Reglos

sitzt es 26 Tage in seiner Nestmulde auf dem sechs bis

acht Eier umfassenden Gelege und vertraut auf die tarnende

Wirkung seines Brutkleides. Auf die rötlich braune

oder graue Grundfarbe des Gefieders zaubern helle

und dunkle Sprenkel und die dunkelbraune Querbänderung

ein Muster, das mit dem Waldboden verschmilzt.

Am orangefarbenen Brustschild lässt sich die

Auerhenne von der ihr ähnlichen, etwas kleineren Birkhenne

unterscheiden. Auch die flaumigen Küken stecken

in einem Camouflage-Anzug. Bei drohender Gefahr

ducken sie sich und sind kaum mehr auszumachen.

Werbender Troubadour

Den sagenumwobenen Waldschratt haben wohl auch

damals, als es noch viele gab, nur wenige Leute aus eigener

Anschauung gekannt. Der Naturkundeunterricht

fand im Museum oder im Wirtshaus im Schwarzwald

statt, wo neben Geweihen an der Wand öfter ein in dramatischer

Pose ausgestopfter Auerhahn im Lauf der

Zeit vom Blickfang zum Staubfänger mutierte. Nur Jäger

und jagdbeflissene Förster stiegen in aller Herrgottsfrühe

zu den Schlafbäumen und Balzplätzen des Urhahns

auf und liessen sich vom einzigartigen Naturschauspiel

verzaubern, das im April/Mai über die Bühne geht. Auerhähne

sind begnadete Selbstdarsteller, tragen eine

32 JAGD & NATUR 5 l 20

5 l 20 JAGD & NATUR 33



Rubrik Wild & Wissen

Gamsbrunft Auerwild Thema

«In der Jägersprache heissen

die einzelnen Teile der Strophe

‹Knappen-Triller-Hauptschlag-

Schleifen›. »

übersteigerte Männlichkeit zur Schau, duellieren sich

leidenschaftlich und verstehen es, ihre bunt schillernde

Hochzeitsrobe und sich selbst im besten Licht zu zeigen.

Wo der Bestand noch gut ist, finden sich bereits im

Vorfrühling mehrere Hähne auf den traditionellen Balzplätzen

ein und besetzen und verteidigen kleine, aneinandergrenzende

Reviere gegen Rivalen. Tagsüber ruhen

sie in ihren grösseren Wohngebieten und gehen

auf Nahrungssuche. Beim Eindunkeln fallen sie auf einem

ihrer bevorzugten Schlafbäume ein, musizieren

noch ein Weilchen und richten sich für die kurze Nacht

ein. Noch ehe der Morgen graut, erheben sie ihre Stimme,

wenn sich der Raufusskauz mit ein paar melancholischen

Rufen von der Bühne verabschiedet und in sein

Tagesversteck zurückzieht. Vorerst lässt der erwachende

Troubadour in längeren Abständen einen doppelten,

hölzern klingenden Klicklaut hören, schnalzt dann zwei-,

dreimal hintereinander, setzt die Tonkaskade beschleunigend

fort und endet sie mit einem scharfen Plopp.

Mit rhythmisch wetzenden, an strapazierte Bettfedern

erinnernden Geräuschen, dem sogenannten Schleifen,

treibt er die Strophe zum Höhepunkt und beginnt wieder

von vorn. Zum Schleifen reckt der Hahn das Haupt

gegen den Himmel, öffnet den Schnabel und wird von

dem ekstatischen Finale derart gebeutelt und abgelenkt,

dass er für Sekunden nichts zu hören scheint. In

der Jägersprache heissen die einzelnen Teile der Strophe

«Knappen-Triller-Hauptschlag-Schleifen». Mit dem

merkwürdigen Gesang unterstreicht der Hahn den An-

Ein hell gefärbter Hahn

18 Schaufeln runden sich zum Halbrad.

Konfrontation an der Reviergrenze in nebliger Morgenfrühe

Kehlbart, Hakenschnabel und Rosen sind auffällige Merkmale.

Ältere Hähne sind dunkler.

spruch auf seinen Balzbezirk und markiert Präsenz. In

Pausen horcht der «Rapper» in die schwindende Nacht

hinaus, ob sich Rivalen zu Wort melden. Der Gesang

des Auerhahns ist diskret und auch, wenn kein Bach

rauscht oder der Wind durch die Wipfel faucht, nur etwa

100 bis 200 Meter weit zu vernehmen. Etwas weiter

dringt der Hauptschlag, den man oft als einzigen Teil

der Strophe registriert. Wenn dann die Singdrosseln

und andere Tonkünstler ihre Arien in den werdenden

Morgen schmettern und flöten, ist der Auerhahn nur

noch schwer auszumachen. Zum akustischen Imponiergehabe

gehört auch das von lautem Schwingenschlagen

begleitete Wechseln des Baums. Wenn genügend

Licht auf den Waldboden dringt, rauschen die Minnesänger

auf einmal von ihrem Ast, gleiten durch die

Stämme und fallen am Boden ein. Oft eilen sie zur

Grenze ihres Minireviers, wo schon der Nachbar die

Klingen wetzt. Die beiden Streithähne machen sich

gross, plustern die Halskrause auf, verbeugen sich abwechselnd

und unterbrechen ihre heruntergehaspelten

Verse immer wieder und lassen das sogenannte Kröchen

hören, ein lautes, röchelndes Husten. Rasche Ausfälle

werden gekontert, man paradiert nebeneinander

her, bis man sich frontal gegenübersteht. Mit angelegtem

Gefieder und s-förmig gebogenem Hals wird mit

dem Schnabel gefochten, gehauen und gestochen und

versucht, den Gegner am Kopf und Hals zu packen und

mit prügelnden Schwingen zu traktieren. Die Schläge

hallen weithin durch den Wald. Der Sieger kann sich

gute Chancen bei den Damen ausrechnen, die in der

zweiten Aprilhälfte auftauchen und ihre Wahl treffen.

Der werbende Hahn paradiert in Imponierhaltung singend

hin und her und ersetzt manchmal das Schleifen

durch einen Flattersprung. Wenn der Hahn nur noch

leise knappt, ist er in Gesellschaft einer oder mehrerer

Hennen, die vor ihm her wuseln und deren Umrisse

sich kaum vom Waldboden abheben. Ein mehrere Tage

währendes Geplänkel endet damit, dass die Umworbe-

34

JAGD & NATUR 5 l 20

5 l 20 JAGD & NATUR

35



Rubrik Wild & Wissen

Auerwild

Jetzt steht das Steinwild unten im Tal.

Reviergesang im Morgengrauen

Perfekt getarnt kauert die Henne

neben ihrem Verehrer.

nen die Flügel abspreizen und sich ducken, worauf der

Hahn sie besteigt, im Nacken packt und kopuliert.

Faktoren für den Rückgang

Auerhühner teilen ihren Lebensraum mit potenziell gefährlichen

Prädatoren. Um 1900, als die Art in Mitteleuropa

noch keineswegs bedroht und bis ins Flachland

verbreitet war, wurden Fuchs, Marder, Habicht, Uhu,

verwilderte Miezen, Dachs und Rabenvögel kurzgehalten,

Adler und Wildschwein waren selten, Luchs und

Wolf ausgerottet. Inzwischen sind die Bestände der

Beutegreifer stark bis sehr stark angewachsen, bei

gleichzeitigem Schrumpfen der Auerhuhn-Biotope. Prädatoren

suchen die Balzplätze gezielt auf. Als ich an einem

Morgen vergeblich auf einen Hahn wartete, fand

ich seine Überreste unweit vom Balzplatz – samt einer

Schwungfeder des Steinadlers. Mehrmals versuchten

Füchse, im Dämmerlicht tanzende Gockel zu überrumpeln.

Einmal waren zwei Baummarder mit ähnlichen

Absichten unterwegs. Der Habicht jagt auch im Auerhuhnrevier

und gilt, neben Fuchs und Marder, als wichtigster

Feind. Mit scharfem Blick schleichen Luchse

durch die Wälder der Alpen, Voralpen und des Jura, in

Letzterem auch Wildkatzen. Dachse und Wildschweine

spüren Gelege auf, und in vielen Gebieten haben sich

die gefrässigen Borstentiere explosionsartig vermehrt.

Auf die Eier und die Küken haben es auch die Rabenvögel

abgesehen. Prädation wird dann ein Problem, wenn

nur noch einzelne Hähne die Stellung halten. In gut besetzten

Revieren kann die Population den einen oder

anderen Abgang verkraften.

In Mitteleuropa ist eine Reihe von Faktoren für den

Rückgang des Auerwildes verantwortlich, oft sind es

mehrere gleichzeitig. Ohne Zweifel spielt die Verschlechterung

und Fragmentierung des Lebensraums

eine Hauptrolle. Der Umbau des Waldes in profitorientierte

Fichten-Monokulturen liess die sonnenhungrige

Zwergstrauch- und Krautschicht verkümmern. Und mit

ihr verschwanden Waldameisen und andere Insekten,

Schnecken, Spinnen als lebenswichtige Eiweisslieferanten.

Idealerweise liegt ein Auerhuhn-Biotop in einem

ausgedehnten, strukturierten Bergwald mit vielen

Grenzlinien und stufigen Rändern. Althölzer und Koniferen

dominieren. Ein lückiger Kronenschluss lässt eine

artenreiche Bodenvegetation und Kleinlebewesen gedeihen.

Kontraproduktiv ist der hierzulande praktizierte

überrissene Bau von Forststrassen, die Verdunkelung

der Wälder durch grossen Holzvorrat und Kronen-

Beim Schleifen beutelt es den Sänger.

schluss und das Fällen von beliebten Schlaf- und Balzbäumen

am Tanzplatz. Abträglich für das Gedeihen der

Küken sind nasskalte Wochen nach dem Schlüpfen, sie

leiden an Unterkühlung, müssen oft gehudert werden

und finden nicht genug Nahrung. In einem geschwächten

Organismus gewinnen Parasiten schnell die Oberhand.

Adulte Vögel finden den Tod, wenn sie schlecht

sichtbare Zäune oder Stahlseile anfliegen. Welche Auswirkungen

saurer Regen und Luftverschmutzung auf

Auerhuhn-Lebensräume haben, ist erst ansatzweise

erforscht. Ein Kapitel für sich sind die vom Menschen

verursachten Störungen. Ungebremst nimmt das Ausmass

der Freizeitaktivitäten Jahr für Jahr zu, und der

Wald muss als Tummelplatz herhalten. Kritisch wird es

insbesondere in der kalten Jahreszeit, wenn jede Flucht

viel Energie kostet. Um die für das Wild unerträgliche

Situation zu entschärfen, haben viele Gemeinden auf

ihrem Gebiet Winterruhezonen ausgewiesen und mit

einem Betretungsverbot von Dezember bis April belegt.

Solche Verbote nützen nur dann etwas, wenn ihnen

Nachachtung verschafft wird. Der Forstdienst hat es in

der Hand, in den wenigen verbliebenen Kerngebieten

Auerhuhn-taugliche Waldstrukturen zu erhalten und

weitere zu schaffen. In weniger geeigneten Wäldern sinken

Überlebens- und Fortpflanzungsrate. Wo keine arttypische

Gruppenbalz mehr stattfindet und der Kontakt

mit anderen, mehr als 10 km entfernten Vorkommen

mangels «Trittsteinen» nicht mehr möglich ist, droht Inzucht.

36

JAGD & NATUR 5 l 20

35 l 20

JAGD & NATUR

37



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«Alles ist möglich!» – nach dieser Devise

lebt ein grosser Teil der Menschheit,

zumindest von jenen, die das

Privileg haben, nicht in einem Entwicklungsland

zu leben. Auch im Zu sammenhang

mit der Jagd ist diese Devise

ziemlich verbreitet: Es ist möglich, mittels

Nachtsichttechnik in dunkler

Nacht Schweine zu erlegen. Es ist

möglich, mittels eines guten Spektivs

von weit unten festzustellen, ob es

sich lohnt hochzusteigen oder ob der

aus der Ferne ausgemachte Steinoder

Gamsbock aus der Nähe betrachtet

gar nicht schussbar ist. Es ist möglich,

zu Hause auf dem Sofa festzustellen,

ob sich evtl. gerade Sauen auf der

Kirrung befinden oder nicht. Und man

muss auch nicht mehr stundenlang

nach seinem Hund suchen. Der GPS-

Sender an seinem Halsband verrät uns

in Echtzeit, wo er gerade steckt.

Und dann, mitten in diesem (uns

meist gar nicht mehr bewussten) Machbarkeitswahn,

zeigt uns die Natur plötzlich,

wie machtlos wir gegen sie sind:

Mittels eines nur im Mikroskop erkennbaren

Virus zwingt sie uns zur Besinnung.

Die Devise «alles ist möglich»

wird durch «nichts geht mehr» ersetzt.

Natürlich sind auch Erdbeben, Lawinenniedergänge

oder Hochwasser riesige

Naturgewalten. Aber deren Auswirkungen

sind lokal begrenzt und wir

können uns heute mindestens ein

Stück weit davor schützen. Aber all

jene, die gemeint haben, der Mensch

sei mächtig über die Natur, sind durch

einen klitzekleinen Covid-19 eines

Besseren belehrt worden.

Kein Mensch, und sei er auch ein

noch so begnadeter Kaffeesatz-Leser,

kann voraussagen, wie lange unser

Tun und Lassen noch von diesem

Winzling namens Covid-19 bestimmt

wird. Und vor allem nicht, wie nachhaltig

die durch ihn ausgelöste Krise unser

zukünftiges Denken und Handeln

beeinflussen wird. Wird der Geo-

Schock z. B. auch unter uns Jägerinnen

und Jägern zu noch mehr Demut und

Ehrfurcht vor der Natur führen?

Natürlich (bzw. hoffentlich) gehört

die grosse Mehrheit der Jägerinnen

und Jäger zu den überdurchschnittlich

naturverbundenen und -bewussten

Menschen. Alles jagdliche Tun ist eng

mit der Natur verbunden. Aber sind

wir uns immer, wenn wir mit Pulver

und Blei in dieser Natur zugange sind,

bewusst, dass wir nicht deren Herr

und Meister sind? Wir rühmen uns,

meines Erachtens zurecht, mit der

Jagd etwas zum Ausgleich der durch

unsere Zivilisation beeinträchtigten

natürlichen Zusammenhänge beizutragen.

Und wir sind bestrebt, einen Mittelweg

zu finden zwischen jenen

Forstkreisen, für die nur ein totes Reh

ein gutes Reh ist, und jenen, die am

liebsten alle Rehe überleben lassen

würden. Im Glauben daran, dass die

Natur die Probleme schon selbst regeln

werde.

Das Finden dieses Mittelwegs verlangt

uns Jägerinnen und Jägern viel

Sensibilität ab. Wenn wir dies mit noch

mehr Demut und Achtung vor der Natur

machen, wird dies unserer Sache

sicher nur gut bekommen!

***

PS: Ich hatte mir so fest vorgenommen,

nicht (auch noch) über Corona

zu schreiben. Wie Figura zeigt, ist es

mir nicht gelungen, diesen Vorsatz zu

verwirklichen. Der verd… Virus hat einem

halt schon ganz schön fest im

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Wild & Wissen

Birkwild

Das Birkhuhn – ein Grenzbewohner

Das Birkhuhn ist in den Alpen ein typischer Bewohner der

Waldgrenze. Der Mensch beeinflusst sein Leben in verschiedener

Hinsicht. So kann das Birkhuhn je nach Umständen als Kulturfolger

oder als Zivilisationsflüchter gelten.

Beatrice Nussberger*

Markus P. Stähli

Birkhühner können

sowohl Zivilisationsflüchter

als auch

Kulturfolger sein.

Einst Kulturfolger …

Als Bewohner der Übergangszone zwischen Wald und

offenen Landschaften profitierte das Birkhuhn vom Auflichten

des weit verbreiteten dichten Waldes. Natürlicherweise

existiert diese Übergangszone bei uns

an der Waldgrenze oder in Moorlandschaften. In den

Alpen war das Birkhuhn lange Zeit Nutzniesser der alpwirtschaftlichen

Nutzung. Holzschlag für die Gewinnung

von Brennholz und Weideflächen senkte die

Waldgrenze. Die anschliessende extensive Beweidung

hielt die Landschaft grossflächig offen und sorgte für

ein Mosaik an Zwergstrauchbeständen sowie Krautund

Grasvegetation, welches dem Birkhuhn Nahrung

und Deckung bietet. Insofern konnte das Birkhuhn als

Kulturfolger gelten. Heute verliert das Birkhuhn aber in

einigen Regionen (zum Beispiel im Tessin) an Lebensraum,

weil die Alpwirtschaft aufgegeben wird und die

einst beweideten Flächen verwalden. Gleichzeitig wird

die Bewirtschaftung in anderen Regionen intensiviert.

Dadurch verschwinden Zwergsträucher und weitere

Kleinstrukturen, was dem Birkhuhn ebenfalls nicht behagt.

… und heute Zivilisationsflüchter

Zivilisationsflüchter ist das Birkhuhn, weil es empfindlich

auf Störungen durch den Menschen reagiert. Eine

Studie der Vogelwarte Sempach und der Universitäten

Bern und Wien belegt, dass Störungen im Winter zum

Rückgang von Birk- und Auerhuhn beitragen. Kotanalysen

zeigten, dass die Vögel mehr Stresshormone ausschütten,

wenn Wintersportler in der Nähe sind –

selbst, wenn sie nicht flüchten. Der Stoffwechsel wird

so angetrieben, Energie wird verbraucht, und auf die

Dauer verschlechtert sich die Kondition der Tiere. Bei

einer Flucht aus der schützenden Schneehöhle verbrauchen

die Vögel noch mehr Energie und setzen sich

40 JAGD & NATUR 1 l 20 5 l 20 JAGD & NATUR 41

Markus P. Stähli



Wild & Wissen

Thema

Markus P. Stähli 3x

Wikipedia.de

bensräume aufwerten oder bei Zählungen mithelfen.

Genaue Datenerhebungen bei geschossenen Tieren

ermöglichen zudem wissenschaftliche Arbeiten, etwa

zur Genetik oder zu Lebensraumverschiebungen.

Die Vogelwarte Sempach schreibt in ihrem Standpunkt

zur Vogeljagd: «Die Birkhahnjagd kann nur unter

Einhaltung eines sehr geringen Jagddrucks weiterhin

toleriert werden.» Der Jagddruck ist je nach Kanton sehr

unterschiedlich. Während in Graubünden pro Jagdsaison

und Person nur ein Birkhahn erlegt werden darf,

sind es im Wallis sechs (maximal zwei pro Tag). Im Tessin

wurde die erlaubte Jagdstrecke pro Person seit

1964 von acht Hähnen schrittweise auf heute drei reduziert.

Gesenkt wurde auch die Zahl der Jagdtage (von

23 in den 80er-Jahren auf aktuell 9); gleichzeitig nahm

die Anzahl Jagdlizenzen ab.

Erlegte Birkhähne CH 2009–2018

Birkwildbalz – eindrückliches

Naturschauspiel

ihren Feinden aus. Dadurch sterben die Tiere eher oder

pflanzen sich im Folgejahr schlechter fort. Denn im Winter

ist ein sparsamer Umgang mit den knappen Ressourcen

überlebensnotwendig.

Fatale Störungen

Untersuchungen im Wallis zeigten denn auch, dass die

Birkhuhndichte in ungestörten Gebieten im Schnitt

50 % höher war als in Gebieten nahe an Skistationen.

Gemäss einer weiteren Studie im Wallis mieden die

scheuen Vögel sehr stark begangene Zonen – wie etwa

Skigebiete – völlig. Offiziell ausgeschiedene Skipisten

nahmen zwar zum Zeitpunkt der Studie nur 10 % des

untersuchten Birkhuhn-Lebensraums ein. Dennoch

störten Wintersportler die Vögel auf drei Vierteln der

Untersuchungsfläche. Fatalerweise leben die Birkhühner

im Winter genau in den Bereichen, in denen Skifahrer

das Vergnügen abseits der Pisten suchen. Denn das

Birkhuhn legt seine Schneehöhlen gerne an Schattenhängen

an, wo der Schnee lange locker bleibt. Und oft

sind es gerade diese Nordhänge mit Pulverschnee, die

auch für Varianten- und Skitourenfahrer interessant

sind. Die Bergstationen von Skiliften werden zudem

häufig auf übersichtlichen Kuppen im Waldgrenz-Bereich

angelegt. Genau dort sind die bevorzugten Birkhuhn-Balzplätze.

Aufgrund der grossen Fläche mit potenziellen Konflikten

sind Schutzgebiete sehr wichtig für die Birkhühner.

Mehrere kleine, gut platzierte Wildruhezonen bieten

den im Winter besonders ortstreuen Birkhühnern den

effektivsten Schutz.

Jagddruck: kantonal

stark unterschiedlich

Das Birkhuhn wird in der Roten Liste der Schweiz als

potenziell gefährdet eingestuft. Es gehört nicht zu den

national geschützten Arten. Die Jagd ist noch in den

folgenden Kantonen erlaubt: Graubünden, Wallis, Tessin,

Waadt, St. Gallen und Glarus. In den beiden letztgenannten

werden aber jährlich nur noch eine Handvoll

Vögel geschossen. Erlaubt ist die Jagd nur auf den

Hahn.

Dass gemäss der Roten Liste bedrohte Vogelarten

wie Birk- oder Schneehühner in der Schweiz weiterhin

bejagt werden, sorgt immer wieder für Diskussionen.

Jagd-Befürworter berufen sich auf die lange Tradition

und darauf, dass die Jagd eine starke Raufusshuhn-Lobby

bildet. Diese setze sich für den langfristigen Erhalt

dieser Arten ein – beispielsweise dadurch, dass sie Le­

Anzahl

700

600

500

400

300

200

100

0

2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 2018

Additive und kompen satorische

Sterblichkeit

Die beiden Begriffe werden häufig im Zusammenhang

mit der Jagd verwendet. Ein Sterblichkeitsfaktor

(Jagd, Prädation durch Raubtiere usw.), der additiv

(zusätzlich) wirkt, führt insgesamt zu einem

tieferen Bestand. Kompensatorische (ausgleichende)

Sterblichkeit bedeutet, dass Tiere zwar sterben,

aber der Bestand insgesamt gleich bleibt. Dies entweder,

weil die Tiere im betrachteten Jahr aus anderen

Gründen sowieso umgekommen wären

oder weil sie durch ihren Tod die Überlebenschancen

der Artgenossen verbessern. Auch ein Ausgleich

über einen grösseren Fortpflanzungserfolg

fällt darunter. Verbesserte Überlebenschancen ergeben

sich beispielsweise, indem mehr Nahrung

verfügbar ist oder weniger Tiere krank sind.

Quelle: jagdstatistik.ch

42

JAGD & NATUR 5 l 20

1 l 20 JAGD & NATUR 43



Wild & Wissen

Revier & Praxis

Schweissprüfung

«DER SILBERNE BRUCH»

auf künstlicher Wundfährte – Ausschreibung

Im Morgengrauen

wird die Henne

beschlagen.

Der lokale Bestand ist zwar hauptsächlich durch die

Wetterbedingungen während der Brutzeit und die Intensität

an menschlichen Störungen bestimmt. Die

Jagd kann jedoch zumindest in einigen Regionen für

den Rückgang des Birkhuhns mitverantwortlich sein.

Eine Studie mit Daten vom Kanton Tessin wies eine additive

Wirkung der Jagd auf die Sterblichkeit der Hähne

nach. Zudem führt dort die Jagd zu einem unnatürlichen

Geschlechterverhältnis, das heisst, zu einem

deutlich tieferen Anteil an Hähnen als in einer unbejagten

Population. Dies hat kleinere Balzplätze zur Folge,

was es den Hennen erschwert, den geeignetsten

Hahn auszuwählen. Durch die Abnahme des Jagddrucks

(Anzahl Jagdtage und Vögel) in den letzten Jahrzehnten

näherte sich das Geschlechterverhältnis wieder etwas

dem natürlichen Zustand von 1:1 an. Studien an Raufusshühnern

in anderen Ländern bestätigen die überwiegend

additive Sterblichkeit durch die Jagd. Die Autoren

der Studie betonen deshalb, wie wichtig Jagd-

Beschränkungen und ein sorgfältiges Monitoring eines

bejagten Bestands sind.

Balz ermöglicht Monitoring

Weil Birkhühner ausserhalb der Balzzeit relativ versteckt

leben, wird die Balz genutzt, um Informationen zum

Bestand zu gewinnen. Zwar sind oft nur die Hähne

sicht- und zählbar – die Hennen lassen sich nur ab und

zu auf dem Balzplatz blicken. Das Geschlechterverhältnis

liegt aber in unbejagten Beständen nahe bei 1:1,

deshalb lässt sich aus der Zahl der Hähne die Bestandsgrösse

dennoch abschätzen. Ein solches Monitoring findet

idealerweise im Mai statt – in dieser Zeit ist die

Balzaktivität in den Alpen auf dem Höhepunkt. Die BeobachterInnen

beziehen die Zählstandorte bereits vor

der Morgendämmerung, denn die Balz der Hähne beginnt

lange vor Sonnenaufgang: Ende Mai kann sie

schon um 4.40 Uhr starten. Die Zähler befinden sich

mindestens 50 bis 100 Meter vom Balzplatz entfernt,

um die Vögel nicht zu stören. Neben dem eigentlichen

Balzplatz gibt es immer wieder Hähne, die alleine balzen.

Um Doppelzählungen zu vermindern, werden

auch zu- und wegfliegende Hähne rapportiert. Die Balz

geht meist zwischen 7.30 und 8.00 Uhr zu Ende – dann

können sich die durchfrorenen Beobachter an die Wärme

begeben.

Die Daten des Monitorings sollen helfen, besonders

sensible Gebiete zu finden und diese dann durch Information

oder Schutz besser zu betreuen. Sie dienen

auch der Erfolgskontrolle der Schutzmassnahmen in

bestehenden Wildruhezonen und dem Anpassen dieser

Ruhezonen.

* Kurzfassung eines Textes von Thomas Neuenschwander

(2019): «Das Birkhuhn – ein Grenzbewohner», Fauna Focus

52, 12 Seiten, Original erhältlich bei Wildtier Schweiz auf:

www.wildtier.ch/shop.

Markus P. Stähli 2x

• Ausarbeitung der Fährte ohne Richterbegleitung

• Wildschweiss mit Fährtenschuh (1dl) gespritzt

• Fährtenlänge: ca. 1000–1100 Meter

• Min. 3 Winkel, 3 Wundbetten und 3 Verweiser

• Stehzeit: ca. 20 Stunden

Datum: Sonntag, 16. August 2020

Raum: Prättigau (Grüsch) GR

Anzahl Gespanne: maximal 14

Meldeschluss: 15. Juni 2020

Zulassungsbedingungen

• Nachweis einer bestandenen

Schweissprüfung 1000-m-Übernachtfährte

• Nachweis der Jagdberechtigung

• Die Prüfung ist für alle zur Jagd erlaubten Hunde

im Alter von mindestens 2 Jahren offen.

Anmeldungen

sind per E-Mail (sb-pruefung@gmx.ch) zusammen mit den

nachstehend aufgeführten Unterlagen dem Prüfungsleiter

einzureichen:

• Ahnentafel mit dem Namen des Besitzers

und den genauen Angaben des Hundes

• Nachweis einer bestandenen 1000-m-Schweissprüfung

• Nachweis der Jagdberechtigung

Der Prüfungsleiter entscheidet in eigener Kompetenz über

die Auswahl der Gespanne und der Reserve-Gespanne.

Es wird kein Nenngeld erhoben.

Ich freue mich auf deine Anmeldung!

Jürg Obrist, SB-Prüfungsleiter

44

JAGD & NATUR 5 l 20

1 l 20 JAGD & NATUR 45



Jagd & Erlebnis

Jagd in Namibia

Auf Büffeljagd

in Namibia Teil 2

Die erlebnisreiche Jagd in der faszinierend

wilden Landschaft Namibias findet ihre Fortsetzung.

Stefan Dudli erzählt uns von der

erfolgreichen Pirsch auf Hippo und Büffel,

und er erklärt uns dabei, warum es in vielen

Gebieten Afrikas keine Alternative zum

nachhaltigen Jagdtourismus gibt.

Stefan Dudli

Der Kopf wiegt nach einem fröhlichen Abend und

einigen Gläsern Rotwein zu viel etwas schwerer

als sonst, als wir beim anbrechenden Tag bei einem

stärkenden Kaffee beratschlagen, was wir heute

bejagen wollen. Schliesslich hätte ich nicht erwartet,

dass ich bereits am zweiten Jagdtag einen kapitalen

Büffel erlegen würde. Aber Gunter hat wohl schon mit

der Gunst von Diana gerechnet. Zusätzlich zu einigen

Antilopen hat er noch ein Hippo-Permit beantragt und

angesichts des Fleischmangels der einheimischen Bevölkerung

auch eines erhalten. Wir sollen es einfach

mal versuchen. Nun gut, etwas interessiert hat mich die

gestrige Begegnung mit dem alten Bullen schon gemacht.

Und so einfach scheint die Jagd nun auch wieder

nicht zu sein, nachdem ich vor zwei Tagen das misstrauische

Verhalten des alten Einzelgängers selbst hautnah

erleben konnte. Dieses Mal tausche ich die

Teilmantel- mit einer Vollmantelpatrone, aber wiederum

im dicken Kaliber. Im Camp betrachte ich den perfekten

Treffpunkt anhand eines alten, von der Sonne

gebleichten Schädels des Flusspferdes und merke mir,

wo das Hirn liegt und damit der Schuss platziert werden

muss. Denn es ist sehr selten, vor allem bei dem vorherrschenden

schlechten Äsungsangebot an Land, dass

wir die zwei Tonnen schweren Kolosse an Land antreffen

würden. Damit bleibt nur die Jagd am Wasser, und

dort ragt nur ein Teil des Kopfes über die Wasseroberfläche.

Der Aufenthaltsort dieser Tiere ist Chance und

Herausforderung zugleich. Die dichten Schilfgürtel bieten

ihnen eine ausgezeichnete Deckung, die sie nur für

das Grasen auf dem Grund des Wassers verlassen.

Dann bietet sich aber eine reelle Möglichkeit auf einen

alten Bullen, wenn dieser zum Luftholen zur Oberfläche

auftaucht. Das kann aber mehrere Minuten dauern

und nur die leichten Bewegungen des Wassers verraten,

wo er erscheinen könnte.

Dem Hippo gilts!

Wir pirschen einige erfolgversprechende Hippo-Pools

an, ohne aber Anblick zu haben. Die Sonne brennt inzwischen

unerbittlich auf uns herab, die Temperatur

liegt bereits weit jenseits der 30-Grad-Marke. Da treffen

wir einen jungen Hirten, der mit seinen knochigen

Rindern schon seit dem Morgengrauen unterwegs ist.

Er hat früh am Morgen hinter der nächsten Buschgruppe

einige Flusspferde im Wasser gesehen. Das klingt

gut, zumal wir uns ja gar nicht so weit entfernt befinden.

Doch wenn ein Einheimischer dir von einer nahen

Buschgruppe entfernt berichtet, dann heisst das noch

lange nicht, dass du schnell dort bist. Afrika ist gross,

und da haben die Begriffe von nah und fern eine andere

Bedeutung als bei uns. Wir sind aber motiviert und

nehmen auch in Kauf, dass wir das Gebiet wegen des

Windes von der anderen Seite angehen müssen. Quer

geht es durchs Schilfgebiet mit Rinnsalen und teils

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5 l 20

JAGD & NATUR

47



Jagd & Erlebnis

Jagd in Namibia

modrigen Wasserstellen, die unsere bald nicht mehr

modeschaufähigen Schuhe und Beinkleider aushalten

müssen. Ich bin schon etwas stolz auf meine Frau, die

ihre Afrikatauglichkeit einmal mehr unter Beweis stellt.

Aber es lohnt sich. Ein Blick aus sicherer Entfernung

durch das lichter werdende Schilf bestätigt uns vier

ausgewachsene Flusspferde mit einem Kalb. Wir müs-

Justus und Derek

mustern vor der

Bergung des Bullen

die Umgebung.

sen näher ran und pirschen vorsichtig, jede Deckung

ausnützend, bis an den Rand des Pools. Nun sind Geduld

und ein gutes Auge gefragt, um die Tiere bei einem

kurzen Auftauchen sauber anzusprechen. Und

richtig, ein alter Bulle, nur an wenigen Merkmalen von

den drei Kühen zu unterscheiden, taucht ab und zu für

wenige Momente auf … Zu kurz für einen sauberen

Schuss! Sein Kopf zeigt zahlreiche Spuren heftiger

Kämpfe mit seinen Artgenossen und erleichtert uns

das Ansprechen. Endlich gibt er mir nach einer nicht

enden wollenden Zeit einige Sekunden, die ich nutze.

Auf den Schuss taucht er weg. Nun gilt es, eineinhalb

bis zwei Stunden zu warten, bis die Gase des gärenden

Mageninhalts den Bullen an die Wasseroberfläche treiben.

Da tut die Zigarre gut, um die Zeit zu verkürzen.

Schon nach wenigen Minuten zieht ein imposantes

Krokodil zehn Meter vor uns seine Kreise. Es ist wohl

vom Blut des verendeten Hippos angezogen worden.

Nun ist warten angesagt.

Nach genau 90 Minuten haben wir die Gewissheit,

dass die Jagd erfolgreich war. Der beschossene Bulle

taucht an der Wasseroberfläche auf. Mit einem einfachen

Einbaum paddeln unsere zwei Jagdführer zum

Bullen, binden ihn an ein Seil und ziehen ihn über das

Wasser. Mit vereinten Kräften, die Bergemannschaft

des für die Fleischzuteilung bestimmten Dorfes ist in

der Zwischenzeit auch eingetroffen, werden die zwei

Tonnen an Land gezogen. Alle sind zufrieden. Die einen

freuen sich über das viele Fleisch für die nächsten Wochen

und die Jäger über den glücklichen Ausgang einer

spannenden Jagd.

Fleischjagd ohne Trophäen

Es ist Mittwoch, als Gunter einen Anruf vom MET erhält,

welches kurzfristig Fleischpermits zu sehr moderaten

Preisen ausstellt, um die Dörfer in der Balyerwa Conservancy

versorgen zu können. Bei dieser Jagdart geht

es nicht um Trophäen, sondern lediglich um Fleischgewinnung

für die einheimische Bevölkerung. Das entschädigt

für so manchen Ernteverlust in den ohnehin

schon kargen Maisfeldern. Die Trophäen bleiben beim

Staat und werden jährlich versteigert, wobei der Erlös

wiederum dem Hegegebiet zufliesst, etwa zur Finanzierung

der Schulen. Ein zweiter Büffel, nur des Erlebnisses

willen, reizt mich und ich sage zu. Tags darauf geht

es wieder los, mit dem Ziel, einen reifen, aber nicht zu

kapitalen Bullen zu suchen. Schon nach einer Stunde

finden wir frische Fährten einer grösseren Herde. Die

Losung ist vom heissen Wind noch nicht ausgetrocknet,

sodass wir die Suche aufnehmen, immer wieder den

Wind prüfend. Wir sind schon bald auf Tuchfühlung mit

den Büffeln. Ein grandioses Erlebnis. Hier sind ein paar

ausgesprochen gute Bullen in der Herde, denen aber

noch das Alter fehlt. Lange folgen wir der Herde, die

sich aber weit verstreut in einem Waldgebiet eingestellt

hat. Am Schluss steht ein alter Büffel, aber die Schussdistanz

ist zu weit. Wir gehen kein Risiko ein, da die

Büffel als äusserst schusshart gelten und wir keine Lust

auf eine gefährliche Nachsuche haben. Wir verhalten

uns ruhig, da eine alte Kuh mit ihrem Kalb bis auf wenige

Meter an uns heran äst. Jetzt dürfen wir uns nicht

mehr bewegen, bis sie endlich mit der Herde wegzieht.

Ich erinnere mich an eine Beschreibung der Büffel des

berühmten Schriftstellers Robert Ruark: «Der Büffel ist

so gross und gemein und schwer zu bremsen. Er schaut

dich an, wie wenn du ihm Geld schulden würdest.»

Dann umschlagen wir die Tiere, müssen aber streng auf

den Wind achten. Es ist kein einfaches Unterfangen,

denn viele Augenpaare prüfen dauernd die Umgebung.

Und in den heissen Stunden des Tages ist der Wind

gerne unstet. Als wir einen kleinen Waldstreifen durchpirschen,

ist klar, dass zwei gute Bullen in der Herde

stehen. Wir können sie noch nicht richtig ansprechen.

Beide scheinen aber alt genug zu sein. Wir postieren

das Dreibein und lassen die Tiere in einer Distanz von

30 bis 40 Metern an uns vorüberziehen. Endlich steht

der eine Bulle frei und ich halte auf die Schulter. Auf

den Schuss zieht er flüchtig mit der Herde weg, steht

aber nach 80 Metern wieder. Ich bin wohl etwas zu

hoch abgekommen, nicht untypisch für einen Jäger aus

Europa. Ich mache einen kleinen Stellungswechsel. Der

zweite Schuss beendet die Jagd und wir hören das

death bellow des verendenden Bullen. Wir sind erleichtert.

Nun mischt sich unser Hochgefühl mit Respekt

Es brauchte viele

starke Hände aus

dem Dorf für die

Bergung ihres

Hippobullen.

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Jagd & Erlebnis

Jagd in Namibia

und Demut diesem urigen Wild gegenüber. Ein Gefühl,

das wohl nur ein Jäger beschreiben kann, der es selbst

erlebt hat. Das spannende Jagderlebnis, das hochklassige

Wildbret und die Verwertung für die Menschen vor

Ort lassen eine tiefe Zufriedenheit in uns aufkommen.

Die Büffeljagd ist der Traum jeden Afrikajägers. Sie

bietet im Caprivi unermessliches Erlebnispotenzial in

einer atemberaubenden und abwechslungsreichen

Landschaft. Fernab von der Zivilisation, voller Abenteuer

und unvergesslicher Eindrücke von der Schönheit

der Natur. Hier zu jagen, bedeutet Naturschutz in seiner

reinsten Form. Eines ist gewiss, der vor über 20

Jahren eingefangene Afrikavirus wird mich hoffentlich

schon bald wieder nach Namibia führen.

Jagen in Namibia

Die nachhaltige und nach strengen Regeln ausgeübte

Jagd in einem urtümlich belassenen und nicht durch

Farmen eingezäunten und landwirtschaftlich genutzten

Gebiet einer Conservancy bedeutet Artenschutz in

seiner reinsten Ausprägung. Die Verwertung des Wildbrets

durch die Dörfer, der monetäre Nutzen durch

den Erlös der Jagd und die vielen Arbeitsplätze in den

Camps lassen dem Wild einen hohen Wert zukommen.

Die Bevölkerung lebt mit und von den frei ziehenden

Tieren, welche trotz vieler Wildschäden in den

kargen und von der zumeist tiefen Niederschlagsmenge

spärlich wachsenden Pflanzungen akzeptiert und

gegen Wilderei geschützt werden. Ich habe in einer

der kleinsten Conservancys mit nur 223 km² gejagt,

welche sich in der Region Sambesi im Nordosten Namibias

befindet. Balyerwa ist ein Mosaik von Wald und

Grasland, das im Westen vom Fluss Kwando, im Norden

vom Mudumu-Nationalpark und im Süden vom

Nkasa-Rupara-Nationalpark umgeben ist. Die Tierwelt

umfasst Elefanten, Flusspferde, Büffel, Löwen, Leoparden,

Krokodile, Busch- und Warzenschweine sowie

zahlreiche Antilopenarten. Die Einnahmen fliessen

ausschliesslich in den Erhalt der Lebensgrundlagen

der einheimischen Bevölkerung oder in Kampagnen

zur Sensibilisierung von Konflikten zwischen Menschen

und Wildtieren. Selten habe ich in einem Gebiet

gejagt, in welchem sich die Lebensgemeinschaft von

Mensch und Tier in so einem ausgewogenen Verhältnis

präsentiert und die Natur auch für die nächste

Generation in ihrer reinsten Form erhalten bleibt. Die

Jagd in den verschiedenen Hegegebieten im Caprivi

leistet mit der Nutzung der Wildbestände einen

wesentlichen Beitrag dazu.

Namibia, das einstige Südwestafrika, mit seiner heute

noch vielerorts spürbaren deutschen Kolonialvergangenheit,

ist mit seinen rund 824 000 km² mehr als

doppelt so gross wie Deutschland, hat aber nur

2,5 Millionen Einwohner. Es bietet eine Vielfalt von

unterschiedlichen Landschaften mit Bergen, Küstenlandschaft,

Savannen, Wald und natürlich der mit rund

80 Millionen Jahren ältesten Wüste der Welt, der

Namib. Die Jagd südlich des Okavango wird vornehmlich

auf dem Farmland ausgeübt, sowohl auf konventionellen

Rinderfarmen als auch auf reinen Jagdfarmen,

welche zumeist nicht wilddicht eingezäunt sind. Deren

Grösse umfasst jeweils viele Tausend Hektaren, bisweilen

erstrecken sich die Jagdgebiete auch auf einige

Zehntausend Hektaren. Der Arten- und Wildreichtum

ist beeindruckend und ist der Tatsache geschuldet,

dass der Naturschutz in Namibias Verfassung verankert

ist und die Jagd nach strengen Regeln ausgeübt

wird. Die Verbindung einer Rundreise im Auto mit eini-

Berufsjäger und

Jagdführer auf der

Suche nach einer

frischen Fährte

Karges Äsungsangebot

nach

5-jähriger Dürre

gen Jagdtagen auf einer der vielen gastfreundlichen

und zumeist deutschsprechenden Farmen ist ein unvergessliches

Abenteuer für den Jäger und seine Familie.

Und wehe, man wird vom berüchtigten Afrikavirus

befallen, dann wird es nicht lange dauern, bis man

wiederkommt, in dieses bezaubernde Land im Süden

Afrikas. Wie heisst es doch so zutreffend im Südwester-Lied:

«Hart wie Kameldorn ist unser Land

und trocken sind seine Reviere.

Die Klippen, sie sind von der Sonne verbrannt

und scheu sind Busch und die Tiere.

Und sollte man uns fragen: Was hält euch denn hier fest?

Wir können nur sagen: Wir lieben Südwest!

Und kommst du selber in unser Land

und hast seine Weiten gesehen,

und hat unsre Sonne ins Herz dir gebrannt,

dann kannst du nicht wieder gehen.

Und sollte man dich fragen: Was hält dich denn hier fest?

Du könntest nur sagen: Ich liebe Südwest!»

Kontaktadresse des Berufsjägers

Gunter und Reinhild Schwalm

Omalanga Safaris, Otavi

E-Mail: gunter.schwalm@gmail.com oder

reinhild.schwalm@gmail.com

Tel.: +264 67 234 336

Website: www.omalangasafaris.net

50 JAGD & NATUR 5 l 20

5 l 20

JAGD & NATUR

51



Hund & Fährte

Hundehaltung

Schwierige Zeiten

für Hund und Hundehalter

me Impfstoffe dagegen herzustellen, ist unglaublich

schwierig. Denken wir dabei nur an die wohl berühmteste

Viruserkrankung, die Tollwut. Sie existiert schon

seit ewigen Zeiten. Wir alle wissen, wie clever die Tollwut

funktioniert. Wie das erkrankte Tier, z. B. der Fuchs,

vor dem Sterben jegliche Scheu verliert und versucht,

alles zu beissen, was ihm über den Weg läuft … Einen

wirksamen Impfstoff gegen die Tollwut gibt es erst seit

rund einem halben Jahrhundert. Erst durch flächiges

Auslegen von Impfködern gelang es, tollwutfreie Zonen

zu schaffen und die Krankheit in unserem Land mit der

te verstehen Sie mich nicht falsch. Ich bin kein Fan von

solchen «Tötungsaktionen». Aber bedenken Sie bitte,

dass solche Rettungsaktionen bzw. die Einfuhr solcher

Hunde in westeuropäische Länder uns und unsere

Hunde selbst gefährden können und die ärmeren Länder

wohl eher noch dazu bewegen, noch mehr Hunde

zu «produzieren», damit der Markt auch wirklich gedeckt

und noch etwas Geld dazuverdient werden kann.

Doch zurück zum Corona-Virus. Es gilt dasselbe wie

damals bei der Tollwut. Wollen wir dem Virus keine

Chancen geben, heisst es: Abstand halten, keine direk-

52

Die Hundehaltung während der Corona-Pandemie

ist für viele schwierig und überaus anspruchsvoll

geworden. Trotzdem bleiben der Spaziergang, das

Bewegen und das Gassigehen eine Notwendigkeit.

Um sich dabei selbst und andere vor einer Ansteckung

zu schützen, gibt es ein paar Regeln und

Vorsichtsmassnahmen zu berücksichtigen.

JAGD & NATUR 5 l 20

Ueli Bärtschi

Martin Otto

Martin Otto

Corona-Pandemie! Und was mache ich jetzt mit

meinem Jagdhund? Wenn Sie sich dies in den

letzten Wochen gefragt haben, sind Sie bestimmt

nicht der einzige Mensch. Die ganze Welt scheint aktuell

Kopf zu stehen. Obschon es schon immer Krankheiten

und Seuchenzüge gegeben hat, die wie ein Tsunami

über die Menschheit hinweggefegt sind (Pest,

Cholera, Spanische Grippe etc.), herrscht in solchen

Momenten vielfach Hilf- und Machtlosigkeit. Aber auch

Angst ist ein Thema. Nicht bloss Angst vor einer Erkrankung,

sondern auch Existenzängste suchen uns heim.

Mit vorliegendem Artikel möchte ich auf keinen Fall zusätzliche

Ängste wecken. Denn Angst und Hysterie sind

in diesen Zeiten schlechte Ratgeber. Ein sehr viel besserer

Ratgeber ist da schon: «Wie verhalte ich mich, damit

die Verbreitung des Virus (fast) keine Chance mehr

hat.» Denn nur, wenn wir uns so verhalten, dass sich

kein anderer Mensch mehr anstecken kann, wird die

Krankheit aussterben bzw. wird sie so runtergebrochen,

dass sie keinen grösseren Schaden mehr anrichten

kann. Viruserkrankungen sind meiner Meinung nach etwas

vom Schlimmsten, das es überhaupt gibt. Wirksa-

Ueli Bärtschi

Zeit auszurotten. Dies übrigens im Gegensatz zu anderen,

meist ärmeren Ländern Europas, wo es immer wieder

zu Ausbrüchen der Tollwut kommt. In diesen Ländern

leben die Hunde, meist sogenannte Strassenköter,

nur sehr lose mit den Menschen zusammen. Immer

wieder kommt es vor, dass solche Strassenhunde im

Rahmen von Rettungsaktionen als «Reisesouvenir» unbehandelt

nach Hause genommen werden. Dies ist

grobfahrlässig und gefährlich. Tötungsstationen entstanden

nicht, um westeuropäische Tierschützer zu

schockieren, sondern weil es oft die einzige Eindämmungsmöglichkeit

ist, die Hundepopulationen und damit

die Verbreitung gefährlicher Seuchen einzudämmen.

Für andere Massnahmen wie beispielsweise teure

Medizin fehlt in solchen Ländern schlicht das Geld. Bit-

ten Berührungen mehr, wann immer möglich Einrichtungen

meiden, wo Menschen ein- und ausgehen, wo

immer es geht, Kontakte vermeiden und regelmässig

Hände waschen, Hände waschen, Hände waschen.

Doch wie soll das alles funktionieren, wenn man einen

Hund hält. Wie soll ich das bloss machen, wenn ich mit

ihm Gassi gehen muss? Soll ich ihm beibringen, sich in

der Wohnung (Badewanne?) zu versäubern? Und dann

sind da auch noch die Bestimmungen des Tierschutzgesetzes,

in welchen das regelmässige Bewegen und

der soziale Kontakt sogar vorgeschrieben sind.

Der Spaziergang

Der gemeinsame Spaziergang ist und bleibt selbst in

Corona-Zeiten eine unumgängliche Notwendigkeit. Nur

Hunde anleinen,

bevor es zu Begegnungen,

also zum

Kontakt mit anderen

Hunden, kommt.

5 l 20 JAGD & NATUR

53



Hund & Fährte

Hundehaltung

schon die regelmässigen (kleinen und grossen) Bedürfnisse

wie das Gassigehen, das Versäubern, die regelmässige

Bewegung, der soziale Kontakt u. v. a. m. müssen

unbedingt durchgeführt werden. Um den aktuell

geltenden Vorschriften bzw. Empfehlungen trotzdem

entsprechen zu können, müssen wir gewisse Regeln

befolgen. Sich an die Sicherheitsvorkehrungen zu halten

und damit sich selbst zu schützen, ist mit einem

Hund nicht ganz so einfach wie ohne Hund. Das Risiko,

sönliche Meinung und auch meine Einschätzung, die

selbstverständlich auf keiner rechtlichen Grundlage abgesichert

ist. Die Hunde werden es zweifellos überleben,

wenn sie während ein paar Wochen auf Spaziergängen

nicht mit anderen Hunden in direkten Kontakt

kommen. Ob nun das Beschnuppern an der Leine, das

Freilaufen (är wott nur hallo säge) oder das Spielen (är

wott nur spiele). Das Risiko für ein Intermezzo zwischen

den Hunden – aus welchem Grund auch immer – ist zu

gross. Egal, ob sich die Hunde erst mal nur nebeneinander

«aufbauen» oder ob sogar ein Gerangel bzw. Kampf

entsteht. Wie schnell ist es doch passiert, dass sie sich

in den Leinen verheddern und getrennt werden müssen.

Die Halter kommen sich dabei definitiv und gezwungenermassen

zu nahe. Ganz zu schweigen davon,

wenn man bei einem allfälligen Kampf zwischen den

Hunden selber gebissen oder anderweitig verletzt wird,

so dass man sogar einen Arzt aufsuchen muss. Ebenfalls

keine gute Sache in der jetzigen schwierigen Alltagslage.

schlag oder Küsschen. Von manchen Menschen fühlt

man sich sogar geehrt, wenn sie einem die Hand reichen.

Und auch unter Freunden, Vereinskollegen etc.

gibt man sich normalerweise die Hand. Bei Besuchen

oder vor wichtigen Gesprächen schüttelt man sich

ebenfalls die Hand, und was wäre denn eine Vereinbarung

oder ein Handel ohne Handschlag? Es ist ein Lernprozess

(vielleicht sogar mit Spätfolgen), auf diese ursprünglichen

Anstandsregeln aktuell zu verzichten. Wir

sollten wir uns in solchen Situationen nicht in Gespräche

verwickeln lassen. Wie schnell ist es passiert, dass

man die Sicherheitsdistanz unterschreitet und bei einem

ungeschützten Husten – so lassen uns verschiedene

Studien glauben – Bakterien und Viren über viele

Meter verteilt. Übrigens, die «Abstandswahrung» ist

nicht eine Erfindung der Neuzeit. Sie wurde schon im

Mittelalter erfolgreich zur «Bekämpfung von verseuchten

Leuten» angewendet. Als man herausgefunden hat-

Spätestens jetzt wäre es angebracht, unseren Mitmenschen

gegenüber Respekt zu zeigen und diese wenigen

einfachen Verhaltensregeln bei Begegnungen

einzuhalten. Sie sind übrigens nicht nur zu «Krisenzeiten»

von Vorteil:

Hunde nur noch von

der Leine lassen,

wenn sie in allen

«Lebenslagen» abrufbar

sind.

mit dem Corona-Virus in Kontakt zu geraten, ist grösser

als bei Personen, die sich fast nur noch zu Hause aufhalten.

Die «Top 3» der grössten Gefahren sind:

1. Der Weg von der Wohnungstür bis nach

draussen

2. (unkontrollierte) Hundebegegnungen

3. Menschlicher Kontakt

Martin Otto

Jetzt fragen Sie sich bestimmt: «Der Schritt aus der

Wohnungstür bis ins Freie soll einer der gefährlichsten

sein?» Es ist so, wenn wir uns nicht gerade in der glücklichen

Lage befinden, dass wir alleine auf dem Land

wohnen, wo wir die Einzigen sind, die unsere Türklinken

berühren, die unseren Flur durchschreiten und uns

am Treppengeländer halten und nicht schon den ersten

Mitbewohnern begegnen. Oh, aber wie ist es denn mit

dem obligaten «Kontrollgriff» ans Briefkastentürchen,

um nachzuschauen, ob und womit der «Postillion» uns

heute beglückt hat? Wohnen wir denn wirklich isoliert

genug, um sicher zu sein, dass wir die Einzigen waren,

die dieses und jenes berühr(t)en?

Der zweite Punkt ist für mich der absolut wichtigste:

Hundebegegnungen! Jetzt ist es wirklich an der Zeit,

Hundebegegnungen zu vermeiden. Das ist meine per-

• Hunde nur noch von der Leine lassen, wenn sie in

allen «Lebenslagen» abrufbar sind (also unter ständiger

Kontrolle).

• Hunde anleinen, bevor es zu Begegnungen, also zum

Kontakt mit anderen Hunden kommt (man geht heute

übrigens davon aus, dass Hunde als geeignete

[Über-]Träger des Virus gelten).

• Mit genügend grossem Abstand aneinander vorbeigehen.

Manchmal ist es sogar angebracht, dass eine

der beiden Personen sich mit ihrem Hund auf die

Seite stellt und die andere mit genügend Abstand an

ihr vorbeilaufen lässt.

Den dritten Punkt, den direkten menschlichen Kontakt,

gilt es selbstverständlich nicht nur für den Hundehalter

zu berücksichtigen. Beim Kreuzen von Spaziergängern,

Sportlern, einzeln oder in Gruppen, tut jeder

gut daran, seinen Hund rechtzeitig anzuleinen und in

einem grossen Abstand an den Mitmenschen vorbeizugehen.

Begegnungen –

eine Frage der Verantwortung

Gerne hole ich bei dieser Gelegenheit etwas aus und

verweise auf unsere seit Generationen geltenden Anstandsregeln.

Es gehört zum guten Ton und zur westlichen

Tradition, diese Regeln einzuhalten. Da ist zum

Beispiel die Begrüssung der/des Liebsten mit Hand-

Ueli Bärtschi

müssen dies zuerst akzeptieren und respektieren lernen.

Schliesslich sollen und wollen wir von niemandem

missverstanden werden. Übrigens haben auch Hunde

bei ihren Begegnungen ein fest verankertes Begrüssungsritual,

welches sie (leider) auch bei grösster Ansteckungsgefahr

nicht einfach so ablegen können. In

den «Begrüssungsmodus» kommen die Hunde wie wir

Menschen aber erst ab dem Unterschreiten einer gewissen

Distanz zueinander. Hunde stellen sich dabei

längs, ganz nahe nebeneinander, oft zuerst für kurze

Zeit Schnauze an Schnauze, verschieben sich dann weiter,

bis beide sozusagen gleichzeitig die Nase in der Afternähe

des andern haben. So aufgestellt sieht es aus,

als wären sie für kurze Zeit erstarrt. Erst daraus ergibt

sich der nächste Schritt, welcher je nach gegenseitiger

Einschätzung des Gegenübers zur Spiel- oder Kampfaufforderung

oder einfach zum Weitergehen (oft mit

kurz darauffolgendem Überallhin-Markieren) führen

kann. Um also Mensch und Tier zu schützen und dabei

beiden zu nützen, gilt es im wahrsten Sinne des Wortes,

einander aus dem Weg zu gehen. Das heisst, bereits

vorgängig einzuplanen, wohin man mit dem Hund

gehen will. Sicher nicht dorthin, wo sowieso jeder hingeht

und mit Menschen bzw. Menschenansammlungen

zu rechnen ist. Und auch wenn es als unanständig gilt,

te, dass man sich gegenseitig anstecken kann, wurden

z. B. die an der Pest erkrankten Menschen in «Siechenhäuser»

(was nichts anderes als Seuchenhäuser heisst)

weitab von den Dörfern gesteckt. Sie wurden mit speziellen

«Lumpen» bekleidet und mit Schellen und Glocken

bestückt, damit die gesunden Menschen sie

schon auf weite Entfernung bemerkten und dadurch

eine Begegnung vermeiden konnten …

In der nächsten Ausgabe von JAGD & NATUR möchte

ich darüber berichten, wie ich meinen Hund alternativ

zu Hause oder auf dem Spaziergang gezielt und effizient

mit Geist und Körper auslasten kann.

Das «Kompetenzzentrum für Kynologie» von Ueli

Bärtschi kann aufgrund der aktuellen Situation

keine praktischen Hundekurse anbieten. Innovativ

und optimistisch, wie Ueli und Gaby Bärtschi

nun einmal sind, bieten sie seit Kurzem online

Fernkurse auf YouTube an: https://www.youtube.

com/channel/UCQbhAaV3UPHUbSUvmP8m0KA

54 JAGD & NATUR 5 l 20

5 l 20 JAGD & NATUR

55



Nutzen & Kultur

Produktetest in Schottland

Führige Büchse

trotz Schalldämpfer: so klappts

Trotz aufgesetztem

Schalldämpfer ist

Merkels K5 kurz

und leicht.

RWS, Merkel und Swarovski Optik haben in Schottland eine

zukunftsträchtige Produkt-Kombination vorgestellt.

Raphael Hegglin

Obwohl sich Schalldämpfer zunehmend durchsetzen,

haben sie auch Nachteile. So vergrössern

sie die Waffenlänge um etwa 15 Zentimeter (Integralschalldämpfer)

und erhöhen das Gewicht um

rund ein halbes Kilogramm.

Ein kurzer Lauf schafft da Abhilfe. Doch nicht immer

in befriedigender Weise: So kommt es zu einem –

kaliberabhängigen – Leistungsverlust, und es verbrennt

Aske Rif Torbensen

mehr Pulver vor der Mündung als bei einem langen

Lauf. Das reduziert die Lebensdauer eines Schalldämpfers.

Führig und hochwildtauglich

Es beginnt die Suche nach der eierlegenden Wollmilchsau:

Einer kurzen, leichten und präzisen Büchse, die

uneingeschränkt hochwildtauglich ist. Die Firmen RWS,

Merkel und Swarovski Optik haben letzten Herbst auf

einer Testjagd in Schottland eine Produkte-Kombination

vorgestellt, die diese Anforderungen weitgehend erfüllen

kann.

Sie sah folgendermassen aus: Die neu lancierte Kipplaufbüchse

Merkel K5, darauf montiert ein Swarovski-

Z8i-Zielfernrohr mit Ballistikturm und die ebenfalls

neue RWS-Short-Rifle-Munition mit Evo-Green-Geschoss

im Kaliber .308 Win.

Vergleich mit Repetierbüchse

Was ist speziell an dieser Produktzusammensetzung?

Zum einen die kaum erreichte Führigkeit: Trotz aufgesetztem

Schalldämpfer wog die Waffe mit Zielfernrohr

nur etwa 3,8 kg und erreichte eine Gesamtlänge von

107 cm (mit 51 cm Lauflänge). Zum Vergleich: Das entspricht

der Länge einer durchschnittlichen Repetierbüchse

mit Drehzylinder-Verschluss und 56 Zentimeter

Lauflänge ohne Schalldämpfer. Und: Diese Durchschnitts-Repetierbüchse

wiegt mit Zielfernrohr, aber

ohne Schalldämpfer etwa ein halbes Kilogramm mehr

als die oben beschriebene Kombination von Merkel,

Swarovski Optik und RWS!

Doch lassen sich Äpfel mit Birnen bekanntlich nicht

vergleichen. Es stellt sich also die Frage: Was leistet

die neue Kombi tatsächlich? Auf der Jagd in den schottischen

Highlands offenbarte sich viel von ihrem Potenzial

(siehe auch Teil 1: «Jagd in den Highlands»,

JAGD&NATUR 3/2020).

Geschoss mit hoher Wirkung

Auf der Testjagd waren zehn Jäger am Weidwerken. Sie

konnten mit der beschriebenen Waffe, Optik und Munition

insgesamt 28 Stück Kahlwild erlegen (Hirschkühe

und -kälber sowie Schmaltiere). Die weiteste Schussdistanz

betrug 385 m, das Gewicht der Tiere reichte von

45 bis 100 kg. Egal wie weit geschossen wurde: Von

den 28 beschossenen und erlegten Stücken lagen alle

im Feuer oder verendeten nach kurzer Flucht; es hatte

immer reichlich Schweiss und Schnitthaar am Anschuss.

Die Praxiserfahrung aus Schottland zeigt: Die neue

Short-Rifle-Munition von RWS mit Evo-Green-Geschoss

THE.PASSIONIST

ist im Kaliber .308 hochwildtauglich – selbst aus kurzen

Läufen und auf lange Distanz. Sie bietet also Leistungsreserven,

die in der Schweiz aus gesetzlichen Gründen

(jagdliche Maximaldistanz) nicht ausgereizt werden

dürfen – und daher entsprechend hohe Sicherheit

punkto Wirkung. RWS gibt an, dass für das Evo-Green-

Geschoss eine Auftreffgeschwindigkeit von mindestens

550 m/s erforderlich ist. Dies sei bis auf eine Distanz

von etwa 400 m gewährleistet – was weit über den

Anforderungen der Praxis liegt.

Geschoss wichtiger als Kaliber

Die .308 als ideales Hochwildkaliber? «Viel zu schwach!»,

mögen einige trotzdem sagen. Ihnen sei entgegnet,

dass es erstens auf den Treffersitz und an zweiter Stelle

auf die Geschosskonstruktion und nicht auf das Kaliber

ankommt. So ist es RWS mit dem Evo-Green-Geschoss

gelungen, ein hochwirksames, bleifreies Teilzerlegungsgeschoss

zu entwickeln. Dieses bewährt sich seit einigen

Jahren und ist nun auch in der Version «Short Rifle»

erhältlich.

Sind Waffe, Munition

und Optik aufeinander

abgestimmt,

wird nichts dem

Zufall überlassen.

Short-Rifle-Munition

von RWS kann auch

in kurzen Läufen

ihr Potenzial voll

ausschöpfen.

56 JAGD & NATUR 5 l 20

5 l 20 JAGD & NATUR 57



Nutzen & Kultur

Produktetest in Schottland

Tests auf dem

Schiessstand haben

gezeigt, dass die

Pack ungsangaben

der Munition

realistisch sind.

Die handliche Kipplaufbüchse

lässt sich fast lautlos laden.

Neu ist RWS-Short-

Rifle-Muni tion

mit dem vielseitig

einsetzbaren Evo-

Green-Geschoss

erhältlich.

Eike Mross

JAGD&NATUR hat diese für kurze Läufe optimierte

Munition bereits eingehend getestet (JAGD&NATUR

10/2019). Dabei hat sich gezeigt, dass RWS-Short-Rifle-

Munition in kurzen Läufen messbar mehr Energie aufs

Geschoss übertragen kann als herkömmliche. Das hat

sich in weiteren Tests auf einem schottischen Schiessplatz

bestätigt: Die gemessene Mündungsgeschwindigkeit

V0 des Evo-Green-Geschosses betrug durchschnittlich

922 m/s, was eine Mündungsenergie von

3825 Joule ergibt (Geschossgewicht = 9 g). Das ist

mehr, als eine durchschnittliche .30-06 Spr. mit Standardlauflänge

erbringt! Trotz der hohen Mündungsgeschwindigkeit

verliess das Evo-Geschoss den Lauf bzw.

den Schalldämpfer stabilisiert und erbrachte präzise

Trefferbilder.

zVg

Aske Rif Torbensen

Die Rückkehr der Kipplaufbüchse

In den vergangenen Jahrzehnten waren Kipplaufbüchsen

hauptsächlich von Traditionalisten und Liebhabern

gefragt. Durch die Jagd mit dem Schalldämpfer könnte

sich das ändern: Das Konzept Kipplaufbüchse ermöglicht

es, die neu entstehenden Anforderungen besonders

gut zu erfüllen.

Eine teilweise als verstaubt wahrgenommene Waffenbauart

könnte daher eine Renaissance erfahren.

Denn wer mit Schalldämpfer jagt, weiss eine möglichst

leichte und kurz bauende Büchse besonders zu schätzen.

Kipplaufbüchsen erfüllen das in idealer Weise: Sie

sind nicht nur leicht, sondern aufgrund ihres – verglichen

mit Repetierbüchsen – kompakten Verschlusses

auch konkurrenzlos kurz. Merkels neue Kipplaufbüchse

K5 kommt daher gerade zum richtigen Zeitpunkt auf

den Markt.

Der Kippblockverschluss

ist das Herz der K5:

Hier verriegelt Stahl auf Stahl.

Neuartige Handspannung

Die Merkel K5 ist eine Weiterentwicklung der erfolgreichen

K3. Ihr Design fällt etwas sportlicher aus als das

ihrer Vorgängerin. Insbesondere in der Ausführung mit

schwarzer Basküle wird sie auch ein jüngeres Publikum

ansprechen.

zVg

Doch was ist neu gegenüber der Vorgängerin? Da ist

einmal die neuartige Handspannung zu nennen: Sie

lässt sich nicht nur mühelos spannen, sondern ebenso

leicht und geräuschlos entspannen. Dazu reicht es, den

Spannschieber einfach zurückzuziehen. Er muss nicht,

wie bei anderen Modellen, zuerst gedrückt werden.

Nach Schussabgabe oder beim Öffnen der – versehentlich

gespannten – Büchse gleitet der Spannschieber automatisch

in die hintere, entspannte Position zurück.

Abzugszüngel verstellbar

Der Verschluss der Kipplaufbüchse baut bemerkenswert

kurz, denn der Stahlblock kippt beim Schliessen

der Basküle in eine Laufnut. Neu ist zudem das in

Längs- und Querachse einstellbare Abzugszüngel,

werkseitig ist es auf ca. 600 g eingestellt. Das Abzugsgewicht

lässt sich durch den Büchsenmacher auf

Wunsch verstellen.

Die K5 wiegt mit 51 cm Lauflänge nur 2300 g und ist

92 cm lang. Sie ist in zahlreichen Kalibern von .223

Rem bis .300 Win Mag. und 10,3 x 60 R erhältlich. Mit

einer Innensechskant-Schraube lassen sich Kimme und

Korn demontieren, sodass sich ein Integralschalldämpfer

montieren lässt. Der eher traditionelle Schaft mit

bayerischer Backe und Doppelfalz ist ab Holzklasse 4

erhältlich; für Frauen gibt es die ergonomische Lady-

DS-Schäftung.

Edle Praktikerin

Wünschenswert wäre die Option, den Schaft ab Stange

mit geradem Schaftrücken wählen zu können. Das würde

den Anschlag beim Zielen mittels Zielfernrohr verbessern

und den Schiesskomfort erhöhen. Allerdings

lässt sich bei einer so geschäfteten Büchse die offene

Visierung nicht mehr verwenden. Es könnte aber ihr Potenzial

als moderne, zukunftsträchtige Waffe erhöhen.

So edel die Merkel K5 auch ist, sie hat sich in Schottland

als robuste Büchse erwiesen, die auch hartem Einsatz

standhält. Ihre Präzision ist wie die vieler Kipplaufbüchsen

mit Jäger-Kippblockverschluss erstklassig. Der

Nachteil nur eines Schusses wird durch die schnelle

und unkomplizierte Zerlegbarkeit kompensiert. Innert

Sekunden ist sie nach dem Erlegen des Wildes im Rucksack

verstaut und stört weder beim Wildbergen noch

auf dem Rückmarsch.

Spielend einfach Fleck schiessen

Egal wie präzise eine Büchse schiesst und wie viel Energie

eine Patrone freisetzen kann: Ohne hochwertiges

Inbegriff einer Jagdwaffe:

die Kipplaufbüchse

Zielfernrohr wird das Geschoss sein Ziel verfehlen. Einmal

mehr haben sich auf der Testjagd in Schottland die

Z8i-Zielfernrohre von Swarovski Optik bewährt. Ihr

8-fach-Zoom ermöglicht ein breites Einsatzspektrum

von nah bis fern, und ihre optische Leistung hat sich in

zahlreichen Tests als herausragend erwiesen.

Besonders hilfreich war in Schottland der BTF-Ballistikturm.

Er war mit einem individuell konfigurierten Ring

(mit Meterangabe) ausgestattet. Nach der Distanzmessung

mittels Swarovski-EL-Range-Fernglas muss man

nur die gemessene Meterangabe mittels Ring einstellen

und kann auf jede – jagdlich vertretbare Distanz –

Fleck halten. So ausgerüstet, lässt sich in der Schweiz

auch mit einem Standard-Kaliber problemlos in den

Bergen jagen. Der Treffersitz wird immer passen. Allerdings

nur, sofern der Schütze sauber schiesst!

Mehr Infos und Preise zu den Produkten:

Merkel K5: www.merkel-die-jagd.de

und www.ruag-gshop.ch

RWS-Munition: www.merkel-die-jagd.de

und www.ruag-gshop.ch

Swarovski Optik: www.swarovskioptik.com

zVg

zVg

Mit individualisiertem

Ring ist der

Ballistikturm von

Swarovski Optik

besonders einfach

bedienbar.

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5 l 20 JAGD & NATUR 59



Nutzen & Kultur

Jagdlicher Fahrbericht

SUBARU e-Boxer

leiser durchs Revier

Mit der fünften Generation des SUV-Klassikers Forester führt

SUBARU erstmals einen teilelektrifizierten Antrieb ein.

JAGD&NATUR hat den dynamischen e-Boxer 4x4 im Revier gefahren.

Markus Stähli und Therese Stähli

Aussen präsentiert

sich der neue

Forester elegant

und dynamisch.

Die Automobilmarke SUBARU ist in Jägerkreisen

ein Begriff. SUBARU steht für kraftvolle, zuverlässige,

hochwertige und komfortable Allrad-Fahrzeuge.

Kein Wunder fühlen sich Jägerinnen und Jäger

von diesen Fahrzeugen seit Jahren angesprochen –

speziell vom Modell Forester. Mit der fünften Generation

dieses SUV-Klassikers führt der Allrad-Pionier erstmals

einen teilelektrifizierten Antrieb ein, den e-Boxer.

Die hauseigene Hybrid-Technologie soll die Fahreigenschaften

verbessern und den Verbrauch um bis zu elf

Prozent senken. Mit dieser modernen Technologie

ausgerüstet ist auch unser Testfahrzeug, der SUBARU

Forester e-Boxer 4x4 Luxury.

Innen weist der

Forester klassische,

robuste Funktionalität

in sauberer Verarbeitung

und gewohnt

hoher SUBARU-

Qualität auf.

Aussen fix, innen top

Aussen präsentiert sich der neue Forester elegant und

dynamisch. Dazu tragen auch die neuen, schnittigen

Proportionen bei. In der Länge ist der Forester um 1,5

Zentimeter auf 4,63 Meter gewachsen und in der Breite

um 2 Zentimeter auf 1,82 Meter, während er mit 1,73

Meter Höhe etwas flacher ist als der Vorgänger.

Innen weist der Forester klassische, robuste Funktionalität

in sauberer Verarbeitung und gewohnt hoher

SUBARU-Qualität auf. Ein neu entwickeltes Infotainment-System

mit Acht-Zoll-Bildschirm und Smartphone-Einbindung

via Apple CarPlay und Android

Auto bietet moderne Konnektivität, die kaum Wünsche

offen lässt. Die vielfältigen Funktionen sind zwar intuitiv

zu bedienen, es empfiehlt sich jedoch, all die zur

Verfügung stehenden Möglichkeiten bei parkiertem

Fahrzeug durchzugehen und wunschgemäss einzurichten.

60 JAGD & NATUR 5 l 20

5 l 20 JAGD & NATUR 61



Nutzen & Kultur

Jagdlicher Fahrbericht

Der SUBARU

Forester 2.0i e-Boxer

AWD – wie geschaffen

für Wald, Feld

und Flur.

Geschaffen für Wald, Feld und Flur

Die Revier- und Überlandfahrten – immerhin waren es

rund 1000 km – haben uns vollends überzeugt. Der

neue Forester 4x4 mit seinem optimierten, 150 PS

starken Boxermotor mit zwei Litern Hubraum unter der

Haube, verbunden mit dem 16,7-PS-Elektroantrieb, ist

wie geschaffen für Wald, Feld und Flur. Souverän findet

er sich überall zurecht, sei dies in ruhiger, komfortabler

Fahrt auf der Autobahn oder aber in kraftvollem Einsatz

auf Feld- und Waldwegen. Der Allradler kann sogar eine

Strecke von 1,6 Kilometern mit bis zu 40 km/h rein

elektrisch zurücklegen. Eine ideale Möglichkeit, sich

äsendem Wild möglichst geräuscharm auf gute Beobachtungsdistanz

zu nähern. Bei unseren Testfahrten hat

das Wild vom «pirschenden» Forester im E-Modus kaum

Notiz genommen.

In den vergangenen Wochen haben wir das SUV bei

unterschiedlicher Witterung und auf verschiedenen Untergründen

auf Herz und Nieren geprüft. Der Forester

lenkt und fährt sich dynamisch, kurvenstabil, und er federt

hervorragend. Er begeistert mit einer grossen Bodenfreiheit

von 220 mm. Dank Optimierung der Böschungswinkel

und des Rampenwinkels können viele

Hindernisse ohne die Gefahr einer Beschädigung bewältigt

werden.

SUBARU ist berühmt für sein Allrad- und Traktionssystem.

In der Entwicklung des Forester e-Boxer 4x4

wurde das bewährte Geländefahrprogramm X-Mode

weiter verbessert. Im Modus SNOW/DIRT befuhren wir

schneebedeckte Strassen, sumpfige Wald- und steile,

bekieste Bergstrassen. Mit sicherer Traktion blieb der

Forester stets der Spur treu. Für besonders schwierigen

Untergrund wie tiefer Schnee, Schlamm oder Sand

steht ein zweiter Modus, der sogenannte D.SNOW/

MUD, zur Verfügung. Der X-Mode nutzt das hohe Drehmoment

und das rasche Ansprechen des Elektroantriebes,

um besser voranzukommen, wenn es an Grip

mangelt. Zusätzlich ermöglicht der sogenannte Hill Descent

Control ein kontrolliertes langsames Bergabfahren

auf rutschigem Untergrund.

Fünf Sterne für die Sicherheit

Der neue Subaru Forester ist ein sehr sicheres Auto. Im

Crashtest der Euro NCAP erhielt er maximale fünf Sterne.

Er garantiert damit ein Höchstmass an Insassenschutz

und Fahrstabilität. Dank des Einsatzes hochfester

Stähle konnte die Steifigkeit in der Karosserie und im

Chassis deutlich verbessert werden. Modifikationen an

der Radaufhängung reduzieren zudem Vibrationen in

der Lenkung und in den Sitzen. Das Fahrerassistenz-

Das Kofferraumvolumen

beträgt 509 Liter. Jagdutensilien,

Waffe, Schuhwerk etc. finden

problemlos Platz.

System EyeSight unterstützt Fahrerin und Fahrer im Alltag

und trägt dazu bei, Unfälle zu vermeiden oder zumindest

deren Folgen zu reduzieren. Das getestete

Fahrzeug (Modell Luxury) verfügt sogar über eine eigentliche

Fahrerüberwachung, die Anzeichen für Ablenkung

und Müdigkeit erkennt, und ein zusätzliches Notbremssystem,

das vor Kollisionen beim Rückwärtsfahren

schützt. Dieses Sicherheitssystem hat sich denn

auch prompt gemeldet, als der Blick des Testfahrers zu

lange auf dem Wild im Feld verweilte.

Forester – der perfekte Waldarbeiter

Trotz eingebauter Hybridkomponenten (u.a. Lithium-

Ionen-Batterie) im Unterboden des Kofferraums ist das

Platzangebot im SUBARU e-Boxer 4x4 nicht eingeschränkt.

Das Kofferraumvolumen beträgt 509 Liter,

das sind sogar 4 Liter mehr als beim bisherigen Modell

MY2018 Forester. Eine Hundebox samt Jagdutensilien,

Waffe, Schuhwerk etc. finden somit problemlos Platz.

Werden zusätzlich die Rücksitzlehnen heruntergeklappt,

vergrössert sich das Volumen gar auf 1751 Liter.

Der Laderaum verfügt über einige sinnvolle Raffinessen:

einen 12-V-Anschluss, einen simpel zu bedienenden

Kippschalter für die Rücksitze sowie bequem

erreich bare Taschen- und Netzhaken.

Für das Schleppen von Baumaterial, Reviereinrichtungen

oder einer reichen Wildstrecke ist der neue

Forester ebenfalls prädestiniert. Er verfügt über eine

gebremste Anhängerlast von 1870 kg bzw. eine ungebremste

Anhängerlast von 750 kg. Das Dach kann

zudem mit maximal 75 kg beladen werden.

Fazit

Die angepasste Karosserie, das neue Fahrwerk und die

Optimierung des bewährten Geländefahrprogramms

X-Mode machen den neuen SUBARU Forester zum

idealen, vielseitig einsetzbaren Jagdfahrzeug im Feld,

im Wald und in den Bergen. Der e-Boxer 4x4 begeistert

auf der Strasse wie im Gelände gleichermassen. Die

Kombination des CVT-Getriebes mit einem Elektromotor

ist ein Schritt in die richtige Richtung. Der

E-Motor hilft beim Sparen und Fahren. Vor allem bei

Verbrauch und Energieeffizienz gibt es aber noch Luft

nach oben.

SUBARU Forester 2.0i e-Boxer AWD Luxury

Benzinmotor 2000 ccm, 4-Zylinder,

DOHC, 16 Ventile und Elektromotor

Allradantrieb, Lineartronic

(mit 7-Gang-Manual-Modus)

150 PS (110 kW), 194 Nm bei 4000/min

und 16,7 PS (12,3 kW) Elektromotor

Energieeffizienz Kategorie E

CO 2 -Emissionen kombiniert: 185 g/km

Emissionsnorm: Euro 6d-ISC-FCM

Treibstoffverbrauch kombiniert: 8,1 l/100 km

Leergewicht: 1767 kg, Zuladung: 493 kg

Preis: Fr. 45 500.–

www.subaru.ch

Der Subaru Forester

e-Boxer findet

sich als ideales

Jagdfahrzeug überall

zurecht.

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5 l 20 JAGD & NATUR 63



Nutzen & Kultur

Marktnews

Neues aus dem Markt

Neuer Carbonschaft für Sauer 404

Sauer stellt mit dem Synchro XTC Camo einen neuen Carbonschaft vor. Er ist mit einem

Tarnmuster versehen. Dieses entsteht durch eine im Waffenbau weltweit einzigartige Technologie,

bei der grüne und schwarz-graue Carbonfasern miteinander verwoben werden. Durch

die Webtechnik und den individuellen Beschnitt gleicht dabei kein Schaft dem anderen, sodass

die neue Sauer 404 Synchro XTC Camo echte Hightech für Individualisten bietet. Sie ist ab

7959 Euro im Fachhandel erhältlich. www.sauer.de

Drei neue Jagdzielfernrohre von Capra

Das Schweizer Unternehmen CAPRA outdoor LLC erweitert seine Zielfernrohrreihe

Balmhorn um drei leistungsstarke Jagdoptiken: Nach dem überraschend

schnellen Erfolg des Balmhorn 50, 3–18x50 HD, das Anfang

November 2019 lanciert wurde, feiern nun die Modelle 1–6x24 HD,

2–12x50 HD und 5–30x56 HD ihre Markteinführung. Die neuen Zielfernrohre

sind konsequent und gezielt auf die vielseitigen Anforderungen von

Jagd und Jäger abgestimmt. Designt und entwickelt werden die Optiken am

Schweizer Standort in Grenchen. Entspiegelte, mehrfach vergütete HD-

Linsen (made in Germany by Schott) sorgen für Helligkeit, Kontrast und

eine hohe Lichttransmission von über 90 Prozent. www.capra.shop

Finnisch und bleifrei

Das neue Geschoss Sako Blade besteht zu 100 Prozent aus Kupfer. Der

fünfstufige Geschossaufbau ermöglicht es, dass das Geschoss auch bei

niedrigen Auftreffgeschwindigkeiten anspricht. Es lässt sich daher auf kurze

wie auch auf mittlere und weite Distanzen nutzen. Es ist in den Kalibern

.308, .30-06 Spr. und .300 Win. Mag. erhältlich. www.sako.fi

Wildbergung

einfach gemacht

Marsupio hat den Rucksack Suede Chamoix 65PF

Pro komplett überarbeitet und verbessert: Die Haube

ist nun von der Faltöffnung getrennt und ermöglicht

so eine vollständige Abdeckung des Mittelfachs.

Der Rucksack besitzt das neue Freedom-Air-

Mesh-System, welches für eine gleichmässige

Verteilung der Last sorgt und den Rücken zudem

perfekt belüftet. Der Rucksack verfügt über verstellbare

und gepolsterte Schultergurte und einen verschiebbaren

Brustgurt mit Notfallpfeife. Die Faltöffnung

aus Hypalon-Material mit durchgehendem

Reissverschluss lässt sich durch die seitlichen und

inneren Gurte an die Grösse des Tieres anpassen.

Der Suede Chamoix 65PF Pro beinhaltet ein heissversiegeltes

Innenfutter zum Tragen von Tieren, das

sich in einer der vorderen Taschen befindet. Die vordere

einklappbare Gewehrtasche wird bei Nichtgebrauch

zu einem geräumigen Staufach. Der Rucksack

ist für 335 Franken im Fachhandel erhältlich.

www.outdoor-enterprise.ch

Für Aufbrechklinge

und Wellenschliff

Es gibt zahlreiche Messerschärfer für normale Klingen.

Einfache Werkzeuge für Aufbrechklinge oder Wellenschliffe

sind jedoch rar. Der Schleif-Spezialist Lansky

schafft mit dem «Diamond Pen» Abhilfe. Mit dem Stift

lassen sich auch ungewöhnliche Klingenformen mühelos

schärfen. Mit 600er-Diamant-Körnung ist er vielseitig

einsetzbar und mit nur 68 Gramm Gewicht lässt er

sich überallhin mitnehmen. www.lansky.com

Spezialfutteral von Anschütz

Das Spezial-Futteral von Anschütz ist mit einem neuen Reissverschluss-

System und nützlichen, eingearbeiteten Details ausgestattet. Sicher und

schonend lassen sich darin sowohl Jagdgewehr wie auch empfindliches

Zubehör unterbringen und transportieren. Als besondere Ausstattung

ermöglicht ein Trageriemen-System, das Futteral wie einen Rucksack auf

dem Rücken zu tragen. Ebenfalls lässt sich das Futteral als Montageunterlage

nutzen, um das Gewehr beim Zusammenbau zu schützen.

Das Innenfutter besteht aus antistatischem Material und verhindert somit

das Verschmutzen der Gewehre, weiche Stretch-Fixierriemen mit

Klettverschluss sichern das Gewehr im Futteral. Das Anschütz-Futteral

wird mit Bügelschloss geliefert und hat eine Gesamtlänge von 122 cm.

www.anschuetz-sport.com

Rustikales Jagdmesser

Die Ontario Knife Company fertigt seit 1889 hochwertige

Messer für Jäger, Buschläufer, Behörden und Köche.

Etwas Besonderes ist dabei die Old-Hickory-Serie. Diese

Messer sind aus leicht schärfbarem Carbonstahl

(57–59 HRC) und haben ein rustikales Design – stehen

modernen Messern aber punkto Funktion in nichts

nach. Das Old Hickory Fish & Small Game Knife ist ein

Messer, das auch in unsere Breitengrade passt: Seine

Klingenlänge beträgt rund 10 Zentimeter und durch seine

puristische Droppointklinge lässt sich das Messer

vielseitig einsetzen. Der Griff ist aus Hartholz gefertigt,

geliefert wird das Old Hickory Fish & Small Game Knife

mit einer Lederscheide. www.ontarioknife.com

64 JAGD & NATUR 5 l 20

5 l 20 JAGD & NATUR 65



J&N online

Zur Bockjagd liefert die App

Jagdgefährte viele Hintergrund-

Informationen.

Der Mai bringt

online

frischen Wind ins Revier

Es ist endlich so weit – die Bockjagd steht vor der Tür, und das Revier wartet.

Wer bisher noch nicht damit begonnen hat, kann jetzt noch seine Ausrüstung aufstocken

und sich darüber informieren, wie man die Böcke am besten bestätigt und wo sie

anzutreffen sind. Dafür führt die App «Jagdgefährte» ab Mai eine Shop-Sektion

ein und ausserdem hält Sie die News-Rubrik über alle wichtigen Themen

rund um die Jagd auf dem Laufenden.

Lena Copsey

Die spannendsten News

Gerade zur Bockjagd gibt es viele spannende

Hintergrund-Informationen für

Jäger, die die App Jagdgefährte vom

Unternehmen Hunter & Co. GmbH in

der ab Mai neuen News-Sek tion umfangreich

abdeckt. Hier sind z. B. interessante

Artikel zum Thema Revierarbeiten,

Bock-Bestätigung oder Trophäenbehandlung

zu finden.

Die passende Ausrüstung

Passend zu den Info-Artikeln rund ums

Thema Jagd und im Mai natürlich besonders

der Bockjagd liefert der Jagdgefährte

eine Shop-Sektion, in der

Ihnen passend zu Artikeln Produkte

vom Hunter & Co.-Partner Frankonia

vorgeschlagen werden. So können Sie

sich direkt mit qualitativ hochwertiger

Ausrüstung für Ihre Zeit im Revier eindecken.

Revierkarte für gemachte

Strecke

Wer sich bereits informiert hat und

schon im Revier unterwegs ist, kann natürlich

auch weiterhin auf altbewährte

Funktionen des Jagdgefährten zurückgreifen.

Wird ein Bock gesichtet, kann

dieser in der persönlichen Revierkarte

eingetragen werden, ebenso wie gemachte

Strecke.

Jagdtagebuch für tolle

Erinnerungen

Die schönsten Erinnerungen an erfolgreiche

Jagd-Tage können Jäger z. B. im

Jagdtagebuch verewigen und mit Jagdfreunden

teilen. Dies gilt auch für Bilder

von gemachter Strecke oder schönen

Eindrücken aus dem Revier. Auch hier

können in der Foto-Galerie mehrere Bilder

vom Jagdtag gespeichert werden.

Wir wünschen viel Freude bei der

Bockjagd – Weidmannsheil!

Empfoohlenn voonn

Der

Jagdgefährte

Deine Jagderlebnisse, deine Jagd

App! Die kostenlose App für Revierund

Patentjäger.

KOSTENLOS

HERUNTERLADEN!

Nutze die kostenlose Variante des

Jagdgefährten oder teste die Abo-Variante

einen Monat lang kostenfrei. Lade jetzt deinen

Jagdgefährten auf dein Smartphone herunter.

www.jagdgefaehrte.com

zVg

Rafal Lapinksi

Passend zu den Info-Artikeln

rund ums Thema Jagd …

… verfügt die App Jagdgefährte

neu auch über eine Shop-Sektion.

66 JAGD & NATUR 5 l 20



Aus- & Fortbildung

Jagdhunde

Michael Migos

Jagdhunde

Teil III

Hundehaltung und

Hundeerziehung

Peter A. Widmer

1. Frage

Welche Grundsätze bzw. Vorschriften

sind für eine artgerechte Hundehaltung

einzuhalten?*

a) Jagdgebrauchshunde sind vorwiegend/ausschliesslich

in einem

Zwinger zu halten.

b) Ständige/vorwiegende Einzelhaltung

in einem Zwinger ist tierschutzwidrig.

c) Für die Wohnungshaltung sind

Flächenmasse behördlich vorgeschrieben,

für die Zwingerhaltung

jedoch nicht.

d) Ein Hund benötigt täglich Sozialkontakt

zum Menschen.

e) Häufiger Kontakt zu Artgenossen

ist sehr wünschenswert.

2. Frage

Was ist bei der Fütterung zu

beachten?*

a) Ein Hund soll qualitativ einwandfreies

Futter erhalten. Er ist kein

«Speiserestenverwerter».

b) Die zahlreich auf dem Markt angebotenen

Fertigfutter erfüllen die

Nahrungsansprüche eines Hundes

nur sehr bedingt.

c) Hunden soll jederzeit ein Napf

mit sauberem Wasser zur Verfügung

stehen.

d) Man denke daran, dass Hunde ein

Raubtiergebiss haben. Dieses sollen

sie regelmässig gebrauchen können

(z. B. für Kaumaterialien).

e) Jagdgebrauchshunde sollten grundsätzlich

nur einmal täglich gefüttert

werden.

3. Frage

Welche der genannten Rassehunde

benötigen eine regelmässige

Fellpflege?*

a) English Setter

b) Deutsch-Kurzhaar

c) Fox Terrier (Drahthaar)

d) Luzerner Niederlaufhund

e) Kleiner Münsterländer

f) English Cocker Spaniel

g) Labrador Retriever

h) Beagle

4. Frage

a) Nennen Sie drei Körperpflege-

Massnahmen, die bei allen Hunden

vorgenommen werden sollten.*

b) Zählen Sie die fünf Krankheiten

auf, gegen die Hunde jährlich

geimpft werden sollten.*

c) Eine weitere Impfung gegen eine

gefährliche Infek tions krankheit ist

für Auslandreisen obligatorisch,

muss aber seit Längerem nur alle

drei Jahre erneuert werden.

Welche?*

5. Frage

Hunde leiden oft unter Parasiten,

die bekämpft werden sollten.

Wir unterscheiden Innenparasiten

(Endoparasiten) und Aussenparasiten

(Ektoparasiten). Geben Sie je zwei

Beispiele … *

68 JAGD & NATUR 5 l 20 5 l 20 JAGD & NATUR 69

Endoparasiten:

Ektoparasiten:

6. Frage

a) Ein Abweichen des Hundes von

seinem Normalverhalten oder

körperliche Veränderungen können

auf eine Gesundheitsstörung hinweisen.

Führen Sie dazu mind.

sechs Beispiele an.*

An der Hundeprüfung

b) Welches ist Ihre erste Massnahme,

wenn ein Krankheitsverdacht

besteht? *

7. Frage

Wo/Wann fangen allgemeine

Erziehung und jagdliche Ausbildung

eines Hundes im Idealfall an?*

a) frühestens im Alter von drei

Monaten in einem Hundekurs

b) beim Besitzer, sobald er den Hund

übernommen hat

c) beim Züchter

d) ab einjährig bei einem Hundetrainer

8. Frage

Welche Aussagen in Zusammenhang

mit Hundeerziehung sind richtig?*

a) Die Anforderungen an den Hund

müssen seinem Alter/seinem

Entwicklungsstand angepasst sein.

b) Als Grundsatz gilt, dass ein Hund

vorwiegend über Motivation,

Lob und Belohnung lernen soll.

c) Wichtig ist, dass der Hund die

Belohnung/das Lob mit seiner

Leistung verknüpft.

d) Eine Bestrafung des Hundes lehnt

die heutige Hundeerziehung ab.

e) Übermässige Härte sowie der

Einsatz verbotener Hilfsmittel sind

strafbar.

f) Ein arbeitsfreudiger und gut

erzogener Hund weist u. a. auf die

Kompetenz seines Erziehers hin.

9. Frage

Über welche Qualitäten sollten Sie

unbedingt verfügen, um bei der

Arbeit mit Ihrem Hund erfolgreich zu

sein? Nennen Sie zumindest fünf.*

10. Frage

Manche Jäger bezweifeln den Sinn

von Hundeprüfungen. Diese hätten,

so behaupten sie, nichts mit der Jagdpraxis

zu tun. Ihre Berechtigung lässt

sich aber sehr wohl begründen.

Versuchen Sie, mind. vier Argumente

für die Durchführung von Prüfungen

zu finden.

Die Antworten finden Sie auf Seite 92.

Mit freundlicher Unterstützung der Jagd- und

Fische reiverwalterkonferenz der Schweiz

JFK-CSF-CCP. Die mit * bezeichneten Fragen

können mit dem Lehr mittel «Jagen in der

Schweiz» ganz oder teil weise beantwortet werden.

Michael Migos



TV-Tipps

Mit Mike im Revier

Fernsehen für Jäger

Rafal Lapinski

Freitag, 1. Mai

arte, 7.15 Uhr

Wilde Karpaten – im Reich

der Wölfe

Die Karpaten sind das bedeutendste

Gebirge Zentraleuropas. Sie ziehen

sich über acht verschiedene Länder:

Österreich, die Slowakei, Polen,

Tschechien, Ungarn, die Ukraine, Rumänien

und Serbien. Mehr als ein

Drittel der wildlebenden Grossraubtiere

Europas sind dort beheimatet.

Inmitten des dicht besiedelten Kontinents

sind die Karpaten eine wahre

Oase, in der die verschiedensten

Tierarten sich frei bewegen und ungestört

ihre Jungen aufziehen können.

Die Dokumentation begleitet

ein Rudel Eurasischer Wölfe, beobachtet

Hirsche beim Revierkampf und

einen Feuersalamander bei der Nahrungssuche.

Montag, 4. Mai

arte, 11.25 Uhr

Mörderische Mieze – die Katze

Katzen gelten als niedliche Schmusetiger

mit hohem Flauschfaktor. Sie

werden von allen geliebt und überall

auf der Welt mit grosser Hingabe umsorgt.

Im Internet werden wir mit Katzenbildern

und -videos geradezu

überflutet. Doch trotz zehntausendjähriger

Domestizierung und ganz

abgesehen von dem guten Image in

den sozialen Medien ist und bleibt

das weltweit beliebteste Haustier vor

allem eins: ein Raubtier. In gefährdeten

Ökosystemen wie Neukaledonien

und Australien richten Katzen grossen

Schaden an, indem sie Jagd auf

bedrohte Arten machen.

Montag, 18. Mai

3sat, 20.15 Uhr

NETZ NATUR

Der Ruf des Falken

Wanderfalken sind ein Sinnbild für

Kraft und Schnelligkeit. Pestizide

brachten sie an den Rand des Aussterbens.

Heute sind die Wanderfalken

wieder da. Tierfilmer Vincent

Chabloz hat im Jura in freier Natur

atemberaubende Aufnahmen von

Wanderfalken gedreht. Die Kamera

folgt den Jagdkünsten der potenten

Flieger: Sie zeigt sie, wie sie wie ein

Pfeil durch Finken- und Starenschwärme

schiessen, wie sie ihre

weissen, tollpatschigen Jungen in

steilen Felswänden in schwindelerregender

Höhe grossziehen und dann

fliegen lehren: Bilder, wie man sie in

der Schweiz noch nie gesehen hat.

Montag, 18. Mai

Das Erste (ARD), 20.15 Uhr

Erlebnis Erde

Naturwunder Okawango

Im Kalaharibecken nimmt der Okawango-Fluss

eine neue Form an. Er

fächert sich immer weiter auf und

umspült tausende Inseln. Ihre Baumeister

leben tief unter der Erde. Termiten

errichten ihre Burgen und sorgen

dafür, dass sich um sie herum

Inseln formen.

Die Könige des Landes sind die Löwen.

Die Kamera begleitet zwei Löwenbrüder,

die hier ihr riesiges Revier

haben. Ständig müssen sie es verteidigen,

da jüngere Rivalen ihnen den

Platz streitig machen wollen.

Markus P. Stähli

Donnerstag, 21. Mai

3sat, 12.25 Uhr

Unsere wilde Schweiz

Der Aletschgletscher

Die Wildbienenspezialistin Sabrina

Gurten erforscht die Verschiebung

der Lebensräume bestimmter Arten

in die Höhe, deutliches Indiz der Klimaveränderung

im Alpenraum. Natur-Aktivist

Laudo Albrecht sieht auch

das Überleben der Murmeltiere am

Aletsch massiv gefährdet. Förster

Christian Theler errichtet regelrechte

«Totholzburgen», um Hirschkäfern

die Fortpflanzung zu erleichtern. Ihr

Engagement hilft den ausserordentlich

vielfältigen Tier- und Pflanzenarten,

den Klimawandel am Aletschgletscher

zu überleben.

Donnerstag, 21. Mai

3sat, 14.10 Uhr

Unsere wilde Schweiz

Das Verzascatal

Das Verzascatal mit seinen pittoresken

Dörfern und dem smaragdgrünen

Fluss, der sich durch eine einzigartige

Felslandschaft schlängelt, gilt

als eines der schönsten Täler südlich

der Alpen. Es ist ein raues, wildes Tal

mit mächtigen Wasserfällen und seltenen

Tieren. Durch seine Abgeschiedenheit

konnte es bis heute viel von

seiner Ursprünglichkeit bewahren.

Obwohl der Tourismus immer wichtiger

wird, pflegen die Bewohner weiterhin

die alten Traditionen.

Donnerstag, 21. Mai

3sat, 15.00 Uhr

Mit dem Frühling durch Europa

Vom Mittelmeer in die Alpen

Was kann mehr verführen, als nach

einem langen Winter mit dem Frühling

ganz Europa zu durchqueren? So

verschieden die Landschaften sind,

so unterschiedlich gibt sich auch die

Jahreszeit. Die Dokumentation zeigt

Europa in all seiner Vielfalt und von

seinen schönsten Seiten. Teil eins

führt vom Binnenland Spaniens mit

seinen Blumenlandschaften an den

Atlantik und ans Mittelmeer, von der

Provence bis in die Hochlagen der

Alpen.

Donnerstag, 21. Mai

3sat, 15.45 Uhr

Mit dem Frühling durch Europa

Von den Alpen zum Polarmeer

In Teil 2 stellen sich Kampfläufer in

prächtigen Federkleidern zur Schau,

aber auch Murmeltiere, Wildschweine,

tanzende Kraniche, Rentiere, Papageientaucher

und Bären. In jeder

Region präsentiert sich der Frühling

anders: mal herb, mal lieblich, aber

immer faszinierend.

Donnerstag, 21. Mai

3sat, 19.30 Uhr

Der Schwarzwald

Wildnis mit Aussicht

Atemberaubende Landschaften, jahrhundertealte

Traditionen und eine

reiche Tierwelt: Der Schwarzwald,

das höchste Mittelgebirge Deutschlands,

hat weit mehr zu bieten als

Kuckucksuhren.

Kurzfristige Programmänderungen

sind möglich.

Än Guete!

Wildbret – so nennt man das

Fleisch von jagdbaren Wildtieren.

Für mich persönlich wäre

das beispielsweise das

Filet einer Maus ;-)

Wer bei der Jagd

mehr Wert auf das

Wildbret als auf die

Trophäe legt, wird zuweilen

als «Fleischjäger»

oder «Fleischjägerin»

bezeichnet.

Hirsch, Gams, Reh und Wildschwein sind wohl

unsere grössten Wildbret-Lieferanten.

Die Tiere leben in freier Wildbahn, ernähren sich

mehrheitlich von Gräsern, Kräutern, Knospen usw.,

und sie bewegen sich viel. So entsteht ein hochwertiges

Naturprodukt.

Ein Festschmaus, insbesondere auch für Nichtjäger,

ist der Rehrücken. Aber auch Hirsch- und Gamsplätzli

oder Saupfeffer sind sehr beliebt. Wildfleisch kann

sehr vielseitig eingesetzt werden. Rehgehacktes

in der Spaghettisauce, Hirschfilet zum Fondue chinoise,

Wildschweinragout für ein Gulasch…

Welches ist euer

Lieblingsgericht

mit Wildfleisch?

Schickt doch das Rezept

an JAGD&NATUR,

Stichwort: Mike,

Rehweg 6, 9472 Grabs.

Die leckersten werden

hier gezeigt!

VORSCHAU

Wenn Wildtiere krank sind,

können sie nicht zum Doktor –

was passiert dann? Mehr dazu

erfahrt ihr das nächste Mal.

70 JAGD & NATUR 5 l 20

Text: Thekla Homberger; Illustration: Karin Widmer; Fotos: AdobeStock, Markus P. Stähli

JAGD & NATUR 69



Verwerten & Kochen

Die feinsten Wildgerichte

Wildgerichte

Rehmedaillons

8 Rehmedaillons vom Filet, je 40 g

1 TL Meersalz

1–2 EL Öl, zum Braten

200 ml Wildfond (s. Grundrezept Wildfond)

2 Schalotten, fein gehackt

1 EL gehackte Rosmarinnadeln

1 TL Honig

1 EL Butter

Marinade

½ TL Kreuzkümmelsamen

einige Orangenzesten

10 Korianderkörner

1 Prise Cayennepfeffer

1 EL Olivenöl

Wildfond – Grundfond

2 EL Erdnussöl

500 g klein gehackte Wildknochen und

Wildfleischabschnitte

1 l kräftiger Rotwein

5 zerdrückte Wacholderbeeren

½ EL zerdrückte Korianderkörner

100 ml Rotweinessig

100–150 g Gemüsewürfelchen

(Karotten, Zwiebeln, Knollensellerie)

2 Knoblauchzehen

1 EL Tomatenmark, 3-fach konzentriert

1 Lorbeerblatt

5 zerdrückte schwarze Pfefferkörner

1 klein geschnittener Apfel

2 l Rotwein

Aus «Die feinsten

Wildgerichte»,

mit freundlicher

Genehmigung

von JagdAargau

1 Zutaten für die Marinade im Mörser fein

verreiben, Rehmedaillons damit einreiben,

mindestens 3 Stunden marinieren.

2 Den Backofen auf 60 °C vorheizen.

3 Die Medaillons mit dem Salz bestreuen.

Das Öl in einer Bratpfanne erhitzen, die Medaillons

auf beiden Seiten 2 Minuten braten, auf eine

Platte legen, im vorgewärmten Ofen warm stellen.

4 Bratfett abgiessen, Bratsatz mit dem Wildfond

auflösen, Schalotten und Rosmarin zufügen,

Sauce bei mittlerer Hitze auf die Hälfte einkochen,

kurz vor dem Servieren mit dem Honig und der

Butter aufmixen.

5 Rehmedaillons im heissen Wildfond drehen,

auf vorgewärmten Tellern anrichten. Die Sauce

separat servieren.

1 Wildknochen und -abschnitte kalt abspülen,

mit Rotwein, Wacholderbeeren, Koriander und

Rotweinessig mischen, bei Zimmertemperatur

zugedeckt 24 Stunden marinieren. Alles in ein Sieb

geben und die Marinade auffangen.

2 Erdnussöl in einem Brattopf erhitzen, die

Knochen und die Fleischabschnitte gleichmässig

rösten. Gemüse, Knoblauchzehen und Tomatenmark

zufügen, unter Rühren bei mittlerer Hitze

10 Minuten rösten. Den Topfinhalt mit der Marinade

esslöffelweise glasieren, damit die Knochen und

die Fleischabschnitte eine schöne dunkelbraune Farbe

bekommen.

3 Brattopfinhalt in einen grossen Kochtopf geben,

Lorbeerblatt, Pfefferkörner und Äpfel zufügen,

mit dem Rotwein auffüllen, aufkochen, Fond bei

schwacher Hitze 2 Stunden köcheln. Fleissig

entfetten.

4 Den Topfinhalt durch ein feines Sieb in eine

Schüssel passieren. Den Topf auswaschen, den

Fond wieder zufügen, bei schwacher Hitze auf

200 ml einkochen lassen.

72 JAGD & NATUR 5 l 20

5 l 20

JAGD & NATUR 73



JagdSchweiz

Jahresbericht

Jahresbericht 2019

Statutenänderung

Anlässlich der 11. Delegiertenversammlung vom

22. Juni 2019 revidierte JagdSchweiz seine Statuten. Inhaltlich

wurden massgeblich die folgenden Änderungen

vorgenommen: Verbandssitz bei der Geschäftsstelle,

Kompetenzstärkung der Präsidentenversammlung, neu

Passivmitgliedschaft, diverse redaktionelle Änderungen.

Neuwahl Vorstand JagdSchweiz

Anlässlich der Delegiertenversammlung vom 22. Juni

2019 traten Präsident Hanspeter Egli sowie die Vorstandsmitglieder

Peter Zenklusen (Vizepräsident),

Adrian Zumstein und Franco Scodeller zurück. An ihrer

Stelle wurden gewählt: Urs Liniger, Härkingen, Pascal

Pittet, Prez-vers-Siviriez, Klaus Walpen, Leuk-Stadt. Zum

Präsidenten wurde Anton Merkle und zum Vizepräsidenten

Fabio Regazzi gewählt.

Leitbild, Strategie- und Massnahmenplan 2019 – 2021,

Organisationsreglement sowie die Pflichtenhefte der

Vorstandsmitglieder wurden in den ersten beiden Vorstandssitzungen

neu überarbeitet und in Kraft gesetzt.

Politik

JagdSchweiz traf sich in jeder Session mit der Parlamentariergruppe

Jagd und Biodiversität. Mit der Neuwahl

des Parlaments im Herbst 2019 sind in dieser

Gruppe vertreten: SR Stefan Engler, NR Lorenz Hess,

NR Martin Landolt, NR Thomas de Courten, NR Fabio

Regazzi, NR Jean Paul Gschwind.

Die folgenden politischen Geschäfte wurden u. a. behandelt:

Referendum zum Waffengesetz, Petition der

OceanCare «Keine Einfuhr in und keinen Transit von

Tiertrophäen durch die Schweiz», Verordnung Deklaration

Pelze und Pelzprodukte, Interpellation «Null-

Promille Grenze bei der Jagd», Postulat «Folgen der

Ausbreitung von Grossraubtieren auf die Bewirtschaftung

von landwirtschaftlichen Flächen von Heimund

Sömmerungsbetrieben». Die Umweltverbände

haben zwei Initiativen für Natur und Landschaft lanciert:

die Biodiversitätsinitiative und die Landschaftsinitiative.

Der Vorstand und der Geschäftsführer haben sich intensiv

in die Debatte zur Revision des Eidg. Jagdgesetzes

mit eingebracht. Grösstenteils wurden unsere

Forderungen berücksichtigt. Am 27. September 2019

hat das Eid genössische Parlament das neue Jagdgesetz

nach 8 Jahren zum Teil sehr emotional geführter Debatten

verabschiedet und am 8. Oktober 2019 offiziell

publiziert. Sofort wurde von den Naturschutzorganisationen

und den linken Parteien das Referendum angekündigt

und am 13. Januar 2020 mit rund 58 000 Stimmen

eingereicht.

Organisationen

• Der SAC, wie auch der Schweiz. Bergführerverband,

haben sich während der Jagdgesetzdebatte

energisch dafür eingesetzt, dass die Jagdbanngebiete

nicht in Wildtierschutzgebiete umbenannt werden.

Basierend auf dieser Diskussion wurde die Motion

Dittli eingereicht, welche später zurückgezogen wurde.

Den beiden Bergsportverbänden geht es um

eine liberalere Begehbarkeit der Jagdbanngebiete im

Winter.

• Die Internationale Jagdkonferenz fand am 13. bis

15. Juni 2019 in Sterzing (Südtirol) statt. Das Tagungsthema

lautete: «Neue technische Hilfsmittel im

Spannungsfeld von Jagdmethoden und Jagdethik».

• Das Schwarzwildgatter in Elgg wurde eröffnet.

JagdSchweiz ist Mitglied im neu gegründeten Verein.

• Die Vogelwarte Sempach suchte mit JagdSchweiz

das Gespräch zur Umstellung auf bleifreie Munition.

• Innerhalb der IG Wald-Wild beteiligte sich Jagd-

Schweiz im August 2019 an der Forstmesse in Luzern

• Arbeitsgemeinschaft für den Wald (AfW): Die

Schwerpunkte liegen immer noch bei der Weiterentwicklung

des Wald-Knigge; es wurden Ideen für

Schulungsunterlagen gesammelt, die nach einer

Sichtung und Verarbeitung auf der Homepage von

AfW herunterladbar werden. Ebenso arbeitet man an

der Idee für ein Erklärvideo für den Wald-Knigge.

• Verein Natur und Freizeit: Die Kampagne «Respektiere

deine Grenzen – Schneesport mit Rücksicht»

wurde im Jahr 2019/2020 fortgeführt. Zudem

wurde beschlossen, eine neue Kampagne zu starten:

«Lebensraum Gewässer mit seinen Ufern». Ziel muss

sein, natur- und umweltschonendes Verhalten der

Nutzer zu fördern.

• Netzwerk Raumplanung: Die Arbeiten am Raumplanungsgesetz

sind, soweit es das Netzwerk betrifft,

abgeschlossen. An der Generalversammlung stand

daher die Frage im Raum, ob es das Netzwerk in dieser

Form noch braucht und wie die Weiterfinanzierung

aussehen könnte.

Mitglieder

Der Austausch zwischen dem Vorstand JagdSchweiz,

der Geschäftsstelle und den Mitgliedern funktioniert

gut. Die Mitgliederversammlungen wurden grösstenteils

durch jeweils ein Mitglied des Vorstands besucht.

Im Sommer fand das jährliche Treffen mit einem Kantonalvorstand

statt. Dies war 2019 im Kanton Solothurn.

Ein weiteres Treffen fand im Juni mit dem Kantonalvorstand

der Nidwaldner im Rahmen der Delegiertenversammlung

statt.

Kommunikation

Es wurde eine Vielzahl von Medienanfragen bearbeitet.

Der Präsident wie auch der Geschäftsführer hatten die

Möglichkeit, bei verschiedenen Fernseh-, Radio- und

Printinterviews Stellung zu jagdlichen Themen zu nehmen.

Die Homepage www.jagd.ch wird laufend aktualisiert.

Ein wichtiges Hilfsmittel ist der Kommunikationskoffer

von JagdSchweiz. Dieser ist primär in deutscher

und französischer Sprache publiziert. Einzelne Dokumente

sind auch auf Italienisch verfügbar. Das zugehörige

Passwort kann bei der Geschäftsstelle erfragt werden.

Beim Zugang für Präsidenten der Mitgliedverbände

ist der Werkzeugkoffer Kommunikation inkludiert.

Mit regelmässigen Newslettern werden die Abonnenten

bedient. Es wäre begrüssenswert, wenn noch

etwas Werbung in Jägerkreisen gemacht würde, sich für

den Newsletter anzumelden, so könnten die Tätigkeiten

von JagdSchweiz noch besser nach aussen getragen

werden. Die Fachpresse wird mit monatlich aktuellen

Themen bedient.

Social Media

Die Kommunikationsmittel für die Entwicklung der

Social Media wurden im 2019 für den Abstimmungskampf

für das Jagdgesetz zurückgestellt. Entsprechend

konnte in diesem Bereich keine besondere Aktivität

geleistet werden. In diesem Bereich liegt Potenzial,

wenn JagdSchweiz über die notwendigen Ressourcen

verfügt.

Wildkoch des Jahres

Zum zweiten Mal hat der «Schweizer Jäger» mit dem

Patronatspartner «JagdSchweiz» den Wettbewerb für

alle Liebhaberinnen und Liebhaber von Wildgerichten

durchgeführt. Gesucht wurde die Wildköchin oder der

Wildkoch des Jahres. Ohne Einschränkung konnten sich

alle Personen melden, welche gerne kochen. Damit

die Amateurköchin und der Gourmetkoch die gleichen

Voraussetzungen haben, wurden einfache, aber kreative

Rezepte gesucht, welche jedermann/-frau nachkochen

kann. Aufgrund der eingereichten Rezepte der

rund dreissig Teilnehmer hat ein Fachgremium drei

Finalisten ermittelt, welche am Freitag, 12. Juli 2019,

im Landgasthof Sternen in Buochs (NW) zum finalen

Wettkochen zusammentrafen. Zu den Finalisten gehörten

Urs Schmid (ZG), Ueli Mathys (BE) und das Team

um Urs Lehmann (BE) mit Marc Bernhard und Regine

Christen.

Schweizer Jägerin des Jahres

Die «Schweizer Jägerin» nimmt während zwei Jahren an

diversen Ausstellungen und Anlässen teil und tritt als

Botschafterin der Jagd in verschiedenen Medien auf.

Die Gewinnerin erhält eine komplette Jagdausrüstung

im Gesamtwert von über 10 000 Franken. Dieses

erfolgreiche Format wurde zwischenzeitlich dreimal in

Folge ausgetragen. Die Jury besteht aus Vertretern der

Trägerschaft sowie der Zeitschrift «Schweizer Jäger».

Der Vorstand von JagdSchweiz hat beschlossen, dieses

wichtige Kommunikationsinstrument massgeblich zu

unterstützen und zu fördern.

Forum junge Jäger

Erfreulicherweise gibt es wieder mehr junge Menschen,

die sich für die Jagd interessieren und sich einer anspruchsvollen

Jagdprüfung stellen. Auf der anderen

Seite ist es schwierig, junge Jägerinnen und Jäger für

die politische Arbeit und die Verbandsarbeit zu gewinnen.

Es stellt sich somit die Frage, wie junge Jäger ihre

Rolle für die Jagd der Zukunft sehen. Was würde sie für

ein Engagement motivieren? Wie entsteht ein Zusammengehörigkeitsgefühl

unter der Jägerschaft über die

Kantonsgrenzen hinaus? Mit einem entsprechenden

Jungjägerforum will JagdSchweiz diese Ideen abholen.

(Der vollständige Jahresbericht wird im DV-Heft 2020 publiziert)

David Clavadetscher, Geschäftsführer JagdSchweiz

74 JAGD & NATUR 5 l 20

5 l 20 JAGD & NATUR 75



Nah & Fern

Verbände und Vereine

Verbände und Vereine

SG: eindrückliche Rothirsch- und Gamshegeschau in Sargans

Jagdverwalter

Dr. Dominik Thiel

zeigte sich mit der

Rotwildjagd 2019

insgesamt zufrieden.

Regierungsrat Bruno

Damann dankte den

St. Galler Jägerinnen und

Jägern für ihre Arbeit.

An der traditionellen Rothirsch-

Hegeschau des Kantons St. Gallen

zeigten die Jägerinnen und Jäger

des Wildraums Churfirsten-Alvier

erstmals auch Gamstrophäen. Nebst

der Präsentation und Bewertung

von Geweihen und Krickeln standen

aufschlussreiche Fachreferate im

Zentrum.

Nachdem Dominik Thiel, Leiter des Amts

für Natur, Jagd und Fischerei, die Gäste

begrüsst hatte, übergab er an den für die

Jagd zuständigen Regierungsrat Bruno

Damann. Seine Ausführungen befassten

sich mit den Gamsbeständen, die im

Gegensatz zum Rotwild europaweit abnehmen.

Die Jagdstrecke hat sich in den

letzten Jahren um fast die Hälfte verringert.

Aussergewöhnliche Winter mit

Lawinenabgängen etwa oder die Gamsblindheit

hätten die Reduktion bewirkt,

was schliesslich der Auslöser für das

fünfjährige Pilotprojekt «Gamshegeschau»

war. Ziel sei es, so Damann, in

einigen Jahren das Gamswild wieder

nachhaltig nutzen zu können.

Genau das Gegenteil berichtete Regierungsrat

Damann zur Entwicklung des

Rotwildbestandes. Trotz des grossen Einsatzes

der Jäger und optimierter Jagdtechniken

sei es bislang in einigen Regionen

des Kantons nicht gelungen, den

Bestand auf ein dem Lebensraum angepasstes

Mass zu reduzieren. «Wir müssen

uns über Grenzen und Amtsstrukturen

hinweg vernetzen, um die Situation

in den Griff zu bekommen», so der Appell

des Regierungsrats. Abschliessend

galt sein Dank allen Jägerinnen und Jägern

sowie den Mitarbeitenden des

Amts für Natur, Jagd und Fischerei.

Die Markthalle in

Sargans war sehr

gut besetzt.

Die Hirschtrophäen

stiessen auf ungebrochenes

Interesse.

Der Amtsleiter zeigt sich zufrieden

Dominik Thiel vom ANJF präsentierte

die Rothirschstrecke des Jagdjahrs 2019

und analysierte die Ergebnisse. Demnach

wurden 806 Stück Rotwild gestreckt, davon

170 Stiere und 636 weibliche Stücke.

Insgesamt sind das 67 Stücke mehr als

im Vorjahr. «Die wichtigste Folie», freute

sich Thiel, «ist jene mit dem Geschlechterverhältnis.»

Auch sie liess eine positive

Tendenz erkennen. Gesamthaft wurde

der Abschussplan beim Rotwild in zwei

Hegegemeinschaften überschossen, und

in einer führten die Bemühungen annähernd

zum Ziel. Dominik Thiel zeigte sich

insgesamt zufrieden. Sein Dank galt denn

auch allen Jägerinnen und Jägern für ihren

Einsatz sowie der Trophäenkommission

für ihre Arbeit.

Dem Gamswild Sorge tragen

Nach der Pause hielt Arno Puorger, stellvertretender

Abteilungsleiter Jagd des

ANJF SG, ein Referat zum Thema «Gamsbejagung

im Kanton St. Gallen: Wo stehen

wir?». Der Vortragende brachte es

gleich zu Beginn auf den Punkt: «Es geht

den Gämsen schlechter als noch vor 20,

30 Jahren!» Als Gründe dafür ortete

Puorger verschiedene Einflussfaktoren

wie Krankheiten, Luchs, hohe Rotwildbestände

und den Klimawandel. Die

Entwicklung sei gleichzeitig eine grosse

Chance, die Planung zu optimieren. So

könne etwa das Geschlechterverhältnis

teilweise noch verbessert werden.

Schweizweit hätten die Jagdstrecken

um bis zu 30 Prozent abgenommen, im

Kanton St. Gallen sogar bis zu 70 Prozent.

Als oberste Maxime forderte Puorger,

dass die Gamsjagd nachhaltig sein

müsse. «Das Wichtigste bei der Gamsbejagung

ist, dass man sich am Zuwachs

orientiert und bei beiden Geschlechtern

die Mittelklasse schont», mahnte der Referent.

Im Weiteren zeigte er sich überzeugt,

dass ein zu hoher Rotwildbestand

negative Auswirkungen auf Gamsjährlinge

habe. «Der Lebensraum ist begrenzt.

Entsprechend gilt es, Rot- und Steinwild

auch in Bezug auf andere Wildarten zu

reduzieren», so Arno Puorger. In Bezug

auf das Luchsvorkommen meinte der

Referent, dass sich der Räuber herausnehme,

was geringe Überlebenschancen

habe: «Eigentlich so, wie wir jagen

sollten. Und dass der Luchs bei der Jagdplanung

berücksichtigt werden muss, ist

für mich klar!» Arno Puorger freute sich,

dass «… den Gams Sorge getragen

wird!» Auch er bedankte sich abschliessend

bei der Bewertungskommission

sowie bei allen, die zur nachhaltigen

Gamsbejagung beitragen.

Im Spannungsfeld von

Schutzwald und Tourismus

Mit Spannung wurde der Vortrag «Gamsjagd

in Vorarlberg im Spannungsfeld von

Schutzwald und Tourismus» von Dipl.

Ing. Hubert Schatz erwartet. Der Wildökologe

beim Amt für Wildökologe und

Jagdwirtschaft der Vorarlberger Landesregierung

zeigte sich einmal mehr von

seiner besten Seite. Sowohl inhaltlich

wie rhetorisch verstand er es, sein Publikum

zu fesseln. Schatz bestätigte die

Erkenntnis, dass der Gamsbestand in

vielen Ländern rückläufig sei. Er erläuterte

das Jagdsystem in Vorarlberg, welches

in vielerlei Hinsicht Unterschiede zur

Schweiz zeigt. So ist die Jagd in Vorarlberg

seit Mitte des 19. Jahrhunderts an

Grund und Boden gebunden. Es gibt auf

einer Fläche von 2600 km 2 Fläche vier

Verwaltungsbezirke, 35 Berufsjäger, 360

nebenberufliche Aufseher und 3000

Jagdkarteninhaber. «Eine der Grundlagen

für die Gamswildbejagung sind langjährige

Populationserhebungen», sagte

Schatz. «Wir zählen in 13 Wildlebensräumen

rund 10 000 bis 12 000 Stück

Gamswild, die einem Abschussplan unterliegen.»

Viele Gamsregionen seien in

den letzten Jahren zu Tourismuszentren

geworden, wodurch es immer wieder zu

Überlagerungen und damit zu Konflikten

zwischen Tourismus und dem Wildtierlebensraum

komme. «Die Menschen begeben

sich ins Wohnzimmer der Gämsen,

welches damit gezwungen wird, in

Wildökologe Hubert Schatz erntete für seinen Vortrag

viel Applaus.

den Wald auszuweichen, wo es Schäden

verursachen kann.» Leider würden im

Schutzwald dann zu viele Stücke in der

Jugend- und Mittelklasse erlegt sowie

vorrangig Böcke, was Einfluss auf die

Bestandsstruktur habe.

Hubert Schatz bedauerte, dass die

derzeit angewendeten Altersklassen bei

den Gämsen «völliger Nonsens» seien.

Wirklich alt seien Böcke im Alter ab 14

Jahren und Geissen etwa ab 18 Jahren:

«Wir haben es selbst in der Hand, wie alt

wir Gämsen werden lassen!» Er forderte

zum Schutz des Wildes mehr Aufklärung

im Rahmen der Kampagne «Respektiere

deine Grenzen» sowie strengere Regelungen

für Sportler oder Drohnenpiloten.

«Ohne Schutz des Lebensraums und

ohne Überwachungspersonal wird es

nicht funktionieren», zeigte sich Schatz

überzeugt. Und: «Der Jäger sollte beispielgebend

sein, damit er der geringste

Störfaktor ist!»

Hubert Schatz erntete viel Applaus

für seine Ausführungen. Er wird sein

Referat für die Leserinnen und Leser

von JAGD & NATUR in einem Artikel zusammenfassen,

der im Herbst erscheinen

soll.

Weidmannsdank!

Mit der Verabschiedung zweier verdienter

Persönlichkeiten beschloss

Dominik Thiel die St. Gallische Rotwild-

und Gamshegeschau 2020 in Sargans.

Richard Tobler aus Wildhaus war

während 30 Jahren Mitglied der Kantonalen

Trophäenbewertungskommission.

Silvan Eugster, seit 2014 Wildhüter,

wechselt in den Kanton Appenzell Ausserrhoden.

Der Leiter des Amts für Natur,

Jagd und Fischerei hob die Verdienste

der beiden Weidmänner hervor, dankte

im Namen des Amts und der Jäger

und überreichte ihnen zum Abschied ein

Präsent.

Mit einem letzten Stück der Jagdhornbläser

Speer unter der Leitung von

Ruedi Jäger klang die 27. Kantonale

Hegeschau in Sargans aus.

Bildbericht: Markus Meier

Dr. Dominik Thiel würdigte

die langjährige Arbeit

von Richard Tobler aus

Wildhaus (re.).

Die Jagdhornbläser

Speer unter der

Leitung von Ruedi

Jäger umrahmten die

St. Galler Rotwildhegeschau.

76 JAGD & NATUR 5 l 20

5 l 20 JAGD & NATUR

77



Nah & Fern

SZ: Jagdfieber statt Corona-Virus im Muotathal

Dr. Anton Merkle,

Präsident JagdSchweiz,

machte sich für die

Revision des eidg.

Jagdgesetzes stark.

Die Schwyzer Jäger präsentierten

in Muotathal einmal mehr ihre

Trophäen und Pelze aus der vergangenen

Jagdsaison.

Die Trophäenschau mit integriertem

Pelzfellmarkt fand dieses Jahr turnusgemäss

Ende Februar wieder im Muotathal

statt. Von Donnerstagnachmittag bis

Samstagmittag besuchten um die 1200

Leute – und beileibe nicht nur Jäger –

den sehr beliebten Anlass. Der organisierende

Patentjägerverein Hubertus verlangte

einmal mehr weder Eintritts- noch

Standgebühren, was nebst den Jägern

auch von der hiesigen Dorfbevölkerung

sehr geschätzt wurde. Der zahlreiche Besuch

der nichtjagenden Bevölkerung bietet

der Jägerschaft immer auch Gelegenheit,

mit diesen Leuten das Gespräch zu

suchen und ihnen die Notwendigkeit der

Jagd zu erklären. Gerade im Hinblick auf

die Abstimmung vom 17. Mai eine nicht

zu unterschätzende Aufgabe. Jedenfalls

war man mit dem Besucheraufmarsch

und dem Verlauf des Anlasses rundum

sehr zufrieden.

Starke Hirschtrophäen

Ausgestellt wurden 44 Hirschgeweihe,

76 Gämskrickel, 134 Reh- und 6 Steinwildgehörne

aus der vergangenen Jagdsaison.

Wie schon vor zwei Jahren liess

vor allem die grosse Anzahl an starken

Hirschstieren die Besucher staunen. Die

Auffuhr und die Trophäenstärke bei Reh

und Gams zeigten dagegen eher Mittelmass.

Bei der Gämse dürften der immer

noch bescheidene Bestand und die

sehr restriktive und unverständliche Beschränkung

der Gämsböcke mit ein

Grund sein. Beim Rehbock könnten die

beiden Jagdsaisons 2016 und 2017 den

Ausschlag gegeben haben, als zwei Böcke

pro Jäger geschossen werden durften.

Erfreulicherweise konnten wieder

einmal drei gute Steingeissen und drei

starke Steinböcke präsentiert werden.

Als Anreiz zur weiteren Trophäenabgabe

wurden sechs Fleischkörbe im Betrag

von je Fr. 50.– mittels Losentscheid an

die Zulieferer abgegeben. Die stärksten

Trophäen wurden im Vorfeld von der bewährten

Jury bewertet und bekamen

sodann einen speziellen Platz innerhalb

der Trophäenwand.

Medaillengewinner

Hirsch:

Martin Steiner, Alpthal 179.413 Punkte

Nadine Züger,

Vorderthal

179.100 Punkte

Karl Steiner, Alpthal 175.738 Punkte

Sepp Fuchs, Trachslau 170.963 Punkte

Gams:

Ralph Lüthi, Küssnacht 105.450 Punkte

Roger Ruoss, Buttikon 104.250 Punkte

Werner Laimbacher,

Sattel

100.980 Punkte

Kuriositätengewinner

Hirsch: Cyrill Albisser, Sattel

Gams: Norbert Ehrler, Küssnacht

Rehbock: Marco Strüby, Muotathal

Magere Pelzauffuhr und

mässige Preise

Am Samstagvormittag fand der Pelzfellmarkt

draussen vor der Aula statt.

Die drei anwesenden Händler kauften

161 Fuchs-, 17 Marder-, 20 Dachs- und

18 übrige Felle. Infolge des schlechten

Winters und der geringen Fellpreise

wurden knapp 50 % der letztjährigen

Auffuhr erreicht. Die Fuchsfelle wechselten

für durchschnittlich 5 Franken pro

Stück den Besitzer, wobei für speziell

schöne Bälge auch noch auf den einen

oder anderen Franken aufgerundet wurde.

Für die Marderfelle wurden durch­

Das Team der kantonalen Bewertungskommission: Ruedi Suter und Bruno Föhn aus dem Muotathal,

Markus Betschart aus Ilgau, Werner Wappis aus Brunnen, Bruno Imlig aus Seewen, Paul Zumbühl aus Sattel,

unter der Leitung von Matthias Schumacher aus Schwyz

Die diesjährige Auffuhr war mager, die Preise

waren bescheiden.

schnittlich 20 Franken, für speziell schöne

Exemplare bis 25 Franken bezahlt.

Absatz fanden, wenn auch zu einem

sehr minimen Preis, auch ein paar

Dachsfelle. Leider sind die Preise für

solch wertvolle Naturprodukte aber immer

noch viel zu tief, was mehrheitlich

dem Verruf ausländischer Pelzfarmen zu

verdanken ist. Als Anreiz, die Fuchs- und

Lusserjagd wieder vermehrt auszuüben,

wurden unter den Fellzulieferern drei

Gewinner mittels Losentscheid ermittelt.

Statt je eines Fleischkorbes für den zweiten

und dritten Platz erhielt der Gewinner

eine Abschussberechtigung für eine

nicht führende Gämsgeiss oder eines

Jahrtieres für das Jahr 2020. Der Abschuss

wurde verdankenswerterweise

gesponsert vom ANJF. Kein anderer als

der bestens bekannte Gämsjäger Markus

Betschart (z’Flüälä) war schliesslich der

Glückliche.

Wildnisparcours für Kleinkinder

des Müttertreffs

Am Donnerstagnachmittag vor Beginn

der offiziellen Eröffnung waren 50 Kinder

im Alter von 3 bis 10 Jahren in vier Gruppen

unterwegs. Bei den drei Posten:

«Der Lebensraum im Kanton Schwyz»,

«Unsere Jagdhunde» und bei der Erläuterung

der «Trophäen» wurde rege hingehört

und gefragt und – insbesondere bei

den Hunden – auch hingelangt. Am vierten

Posten durfte sich jedes Kind einmal

mit der (immer noch!) sehr hübschen

Schweizer Jägerin des Jahres 2015/2016

Kerstin Kummer von Bitsch-Brig ablichten

lassen. Kerstin und ihrem Vater gebührt

ein überaus grosser Dank, dass sie

sich die Mühe machten, uns vom Wallis

aus im Thal zu besuchen.

Leuchtende Kinderaugen – des Jägers Lohn

Was für ein toller Gabentempel!

Gabentempel

Es war einmal mehr höchst erstaunlich,

wie es Werner Wappis schaffte,

einen Gabentempel im Wert von rund

Fr. 20 000.– herzurichten. Und noch erstaunlicher

war, dass er bis Samstagmittag

alle Lose verkaufen konnte. Für

seine sehr arbeitsintensive und nicht

besonders beliebte Aufgabe gebührt

ihm der grosse Dank aller Jäger.

Die drei ersten

Tombola-Hauptpreisgewinner:

1. Blaser R8 Professional Succes

Lena Ott, Unteriberg

2. Fernglas Swarovski CL

Beatrice Arnold, Schattdorf

3. Drückjagd in Romrod, Deutschland

Bruno Blöchliger, Rapperswil

Die Losgewinner strahlen um die Wette.

Erfreulicherweise erwiesen sowohl

Jagd- als auch Polit-Prominenz dem Anlass

die gebührende Ehre, so u. a. Jagd­

Schweiz-Präsident Anton Merkle samt

Ehefrau, Kantonalpräsident Sepp Waldvogel,

weitere Vorstandsmitglieder, drei

Wildhüter sowie die Gemeinderätin Maria

Christen. Zwischendurch gaben die

Jagdhornbläser Hubertus ein paar Stücke

zum Besten und verliehen dem Anlass

den würdigen Rahmen.

Besondere Ehre wurde unserem OK-

Präsidenten Stefan Gwerder zuteil. Von

der Idee bis zur Fertigstellung kurz vor Anlassbeginn

liess er nicht mehr locker und

erstellte in unzähligen Frondienststunden

neue Trophäenwände und die Abschrankungen

davor. Dank des bestens geplanten

Klicksystems war der Auf- und Abbau

ein viel einfacheres und schnelleres Unterfangen

als zuvor. Auch den anwesenden

Besuchern schien die neue Präsentation

sehr zu gefallen, wie man vielerorts

zu hören bekam. Für seine unentgeltlichen

Stunden (der Verein musste nur die

Materialkosten bezahlen) erhielt er einen

Gutschein mit einem «rechten» Betrag.

Am Schluss nutzte der erstmals im

Thal anwesende JagdSchweiz-Präsident

Anton Merkle die Gelegenheit, bei

den Anwesenden die Abstimmung vom

17. Mai in Erinnerung zu rufen. Dazu

machte er eine ganz einfache Rechnung:

Wenn jeder Jäger mindestens 20 seiner

Angehörigen für unser Anliegen gewinnen

kann (bei 30 000 Jägern ergäbe das

rund 600 000 Stimmen), dann und nur

dann haben wir eine Chance, diese

enorm wichtige Abstimmung zu unseren

Gunsten zu entscheiden.

Besonders erwähnens- und verdankenswert

waren auch die vom Festwirtepaar

Beat und Marina Betschart liebevoll

gestalteten Tischdekorationen – einfach

super! Ihnen und dem Servicepersonal

gebührt ein grosses Merci für ihre aufopfernden

Bemühungen mit uns – nicht

immer einfachen – Jägern.

Bildbericht: Ruedi Suter

Die Schwyzer Jäger

zeigten starke

Hirschtrophäen.

Verschiedene Musikformationen

sorgten

für tolle Stimmung.

Tatkräftige Unterstützung

erhielt der Patentjägerverein

«Hubertus»

Schwyz nicht nur von

seinen Mitgliedern,

sondern auch von zahlreichen

Helferinnen

und Helfern.

78 JAGD & NATUR 5 l 20

5 l 20 JAGD & NATUR

79



Nah & Fern

AG: GV der Vereinigung Aargauischer Jagdaufseher

Verbände und Vereine

Links: Max Schmid,

Hans Locher und

Rolf Suter

Immer weniger

Felle stehen

zum Verkauf.

Christine Kunz und

Präsidentin Beatrice

Wernli von der Fellnähgruppe

Schenkenberg

machen aktive

Werbung für die

Verwertung des Fells

erlegter Tiere.

Der Pelzmarkt der Vereinigung

Aargauer Jagdaufseher im Restaurant

Schützen in Aarau wird immer

kleiner. 36 Füchse und 8 Marder

wurden diesmal noch angeboten.

Für einen Fuchs gab es noch ganze

fünf Franken.

nen von den Fellnähgruppen Kulm und

Schenkenbergertal. Sie zeigten anhand

von vielen kunstvoll genähten, sehr dekorativen

und auch kleidsamen Dingen

wie Tierli, Pulswärmer, wärmende Kragen

und vieles mehr, dass man aus dem

Fell der von den Jägern erlegten Tiere

allerhand Nützliches und Schönes anfertigen

kann, anstatt die Tiere samt ihrem

doch wertvollen «Kleid» zu entsorgen.

Jagdaufseher als

Gesundheitsaufsicht

Danach fand wie gewohnt die Generalversammlung

der Vereinigung Aargauer

Jagdaufseher VAJ statt. Im Beisein von

Pro Natura, vertreten durch den Geschäftsführer

Johannes Jenny, der bezeugte,

dass Jagd und Naturschutz gut

zusammenarbeiten, und dem Kanton,

Seit 1.1. 2020 der neue Kantonsoberförster:

Fabian Dietiker

Wer nicht angefeindet werden will, verzichtet

oft darauf, auch nur ein «Schnipselchen»

echten Pelz zu tragen ... Bekanntlich

müssen Füchse, Marder und

anderes Raubwild nach der weit verbreiteten

öffentlichen Meinung gar nicht getötet

werden, und wenn doch, dann trägt

man zum Beispiel besser, statt sich brutal

auch noch ihren Pelz umzuhängen,

irgendetwas zum Wärmen, das künstlich

erzeugt wurde. Der Umweltschutz lässt

grüssen! Ihren Beitrag zur Anerkennung

von natürlichem, echtem Pelz, dessen

Träger, das Tier, ein Leben lang in Freiheit

lebte, leisteten auch die Fellnäherinbringen»,

versprach Johannes Jenny der

Jägerschaft. Fabian Dietiker betonte, dass

er immer wieder darüber staune, was

von den Jagdaufsehern alles an Arbeit

geleistet werde. Er bedankte sich im

Namen des Kantons bei den Jagdaufsehern

für den grossen Einsatz.

Afrikanische Schweinepest und

Räude

Die stellvertretende Kantonstierärztin Pascale

Wapf wies darauf hin, wie wichtig es

sei, dass die Jäger, welche hier an vorderster

Front agierten, sofort melden, wenn

sie am Wild Veränderungen feststellen.

Selbst bei Fallwild, da man ja nie ganz sicher

sein könne, woran das Wild eingegangen

sei. «Bitte gefundene Kadaver unbedingt

beproben», bat sie dringend.

Die Afrikanische Schweinepest ist

immer noch auf dem Vormarsch. Zum

Beispiel ist sie von Polen her auf der

Höhe Berlins bereits bis 13 Kilometer an

die deutsche Grenze herangekommen,

und in Rumänien hat sie die Hausschweine

erfasst. In der Region wurden

an Rastplätzen Tafeln aufgestellt mit

dem Hinweis, keine Abfälle wegzuwerfen

(zum Beispiel Fleischwaren aus

Risikoländern). Auch in Sachen Räude

bei den Wildschweinen laufen die

Mass nahmen, wie sie erklärt. Die Jäger

und Jägerinnen kennen ihre Aufgaben.

Sie bedankte sich bei ihnen für den

grossen Einsatz und die gute Zusammenarbeit.

Langjährige Mitglieder

Hans Locher ist aus dem Vorstand zurückgetreten.

Er war 1992 der Vereinigung

beigetreten und seit 2004 als

Vertreter des Bezirks Baden im Vorstand.

Er habe kaum einmal gefehlt an einer

Vorstandsitzung, habe immer ruhig und

bestimmt mitgeholfen, das Vereinsschiff

auf gutem Kurs zu halten, bestätigte ihm

der Präsident. Hans Locher wurde die

Ehrenmitgliedschaft verliehen. Drei Mitglieder

konnten für 50 Jahre VAJ geehrt

werden, 14 Mitglieder für 25 Jahre

(Namen s. Foto).

Das Programm für 2020 sieht folgendermassen

aus: 9.5 Hochsitzbaukurs

im Revier Rietenberg, 6.6. Weiterbildungskurs

der Aargauer Jagdaufseher,

5.9. Kantonales Jagdaufseherschiessen,

5.11. Abbalgkurs in Zufikon. Die nächste

Generalversammlung des VAJ findet am

21. Februar 2021 statt.

Bildbericht: Pia Weber

25 Jahre im VAJ: Vizepräsident (ganz links) und

Präsident (ganz rechts) mit den Jubilaren (von links)

Samuel Weber, Peter Marti, Armin Waldmeier,

Werner Hunziker, Viktor Böhler, Willi Dubler,

Jost Müller, Hanspeter Erismann, nicht anwesend:

Andreas Bertschi, Roland Hunziker, Marcel Riner,

Ruedi Lindenmann, Hans-Beat Schmid, Ulrich Schärer

Jagd- und Sportschützenverein

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der Notstandsverordnung des Bundesrates!

Absage der 19. ordentlichen Generalversammlung 2020 der

Jagd- & Sportschützen Selgis AG

Sehr geehrte Aktionärinnen und Aktionäre,

Rechts: Stolze

50 Jahre im VAJ:

von links,

Franz Rebmann,

Anton Brogle und

Albert Burkard

Die 19. ordentliche Generalversammlung der Jagd- & Sportschützen Selgis AG am Freitag, 22. Mai 2020 im

Selgis Restaurant hat der Verwaltungsrat, gestützt auf die Notstandsverordnungen des Bundesrats, auf

unbestimmte Zeit verschoben.

Sobald eine Durchführung mit entsprechendem Vorlauf möglich ist, informieren wir Sie zeitnah.

Besten Dank für Ihr Verständnis und «blibed gsund»

Mit freundlichen Grüssen

Jagd- & Sportschützen Selgis AG

Wieder hat eine stattliche Gruppe Bläserinnen und Bläser die GV musikalisch begleitet.

Durchführungsmodus der 29. ordentlichen Generalversammlung des Jagdund

Sportschützenverein Selgis

80 JAGD & NATUR 5 l 20

vertreten durch Fabian Dietiker, seit dem

1.1.2020 Leiter der Abteilung Wald beim

Departement Bau Verkehr und Umwelt.

«Die Streichelfraktion wird zunehmen,

aber das kann uns nicht auseinander­

Präsident Max Schmid führte speditiv

wie immer durch eine mit Humor gewürzte

Generalversammlung. Die Geschäfte

wurden zügig abgewickelt, Jahresbericht

und Kasse einstimmig genehmigt.

Aufgrund der Notstandsbestimmungen des Bundesrates und gestützt auf einen Vorstandsbeschluss,

basierend auf den Statuten, erfolgt die Stimmabgabe zu den Traktanden entgegen der bereits

proklamierten Einladung im Jahr 2020 schriftlich ohne Publikumsveranstaltung. Die Eingabe

mit dem versandten Abstimmungsformular per Post oder E-Mail hat bis zum 17.05.20 an das Sekretariat

zu erfolgen. Alle Berichte sind ab 01.05.20 auf der Homepage www.selgis.ch und im Selgis

Stübli einsehbar. Es werden nur vollständig ausgefüllte Formulare gewertet!

Wir danken allen Mitgliedern für die Loyalität und das Verständnis in dieser angespannten und

schwierigen Situation. Wir hoffen Sie im nächsten Jahr zu einer ordentlichen GV 2021 begrüssen

zu können und halten Sie auf der Hompage zeitnah über die Wiedereröffnung der Schiessanlage

und des Selgis Restaurant informiert.



Nah & Fern

Verbände und Vereine

Thurgauer Jäger sind zur Einigkeit aufgerufen

Fellmarkt 2020 in der Riedmühle Dinhard

Die Abstimmung über das neue

Jagdgesetz und die Hasenpest waren

in Pfyn die spannenden Punkte

der 11. Generalversammlung vom

Verein Thurgauer Jagdaufsicht.

Die Parforcehorngruppe

Thurgau umrahmte die

Generalversammlung der

Thurgauer Jagdaufseher

mit festlichen Jagdhornklängen.

Die Fuchsjagd des zu Ende gehenden

Jagdjahrs gehörte nicht nur im

«Züribiet» zu den weniger erfolgreichen.

Das milde Winterwetter

liess keine richtige Stimmung zur

Fuchsjagd aufkommen und die immer

noch vorherrschende Räude

dürfte ebenfalls dazu beigetragen

haben.

Jagdliches Brauchtum

am Zürcher Fellmarkt

Walter Schmid,

Präsident JagdThurgau,

sprach sich für das neue

eidg. Jagdgesetz aus.

Roman Kistler, Amtsleiter

der Thurgauer

Jagd- und Fischereiverwaltung,

warnte

vor Vogelgrippe,

Hasen- und

Schweinepest.

Walter Schmid ging bei der Hauptversammlung

der Thurgauer Jagdaufseher

auf das neue Jagdgesetz ein, über das

dieses Jahr abgestimmt wird. Der Präsident

von Jagd Thurgau bemerkte, dass

das neue Jagdgesetz im Thurgau lediglich

auf die Vogeljäger einen Einfluss hat,

weil zwölf Entenarten aus der Liste der

jagdbaren Vögel gestrichen werden sollen.

Wenn das Gesetz angenommen

wird, dürfen künftig nur noch Stock-,

Krick- und Tafelente bejagt werden. Zudem

gibt es verkürzte Jagdzeiten für

Waldschnepfen. «Ich garantiere euch,

wenn das Jagdgesetz aber abfällt,

kommt die Initiative gegen die Drückjagd,

die den Jagdgegnern schon lange

ein Dorn im Auge ist», betonte Schmid.

Der Schweizer Bauernverband und die

Schweizerische Arbeitsgemeinschaft für

die Berggebiete finanzieren den Grossteil

einer Kampagne in den Ballungsgebieten.

Jagd Thurgau organisiert zusammen

mit dem Thurgauer Bauernverband

eine Mitmach-Kampagne, bei der jede

Jagdgesellschaft im April an mindestens

zwei frequentierten Stellen ein Plakat

aufhängen wird.

Hasenpest auf dem Vormarsch

Roman Kistler bemerkte, dass die Hasenpest

im Bodenseeraum und einigen

Schweizer Kantonen stark zugenommen

hat. Anfang des Jahres wurde im Raum

Diessenhofen bei einem toten Feldhasen

«Tularämie» diagnostiziert. Der

Amtsleiter der Thurgauer Jagd- und

Fischereiverwaltung bemerkte, dass

die Hasenpest beim Menschen tödlich

verlaufen kann, wenn sie nicht rechtzeitig

erkannt und mit Antibiotika behandelt

wird. Kistler warnte auch vor der

Afrikanischen Schweinepest, die insbesondere

in den osteuropäischen Ländern

weiterhin bei Haus- und Wildschweinen

auftritt. «In der Schweiz gab

es bisher keinen positiven Fall», sagte

Kistler. Höchste Gefahrenstufe besteht

in der Schweiz allerdings bei der Vogelgrippe.

Jagdaufseher suchen

einen neuen Präsidenten

Der Verein Thurgauer Jagdaufsicht besteht

aus 107 aktiven Jagdaufsehern

und zwei Passivmitgliedern. Mit einer

Gedenkminute und den entsprechenden

Jagdhornklängen von der Parforcehorngruppe

Thurgau wurde von den

verstorbenen Jagdaufsehern Josef Hasler,

Lommis, und Jürg Badertscher, Uesslingen,

Abschied genommen. Der Präsident

Heinz Welsch verkündete, dass er

bei den Wahlen im nächsten Jahr nach

achtjähriger Amtszeit nicht mehr antreten

werde. Zudem stellen sich die Vorstandsmitglieder

Fritz Waldspurger,

Ruedi Längweiler, Hugo Strupler und der

Rechnungsrevisor Ernst Dürr ebenso

nicht mehr zur Wahl. «Keiner von den

zurückgetretenen Vorstandsmitgliedern

geht aus Frust oder aus internen Gründen,

wir haben eine sehr, sehr tolle

Kameradschaft», betonte Welsch. Bei

der letzten Generalversammlung wählten

die 62 Stimmberechtigten bereits

Roland Reinhard einstimmig als Nachfolger

für den zurückgetretenen Rechnungsrevisor

Fredy Himmelberger und

genehmigten alle Traktanden ohne Gegenstimmen.

Im Anschluss an den offiziellen

Teil stellte Kurt Bär den Verein Rehkitzrettung

Thurgau vor und erklärte den

Ablauf eines Drohneneinsatzes. Der Re­

Kurt Bär von der Rehkitzrettung Thurgau erklärte,

wie mit Drohne und Wärmebildkamera Rehkitze

aufgespürt werden.

Heinz Welsch, Präsident vom Verein Thurgauer

Jagdaufsicht, gab seinen Rücktritt zur nächsten

Generalversammlung bekannt.

ferent äusserte den Wunsch, dass in den

drei Forstbezirken jeweils eine Kontaktperson

bestimmt werde. Heinz Welsch

forderte von Bär hingegen eine Liste mit

verfügbaren Drohnenpiloten.

Bildbericht: Thomas Güntert

onen angeschlossen hat, bleibt ein Rätsel.

Nach Aussage von Johann Hofstetter

füllen die Zürcher Bälge in erster Linie

sein Lager. Die Skepsis gegenüber Kleidungsstücken

aus und mit Tierpelzen ist

nach wie vor hoch. Offensichtlich ist der

Zeitgeist nicht in der Lage, importierte

Pelze aus Qualzuchten von einem hochwertigen

einheimischen Naturprodukt

zu unterscheiden. Schade!

Am 29. Februar 2020 fand in der

Riedmühle Dinhard der traditionelle Zürcher

Fellmarkt statt, welcher einmal

mehr von Max Wiesendanger hervorragend

organisiert wurde. Das milde Wetter

vermochte zahlreiche Besucher, Jägerinnen

und Jäger anzulocken. Die vom

Restaurant Riedmühle bereitgestellten

Tische waren gut besetzt. Die Verkaufsstände

von Wildmetzger Ueli Wintsch,

Büchsenmacher Michael Vogt, Messermacher

Hanspeter Scheuble, Jagd Zürich,

und Felleinkäufer Johann Hofstetter

Max Wiesendanger, Organisator des Zürcher Fellmarktes,

ist sichtlich zufrieden.

Das diesjährige Ergebnis des Zürcher

Fellmarktes fiel bescheiden aus. Die Auffuhr

betrug nur mehr 155 Fuchsbälge

(Vorjahr 261), 9 Marderbälge (9) sowie

2 Dachsschwarten (3).

Der Markt für Fuchsbälge gibt Anlass

zur Sorge. Der Inlandbedarf stagniert auf

tiefem Niveau. Der Export nach Russland

ist wegen der Handelsrestriktionen der

Europäischen Union nicht mehr möglich.

Warum sich die Schweiz diesen Restriktiwurden

rege besucht. Nach deren Aussage

waren diese sehr zufrieden mit

dem Geschäftsgang. Der Zürcher Fellmarkt

2020 war in jeder Beziehung ein

erfolgreicher Anlass. Der nächste Zürcher

Fellmarkt findet am 27. Februar

2021 statt.

Bildbericht: Jürg Bay

Cornélia Amacker

und Martina Reifler-

Bächtiger von

JagdZürich

Michael Vogt hinter

seinem Verkaufsstand

82 JAGD & NATUR 5 l 20

5 l 20 JAGD & NATUR

83



Nah & Fern

SG: Biker, Förster, Jäger und Wildhut an einem Tisch

Am 10. Februar lud der Verein

«Lebensraum Rheintal» zur Podiums -

diskussion mit dem Thema «Natur

als Freizeitpark?» ein. Bekannterweise

haben die zahlreichen Aktivitäten

im Wald enorm zugenommen.

Die unterschiedlichen Nutzungsinteressen

unter einen Hut zu bringen,

ist schwierig und setzt Toleranz von

allen Seiten voraus.

Weitere Diskussionsthemen betrafen

etwa die Abschussquote beim Wild, Verbotstafeln,

einzelne Vandalen-Akte an

Beschilderungen und Schranken und

Verstösse gegen Fahrverbote. Martin

Grob: «Wo kein Kläger, kein Richter. Aber

woher kommt es, dass die Polizei beauftragt

wird, Wanderwege zu kontrollieren?

Im Rheintal müssen rund 60 000 bis

70 000 Menschen miteinander leben.

Wenn das auf vernünftige Art und Weise

nicht funktioniert, kommen irgendwann

die Polizei und die Staatsanwaltschaft

ins Spiel.»

Verbände und Vereine

Hochkarätige Podiumsteilnehmer diskutierten zu den zahlreichen Aktivitäten im Wald.

Der Anlass «Natur als

Freizeitpark?» stiess

auf riesiges Interesse.

Der Kronen-Saal in Marbach SG war

zum Bersten voll. Moderator Benno

Stadler, Präsident des Vereins «Lebensraum

Rheintal», durfte schätzungsweise

150 Personen begrüssen.

Zu Beginn stellte er die Podiumsteilnehmer

vor, welche ihre grundsätzlichen

Positionen zum Thema mit einem kurzen

Einstiegsreferat darlegten. An der

Diskussion nahmen Silvan Eugster (Wildhüter

SG Kreis 2), Martin Grob (Kantonspolizist

und Jäger), Philipp Näf (Regionalförster

WR2), Ueli Nef (Jagd- und

Fischereiverwalter Appenzell Innerrhoden),

René Zünd (Arbeitsgruppe Biken

im Wald) sowie Simon Zürcher (Forstrevier

Altstätten-Eichberg) teil.

Simon Zürcher, Revierförster Altstätten-Eichberg

und Jäger, brachte bereits

in seinem Eingangsstatement

zum Ausdruck, was sich erfreulicherweise

über alle Interessensgruppen hinweg

als verbindendes Element herausstellte:

«Es gilt, Rücksicht auf Tiere, Pflanzen

und Mitmenschen zu nehmen!» Im

Weiteren waren sich die Anwesenden

weitgehend einig, dass Verbote nicht

zielführend sind, sondern einzig ein

Miteinander auf Augenhöhe und mit gegenseitiger

Rücksichtnahme.

Natur ist keine rechtsfreie Zone

«Wir sind nur Gäste in der Natur», sagte

etwa Martin Grob. Er appellierte an einen

sorgsamen Umgang. Die Natur, so

der Jäger und Polizist weiter, sei keine

rechtsfreie Zone, in welcher sich jeder

nach Belieben bedienen könne. Im Gegensatz

zu Regionalförster Näf erkennt

Grob keine Grauzone in Bezug auf die

Wegbenutzung. Artikel 43 des Strassenverkehrsgesetzes

sei unmissverständlich:

«Die Wege sind klar klassifiziert. Biker

können auf Waldwegen fahren, auf

Fuss- und Wanderwegen haben sie

nichts verloren!»

Ueli Nef, Jagd- und Fischereiverwalter AI,

bei seinem Einstiegsreferat

Ueli Nef von der Jagd- und Fischereiverwaltung

Appenzell doppelte nach:

«Ja, das Gesetz gilt. Aber das ist auch

eine Frage der Politik, des Vollzugs, des

Geldes und der Priorisierung. Leider ist

der Vollzug bislang auf der Strecke ge­

Adobe Stock

blieben. Wer es anders haben will, muss

sich an die Politik wenden und Änderungen

erwirken.» «Da sind die Biker wieder

einmal schneller als die Politiker»,

schmunzelte Moderator Benno Stadler.

Er zeigte sich aber überzeugt, dass sich

95 Prozent aller Biker anständig und

rücksichtsvoll verhalten. Regionalförster

Philipp Näf rief dazu auf, die Vertreter

der verschiedenen Gruppierungen einzubinden.

Unmissverständlich tat er

kund, dass das Querwaldein-Fahren

nicht tolerierbar sei. Zunehmenden

Druck auf den Lebensraum Wald ortet

auch Wildhüter Silvan Eugster. Es gelte,

die Wildtiere zu schützen und die Störungen

möglichst gering zu halten.

Waldentwicklungsplan

Da bei einem geplanten Single-Trail von

St. Anton ins Rheintal zahlreiche Waldeigentümer

ihr Einverständnis geben müssen,

sei es nicht so einfach, das Vorhaben

zu realisieren. Ein Biker aus dem Publikum

wollte wissen, wie es mit dem Waldentwicklungsplan

stehe: «Es stockt. Wer

hält die Hand da drauf?» «Lebensraum

Rheintal», und darüber herrschte Einigkeit,

sei nun gefordert, dranzubleiben.

René Zünd von der «Arbeitsgruppe Biken

im Wald» zeigte sich grundsätzlich zuversichtlich:

«Eine Schwierigkeit ist natürlich,

dass drei Kantone involviert sind.» Und er

nahm seine Gilde selbst an der Nase und

bedauerte, dass nur wenige Biker bereit

seien, sich an vorderster Front für ihre Interessen

einzusetzen. Er rief öffentlich

dazu auf, sich zu organisieren und aktiv

einen Präsidenten zu suchen.

Interessen kanalisieren

Wildhüter Silvan Eugster griff erneut das

Thema Durchsetzung des Gesetzes auf:

«In den Wildruhezonen kann ich Bussen

aussprechen. Viel wichtiger aber ist es,

dass die Menschen verstehen, weshalb

sie sich nicht in diesen Zonen aufhalten

sollen!» Und es gelte grundsätzlich, die

unterschiedlichen Interessen zu kanalisieren.

Ueli Nef von der Jagd- und Fischereiverwaltung

Appenzell Innerrhoden

bestätigte, dass das Problem auch in seinem

Kanton bekannt sei: «Solche Projekte

stellen einen Eigentumseingriff dar.

Wenn die Waldbesitzer nicht einverstanden

sind, gilt es, das ohne Wenn und

Aber zu akzeptieren.» Der Vorschlag seines

Vorredners, René Zünd, Leute zu gewinnen,

die sich für ihre Sache einsetzen,

sei ein guter Ansatz, so Nef: «Wer etwas

erreichen will, muss sich einbringen und

die betroffenen Stellen einbinden.»

Störungen verursachen

Wildschäden

Ein Redner aus dem Publikum pflichtete

dem bei: «Formieren, dann erhalten wir

Gehör!» Sein zweites Votum war wohl

etwas ironisch gemeint: «Ich merke,

dass die Fronten verhärtet sind zwischen

Jägern im Auto und Bikern. Wie viele

Rehe sterben eigentlich wegen uns

Bikern?» Wildhüter Silvan Eugster erwiderte,

dass es um die vielfältigen Störungen

gehe, die wiederum Wildschäden

verursachten. Jäger haben einen Auftrag.

Und das Auto erleichtere oft diese Aufgabe.

«Der Wild-Lebensraum wird zusehends

kleiner und das Wild immer heimlicher»,

bedauerte Eugster. Es stimme

wohl, dass Rehwild als Kulturfolger sehr

anpassungsfähig sei. Dies gelte aber

nicht in der Nacht, und es gelte auch

nicht für sogenannte Kulturflüchter wie

etwa die Raufusshühner.

Toleranz und Anstand

Benno Stadler appellierte zum wiederholten

Mal an die gegenseitige Toleranz

und den Anstand. Und zwar betreffe das

nicht nur Biker, sondern auch Schneeschuhläufer,

Hundehalter oder auch

Drohnenpiloten: «Leider ist heute keiner

anwesend!» Der Präsident des Veloclubs

Altstätten doppelte nach: «Ich habe

wohlwollend zur Kenntnis genommen,

dass es nur miteinander geht. Es braucht

guten Willen von allen Seiten!» Ein Jäger

aus dem Publikum wandte sich an die

Biker: «Wir akzeptieren euch, aber bitte

akzeptiert ihr auch die geschützten Lebensräume!»

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Abschluss einer guten

Diskussionsveranstaltung

Gegen Schluss der Veranstaltung wurde

der Ton – wohl auch wegen der Wärme

im Saal – zwar etwas lauter, blieb aber

stets anständig und konsensorientiert.

Bis zuletzt hiess es von allen Seiten immer

wieder, es sei wichtig, vernünftig

und im Dialog zu bleiben. Moderator

Benno Stadler zitierte abschliessend

Simon Zürcher, dessen Votum er schon

am frühen Abend als gutes Schlusswort

festlegte: «Es gilt Rücksicht auf Tiere,

Pflanzen und Mitmenschen zu nehmen!»

Er dankte den Diskussionsteilnehmern

und dem Publikum und fasste zusammen:

«Es ist an der Zeit, einander

Verständnis entgegenzubringen und gemeinsam

am selben Strick zu ziehen».

Bildbericht: Markus Meier

Benno Stadler, Präsident

des Vereins «Lebensraum

Rheintal», moderierte

den anspruchsvollen

Informations- und

Diskussionsabend.

84

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Verbände und Vereine

SH: Schwarzwild und Jagdgegner sind grosse Herausforderungen

Stadtpräsident Sönke

Bandixen konnte in

Stein am Rhein rund

140 Personen zur

Generalversammlung

von Jagd Schaffhausen

begrüssen.

Ein paar Tage vor dem Corona-

Nothalt konnten die Schaffhauser

Jäger noch ihre Generalversammlung

abhalten.

Der Bund hatte bereits Veranstaltungen

über 150 Personen untersagt, als sich in

der Mehrzweckhalle «Schanz» in Stein

am Rhein 116 Weidmänner und -frauen

zur 137. Generalversammlung der Jagd

Schaffhausen trafen. Unter den 23 Gäs­

Der Schaffhauser Regierungsrat Walter

Vogelsanger aus Beggingen geht jedes Jahr

einmal mit der Jagdgesellschaft Hemmental

auf Treibjagd.

ten war auch der Schaffhauser Regierungsrat

Walter Vogelsanger aus Beggingen,

der sich als Treiber der Jagdgesellschaft

Hemmental outete. Mit einer

Gedenkminute und den entsprechenden

Signalen der Jagdhorngruppe Munot

verabschiedete sich die Versammlung

von ihren verstorbenen Jagdkollegen

Robert Rahm aus Hallau und Bernhard

Bührer aus Stetten.

Die Jagdhornbläser

Munot umrahmten die

Generalversammlung

von Jagd Schaffhausen.

Bezüglich der bevorstehenden Abstimmung über die Teilrevision des Eidgenössischen Jagdgesetzes

haben sie das Heu nicht unbedingt auf der gleichen Bühne: Daniel Leu (links) vom Schaffhauser

Nein-Komitee und der Schaffhauser Jagdpräsident Werner Stauffacher.

Wildschweine machen

immer mehr Schäden

Bei der Generalversammlung nahm Jagd

Schaffhausen 17 der 20 Absolventen

der Jägerprüfung auf, die bestanden

hatten. «Ich hoffe, ihr könnt die Jagd

genauso geniessen, wie ich sie in den

letzten 44 Jahren genossen habe», sagte

Stauffacher. Die zusätzlichen Jungjäger

wird es in den 44 Schaffhauser Jagdrevieren

wohl auch brauchen, wo es im

letzten Jahr 170 Wildschadensmeldungen

mit einer Schadenssumme von

104 548 Franken gab. Es war der dritthöchste

Betrag, der seit der ersten

Schadensaufnahme ausbezahlt werden

musste, und seit 2013 gab es keine

Schäden mehr in dieser Höhe. Der kantonale

Jagd- und Fischereiverwalter

Patrick Wasem erwähnte den Abgang

von 650 Wildschweinen im laufenden

Jagdjahr und ermutigte die Jäger, die

Rekordstrecke noch zu knacken. Gegenüber

dem Vorjahr wurden 57 Wildschäden

mehr gemeldet und die Schadenssumme

erhöhte sich um rund

40 000 Franken. Die Wildschäden haben

insbesondere in den Wiesen zugenommen,

mit 53 000 Franken machen sie

über die Hälfte der Gesamtsumme aus.

«2017 waren die Schäden in den Wiesen

bis auf 30 000 Franken zurückgegangen»,

sagte Markus Gysel. Ende des Jahres

musste der Wilchinger Wildschadenschätzer

auch mehr Schäden im nicht

jagdbaren Schongebiet aufnehmen, die

mit 3000 Franken rund 500 Franken

über dem Vorjahr lagen. Beim Weizen

verdoppelte sich die Schadenssumme

auf 28 000 Franken. Die Schäden bei Rüben,

Raps, Kartoffeln und Erbsen fasste

Gysel mit rund 8000 Franken zusam­

men. «Es gab auch Schäden beim Kürbisanbau,

und der Biber wird zunehmend

aktiv», sagte Gysel. Der langjährige Schadenschätzer

bedankte sich bei den

Jägern für das gute Einvernehmen, bedauerte

aber auch, dass die Zusammenarbeit

mit den Bauern nicht immer

klappt. Er erwähnte, dass die Schaffhauser

Jagd und der Schaffhauser Bauernverband

vereinbart haben, dass Wild­

Der langjährige Wild schadenschätzer Markus

Gysel aus Wilchingen tritt zum Ende des Jahres

zurück.

schadensmeldungen spätestens zwei

Tage vor der Ernte erfolgen sollten. «Es

kann nicht sein, dass man zwei Stunden

vor dem Maishäcksler zum Abschätzen

kommen muss», sagte Gysel. Zum

Schluss gab er bekannt, dass er Ende des

Jahres das Amt des Wildschadenschätzers

abgeben wird und einen geregelten

Übergang mit der Nachfolge anstrebt.

Schiessanlage Siblingen

muss saniert werden

Daniel Leu informierte seine Jagdkollegen

darüber, dass die Jagd- und Sportschützen

Kurztal Siblingen das Schiessstandgebäude

sanieren wollen. Nun

gehe es darum, die finanziellen Mittel zu

beschaffen. Für die Sanierung von Dach,

Fenster, Elektroinstallationen und Heizung

fallen rund 165 000 Franken an.

Um den weiteren Betrieb sicherzustellen,

soll die Anlage zudem mit einem

Munitionsaufbewahrungscontainer und

einer zusätzlichen Wurfmaschine bedarfsgerecht

ausgebaut werden. Leu

bemerkte, dass der Sportfonds maximal

20 % des anrechenbaren Betrages bezahlt,

was rund 40 000 Franken entspricht.

Zur Finanzierung werden Spendengesuche

an Regierung, Gemeinden

und Firmen gestellt. Zudem sind in der

Finanzierungsplanung rund 50 000 Franken

veranschlagt, die von den Jägern

kommen sollen. Von der Steuerbehörde

liegt bereits eine Bescheinigung vor,

dass 80 % vom Spendenbeitrag von den

Steuern abgezogen werden können. Leu

bemerkte, dass die Jagdschiessanlage in

Embrach bereits geschlossen ist und in

Siblingen künftig auch ein Zulauf aus

dem Kanton Zürich und später auch aus

dem Thurgau zu erwarten ist. «Wir werden

in Schaffhausen nie mehr einen

Schiessstand haben, wenn dieser zugeht»,

fügte der Jagdpräsident Werner

Stauffacher hinzu.

Bildbericht: Thomas Güntert

In Stein am Rhein

trafen sich 116 Jägersleute

der Jagd Schaffhausen

zur Generalversammlung.

Jagdgesetz: längst

nicht alle einverstanden

Die Teilrevision des Eidg. Jagdgesetzes,

über die dieses Jahr abgestimmt wird,

und gegen welche die Gegner bereits

das Referendum ergriffen haben, war

das bri sante Thema der Generalversammlung.

Für Daniel Leu vom Schaffhauser

Nein-Komitee ist das neue Gesetz

missraten. Er bemerkte, dass es bei

der Teilrevision ursprünglich um den

Wolf gegangen sei, womit auch die

Naturschutzorga nisationen einverstanden

gewesen wären. Leu kann nicht verstehen,

dass Jagd Schweiz mit der

Schweizerischen Arbeitsgemeinschaft

für die Berggebiete und dem Schweizerischen

Bauernverband eine Ja-Kampag­

Urs Liniger kam extra von Solothurn nach Stein

am Rhein und richtete an die Jäger den Appell, für

die Teilrevision des Eidgenössischen Jagdgesetzes

zu stimmen.

ne unterstützt. Den Berggebieten gehe

es mittlerweile um Tourismus- und Wirtschaftsförderung.

Urs Liniger war extra

aus Solothurn angereist, um die Haltung

von Jagd Schweiz zu erläutern. Vom neuen

Gesetz erhofft er für die Jäger eine

Verbesserung der Sicherheit und der

handwerklichen Kompetenz. Bei einer

Ablehnung erwartet er hingegen eine

Der Schaffhauser Jagdpräsident Werner

Stauffacher unterstützt die Teilrevision des

Eidgenössischen Jagdgesetzes.

Neuauflage mit zusätzlichen Einschränkungen

für die Jäger. «Am Ende des Abstimmungstages

wird sich dann eine

Gruppe zusammensetzen, um an einer

neuen Version herumzubasteln», sagte

Liniger. Zustimmung bekam er vom

Schaffhauser Jagdpräsidenten: «Der Vorstand

plädiert eher für die Ja-Parole»,

betonte Werner Stauffacher.

Rote Fährte Sense RFS

Offene Schweissprüfung 500 m und 1000 m

gemäss Richtlinien der Arbeitsgemeinschaft für das Jagdhundewesen

Datum: Samstag, 18. Juli 2020

Ort:

Raum Gurmels – Liebistorf FR

Organisator: Rote Fährte Sense RFS

Fährten:

500-m-Fährte

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(Bedingung für 1000-m-Fährte, bestandene 500-m-Schweissprüfung

nach Richtlinien der AGJ/TKJ)

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Anmeldeschluss 30. Juni 2020

Anmeldeformular erhältlich bei:

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87



Nah & Fern

Jägerverein Toggenburg: Präsident Köbi Rutz tritt zurück

Am Freitag, 14. Februar 2020,

fand in der Krone Lichtensteig die

79. Hauptversammlung des Jägervereins

Toggenburg statt. Sie wurde

letztmals vom scheidenden Präsidenten

Köbi Rutz geleitet. Als seinen

Nachfolger haben die Mitglieder

Stephan Schädler, den bishe -

r igen Hunde-Obmann, gewählt.

Als neuer Hunde-Obmann wurde

Paolo De Carli bezeichnet.

Cornelia Arens, KLICKFaszination

CIC: Jagdreisen verschieben,

nicht absagen – Solidarität zeigen!

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Luchsin Isis wurde im Kanton St.Gallen eingefangen und anschliessend in den Pfälzerwald umgesiedelt.

CIC-Präsident George Aman

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Köbi Rutz wurde mit

grossem Applaus

und Dankesworten

als Präsident des JVT

verabschiedet.

Markus P. Stähli

Der abtretende Präsident hielt im Jahresbericht

2019 fest, dass die geltende

Jagdgesetzgebung eigentlich ein gutes

Gesetz gewesen sei. Es enthält aber einige

unbefriedigende Kernpunkte, welche

diskutiert und verbessert werden

müssen. Insbesondere betrifft dies die

Revierbewertung, die Reviervergabe und

ausgewählte Themen zur kantonalen

Jagdverordnung. Die Vorstände der Jägervereine

können zeitnah zu den Vorschlägen

von Revierjagd St. Gallen eine

Stellungnahme abgeben.

St.Galler Luchse

Für das Luchs-Auswilderungsprojekt

im Biosphärenreservat Pfälzerwald in

Deutsch land konnte zum dritten Mal erfolgreich

ein Luchs in St. Gallen gefangen

und anschliessend in den Pfälzerwald

umgesiedelt werden.

Beim letzten Fotofallen-Monitoring in

der Nordostschweiz wurde erklärt, dass

die Dichte der Luchse im Tössstock angestiegen

sei und im Gebiet Speer,

Churfirsten und Alvier gesunken ist. Im

Toggenburg, so Köbi Rutz, sei nach seinem

Erachten die Anzahl der Luchse im

Gegensatz zu anderen Orten gestiegen.

Weiter führte er aus, dass seine Stellungnahme

im Dezember 2019 zur Luchssituation

leider ganz anders dargestellt

und kommuniziert worden sei. Dies

führte natürlich zu einigen Diskussionen.

Dabei entschuldigte er sich bei den Jägerinnen

und Jägern, welche er diesbezüglich

verärgert habe.

Drohnenpiloten und

Retter aus den eigenen Reihen

Mittels einer Sammelaktion von Revierjagd

St.Gallen bei allen Jägerinnen, Jägern

und Gönnern sollen die finanziellen

Mittel zusammengetragen werden, damit

zehn Drohnen mit Wärmebildkameras

angeschafft werden können. In einem

Ausbildungskurs werden im Frühjahr

2020 Drohnenpiloten und Retter,

wenn möglich aus den Jagdgesellschaften,

in der Handhabung der Technik

und Organisation der Kitzrettung aus der

Luft ausgebildet. In der Setzsaison 2020

im Mai/Juni sollen möglichst viele Droh­

nen und Bedienungspersonal zur Verfügung

stehen, um gegen das unnötige

Tierleid vorzugehen. Eine Drohne kostet

rund Fr. 6000.–. Die Sammelaktion hat

zum Ziel, die benötigte Summe von

Fr. 60 000.– für die zehn Drohnen zusammenzubringen.

Abschied und Erreichung

eines gesteckten Zieles

Bruno Damann, Regierungsrat, und

Peter Weigelt, Präsident von Revierjagd

St.Gallen, bedankten sich bei Köbi Rutz

für seinen unermüdlichen Einsatz für die

Jagd im Toggenburg. Unter grossem Applaus

der 113 Mitglieder wurde der abtretende

Präsident verabschiedet.

Köbi Rutz bedankte sich für die Dankesworte

und den grossen Applaus. Zum

Schluss erwähnte er, dass sein ursprünglich

gestecktes Ziel von 280 Vereinsmitgliedern

im Jägerverein Toggenburg mit

nun 16 Neumitgliedern erreicht werden

konnte. Als letzte Amtshandlung in der

Funktion als Präsident beendete Köbi

Rutz die Versammlung, um anschliessend

das feine Nachtessen gemeinsam

geniessen zu können.

Bildbericht: Peter Baumann, Aktuar JVT

In diesen äusserst unsicheren Zeiten

steht der CIC allen zur Seite, die auf die

eine oder andere Weise von der globalen

Covid-19-Pandemie betroffen sind.

Insbesondere stehen wir zu unseren

Partnern, unseren Freunden und zu den

Dorfgemeinschaften in den Jagdgebieten,

und zu all jenen, die die Wildtiere als

Naturressourcen nutzen und erhalten.

Vor allem stehen wir auch zu jenen, deren

Leben und Lebensunterhalt von

Wildtieren abhängt, einschliesslich der

indigenen Völker, der Hegegemeinschaften,

der Berufsjäger, der Fährtensucher,

der Jagdreiseveranstalter und der Anbieter

von Wildtiertourismus.

Da die Kunden ihre gebuchten Jagden,

Fotosafaris oder andere Reisen zum

Naturerleben nicht wie ursprünglich geplant

wahrnehmen können, sind die Folgen

für viele Einzelpersonen und ihre

Familien gravierend. Alle sind davon betroffen,

und viele sehen einer ungewissen

Zukunft entgegen. Da die Lebensgrundlagen

der Menschen in Gefahr sind

und die Ernährungssicherheit gefährdet

ist, könnte der Schutz der Wildtiere für

viele Regierungen weniger wichtig werden.

Gleichzeitig sind die Wildbestände

durch zunehmende Wilderei und illegalen

Handel wachsenden Risiken ausgesetzt.

Wir bitten alle Jäger und andere Wildtier-Touristen,

sich mit ihren Jagdreiseveranstaltern

und Anbietern in Afrika, Europa,

Amerika, Asien und der Pazifikregion

in Verbindung zu setzen und ihre Buchungen

nach Möglichkeit zu verschieben,

anstatt sie zu stornieren. Dies wird

den lokalen Gemeinden, den Tourismusfirmen,

den Berufsjägern und ihren Angestellten

sowie den Jagdreiseveranstaltern

zumindest das Gefühl geben, nicht

allein gelassen zu werden. Es gibt ihnen

auch die Möglichkeit, vorausschauend

für die Zeit nach der Krise zu planen und

einen möglichen Ausweg aus der gegenwärtigen

Notlage zu sehen.

George Aman, CIC-Präsident

im Namen der gesamten Mitgliedschaft

des CIC

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in CRAPPA NAIRA, ALVANEU

Samstag 08. August 2020

08:00 Uhr - 16:00 Uhr

ab Kaliber .222

Das Absenden wird im Anschluss an das Jagdschiessen

im Schützenhaus Crappa Naira durchgeführt.

Mindestens 1/5 der Schützen erhalten eine Naturalgabe.

Unter allen teilnehmenden Schützen des Hochjagdstiches,

wird im Anschluss nach dem Absenden ein Hochjagdpatent ausgelost.

Der Hochjagdstich wird ohne Probeschuss absolviert.

- Fuchs 100m:

- Reh 100m:

- Gams 100m:

- Gams 150m:

- Keiler 50m:

2 Schuss liegend frei, einzeln gezeigt

2 Schuss stehend angestrichen, einzeln gezeigt

2 Schuss sitzend frei, einzeln gezeigt

2 Schuss liegend frei, einzeln gezeigt

2 Schuss stehend frei, einzeln gezeigt

Der Niederjagdstich wird ohne Probeschuss absolviert.

- Passe à 6 Schuss, max. 6 Punkte pro Schuss

- Vorderer Teil 3 Punkte

- Mittlerer Teil 2 Punkte

- Hinterer Teil 1 Punkt

Auflösung des Kreuzworträtsels

aus der letzten Ausgabe April 2020

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Hochjagd 50.-

Niederjagd 22.-

Jagdmeister 65.-

Gruppenstich 20.-

Jagdmeister wird der Schütze oder die Schützin mit der höchsten Punktezahl aus dem Hochjagd- und Niederjagdstich.

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Die Redaktion

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Freud & Leid

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Wir gratulieren

Zum Gedenken

Im Mai

Ladys first

Nelly Inderkum, Stettlen, 12. 5.*

Johanna Scancalepore, Hallwil, 13. 5.*

Elisabeth Rupp, Oberstammheim, 15. 5.*

Huldi Bosshard, Wald ZH, 22. 5.*

Zum 60. Geburtstag

Ruedi Affeltranger, Reinach, 8. 5.*

Zum 70. Geburtstag

Andreas Bieri, Rohrbach, 3.5.*

Ewald Sigrist, Möhlin, 6. 5.

Samuel Ramseier, Niederglatt, 31. 5.*

Zum 71. Geburtstag

Samuel Kaderli, Lotzwil, 6. 5.*

Hansueli von Gunten, Interlaken, 9. 5.*

Zum 72. Geburtstag

Hanspeter Wyssen, Achseten, 19. 5.*

Charly Ender, Turbenthal, 21. 5.*

Zum 74. Geburtstag

Hugo Walker, Oberweningen, 13. 5.*

Fritz Kohler, Bauma, 20. 5.*

Salvatore Puglia, Genf, 22. 5.*

Röbi Obrist, Möhlin, 27. 5.

Ernst Gernacher, Winkel, 28. 5.*

Zum 75. Geburtstag

Franz Christen, Luthern, 3. 5.*

Zum 76. Geburtstag

Norbert Winter, Adliswil, 19. 5.

Heinz Mutti, Selzach, 21. 5.

Zum 77. Geburtstag

Heinrich Merz, Aarau, 13. 5.*

Zum 78. Geburtstag

Fredy Kuster, Pfeffikon, 25. 5.*

Zum 79. Geburtstag

Willi Blaser, Möhlin, 15. 5.

Christian Schmassmann, Arlesheim, 18. 5.*

Werner Hollenstein, St. Gallen, 22. 5.*

Jagen in der Schweiz – Lösungen zu den Prüfungsfragen (Seiten 68/69)

Antwort 1

b, d, e

Bemerkung zu c: Es verhält sich genau umgekehrt.

Für die Wohnungshaltung bestehen in

der Schweiz keine Vorschriften.

Antwort 2

a, c, d,

Bemerkung zu e: Diese Ansicht ist veraltet.

Es gibt verschiedene gute Gründe,

die Fütterung adulter Hunde auf zwei Mahlzeiten

zu verteilen.

Antwort 3

a, c, e, f (alle langhaarigen und gewisse

rau-/drahthaarige Rassen)

Antwort 4

a) – Ohrenreinigung

– Zahnsteinentfernung (Mundgeruch!)

– überlange Krallen schneiden

b) Staupe, Hepatitis, Leptospirose, Parvovirose,

Zwingerhusten

c) Tollwutimpfung

Antwort 5

Endoparasiten: Spulwürmer (v. a. bei Welpen),

Bandwürmer

Ektoparasiten: Flöhe, Läuse, Zecken, Milben

Antwort 6

a) Apathisches Verhalten, Appetitlosigkeit,

ständiges Trinken, heisse und trockene

Nase, Husten, wiederholtes Erbrechen,

andauernder Durchfall, Augen- und/oder

Nasenausfluss. Im Zweifelsfall stets den

Tierarzt aufsuchen.

b) Fieber messen. Über 39° bedeuten

Fieber. Tierarztbesuch in einem solchen

Fall unerlässlich.

Antwort 7

c

Antwort 8

a, b, c, e, f

Bemerkung zu d: Erziehung ohne Bestrafung

gibt es nicht, aber sie steht nicht (wie früher)

als Erziehungsmittel an erster Stelle. Das Erziehungsziel

soll vorwiegend durch Belohnung,

durch positive Erfahrungen des Hundes

erreicht werden (= positive Bestärkung),

dagegen möglichst wenig durch eine negative

Erfahrung bei Falschverhalten (= negative

Bestärkung).

Antwort 9

– Fachwissen

– Einfühlungsvermögen

– Geduld

– Beharrlichkeit/Konsequenz

– Durchhaltevermögen/Ausdauer

– Zielstrebigkeit/gesundes Mass an Ehrgeiz

– Selbstbeherrschung

– Improvisationsvermögen

Zum 80. Geburtstag

Hans Lang, Wettswil, 12.05.*

Zum 84. Geburtstag

Heinrich Schiesser, Diesbach, 5.5.

Zum 86. Geburtstag

Jakob Abderhalden, Stettfurt, 2.5.

* Der Schweizer Niederlaufhund- und

Dachsbracken-Club gratuliert seinen Mitgliedern

ganz herzlich zum Geburtstag.

Wollen Sie einem Jagdkameraden

zum Geburtstag (ab 60) gratulieren?

Wir bringen den Hinweis gerne gratis,

wenn Sie die Angaben (Name, Vorname,

Wohnort, Geburtstag und -jahr) bis

Anfang des Vor monats schriftlich an

die Redaktion übermitteln:

JAGD&NATUR, Rehweg 6,

9472 Grabs, redaktion@jagdnatur.ch

Antwort 10

– Leistungen sind nur anhand festgelegter

Massstäbe (Prüfungsordnungen) messbar.

– Prüfungen machen Leistungen und

Leistungsfähigkeit verschiedener Hunde

miteinander vergleichbar.

– Prüfungsordnungen legen die Anforderungen

fest, auf welche zielgerichtet hingearbeitet

werden kann/soll/muss.

– Prüfungen sind für eine Leistungszucht

unabdingbar.

– Wenn der Gesetzgeber für manche jagdlichen

Tätigkeiten entsprechend ausgebildete

Hunde verlangt, müssen deren

Fähigkeiten nach festgelegten Regeln

geprüft werden können.

– Eine erfolgreiche Prüfung ist der Lohn

(für den Hundeführer) für eine monatelange

Vorbereitung und zugleich Motivation,

die nächsthöhere Prüfung in Angriff

zu nehmen. Zudem gibt es kaum einen

Hund, der, wenn richtig geführt, nicht mit

viel Freude arbeitet.

– Es muss ja nicht alles, was man mit dem

Hund an Fertigkeiten erreicht, später in

der Praxis auch Anwendung finden. Allein

schon die intensive Zusammenarbeit von

Hund und Hundeführer kann für beide

Teile sehr bereichernd sein. Und letztlich

mehr zu können, als unbedingt notwendig

ist, hat noch niemandem geschadet.

Willy Schmid

1949–2019

Am 15. November 2019 ist unser Freund Willy Schmid nach

einer schweren Herzoperation und fünf Tagen Hoffen und

Bangen für uns alle unerwartet verstorben. Willy wurde am

4. März 1949 in die Kleinbauernfamilie Adolf und Anna

Schmid-Krüttli geboren. Schon mit 14 Jahren verlor er seinen

Vater durch einen Unfall und führte zusammen mit seiner

Mutter den kleinen Landwirtschaftsbetrieb bis zur Rekrutenschule

weiter. Er absolvierte eine Lehre als Forstwart

und war dann einige Jahre im Forst in Möhlin tätig. Dort begegnete

er seiner geliebten Ruth. Die beiden heirateten im

Oktober 1973 und bezogen das umgebaute Elternhaus in

Herznach. Der Familie wurden drei Kinder geschenkt: Martina,

Reto und Jasmin. Ihnen war Willy ein überaus besorgter

und liebevoller Vater. Sein ganzer Stolz war seine Familie,

und er war glücklich, als er nach der Pensionierung seine

Liegenschaft zusammen mit den mittlerweile erwachsenen

Kindern in ein Vierfamilienhaus umbauen konnte und er so

seine Liebsten immer in der Nähe hatte.

Über 30 Jahre war Willy ein äusserst zuverlässiger, treuer

Mitarbeiter und geschätzter Chauffeur im Kieswerk Schwarb

AG, später Holcim AG, in Eiken. In der Freizeit galt seine Passion

ganz der Jagd. Nach seiner Jagdausbildung trat Willy

Schmid 1992 als Jagdaufseher in die Jagdgesellschaft Herznach

ein. 1994 wurde er als Pächter aufgenommen und ab

2016 übte er die Jagdleitung aus. Willy lebte für die Jagd, ja

er verkörperte diese in Herznach wie kein Zweiter. Sein Revier

kannte er wie seine Hosentasche. Die Hege und Pflege

des Wildes lagen ihm am Herzen. Viele Nachtstunden opferte

er für die Bejagung des Schwarzwildes oder zur Bergung

von Fallwild. Im Frühjahr engagierte er sich für die Rettung

der Rehkitze vor dem Mähtod. Seine Familie, insbesondere

seine Frau Ruth, unterstützten ihn bei seinen jagdlichen Aufgaben

nach Kräften. Als gelernter Forstwart kannte er jeden

Baum und Strauch. Viele Jagdlehrlinge durften sich sein Wissen

zunutze machen. Willy war ein gern gesehener Gast auf

vielen Jagden im Fricktal, er kannte das ganze Fricktal und

das Fricktal kannte ihn. Mit guten Freunden genoss Willy in

den letzten Jahren die Hirschjagd während der Brunft und

im Winter im Erzgebirge in Tschechien. Dort hatte es ihm

speziell der Wald angetan.

Während mehrerer Jahre chauffierte Willy die Jägerinnen

und Jäger zuverlässig und sicher zu den Schiesskursen der

Frankonia in der Schiessanlage Graf Stauffenberg in Amerdingen

(Bayern). Er schätzte die Kameradschaft, das gesellige

Beisammensein und das Schiesstraining.

Willy, wir vermissen dich! Deine Kameradschaft,

deine grosse Hilfsbereitschaft und dein verschmitztes

Lächeln werden uns unvergesslich bleiben.

Dein Jagdkamerad Hansueli Herzog, Wittnau,

mit Freunden im Fricktal, im Revier Pstruzi (CZ),

Kursleitern und Teilnehmern aus Amerdingen sowie

der Jagdgesellschaft Herznach

5 l 20 JAGD & NATUR

93



Wann & Wo

Veranstaltungen

Tag & Nacht

Mai

Liebe Leserinnen und Leser

Aufgrund der Empfehlungen des Bundes und

der Kantone finden infolge Corona-Pandemie

zahlreiche Veranstaltungen nicht statt

bzw. wurden auf einen späteren Zeitpunkt

verschoben. Nachstehende Termine veröffentlichen

wir deshalb ohne Gewähr.

Wir bitten um Verständnis und wünschen

in dieser schwierigen Zeit alles Gute und

beste Gesundheit!

Jagdhundewesen /

Prüfungen

Rollende Agenda der Hundeprüfungen auf

www.ag-jagdhunde.ch

Jagdschiessen

12. Juni

Seltisberg BL: 5. Pirschgang auf dem

Seltisberg, Schiessplatz Seltisberg,

13.30 – 20 Uhr, Mitglieder JagdBL: CHF 20.–,

Nichtmitglieder: Fr. 35.– (inkl. Schrot -

muni tion für Rollhasenpasse), Festwirtschaft

mit Grill, Kontakt: Sabine Hänni,

Tel. 079 501 04 00,

E-Mail: schiesskommission@jagdbaselland.ch

12./13. Juni

Vättis SG: Jagdschiessen der Jägervereinigung

Sarganserland, Fr: 13.30 – 20 Uhr,

Sa: 9 –16 Uhr, attraktiver Gabentempel,

jeder Teilnehmer erhält einen Naturalpreis,

Infos: www.jagd-sarganserland.ch

19./20. Juni

Klöntal GL: Klöntaler Jagdparcours,

Jagdschiessanlage Vorauen, hinten am See,

Schiesszeiten: Fr: 15 – 20 Uhr. Sa: 9 –16 Uhr,

Rangverlesen ab 17 Uhr. Programm:

Reh, Gams und Fuchs je ein Schuss

10er-Wertung. Laufender Keiler 2 Schüsse

5er-Wertung. Laufender Hase 2 Schuss

12 Pt., 3 Tauben aus 3 Standorten 6 Pt.

Jubiläen

26. September

Baar ZG: 100 Jahre Zuger Kantonaler

Patentjägerverein, Waldmannhalle. Viele

jagdliche Attraktionen können bewundert

werden. Ein Besuch lohnt sich.

Hubertusmessen

und -konzerte

16./17. Mai

Escholzmatt LU: Jagdhornbläserjubiläen:

40 Jahre Hubertusbläser Escholzmatt

und 20 Jahre Entlebucher Gämsjäger

1. Juni

Seengen AG: Schlosskonzert auf Wasserschloss

Hallwyl, Jagdhornbläser Hallwyl,

Beginn: 10.30 Uhr, mit anschliessendem

Apéro. Auf www.jagdhornblaeser-hallwyl.org

erfahren Sie, ob das Konzert durchgeführt

werden kann oder nicht.

17. Oktober

Sarmenstorf AG: Hubertusgottesdienst

mit den Jagdhornbläsern Hallwyl,

kath. Kirche, Beginn: 17.30 Uhr

18. Oktober

Nebikon LU: Hubertusmesse mit der

Jagdgesellschaft Santenberg und den

Luzerner Jagdhornbläsern «Auerhahn»,

Pfarrkirche, Beginn: 10 Uhr

29. November

Lützelflüh: Hubertusmesse mit den

Diana Jagdhornisten Burgdorf, Kirche,

Beginn: 9.30 Uhr

SONNE

MOND

TAG AUFGANG UNTERGANG AUFGANG UNTERGANG

1. 06:10 20:37 12:53 3:29

2. 06:08 20:38 14:10 4:03

3. 06:07 20:40 15:29 4:32

4. 06:05 20:41 16:49 04:59

5. 06:04 20:42 18:10 05:24

6. 06:02 20:44 19:32 05:49

7. 06:01 20:45 20:54 06:17

8. 06:00 20:46 22:15 06:49

9. 05:58 20:48 23:30 07:27

10. 05:57 20:49 --- 08:12

11. 05:55 20:50 00:36 09:06

12. 05:54 20:52 01:31 10:07

13. 05:53 20:53 02:15 11:12

14. 05:52 20:54 02:50 12:18

15. 05:50 20:55 03:19 13:23

16. 05:49 20:57 03:42 14:27

17. 05:48 20:58 04:03 15:30

18. 05:47 20:59 04:22 16:33

19. 05:46 21:00 04:41 17:35

20. 05:45 21:01 05:01 18:39

21. 05:44 21:02 05:22 19:44

22. 05:43 21:04 05:47 20:50

23. 05:42 21:05 06:16 21:56

24. 05:41 21:06 06:52 22:59

25. 05:40 21:07 07:36 23:57

26. 05:39 21:08 08:30 ---

27. 05:38 21:09 09:33 00:48

28. 05:37 21:10 10:42 01:31

29. 05:37 21:11 11:56 02:06

30. 05:36 21:12 13:13 02:36

31. 05:35 21:13 14:30 03:02

1. 05:35 21:14 15:48 03:27

2. 05:34 21:15 17:07 03:51

3. 05:34 21:15 18:27 04:16

4. 05:33 21:16 19:48 04:45

5. 05:33 21:17 21:05 05:19

Michael Breuer

Quelle: lid.ch

94 JAGD & NATUR 5 l 20



Lösen & Gewinnen

Preisrätsel

Impressum

JAGD&NATUR

Das Schweizer Jagdmagazin

VORSCHAU

Juni 2020

Bund,

Zusammenschluss

Altersruhegeld

Kurzschrift

(Kzw.)

kleines

Lasttier

junges

Reh

ein

Balte

ohne

Inhalt

Zahlungsmittel

stehendes

ugs.:

Binnengewässer

wackelnd

gehen

Ort im

Kanton

Luzern

Tritt des

Schalenwildes

schwarzer

Kohlenstoff

vertraulich,

im

engsten

Kreis

Fluss

zur

Rhone

1

etwas,

das sich

europ.

dem Auge

Kultur-

Westgermane

darbietet

TV-Kanal

Vögel

(Biologie)

germanische

Gottheit

Wellenschlag

am Meer

meist

ungiftige

Schlange

traben

Handy-

Zusatzprogramm

(Kzw.)

Griff;

Stängel

8 Gerät

7

4

niederl.

Fürstengeschlecht

genuesischer

Seeheld

(Andrea)

2

Getreide

Töpfermaterial

Vornehmtuer

nordamerik.

Wapitihirsch

Dreschabfälle

Weinbauer

italienisch:

Liebe

Teil des

Gesichts

Assel

(Zoologie)

Pflanze

mit fleischigen

Blättern

Wildwest-

Legende:

«Buffalo

...»

liches

Gesäuge

beim

Rehwild

auch,

desgleichen

getrocknetes

Gras

rumän.

Währungseinheit

landwirtschaft-

Einzelvortrag

in der

Musik

männlicher

Nachkomme

Kuhantilope

Zündschnur

impulsiv,

ungeplant

Männername

Marderhund

ital.

Geigenbauerfamilie

afrikanisches

Wildpferd

Rennschlitten

Spielbankangestellter

Materialsplitter

ausgenommen,

frei von

9 3

Waldrebe

schnelles helle

Reitdromedar

in ums

Haare

Nordafrika Weidloch

afrikanische

Raubkatze

Windschattenseite

e.

Schiffs

LÖSUNG:

1 2 3 4 5 6 7 8 9

Bitte keine Briefe: Die Gewinner werden ausgelost und

direkt benachrichtigt. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.

Vereinigung

mehrerer

Stücke

franz.

unbestimmter

Artikel

vom

Üblichen

abweichend

Nutztiere

chinesischer

Kochtopf

in

Richtung,

nach

langer,

dünner

Speisefisch

Meeressäugetier

(Mz.)

unnötig

lange

Strecke

5

Senke

im

Gelände

6

ständig,

dauernd

Lava Profi-Vakuumiergerät V.300

® Premium

Schweissbandlänge von 340 mm

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Zubehörteilen von Lava finden Sie unter: www.la-va.com

erhöhen,

auszeichnen

Zitterpappel

spanisch:

brit.

Hurra!,

Autor:

Los!, Auf!

...

Follett

Einsendeschluss:

13. Mai 2020 (Poststempel)

Preise

1. Preis: Ein Lava-Profi-Vakuumiergerät

V.300 ® Premium

2./3. Preis: Ein JAGD& NATUR-

Jagdmesser

4./5. Preis: Je ein Jagdbuch

So nehmen Sie an der Verlosung teil

Senden Sie das Lösungswort mit Ihrer

vollständigen Adresse auf einer Postkarte an:

Redaktion JAGD&NATUR, Rehweg 6, 9472 Grabs

oder per E-Mail an jagdraetsel@jagdnatur.ch

Lösungswort: Balzarie

Gewinner des April-Preisrätsels

1. Preis: Andreas Böhni

Weinstrasse 10, 6285 Hitzkirch

2. Preis: Thomas Müller

Zugerstrasse 86, 6318 Walchwil

3. Preis: Willi Bürkler

Via Murschetg 92, 7032 Laax

4. Preis: Theresia Schuster

Wilerstrasse 33b, 9602 Bazenheid

5. Preis: Hansueli Meier

Dorfstrasse 8, 8556 Illhart

Verlag:

JAGD & NATUR Medien AG

Zentrum Staldenbach 7,

CH-8808 Pfäffikon SZ

E-Mail: Tel. +41 (0)44 886 31 91

verlag@jagdnatur.ch

Bitte alle redaktionellen Einsendungen

nur an die Redaktion senden.

Verwaltungsrat:

Marcel Zoller (Präsident)

Stefan Dudli (Vizepräsident)

Andreas Mohler (Delegierter des VR)

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Abodienst:

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Redaktion:

Markus P. Stähli

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Rehweg 6, CH-9472 Grabs

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Raphael Hegglin

Redaktor «Jagdmarkt»

Jungstrasse 9, CH-8050 Zürich

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Online-Redaktion:

Meine Texter GmbH

Jungstrasse 9, 8050 Zürich

Tel. +41 (0)44 508 28 54

Ständige Mitarbeiter der Redaktion:

Ueli Bärtschi, Sabrina D. Bloch,

Christoph Burgstaller, Katrin Burkhardt,

Peter Burkhardt, Martin Ebner,

Fredy Kradolfer, Markus Meier,

Dr. Martin Merker, Peter Pulver,

Mario Theus, Peter Vonow,

Peter A. Widmer

Fotografen:

Sven-Erik Arndt, Dr. Martin Merker,

Karl-Heinz Volkmar, Peter Vonow,

Christoph Burgstaller, Michael Breuer

u. v. m.

Gestaltung:

Peter Vonow, info@ats-vonow.com

Silvia Janser, polygrafio

E-Mail: sjanser@bluewin.ch

Anzeigen:

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Jährlich Fr. 103.– (inkl. MwSt. im Inland),

Ausland auf Anfrage, Einzelpreis Fr. 10.–

Druck:

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JAGD & NATUR erscheint monatlich.

Für unaufgefordert eingesandte

Manu skripte und Bildunterlagen

übernimmt die Redaktion keine

Verantwortung.

Die Verwendung sämtlicher Artikel

und Illustrationen ist nur mit

ausdrücklicher Genehmigung der

Redaktion gestattet.

Offizielles Organ für:

• JagdSchweiz

• Schweizer Niederlaufhund- und

Dachsbracken-Club

• Schweiz. Club für Deutsche Jagdterrier

• Schweiz. Foxterrier-Club

Verbandsadressen:

JagdSchweiz

David Clavadetscher

Forstackerstrasse 2a

CH-4800 Zofingen

Tel. +41 (0)62 751 87 78

Fax +41 (0)62 751 91 45

Schweizer Niederlaufhundund

Dachsbracken-Club

Präsident: Marc Beuchat

Flühliweg 10

CH-3624 Goldiwil (Thun)

Tel. +41 (0)79 216 70 15

Sekretariat: Tel. +41 (0)41 480 20 55

Schweizerischer Club für

Deutsche Jagdterrier

Präsident: Roger Bisig

Grossbachstrasse 62

CH-8841 Gross

Tel. P: +41 (0)55 412 31 20

Tel. M: +41 (0)79 239 62 94

Schweizerischer

Schweisshund-Club SSC

Präsident: Leo Thomann

Boter 1, CH-7464 Parsonz

Tel. G: +41 (0)81 684 33 79

Tel. M: +41 (0)79 405 96 73

E-Mail: leo.thomann@bluewin.ch

Redaktionsschluss

Juniheft: 1. 5. 2020

Anzeigenschluss

Juniheft: 5. 5. 2020

Gütesiegel Q-Publikation –

Fach- und Spezialpresse

mit geprüfter Qualität.

Publizistisch unabhängig –

inhaltlich kompetent.

Ihr nächstes JAGD& NATUR

erscheint am 22. 5. 2020

Nach den Frühjahrsstürmen

Herausforderungen für die Jäger

Wild unter

der Lupe

Ein, zwei, drei,

vier Mägen

Rafal Lapinski

Hubert Zeiler

Altersbestimmung

beim Reh

Zahnabnutzung und

Nasenscheidewand

Rehwildhege

und Bockjagd

mit Herzog Albrecht

von Bayern

Matthias Meyer

Neuigkeiten

und Tests aus

den Bereichen

Waffen, Optik

und Bekleidung

Beatrix Sternath

96 JAGD & NATUR 5 l 20

Änderungen sind aus aktu ellen oder organi sa torischen Gründen möglich.



Blattsch(l)uss

Rubrik

Ihr Büchsenmacher

in der Region

Thema

AARGAU

GLARUS

THURGAU

ZUG

Richner Waffen GmbH

Hintermättlistrasse 4

5506 Mägenwil

Telefon: 062 896 07 07

E-Mail: info@richner.ch

www.richnerwaffen.ch

Emil Rüegg

Waffen Jagdoptik

Herrenstrasse 64

8762 Schwanden

Telefon: 055 644 11 73

E-Mail: info@rueggwaffen.ch

www.rueggwaffen.ch

Kesselring AG

Bahnhofstrasse 56

8500 Frauenfeld

Telefon: 052 721 56 35

E-Mail: kesselring@stafag.ch

www.kesselring.ch

Unicorn Arms

Büchsenmacherei

Rainstrasse 33

6314 Unterägeri

Telefon: 041 760 80 80

E-Mail: info@Unicorn-Arms.ch

www.Unicorn-Arms.ch

BERN

GRAUBÜNDEN

ST. GALLEN

www.waffenbuerchler.ch

ZÜRICH

Glauser Waffen AG

Stadtplatz 17

3270 Aarberg

Telefon: 032 392 27 77

E-Mail: info@waffenglauser.ch

www.waffenglauser.ch

Beat Angerer Büchsenmacherei GmbH

Mattastrasse 11

7270 Davos-Platz

Telefon: 081 413 37 45

E-Mail: angerer-waffen@sunrise.ch

www.angerer-waffen.ch

Büchel Waffen & Outdoor GmbH

Oberrieterstrasse 77

9450 Altstätten

Telefon: 071 755 33 23

E-Mail: info@buechelwaffen.ch

www.buechelwaffen.ch

Bürchler Waffen

Predigerplatz 36

8001 Zürich

Telefon: 044 251 17 27

E-Mail: info@waffenbuerchler.ch

www.waffenbuerchler.ch

Poyet AG

Kramgasse 59

3011 Bern

Telefon: 031 311 65 15

E-Mail: info@poyet-bern.ch

www.poyet-bern.ch

Wyss Waffen

Rütschelengasse 5

3400 Burgdorf

Telefon: 034 422 12 20

E-Mail: wysswaffen@bluewin.ch

www.wysswaffen.ch

Jagd Zentrum Chur P. Vasella AG

Grabenstrasse 15

7000 Chur

Telefon: 081 252 17 29

E-Mail: info@vasella-chur.ch

www.vasella-chur.ch

SCHWYZ

Ulrich Waffen AG

Selgis 6

6436 Ried Muotathal

Telefon: 041 811 64 40

E-Mail: waffen-ulrich@bluewin.ch

www.ulrich-waffen.ch

NATURaktiv

Riedäckerstrasse 9

8422 Pfungen

Telefon: 052 212 34 12

E-Mail: info@naturaktiv.ch

www.naturaktiv.ch

www.waffenboerse.ch

Vogt Waffen

Wehntalerstrasse 6

8154 Oberglatt

Telefon: 079 215 14 16

E-Mail: info@vogtwaffen.ch

www.vogtwaffen.ch

Diese Rubrik steht ausschliesslich Mitgliedern des

Schweizerischen Büchsenmacher Verbandes SBV/ASA

zur Verfügung. Interessiert?

Anmeldung unter:

JAGD & NATUR , c/o Creative Media GmbH, Markus Mehr ,

Tel. +41 (0)43 322 60 30, markus.mehr@c-media.ch



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Tel. 091 791 27 18

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