Jagd & Natur | Ausgabe Mai 2020
Aufgrund der zahlreichen Beschränkungen im Alltag wollen wir allen Jagd- und Naturinteressierten ein Geschenk machen und stellen die Mai-Ausgabe kostenlos zur Verfügung. Viel Spass bei der Lektüre!
Aufgrund der zahlreichen Beschränkungen im Alltag wollen wir allen Jagd- und Naturinteressierten ein Geschenk machen und stellen die Mai-Ausgabe kostenlos zur Verfügung. Viel Spass bei der Lektüre!
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CHF 10. — EURO 9.—
Mai 2020
JAGD & NATUR
Das Schweizer Jagdmagazin
05
9 771422 497006
Auerhahn
König der Waldhühner
Hundearbeit
in Zeiten von Corona
Jagen in den Highlands
Im Test: RWS, Merkel und Swarovski Optik
www.jagdnatur.ch
Rubrik
Bleiben
Sie gesund!
COMPANION
CL + PHONE ADAPTER
AUGENBLICKE
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SICH TEILEN
Liebe Leserin, lieber Leser
SAUER 101 HIGHLAND XTC
Abgabe von Waffen nur an Inhaber einer Erwerbserlaubnis. © 2020
Es hält uns seit Wochen in Atem: das Corona-Virus.
Und es macht selbst vor der
Jagd und der gesamten Jagdbranche nicht
Halt. Zweifellos wird die Pandemie unsere
Gesellschaft, unsere Wirtschaft, das soziale
Leben, und auch die Jagd samt ihren
Bräuchen, nachhaltig verändern. Im Inund
Ausland haben die Behörden bereits
erste, teilweise einschneidende Massnahmen
beschlossen: Einschränkung der
Jagd (z. B. Frankreich), vorübergehendes
Verbot von (Jagd-)Reisen, Ausnahmebewilligungen
bezüglich ASP-Bekämpfung,
Erstreckung der Schiessnachweise, um
nur einige zu nennen. In Deutschland hat
die oberste Jagdbehörde die Jägerinnen
und Jäger andererseits als «systemrelevant»
bezeichnet. Sie misst ihnen, zum
Schutz vor Wildschäden im Gemüse- und
Kartoffelbau, dem Weinbau und der Forstwirtschaft,
eine ausserordentlich grosse
Bedeutung zu. Schon erstaunlich, plötzlich
bekommt das Wirken von Jägerinnen
und Jägern eine völlig neue Bedeutung.
Erfährt die Jagd dank CoVID-19 gar eine
neue Wertschätzung und Anerkennung?
Wir werden es sehen.
spannende Lektüre auf rund 100 Seiten.
Und wir sind überzeugt, dass es uns damit
gelingt, Vorfreude auf die kommende
Jagdsaison zu wecken und Sie etwas von
den aktuellen Problemen und Negativschlagzeilen
abzulenken. Wegen der nach
wie vor zahlreichen Beschränkungen im
Alltag wollen wir allen Jagd- und Naturinteressierten
ein Geschenk machen. Wir
verschenken die Mai-Ausgabe in ihrer digitalen
Form und bieten sie kostenlos unter
folgendem Link an: www.jagdnatur.ch/
heftvorschau.
Ich möchte mich bei dieser Gelegenheit
bei Ihnen, geschätzte Leserinnen
und Leser, herzlich bedanken. Dafür, dass
Sie uns Monat für Monat Ihr Vertrauen
schenken. Und dafür, dass Sie uns mit Ihrem
Abo oder Kauf unterstützen. Das ist
in Zeiten wie diesen besonders wichtig
für uns, denn unabhängiger, sorgfältig recherchierter
Journalismus kostet Geld.
Bleiben Sie uns treu!
Und vor allem: Bleiben Sie gesund!
2
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kanneliertem Lauf mit Mündungsgewinde, kannelierter Kammer und allen Top-Features der
Baureihe S 101 bei einem Rekord-Gesamtgewicht ab 2.455 Gramm.
Die neue JAGD & NATUR wartet mit einem
reichen Fundus an wertvollen Praxistipps,
an spannenden Jagderlebnissen
und aufschlussreichen Hintergrundinformationen
zu Jagd und Wildbiologie auf.
Die Mai-Ausgabe steht im Zeichen von
Rehkitzrettung, von wachsenden Rotwildbeständen,
von Auer- und Birkhuhn, von
Testberichten und Jagdkynologie. Wir garantieren
Ihnen beste Unterhaltung und
Ihr Markus P. Stähli
Chefredaktor
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1 l 20 JAGD & NATUR
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Erfolgreich bei
der Bockjagd.
Dank der passenden Optik
für Jäger von Jägern.
JAGD & NATUR
Inhalt
16
27
Jagd & Gesellschaft
6 Schnappschuss: Helfer in der Not
10 Rehkitzrettung mit Drohne
12 Rothirschbestände am Calanda
16 Die Tiere und wir, Teil 2
20 Paul Sonderegger, Büchsenmacher
22 Leserbriefe und -meinungen
23 Glosse: Bums vorbei
24 JAGD & NATUR-Leserreise
Wild & Wissen
26 Wild unter der Lupe: Mund und Schlund
30 Auerhahn: König der Waldhühner
38 Über Kimme und Korn: Fredy Kradolfer
40 Das Birkhuhn – ein Grenzbewohner
Revier & Praxis
45 Der silberne Bruch, Ausschreibung
Jagd & Erlebnis
46 Auf Büffeljagd in Namibia, Teil 2
Hund & Fährte
52 Schwierige Zeiten für Hund u. Hundehalter
ZEISS Victory SF 32 und ZEISS Victory V8
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Titelbild: Baumbalz des Auerhahns
Foto: Horst Jegen
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40
30
56
Nutzen & Kultur
56 Führige Büchse trotz Schalldämpfer
60 SUBARU e-Boxer: Fahrbericht
64 Neues aus dem Markt
66 J&N online
68 Aus- und Fortbildung
70 TV-Tipps
71 Mit Mike im Revier
72 Feine Wildgerichte
Nah & Fern
74 JagdSchweiz: Jahresbericht 2019
76 Verbände und Vereine
Zu guter Letzt
90 Marktplatz mit Kleinanzeigen
92 Freud & Leid
94 Terminkalender
95 Sonne & Mondkalender
96 Preisrätsel
97 Vorschau und Impressum
98 Blattsch(l)uss
5 l 20 JAGD & NATUR 5
Schnapp & Schuss
Helfer in der Not
Jäger sind auch Heger und Pfleger. Sie engagieren sich selbst für nicht jagdbare Wildtiere. Dies zeigt auch das
vorliegende Beispiel. Albert Good, Wildhüter und Jäger aus Berschis SG, gelang mittels einer spektakulären Aktion
die Rettung einer Waldkauzbrut. Er schreibt dazu Folgendes: «Am 20. April 2019 bekam ich ein Whatsapp-
Foto mit fünf jungen Waldkäuzen, die beim Fällen eines hohlen Baumstammes aus der Höhle gefallen sind.
Der Schnitt mit der Motorsäge war genau auf der Höhe des Nests mit den Jungen vorgenommen worden. Wie
durch ein Wunder wurde dabei nur ein Küken verletzt. Es musste erlöst werden. Vor Ort sägten wir vom hohlen
Baumstamm ein 1,5 m langes Stück ab und befestigten dieses mit Brettern und langen Schrauben auf dem
morschen Baumstrunk. Dann legten wir die jungen Käuzchen wieder zurück ins Nest.
Zwecks Kontrolle, ob die Altvögel ihre Küken weiterhin füttern würden, montierte ich eine Wildkamera. Zu
meiner Freude konnte ich beim Sichten der Bilder der ersten Nacht feststellen, dass die Eulen ihre Jungen
während der Nacht zehnmal gefüttert hatten. Die Fütterung wurde auch in den nächsten Nächten fortgesetzt.
Die Eltern brachten nebst ein paar Regenwürmern ausschliesslich Mäuse ans Nest. Dann setzte anhaltender
Regen ein – die Jungeulen wurden stark durchnässt. Ich bedeckte deshalb den Baumstamm mit einer schützenden
Eternit-Platte, welche ich dann in der Abenddämmerung wieder entfernte. Die Küken waren so tagsüber
geschützt und konnten trocknen. Das ganze Prozedere wiederholte ich die nächsten drei Tage.
6
JAGD & NATUR 5 l 20
5 l 20 JAGD & NATUR
7
Schnapp & Schuss
Am Morgen des 28. April waren nur noch zwei Küken in der Höhle. Die Fotos aus der Wildkamera zeigten, dass
die anderen Jungvögel das Nest während der Nacht verlassen hatten. Zwei Tage später war nur noch ein Küken
im Nest. Auf einer Fichte unweit des Eulennestes hörte ich einen Waldkauz kurz rufen und entdeckte ihn in
rund zehn Metern Höhe. Am Nachmittag des 1. Mai verliess schliesslich das letzte der vier Käuzchen die Baumhöhle.
Die Rettung war geglückt! Weil auf der fraglichen Wiese keine Hohlbäume mehr stehen, hat der Landwirt
als Ersatz bei einem gesunden Baum bereits wieder einen Eulenkasten aufgehängt.»
8
JAGD & NATUR 5 l 20
Jagd & Gesellschaft
Rehkitzrettung
Rehkitzrettung
ist ganz klar eine
jagdliche Handlung!
Die Rehkitzrettung mit der Drohne
bietet viele Chancen. Doch soll
sie immer unter der Leitung von
Jagenden stattfinden.
len immer frei entscheiden können, wie sie ihre Rehkitzrettung
organisieren und wen sie allenfalls beiziehen.»
Nicht tolerierbar sei es, wenn nichtjagende
Personen oder nichtjagdliche Organisationen Rehkitzrettungen
auf eigene Faust durchführten. «Rehkitzrettung
ist klar eine jagdliche Handlung – und muss es
bleiben», betont Urs Liniger. Dies nicht nur, weil Jägerinnen
und Jäger als Einzige dazu ausgebildet sind. Ebenso
wichtig ist das Image, welches die Rehkitzrettung
vermittelt. «Es kann nicht sein, dass sich dessen andere
Organisationen annehmen, um daraus Profit zu schla-
schaften sollten darauf beharren, dass dies so bleibt.»
Dass nichtjagdliche Organisationen oder Privatpersonen
ohne Beizug der lokalen Jägerschaft Rehkitzrettungen
durchführen, ist aus seiner Sicht auch gesetzlich
heikel: «Laut Bundesgesetz über die Jagd und den
Schutz wildlebender Säugetiere und Vögel dürfen Rehkitze
nur mit jagdlicher Berechtigung eingefangen werden.
Die Rehkitzrettung gehört für mich dazu.» Zudem
spiele auch der Tierschutz eine Rolle: «Stösst man bei
einer Rehkitzrettung auf ein verletztes oder krankes
Tier, dann ist nur eine Jägerin oder ein Jäger in der Lage,
Raphael Hegglin
10
JAGD & NATUR 5 l 20
Martin Ebner
Martin Ebner
Der Drohnenflug mit Wärmebildkamera ist wohl die
effizienteste Methode, um Rehkitze aufzuspüren.
Vorausgesetzt, Drohnenpilot und im Feld Suchende
sind gut ausgebildet und verfügen über ausreichend Erfahrung.
Denn es reicht nicht, sich einfach eine mit Wärmebildkamera
ausgestattete Drohen zu kaufen und
diese fliegen zu lassen. Daher bieten mittlerweile mehrere
Institutionen Drohnen-Spezialkurse zur Rehkitzsuche
an. Diese werden längst nicht nur von Jägerinnen
und Jäger besucht. Und wie sich zeigt, bieten vermehrt
Privatpersonen aus nichtjagdlichem Umfeld die Rehkitzrettung
mittels Drohnen an.
Das Heft in der Hand behalten
Drohnen fliegen zu lassen, gehört nicht zu den Kernkompetenzen
von Jägerinnen und Jägern. Und es muss
völlig in Ordnung sein, wenn sich ein Grünrock damit
nicht herumschlagen möchte. Die Hilfe von Drohnenpiloten
aus nichtjagdlichem Umfeld ist daher mehr als
willkommen – solange die Rehkitzrettung unter der Leitung
und mit Einverständnis der betroffenen Jägerinnen
und Jägern stattfindet. In diesem Punkt besteht aber
nicht immer Klarheit: Schon seit geraumer Zeit versuchen
Natur- und Tierschutzorganisationen das Thema
für sich zu besetzen, nun kommen Drohnenpiloten mit
privaten Interessen dazu. «Wir müssen das Heft unbedingt
in der Hand behalten», sagt dazu Urs Liniger von
JagdSchweiz. Er ist verantwortlich für das Ressort «Zusammenarbeit
mit anderen Organisationen».
Private nicht auf eigene Faust
Konkret fordert Urs Liniger, dass die Rehkitzrettung mittels
Drohne kein Zwang wird. «Jagdgesellschaften sol-
AJV
gen – sei es, um Sympathiepunkte zu gewinnen, oder
gar, um Spendengelder zu generieren.» Doch genau
das ist in Vergangenheit vereinzelt passiert.
Verbindliche Rahmenbedingungen
Die Rehkitzrettung mittels Drohne könnte das Problem
verschärfen, weil es nicht ganz einfach ist, diese Technologie
zu beherrschen. Es sei daher sinnvoll, wenn
Jagdgesellschaften und Jagdvereine mit privaten Drohnenpiloten
zusammenarbeiten, sagt Urs Liniger. «Jagd-
Schweiz ist dieser Technologie gegenüber klar positiv
eingestellt und arbeitet daher auch mit dem Verein
Rehkitzrettung.ch zusammen.» Es sei jetzt aber wichtig,
verbindliche Rahmenbedingungen zu schaffen. «Ziel ist
es, dass sich sowohl Jagdgesellschaften als auch die
Patentjäger und ihre Vereine auf solche berufen können
– und dies auch tun!»
Tierschutz erfordert Jagdberechtigung
Gleicher Meinung ist Urs Philipp, Jagdverwalter des
Kantons Zürich. Auch für ihn ist klar: «Rehkitzrettung
liegt in der Kompetenz der Jägerschaft, und Jagdgesell-
Martin Ebner
gesetzes- und tierschutzkonform zu handeln.» Grundsätzlich
erachte man aber auch seitens der Jagdverwaltung
die Rehkitzrettung mittels Drohnen als äusserst
sinnvoll.
Gemeinsam zum Wohl der Tiere
Beim Verein Rehkitzrettung.ch ist man sich der Problematik
bewusst: «Unser Wunsch ist es daher, möglichst
viele Jägerinnen und Jäger für die Rehkitzrettung mittels
Drohne auszubilden und an Bord zu holen», sagt
Präsident Thomas Röthlisberger, ebenfalls Jäger. Der
Verein bietet dazu umfassende Kurse an. Diese können
auch Personen besuchen, die keine jagdliche Ausbildung
haben. «Für uns ist aber klar: Rehkitzrettung soll
immer unter Einbezug der verantwortlichen Jäger stattfinden.»
Und: «Wir streben eine enge Zusammenarbeit
mit JagdSchweiz an und wollen sicher niemandem etwas
wegnehmen. Gemeinsam aber können wir viel
zum Wohl der Tiere erreichen.»
5 l 20 JAGD & NATUR
11
Rubrik Jagd & Gesellschaft
Entwicklung der
Rothirschbestände
am Calanda
Das Calanda-Massiv im Grenzgebiet von Graubünden und St. Gallen hat durch das erste Wolfsrudel
in der Schweiz europaweit Berühmtheit erlangt. Um diesen Grenzberg wandern jedoch nicht
nur die Wölfe und Steinböcke, sondern auch der Rothirsch. Das Gebiet um den Kunkelspass war
immer sehr wildreich und jagdlich interessant. Doch der Wolf hat einiges in Bewegung gebracht.
Auch beim Rothirsch, wie eine grenzübergreifende Analyse zeigt.
Dr. Adrian Arquint, AJF Graubünden
Dr. Dominik Thiel, ANJF St.Gallen
Im südlichen Sarganserland des Kantons St. Gallen
ging man lange davon aus, dass der Rothirschbestand
über die Jahre stabil ist. Dies zeigten auch die
Daten der Jagdstatistik und der nächtlichen Bestandserhebungen
der Rothirsch-Hegegemeinschaft (RHG) 2,
welche den Rothirsch in den 30 St. Galler Jagdrevieren
südlich der Seez zwischen Taminatal und Murgtal bewirtschaftet.
Über Jahre wurden hier rund 240 Stück
Rotwild erlegt. Ab dem Jahr 2016 kam jedoch Bewegung
rein. Die Taminataler Jagdgesellschaften beklagten
sich über einen rückgängigen Rotwildbestand. Im
Gegensatz dazu stiegen die Zahlen der Abschüsse und
Nachttaxationen im benachbarten Gebiet Pizol (Weisstannental
und Umgebung) auf Rekordwerte. Schnell
kam die Frage auf, wie sich der Rotwildbestand auf der
Bündner Seite des Grenzbergs Calanda entwickelt. Das
Amt für Natur, Jagd und Fischerei St. Gallen beauftragte
dazu die Wildbiologin Nicole Imesch des Büro wildkosmos,
welche die Daten der Jagdstatistik und der Bestandserhebungen
beider Kantone um den Calanda
analysierte. Das Amt für Jagd und Fischerei Graubünden
stellte dazu die Daten der drei benachbarten
Markus P. Stähli
Hirschregionen Untervaz (Ostflanke Calanda), Felsberg
(nördlich Kunkelspass) und Herrschaft-Seewis (östlich
der Autobahn Chur–Sargans) zur Verfügung. Interessant
ist diese Studie auch, weil sie Veränderungen einer
Wildart in zwei benachbarten Kantonen mit unterschiedlichen
Jagdsystemen dokumentiert.
Der Wolf führte zu Veränderungen
Erstaunlicherweise kommt die Studie zum Schluss,
dass der Bestand und der Gesamtabschuss des Rothirsches
in allen untersuchten Regionen um den Calanda
trotz Etablierung des Wolfsrudels stabil geblieben ist.
Die Abschüsse haben sich aber räumlich stark verschoben.
Die Studie konnte gut aufzeigen, dass beidseits
des Kunkelspasses in der bündnerischen Hirschregion
Felsberg und im St. Galler Taminatal der Rothirschbestand
und entsprechend auch die Abschüsse in den
letzten Jahren eindeutig und teilweise markant zurückgegangen
sind. Dies wird als Folge der Wolfsrisse und
einer relativ hohen jagdlichen Abschussquote gewertet.
Im Taminatal waren Abschuss- und Bestandszahlen jedoch
bereits Jahre vor dem Wolfsrudel rückläufig, es
hat sich mit dem Wolfsrudel aber noch verstärkt. Ganz
im Gegensatz dazu, jedoch fast gleichzeitig, haben sich
die Rotwildbestände in der St. Galler Region Pizol (Weisstannental,
sehr markant) und in der bündnerischen
Hirschregion Untervaz (leicht) erhöht, wie die Zahlen
der Nachttaxation und der Abschüsse belegen. Dies
wird von den zuständigen Wildhütern einerseits als Resultat
der Verschiebung von Rotwildeinständen, aber
auch mit Verhaltensänderungen gedeutet. Ein grosser
Teil des Rotwildes im Gebiet Pizol verbringt den Sommer
im eidgenössischen Jagdbanngebiet «Graue Hörner»
auf der Seite des Weisstannentals. Der zuständige
Wildhüter konnte dort eine markante Bestandszunahme
mit seinen Erhebungen belegen.
Wie wichtig ist die
Autobahnbrücke Bad Ragaz?
Die markanteste Entwicklung fand jedoch in der Bündner
Hirschregion Herrschaft-Seewis statt. Seit rund 15
Jahren kennt dort die Kurve der Abschüsse und Nachttaxationen
nur eine Richtung: gegen oben. Bereits das
Forschungsprojekt «Rätikon» mit zahlreichen besenderten
Rothirschen belegte, dass hier Rothirsche aus dem
benachbarten Vorarlberg, aus dem Prättigau und aus
dem Kanton St. Gallen überwintern. Die Rothirsche aus
St. Gallen verbringen den Sommer südlich der Autobahn
im Taminatal und wandern dann teilweise im
Herbst über eine schmale, geteerte Autobahnbrücke
über die Saarebene und den Alpenrhein in die sonnige
Bündner Herrschaft zum Überwintern, und im Frühling
wieder zurück (siehe Karte). Aktuell wird erneut mit
einer Fotofallenstudie die Stärke des Hirschwechsels
untersucht. Im Jahr 2009 waren es knapp 80 Stück Rotwild,
welche hin- und herwechselten. Die Zahlen im
letzten Winter waren viel geringer, was man auf den
milden Winter zurückführt.
5 l 20 JAGD & NATUR
13
Bestandsschätzung Rothirsch im Einflussbereich des Calanda-Wolfrudels
THE RIFLE THAT IS YOU
zVg
14
JAGD & NATUR 5 l 20
Die Bestandsentwicklung im Gebiet Pizol, Untervaz
und Herrschaft-Seewis zeigt, dass der Rothirschbestand
jagdlich zu wenig reguliert wird, und zwar sowohl im
Sommer- wie auch im Wintereinstand, ob mit dem Revier-
oder Patentsystem. Erschwerend kommt hinzu,
dass der Grossteil des Rotwildes im Gebiet Pizol über
den Sommer im geschützten Banngebiet steht und aus
verschiedenen Regionen in die Bündner Herrschaft zur
Überwinterung, oft nach Ende der Sonderjagd, zieht.
Auch findet der Zuzug der Rothirschpopulationen in Untervaz
und in der Herrschaft häufig ebenfalls erst nach
Ende der Sonderjagd statt.
Rafal Lapinski
Auch Wolfsrudel sind
Veränderungen unterworfen
Die Bündner und St. Galler Jagdbehörden haben ihre
Zusammenarbeit für die kantonsübergreifende Bewirtschaftung
intensiviert. Die Terminierung der Nachttaxation
wird neu in den benachbarten Gebieten abgesprochen,
damit man mögliche räumliche Verschiebungen
einordnen kann. Das vorliegende Gutachten hat auch
den Grundstein für einen vertieften gegenseitigen Austausch
gelegt.
Die Situation zeigt gut auf, wie ein Grossraubtier unabhängig
von Grenzen und Systemen wirkt und alle vor
grosse Herausforderungen stellt, weil sich Veränderungen
schnell und oft unvorhergesehen einstellen. Die
Entwicklung geht weiter: In den letzten Monaten wurden
im Calanda-Gebiet nur noch Einzelwölfe oder kleine
Gruppen beobachtet. Jüngste Sichtungen von zwei
gemeinsam jagenden Wölfen im Gebiet Pizol deuten
auf eine Neugründung eines Rudels in der Region
Schilstal und Weisstannental hin.
Das detaillierte Gutachten «Bestands- und Abgangsentwicklung
Rothirsch der Kantone St. Gallen
und Graubünden im Grenzgebiet Calanda» ist erhältlich
beim Amt für Natur, Jagd und Fischerei,
St. Gallen, E-Mail: info.anjf@sg.ch, Telefon: +41 58
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als auch Präzisionsschützen nutzen können. Es ist für aktive Schützen
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bewahren wollen. Der modulare Aufbau passt sich an die sich ändernden
Lebensgewohnheiten an und macht das S20 zu einem wirklich
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Jagd & Gesellschaft
Die Tiere und wir
Karl-Heinz Volkmar
Die TIERE und WIR
TEIL 2
Die Beziehung zwischen Mensch und Tier hat sich im Lauf der Zeit gewandelt.
Sie ist sehr komplex und gibt immer wieder zu kontroversen Diskussionen Anlass.
Tiere sind heute u. a. Transportmittel, Fleischlieferanten, Versuchsobjekte oder
Partnerersatz. Jagdpraktiker Peter A. Widmer hat sich intensiv mit der
Mensch-Tier-Beziehung auseinandergesetzt.
Peter A. Widmer
Wo wir tatsächlich hingehören
Die Menschen zählen in der Biologie zur Klasse der
Säugetiere, so wie das Rindvieh, die Pferde, Wölfe, Hirsche
und vieles andere mehr. «Lediglich» ein Tier zu
sein, hat sich in ihren Köpfen während der vergangenen
150 Jahre ausgesprochen zögerlich durchgesetzt. 1859
veröffentlichte Charles Darwin, bis heute der Evolutionstheoretiker
schlechthin, mit schwersten Bedenken
seine Hauptschrift Über die Entstehung der Arten –
und zertrümmerte die damaligen Vorstellungen von der
Entwicklung irdischen Lebens bis in ihre Grundfesten.
Unter anderem mit der These, der Mensch unterscheide
sich nur graduell, nicht grundsätzlich vom Tier. Über
Vererbungslehre war zu jener Zeit so viel wie nichts bekannt.
Dennoch hat er Recht behalten, indem er aufgrund
unermüdlichen Forschens zum Beispiel feststellte,
dass alle Lebewesen eine gemeinsame Abstammung
aufweisen. Bereits 1872 bemühte er sich, in
Peter A. Widmer
einem weiteren revolutionären Werk darzulegen, dass
neben dem Menschen auch Tiere über Gefühle verfügen.
Damit war er der damaligen Wissenschaft um
mehr als ein Jahrhundert voraus. U. a. müssen wir bedenken,
dass noch in den Achtzigerjahren des 20. Jahrhunderts
Studenten der Tiermedizin beigebracht wurde,
ihre zukünftigen Patienten würden keine Schmerzen
empfinden. Den Tieren wurde generell jegliche
Leidensfähigkeit abgesprochen. Und wer als Wissenschaftler
manchen von ihnen irgendwelche Emotionen
zutraute, lief definitiv Gefahr, mindestens belächelt
zu werden.
«Winzige» Abweichungen im Erbgut
In seinem Erbgut unterscheidet sich der Mensch, je
nach Berechnungsmodus, von seinem allernächsten
Verwandten im Tierreich, dem Schimpansen, um
«lächerliche» 1% bis 4 %. Das heisst keineswegs, dass
wir von ihm abstammen – was in Ermangelung ausreichender
Biologiekenntnisse gelegentlich behauptet
wird. «Ziemlich nah» verwandt mit ihm sind wir jedoch
schon, da wir bis vor ungefähr sieben Millionen Jahren
die gleichen Vorfahren hatten. Doch haben Sie gewusst,
dass unsere Erbmasse auch fast identisch mit
jener der Hausmaus ist und zu 50 % mit der einer
Banane übereinstimmt?
Wikipedia.de
Hat das klassische christliche Weltbild nach der Mitte des vorletzten
Jahrhunderts ebenso erschüttert wie Kopernikus auf seine Weise
drei Jahrhunderte zuvor: der englische Naturwissenschaftler Charles
Darwin (1809 –1882).
Das namengebende
Verhalten von Säugetieren:
Der Nachwuchs
wird vom Muttertier
mit Milch versorgt.
16 JAGD & NATUR 5 l 20
5 l 20 JAGD & NATUR 17
Jagd & Gesellschaft
Die Tiere und wir
Thomas Lersch, wikipedia.de
Trotzdem: Eine Maus bleibt eine Maus und
ein Mensch ein Mensch
Die wahnwitzige Idee, wir Menschen seien die «Krone
der Schöpfung», haben die Vernünftigeren unter uns
zwar seit Längerem aufgegeben. Spätestens seit wir akzeptieren
mussten, dass die Menschwerdung unendlich
lang gedauert hat. Dennoch sind wir in entscheidenden
Belangen anders als jedes unserer «Mittiere»,
selbst auffällig anders als unser «Nahverwandter», der
Schimpanse.
Dies gilt, obgleich viele Tiere ihren Kopf zu mehr gebrauchen,
als Atemluft durch Nase oder Maul zu schleusen
und Nahrung aufzunehmen. Dass sie denken und
Gefühle haben, wissen nicht einzig Naturwissenschaftler
und Philosophen, sondern ebenso u. a. Bauern, Heimtierhalter
und Jäger – natürlich bloss, wenn es sie kümmert.
Massgebende Unterschiede
An und für sich erweist sich jede Spezies auf dieser
Erde als einmalig, hat ihre charakteristischen Eigenheiten.
So gesehen ist dem Menschen eine Sonderstellung
zweifelsfrei abzuerkennen. Und im Vergleich mit
anderen Kreaturen sind unsere arttypischen Mängel
geradezu enorm.
Vieles, was wir wiederum mit Tieren gemeinsam haben,
wurde von uns längst als «unrein» mit kulturellen
Tabus belegt, d. h. von der Bildfläche verbannt, obgleich
es nach wie vor überlebensnotwendig ist. Wir haben
uns dadurch von ihnen sehr bewusst abgesetzt. Man
denke etwa an die «täglichen Bedürfnisse», die wir so
gut wie jeder Hund zu verrichten haben – nur bitte aus
Unser nächster Verwandter im Tierreich:
der Schimpanse. Seine DNA stimmt mit
der des Menschen stärker überein als mit
jener des Gorillas.
Peter A. Widmer
«Der Tag, an dem jemand das Boot erfand, öffnete der Menschheit
ein wahres Meer von Möglichkeiten.» (Thomas Suddendorf, 2014)
serhalb der Öffentlichkeit! Oder, um auf ein ausgesprochen
umstrittenes und stigmatisiertes Gebiet hinzuweisen:
Zu vielen Tierversuchen wäre es nie gekommen,
hätte man bei aller erkannten Verwandtschaft den Tieren
nicht rundweg Minderwertigkeit dem Menschen
gegenüber zugewiesen.
Was uns allerdings genauso ins Auge springen muss:
Menschen haben das Feuer gezähmt, das Rad erfunden,
verfügen über differenzierte Sprachen und Schriften,
haben fortlaufend Werkzeuge entwickelt. Kurzum:
Sie haben Kultur und Zivilisation geschaffen. Niemand
ausser uns hat Wissen zu akkumulieren vermocht und
somit die Vergangenheit für die Zukunft nutzbar gemacht.
Im Weiteren hat es Darwin auf den Punkt gebracht:
«Ein moralisches Wesen ist ein solches, welches imstande
ist, über seine früheren Handlungen und deren
Motive nachzudenken, – einige von ihnen zu billigen
und andere zu missbilligen; und die Tatsache, dass der
Mensch das einzige Wesen ist, welches man mit Sicherheit
so bezeichnen kann, bildet den grössten von
allen Unterschieden zwischen ihm und den niederen
Tieren.» (Charles Darwin, 1871) Moral ist Tieren unbekannt,
und die Wissenschaft von den Moralen, die Ethik,
erst recht. Zu unterscheiden zwischen dem, was wir als
«gut» oder «böse» bzw. «schlecht» betrachten, vermögen
sie in unserem Sinne nicht.
Recht auf Leben und Freiheit für Tiere?
Die Menschenrechte sind aus unserem modernen Leben
nicht wegzudenken. Dabei sind sie erst 230 Jahre
alt, wurden von der französischen Nationalversammlung
im August 1789 verkündet. Dort lautet der erste
Satz von Artikel 1: «Die Menschen werden frei und
gleich an Rechten geboren und bleiben es.» In der «Allgemeinen
Erklärung der Menschenrechte» der UNO
von 1948 wird Artikel 1 durch folgenden ambitionierten
Zusatz ergänzt: «Sie (die Menschen) sind mit Vernunft
und Gewissen begabt und sollen einander im Geist der
Brüderlichkeit begegnen.»
Hier wurden Grundsätze formuliert, die es vorher in
der Menschheitsgeschichte so nicht gegeben hatte.
Grundsätze, die wir heutzutage in der abendländischen
Welt als Selbstverständlichkeit betrachten oder zumindest
betrachten sollten. Seit wenigen Jahrzehnten werden
nun immer heftigere (menschliche) Stimmen laut,
welche Rechte auch für Tiere fordern. Wohlverstanden:
Es handelt sich hierbei nicht um einen deutlich verstärkten
Tierschutz, sondern um ein prinzipiell anderes
Tierverständnis. Sämtliche empfindungsfähigen Tiere
sollen befreit werden vom Joch der Ausbeutung, das
ihnen die Menschen seit Urzeiten auferlegt haben. Ihre
Tötung wäre nur noch in festgelegten Ausnahmefällen
möglich und Fleisch als Nahrungsmittel kategorisch abzulehnen.
Jegliche Form heutiger Jagd wäre undenkbar,
wäre schlicht und einfach als gemeiner, verwerflicher
(Lust)mord, d. h. als Verbrechen zu verurteilen.
Worum es in der heutigen Tierethik geht, ist offensichtlich:
Sie versteht sich als eine Befreiungsideologie,
welche die Situation der Tiere sogar ausdrücklich vergleicht
mit jener benachteiligter Gesellschaftsschichten
oder Ethnien. Eines von vielen Problemen, die sich
durch eine solche Geisteshaltung in der Praxis stellen,
ist folgendes: Die direkt Betroffenen, die Tiere, haben
keine Ahnung von ihrem Glück, ja, sie wissen nicht einmal,
dass es einen Begriff wie «Recht» überhaupt gibt.
Tierethik ist eine durch und durch von uns erdachte
Angelegenheit, sosehr sie sich in bestimmten Kreisen
um möglichst streng wissenschaftliche Kriterien (ebenfalls
von Menschen festgelegt) bemüht. Welches Recht
auf Leben oder auf Freiheit Tiere haben, ob man sie
grundsätzlich schlachten, jagen oder sonst wie nutzen
darf, bleibt letztendlich eine Ermessensfrage des Lebewesens
Mensch. An deren Beantwortung haben Tiere
nicht den minimalsten Anteil.
Keine Rechte ohne Pflichten
Mit Rechten verbinden sich Pflichten. Das war schon
den Verkündern der Menschenrechte bewusst. Können
Tiere aber Verpflichtungen eingehen? Wohl eher nicht.
Es wäre deshalb deutlich realitätsnäher, anstatt von
Tierrechten von Pflichten der Menschen gegenüber
Peter A. Widmer
den Tieren zu reden. Denn wenn wir all die Rechte, die
wir uns ihnen gegenüber herausgenommen haben, in
die Waagschale werfen, gibt es auf der Pflichtenseite
noch immens viel zu tun.
Wer rettet die Welt? – Eine offene Frage?
In der Stadt, einst Brutstätte menschlichen Schöpfergeistes,
hat sich Wissenschaft und Kunst zunehmend
zu Künstlichkeit im Sinne von Synthetik gewandelt. Als
jemand, der die meisten Jahre seines irdischen Daseins
in sehr ländlicher Umgebung verbracht hat, unterlasse
ich es, ein eindeutiges Urteil über das Leben am Puls
eines für mich in vielerlei Hinsicht blutleeren digitalen
Zeitalters zu fällen. Ein solches würde unter Umständen
nicht sehr günstig ausfallen – von einem, der sich mit
viel Hingabe und Respekt alle möglichen Tiere hielt, sie
züchtete und (vorab zum eigenen Verzehr) auch
schlachtete. Der seit seiner Jugend mit Hunden gelebt,
mit Leidenschaft gejagt und zumindest versucht hat, in
und mit der Natur zu leben.
Eine eher rhetorische und in manchen Augen einfältige
Frage sei mir abschliessend gestattet. Nämlich die,
ob die Mehrzahl menschlicher Wesen auf unserer Erde
zurzeit eine weitgehend artgerechte Haltung erfährt.
Von vielen Tieren ist bekannt, dass sie in einer für sie
ungeeigneten Umgebung fast zwangsläufig zu Verhaltensstörungen
neigen. Der Mensch jedoch, so wird
(von ihm selbst!) behauptet, sei ja unglaublich anpassungsfähig.
– Bis zum Gehtnichtmehr?
Wildtier-Tragödie:
Weder Tierethik noch
Jagdverbot werden
sie abwenden können.
Die Probleme liegen
ganz woanders.
Ausschnitt einer
Titelseite der renommierten
österreichischen
Wochenzeitschrift
profil
von 2019.
18 JAGD & NATUR 5 l 20
5 l 20 JAGD & NATUR 19
Jagd & Gesellschaft
Zeitenwende
die Frage, warum er 52 Jahre bei Paul Sonderegger gearbeitet
habe, antwortete er in seinem prägnanten Prättigauer-Tütsch:
«Är ischt an guata Chef gsin, susch weer
i nid so lang blibä.»
Mit Vasella AG einen Nachfolger gefunden
Paul hatte lange gehofft, dass sein Sohn als gelernter
Büchsenmacher einmal in seine Fussstapfen treten
würde. Doch wie so oft wollte der Junior als Maschinenbauingenieur
eine andere Laufbahn einschlagen.
Eigentlich nachvollziehbar, wenn man bedenkt, dass
der Büchsenmacherberuf langsam, aber unaufhaltsam
den gleichen Weg geht wie alle traditionellen Handwerkerberufe.
Moderne Waffen sind heute Maschinenbau-
Erzeugnisse und von Hand wird da nur noch ganz wenig
daran gearbeitet. Vorbei sind die Zeiten, wo ein Büchsenmacher
noch eine Schlagfeder von Hand in mühsamer
Handarbeit angefertigt, gehärtet und eingepasst
hat. Wer Paul Sonderegger kennt, weiss, dass er keine
halben Sachen macht. Heuer wird er 65 Jahre alt und
wollte seinen Betrieb nach 49 Jahren Büchsenmachertätigkeit
noch übergeben, solange ein potenter Interessent
zu finden war. Diesen hat er in Romano, Orlando
und Franco Vasella gefunden. Sie kennen und schätzen
sich seit vielen Jahren und haben zusammen schon
einige Grossanlässe wie das Eidg. Schützenfest 1985
und zwei Kantonalschützenfeste als Festbüchsenmacher
erfolgreich bestritten. Die Vasella AG in Chur wird
also seinen Betrieb übernehmen und in das neue Jagd-
Zentrum Chur integrieren. Dadurch geht die Betreuung
der Kunden von Paul Sonderegger nahtlos ins Jagd-
Zentrum Chur an der Grabenstrasse 15 über. Gutscheine
und Garantieansprüche, Bestellungen und Aufträge
von Produkten, die bei Sonderegger gekauft resp. bestellt
wurden, bleiben gültig und werden weiter bearbeitet.
Paul Sonderegger wird in diesem Jahr Romano
Vasella am Mittwochnachmittag auf dem 100-m-Stand
Rossboden noch unterstützen.
Paul Sonderegger
Büchsenmacher mit Leib und Seele
Ein seltsames Gefühl beschleicht mich beim Fotografieren
der unzähligen Werkzeuge und Ersatzteile für all
die verschiedenen Waffen. Es ist, als zögen 70 Jahre
Büchsenmacherkunst im Eiltempo an mir vorbei. All die
herrliche Handarbeit, die dahintersteckt. Es ist die Zeitenwende,
die unerbittlich alle traditionellen Handwerker
beseitigt. Auch ich gehöre als alter Mechaniker dazu
und habe bei dem Anblick der halbleeren Werkstatt
heimlich eine kleine Träne verdrückt. Doch alles dreht
sich weiter ...
Fotos: Peter Vonow
Nach 72 Jahren verschwindet ein in Schützen- und Jägerkreisen
bestens bekannter Name. Doch Paul Sonderegger
hat vorgesorgt. Sein Betrieb wird in das Jagd-Zentrum
Chur der Vasella AG integriert.
Paul Sonderegger ist Büchsenmacher mit Leib und
Seele. Er war und ist ein Perfektionist und die Zuverlässigkeit
in Person. Schon sein Vater Paul war weit herum
ein Begriff bei den Schützen. Dieser hatte seine
Ausbildung seinerzeit bei Vasella in Chur absolviert und
arbeitete später bei Hämmerli in Lenzburg als Büchsenmacher,
bis er sich 1948, ein Jahr vor dem Eidg. Schützenfest
in Chur, selbständig machte. Seine Passion
waren Parabellum-Pistolen, die Jagdwaffen aus Suhl
und natürlich alle Ordonanzwaffen. Dann waren seine
Martini-Stutzer legendär. Die schossen wie Gift und
hatten so feine Stecher, dass sie schon fast schossen,
als man noch ans Auslösen dachte. Mein erster Stutzer
war ein 11er-Geradezug mit einem Hämmerli-Lauf für
800 Franken mit offener Visierung. Den habe ich heute
noch in meinem Waffenschrank. Ich kann mich auch
Peter Vonow
noch gut erinnern, wie Paul sen. mir jeweils im Trapstand
Landquart einen ganzen Plastiksack voller Schrotpatronen
verschiedenster Hersteller mit einem Augenzwinkern
in die Hand drückte und meinte: «Nimm du
diese Testpatronen mit, die schiesst hier sowieso niemand
mehr.» So konnte ich wieder ein paar Passen mit
meiner Baikal-Doppelflinte schiessen. Damals war man
noch nicht so auf Rosen gebettet und Trap nur etwas
für die «Reichen». Paul hat den elterlichen Betrieb 1983
übernommen und zügelte sein Geschäft an die Grabenstrasse.
Dorthin mitgenommen hat er Büchsenmacher
Hans Peter Pitschi, der seit 1967 bei Sonderegger
arbeitete. «Hampi», wie ihn viele nannten, ging 2012 in
Pension. Doch schon ein Jahr später stand er wieder in
der Werkstatt. Jetzt geht er also mit 73 Jahren zusammen
mit Paul in den wohlverdienten Ruhestand. Auf
Foto: Markus P. Stähli
20 JAGD & NATUR 5 l 20
5 l 20 JAGD & NATUR
21
Jagd & Gesellschaft
Glosse
Leserbriefe und -meinungen
Bums vorbei
Wer spricht denn da von ungezügeltem Naturkonsum?
Martin Ebner
JAGD & NATUR
März 2020
In seiner Kolumne «Kimme&Korn» in JAGD & NATUR
3/20 zieht Fredy Kradolfer über die Organisation «hunting4future»
bzw. den ökologischen Jagdverband Bayern
her, weil sie sich zu Gunsten der Waldverjüngung
und der Walderhaltung für eine intensivere Rehbejagung
und damit für aktiven Klimaschutz einsetzen. Dabei
versucht er, nicht nur die ökologischen Jäger, sondern
gleich auch noch die Waldökologen und ihr fundiertes
Wissen in Misskredit zu bringen. Wie kann er
den nachweislichen Zusammenhang zwischen überhöhten
Schalenwildbeständen und den vielerorts massiven
Problemen mit der Waldverjüngung als These abtun?
Was fällt ihm ein, Weiserflächen, welche europaweit
als taugliches Mittel anerkannt und angewendet
werden, um die Verbissbelastung aufzuzeigen, so abschätzig
als Schauobjekte zu bezeichnen?
Als (selbsternannte) Anwälte des Wildes täten Jäger
wie er gut daran, gewissen Tatsachen in die Augen zu
sehen, anstatt sie für ihre Zwecke zu verdrehen. Niemand,
der sich ernsthaft mit dem Thema befasst, zweifelt
daran, dass die Schalenwildbestände in der Schweiz
und in weiten Teilen Europas einfach zu hoch sind. Zumindest
markant höher als in Gebieten, welche noch
mehr oder weniger der Natur überlassen und selbstregulierend
sind. Ebenfalls muss, wer ehrlich ist, eingestehen,
dass die bisherigen Bemühungen, mit erhöhten
Abschusszahlen eine Reduktion der Bestände zu erzielen,
vielerorts untauglich waren und mancherorts nicht
einmal eine weitere Zunahme verhindern konnten. Es
braucht viel mehr Entschlossenheit und noch mutigere
Abschusserhöhungen, um Wirkung zu erzielen.
In einem Punkt teilen sicher auch die meisten Forstleute
die Meinung von Herrn Kradolfer. Auch uns macht
der zunehmende Erholungsdruck Sorgen. Auch uns ist
bewusst, dass diese gesellschaftlichen Bedürfnisse nur
schwer zu kontrollieren sind und man sich mit Verboten,
wenn man sie überhaupt durchsetzen kann, keine
Freunde machen kann. Nichtsdestotrotz muss hier festgehalten
werden, dass weder Jogger noch Biker, Spaziergänger
oder Reiter, und nicht einmal deren Pferde,
die Waldverjüngung nennenswert beeinträchtigen können.
Der vielerorts flächige Verlust von Keimlingen und
Todverbiss von anwachsenden Bäumchen ist nun einmal
in erster Linie darauf zurückzuführen, dass die
Schalenwildbestände nicht an den betreffenden Lebensraum
angepasst sind.
Es gibt wohl keine seriösen Forstleute, welche einen
Wald ohne Wild haben wollen. Wald und Wild gehören
zusammen. Die nachhaltige und auch qualitative Erhaltung
des naturnahen Lebensraums und Ökosystems
Wald ist aber nur gewährleistet, wenn der Wald nicht
übernutzt wird. Weder vom Förster noch von den Erholungssuchenden
und Sportlern, noch vom Wild und
den Jägern. Ungezügelten Naturkonsum müssen sich
nämlich Jäger genauso vorwerfen lassen, welche unvernünftig
hohe Schalenwildbestände anstreben oder
erhalten wollen, um möglichst viel Anblick und Jagderfolg
zu haben.
Beat Philipp, Forstingenieur, Untervaz
Hinweis der Redaktion
Lesermeinungen sind uns ausgesprochen wichtig.
Beim Verfassen von Leserbriefen bitten wir Sie,
Folgendes zu beachten: Um die Themenvielfalt zu
gewährleisten, sollten die Briefe nicht zu umfangreich
sein. In der Kürze liegt bekanntlich die Würze!
Ferner benötigen wir immer den Absendernamen
und die vollständige Adresse.
Leserbriefe geben nicht unbedingt die Meinung
der Redaktion wieder. Wir behalten uns eine Auswahl
und sinngemässe Kürzungen vor.
Jetzt stecken auch wir Jäger mittendrin in CO-
VID-19. Es ist Ende April 2020 und wir hören
seit Monaten nur noch COVID-19, am Morgen
beim Aufstehen und Einschalten des Radios,
am Abend beim Hören der Kinderstunde. Die
Bombardierungen in Syrien und die Wildschweine
an der polnisch-deutschen Grenze
mit ASP, auch so ein gefrässiger Virus, alles
Schnee von gestern. Jetzt ist «COVID-19» der
meistgegoogelte Suchbegriff und nicht mehr
«Wie werde ich Millionär». Dabei ist dieses
Virus so etwas von unsichtbar und nicht einmal
ein Lebewesen. Dieser Meinung sind jedenfalls die Virologen.
Man kann die Viren aber zumindest als «dem Leben nahestehend»
betrachten. Wie dem auch sei, Tierchen oder nicht
Tierchen, unter dem Mikroskop sehen sie wunderschön aus,
sind aber im realen Leben aktuell «die grösste Bedrohung der
Menschheit».
Dabei fing alles so friedlich an, zumindest für uns Europäer.
Weit, weit weg im Osten gibt es ein Land, das nennt man China.
Die Chinesen, 1,5 Mrd. an der Zahl, sind ein besonderes Völkchen.
Sie sind arbeitsam, tragen häufig einen Mundschutz, weil
die Luft in ihren Grossstädten «chrottenschlecht» ist und haben
besondere Essgewohnheiten. Ihre Vorliebe gilt allem, was in der
freien Natur so kreucht und fleucht. Und sie kaufen dies alles auf
ihren grossen Märkten. Beispielsweise Fledermäuse. Diese Viecher
sollen, so jedenfalls eine mögliche Erklärung, COVID-19 auf
den Menschen übertragen haben. Andere sind der Ansicht, dass
das Gottes Strafe an den Menschen sei, weil diese mit der Natur
derart zerstörerisch umgehen würden. Nur die Chinesen wissen
ganz genau, wie der Hase gelaufen ist. Kein Geringerer als der
GröLaZ (Grösster Laveri aller Zeiten) soll dem CIA unter dem
Decknamen «America first» den Auftrag gegeben haben, eine Division
mit COVID-19 infizierter Flughunde über den grossen
Teich ins Reich der Mitte zu verschieben. António Guterres, Generalsekretär
der UNO, hat das zwar umgehend dementiert und
der Klimaerwärmung die Schuld in die Schuhe geschoben.
So oder so: Ob Gott, GröLaZ, Flughunde oder Klima, jetzt haben
wir die Bescherung und müssen damit klarkommen. Aber
was geht das uns Jäger an? Vordergründig gar
nichts, aber auf den zweiten Blick sehr viel. Wir
erinnern uns: Ende der Neunzigerjahre des
letzten Jahrhunderts fielen plötzlich Vögel vom
Himmel. Der Grund war schnell gefunden.
H5N1 hiess das Zauberwort, im Volksmund
«Vogelgrippe». Wir Jäger mussten ausrücken
und alles vom Himmel herunterholen, was etwas
wackelig dahergeflogen kam. Bums, eine
Eiderente, Bums eine Schnepfe, Bums ein
Graureiher. Geschützt oder jagdbar war keine
Frage mehr, 3-mm-Schrote waren gefragt, und
der Schutz der Geflügelzuchtanlagen hatte erste Priorität. Das
Virus war zwar, wie heute COVID-19, für das menschliche Auge
unsichtbar, doch es manifestierte sich in fliegender Weise in der
Form seines Trägers als Federvieh am Himmel.
Mit COVID-19 ist jetzt alles völlig anders. Wir hocken zuhause,
der Feind ist in uns, die Schiessstände sind geschlossen, bald
geht die Rehbockjagd auf. Und es gilt «Bums vorbei», Hahn in
Ruh. Denn, kaufen Sie mal Munition beim Waffenhändler! Laden
geschlossen. Und ohne Munition kein Bums, kein Einschiessen,
kein Schiessnachweis, rein gar nichts. Die Einsicht, vor ein paar
Wochen lieber eine Schachtel 7x64 als WC-Papier zu hamstern,
kommt zu spät. Ja, möglicherweise hat der Jagdkollege noch ein
paar Patronen übrig, das Stück für zwanzig Franken. Aber vielleicht
schiesst der bleifrei und nicht mehr Teilmantel Rundkopf
wie Sie. Wieder nichts. Und so werden Sie beim Aufgang der
Bockjagd zwar gewohnheitsmässig mit Waffe und geschärftem
Messer auf der Kanzel sitzen, den abnormen Prachtsbock jedoch
auf 50 Schritte unbeschossen vorbeiziehen lassen. Vielleicht
reicht es gerade noch für ein Fotoshooting. Deshalb mein Tipp:
Entscheiden Sie sich für «Bums vorbei», fordern Sie vom Verpächter
des Reviers einen Aufschub des Pachtzinses und widmen Sie
sich als Angehöriger der besonders gefährdeten Altersgruppe
65+ den Revierarbeiten: Salzlecken anlegen, Pirschsteige rechen
und endlich mal am Zwangswechsel zum Nachbarrevier eine
Kanzel aufstellen. Sind sie noch jünger und fit, dann nehmen Sie
sich bitte des jagdlichen Nachwuchses an. Diana und Hubertus
sind wunderschöne Namen, jedenfalls stimmiger als Corona.
22 JAGD & NATUR 5 l 20
5 l 20 JAGD & NATUR
23
Rubrik
JAGD & NATUR-Leserreise
Leser-Jagdreise Thema
Jagen auf
GUT MARIENHOF/ Werratal
Direkt am «Grünen Band», und damit am Schnittpunkt
der beiden Naturparks Meissner-Kaufunger Wald
und Eichsfeld-Hainich-Werratal gelegen, zeichnet sich
das Gebiet um den Marienhof durch seine urwüchsige
Natur und seinen grossen Artenreichtum aus.
Der Schweizer Jagdveranstalter CAPRA ADVENTURES
kennt das Revier «Gut Marienhof» seit einigen Jahren.
Mittlerweile verbindet ihn mehr als nur eine rein geschäftliche
Beziehung zu den Freiherren. Selten erleben
Jägerinnen und Jäger eine Drückjagd, die so perfekt
vorbereitet und durchgeführt wird. An zwei Tagen
bejagen wir die privaten Reviere des Frhr. Hubertus u.
Peter Frhr. Roeder v. Diersburg auf Schwarz- und Rehwild.
Die grossflächig angelegten Treiben dauern rund
drei Stunden. In den vergangenen Jahren war die Strecke
immer sehr gut und vielfältig.
Nach dem 1. Jagdtag feiern wir gemeinsam die St.-
Hubertus-Messe und geniessen am Abend in den Barockstallungen
des Guts Marienhof ein gediegenes
Schüsseltreiben.
CAPRA ADVENTURES hält die Schützenzahl bewusst
niedrig. Denn es geht primär um die Qualität
der Jagd. Der Jagdveranstalter hat für Sie, geschätzte
Leserinnen und Leser, ein Paket zusammengestellt,
welches Sie begeistern wird. Profitieren Sie
von diesem tollen Angebot. Erlebnisreiche Jagdtage
im herrlichen Werratal warten auf Sie!
Termin: 30.10–31.10.2020
(Anreise: 29.10.)
2-tägige Drückjagd
Spezialpreis:
Teilnehmer:
749.– Euro statt 799.– Euro
30 Schützen
Im Preis inbegriffen: Erlegung von Keilern, Überläufern,
Frischlingen, weiblichem Rehwild und Kitzen.
Die genaue Freigabe erteilt der Jagdleiter vor Ort.
Gediegenes Schüsseltreiben nach dem 1. Jagdtag.
Im Preis nicht inbegriffen: Reisekosten, Hotelübernachtungen
(Buchung erfolgt durch Veranstalter),
Versicherungen, Deutscher Jagdschein
Weitere Infos unter:
www.capra-adventures.com
Preis- und Programmänderungen vorbehalten.
Aus dem 18. Jahrhundert stammen die beiden ältesten
Gebäude des Marienhofes, das Berghaus
und der sogenannte Barockstall, die lange Zeit als
L-förmiges Ensemble die einzige Bebauung auf der
Hochebene darstellten. Erst im 19. und frühen 20. Jahrhundert,
nachdem das Rittergut Völkershausen 1872 in
den Besitz von Otto Frhr. von und zu Gilsa übergegangen
war, wurde der Hof durch den Bau weiterer Wohnund
Stallgebäude zu einem Carrée geschlossen.
Nach Jahren, während derer der Marienhof sein Einkommen
hauptsächlich aus Landwirtschaft und Pferdezucht
bezogen hatte, wurde der Betrieb mit dem Jahr
1995 auf «neue Füsse» gestellt. Heute stehen der Wald
und die Forstwirtschaft im Vordergrund. Als Forstconsulter
betreut das Unternehmen neben dem eigenen
Wald weitere Forstbetriebe nach den Prinzipien der
nachhaltigen, der ökonomischen und ökologischen Erfordernissen
angepassten Forstwirtschaft.
ANMELDUNG
Hiermit melde ich mich zur Teilnahme an der JAGD & NATUR-Leserreise 2020
«Drückjagd auf GUT MARIENHOF» verbindlich an und ersuche um Terminbestätigung.
Name Vorname Geburtsdatum
24 JAGD & NATUR 15 l 20
1 l 20 JAGD & NATUR 25
Adresse
Telefon
Datum
Unterschrift
Einsenden an: CAPRA ADVENTURES, J & N-Leserreise, Kapellstrasse 26, 2540 Grenchen
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Wild & Wissen
Mund und Schlund
WILD UNTER DER LUPE
essen, wohl aber Nektar schlürfen, Obstsäfte oder gar
Blut. Wer Festes zu sich nehmen möchte, braucht Zerkleinerungswerkzeuge
wie Zähne, Kauplatten oder einen
Kaumagen. Aber genug der Allgemeinheiten. Haben
wir im letzten Monat die Nahrung erschnüffelt
(JAGD & NATUR 4/2020), gehen wir jetzt daran, sie zu
spüren, zu schmecken, hineinzubeissen, zu schlucken.
Der Mund
Die Grösse der Mundhöhle richtet sich nach der Ernährungsweise.
Beutegreifer müssen in ihrem Mund viel
mehr Platz haben als Pflanzenfresser, die ein Büschel
nach dem anderen aufnehmen können. Die Mundhöhle
ist von Schleimhaut ausgekleidet, die einerseits als
Zahnfleisch auf die Zahnansätze umschlägt, andererseits
teilweise verhornt wie am sogenannten harten
Gaumen, der auch noch mit Querleisten ausgestattet
ist, die dem Transport der Nahrung nach hinten dienen.
Lippen haben beim Fleischfresser eigentlich nur mimische
Funktion, bei Pflanzenfressern arbeiten sie als
Tast- und Greiforgan. Am Grund der Mundhöhle liegt
die Zunge, die wiederum bei den verschiedenen Tierarten
unterschiedlicher nicht sein könnte. Die längste
Zunge des Tierreichs hat das Chamäleon – mehr als
doppelt so lang wie Körper und Schwanz gemeinsam.
Die Zunge besteht aus mehreren Muskeln, die in alle
Raumrichtungen ausgerichtet sind, was die enorme Beweglichkeit
erklärt. Denken wir dabei an das Umfassen
eines Grasbüschels durch eine Wiederkäuerzunge oder
das Wasserschöpfen durch die dazu schüsselförmig gehaltene
Hundezunge. Ohne Zunge geht gar nichts; kein
Kauen, kein Saugen, kein Schlucken, keine artgemässe
Lautäusserung, kein Tasten und Schmecken. Für die
letzten beiden Funktionen hat die Zungenschleimhaut
kleine Fortsätze gebildet, die Sensoren für den Tastsinn,
das Temperaturfühlvermögen und den Geschmack
enthalten. Wie wir das schon vom Riechen her
kennen, gibt es Empfängerzellen für verschiedene Reize.
Beim Geschmackssinn sind das die Qualitäten süss,
sauer, salzig, bitter, umami (fleischig) und fettig. Im
Speichel gelöste Moleküle liefern diese Reize an die
Empfängerzellen, die dann über Nervenbahnen die
Meldung machen – «du kaust an einem Lederschuh –
bist du nicht Vegetarier?» Je schneller sich die kleinen
Teilchen bewegen, desto kräftiger wird der Geschmack,
deshalb rühren wir unser Essen um. Die Geschmacksempfindung
wächst auch mit der Temperatur. Ich schätze,
gefrorenes Gras schmeckt nach gar nichts. Die
Schwelle, ab der ein Geschmack zu empfinden ist, ist
bei bitter am geringsten. Das heisst, es braucht nur eine
geringe Konzentration, um bitter zu erkennen. Dies ist
eine Schutzfunktion, da giftige Substanzen meist auch
bitter schmecken. Welche Geschmacksqualitäten welches
Tier erkennen kann, ist ebenfalls sehr verschieden.
Rehen zum Beispiel, die ja als Konzentratselektierer
gelten, ist diese Auswahl nur durch einen gut ausgebildeten
Geschmackssinn möglich. Generell müssen
Pflanzenfresser einen hoch entwickelten Geschmackssinn
haben, um bei der Vielzahl an Pflanzen bekömmliche
von unverträglichen unterscheiden zu können.
Markus P. Stähli
Mund und
Schlund
Mit der Besprechung des Verdauungsapparates
begeben wir uns ins Zentrum
des Lebens. Erschliessung, Erwerb, Aufnahme
und Verwertung von Nahrung
sind dessen Grundlage. In der ersten
Folge erfahren Sie Überraschendes und
Spannendes zu Mund und Schlund.
Dr. Beatrix Sternath-Neumayer
Begrenzte Ressourcen und Konkurrenzdruck haben in
der Evolution zu den originellsten Anpassungen geführt,
sei es in Bezug auf Gebiss, Verdauungssäfte, Magenaufbau
und mehr. Denken wir nur an den Falkenzahn,
den Siebschnabel des Flamingos, die Barten des
Wales oder die aushängbaren Kiefer eines Python.
Vereinfacht gesehen ist der Verdauungstrakt ein an
beiden Enden offenes Rohr mit verschiedenen funktionellen
Abschnitten. Seine Aufgabe ist es, Nahrung aufzunehmen
und aufzubereiten zum Bau und Ersatz von
Zellen und Geweben und zur Bereitstellung von Energie.
Nun gibt es, wie wir wissen, verschiedene Nahrungstypen:
Fleisch-, Pflanzen- und Allesfresser mit all
ihren Zwischenformen. Es gibt Nahrungsgeneralisten
wie den Fuchs und Spezialisten wie den Koala. Wir kennen
Weidegänger wie Hirsch und Murmeltier, Sammler
wie das Eichhörnchen und Jäger, die erbeuten, töten
und fressen. Mechanismen und Organe der Nahrungsaufnahme
richten sich nach Art und Struktur der Nahrung.
So kann man mit einem Saugrüssel kein Schnitzel
Menschen verfügen über 2000 bis 4000 Geschmacksknospen,
Pferde über 35 000, Hühnervögel
schmecken kaum etwas. Katzen und etliche andere reine
Fleischfresser haben in der Entwicklungsgeschichte
ein Gen verloren, wodurch sie kein süss schmecken
können. Die Kritik mancher Gruppierungen, industrielles
Katzenfutter enthielte als Lockstoff Zucker, ist also
von der Warte der Katze aus blanker Unsinn. Aber bleiben
wir bei der Zunge. Sie muss auch daran arbeiten,
die Nahrung im Mund zu bewegen, sie zwischen die
Zähne zu befördern und zuletzt nach hinten in den Rachen.
Ausser dem Nahrungserwerb dient sie auch der
Das Chamäleon mit
seiner blitzschnellen,
beweglichen Zunge,
die länger als der
eigene Körper ist
26 JAGD & NATUR 5 l 20 5 l 20 JAGD & NATUR 27
Rehlecker mit
ein seitigem
Zungenbein
Beatrix Sternath
Depositphotos
Wild & Wissen
Raubwild hat ineinandergreifende
Reisszähne und ein
Scherengebiss.
Körperpflege, der Lautgebung und teilweise der Temperaturregelung
(Hecheln). Räuber, v. a. Katzenartige,
können aufgrund der stark verhornten Papillen auf ihrer
Zunge auch mit der Zunge Nahrung abraspeln. Die kleinen
Speicheldrüsen, die sich zusätzlich zu den grossen,
die rund um den Mund liegen, auf der Zunge befinden,
helfen, den Nahrungsbrei Richtung Schlund gleiten zu
lassen.
Karl-Heinz Volkmar
Die Zähne
Das zweitwichtigste Werkzeug in der Mundhöhle sind
die Zähne. Sie dienen dem Erfassen der Nahrung, dem
Zerreissen, Raspeln und Mahlen, aber auch dem Graben,
der Verteidigung und dem Imponieren. Die Zahn-
«Modelle» reichen dabei von reinen Schneidewerkzeugen
bei den Katzenartigen, scherenartig ineinandergreifenden
Reisszähnen bei Katzen- und Hundeartigen,
über Quetsch-Backenzähne der Schweine zu den
schmelzfaltigen Mahlzähnen der Pflanzenfresser, speziell
der Wiederkäuer. Diese wiederum begnügen sich im
Oberkiefer mit einer harten Gaumenplatte statt Schneidezähnen.
Klar, sagen Sie? Ich habe schon Bauernkinder
kennengelernt, die nicht wussten, dass ihre Kühe
oben keine Zähne haben. Wie stehts mit Jägerkindern
und ihrem Wissen über Hirschzähne? Und wissen die
vielleicht sogar, dass Hasen und Nagetiere keinen Zahnwechsel
haben, sondern die Zähne zeitlebens wachsen?
Ist die Nahrung fertig «zubereitet», gelangt sie an einen
verkehrstechnisch neuralgischen Punkt – den
Schlundkopf. Hier kreuzen einander Nahrungs- und Atmungsstrasse;
und siehe da, es gibt selten Unfälle. Und
das geht so: wenn die Zunge einen Bissen nach hinten
schiebt, hebt sich das sogenannte Gaumensegel nach
oben und deckt damit den Zugang zu den Nasenhöhlen
zu, der Atemstrom ist damit blockiert. Nach unten dichtet
der Kehldeckel den Kehlkopf, den Eingang in die
Luftröhre, ab. Der Bissen kann somit im Augenblick des
Schluckens von der unter der Nase liegenden Mundhöhle
in die über dem Luftstrom befindliche Speisröhre
gedrückt werden. Erst dann wird für die Atmung wieder
auf Grün geschaltet. Genial, nicht? Noch ausgeklügelter
muss die Sache beim Wiederkäuer funktionieren. Denn
da kehrt sich die Richtung des Bissens ja im Moment
des Aufwürgens um.
Speiseröhre und Mägen
Die Speiseröhre, die nun die Nahrung an ihren Bestimmungsort
bringen soll, läuft im Hals- / Trägerbereich erst
über, dann neben der Luftröhre, zieht dann über dem
Herzen durch die Brusthöhle ans Zwerchfell, wo sie
durch eine genau bemessene Engstelle in die Bauchhöhle
eintritt und in den/die Magen/Vormägen mündet.
Man muss sie sich als sehr dehnbares Rohr vorstellen,
dessen Schleimhautauskleidung im Ruhezustand
in Längsfalten liegt. Die Bewegung der Nahrung erfolgt
durch Peristaltik, eine fortlaufende Muskelbewegung
ähnlich wie die des Darmes. Beim Wiederkauen erfolgt
dieser Transport wiederum rückläufig.
Die drei Vormägen unserer (Wild)Wiederkäuer gehören
übrigens entwicklungsgeschichtlich und funktionell
zur Speiseröhre. Erst der Labmagen ist als Gegenstück
zu den einhöhligen Mägen, wie etwa des Schwarzwildes,
zu verstehen. Davon aber das nächste Mal …
Wie immer wollen wir auch einen Blick auf die Vogelwelt
werfen. Gerade im Hinblick auf den vorderen Verdauungsapparat
sind hier der Vielfalt keine Grenzen
gesetzt. Der Schnabel, der die Mundhöhle einschliesst,
dient hier nicht nur den unterschiedlichsten Nahrungsaufnahmetechniken,
sondern auch der Aerodynamik im
Flug. Er besteht aus Horn und wächst kontinuierlich.
Teilweise, wie etwa beim Auerhahn, wird er auch in
grösseren Teilen gemausert. An der Spitze sitzen oft
Tastkörperchen, vor allem beim Wassergeflügel, für die
Nahrungswahl unter Wasser, aber auch beim Stecher
der Schnepfe – ein «Essbesteck», das mich durch seine
elegante Effizienz mit dem kleinen Pinzettchen an der
Spitze besonders fasziniert.
Die Zunge der Vögel …
… ist ebenfalls der Ernährungsform angepasst und besitzt
in der Regel wenig Geschmackspapillen. Wohl aber
haben Vögel Speicheldrüsen. Diese sind vor allem für
Körnerfresser wichtig, um die Nahrung gleitend zu machen.
Eine Besonderheit der Vogelspeiseröhre ist bekanntlich
der Kropf. Er dient der Speicherung (Birkhuhn,
Schneehuhn!), dem Einweichen und Aufquellen und
somit der Vorverdauung schwer verarbeitbarer Nah-
Beatrix Sternath
rungsbestandteile wie eben Körner, Nadeln usw. Vom
Kropf wird der vorbereitete Brei wiederum per Muskelkraft
in den/die Mägen befördert. Je nach bevorzugter
Nahrung gibt es bei Vögeln drei Magentypen, aber auch
davon wollen wir das nächste Mal reden.
Wussten Sie, dass …
… Fische einen ganz ausgezeichneten Geschmackssinn
besitzen? Bei manchen von ihnen sind bis zu 20 % des
Gehirnvolumens mit der Auswahl der Nahrung beschäftigt.
Im Aquarium kann man beobachten, wie sie Partikel
aufnehmen, testen, und teilweise wieder ausspucken.
Kinder tun das mitunter auch, nur nicht immer zur
Freude ihrer Mütter.
… neugeborene Fleisch- und Allesfresser am vorderen
Zungenrand ganze Büschel von Papillen haben?
Man kann davon ausgehen, dass sie sie zum Ertasten
und Erschmecken ihrer Milchquelle benutzen, wohl
auch zum «Andocken».
… die meisten afrikanischen Warzenkeiler Rechts-
«händer» sind? Da sie ihre Waffen zum Graben benutzen,
ist bei älteren Stücken stets eine mehr oder weniger
deutliche Asymmetrie aufgrund einseitiger Abnutzung
zu erkennen. Die Trophäe kann dadurch durchaus an
Besonderheit gewinnen.
Die Autorin
Dr. Beatrix Sternath-Neumayer ist Tierärztin,
Nationalpark-Rangerin und Jägerin.
Eingang in die
Speiseröhre,
darüber die
Stimm ritze
(Eingang in
die Luftröhre)
JUNGJÄGER
ANGEBOTE
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28
JAGD & NATUR 5 l 20
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TELEFON: 032 654 60 66
Wild & Wissen
Auerhahn
König der
Waldhühner
Stolz marschieren die Auerhähne in
diesen Wochen mit gefächertem Stoss,
gesenkten Flügeln, gesträubten Bartfedern
und hochgestrecktem Hals
auf der Balzarena umher. Doch diese
schein bar heile Welt täuscht über
die Pro bleme unseres grössten
Waldhuhns hinweg.
Martin Merker
Der geheimnisvolle Einsiedler urtümlicher Nadelwälder
Unter den vielgestaltigen Hühnervögeln gibt es eine
ganze Anzahl von Vertretern, deren Paarungskleid
zum Prächtigsten gehört, was die Vogelwelt an Formen
und Farben zu bieten hat. Ohne Zweifel haben Fasane
und Pfauen die Fantasie der Hofschneider beflügelt,
wenn sie Gala-Roben für orientalische Potentaten kreierten.
Einige Hühnervögel, zum Beispiel Pfauen, wurden
gezähmt und als Ziergeflügel in den Parkanlagen
der Mächtigen gehalten. Der ostasiatische Bankiva-
Hahn ist nicht nur hübsch, er ist auch der Stammvater
der Haushühner, die für das Frühstücksei sorgen.
Bedrohter Kulturflüchter
Nicht allein in tropischen und subtropischen Regionen
hat das Hühnervolk Arten von traumhafter Schönheit
hervorgebracht, einige haben sich in der gemässigten
und der borealen Zone entwickelt. Als imposantester
Vertreter der Waldhühner besiedelt der Auerhahn die
aufgelockerten Waldstrukturen der Taiga. In diesen menschenleeren
oder sehr dünn besiedelten Weiten liegt
die Urheimat dieses ausgesprochenen Kulturflüchters.
Als die letzte grossflächige Vergletscherung Europas von
einer Warmzeit abgelöst wurde, folgte ein Teil der überlebenden
Population den sich zurückziehenden Eismassen
nicht nach Norden, sondern in die Höhe und wurde
in den Koniferenwäldern sesshaft. Zoologen unterscheiden
12 Unterarten, die in teilweise voneinander isolierten
Lebensräumen vom Kantabrischen Gebirge und den
Pyrenäen bis nach Mittelsibirien vorkommen. In den
Ostkarpaten ist das Auerwild noch gut vertreten, spärlicher
auf dem Balkan. Mit etwa 500 000 Hähnen der
Form Tetrao urogallus urogallus erweist sich die skandinavische
Population als kopfstärkste. Restvorkommen
der grössten Unterart, Tetrao urogallus major, in
Zentral- und Westeuropa beschränken sich auf die höheren
Lagen der Mittelgebirge und auf die montane
Höhenstufe in den Hochgebirgen, wo der Buchen-
Mischwald in Nadelhölzer übergeht. Im Alpenbogen
verfügt Österreich über gut besetzte Reviere, die in einigen
Bundesländern bejagt werden. Aber auch in unserem
Nachbarland schrumpft die Zahl dieser stolzen
Vögel, vor allem in den Randgebieten der Verbreitung.
In den Schweizer Alpen hat sich der stark rückläufige
Bestand in Teilpopulationen aufgesplittert, die nicht
mehr miteinander in Verbindung stehen. Auerhühner
findet man noch in Graubünden, in den Schwyzer Voralpen,
in Luzern, Appenzell und in St. Gallen. Im Neuenburger
und im Waadtländer Jura sind viele Balzplätze
verwaist. In der übrigen Westschweiz, im Wallis und
Tessin sind die Vorkommen erloschen. Auch in Deutschland
stellt man eine negative Populationsentwicklung
fest. Auf weniger als einem Zehntel der einstigen Ausdehnung
des Lebensraums lebt heute noch Auerwild.
Ging man im Schwarzwald, einem Hauptverbreitungsgebiet,
vor 90 Jahren von fast 4000 balzenden Hähnen
aus, wird heute von Fachleuten ihre Zahl noch mit
200 Individuen beziffert, und ihr Areal ist auf 450 km²
geschrumpft, und dies trotz der gegen Ende des
20. Jahrhunderts eingeleiteten forstlichen und anderen
Massnahmen zur Aufwertung des Lebensraums. Weniger
dramatisch ist die Abnahme in den bayerischen
Voralpen und Alpen.
Der Hahn – schillernder Waldkönig
Bei den Auerhühnern unterscheiden sich Hahn und
Henne markant, sowohl in ihrem Aussehen als auch in
der Grösse und dem Gewicht. Je nach der Jahreszeit
wiegt ein Hahn der mitteleuropäischen Unterart bis zu
6 kg, die Henne ein Drittel weniger. Der urtümlich aussehende
Hahn passt zu seinem Lebensraum, dem mit
Bartflechten behangenen, ungepflegten Gebirgswald.
Die Form des markanten, dunklen Kopfes gemahnt an
eine Echse. Über den braunen Augen wölben sich blutrote
Hautwülste empor, die sogenannten Rosen, die
beim balzenden Hahn anschwellen und weithin leuch-
5 l 20 JAGD & NATUR
31
Rubrik Wild & Wissen
Auerwild Thema
ten. Der kräftige, elfenbeinerne Hakenschnabel gleicht
dem eines Raubvogels. Unter der Kehle sitzende, spitz
zulaufende Federn sträuben sich in der Erregung zum
schwarzen Kehlbart. Dachziegelartig legen sich die
schiefergrauen, fein gemusterten Halsfedern übereinander.
Als Zeichen übler Laune plustert der Hahn die Halskrause
drohend auf. Prachtvoll ist der durch das einfallende
und reflektierte Licht blaugrün schillernde Brustschild,
der von weissen Achselflecken eingerahmt wird.
Milchschokoladebraune Deckfedern der Schwingen setzen
einen weiteren farblichen Akzent. Auf der Unterseite
des Leibes dominiert Schwarz im vorderen Bereich und
spielt gegen den Unterstoss ins Graubraune mit weissen
Gefiederpartien. Ein Blickfang sondergleichen ist der bis
zu 40 cm lange Stoss, den der werbende Hahn zum
halbrunden Fächer spreizt. Achtzehn, gelegentlich zwanzig
oder auch nur sechzehn schwarze Schaufeln bilden
das Rad. Die darüber liegenden, helleren Deckfedern
des Oberstosses weisen weisse Endbinden auf. Oft sind
die Schaufeln mit mehr oder weniger weissen Punkten
und Flecken verziert und erlauben als persönliches
Merkmal die Identifizierung des Trägers. Als Altersmerkmal
dient das Ende der Schaufeln, das beim jüngeren
Vogel abgerundet, beim älteren wie mit der Schere gerade
abgeschnitten ist. Ausserdem sind die Stossfedern
des Junghahns deutlich kürzer als jene eines älteren
«In den Schweizer Alpen hat sich
der stark rückläufige Bestand in
Teilpopulationen aufgesplittert.»
Exemplars. Ausgewachsen ist ein Hahn erst mit drei Jahren.
In freier Wildbahn sind ihm bis zu 13 Jahre beschieden.
Im Lauf der Zeit wird sein Federkleid dunkler. Ausserhalb
der Paarungszeit ist der Hahn wesentlich
unauffälliger und bewegt sich mit enganliegendem Gefieder
geschickt auf dem hindernisreichen Waldboden.
Der Saum von seitlichen Hornstiften an den Zehen erleichtert
das Waten in flaumigem Schnee.
Hier war ein Auerhahn unterwegs.
1
Zeichnung und Farbe des Gefieders tarnen die Henne.
Winterlosung hat sich unter
einer Waldföhre angesammelt.
Darstellung eines Auerhahns,
Holzschnitt im Vogelbuch von Conrad Gessner (1557)
Die Henne – unauffällige Schönheit
Die Henne bringt nur 1,5 bis 2,5 kg auf die Waage und
steckt in einem unauffälligen Kleid, das seine fein gemusterte
Schönheit erst aus der Nähe offenbart. Sie hat
so wenig Ähnlichkeit mit dem Hahn, dass der eminente
Schweizer Gelehrte Conrad Gessner im 16. Jahrhundert
glaubte, er habe es mit zwei verschiedenen Arten zu
tun. Als Bodenbrüter ist das Auerhuhn darauf bedacht,
den scharfen Augen seiner Feinde zu entgehen. Reglos
sitzt es 26 Tage in seiner Nestmulde auf dem sechs bis
acht Eier umfassenden Gelege und vertraut auf die tarnende
Wirkung seines Brutkleides. Auf die rötlich braune
oder graue Grundfarbe des Gefieders zaubern helle
und dunkle Sprenkel und die dunkelbraune Querbänderung
ein Muster, das mit dem Waldboden verschmilzt.
Am orangefarbenen Brustschild lässt sich die
Auerhenne von der ihr ähnlichen, etwas kleineren Birkhenne
unterscheiden. Auch die flaumigen Küken stecken
in einem Camouflage-Anzug. Bei drohender Gefahr
ducken sie sich und sind kaum mehr auszumachen.
Werbender Troubadour
Den sagenumwobenen Waldschratt haben wohl auch
damals, als es noch viele gab, nur wenige Leute aus eigener
Anschauung gekannt. Der Naturkundeunterricht
fand im Museum oder im Wirtshaus im Schwarzwald
statt, wo neben Geweihen an der Wand öfter ein in dramatischer
Pose ausgestopfter Auerhahn im Lauf der
Zeit vom Blickfang zum Staubfänger mutierte. Nur Jäger
und jagdbeflissene Förster stiegen in aller Herrgottsfrühe
zu den Schlafbäumen und Balzplätzen des Urhahns
auf und liessen sich vom einzigartigen Naturschauspiel
verzaubern, das im April/Mai über die Bühne geht. Auerhähne
sind begnadete Selbstdarsteller, tragen eine
32 JAGD & NATUR 5 l 20
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Rubrik Wild & Wissen
Gamsbrunft Auerwild Thema
«In der Jägersprache heissen
die einzelnen Teile der Strophe
‹Knappen-Triller-Hauptschlag-
Schleifen›. »
übersteigerte Männlichkeit zur Schau, duellieren sich
leidenschaftlich und verstehen es, ihre bunt schillernde
Hochzeitsrobe und sich selbst im besten Licht zu zeigen.
Wo der Bestand noch gut ist, finden sich bereits im
Vorfrühling mehrere Hähne auf den traditionellen Balzplätzen
ein und besetzen und verteidigen kleine, aneinandergrenzende
Reviere gegen Rivalen. Tagsüber ruhen
sie in ihren grösseren Wohngebieten und gehen
auf Nahrungssuche. Beim Eindunkeln fallen sie auf einem
ihrer bevorzugten Schlafbäume ein, musizieren
noch ein Weilchen und richten sich für die kurze Nacht
ein. Noch ehe der Morgen graut, erheben sie ihre Stimme,
wenn sich der Raufusskauz mit ein paar melancholischen
Rufen von der Bühne verabschiedet und in sein
Tagesversteck zurückzieht. Vorerst lässt der erwachende
Troubadour in längeren Abständen einen doppelten,
hölzern klingenden Klicklaut hören, schnalzt dann zwei-,
dreimal hintereinander, setzt die Tonkaskade beschleunigend
fort und endet sie mit einem scharfen Plopp.
Mit rhythmisch wetzenden, an strapazierte Bettfedern
erinnernden Geräuschen, dem sogenannten Schleifen,
treibt er die Strophe zum Höhepunkt und beginnt wieder
von vorn. Zum Schleifen reckt der Hahn das Haupt
gegen den Himmel, öffnet den Schnabel und wird von
dem ekstatischen Finale derart gebeutelt und abgelenkt,
dass er für Sekunden nichts zu hören scheint. In
der Jägersprache heissen die einzelnen Teile der Strophe
«Knappen-Triller-Hauptschlag-Schleifen». Mit dem
merkwürdigen Gesang unterstreicht der Hahn den An-
Ein hell gefärbter Hahn
18 Schaufeln runden sich zum Halbrad.
Konfrontation an der Reviergrenze in nebliger Morgenfrühe
Kehlbart, Hakenschnabel und Rosen sind auffällige Merkmale.
Ältere Hähne sind dunkler.
spruch auf seinen Balzbezirk und markiert Präsenz. In
Pausen horcht der «Rapper» in die schwindende Nacht
hinaus, ob sich Rivalen zu Wort melden. Der Gesang
des Auerhahns ist diskret und auch, wenn kein Bach
rauscht oder der Wind durch die Wipfel faucht, nur etwa
100 bis 200 Meter weit zu vernehmen. Etwas weiter
dringt der Hauptschlag, den man oft als einzigen Teil
der Strophe registriert. Wenn dann die Singdrosseln
und andere Tonkünstler ihre Arien in den werdenden
Morgen schmettern und flöten, ist der Auerhahn nur
noch schwer auszumachen. Zum akustischen Imponiergehabe
gehört auch das von lautem Schwingenschlagen
begleitete Wechseln des Baums. Wenn genügend
Licht auf den Waldboden dringt, rauschen die Minnesänger
auf einmal von ihrem Ast, gleiten durch die
Stämme und fallen am Boden ein. Oft eilen sie zur
Grenze ihres Minireviers, wo schon der Nachbar die
Klingen wetzt. Die beiden Streithähne machen sich
gross, plustern die Halskrause auf, verbeugen sich abwechselnd
und unterbrechen ihre heruntergehaspelten
Verse immer wieder und lassen das sogenannte Kröchen
hören, ein lautes, röchelndes Husten. Rasche Ausfälle
werden gekontert, man paradiert nebeneinander
her, bis man sich frontal gegenübersteht. Mit angelegtem
Gefieder und s-förmig gebogenem Hals wird mit
dem Schnabel gefochten, gehauen und gestochen und
versucht, den Gegner am Kopf und Hals zu packen und
mit prügelnden Schwingen zu traktieren. Die Schläge
hallen weithin durch den Wald. Der Sieger kann sich
gute Chancen bei den Damen ausrechnen, die in der
zweiten Aprilhälfte auftauchen und ihre Wahl treffen.
Der werbende Hahn paradiert in Imponierhaltung singend
hin und her und ersetzt manchmal das Schleifen
durch einen Flattersprung. Wenn der Hahn nur noch
leise knappt, ist er in Gesellschaft einer oder mehrerer
Hennen, die vor ihm her wuseln und deren Umrisse
sich kaum vom Waldboden abheben. Ein mehrere Tage
währendes Geplänkel endet damit, dass die Umworbe-
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5 l 20 JAGD & NATUR
35
Rubrik Wild & Wissen
Auerwild
Jetzt steht das Steinwild unten im Tal.
Reviergesang im Morgengrauen
Perfekt getarnt kauert die Henne
neben ihrem Verehrer.
nen die Flügel abspreizen und sich ducken, worauf der
Hahn sie besteigt, im Nacken packt und kopuliert.
Faktoren für den Rückgang
Auerhühner teilen ihren Lebensraum mit potenziell gefährlichen
Prädatoren. Um 1900, als die Art in Mitteleuropa
noch keineswegs bedroht und bis ins Flachland
verbreitet war, wurden Fuchs, Marder, Habicht, Uhu,
verwilderte Miezen, Dachs und Rabenvögel kurzgehalten,
Adler und Wildschwein waren selten, Luchs und
Wolf ausgerottet. Inzwischen sind die Bestände der
Beutegreifer stark bis sehr stark angewachsen, bei
gleichzeitigem Schrumpfen der Auerhuhn-Biotope. Prädatoren
suchen die Balzplätze gezielt auf. Als ich an einem
Morgen vergeblich auf einen Hahn wartete, fand
ich seine Überreste unweit vom Balzplatz – samt einer
Schwungfeder des Steinadlers. Mehrmals versuchten
Füchse, im Dämmerlicht tanzende Gockel zu überrumpeln.
Einmal waren zwei Baummarder mit ähnlichen
Absichten unterwegs. Der Habicht jagt auch im Auerhuhnrevier
und gilt, neben Fuchs und Marder, als wichtigster
Feind. Mit scharfem Blick schleichen Luchse
durch die Wälder der Alpen, Voralpen und des Jura, in
Letzterem auch Wildkatzen. Dachse und Wildschweine
spüren Gelege auf, und in vielen Gebieten haben sich
die gefrässigen Borstentiere explosionsartig vermehrt.
Auf die Eier und die Küken haben es auch die Rabenvögel
abgesehen. Prädation wird dann ein Problem, wenn
nur noch einzelne Hähne die Stellung halten. In gut besetzten
Revieren kann die Population den einen oder
anderen Abgang verkraften.
In Mitteleuropa ist eine Reihe von Faktoren für den
Rückgang des Auerwildes verantwortlich, oft sind es
mehrere gleichzeitig. Ohne Zweifel spielt die Verschlechterung
und Fragmentierung des Lebensraums
eine Hauptrolle. Der Umbau des Waldes in profitorientierte
Fichten-Monokulturen liess die sonnenhungrige
Zwergstrauch- und Krautschicht verkümmern. Und mit
ihr verschwanden Waldameisen und andere Insekten,
Schnecken, Spinnen als lebenswichtige Eiweisslieferanten.
Idealerweise liegt ein Auerhuhn-Biotop in einem
ausgedehnten, strukturierten Bergwald mit vielen
Grenzlinien und stufigen Rändern. Althölzer und Koniferen
dominieren. Ein lückiger Kronenschluss lässt eine
artenreiche Bodenvegetation und Kleinlebewesen gedeihen.
Kontraproduktiv ist der hierzulande praktizierte
überrissene Bau von Forststrassen, die Verdunkelung
der Wälder durch grossen Holzvorrat und Kronen-
Beim Schleifen beutelt es den Sänger.
schluss und das Fällen von beliebten Schlaf- und Balzbäumen
am Tanzplatz. Abträglich für das Gedeihen der
Küken sind nasskalte Wochen nach dem Schlüpfen, sie
leiden an Unterkühlung, müssen oft gehudert werden
und finden nicht genug Nahrung. In einem geschwächten
Organismus gewinnen Parasiten schnell die Oberhand.
Adulte Vögel finden den Tod, wenn sie schlecht
sichtbare Zäune oder Stahlseile anfliegen. Welche Auswirkungen
saurer Regen und Luftverschmutzung auf
Auerhuhn-Lebensräume haben, ist erst ansatzweise
erforscht. Ein Kapitel für sich sind die vom Menschen
verursachten Störungen. Ungebremst nimmt das Ausmass
der Freizeitaktivitäten Jahr für Jahr zu, und der
Wald muss als Tummelplatz herhalten. Kritisch wird es
insbesondere in der kalten Jahreszeit, wenn jede Flucht
viel Energie kostet. Um die für das Wild unerträgliche
Situation zu entschärfen, haben viele Gemeinden auf
ihrem Gebiet Winterruhezonen ausgewiesen und mit
einem Betretungsverbot von Dezember bis April belegt.
Solche Verbote nützen nur dann etwas, wenn ihnen
Nachachtung verschafft wird. Der Forstdienst hat es in
der Hand, in den wenigen verbliebenen Kerngebieten
Auerhuhn-taugliche Waldstrukturen zu erhalten und
weitere zu schaffen. In weniger geeigneten Wäldern sinken
Überlebens- und Fortpflanzungsrate. Wo keine arttypische
Gruppenbalz mehr stattfindet und der Kontakt
mit anderen, mehr als 10 km entfernten Vorkommen
mangels «Trittsteinen» nicht mehr möglich ist, droht Inzucht.
36
JAGD & NATUR 5 l 20
35 l 20
JAGD & NATUR
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«Alles ist möglich!» – nach dieser Devise
lebt ein grosser Teil der Menschheit,
zumindest von jenen, die das
Privileg haben, nicht in einem Entwicklungsland
zu leben. Auch im Zu sammenhang
mit der Jagd ist diese Devise
ziemlich verbreitet: Es ist möglich, mittels
Nachtsichttechnik in dunkler
Nacht Schweine zu erlegen. Es ist
möglich, mittels eines guten Spektivs
von weit unten festzustellen, ob es
sich lohnt hochzusteigen oder ob der
aus der Ferne ausgemachte Steinoder
Gamsbock aus der Nähe betrachtet
gar nicht schussbar ist. Es ist möglich,
zu Hause auf dem Sofa festzustellen,
ob sich evtl. gerade Sauen auf der
Kirrung befinden oder nicht. Und man
muss auch nicht mehr stundenlang
nach seinem Hund suchen. Der GPS-
Sender an seinem Halsband verrät uns
in Echtzeit, wo er gerade steckt.
Und dann, mitten in diesem (uns
meist gar nicht mehr bewussten) Machbarkeitswahn,
zeigt uns die Natur plötzlich,
wie machtlos wir gegen sie sind:
Mittels eines nur im Mikroskop erkennbaren
Virus zwingt sie uns zur Besinnung.
Die Devise «alles ist möglich»
wird durch «nichts geht mehr» ersetzt.
Natürlich sind auch Erdbeben, Lawinenniedergänge
oder Hochwasser riesige
Naturgewalten. Aber deren Auswirkungen
sind lokal begrenzt und wir
können uns heute mindestens ein
Stück weit davor schützen. Aber all
jene, die gemeint haben, der Mensch
sei mächtig über die Natur, sind durch
einen klitzekleinen Covid-19 eines
Besseren belehrt worden.
Kein Mensch, und sei er auch ein
noch so begnadeter Kaffeesatz-Leser,
kann voraussagen, wie lange unser
Tun und Lassen noch von diesem
Winzling namens Covid-19 bestimmt
wird. Und vor allem nicht, wie nachhaltig
die durch ihn ausgelöste Krise unser
zukünftiges Denken und Handeln
beeinflussen wird. Wird der Geo-
Schock z. B. auch unter uns Jägerinnen
und Jägern zu noch mehr Demut und
Ehrfurcht vor der Natur führen?
Natürlich (bzw. hoffentlich) gehört
die grosse Mehrheit der Jägerinnen
und Jäger zu den überdurchschnittlich
naturverbundenen und -bewussten
Menschen. Alles jagdliche Tun ist eng
mit der Natur verbunden. Aber sind
wir uns immer, wenn wir mit Pulver
und Blei in dieser Natur zugange sind,
bewusst, dass wir nicht deren Herr
und Meister sind? Wir rühmen uns,
meines Erachtens zurecht, mit der
Jagd etwas zum Ausgleich der durch
unsere Zivilisation beeinträchtigten
natürlichen Zusammenhänge beizutragen.
Und wir sind bestrebt, einen Mittelweg
zu finden zwischen jenen
Forstkreisen, für die nur ein totes Reh
ein gutes Reh ist, und jenen, die am
liebsten alle Rehe überleben lassen
würden. Im Glauben daran, dass die
Natur die Probleme schon selbst regeln
werde.
Das Finden dieses Mittelwegs verlangt
uns Jägerinnen und Jägern viel
Sensibilität ab. Wenn wir dies mit noch
mehr Demut und Achtung vor der Natur
machen, wird dies unserer Sache
sicher nur gut bekommen!
***
PS: Ich hatte mir so fest vorgenommen,
nicht (auch noch) über Corona
zu schreiben. Wie Figura zeigt, ist es
mir nicht gelungen, diesen Vorsatz zu
verwirklichen. Der verd… Virus hat einem
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3 l 20 JAGD & NATUR 39
Wild & Wissen
Birkwild
Das Birkhuhn – ein Grenzbewohner
Das Birkhuhn ist in den Alpen ein typischer Bewohner der
Waldgrenze. Der Mensch beeinflusst sein Leben in verschiedener
Hinsicht. So kann das Birkhuhn je nach Umständen als Kulturfolger
oder als Zivilisationsflüchter gelten.
Beatrice Nussberger*
Markus P. Stähli
Birkhühner können
sowohl Zivilisationsflüchter
als auch
Kulturfolger sein.
Einst Kulturfolger …
Als Bewohner der Übergangszone zwischen Wald und
offenen Landschaften profitierte das Birkhuhn vom Auflichten
des weit verbreiteten dichten Waldes. Natürlicherweise
existiert diese Übergangszone bei uns
an der Waldgrenze oder in Moorlandschaften. In den
Alpen war das Birkhuhn lange Zeit Nutzniesser der alpwirtschaftlichen
Nutzung. Holzschlag für die Gewinnung
von Brennholz und Weideflächen senkte die
Waldgrenze. Die anschliessende extensive Beweidung
hielt die Landschaft grossflächig offen und sorgte für
ein Mosaik an Zwergstrauchbeständen sowie Krautund
Grasvegetation, welches dem Birkhuhn Nahrung
und Deckung bietet. Insofern konnte das Birkhuhn als
Kulturfolger gelten. Heute verliert das Birkhuhn aber in
einigen Regionen (zum Beispiel im Tessin) an Lebensraum,
weil die Alpwirtschaft aufgegeben wird und die
einst beweideten Flächen verwalden. Gleichzeitig wird
die Bewirtschaftung in anderen Regionen intensiviert.
Dadurch verschwinden Zwergsträucher und weitere
Kleinstrukturen, was dem Birkhuhn ebenfalls nicht behagt.
… und heute Zivilisationsflüchter
Zivilisationsflüchter ist das Birkhuhn, weil es empfindlich
auf Störungen durch den Menschen reagiert. Eine
Studie der Vogelwarte Sempach und der Universitäten
Bern und Wien belegt, dass Störungen im Winter zum
Rückgang von Birk- und Auerhuhn beitragen. Kotanalysen
zeigten, dass die Vögel mehr Stresshormone ausschütten,
wenn Wintersportler in der Nähe sind –
selbst, wenn sie nicht flüchten. Der Stoffwechsel wird
so angetrieben, Energie wird verbraucht, und auf die
Dauer verschlechtert sich die Kondition der Tiere. Bei
einer Flucht aus der schützenden Schneehöhle verbrauchen
die Vögel noch mehr Energie und setzen sich
40 JAGD & NATUR 1 l 20 5 l 20 JAGD & NATUR 41
Markus P. Stähli
Wild & Wissen
Thema
Markus P. Stähli 3x
Wikipedia.de
bensräume aufwerten oder bei Zählungen mithelfen.
Genaue Datenerhebungen bei geschossenen Tieren
ermöglichen zudem wissenschaftliche Arbeiten, etwa
zur Genetik oder zu Lebensraumverschiebungen.
Die Vogelwarte Sempach schreibt in ihrem Standpunkt
zur Vogeljagd: «Die Birkhahnjagd kann nur unter
Einhaltung eines sehr geringen Jagddrucks weiterhin
toleriert werden.» Der Jagddruck ist je nach Kanton sehr
unterschiedlich. Während in Graubünden pro Jagdsaison
und Person nur ein Birkhahn erlegt werden darf,
sind es im Wallis sechs (maximal zwei pro Tag). Im Tessin
wurde die erlaubte Jagdstrecke pro Person seit
1964 von acht Hähnen schrittweise auf heute drei reduziert.
Gesenkt wurde auch die Zahl der Jagdtage (von
23 in den 80er-Jahren auf aktuell 9); gleichzeitig nahm
die Anzahl Jagdlizenzen ab.
Erlegte Birkhähne CH 2009–2018
Birkwildbalz – eindrückliches
Naturschauspiel
ihren Feinden aus. Dadurch sterben die Tiere eher oder
pflanzen sich im Folgejahr schlechter fort. Denn im Winter
ist ein sparsamer Umgang mit den knappen Ressourcen
überlebensnotwendig.
Fatale Störungen
Untersuchungen im Wallis zeigten denn auch, dass die
Birkhuhndichte in ungestörten Gebieten im Schnitt
50 % höher war als in Gebieten nahe an Skistationen.
Gemäss einer weiteren Studie im Wallis mieden die
scheuen Vögel sehr stark begangene Zonen – wie etwa
Skigebiete – völlig. Offiziell ausgeschiedene Skipisten
nahmen zwar zum Zeitpunkt der Studie nur 10 % des
untersuchten Birkhuhn-Lebensraums ein. Dennoch
störten Wintersportler die Vögel auf drei Vierteln der
Untersuchungsfläche. Fatalerweise leben die Birkhühner
im Winter genau in den Bereichen, in denen Skifahrer
das Vergnügen abseits der Pisten suchen. Denn das
Birkhuhn legt seine Schneehöhlen gerne an Schattenhängen
an, wo der Schnee lange locker bleibt. Und oft
sind es gerade diese Nordhänge mit Pulverschnee, die
auch für Varianten- und Skitourenfahrer interessant
sind. Die Bergstationen von Skiliften werden zudem
häufig auf übersichtlichen Kuppen im Waldgrenz-Bereich
angelegt. Genau dort sind die bevorzugten Birkhuhn-Balzplätze.
Aufgrund der grossen Fläche mit potenziellen Konflikten
sind Schutzgebiete sehr wichtig für die Birkhühner.
Mehrere kleine, gut platzierte Wildruhezonen bieten
den im Winter besonders ortstreuen Birkhühnern den
effektivsten Schutz.
Jagddruck: kantonal
stark unterschiedlich
Das Birkhuhn wird in der Roten Liste der Schweiz als
potenziell gefährdet eingestuft. Es gehört nicht zu den
national geschützten Arten. Die Jagd ist noch in den
folgenden Kantonen erlaubt: Graubünden, Wallis, Tessin,
Waadt, St. Gallen und Glarus. In den beiden letztgenannten
werden aber jährlich nur noch eine Handvoll
Vögel geschossen. Erlaubt ist die Jagd nur auf den
Hahn.
Dass gemäss der Roten Liste bedrohte Vogelarten
wie Birk- oder Schneehühner in der Schweiz weiterhin
bejagt werden, sorgt immer wieder für Diskussionen.
Jagd-Befürworter berufen sich auf die lange Tradition
und darauf, dass die Jagd eine starke Raufusshuhn-Lobby
bildet. Diese setze sich für den langfristigen Erhalt
dieser Arten ein – beispielsweise dadurch, dass sie Le
Anzahl
700
600
500
400
300
200
100
0
2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 2018
Additive und kompen satorische
Sterblichkeit
Die beiden Begriffe werden häufig im Zusammenhang
mit der Jagd verwendet. Ein Sterblichkeitsfaktor
(Jagd, Prädation durch Raubtiere usw.), der additiv
(zusätzlich) wirkt, führt insgesamt zu einem
tieferen Bestand. Kompensatorische (ausgleichende)
Sterblichkeit bedeutet, dass Tiere zwar sterben,
aber der Bestand insgesamt gleich bleibt. Dies entweder,
weil die Tiere im betrachteten Jahr aus anderen
Gründen sowieso umgekommen wären
oder weil sie durch ihren Tod die Überlebenschancen
der Artgenossen verbessern. Auch ein Ausgleich
über einen grösseren Fortpflanzungserfolg
fällt darunter. Verbesserte Überlebenschancen ergeben
sich beispielsweise, indem mehr Nahrung
verfügbar ist oder weniger Tiere krank sind.
Quelle: jagdstatistik.ch
42
JAGD & NATUR 5 l 20
1 l 20 JAGD & NATUR 43
Wild & Wissen
Revier & Praxis
Schweissprüfung
«DER SILBERNE BRUCH»
auf künstlicher Wundfährte – Ausschreibung
Im Morgengrauen
wird die Henne
beschlagen.
Der lokale Bestand ist zwar hauptsächlich durch die
Wetterbedingungen während der Brutzeit und die Intensität
an menschlichen Störungen bestimmt. Die
Jagd kann jedoch zumindest in einigen Regionen für
den Rückgang des Birkhuhns mitverantwortlich sein.
Eine Studie mit Daten vom Kanton Tessin wies eine additive
Wirkung der Jagd auf die Sterblichkeit der Hähne
nach. Zudem führt dort die Jagd zu einem unnatürlichen
Geschlechterverhältnis, das heisst, zu einem
deutlich tieferen Anteil an Hähnen als in einer unbejagten
Population. Dies hat kleinere Balzplätze zur Folge,
was es den Hennen erschwert, den geeignetsten
Hahn auszuwählen. Durch die Abnahme des Jagddrucks
(Anzahl Jagdtage und Vögel) in den letzten Jahrzehnten
näherte sich das Geschlechterverhältnis wieder etwas
dem natürlichen Zustand von 1:1 an. Studien an Raufusshühnern
in anderen Ländern bestätigen die überwiegend
additive Sterblichkeit durch die Jagd. Die Autoren
der Studie betonen deshalb, wie wichtig Jagd-
Beschränkungen und ein sorgfältiges Monitoring eines
bejagten Bestands sind.
Balz ermöglicht Monitoring
Weil Birkhühner ausserhalb der Balzzeit relativ versteckt
leben, wird die Balz genutzt, um Informationen zum
Bestand zu gewinnen. Zwar sind oft nur die Hähne
sicht- und zählbar – die Hennen lassen sich nur ab und
zu auf dem Balzplatz blicken. Das Geschlechterverhältnis
liegt aber in unbejagten Beständen nahe bei 1:1,
deshalb lässt sich aus der Zahl der Hähne die Bestandsgrösse
dennoch abschätzen. Ein solches Monitoring findet
idealerweise im Mai statt – in dieser Zeit ist die
Balzaktivität in den Alpen auf dem Höhepunkt. Die BeobachterInnen
beziehen die Zählstandorte bereits vor
der Morgendämmerung, denn die Balz der Hähne beginnt
lange vor Sonnenaufgang: Ende Mai kann sie
schon um 4.40 Uhr starten. Die Zähler befinden sich
mindestens 50 bis 100 Meter vom Balzplatz entfernt,
um die Vögel nicht zu stören. Neben dem eigentlichen
Balzplatz gibt es immer wieder Hähne, die alleine balzen.
Um Doppelzählungen zu vermindern, werden
auch zu- und wegfliegende Hähne rapportiert. Die Balz
geht meist zwischen 7.30 und 8.00 Uhr zu Ende – dann
können sich die durchfrorenen Beobachter an die Wärme
begeben.
Die Daten des Monitorings sollen helfen, besonders
sensible Gebiete zu finden und diese dann durch Information
oder Schutz besser zu betreuen. Sie dienen
auch der Erfolgskontrolle der Schutzmassnahmen in
bestehenden Wildruhezonen und dem Anpassen dieser
Ruhezonen.
* Kurzfassung eines Textes von Thomas Neuenschwander
(2019): «Das Birkhuhn – ein Grenzbewohner», Fauna Focus
52, 12 Seiten, Original erhältlich bei Wildtier Schweiz auf:
www.wildtier.ch/shop.
Markus P. Stähli 2x
• Ausarbeitung der Fährte ohne Richterbegleitung
• Wildschweiss mit Fährtenschuh (1dl) gespritzt
• Fährtenlänge: ca. 1000–1100 Meter
• Min. 3 Winkel, 3 Wundbetten und 3 Verweiser
• Stehzeit: ca. 20 Stunden
Datum: Sonntag, 16. August 2020
Raum: Prättigau (Grüsch) GR
Anzahl Gespanne: maximal 14
Meldeschluss: 15. Juni 2020
Zulassungsbedingungen
• Nachweis einer bestandenen
Schweissprüfung 1000-m-Übernachtfährte
• Nachweis der Jagdberechtigung
• Die Prüfung ist für alle zur Jagd erlaubten Hunde
im Alter von mindestens 2 Jahren offen.
Anmeldungen
sind per E-Mail (sb-pruefung@gmx.ch) zusammen mit den
nachstehend aufgeführten Unterlagen dem Prüfungsleiter
einzureichen:
• Ahnentafel mit dem Namen des Besitzers
und den genauen Angaben des Hundes
• Nachweis einer bestandenen 1000-m-Schweissprüfung
• Nachweis der Jagdberechtigung
Der Prüfungsleiter entscheidet in eigener Kompetenz über
die Auswahl der Gespanne und der Reserve-Gespanne.
Es wird kein Nenngeld erhoben.
Ich freue mich auf deine Anmeldung!
Jürg Obrist, SB-Prüfungsleiter
44
JAGD & NATUR 5 l 20
1 l 20 JAGD & NATUR 45
Jagd & Erlebnis
Jagd in Namibia
Auf Büffeljagd
in Namibia Teil 2
Die erlebnisreiche Jagd in der faszinierend
wilden Landschaft Namibias findet ihre Fortsetzung.
Stefan Dudli erzählt uns von der
erfolgreichen Pirsch auf Hippo und Büffel,
und er erklärt uns dabei, warum es in vielen
Gebieten Afrikas keine Alternative zum
nachhaltigen Jagdtourismus gibt.
Stefan Dudli
Der Kopf wiegt nach einem fröhlichen Abend und
einigen Gläsern Rotwein zu viel etwas schwerer
als sonst, als wir beim anbrechenden Tag bei einem
stärkenden Kaffee beratschlagen, was wir heute
bejagen wollen. Schliesslich hätte ich nicht erwartet,
dass ich bereits am zweiten Jagdtag einen kapitalen
Büffel erlegen würde. Aber Gunter hat wohl schon mit
der Gunst von Diana gerechnet. Zusätzlich zu einigen
Antilopen hat er noch ein Hippo-Permit beantragt und
angesichts des Fleischmangels der einheimischen Bevölkerung
auch eines erhalten. Wir sollen es einfach
mal versuchen. Nun gut, etwas interessiert hat mich die
gestrige Begegnung mit dem alten Bullen schon gemacht.
Und so einfach scheint die Jagd nun auch wieder
nicht zu sein, nachdem ich vor zwei Tagen das misstrauische
Verhalten des alten Einzelgängers selbst hautnah
erleben konnte. Dieses Mal tausche ich die
Teilmantel- mit einer Vollmantelpatrone, aber wiederum
im dicken Kaliber. Im Camp betrachte ich den perfekten
Treffpunkt anhand eines alten, von der Sonne
gebleichten Schädels des Flusspferdes und merke mir,
wo das Hirn liegt und damit der Schuss platziert werden
muss. Denn es ist sehr selten, vor allem bei dem vorherrschenden
schlechten Äsungsangebot an Land, dass
wir die zwei Tonnen schweren Kolosse an Land antreffen
würden. Damit bleibt nur die Jagd am Wasser, und
dort ragt nur ein Teil des Kopfes über die Wasseroberfläche.
Der Aufenthaltsort dieser Tiere ist Chance und
Herausforderung zugleich. Die dichten Schilfgürtel bieten
ihnen eine ausgezeichnete Deckung, die sie nur für
das Grasen auf dem Grund des Wassers verlassen.
Dann bietet sich aber eine reelle Möglichkeit auf einen
alten Bullen, wenn dieser zum Luftholen zur Oberfläche
auftaucht. Das kann aber mehrere Minuten dauern
und nur die leichten Bewegungen des Wassers verraten,
wo er erscheinen könnte.
Dem Hippo gilts!
Wir pirschen einige erfolgversprechende Hippo-Pools
an, ohne aber Anblick zu haben. Die Sonne brennt inzwischen
unerbittlich auf uns herab, die Temperatur
liegt bereits weit jenseits der 30-Grad-Marke. Da treffen
wir einen jungen Hirten, der mit seinen knochigen
Rindern schon seit dem Morgengrauen unterwegs ist.
Er hat früh am Morgen hinter der nächsten Buschgruppe
einige Flusspferde im Wasser gesehen. Das klingt
gut, zumal wir uns ja gar nicht so weit entfernt befinden.
Doch wenn ein Einheimischer dir von einer nahen
Buschgruppe entfernt berichtet, dann heisst das noch
lange nicht, dass du schnell dort bist. Afrika ist gross,
und da haben die Begriffe von nah und fern eine andere
Bedeutung als bei uns. Wir sind aber motiviert und
nehmen auch in Kauf, dass wir das Gebiet wegen des
Windes von der anderen Seite angehen müssen. Quer
geht es durchs Schilfgebiet mit Rinnsalen und teils
46 JAGD & NATUR 5 l 20
5 l 20
JAGD & NATUR
47
Jagd & Erlebnis
Jagd in Namibia
modrigen Wasserstellen, die unsere bald nicht mehr
modeschaufähigen Schuhe und Beinkleider aushalten
müssen. Ich bin schon etwas stolz auf meine Frau, die
ihre Afrikatauglichkeit einmal mehr unter Beweis stellt.
Aber es lohnt sich. Ein Blick aus sicherer Entfernung
durch das lichter werdende Schilf bestätigt uns vier
ausgewachsene Flusspferde mit einem Kalb. Wir müs-
Justus und Derek
mustern vor der
Bergung des Bullen
die Umgebung.
sen näher ran und pirschen vorsichtig, jede Deckung
ausnützend, bis an den Rand des Pools. Nun sind Geduld
und ein gutes Auge gefragt, um die Tiere bei einem
kurzen Auftauchen sauber anzusprechen. Und
richtig, ein alter Bulle, nur an wenigen Merkmalen von
den drei Kühen zu unterscheiden, taucht ab und zu für
wenige Momente auf … Zu kurz für einen sauberen
Schuss! Sein Kopf zeigt zahlreiche Spuren heftiger
Kämpfe mit seinen Artgenossen und erleichtert uns
das Ansprechen. Endlich gibt er mir nach einer nicht
enden wollenden Zeit einige Sekunden, die ich nutze.
Auf den Schuss taucht er weg. Nun gilt es, eineinhalb
bis zwei Stunden zu warten, bis die Gase des gärenden
Mageninhalts den Bullen an die Wasseroberfläche treiben.
Da tut die Zigarre gut, um die Zeit zu verkürzen.
Schon nach wenigen Minuten zieht ein imposantes
Krokodil zehn Meter vor uns seine Kreise. Es ist wohl
vom Blut des verendeten Hippos angezogen worden.
Nun ist warten angesagt.
Nach genau 90 Minuten haben wir die Gewissheit,
dass die Jagd erfolgreich war. Der beschossene Bulle
taucht an der Wasseroberfläche auf. Mit einem einfachen
Einbaum paddeln unsere zwei Jagdführer zum
Bullen, binden ihn an ein Seil und ziehen ihn über das
Wasser. Mit vereinten Kräften, die Bergemannschaft
des für die Fleischzuteilung bestimmten Dorfes ist in
der Zwischenzeit auch eingetroffen, werden die zwei
Tonnen an Land gezogen. Alle sind zufrieden. Die einen
freuen sich über das viele Fleisch für die nächsten Wochen
und die Jäger über den glücklichen Ausgang einer
spannenden Jagd.
Fleischjagd ohne Trophäen
Es ist Mittwoch, als Gunter einen Anruf vom MET erhält,
welches kurzfristig Fleischpermits zu sehr moderaten
Preisen ausstellt, um die Dörfer in der Balyerwa Conservancy
versorgen zu können. Bei dieser Jagdart geht
es nicht um Trophäen, sondern lediglich um Fleischgewinnung
für die einheimische Bevölkerung. Das entschädigt
für so manchen Ernteverlust in den ohnehin
schon kargen Maisfeldern. Die Trophäen bleiben beim
Staat und werden jährlich versteigert, wobei der Erlös
wiederum dem Hegegebiet zufliesst, etwa zur Finanzierung
der Schulen. Ein zweiter Büffel, nur des Erlebnisses
willen, reizt mich und ich sage zu. Tags darauf geht
es wieder los, mit dem Ziel, einen reifen, aber nicht zu
kapitalen Bullen zu suchen. Schon nach einer Stunde
finden wir frische Fährten einer grösseren Herde. Die
Losung ist vom heissen Wind noch nicht ausgetrocknet,
sodass wir die Suche aufnehmen, immer wieder den
Wind prüfend. Wir sind schon bald auf Tuchfühlung mit
den Büffeln. Ein grandioses Erlebnis. Hier sind ein paar
ausgesprochen gute Bullen in der Herde, denen aber
noch das Alter fehlt. Lange folgen wir der Herde, die
sich aber weit verstreut in einem Waldgebiet eingestellt
hat. Am Schluss steht ein alter Büffel, aber die Schussdistanz
ist zu weit. Wir gehen kein Risiko ein, da die
Büffel als äusserst schusshart gelten und wir keine Lust
auf eine gefährliche Nachsuche haben. Wir verhalten
uns ruhig, da eine alte Kuh mit ihrem Kalb bis auf wenige
Meter an uns heran äst. Jetzt dürfen wir uns nicht
mehr bewegen, bis sie endlich mit der Herde wegzieht.
Ich erinnere mich an eine Beschreibung der Büffel des
berühmten Schriftstellers Robert Ruark: «Der Büffel ist
so gross und gemein und schwer zu bremsen. Er schaut
dich an, wie wenn du ihm Geld schulden würdest.»
Dann umschlagen wir die Tiere, müssen aber streng auf
den Wind achten. Es ist kein einfaches Unterfangen,
denn viele Augenpaare prüfen dauernd die Umgebung.
Und in den heissen Stunden des Tages ist der Wind
gerne unstet. Als wir einen kleinen Waldstreifen durchpirschen,
ist klar, dass zwei gute Bullen in der Herde
stehen. Wir können sie noch nicht richtig ansprechen.
Beide scheinen aber alt genug zu sein. Wir postieren
das Dreibein und lassen die Tiere in einer Distanz von
30 bis 40 Metern an uns vorüberziehen. Endlich steht
der eine Bulle frei und ich halte auf die Schulter. Auf
den Schuss zieht er flüchtig mit der Herde weg, steht
aber nach 80 Metern wieder. Ich bin wohl etwas zu
hoch abgekommen, nicht untypisch für einen Jäger aus
Europa. Ich mache einen kleinen Stellungswechsel. Der
zweite Schuss beendet die Jagd und wir hören das
death bellow des verendenden Bullen. Wir sind erleichtert.
Nun mischt sich unser Hochgefühl mit Respekt
Es brauchte viele
starke Hände aus
dem Dorf für die
Bergung ihres
Hippobullen.
48 JAGD & NATUR 5 l 20 5 l 20 JAGD & NATUR 49
Jagd & Erlebnis
Jagd in Namibia
und Demut diesem urigen Wild gegenüber. Ein Gefühl,
das wohl nur ein Jäger beschreiben kann, der es selbst
erlebt hat. Das spannende Jagderlebnis, das hochklassige
Wildbret und die Verwertung für die Menschen vor
Ort lassen eine tiefe Zufriedenheit in uns aufkommen.
Die Büffeljagd ist der Traum jeden Afrikajägers. Sie
bietet im Caprivi unermessliches Erlebnispotenzial in
einer atemberaubenden und abwechslungsreichen
Landschaft. Fernab von der Zivilisation, voller Abenteuer
und unvergesslicher Eindrücke von der Schönheit
der Natur. Hier zu jagen, bedeutet Naturschutz in seiner
reinsten Form. Eines ist gewiss, der vor über 20
Jahren eingefangene Afrikavirus wird mich hoffentlich
schon bald wieder nach Namibia führen.
Jagen in Namibia
Die nachhaltige und nach strengen Regeln ausgeübte
Jagd in einem urtümlich belassenen und nicht durch
Farmen eingezäunten und landwirtschaftlich genutzten
Gebiet einer Conservancy bedeutet Artenschutz in
seiner reinsten Ausprägung. Die Verwertung des Wildbrets
durch die Dörfer, der monetäre Nutzen durch
den Erlös der Jagd und die vielen Arbeitsplätze in den
Camps lassen dem Wild einen hohen Wert zukommen.
Die Bevölkerung lebt mit und von den frei ziehenden
Tieren, welche trotz vieler Wildschäden in den
kargen und von der zumeist tiefen Niederschlagsmenge
spärlich wachsenden Pflanzungen akzeptiert und
gegen Wilderei geschützt werden. Ich habe in einer
der kleinsten Conservancys mit nur 223 km² gejagt,
welche sich in der Region Sambesi im Nordosten Namibias
befindet. Balyerwa ist ein Mosaik von Wald und
Grasland, das im Westen vom Fluss Kwando, im Norden
vom Mudumu-Nationalpark und im Süden vom
Nkasa-Rupara-Nationalpark umgeben ist. Die Tierwelt
umfasst Elefanten, Flusspferde, Büffel, Löwen, Leoparden,
Krokodile, Busch- und Warzenschweine sowie
zahlreiche Antilopenarten. Die Einnahmen fliessen
ausschliesslich in den Erhalt der Lebensgrundlagen
der einheimischen Bevölkerung oder in Kampagnen
zur Sensibilisierung von Konflikten zwischen Menschen
und Wildtieren. Selten habe ich in einem Gebiet
gejagt, in welchem sich die Lebensgemeinschaft von
Mensch und Tier in so einem ausgewogenen Verhältnis
präsentiert und die Natur auch für die nächste
Generation in ihrer reinsten Form erhalten bleibt. Die
Jagd in den verschiedenen Hegegebieten im Caprivi
leistet mit der Nutzung der Wildbestände einen
wesentlichen Beitrag dazu.
Namibia, das einstige Südwestafrika, mit seiner heute
noch vielerorts spürbaren deutschen Kolonialvergangenheit,
ist mit seinen rund 824 000 km² mehr als
doppelt so gross wie Deutschland, hat aber nur
2,5 Millionen Einwohner. Es bietet eine Vielfalt von
unterschiedlichen Landschaften mit Bergen, Küstenlandschaft,
Savannen, Wald und natürlich der mit rund
80 Millionen Jahren ältesten Wüste der Welt, der
Namib. Die Jagd südlich des Okavango wird vornehmlich
auf dem Farmland ausgeübt, sowohl auf konventionellen
Rinderfarmen als auch auf reinen Jagdfarmen,
welche zumeist nicht wilddicht eingezäunt sind. Deren
Grösse umfasst jeweils viele Tausend Hektaren, bisweilen
erstrecken sich die Jagdgebiete auch auf einige
Zehntausend Hektaren. Der Arten- und Wildreichtum
ist beeindruckend und ist der Tatsache geschuldet,
dass der Naturschutz in Namibias Verfassung verankert
ist und die Jagd nach strengen Regeln ausgeübt
wird. Die Verbindung einer Rundreise im Auto mit eini-
Berufsjäger und
Jagdführer auf der
Suche nach einer
frischen Fährte
Karges Äsungsangebot
nach
5-jähriger Dürre
gen Jagdtagen auf einer der vielen gastfreundlichen
und zumeist deutschsprechenden Farmen ist ein unvergessliches
Abenteuer für den Jäger und seine Familie.
Und wehe, man wird vom berüchtigten Afrikavirus
befallen, dann wird es nicht lange dauern, bis man
wiederkommt, in dieses bezaubernde Land im Süden
Afrikas. Wie heisst es doch so zutreffend im Südwester-Lied:
«Hart wie Kameldorn ist unser Land
und trocken sind seine Reviere.
Die Klippen, sie sind von der Sonne verbrannt
und scheu sind Busch und die Tiere.
Und sollte man uns fragen: Was hält euch denn hier fest?
Wir können nur sagen: Wir lieben Südwest!
Und kommst du selber in unser Land
und hast seine Weiten gesehen,
und hat unsre Sonne ins Herz dir gebrannt,
dann kannst du nicht wieder gehen.
Und sollte man dich fragen: Was hält dich denn hier fest?
Du könntest nur sagen: Ich liebe Südwest!»
Kontaktadresse des Berufsjägers
Gunter und Reinhild Schwalm
Omalanga Safaris, Otavi
E-Mail: gunter.schwalm@gmail.com oder
reinhild.schwalm@gmail.com
Tel.: +264 67 234 336
Website: www.omalangasafaris.net
50 JAGD & NATUR 5 l 20
5 l 20
JAGD & NATUR
51
Hund & Fährte
Hundehaltung
Schwierige Zeiten
für Hund und Hundehalter
me Impfstoffe dagegen herzustellen, ist unglaublich
schwierig. Denken wir dabei nur an die wohl berühmteste
Viruserkrankung, die Tollwut. Sie existiert schon
seit ewigen Zeiten. Wir alle wissen, wie clever die Tollwut
funktioniert. Wie das erkrankte Tier, z. B. der Fuchs,
vor dem Sterben jegliche Scheu verliert und versucht,
alles zu beissen, was ihm über den Weg läuft … Einen
wirksamen Impfstoff gegen die Tollwut gibt es erst seit
rund einem halben Jahrhundert. Erst durch flächiges
Auslegen von Impfködern gelang es, tollwutfreie Zonen
zu schaffen und die Krankheit in unserem Land mit der
te verstehen Sie mich nicht falsch. Ich bin kein Fan von
solchen «Tötungsaktionen». Aber bedenken Sie bitte,
dass solche Rettungsaktionen bzw. die Einfuhr solcher
Hunde in westeuropäische Länder uns und unsere
Hunde selbst gefährden können und die ärmeren Länder
wohl eher noch dazu bewegen, noch mehr Hunde
zu «produzieren», damit der Markt auch wirklich gedeckt
und noch etwas Geld dazuverdient werden kann.
Doch zurück zum Corona-Virus. Es gilt dasselbe wie
damals bei der Tollwut. Wollen wir dem Virus keine
Chancen geben, heisst es: Abstand halten, keine direk-
52
Die Hundehaltung während der Corona-Pandemie
ist für viele schwierig und überaus anspruchsvoll
geworden. Trotzdem bleiben der Spaziergang, das
Bewegen und das Gassigehen eine Notwendigkeit.
Um sich dabei selbst und andere vor einer Ansteckung
zu schützen, gibt es ein paar Regeln und
Vorsichtsmassnahmen zu berücksichtigen.
JAGD & NATUR 5 l 20
Ueli Bärtschi
Martin Otto
Martin Otto
Corona-Pandemie! Und was mache ich jetzt mit
meinem Jagdhund? Wenn Sie sich dies in den
letzten Wochen gefragt haben, sind Sie bestimmt
nicht der einzige Mensch. Die ganze Welt scheint aktuell
Kopf zu stehen. Obschon es schon immer Krankheiten
und Seuchenzüge gegeben hat, die wie ein Tsunami
über die Menschheit hinweggefegt sind (Pest,
Cholera, Spanische Grippe etc.), herrscht in solchen
Momenten vielfach Hilf- und Machtlosigkeit. Aber auch
Angst ist ein Thema. Nicht bloss Angst vor einer Erkrankung,
sondern auch Existenzängste suchen uns heim.
Mit vorliegendem Artikel möchte ich auf keinen Fall zusätzliche
Ängste wecken. Denn Angst und Hysterie sind
in diesen Zeiten schlechte Ratgeber. Ein sehr viel besserer
Ratgeber ist da schon: «Wie verhalte ich mich, damit
die Verbreitung des Virus (fast) keine Chance mehr
hat.» Denn nur, wenn wir uns so verhalten, dass sich
kein anderer Mensch mehr anstecken kann, wird die
Krankheit aussterben bzw. wird sie so runtergebrochen,
dass sie keinen grösseren Schaden mehr anrichten
kann. Viruserkrankungen sind meiner Meinung nach etwas
vom Schlimmsten, das es überhaupt gibt. Wirksa-
Ueli Bärtschi
Zeit auszurotten. Dies übrigens im Gegensatz zu anderen,
meist ärmeren Ländern Europas, wo es immer wieder
zu Ausbrüchen der Tollwut kommt. In diesen Ländern
leben die Hunde, meist sogenannte Strassenköter,
nur sehr lose mit den Menschen zusammen. Immer
wieder kommt es vor, dass solche Strassenhunde im
Rahmen von Rettungsaktionen als «Reisesouvenir» unbehandelt
nach Hause genommen werden. Dies ist
grobfahrlässig und gefährlich. Tötungsstationen entstanden
nicht, um westeuropäische Tierschützer zu
schockieren, sondern weil es oft die einzige Eindämmungsmöglichkeit
ist, die Hundepopulationen und damit
die Verbreitung gefährlicher Seuchen einzudämmen.
Für andere Massnahmen wie beispielsweise teure
Medizin fehlt in solchen Ländern schlicht das Geld. Bit-
ten Berührungen mehr, wann immer möglich Einrichtungen
meiden, wo Menschen ein- und ausgehen, wo
immer es geht, Kontakte vermeiden und regelmässig
Hände waschen, Hände waschen, Hände waschen.
Doch wie soll das alles funktionieren, wenn man einen
Hund hält. Wie soll ich das bloss machen, wenn ich mit
ihm Gassi gehen muss? Soll ich ihm beibringen, sich in
der Wohnung (Badewanne?) zu versäubern? Und dann
sind da auch noch die Bestimmungen des Tierschutzgesetzes,
in welchen das regelmässige Bewegen und
der soziale Kontakt sogar vorgeschrieben sind.
Der Spaziergang
Der gemeinsame Spaziergang ist und bleibt selbst in
Corona-Zeiten eine unumgängliche Notwendigkeit. Nur
Hunde anleinen,
bevor es zu Begegnungen,
also zum
Kontakt mit anderen
Hunden, kommt.
5 l 20 JAGD & NATUR
53
Hund & Fährte
Hundehaltung
schon die regelmässigen (kleinen und grossen) Bedürfnisse
wie das Gassigehen, das Versäubern, die regelmässige
Bewegung, der soziale Kontakt u. v. a. m. müssen
unbedingt durchgeführt werden. Um den aktuell
geltenden Vorschriften bzw. Empfehlungen trotzdem
entsprechen zu können, müssen wir gewisse Regeln
befolgen. Sich an die Sicherheitsvorkehrungen zu halten
und damit sich selbst zu schützen, ist mit einem
Hund nicht ganz so einfach wie ohne Hund. Das Risiko,
sönliche Meinung und auch meine Einschätzung, die
selbstverständlich auf keiner rechtlichen Grundlage abgesichert
ist. Die Hunde werden es zweifellos überleben,
wenn sie während ein paar Wochen auf Spaziergängen
nicht mit anderen Hunden in direkten Kontakt
kommen. Ob nun das Beschnuppern an der Leine, das
Freilaufen (är wott nur hallo säge) oder das Spielen (är
wott nur spiele). Das Risiko für ein Intermezzo zwischen
den Hunden – aus welchem Grund auch immer – ist zu
gross. Egal, ob sich die Hunde erst mal nur nebeneinander
«aufbauen» oder ob sogar ein Gerangel bzw. Kampf
entsteht. Wie schnell ist es doch passiert, dass sie sich
in den Leinen verheddern und getrennt werden müssen.
Die Halter kommen sich dabei definitiv und gezwungenermassen
zu nahe. Ganz zu schweigen davon,
wenn man bei einem allfälligen Kampf zwischen den
Hunden selber gebissen oder anderweitig verletzt wird,
so dass man sogar einen Arzt aufsuchen muss. Ebenfalls
keine gute Sache in der jetzigen schwierigen Alltagslage.
schlag oder Küsschen. Von manchen Menschen fühlt
man sich sogar geehrt, wenn sie einem die Hand reichen.
Und auch unter Freunden, Vereinskollegen etc.
gibt man sich normalerweise die Hand. Bei Besuchen
oder vor wichtigen Gesprächen schüttelt man sich
ebenfalls die Hand, und was wäre denn eine Vereinbarung
oder ein Handel ohne Handschlag? Es ist ein Lernprozess
(vielleicht sogar mit Spätfolgen), auf diese ursprünglichen
Anstandsregeln aktuell zu verzichten. Wir
sollten wir uns in solchen Situationen nicht in Gespräche
verwickeln lassen. Wie schnell ist es passiert, dass
man die Sicherheitsdistanz unterschreitet und bei einem
ungeschützten Husten – so lassen uns verschiedene
Studien glauben – Bakterien und Viren über viele
Meter verteilt. Übrigens, die «Abstandswahrung» ist
nicht eine Erfindung der Neuzeit. Sie wurde schon im
Mittelalter erfolgreich zur «Bekämpfung von verseuchten
Leuten» angewendet. Als man herausgefunden hat-
Spätestens jetzt wäre es angebracht, unseren Mitmenschen
gegenüber Respekt zu zeigen und diese wenigen
einfachen Verhaltensregeln bei Begegnungen
einzuhalten. Sie sind übrigens nicht nur zu «Krisenzeiten»
von Vorteil:
Hunde nur noch von
der Leine lassen,
wenn sie in allen
«Lebenslagen» abrufbar
sind.
mit dem Corona-Virus in Kontakt zu geraten, ist grösser
als bei Personen, die sich fast nur noch zu Hause aufhalten.
Die «Top 3» der grössten Gefahren sind:
1. Der Weg von der Wohnungstür bis nach
draussen
2. (unkontrollierte) Hundebegegnungen
3. Menschlicher Kontakt
Martin Otto
Jetzt fragen Sie sich bestimmt: «Der Schritt aus der
Wohnungstür bis ins Freie soll einer der gefährlichsten
sein?» Es ist so, wenn wir uns nicht gerade in der glücklichen
Lage befinden, dass wir alleine auf dem Land
wohnen, wo wir die Einzigen sind, die unsere Türklinken
berühren, die unseren Flur durchschreiten und uns
am Treppengeländer halten und nicht schon den ersten
Mitbewohnern begegnen. Oh, aber wie ist es denn mit
dem obligaten «Kontrollgriff» ans Briefkastentürchen,
um nachzuschauen, ob und womit der «Postillion» uns
heute beglückt hat? Wohnen wir denn wirklich isoliert
genug, um sicher zu sein, dass wir die Einzigen waren,
die dieses und jenes berühr(t)en?
Der zweite Punkt ist für mich der absolut wichtigste:
Hundebegegnungen! Jetzt ist es wirklich an der Zeit,
Hundebegegnungen zu vermeiden. Das ist meine per-
• Hunde nur noch von der Leine lassen, wenn sie in
allen «Lebenslagen» abrufbar sind (also unter ständiger
Kontrolle).
• Hunde anleinen, bevor es zu Begegnungen, also zum
Kontakt mit anderen Hunden kommt (man geht heute
übrigens davon aus, dass Hunde als geeignete
[Über-]Träger des Virus gelten).
• Mit genügend grossem Abstand aneinander vorbeigehen.
Manchmal ist es sogar angebracht, dass eine
der beiden Personen sich mit ihrem Hund auf die
Seite stellt und die andere mit genügend Abstand an
ihr vorbeilaufen lässt.
Den dritten Punkt, den direkten menschlichen Kontakt,
gilt es selbstverständlich nicht nur für den Hundehalter
zu berücksichtigen. Beim Kreuzen von Spaziergängern,
Sportlern, einzeln oder in Gruppen, tut jeder
gut daran, seinen Hund rechtzeitig anzuleinen und in
einem grossen Abstand an den Mitmenschen vorbeizugehen.
Begegnungen –
eine Frage der Verantwortung
Gerne hole ich bei dieser Gelegenheit etwas aus und
verweise auf unsere seit Generationen geltenden Anstandsregeln.
Es gehört zum guten Ton und zur westlichen
Tradition, diese Regeln einzuhalten. Da ist zum
Beispiel die Begrüssung der/des Liebsten mit Hand-
Ueli Bärtschi
müssen dies zuerst akzeptieren und respektieren lernen.
Schliesslich sollen und wollen wir von niemandem
missverstanden werden. Übrigens haben auch Hunde
bei ihren Begegnungen ein fest verankertes Begrüssungsritual,
welches sie (leider) auch bei grösster Ansteckungsgefahr
nicht einfach so ablegen können. In
den «Begrüssungsmodus» kommen die Hunde wie wir
Menschen aber erst ab dem Unterschreiten einer gewissen
Distanz zueinander. Hunde stellen sich dabei
längs, ganz nahe nebeneinander, oft zuerst für kurze
Zeit Schnauze an Schnauze, verschieben sich dann weiter,
bis beide sozusagen gleichzeitig die Nase in der Afternähe
des andern haben. So aufgestellt sieht es aus,
als wären sie für kurze Zeit erstarrt. Erst daraus ergibt
sich der nächste Schritt, welcher je nach gegenseitiger
Einschätzung des Gegenübers zur Spiel- oder Kampfaufforderung
oder einfach zum Weitergehen (oft mit
kurz darauffolgendem Überallhin-Markieren) führen
kann. Um also Mensch und Tier zu schützen und dabei
beiden zu nützen, gilt es im wahrsten Sinne des Wortes,
einander aus dem Weg zu gehen. Das heisst, bereits
vorgängig einzuplanen, wohin man mit dem Hund
gehen will. Sicher nicht dorthin, wo sowieso jeder hingeht
und mit Menschen bzw. Menschenansammlungen
zu rechnen ist. Und auch wenn es als unanständig gilt,
te, dass man sich gegenseitig anstecken kann, wurden
z. B. die an der Pest erkrankten Menschen in «Siechenhäuser»
(was nichts anderes als Seuchenhäuser heisst)
weitab von den Dörfern gesteckt. Sie wurden mit speziellen
«Lumpen» bekleidet und mit Schellen und Glocken
bestückt, damit die gesunden Menschen sie
schon auf weite Entfernung bemerkten und dadurch
eine Begegnung vermeiden konnten …
In der nächsten Ausgabe von JAGD & NATUR möchte
ich darüber berichten, wie ich meinen Hund alternativ
zu Hause oder auf dem Spaziergang gezielt und effizient
mit Geist und Körper auslasten kann.
Das «Kompetenzzentrum für Kynologie» von Ueli
Bärtschi kann aufgrund der aktuellen Situation
keine praktischen Hundekurse anbieten. Innovativ
und optimistisch, wie Ueli und Gaby Bärtschi
nun einmal sind, bieten sie seit Kurzem online
Fernkurse auf YouTube an: https://www.youtube.
com/channel/UCQbhAaV3UPHUbSUvmP8m0KA
54 JAGD & NATUR 5 l 20
5 l 20 JAGD & NATUR
55
Nutzen & Kultur
Produktetest in Schottland
Führige Büchse
trotz Schalldämpfer: so klappts
Trotz aufgesetztem
Schalldämpfer ist
Merkels K5 kurz
und leicht.
RWS, Merkel und Swarovski Optik haben in Schottland eine
zukunftsträchtige Produkt-Kombination vorgestellt.
Raphael Hegglin
Obwohl sich Schalldämpfer zunehmend durchsetzen,
haben sie auch Nachteile. So vergrössern
sie die Waffenlänge um etwa 15 Zentimeter (Integralschalldämpfer)
und erhöhen das Gewicht um
rund ein halbes Kilogramm.
Ein kurzer Lauf schafft da Abhilfe. Doch nicht immer
in befriedigender Weise: So kommt es zu einem –
kaliberabhängigen – Leistungsverlust, und es verbrennt
Aske Rif Torbensen
mehr Pulver vor der Mündung als bei einem langen
Lauf. Das reduziert die Lebensdauer eines Schalldämpfers.
Führig und hochwildtauglich
Es beginnt die Suche nach der eierlegenden Wollmilchsau:
Einer kurzen, leichten und präzisen Büchse, die
uneingeschränkt hochwildtauglich ist. Die Firmen RWS,
Merkel und Swarovski Optik haben letzten Herbst auf
einer Testjagd in Schottland eine Produkte-Kombination
vorgestellt, die diese Anforderungen weitgehend erfüllen
kann.
Sie sah folgendermassen aus: Die neu lancierte Kipplaufbüchse
Merkel K5, darauf montiert ein Swarovski-
Z8i-Zielfernrohr mit Ballistikturm und die ebenfalls
neue RWS-Short-Rifle-Munition mit Evo-Green-Geschoss
im Kaliber .308 Win.
Vergleich mit Repetierbüchse
Was ist speziell an dieser Produktzusammensetzung?
Zum einen die kaum erreichte Führigkeit: Trotz aufgesetztem
Schalldämpfer wog die Waffe mit Zielfernrohr
nur etwa 3,8 kg und erreichte eine Gesamtlänge von
107 cm (mit 51 cm Lauflänge). Zum Vergleich: Das entspricht
der Länge einer durchschnittlichen Repetierbüchse
mit Drehzylinder-Verschluss und 56 Zentimeter
Lauflänge ohne Schalldämpfer. Und: Diese Durchschnitts-Repetierbüchse
wiegt mit Zielfernrohr, aber
ohne Schalldämpfer etwa ein halbes Kilogramm mehr
als die oben beschriebene Kombination von Merkel,
Swarovski Optik und RWS!
Doch lassen sich Äpfel mit Birnen bekanntlich nicht
vergleichen. Es stellt sich also die Frage: Was leistet
die neue Kombi tatsächlich? Auf der Jagd in den schottischen
Highlands offenbarte sich viel von ihrem Potenzial
(siehe auch Teil 1: «Jagd in den Highlands»,
JAGD&NATUR 3/2020).
Geschoss mit hoher Wirkung
Auf der Testjagd waren zehn Jäger am Weidwerken. Sie
konnten mit der beschriebenen Waffe, Optik und Munition
insgesamt 28 Stück Kahlwild erlegen (Hirschkühe
und -kälber sowie Schmaltiere). Die weiteste Schussdistanz
betrug 385 m, das Gewicht der Tiere reichte von
45 bis 100 kg. Egal wie weit geschossen wurde: Von
den 28 beschossenen und erlegten Stücken lagen alle
im Feuer oder verendeten nach kurzer Flucht; es hatte
immer reichlich Schweiss und Schnitthaar am Anschuss.
Die Praxiserfahrung aus Schottland zeigt: Die neue
Short-Rifle-Munition von RWS mit Evo-Green-Geschoss
THE.PASSIONIST
ist im Kaliber .308 hochwildtauglich – selbst aus kurzen
Läufen und auf lange Distanz. Sie bietet also Leistungsreserven,
die in der Schweiz aus gesetzlichen Gründen
(jagdliche Maximaldistanz) nicht ausgereizt werden
dürfen – und daher entsprechend hohe Sicherheit
punkto Wirkung. RWS gibt an, dass für das Evo-Green-
Geschoss eine Auftreffgeschwindigkeit von mindestens
550 m/s erforderlich ist. Dies sei bis auf eine Distanz
von etwa 400 m gewährleistet – was weit über den
Anforderungen der Praxis liegt.
Geschoss wichtiger als Kaliber
Die .308 als ideales Hochwildkaliber? «Viel zu schwach!»,
mögen einige trotzdem sagen. Ihnen sei entgegnet,
dass es erstens auf den Treffersitz und an zweiter Stelle
auf die Geschosskonstruktion und nicht auf das Kaliber
ankommt. So ist es RWS mit dem Evo-Green-Geschoss
gelungen, ein hochwirksames, bleifreies Teilzerlegungsgeschoss
zu entwickeln. Dieses bewährt sich seit einigen
Jahren und ist nun auch in der Version «Short Rifle»
erhältlich.
Sind Waffe, Munition
und Optik aufeinander
abgestimmt,
wird nichts dem
Zufall überlassen.
Short-Rifle-Munition
von RWS kann auch
in kurzen Läufen
ihr Potenzial voll
ausschöpfen.
56 JAGD & NATUR 5 l 20
5 l 20 JAGD & NATUR 57
Nutzen & Kultur
Produktetest in Schottland
Tests auf dem
Schiessstand haben
gezeigt, dass die
Pack ungsangaben
der Munition
realistisch sind.
Die handliche Kipplaufbüchse
lässt sich fast lautlos laden.
Neu ist RWS-Short-
Rifle-Muni tion
mit dem vielseitig
einsetzbaren Evo-
Green-Geschoss
erhältlich.
Eike Mross
JAGD&NATUR hat diese für kurze Läufe optimierte
Munition bereits eingehend getestet (JAGD&NATUR
10/2019). Dabei hat sich gezeigt, dass RWS-Short-Rifle-
Munition in kurzen Läufen messbar mehr Energie aufs
Geschoss übertragen kann als herkömmliche. Das hat
sich in weiteren Tests auf einem schottischen Schiessplatz
bestätigt: Die gemessene Mündungsgeschwindigkeit
V0 des Evo-Green-Geschosses betrug durchschnittlich
922 m/s, was eine Mündungsenergie von
3825 Joule ergibt (Geschossgewicht = 9 g). Das ist
mehr, als eine durchschnittliche .30-06 Spr. mit Standardlauflänge
erbringt! Trotz der hohen Mündungsgeschwindigkeit
verliess das Evo-Geschoss den Lauf bzw.
den Schalldämpfer stabilisiert und erbrachte präzise
Trefferbilder.
zVg
Aske Rif Torbensen
Die Rückkehr der Kipplaufbüchse
In den vergangenen Jahrzehnten waren Kipplaufbüchsen
hauptsächlich von Traditionalisten und Liebhabern
gefragt. Durch die Jagd mit dem Schalldämpfer könnte
sich das ändern: Das Konzept Kipplaufbüchse ermöglicht
es, die neu entstehenden Anforderungen besonders
gut zu erfüllen.
Eine teilweise als verstaubt wahrgenommene Waffenbauart
könnte daher eine Renaissance erfahren.
Denn wer mit Schalldämpfer jagt, weiss eine möglichst
leichte und kurz bauende Büchse besonders zu schätzen.
Kipplaufbüchsen erfüllen das in idealer Weise: Sie
sind nicht nur leicht, sondern aufgrund ihres – verglichen
mit Repetierbüchsen – kompakten Verschlusses
auch konkurrenzlos kurz. Merkels neue Kipplaufbüchse
K5 kommt daher gerade zum richtigen Zeitpunkt auf
den Markt.
Der Kippblockverschluss
ist das Herz der K5:
Hier verriegelt Stahl auf Stahl.
Neuartige Handspannung
Die Merkel K5 ist eine Weiterentwicklung der erfolgreichen
K3. Ihr Design fällt etwas sportlicher aus als das
ihrer Vorgängerin. Insbesondere in der Ausführung mit
schwarzer Basküle wird sie auch ein jüngeres Publikum
ansprechen.
zVg
Doch was ist neu gegenüber der Vorgängerin? Da ist
einmal die neuartige Handspannung zu nennen: Sie
lässt sich nicht nur mühelos spannen, sondern ebenso
leicht und geräuschlos entspannen. Dazu reicht es, den
Spannschieber einfach zurückzuziehen. Er muss nicht,
wie bei anderen Modellen, zuerst gedrückt werden.
Nach Schussabgabe oder beim Öffnen der – versehentlich
gespannten – Büchse gleitet der Spannschieber automatisch
in die hintere, entspannte Position zurück.
Abzugszüngel verstellbar
Der Verschluss der Kipplaufbüchse baut bemerkenswert
kurz, denn der Stahlblock kippt beim Schliessen
der Basküle in eine Laufnut. Neu ist zudem das in
Längs- und Querachse einstellbare Abzugszüngel,
werkseitig ist es auf ca. 600 g eingestellt. Das Abzugsgewicht
lässt sich durch den Büchsenmacher auf
Wunsch verstellen.
Die K5 wiegt mit 51 cm Lauflänge nur 2300 g und ist
92 cm lang. Sie ist in zahlreichen Kalibern von .223
Rem bis .300 Win Mag. und 10,3 x 60 R erhältlich. Mit
einer Innensechskant-Schraube lassen sich Kimme und
Korn demontieren, sodass sich ein Integralschalldämpfer
montieren lässt. Der eher traditionelle Schaft mit
bayerischer Backe und Doppelfalz ist ab Holzklasse 4
erhältlich; für Frauen gibt es die ergonomische Lady-
DS-Schäftung.
Edle Praktikerin
Wünschenswert wäre die Option, den Schaft ab Stange
mit geradem Schaftrücken wählen zu können. Das würde
den Anschlag beim Zielen mittels Zielfernrohr verbessern
und den Schiesskomfort erhöhen. Allerdings
lässt sich bei einer so geschäfteten Büchse die offene
Visierung nicht mehr verwenden. Es könnte aber ihr Potenzial
als moderne, zukunftsträchtige Waffe erhöhen.
So edel die Merkel K5 auch ist, sie hat sich in Schottland
als robuste Büchse erwiesen, die auch hartem Einsatz
standhält. Ihre Präzision ist wie die vieler Kipplaufbüchsen
mit Jäger-Kippblockverschluss erstklassig. Der
Nachteil nur eines Schusses wird durch die schnelle
und unkomplizierte Zerlegbarkeit kompensiert. Innert
Sekunden ist sie nach dem Erlegen des Wildes im Rucksack
verstaut und stört weder beim Wildbergen noch
auf dem Rückmarsch.
Spielend einfach Fleck schiessen
Egal wie präzise eine Büchse schiesst und wie viel Energie
eine Patrone freisetzen kann: Ohne hochwertiges
Inbegriff einer Jagdwaffe:
die Kipplaufbüchse
Zielfernrohr wird das Geschoss sein Ziel verfehlen. Einmal
mehr haben sich auf der Testjagd in Schottland die
Z8i-Zielfernrohre von Swarovski Optik bewährt. Ihr
8-fach-Zoom ermöglicht ein breites Einsatzspektrum
von nah bis fern, und ihre optische Leistung hat sich in
zahlreichen Tests als herausragend erwiesen.
Besonders hilfreich war in Schottland der BTF-Ballistikturm.
Er war mit einem individuell konfigurierten Ring
(mit Meterangabe) ausgestattet. Nach der Distanzmessung
mittels Swarovski-EL-Range-Fernglas muss man
nur die gemessene Meterangabe mittels Ring einstellen
und kann auf jede – jagdlich vertretbare Distanz –
Fleck halten. So ausgerüstet, lässt sich in der Schweiz
auch mit einem Standard-Kaliber problemlos in den
Bergen jagen. Der Treffersitz wird immer passen. Allerdings
nur, sofern der Schütze sauber schiesst!
Mehr Infos und Preise zu den Produkten:
Merkel K5: www.merkel-die-jagd.de
und www.ruag-gshop.ch
RWS-Munition: www.merkel-die-jagd.de
und www.ruag-gshop.ch
Swarovski Optik: www.swarovskioptik.com
zVg
zVg
Mit individualisiertem
Ring ist der
Ballistikturm von
Swarovski Optik
besonders einfach
bedienbar.
58 JAGD & NATUR 5 l 20
5 l 20 JAGD & NATUR 59
Nutzen & Kultur
Jagdlicher Fahrbericht
SUBARU e-Boxer
leiser durchs Revier
Mit der fünften Generation des SUV-Klassikers Forester führt
SUBARU erstmals einen teilelektrifizierten Antrieb ein.
JAGD&NATUR hat den dynamischen e-Boxer 4x4 im Revier gefahren.
Markus Stähli und Therese Stähli
Aussen präsentiert
sich der neue
Forester elegant
und dynamisch.
Die Automobilmarke SUBARU ist in Jägerkreisen
ein Begriff. SUBARU steht für kraftvolle, zuverlässige,
hochwertige und komfortable Allrad-Fahrzeuge.
Kein Wunder fühlen sich Jägerinnen und Jäger
von diesen Fahrzeugen seit Jahren angesprochen –
speziell vom Modell Forester. Mit der fünften Generation
dieses SUV-Klassikers führt der Allrad-Pionier erstmals
einen teilelektrifizierten Antrieb ein, den e-Boxer.
Die hauseigene Hybrid-Technologie soll die Fahreigenschaften
verbessern und den Verbrauch um bis zu elf
Prozent senken. Mit dieser modernen Technologie
ausgerüstet ist auch unser Testfahrzeug, der SUBARU
Forester e-Boxer 4x4 Luxury.
Innen weist der
Forester klassische,
robuste Funktionalität
in sauberer Verarbeitung
und gewohnt
hoher SUBARU-
Qualität auf.
Aussen fix, innen top
Aussen präsentiert sich der neue Forester elegant und
dynamisch. Dazu tragen auch die neuen, schnittigen
Proportionen bei. In der Länge ist der Forester um 1,5
Zentimeter auf 4,63 Meter gewachsen und in der Breite
um 2 Zentimeter auf 1,82 Meter, während er mit 1,73
Meter Höhe etwas flacher ist als der Vorgänger.
Innen weist der Forester klassische, robuste Funktionalität
in sauberer Verarbeitung und gewohnt hoher
SUBARU-Qualität auf. Ein neu entwickeltes Infotainment-System
mit Acht-Zoll-Bildschirm und Smartphone-Einbindung
via Apple CarPlay und Android
Auto bietet moderne Konnektivität, die kaum Wünsche
offen lässt. Die vielfältigen Funktionen sind zwar intuitiv
zu bedienen, es empfiehlt sich jedoch, all die zur
Verfügung stehenden Möglichkeiten bei parkiertem
Fahrzeug durchzugehen und wunschgemäss einzurichten.
60 JAGD & NATUR 5 l 20
5 l 20 JAGD & NATUR 61
Nutzen & Kultur
Jagdlicher Fahrbericht
Der SUBARU
Forester 2.0i e-Boxer
AWD – wie geschaffen
für Wald, Feld
und Flur.
Geschaffen für Wald, Feld und Flur
Die Revier- und Überlandfahrten – immerhin waren es
rund 1000 km – haben uns vollends überzeugt. Der
neue Forester 4x4 mit seinem optimierten, 150 PS
starken Boxermotor mit zwei Litern Hubraum unter der
Haube, verbunden mit dem 16,7-PS-Elektroantrieb, ist
wie geschaffen für Wald, Feld und Flur. Souverän findet
er sich überall zurecht, sei dies in ruhiger, komfortabler
Fahrt auf der Autobahn oder aber in kraftvollem Einsatz
auf Feld- und Waldwegen. Der Allradler kann sogar eine
Strecke von 1,6 Kilometern mit bis zu 40 km/h rein
elektrisch zurücklegen. Eine ideale Möglichkeit, sich
äsendem Wild möglichst geräuscharm auf gute Beobachtungsdistanz
zu nähern. Bei unseren Testfahrten hat
das Wild vom «pirschenden» Forester im E-Modus kaum
Notiz genommen.
In den vergangenen Wochen haben wir das SUV bei
unterschiedlicher Witterung und auf verschiedenen Untergründen
auf Herz und Nieren geprüft. Der Forester
lenkt und fährt sich dynamisch, kurvenstabil, und er federt
hervorragend. Er begeistert mit einer grossen Bodenfreiheit
von 220 mm. Dank Optimierung der Böschungswinkel
und des Rampenwinkels können viele
Hindernisse ohne die Gefahr einer Beschädigung bewältigt
werden.
SUBARU ist berühmt für sein Allrad- und Traktionssystem.
In der Entwicklung des Forester e-Boxer 4x4
wurde das bewährte Geländefahrprogramm X-Mode
weiter verbessert. Im Modus SNOW/DIRT befuhren wir
schneebedeckte Strassen, sumpfige Wald- und steile,
bekieste Bergstrassen. Mit sicherer Traktion blieb der
Forester stets der Spur treu. Für besonders schwierigen
Untergrund wie tiefer Schnee, Schlamm oder Sand
steht ein zweiter Modus, der sogenannte D.SNOW/
MUD, zur Verfügung. Der X-Mode nutzt das hohe Drehmoment
und das rasche Ansprechen des Elektroantriebes,
um besser voranzukommen, wenn es an Grip
mangelt. Zusätzlich ermöglicht der sogenannte Hill Descent
Control ein kontrolliertes langsames Bergabfahren
auf rutschigem Untergrund.
Fünf Sterne für die Sicherheit
Der neue Subaru Forester ist ein sehr sicheres Auto. Im
Crashtest der Euro NCAP erhielt er maximale fünf Sterne.
Er garantiert damit ein Höchstmass an Insassenschutz
und Fahrstabilität. Dank des Einsatzes hochfester
Stähle konnte die Steifigkeit in der Karosserie und im
Chassis deutlich verbessert werden. Modifikationen an
der Radaufhängung reduzieren zudem Vibrationen in
der Lenkung und in den Sitzen. Das Fahrerassistenz-
Das Kofferraumvolumen
beträgt 509 Liter. Jagdutensilien,
Waffe, Schuhwerk etc. finden
problemlos Platz.
System EyeSight unterstützt Fahrerin und Fahrer im Alltag
und trägt dazu bei, Unfälle zu vermeiden oder zumindest
deren Folgen zu reduzieren. Das getestete
Fahrzeug (Modell Luxury) verfügt sogar über eine eigentliche
Fahrerüberwachung, die Anzeichen für Ablenkung
und Müdigkeit erkennt, und ein zusätzliches Notbremssystem,
das vor Kollisionen beim Rückwärtsfahren
schützt. Dieses Sicherheitssystem hat sich denn
auch prompt gemeldet, als der Blick des Testfahrers zu
lange auf dem Wild im Feld verweilte.
Forester – der perfekte Waldarbeiter
Trotz eingebauter Hybridkomponenten (u.a. Lithium-
Ionen-Batterie) im Unterboden des Kofferraums ist das
Platzangebot im SUBARU e-Boxer 4x4 nicht eingeschränkt.
Das Kofferraumvolumen beträgt 509 Liter,
das sind sogar 4 Liter mehr als beim bisherigen Modell
MY2018 Forester. Eine Hundebox samt Jagdutensilien,
Waffe, Schuhwerk etc. finden somit problemlos Platz.
Werden zusätzlich die Rücksitzlehnen heruntergeklappt,
vergrössert sich das Volumen gar auf 1751 Liter.
Der Laderaum verfügt über einige sinnvolle Raffinessen:
einen 12-V-Anschluss, einen simpel zu bedienenden
Kippschalter für die Rücksitze sowie bequem
erreich bare Taschen- und Netzhaken.
Für das Schleppen von Baumaterial, Reviereinrichtungen
oder einer reichen Wildstrecke ist der neue
Forester ebenfalls prädestiniert. Er verfügt über eine
gebremste Anhängerlast von 1870 kg bzw. eine ungebremste
Anhängerlast von 750 kg. Das Dach kann
zudem mit maximal 75 kg beladen werden.
Fazit
Die angepasste Karosserie, das neue Fahrwerk und die
Optimierung des bewährten Geländefahrprogramms
X-Mode machen den neuen SUBARU Forester zum
idealen, vielseitig einsetzbaren Jagdfahrzeug im Feld,
im Wald und in den Bergen. Der e-Boxer 4x4 begeistert
auf der Strasse wie im Gelände gleichermassen. Die
Kombination des CVT-Getriebes mit einem Elektromotor
ist ein Schritt in die richtige Richtung. Der
E-Motor hilft beim Sparen und Fahren. Vor allem bei
Verbrauch und Energieeffizienz gibt es aber noch Luft
nach oben.
SUBARU Forester 2.0i e-Boxer AWD Luxury
Benzinmotor 2000 ccm, 4-Zylinder,
DOHC, 16 Ventile und Elektromotor
Allradantrieb, Lineartronic
(mit 7-Gang-Manual-Modus)
150 PS (110 kW), 194 Nm bei 4000/min
und 16,7 PS (12,3 kW) Elektromotor
Energieeffizienz Kategorie E
CO 2 -Emissionen kombiniert: 185 g/km
Emissionsnorm: Euro 6d-ISC-FCM
Treibstoffverbrauch kombiniert: 8,1 l/100 km
Leergewicht: 1767 kg, Zuladung: 493 kg
Preis: Fr. 45 500.–
www.subaru.ch
Der Subaru Forester
e-Boxer findet
sich als ideales
Jagdfahrzeug überall
zurecht.
62 JAGD & NATUR 5 l 20
5 l 20 JAGD & NATUR 63
Nutzen & Kultur
Marktnews
Neues aus dem Markt
Neuer Carbonschaft für Sauer 404
Sauer stellt mit dem Synchro XTC Camo einen neuen Carbonschaft vor. Er ist mit einem
Tarnmuster versehen. Dieses entsteht durch eine im Waffenbau weltweit einzigartige Technologie,
bei der grüne und schwarz-graue Carbonfasern miteinander verwoben werden. Durch
die Webtechnik und den individuellen Beschnitt gleicht dabei kein Schaft dem anderen, sodass
die neue Sauer 404 Synchro XTC Camo echte Hightech für Individualisten bietet. Sie ist ab
7959 Euro im Fachhandel erhältlich. www.sauer.de
Drei neue Jagdzielfernrohre von Capra
Das Schweizer Unternehmen CAPRA outdoor LLC erweitert seine Zielfernrohrreihe
Balmhorn um drei leistungsstarke Jagdoptiken: Nach dem überraschend
schnellen Erfolg des Balmhorn 50, 3–18x50 HD, das Anfang
November 2019 lanciert wurde, feiern nun die Modelle 1–6x24 HD,
2–12x50 HD und 5–30x56 HD ihre Markteinführung. Die neuen Zielfernrohre
sind konsequent und gezielt auf die vielseitigen Anforderungen von
Jagd und Jäger abgestimmt. Designt und entwickelt werden die Optiken am
Schweizer Standort in Grenchen. Entspiegelte, mehrfach vergütete HD-
Linsen (made in Germany by Schott) sorgen für Helligkeit, Kontrast und
eine hohe Lichttransmission von über 90 Prozent. www.capra.shop
Finnisch und bleifrei
Das neue Geschoss Sako Blade besteht zu 100 Prozent aus Kupfer. Der
fünfstufige Geschossaufbau ermöglicht es, dass das Geschoss auch bei
niedrigen Auftreffgeschwindigkeiten anspricht. Es lässt sich daher auf kurze
wie auch auf mittlere und weite Distanzen nutzen. Es ist in den Kalibern
.308, .30-06 Spr. und .300 Win. Mag. erhältlich. www.sako.fi
Wildbergung
einfach gemacht
Marsupio hat den Rucksack Suede Chamoix 65PF
Pro komplett überarbeitet und verbessert: Die Haube
ist nun von der Faltöffnung getrennt und ermöglicht
so eine vollständige Abdeckung des Mittelfachs.
Der Rucksack besitzt das neue Freedom-Air-
Mesh-System, welches für eine gleichmässige
Verteilung der Last sorgt und den Rücken zudem
perfekt belüftet. Der Rucksack verfügt über verstellbare
und gepolsterte Schultergurte und einen verschiebbaren
Brustgurt mit Notfallpfeife. Die Faltöffnung
aus Hypalon-Material mit durchgehendem
Reissverschluss lässt sich durch die seitlichen und
inneren Gurte an die Grösse des Tieres anpassen.
Der Suede Chamoix 65PF Pro beinhaltet ein heissversiegeltes
Innenfutter zum Tragen von Tieren, das
sich in einer der vorderen Taschen befindet. Die vordere
einklappbare Gewehrtasche wird bei Nichtgebrauch
zu einem geräumigen Staufach. Der Rucksack
ist für 335 Franken im Fachhandel erhältlich.
www.outdoor-enterprise.ch
Für Aufbrechklinge
und Wellenschliff
Es gibt zahlreiche Messerschärfer für normale Klingen.
Einfache Werkzeuge für Aufbrechklinge oder Wellenschliffe
sind jedoch rar. Der Schleif-Spezialist Lansky
schafft mit dem «Diamond Pen» Abhilfe. Mit dem Stift
lassen sich auch ungewöhnliche Klingenformen mühelos
schärfen. Mit 600er-Diamant-Körnung ist er vielseitig
einsetzbar und mit nur 68 Gramm Gewicht lässt er
sich überallhin mitnehmen. www.lansky.com
Spezialfutteral von Anschütz
Das Spezial-Futteral von Anschütz ist mit einem neuen Reissverschluss-
System und nützlichen, eingearbeiteten Details ausgestattet. Sicher und
schonend lassen sich darin sowohl Jagdgewehr wie auch empfindliches
Zubehör unterbringen und transportieren. Als besondere Ausstattung
ermöglicht ein Trageriemen-System, das Futteral wie einen Rucksack auf
dem Rücken zu tragen. Ebenfalls lässt sich das Futteral als Montageunterlage
nutzen, um das Gewehr beim Zusammenbau zu schützen.
Das Innenfutter besteht aus antistatischem Material und verhindert somit
das Verschmutzen der Gewehre, weiche Stretch-Fixierriemen mit
Klettverschluss sichern das Gewehr im Futteral. Das Anschütz-Futteral
wird mit Bügelschloss geliefert und hat eine Gesamtlänge von 122 cm.
www.anschuetz-sport.com
Rustikales Jagdmesser
Die Ontario Knife Company fertigt seit 1889 hochwertige
Messer für Jäger, Buschläufer, Behörden und Köche.
Etwas Besonderes ist dabei die Old-Hickory-Serie. Diese
Messer sind aus leicht schärfbarem Carbonstahl
(57–59 HRC) und haben ein rustikales Design – stehen
modernen Messern aber punkto Funktion in nichts
nach. Das Old Hickory Fish & Small Game Knife ist ein
Messer, das auch in unsere Breitengrade passt: Seine
Klingenlänge beträgt rund 10 Zentimeter und durch seine
puristische Droppointklinge lässt sich das Messer
vielseitig einsetzen. Der Griff ist aus Hartholz gefertigt,
geliefert wird das Old Hickory Fish & Small Game Knife
mit einer Lederscheide. www.ontarioknife.com
64 JAGD & NATUR 5 l 20
5 l 20 JAGD & NATUR 65
J&N online
Zur Bockjagd liefert die App
Jagdgefährte viele Hintergrund-
Informationen.
Der Mai bringt
online
frischen Wind ins Revier
Es ist endlich so weit – die Bockjagd steht vor der Tür, und das Revier wartet.
Wer bisher noch nicht damit begonnen hat, kann jetzt noch seine Ausrüstung aufstocken
und sich darüber informieren, wie man die Böcke am besten bestätigt und wo sie
anzutreffen sind. Dafür führt die App «Jagdgefährte» ab Mai eine Shop-Sektion
ein und ausserdem hält Sie die News-Rubrik über alle wichtigen Themen
rund um die Jagd auf dem Laufenden.
Lena Copsey
Die spannendsten News
Gerade zur Bockjagd gibt es viele spannende
Hintergrund-Informationen für
Jäger, die die App Jagdgefährte vom
Unternehmen Hunter & Co. GmbH in
der ab Mai neuen News-Sek tion umfangreich
abdeckt. Hier sind z. B. interessante
Artikel zum Thema Revierarbeiten,
Bock-Bestätigung oder Trophäenbehandlung
zu finden.
Die passende Ausrüstung
Passend zu den Info-Artikeln rund ums
Thema Jagd und im Mai natürlich besonders
der Bockjagd liefert der Jagdgefährte
eine Shop-Sektion, in der
Ihnen passend zu Artikeln Produkte
vom Hunter & Co.-Partner Frankonia
vorgeschlagen werden. So können Sie
sich direkt mit qualitativ hochwertiger
Ausrüstung für Ihre Zeit im Revier eindecken.
Revierkarte für gemachte
Strecke
Wer sich bereits informiert hat und
schon im Revier unterwegs ist, kann natürlich
auch weiterhin auf altbewährte
Funktionen des Jagdgefährten zurückgreifen.
Wird ein Bock gesichtet, kann
dieser in der persönlichen Revierkarte
eingetragen werden, ebenso wie gemachte
Strecke.
Jagdtagebuch für tolle
Erinnerungen
Die schönsten Erinnerungen an erfolgreiche
Jagd-Tage können Jäger z. B. im
Jagdtagebuch verewigen und mit Jagdfreunden
teilen. Dies gilt auch für Bilder
von gemachter Strecke oder schönen
Eindrücken aus dem Revier. Auch hier
können in der Foto-Galerie mehrere Bilder
vom Jagdtag gespeichert werden.
Wir wünschen viel Freude bei der
Bockjagd – Weidmannsheil!
Empfoohlenn voonn
Der
Jagdgefährte
Deine Jagderlebnisse, deine Jagd
App! Die kostenlose App für Revierund
Patentjäger.
KOSTENLOS
HERUNTERLADEN!
Nutze die kostenlose Variante des
Jagdgefährten oder teste die Abo-Variante
einen Monat lang kostenfrei. Lade jetzt deinen
Jagdgefährten auf dein Smartphone herunter.
www.jagdgefaehrte.com
zVg
Rafal Lapinksi
Passend zu den Info-Artikeln
rund ums Thema Jagd …
… verfügt die App Jagdgefährte
neu auch über eine Shop-Sektion.
66 JAGD & NATUR 5 l 20
Aus- & Fortbildung
Jagdhunde
Michael Migos
Jagdhunde
Teil III
Hundehaltung und
Hundeerziehung
Peter A. Widmer
1. Frage
Welche Grundsätze bzw. Vorschriften
sind für eine artgerechte Hundehaltung
einzuhalten?*
a) Jagdgebrauchshunde sind vorwiegend/ausschliesslich
in einem
Zwinger zu halten.
b) Ständige/vorwiegende Einzelhaltung
in einem Zwinger ist tierschutzwidrig.
c) Für die Wohnungshaltung sind
Flächenmasse behördlich vorgeschrieben,
für die Zwingerhaltung
jedoch nicht.
d) Ein Hund benötigt täglich Sozialkontakt
zum Menschen.
e) Häufiger Kontakt zu Artgenossen
ist sehr wünschenswert.
2. Frage
Was ist bei der Fütterung zu
beachten?*
a) Ein Hund soll qualitativ einwandfreies
Futter erhalten. Er ist kein
«Speiserestenverwerter».
b) Die zahlreich auf dem Markt angebotenen
Fertigfutter erfüllen die
Nahrungsansprüche eines Hundes
nur sehr bedingt.
c) Hunden soll jederzeit ein Napf
mit sauberem Wasser zur Verfügung
stehen.
d) Man denke daran, dass Hunde ein
Raubtiergebiss haben. Dieses sollen
sie regelmässig gebrauchen können
(z. B. für Kaumaterialien).
e) Jagdgebrauchshunde sollten grundsätzlich
nur einmal täglich gefüttert
werden.
3. Frage
Welche der genannten Rassehunde
benötigen eine regelmässige
Fellpflege?*
a) English Setter
b) Deutsch-Kurzhaar
c) Fox Terrier (Drahthaar)
d) Luzerner Niederlaufhund
e) Kleiner Münsterländer
f) English Cocker Spaniel
g) Labrador Retriever
h) Beagle
4. Frage
a) Nennen Sie drei Körperpflege-
Massnahmen, die bei allen Hunden
vorgenommen werden sollten.*
b) Zählen Sie die fünf Krankheiten
auf, gegen die Hunde jährlich
geimpft werden sollten.*
c) Eine weitere Impfung gegen eine
gefährliche Infek tions krankheit ist
für Auslandreisen obligatorisch,
muss aber seit Längerem nur alle
drei Jahre erneuert werden.
Welche?*
5. Frage
Hunde leiden oft unter Parasiten,
die bekämpft werden sollten.
Wir unterscheiden Innenparasiten
(Endoparasiten) und Aussenparasiten
(Ektoparasiten). Geben Sie je zwei
Beispiele … *
68 JAGD & NATUR 5 l 20 5 l 20 JAGD & NATUR 69
Endoparasiten:
Ektoparasiten:
6. Frage
a) Ein Abweichen des Hundes von
seinem Normalverhalten oder
körperliche Veränderungen können
auf eine Gesundheitsstörung hinweisen.
Führen Sie dazu mind.
sechs Beispiele an.*
An der Hundeprüfung
b) Welches ist Ihre erste Massnahme,
wenn ein Krankheitsverdacht
besteht? *
7. Frage
Wo/Wann fangen allgemeine
Erziehung und jagdliche Ausbildung
eines Hundes im Idealfall an?*
a) frühestens im Alter von drei
Monaten in einem Hundekurs
b) beim Besitzer, sobald er den Hund
übernommen hat
c) beim Züchter
d) ab einjährig bei einem Hundetrainer
8. Frage
Welche Aussagen in Zusammenhang
mit Hundeerziehung sind richtig?*
a) Die Anforderungen an den Hund
müssen seinem Alter/seinem
Entwicklungsstand angepasst sein.
b) Als Grundsatz gilt, dass ein Hund
vorwiegend über Motivation,
Lob und Belohnung lernen soll.
c) Wichtig ist, dass der Hund die
Belohnung/das Lob mit seiner
Leistung verknüpft.
d) Eine Bestrafung des Hundes lehnt
die heutige Hundeerziehung ab.
e) Übermässige Härte sowie der
Einsatz verbotener Hilfsmittel sind
strafbar.
f) Ein arbeitsfreudiger und gut
erzogener Hund weist u. a. auf die
Kompetenz seines Erziehers hin.
9. Frage
Über welche Qualitäten sollten Sie
unbedingt verfügen, um bei der
Arbeit mit Ihrem Hund erfolgreich zu
sein? Nennen Sie zumindest fünf.*
10. Frage
Manche Jäger bezweifeln den Sinn
von Hundeprüfungen. Diese hätten,
so behaupten sie, nichts mit der Jagdpraxis
zu tun. Ihre Berechtigung lässt
sich aber sehr wohl begründen.
Versuchen Sie, mind. vier Argumente
für die Durchführung von Prüfungen
zu finden.
Die Antworten finden Sie auf Seite 92.
Mit freundlicher Unterstützung der Jagd- und
Fische reiverwalterkonferenz der Schweiz
JFK-CSF-CCP. Die mit * bezeichneten Fragen
können mit dem Lehr mittel «Jagen in der
Schweiz» ganz oder teil weise beantwortet werden.
Michael Migos
TV-Tipps
Mit Mike im Revier
Fernsehen für Jäger
Rafal Lapinski
Freitag, 1. Mai
arte, 7.15 Uhr
Wilde Karpaten – im Reich
der Wölfe
Die Karpaten sind das bedeutendste
Gebirge Zentraleuropas. Sie ziehen
sich über acht verschiedene Länder:
Österreich, die Slowakei, Polen,
Tschechien, Ungarn, die Ukraine, Rumänien
und Serbien. Mehr als ein
Drittel der wildlebenden Grossraubtiere
Europas sind dort beheimatet.
Inmitten des dicht besiedelten Kontinents
sind die Karpaten eine wahre
Oase, in der die verschiedensten
Tierarten sich frei bewegen und ungestört
ihre Jungen aufziehen können.
Die Dokumentation begleitet
ein Rudel Eurasischer Wölfe, beobachtet
Hirsche beim Revierkampf und
einen Feuersalamander bei der Nahrungssuche.
Montag, 4. Mai
arte, 11.25 Uhr
Mörderische Mieze – die Katze
Katzen gelten als niedliche Schmusetiger
mit hohem Flauschfaktor. Sie
werden von allen geliebt und überall
auf der Welt mit grosser Hingabe umsorgt.
Im Internet werden wir mit Katzenbildern
und -videos geradezu
überflutet. Doch trotz zehntausendjähriger
Domestizierung und ganz
abgesehen von dem guten Image in
den sozialen Medien ist und bleibt
das weltweit beliebteste Haustier vor
allem eins: ein Raubtier. In gefährdeten
Ökosystemen wie Neukaledonien
und Australien richten Katzen grossen
Schaden an, indem sie Jagd auf
bedrohte Arten machen.
Montag, 18. Mai
3sat, 20.15 Uhr
NETZ NATUR
Der Ruf des Falken
Wanderfalken sind ein Sinnbild für
Kraft und Schnelligkeit. Pestizide
brachten sie an den Rand des Aussterbens.
Heute sind die Wanderfalken
wieder da. Tierfilmer Vincent
Chabloz hat im Jura in freier Natur
atemberaubende Aufnahmen von
Wanderfalken gedreht. Die Kamera
folgt den Jagdkünsten der potenten
Flieger: Sie zeigt sie, wie sie wie ein
Pfeil durch Finken- und Starenschwärme
schiessen, wie sie ihre
weissen, tollpatschigen Jungen in
steilen Felswänden in schwindelerregender
Höhe grossziehen und dann
fliegen lehren: Bilder, wie man sie in
der Schweiz noch nie gesehen hat.
Montag, 18. Mai
Das Erste (ARD), 20.15 Uhr
Erlebnis Erde
Naturwunder Okawango
Im Kalaharibecken nimmt der Okawango-Fluss
eine neue Form an. Er
fächert sich immer weiter auf und
umspült tausende Inseln. Ihre Baumeister
leben tief unter der Erde. Termiten
errichten ihre Burgen und sorgen
dafür, dass sich um sie herum
Inseln formen.
Die Könige des Landes sind die Löwen.
Die Kamera begleitet zwei Löwenbrüder,
die hier ihr riesiges Revier
haben. Ständig müssen sie es verteidigen,
da jüngere Rivalen ihnen den
Platz streitig machen wollen.
Markus P. Stähli
Donnerstag, 21. Mai
3sat, 12.25 Uhr
Unsere wilde Schweiz
Der Aletschgletscher
Die Wildbienenspezialistin Sabrina
Gurten erforscht die Verschiebung
der Lebensräume bestimmter Arten
in die Höhe, deutliches Indiz der Klimaveränderung
im Alpenraum. Natur-Aktivist
Laudo Albrecht sieht auch
das Überleben der Murmeltiere am
Aletsch massiv gefährdet. Förster
Christian Theler errichtet regelrechte
«Totholzburgen», um Hirschkäfern
die Fortpflanzung zu erleichtern. Ihr
Engagement hilft den ausserordentlich
vielfältigen Tier- und Pflanzenarten,
den Klimawandel am Aletschgletscher
zu überleben.
Donnerstag, 21. Mai
3sat, 14.10 Uhr
Unsere wilde Schweiz
Das Verzascatal
Das Verzascatal mit seinen pittoresken
Dörfern und dem smaragdgrünen
Fluss, der sich durch eine einzigartige
Felslandschaft schlängelt, gilt
als eines der schönsten Täler südlich
der Alpen. Es ist ein raues, wildes Tal
mit mächtigen Wasserfällen und seltenen
Tieren. Durch seine Abgeschiedenheit
konnte es bis heute viel von
seiner Ursprünglichkeit bewahren.
Obwohl der Tourismus immer wichtiger
wird, pflegen die Bewohner weiterhin
die alten Traditionen.
Donnerstag, 21. Mai
3sat, 15.00 Uhr
Mit dem Frühling durch Europa
Vom Mittelmeer in die Alpen
Was kann mehr verführen, als nach
einem langen Winter mit dem Frühling
ganz Europa zu durchqueren? So
verschieden die Landschaften sind,
so unterschiedlich gibt sich auch die
Jahreszeit. Die Dokumentation zeigt
Europa in all seiner Vielfalt und von
seinen schönsten Seiten. Teil eins
führt vom Binnenland Spaniens mit
seinen Blumenlandschaften an den
Atlantik und ans Mittelmeer, von der
Provence bis in die Hochlagen der
Alpen.
Donnerstag, 21. Mai
3sat, 15.45 Uhr
Mit dem Frühling durch Europa
Von den Alpen zum Polarmeer
In Teil 2 stellen sich Kampfläufer in
prächtigen Federkleidern zur Schau,
aber auch Murmeltiere, Wildschweine,
tanzende Kraniche, Rentiere, Papageientaucher
und Bären. In jeder
Region präsentiert sich der Frühling
anders: mal herb, mal lieblich, aber
immer faszinierend.
Donnerstag, 21. Mai
3sat, 19.30 Uhr
Der Schwarzwald
Wildnis mit Aussicht
Atemberaubende Landschaften, jahrhundertealte
Traditionen und eine
reiche Tierwelt: Der Schwarzwald,
das höchste Mittelgebirge Deutschlands,
hat weit mehr zu bieten als
Kuckucksuhren.
Kurzfristige Programmänderungen
sind möglich.
Än Guete!
Wildbret – so nennt man das
Fleisch von jagdbaren Wildtieren.
Für mich persönlich wäre
das beispielsweise das
Filet einer Maus ;-)
Wer bei der Jagd
mehr Wert auf das
Wildbret als auf die
Trophäe legt, wird zuweilen
als «Fleischjäger»
oder «Fleischjägerin»
bezeichnet.
Hirsch, Gams, Reh und Wildschwein sind wohl
unsere grössten Wildbret-Lieferanten.
Die Tiere leben in freier Wildbahn, ernähren sich
mehrheitlich von Gräsern, Kräutern, Knospen usw.,
und sie bewegen sich viel. So entsteht ein hochwertiges
Naturprodukt.
Ein Festschmaus, insbesondere auch für Nichtjäger,
ist der Rehrücken. Aber auch Hirsch- und Gamsplätzli
oder Saupfeffer sind sehr beliebt. Wildfleisch kann
sehr vielseitig eingesetzt werden. Rehgehacktes
in der Spaghettisauce, Hirschfilet zum Fondue chinoise,
Wildschweinragout für ein Gulasch…
Welches ist euer
Lieblingsgericht
mit Wildfleisch?
Schickt doch das Rezept
an JAGD&NATUR,
Stichwort: Mike,
Rehweg 6, 9472 Grabs.
Die leckersten werden
hier gezeigt!
VORSCHAU
Wenn Wildtiere krank sind,
können sie nicht zum Doktor –
was passiert dann? Mehr dazu
erfahrt ihr das nächste Mal.
70 JAGD & NATUR 5 l 20
Text: Thekla Homberger; Illustration: Karin Widmer; Fotos: AdobeStock, Markus P. Stähli
JAGD & NATUR 69
Verwerten & Kochen
Die feinsten Wildgerichte
Wildgerichte
Rehmedaillons
8 Rehmedaillons vom Filet, je 40 g
1 TL Meersalz
1–2 EL Öl, zum Braten
200 ml Wildfond (s. Grundrezept Wildfond)
2 Schalotten, fein gehackt
1 EL gehackte Rosmarinnadeln
1 TL Honig
1 EL Butter
Marinade
½ TL Kreuzkümmelsamen
einige Orangenzesten
10 Korianderkörner
1 Prise Cayennepfeffer
1 EL Olivenöl
Wildfond – Grundfond
2 EL Erdnussöl
500 g klein gehackte Wildknochen und
Wildfleischabschnitte
1 l kräftiger Rotwein
5 zerdrückte Wacholderbeeren
½ EL zerdrückte Korianderkörner
100 ml Rotweinessig
100–150 g Gemüsewürfelchen
(Karotten, Zwiebeln, Knollensellerie)
2 Knoblauchzehen
1 EL Tomatenmark, 3-fach konzentriert
1 Lorbeerblatt
5 zerdrückte schwarze Pfefferkörner
1 klein geschnittener Apfel
2 l Rotwein
Aus «Die feinsten
Wildgerichte»,
mit freundlicher
Genehmigung
von JagdAargau
1 Zutaten für die Marinade im Mörser fein
verreiben, Rehmedaillons damit einreiben,
mindestens 3 Stunden marinieren.
2 Den Backofen auf 60 °C vorheizen.
3 Die Medaillons mit dem Salz bestreuen.
Das Öl in einer Bratpfanne erhitzen, die Medaillons
auf beiden Seiten 2 Minuten braten, auf eine
Platte legen, im vorgewärmten Ofen warm stellen.
4 Bratfett abgiessen, Bratsatz mit dem Wildfond
auflösen, Schalotten und Rosmarin zufügen,
Sauce bei mittlerer Hitze auf die Hälfte einkochen,
kurz vor dem Servieren mit dem Honig und der
Butter aufmixen.
5 Rehmedaillons im heissen Wildfond drehen,
auf vorgewärmten Tellern anrichten. Die Sauce
separat servieren.
1 Wildknochen und -abschnitte kalt abspülen,
mit Rotwein, Wacholderbeeren, Koriander und
Rotweinessig mischen, bei Zimmertemperatur
zugedeckt 24 Stunden marinieren. Alles in ein Sieb
geben und die Marinade auffangen.
2 Erdnussöl in einem Brattopf erhitzen, die
Knochen und die Fleischabschnitte gleichmässig
rösten. Gemüse, Knoblauchzehen und Tomatenmark
zufügen, unter Rühren bei mittlerer Hitze
10 Minuten rösten. Den Topfinhalt mit der Marinade
esslöffelweise glasieren, damit die Knochen und
die Fleischabschnitte eine schöne dunkelbraune Farbe
bekommen.
3 Brattopfinhalt in einen grossen Kochtopf geben,
Lorbeerblatt, Pfefferkörner und Äpfel zufügen,
mit dem Rotwein auffüllen, aufkochen, Fond bei
schwacher Hitze 2 Stunden köcheln. Fleissig
entfetten.
4 Den Topfinhalt durch ein feines Sieb in eine
Schüssel passieren. Den Topf auswaschen, den
Fond wieder zufügen, bei schwacher Hitze auf
200 ml einkochen lassen.
72 JAGD & NATUR 5 l 20
5 l 20
JAGD & NATUR 73
JagdSchweiz
Jahresbericht
Jahresbericht 2019
Statutenänderung
Anlässlich der 11. Delegiertenversammlung vom
22. Juni 2019 revidierte JagdSchweiz seine Statuten. Inhaltlich
wurden massgeblich die folgenden Änderungen
vorgenommen: Verbandssitz bei der Geschäftsstelle,
Kompetenzstärkung der Präsidentenversammlung, neu
Passivmitgliedschaft, diverse redaktionelle Änderungen.
Neuwahl Vorstand JagdSchweiz
Anlässlich der Delegiertenversammlung vom 22. Juni
2019 traten Präsident Hanspeter Egli sowie die Vorstandsmitglieder
Peter Zenklusen (Vizepräsident),
Adrian Zumstein und Franco Scodeller zurück. An ihrer
Stelle wurden gewählt: Urs Liniger, Härkingen, Pascal
Pittet, Prez-vers-Siviriez, Klaus Walpen, Leuk-Stadt. Zum
Präsidenten wurde Anton Merkle und zum Vizepräsidenten
Fabio Regazzi gewählt.
Leitbild, Strategie- und Massnahmenplan 2019 – 2021,
Organisationsreglement sowie die Pflichtenhefte der
Vorstandsmitglieder wurden in den ersten beiden Vorstandssitzungen
neu überarbeitet und in Kraft gesetzt.
Politik
JagdSchweiz traf sich in jeder Session mit der Parlamentariergruppe
Jagd und Biodiversität. Mit der Neuwahl
des Parlaments im Herbst 2019 sind in dieser
Gruppe vertreten: SR Stefan Engler, NR Lorenz Hess,
NR Martin Landolt, NR Thomas de Courten, NR Fabio
Regazzi, NR Jean Paul Gschwind.
Die folgenden politischen Geschäfte wurden u. a. behandelt:
Referendum zum Waffengesetz, Petition der
OceanCare «Keine Einfuhr in und keinen Transit von
Tiertrophäen durch die Schweiz», Verordnung Deklaration
Pelze und Pelzprodukte, Interpellation «Null-
Promille Grenze bei der Jagd», Postulat «Folgen der
Ausbreitung von Grossraubtieren auf die Bewirtschaftung
von landwirtschaftlichen Flächen von Heimund
Sömmerungsbetrieben». Die Umweltverbände
haben zwei Initiativen für Natur und Landschaft lanciert:
die Biodiversitätsinitiative und die Landschaftsinitiative.
Der Vorstand und der Geschäftsführer haben sich intensiv
in die Debatte zur Revision des Eidg. Jagdgesetzes
mit eingebracht. Grösstenteils wurden unsere
Forderungen berücksichtigt. Am 27. September 2019
hat das Eid genössische Parlament das neue Jagdgesetz
nach 8 Jahren zum Teil sehr emotional geführter Debatten
verabschiedet und am 8. Oktober 2019 offiziell
publiziert. Sofort wurde von den Naturschutzorganisationen
und den linken Parteien das Referendum angekündigt
und am 13. Januar 2020 mit rund 58 000 Stimmen
eingereicht.
Organisationen
• Der SAC, wie auch der Schweiz. Bergführerverband,
haben sich während der Jagdgesetzdebatte
energisch dafür eingesetzt, dass die Jagdbanngebiete
nicht in Wildtierschutzgebiete umbenannt werden.
Basierend auf dieser Diskussion wurde die Motion
Dittli eingereicht, welche später zurückgezogen wurde.
Den beiden Bergsportverbänden geht es um
eine liberalere Begehbarkeit der Jagdbanngebiete im
Winter.
• Die Internationale Jagdkonferenz fand am 13. bis
15. Juni 2019 in Sterzing (Südtirol) statt. Das Tagungsthema
lautete: «Neue technische Hilfsmittel im
Spannungsfeld von Jagdmethoden und Jagdethik».
• Das Schwarzwildgatter in Elgg wurde eröffnet.
JagdSchweiz ist Mitglied im neu gegründeten Verein.
• Die Vogelwarte Sempach suchte mit JagdSchweiz
das Gespräch zur Umstellung auf bleifreie Munition.
• Innerhalb der IG Wald-Wild beteiligte sich Jagd-
Schweiz im August 2019 an der Forstmesse in Luzern
• Arbeitsgemeinschaft für den Wald (AfW): Die
Schwerpunkte liegen immer noch bei der Weiterentwicklung
des Wald-Knigge; es wurden Ideen für
Schulungsunterlagen gesammelt, die nach einer
Sichtung und Verarbeitung auf der Homepage von
AfW herunterladbar werden. Ebenso arbeitet man an
der Idee für ein Erklärvideo für den Wald-Knigge.
• Verein Natur und Freizeit: Die Kampagne «Respektiere
deine Grenzen – Schneesport mit Rücksicht»
wurde im Jahr 2019/2020 fortgeführt. Zudem
wurde beschlossen, eine neue Kampagne zu starten:
«Lebensraum Gewässer mit seinen Ufern». Ziel muss
sein, natur- und umweltschonendes Verhalten der
Nutzer zu fördern.
• Netzwerk Raumplanung: Die Arbeiten am Raumplanungsgesetz
sind, soweit es das Netzwerk betrifft,
abgeschlossen. An der Generalversammlung stand
daher die Frage im Raum, ob es das Netzwerk in dieser
Form noch braucht und wie die Weiterfinanzierung
aussehen könnte.
Mitglieder
Der Austausch zwischen dem Vorstand JagdSchweiz,
der Geschäftsstelle und den Mitgliedern funktioniert
gut. Die Mitgliederversammlungen wurden grösstenteils
durch jeweils ein Mitglied des Vorstands besucht.
Im Sommer fand das jährliche Treffen mit einem Kantonalvorstand
statt. Dies war 2019 im Kanton Solothurn.
Ein weiteres Treffen fand im Juni mit dem Kantonalvorstand
der Nidwaldner im Rahmen der Delegiertenversammlung
statt.
Kommunikation
Es wurde eine Vielzahl von Medienanfragen bearbeitet.
Der Präsident wie auch der Geschäftsführer hatten die
Möglichkeit, bei verschiedenen Fernseh-, Radio- und
Printinterviews Stellung zu jagdlichen Themen zu nehmen.
Die Homepage www.jagd.ch wird laufend aktualisiert.
Ein wichtiges Hilfsmittel ist der Kommunikationskoffer
von JagdSchweiz. Dieser ist primär in deutscher
und französischer Sprache publiziert. Einzelne Dokumente
sind auch auf Italienisch verfügbar. Das zugehörige
Passwort kann bei der Geschäftsstelle erfragt werden.
Beim Zugang für Präsidenten der Mitgliedverbände
ist der Werkzeugkoffer Kommunikation inkludiert.
Mit regelmässigen Newslettern werden die Abonnenten
bedient. Es wäre begrüssenswert, wenn noch
etwas Werbung in Jägerkreisen gemacht würde, sich für
den Newsletter anzumelden, so könnten die Tätigkeiten
von JagdSchweiz noch besser nach aussen getragen
werden. Die Fachpresse wird mit monatlich aktuellen
Themen bedient.
Social Media
Die Kommunikationsmittel für die Entwicklung der
Social Media wurden im 2019 für den Abstimmungskampf
für das Jagdgesetz zurückgestellt. Entsprechend
konnte in diesem Bereich keine besondere Aktivität
geleistet werden. In diesem Bereich liegt Potenzial,
wenn JagdSchweiz über die notwendigen Ressourcen
verfügt.
Wildkoch des Jahres
Zum zweiten Mal hat der «Schweizer Jäger» mit dem
Patronatspartner «JagdSchweiz» den Wettbewerb für
alle Liebhaberinnen und Liebhaber von Wildgerichten
durchgeführt. Gesucht wurde die Wildköchin oder der
Wildkoch des Jahres. Ohne Einschränkung konnten sich
alle Personen melden, welche gerne kochen. Damit
die Amateurköchin und der Gourmetkoch die gleichen
Voraussetzungen haben, wurden einfache, aber kreative
Rezepte gesucht, welche jedermann/-frau nachkochen
kann. Aufgrund der eingereichten Rezepte der
rund dreissig Teilnehmer hat ein Fachgremium drei
Finalisten ermittelt, welche am Freitag, 12. Juli 2019,
im Landgasthof Sternen in Buochs (NW) zum finalen
Wettkochen zusammentrafen. Zu den Finalisten gehörten
Urs Schmid (ZG), Ueli Mathys (BE) und das Team
um Urs Lehmann (BE) mit Marc Bernhard und Regine
Christen.
Schweizer Jägerin des Jahres
Die «Schweizer Jägerin» nimmt während zwei Jahren an
diversen Ausstellungen und Anlässen teil und tritt als
Botschafterin der Jagd in verschiedenen Medien auf.
Die Gewinnerin erhält eine komplette Jagdausrüstung
im Gesamtwert von über 10 000 Franken. Dieses
erfolgreiche Format wurde zwischenzeitlich dreimal in
Folge ausgetragen. Die Jury besteht aus Vertretern der
Trägerschaft sowie der Zeitschrift «Schweizer Jäger».
Der Vorstand von JagdSchweiz hat beschlossen, dieses
wichtige Kommunikationsinstrument massgeblich zu
unterstützen und zu fördern.
Forum junge Jäger
Erfreulicherweise gibt es wieder mehr junge Menschen,
die sich für die Jagd interessieren und sich einer anspruchsvollen
Jagdprüfung stellen. Auf der anderen
Seite ist es schwierig, junge Jägerinnen und Jäger für
die politische Arbeit und die Verbandsarbeit zu gewinnen.
Es stellt sich somit die Frage, wie junge Jäger ihre
Rolle für die Jagd der Zukunft sehen. Was würde sie für
ein Engagement motivieren? Wie entsteht ein Zusammengehörigkeitsgefühl
unter der Jägerschaft über die
Kantonsgrenzen hinaus? Mit einem entsprechenden
Jungjägerforum will JagdSchweiz diese Ideen abholen.
(Der vollständige Jahresbericht wird im DV-Heft 2020 publiziert)
David Clavadetscher, Geschäftsführer JagdSchweiz
74 JAGD & NATUR 5 l 20
5 l 20 JAGD & NATUR 75
Nah & Fern
Verbände und Vereine
Verbände und Vereine
SG: eindrückliche Rothirsch- und Gamshegeschau in Sargans
Jagdverwalter
Dr. Dominik Thiel
zeigte sich mit der
Rotwildjagd 2019
insgesamt zufrieden.
Regierungsrat Bruno
Damann dankte den
St. Galler Jägerinnen und
Jägern für ihre Arbeit.
An der traditionellen Rothirsch-
Hegeschau des Kantons St. Gallen
zeigten die Jägerinnen und Jäger
des Wildraums Churfirsten-Alvier
erstmals auch Gamstrophäen. Nebst
der Präsentation und Bewertung
von Geweihen und Krickeln standen
aufschlussreiche Fachreferate im
Zentrum.
Nachdem Dominik Thiel, Leiter des Amts
für Natur, Jagd und Fischerei, die Gäste
begrüsst hatte, übergab er an den für die
Jagd zuständigen Regierungsrat Bruno
Damann. Seine Ausführungen befassten
sich mit den Gamsbeständen, die im
Gegensatz zum Rotwild europaweit abnehmen.
Die Jagdstrecke hat sich in den
letzten Jahren um fast die Hälfte verringert.
Aussergewöhnliche Winter mit
Lawinenabgängen etwa oder die Gamsblindheit
hätten die Reduktion bewirkt,
was schliesslich der Auslöser für das
fünfjährige Pilotprojekt «Gamshegeschau»
war. Ziel sei es, so Damann, in
einigen Jahren das Gamswild wieder
nachhaltig nutzen zu können.
Genau das Gegenteil berichtete Regierungsrat
Damann zur Entwicklung des
Rotwildbestandes. Trotz des grossen Einsatzes
der Jäger und optimierter Jagdtechniken
sei es bislang in einigen Regionen
des Kantons nicht gelungen, den
Bestand auf ein dem Lebensraum angepasstes
Mass zu reduzieren. «Wir müssen
uns über Grenzen und Amtsstrukturen
hinweg vernetzen, um die Situation
in den Griff zu bekommen», so der Appell
des Regierungsrats. Abschliessend
galt sein Dank allen Jägerinnen und Jägern
sowie den Mitarbeitenden des
Amts für Natur, Jagd und Fischerei.
Die Markthalle in
Sargans war sehr
gut besetzt.
Die Hirschtrophäen
stiessen auf ungebrochenes
Interesse.
Der Amtsleiter zeigt sich zufrieden
Dominik Thiel vom ANJF präsentierte
die Rothirschstrecke des Jagdjahrs 2019
und analysierte die Ergebnisse. Demnach
wurden 806 Stück Rotwild gestreckt, davon
170 Stiere und 636 weibliche Stücke.
Insgesamt sind das 67 Stücke mehr als
im Vorjahr. «Die wichtigste Folie», freute
sich Thiel, «ist jene mit dem Geschlechterverhältnis.»
Auch sie liess eine positive
Tendenz erkennen. Gesamthaft wurde
der Abschussplan beim Rotwild in zwei
Hegegemeinschaften überschossen, und
in einer führten die Bemühungen annähernd
zum Ziel. Dominik Thiel zeigte sich
insgesamt zufrieden. Sein Dank galt denn
auch allen Jägerinnen und Jägern für ihren
Einsatz sowie der Trophäenkommission
für ihre Arbeit.
Dem Gamswild Sorge tragen
Nach der Pause hielt Arno Puorger, stellvertretender
Abteilungsleiter Jagd des
ANJF SG, ein Referat zum Thema «Gamsbejagung
im Kanton St. Gallen: Wo stehen
wir?». Der Vortragende brachte es
gleich zu Beginn auf den Punkt: «Es geht
den Gämsen schlechter als noch vor 20,
30 Jahren!» Als Gründe dafür ortete
Puorger verschiedene Einflussfaktoren
wie Krankheiten, Luchs, hohe Rotwildbestände
und den Klimawandel. Die
Entwicklung sei gleichzeitig eine grosse
Chance, die Planung zu optimieren. So
könne etwa das Geschlechterverhältnis
teilweise noch verbessert werden.
Schweizweit hätten die Jagdstrecken
um bis zu 30 Prozent abgenommen, im
Kanton St. Gallen sogar bis zu 70 Prozent.
Als oberste Maxime forderte Puorger,
dass die Gamsjagd nachhaltig sein
müsse. «Das Wichtigste bei der Gamsbejagung
ist, dass man sich am Zuwachs
orientiert und bei beiden Geschlechtern
die Mittelklasse schont», mahnte der Referent.
Im Weiteren zeigte er sich überzeugt,
dass ein zu hoher Rotwildbestand
negative Auswirkungen auf Gamsjährlinge
habe. «Der Lebensraum ist begrenzt.
Entsprechend gilt es, Rot- und Steinwild
auch in Bezug auf andere Wildarten zu
reduzieren», so Arno Puorger. In Bezug
auf das Luchsvorkommen meinte der
Referent, dass sich der Räuber herausnehme,
was geringe Überlebenschancen
habe: «Eigentlich so, wie wir jagen
sollten. Und dass der Luchs bei der Jagdplanung
berücksichtigt werden muss, ist
für mich klar!» Arno Puorger freute sich,
dass «… den Gams Sorge getragen
wird!» Auch er bedankte sich abschliessend
bei der Bewertungskommission
sowie bei allen, die zur nachhaltigen
Gamsbejagung beitragen.
Im Spannungsfeld von
Schutzwald und Tourismus
Mit Spannung wurde der Vortrag «Gamsjagd
in Vorarlberg im Spannungsfeld von
Schutzwald und Tourismus» von Dipl.
Ing. Hubert Schatz erwartet. Der Wildökologe
beim Amt für Wildökologe und
Jagdwirtschaft der Vorarlberger Landesregierung
zeigte sich einmal mehr von
seiner besten Seite. Sowohl inhaltlich
wie rhetorisch verstand er es, sein Publikum
zu fesseln. Schatz bestätigte die
Erkenntnis, dass der Gamsbestand in
vielen Ländern rückläufig sei. Er erläuterte
das Jagdsystem in Vorarlberg, welches
in vielerlei Hinsicht Unterschiede zur
Schweiz zeigt. So ist die Jagd in Vorarlberg
seit Mitte des 19. Jahrhunderts an
Grund und Boden gebunden. Es gibt auf
einer Fläche von 2600 km 2 Fläche vier
Verwaltungsbezirke, 35 Berufsjäger, 360
nebenberufliche Aufseher und 3000
Jagdkarteninhaber. «Eine der Grundlagen
für die Gamswildbejagung sind langjährige
Populationserhebungen», sagte
Schatz. «Wir zählen in 13 Wildlebensräumen
rund 10 000 bis 12 000 Stück
Gamswild, die einem Abschussplan unterliegen.»
Viele Gamsregionen seien in
den letzten Jahren zu Tourismuszentren
geworden, wodurch es immer wieder zu
Überlagerungen und damit zu Konflikten
zwischen Tourismus und dem Wildtierlebensraum
komme. «Die Menschen begeben
sich ins Wohnzimmer der Gämsen,
welches damit gezwungen wird, in
Wildökologe Hubert Schatz erntete für seinen Vortrag
viel Applaus.
den Wald auszuweichen, wo es Schäden
verursachen kann.» Leider würden im
Schutzwald dann zu viele Stücke in der
Jugend- und Mittelklasse erlegt sowie
vorrangig Böcke, was Einfluss auf die
Bestandsstruktur habe.
Hubert Schatz bedauerte, dass die
derzeit angewendeten Altersklassen bei
den Gämsen «völliger Nonsens» seien.
Wirklich alt seien Böcke im Alter ab 14
Jahren und Geissen etwa ab 18 Jahren:
«Wir haben es selbst in der Hand, wie alt
wir Gämsen werden lassen!» Er forderte
zum Schutz des Wildes mehr Aufklärung
im Rahmen der Kampagne «Respektiere
deine Grenzen» sowie strengere Regelungen
für Sportler oder Drohnenpiloten.
«Ohne Schutz des Lebensraums und
ohne Überwachungspersonal wird es
nicht funktionieren», zeigte sich Schatz
überzeugt. Und: «Der Jäger sollte beispielgebend
sein, damit er der geringste
Störfaktor ist!»
Hubert Schatz erntete viel Applaus
für seine Ausführungen. Er wird sein
Referat für die Leserinnen und Leser
von JAGD & NATUR in einem Artikel zusammenfassen,
der im Herbst erscheinen
soll.
Weidmannsdank!
Mit der Verabschiedung zweier verdienter
Persönlichkeiten beschloss
Dominik Thiel die St. Gallische Rotwild-
und Gamshegeschau 2020 in Sargans.
Richard Tobler aus Wildhaus war
während 30 Jahren Mitglied der Kantonalen
Trophäenbewertungskommission.
Silvan Eugster, seit 2014 Wildhüter,
wechselt in den Kanton Appenzell Ausserrhoden.
Der Leiter des Amts für Natur,
Jagd und Fischerei hob die Verdienste
der beiden Weidmänner hervor, dankte
im Namen des Amts und der Jäger
und überreichte ihnen zum Abschied ein
Präsent.
Mit einem letzten Stück der Jagdhornbläser
Speer unter der Leitung von
Ruedi Jäger klang die 27. Kantonale
Hegeschau in Sargans aus.
Bildbericht: Markus Meier
Dr. Dominik Thiel würdigte
die langjährige Arbeit
von Richard Tobler aus
Wildhaus (re.).
Die Jagdhornbläser
Speer unter der
Leitung von Ruedi
Jäger umrahmten die
St. Galler Rotwildhegeschau.
76 JAGD & NATUR 5 l 20
5 l 20 JAGD & NATUR
77
Nah & Fern
SZ: Jagdfieber statt Corona-Virus im Muotathal
Dr. Anton Merkle,
Präsident JagdSchweiz,
machte sich für die
Revision des eidg.
Jagdgesetzes stark.
Die Schwyzer Jäger präsentierten
in Muotathal einmal mehr ihre
Trophäen und Pelze aus der vergangenen
Jagdsaison.
Die Trophäenschau mit integriertem
Pelzfellmarkt fand dieses Jahr turnusgemäss
Ende Februar wieder im Muotathal
statt. Von Donnerstagnachmittag bis
Samstagmittag besuchten um die 1200
Leute – und beileibe nicht nur Jäger –
den sehr beliebten Anlass. Der organisierende
Patentjägerverein Hubertus verlangte
einmal mehr weder Eintritts- noch
Standgebühren, was nebst den Jägern
auch von der hiesigen Dorfbevölkerung
sehr geschätzt wurde. Der zahlreiche Besuch
der nichtjagenden Bevölkerung bietet
der Jägerschaft immer auch Gelegenheit,
mit diesen Leuten das Gespräch zu
suchen und ihnen die Notwendigkeit der
Jagd zu erklären. Gerade im Hinblick auf
die Abstimmung vom 17. Mai eine nicht
zu unterschätzende Aufgabe. Jedenfalls
war man mit dem Besucheraufmarsch
und dem Verlauf des Anlasses rundum
sehr zufrieden.
Starke Hirschtrophäen
Ausgestellt wurden 44 Hirschgeweihe,
76 Gämskrickel, 134 Reh- und 6 Steinwildgehörne
aus der vergangenen Jagdsaison.
Wie schon vor zwei Jahren liess
vor allem die grosse Anzahl an starken
Hirschstieren die Besucher staunen. Die
Auffuhr und die Trophäenstärke bei Reh
und Gams zeigten dagegen eher Mittelmass.
Bei der Gämse dürften der immer
noch bescheidene Bestand und die
sehr restriktive und unverständliche Beschränkung
der Gämsböcke mit ein
Grund sein. Beim Rehbock könnten die
beiden Jagdsaisons 2016 und 2017 den
Ausschlag gegeben haben, als zwei Böcke
pro Jäger geschossen werden durften.
Erfreulicherweise konnten wieder
einmal drei gute Steingeissen und drei
starke Steinböcke präsentiert werden.
Als Anreiz zur weiteren Trophäenabgabe
wurden sechs Fleischkörbe im Betrag
von je Fr. 50.– mittels Losentscheid an
die Zulieferer abgegeben. Die stärksten
Trophäen wurden im Vorfeld von der bewährten
Jury bewertet und bekamen
sodann einen speziellen Platz innerhalb
der Trophäenwand.
Medaillengewinner
Hirsch:
Martin Steiner, Alpthal 179.413 Punkte
Nadine Züger,
Vorderthal
179.100 Punkte
Karl Steiner, Alpthal 175.738 Punkte
Sepp Fuchs, Trachslau 170.963 Punkte
Gams:
Ralph Lüthi, Küssnacht 105.450 Punkte
Roger Ruoss, Buttikon 104.250 Punkte
Werner Laimbacher,
Sattel
100.980 Punkte
Kuriositätengewinner
Hirsch: Cyrill Albisser, Sattel
Gams: Norbert Ehrler, Küssnacht
Rehbock: Marco Strüby, Muotathal
Magere Pelzauffuhr und
mässige Preise
Am Samstagvormittag fand der Pelzfellmarkt
draussen vor der Aula statt.
Die drei anwesenden Händler kauften
161 Fuchs-, 17 Marder-, 20 Dachs- und
18 übrige Felle. Infolge des schlechten
Winters und der geringen Fellpreise
wurden knapp 50 % der letztjährigen
Auffuhr erreicht. Die Fuchsfelle wechselten
für durchschnittlich 5 Franken pro
Stück den Besitzer, wobei für speziell
schöne Bälge auch noch auf den einen
oder anderen Franken aufgerundet wurde.
Für die Marderfelle wurden durch
Das Team der kantonalen Bewertungskommission: Ruedi Suter und Bruno Föhn aus dem Muotathal,
Markus Betschart aus Ilgau, Werner Wappis aus Brunnen, Bruno Imlig aus Seewen, Paul Zumbühl aus Sattel,
unter der Leitung von Matthias Schumacher aus Schwyz
Die diesjährige Auffuhr war mager, die Preise
waren bescheiden.
schnittlich 20 Franken, für speziell schöne
Exemplare bis 25 Franken bezahlt.
Absatz fanden, wenn auch zu einem
sehr minimen Preis, auch ein paar
Dachsfelle. Leider sind die Preise für
solch wertvolle Naturprodukte aber immer
noch viel zu tief, was mehrheitlich
dem Verruf ausländischer Pelzfarmen zu
verdanken ist. Als Anreiz, die Fuchs- und
Lusserjagd wieder vermehrt auszuüben,
wurden unter den Fellzulieferern drei
Gewinner mittels Losentscheid ermittelt.
Statt je eines Fleischkorbes für den zweiten
und dritten Platz erhielt der Gewinner
eine Abschussberechtigung für eine
nicht führende Gämsgeiss oder eines
Jahrtieres für das Jahr 2020. Der Abschuss
wurde verdankenswerterweise
gesponsert vom ANJF. Kein anderer als
der bestens bekannte Gämsjäger Markus
Betschart (z’Flüälä) war schliesslich der
Glückliche.
Wildnisparcours für Kleinkinder
des Müttertreffs
Am Donnerstagnachmittag vor Beginn
der offiziellen Eröffnung waren 50 Kinder
im Alter von 3 bis 10 Jahren in vier Gruppen
unterwegs. Bei den drei Posten:
«Der Lebensraum im Kanton Schwyz»,
«Unsere Jagdhunde» und bei der Erläuterung
der «Trophäen» wurde rege hingehört
und gefragt und – insbesondere bei
den Hunden – auch hingelangt. Am vierten
Posten durfte sich jedes Kind einmal
mit der (immer noch!) sehr hübschen
Schweizer Jägerin des Jahres 2015/2016
Kerstin Kummer von Bitsch-Brig ablichten
lassen. Kerstin und ihrem Vater gebührt
ein überaus grosser Dank, dass sie
sich die Mühe machten, uns vom Wallis
aus im Thal zu besuchen.
Leuchtende Kinderaugen – des Jägers Lohn
Was für ein toller Gabentempel!
Gabentempel
Es war einmal mehr höchst erstaunlich,
wie es Werner Wappis schaffte,
einen Gabentempel im Wert von rund
Fr. 20 000.– herzurichten. Und noch erstaunlicher
war, dass er bis Samstagmittag
alle Lose verkaufen konnte. Für
seine sehr arbeitsintensive und nicht
besonders beliebte Aufgabe gebührt
ihm der grosse Dank aller Jäger.
Die drei ersten
Tombola-Hauptpreisgewinner:
1. Blaser R8 Professional Succes
Lena Ott, Unteriberg
2. Fernglas Swarovski CL
Beatrice Arnold, Schattdorf
3. Drückjagd in Romrod, Deutschland
Bruno Blöchliger, Rapperswil
Die Losgewinner strahlen um die Wette.
Erfreulicherweise erwiesen sowohl
Jagd- als auch Polit-Prominenz dem Anlass
die gebührende Ehre, so u. a. Jagd
Schweiz-Präsident Anton Merkle samt
Ehefrau, Kantonalpräsident Sepp Waldvogel,
weitere Vorstandsmitglieder, drei
Wildhüter sowie die Gemeinderätin Maria
Christen. Zwischendurch gaben die
Jagdhornbläser Hubertus ein paar Stücke
zum Besten und verliehen dem Anlass
den würdigen Rahmen.
Besondere Ehre wurde unserem OK-
Präsidenten Stefan Gwerder zuteil. Von
der Idee bis zur Fertigstellung kurz vor Anlassbeginn
liess er nicht mehr locker und
erstellte in unzähligen Frondienststunden
neue Trophäenwände und die Abschrankungen
davor. Dank des bestens geplanten
Klicksystems war der Auf- und Abbau
ein viel einfacheres und schnelleres Unterfangen
als zuvor. Auch den anwesenden
Besuchern schien die neue Präsentation
sehr zu gefallen, wie man vielerorts
zu hören bekam. Für seine unentgeltlichen
Stunden (der Verein musste nur die
Materialkosten bezahlen) erhielt er einen
Gutschein mit einem «rechten» Betrag.
Am Schluss nutzte der erstmals im
Thal anwesende JagdSchweiz-Präsident
Anton Merkle die Gelegenheit, bei
den Anwesenden die Abstimmung vom
17. Mai in Erinnerung zu rufen. Dazu
machte er eine ganz einfache Rechnung:
Wenn jeder Jäger mindestens 20 seiner
Angehörigen für unser Anliegen gewinnen
kann (bei 30 000 Jägern ergäbe das
rund 600 000 Stimmen), dann und nur
dann haben wir eine Chance, diese
enorm wichtige Abstimmung zu unseren
Gunsten zu entscheiden.
Besonders erwähnens- und verdankenswert
waren auch die vom Festwirtepaar
Beat und Marina Betschart liebevoll
gestalteten Tischdekorationen – einfach
super! Ihnen und dem Servicepersonal
gebührt ein grosses Merci für ihre aufopfernden
Bemühungen mit uns – nicht
immer einfachen – Jägern.
Bildbericht: Ruedi Suter
Die Schwyzer Jäger
zeigten starke
Hirschtrophäen.
Verschiedene Musikformationen
sorgten
für tolle Stimmung.
Tatkräftige Unterstützung
erhielt der Patentjägerverein
«Hubertus»
Schwyz nicht nur von
seinen Mitgliedern,
sondern auch von zahlreichen
Helferinnen
und Helfern.
78 JAGD & NATUR 5 l 20
5 l 20 JAGD & NATUR
79
Nah & Fern
AG: GV der Vereinigung Aargauischer Jagdaufseher
Verbände und Vereine
Links: Max Schmid,
Hans Locher und
Rolf Suter
Immer weniger
Felle stehen
zum Verkauf.
Christine Kunz und
Präsidentin Beatrice
Wernli von der Fellnähgruppe
Schenkenberg
machen aktive
Werbung für die
Verwertung des Fells
erlegter Tiere.
Der Pelzmarkt der Vereinigung
Aargauer Jagdaufseher im Restaurant
Schützen in Aarau wird immer
kleiner. 36 Füchse und 8 Marder
wurden diesmal noch angeboten.
Für einen Fuchs gab es noch ganze
fünf Franken.
nen von den Fellnähgruppen Kulm und
Schenkenbergertal. Sie zeigten anhand
von vielen kunstvoll genähten, sehr dekorativen
und auch kleidsamen Dingen
wie Tierli, Pulswärmer, wärmende Kragen
und vieles mehr, dass man aus dem
Fell der von den Jägern erlegten Tiere
allerhand Nützliches und Schönes anfertigen
kann, anstatt die Tiere samt ihrem
doch wertvollen «Kleid» zu entsorgen.
Jagdaufseher als
Gesundheitsaufsicht
Danach fand wie gewohnt die Generalversammlung
der Vereinigung Aargauer
Jagdaufseher VAJ statt. Im Beisein von
Pro Natura, vertreten durch den Geschäftsführer
Johannes Jenny, der bezeugte,
dass Jagd und Naturschutz gut
zusammenarbeiten, und dem Kanton,
Seit 1.1. 2020 der neue Kantonsoberförster:
Fabian Dietiker
Wer nicht angefeindet werden will, verzichtet
oft darauf, auch nur ein «Schnipselchen»
echten Pelz zu tragen ... Bekanntlich
müssen Füchse, Marder und
anderes Raubwild nach der weit verbreiteten
öffentlichen Meinung gar nicht getötet
werden, und wenn doch, dann trägt
man zum Beispiel besser, statt sich brutal
auch noch ihren Pelz umzuhängen,
irgendetwas zum Wärmen, das künstlich
erzeugt wurde. Der Umweltschutz lässt
grüssen! Ihren Beitrag zur Anerkennung
von natürlichem, echtem Pelz, dessen
Träger, das Tier, ein Leben lang in Freiheit
lebte, leisteten auch die Fellnäherinbringen»,
versprach Johannes Jenny der
Jägerschaft. Fabian Dietiker betonte, dass
er immer wieder darüber staune, was
von den Jagdaufsehern alles an Arbeit
geleistet werde. Er bedankte sich im
Namen des Kantons bei den Jagdaufsehern
für den grossen Einsatz.
Afrikanische Schweinepest und
Räude
Die stellvertretende Kantonstierärztin Pascale
Wapf wies darauf hin, wie wichtig es
sei, dass die Jäger, welche hier an vorderster
Front agierten, sofort melden, wenn
sie am Wild Veränderungen feststellen.
Selbst bei Fallwild, da man ja nie ganz sicher
sein könne, woran das Wild eingegangen
sei. «Bitte gefundene Kadaver unbedingt
beproben», bat sie dringend.
Die Afrikanische Schweinepest ist
immer noch auf dem Vormarsch. Zum
Beispiel ist sie von Polen her auf der
Höhe Berlins bereits bis 13 Kilometer an
die deutsche Grenze herangekommen,
und in Rumänien hat sie die Hausschweine
erfasst. In der Region wurden
an Rastplätzen Tafeln aufgestellt mit
dem Hinweis, keine Abfälle wegzuwerfen
(zum Beispiel Fleischwaren aus
Risikoländern). Auch in Sachen Räude
bei den Wildschweinen laufen die
Mass nahmen, wie sie erklärt. Die Jäger
und Jägerinnen kennen ihre Aufgaben.
Sie bedankte sich bei ihnen für den
grossen Einsatz und die gute Zusammenarbeit.
Langjährige Mitglieder
Hans Locher ist aus dem Vorstand zurückgetreten.
Er war 1992 der Vereinigung
beigetreten und seit 2004 als
Vertreter des Bezirks Baden im Vorstand.
Er habe kaum einmal gefehlt an einer
Vorstandsitzung, habe immer ruhig und
bestimmt mitgeholfen, das Vereinsschiff
auf gutem Kurs zu halten, bestätigte ihm
der Präsident. Hans Locher wurde die
Ehrenmitgliedschaft verliehen. Drei Mitglieder
konnten für 50 Jahre VAJ geehrt
werden, 14 Mitglieder für 25 Jahre
(Namen s. Foto).
Das Programm für 2020 sieht folgendermassen
aus: 9.5 Hochsitzbaukurs
im Revier Rietenberg, 6.6. Weiterbildungskurs
der Aargauer Jagdaufseher,
5.9. Kantonales Jagdaufseherschiessen,
5.11. Abbalgkurs in Zufikon. Die nächste
Generalversammlung des VAJ findet am
21. Februar 2021 statt.
Bildbericht: Pia Weber
25 Jahre im VAJ: Vizepräsident (ganz links) und
Präsident (ganz rechts) mit den Jubilaren (von links)
Samuel Weber, Peter Marti, Armin Waldmeier,
Werner Hunziker, Viktor Böhler, Willi Dubler,
Jost Müller, Hanspeter Erismann, nicht anwesend:
Andreas Bertschi, Roland Hunziker, Marcel Riner,
Ruedi Lindenmann, Hans-Beat Schmid, Ulrich Schärer
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der Notstandsverordnung des Bundesrates!
Absage der 19. ordentlichen Generalversammlung 2020 der
Jagd- & Sportschützen Selgis AG
Sehr geehrte Aktionärinnen und Aktionäre,
Rechts: Stolze
50 Jahre im VAJ:
von links,
Franz Rebmann,
Anton Brogle und
Albert Burkard
Die 19. ordentliche Generalversammlung der Jagd- & Sportschützen Selgis AG am Freitag, 22. Mai 2020 im
Selgis Restaurant hat der Verwaltungsrat, gestützt auf die Notstandsverordnungen des Bundesrats, auf
unbestimmte Zeit verschoben.
Sobald eine Durchführung mit entsprechendem Vorlauf möglich ist, informieren wir Sie zeitnah.
Besten Dank für Ihr Verständnis und «blibed gsund»
Mit freundlichen Grüssen
Jagd- & Sportschützen Selgis AG
Wieder hat eine stattliche Gruppe Bläserinnen und Bläser die GV musikalisch begleitet.
Durchführungsmodus der 29. ordentlichen Generalversammlung des Jagdund
Sportschützenverein Selgis
80 JAGD & NATUR 5 l 20
vertreten durch Fabian Dietiker, seit dem
1.1.2020 Leiter der Abteilung Wald beim
Departement Bau Verkehr und Umwelt.
«Die Streichelfraktion wird zunehmen,
aber das kann uns nicht auseinander
Präsident Max Schmid führte speditiv
wie immer durch eine mit Humor gewürzte
Generalversammlung. Die Geschäfte
wurden zügig abgewickelt, Jahresbericht
und Kasse einstimmig genehmigt.
Aufgrund der Notstandsbestimmungen des Bundesrates und gestützt auf einen Vorstandsbeschluss,
basierend auf den Statuten, erfolgt die Stimmabgabe zu den Traktanden entgegen der bereits
proklamierten Einladung im Jahr 2020 schriftlich ohne Publikumsveranstaltung. Die Eingabe
mit dem versandten Abstimmungsformular per Post oder E-Mail hat bis zum 17.05.20 an das Sekretariat
zu erfolgen. Alle Berichte sind ab 01.05.20 auf der Homepage www.selgis.ch und im Selgis
Stübli einsehbar. Es werden nur vollständig ausgefüllte Formulare gewertet!
Wir danken allen Mitgliedern für die Loyalität und das Verständnis in dieser angespannten und
schwierigen Situation. Wir hoffen Sie im nächsten Jahr zu einer ordentlichen GV 2021 begrüssen
zu können und halten Sie auf der Hompage zeitnah über die Wiedereröffnung der Schiessanlage
und des Selgis Restaurant informiert.
Nah & Fern
Verbände und Vereine
Thurgauer Jäger sind zur Einigkeit aufgerufen
Fellmarkt 2020 in der Riedmühle Dinhard
Die Abstimmung über das neue
Jagdgesetz und die Hasenpest waren
in Pfyn die spannenden Punkte
der 11. Generalversammlung vom
Verein Thurgauer Jagdaufsicht.
Die Parforcehorngruppe
Thurgau umrahmte die
Generalversammlung der
Thurgauer Jagdaufseher
mit festlichen Jagdhornklängen.
Die Fuchsjagd des zu Ende gehenden
Jagdjahrs gehörte nicht nur im
«Züribiet» zu den weniger erfolgreichen.
Das milde Winterwetter
liess keine richtige Stimmung zur
Fuchsjagd aufkommen und die immer
noch vorherrschende Räude
dürfte ebenfalls dazu beigetragen
haben.
Jagdliches Brauchtum
am Zürcher Fellmarkt
Walter Schmid,
Präsident JagdThurgau,
sprach sich für das neue
eidg. Jagdgesetz aus.
Roman Kistler, Amtsleiter
der Thurgauer
Jagd- und Fischereiverwaltung,
warnte
vor Vogelgrippe,
Hasen- und
Schweinepest.
Walter Schmid ging bei der Hauptversammlung
der Thurgauer Jagdaufseher
auf das neue Jagdgesetz ein, über das
dieses Jahr abgestimmt wird. Der Präsident
von Jagd Thurgau bemerkte, dass
das neue Jagdgesetz im Thurgau lediglich
auf die Vogeljäger einen Einfluss hat,
weil zwölf Entenarten aus der Liste der
jagdbaren Vögel gestrichen werden sollen.
Wenn das Gesetz angenommen
wird, dürfen künftig nur noch Stock-,
Krick- und Tafelente bejagt werden. Zudem
gibt es verkürzte Jagdzeiten für
Waldschnepfen. «Ich garantiere euch,
wenn das Jagdgesetz aber abfällt,
kommt die Initiative gegen die Drückjagd,
die den Jagdgegnern schon lange
ein Dorn im Auge ist», betonte Schmid.
Der Schweizer Bauernverband und die
Schweizerische Arbeitsgemeinschaft für
die Berggebiete finanzieren den Grossteil
einer Kampagne in den Ballungsgebieten.
Jagd Thurgau organisiert zusammen
mit dem Thurgauer Bauernverband
eine Mitmach-Kampagne, bei der jede
Jagdgesellschaft im April an mindestens
zwei frequentierten Stellen ein Plakat
aufhängen wird.
Hasenpest auf dem Vormarsch
Roman Kistler bemerkte, dass die Hasenpest
im Bodenseeraum und einigen
Schweizer Kantonen stark zugenommen
hat. Anfang des Jahres wurde im Raum
Diessenhofen bei einem toten Feldhasen
«Tularämie» diagnostiziert. Der
Amtsleiter der Thurgauer Jagd- und
Fischereiverwaltung bemerkte, dass
die Hasenpest beim Menschen tödlich
verlaufen kann, wenn sie nicht rechtzeitig
erkannt und mit Antibiotika behandelt
wird. Kistler warnte auch vor der
Afrikanischen Schweinepest, die insbesondere
in den osteuropäischen Ländern
weiterhin bei Haus- und Wildschweinen
auftritt. «In der Schweiz gab
es bisher keinen positiven Fall», sagte
Kistler. Höchste Gefahrenstufe besteht
in der Schweiz allerdings bei der Vogelgrippe.
Jagdaufseher suchen
einen neuen Präsidenten
Der Verein Thurgauer Jagdaufsicht besteht
aus 107 aktiven Jagdaufsehern
und zwei Passivmitgliedern. Mit einer
Gedenkminute und den entsprechenden
Jagdhornklängen von der Parforcehorngruppe
Thurgau wurde von den
verstorbenen Jagdaufsehern Josef Hasler,
Lommis, und Jürg Badertscher, Uesslingen,
Abschied genommen. Der Präsident
Heinz Welsch verkündete, dass er
bei den Wahlen im nächsten Jahr nach
achtjähriger Amtszeit nicht mehr antreten
werde. Zudem stellen sich die Vorstandsmitglieder
Fritz Waldspurger,
Ruedi Längweiler, Hugo Strupler und der
Rechnungsrevisor Ernst Dürr ebenso
nicht mehr zur Wahl. «Keiner von den
zurückgetretenen Vorstandsmitgliedern
geht aus Frust oder aus internen Gründen,
wir haben eine sehr, sehr tolle
Kameradschaft», betonte Welsch. Bei
der letzten Generalversammlung wählten
die 62 Stimmberechtigten bereits
Roland Reinhard einstimmig als Nachfolger
für den zurückgetretenen Rechnungsrevisor
Fredy Himmelberger und
genehmigten alle Traktanden ohne Gegenstimmen.
Im Anschluss an den offiziellen
Teil stellte Kurt Bär den Verein Rehkitzrettung
Thurgau vor und erklärte den
Ablauf eines Drohneneinsatzes. Der Re
Kurt Bär von der Rehkitzrettung Thurgau erklärte,
wie mit Drohne und Wärmebildkamera Rehkitze
aufgespürt werden.
Heinz Welsch, Präsident vom Verein Thurgauer
Jagdaufsicht, gab seinen Rücktritt zur nächsten
Generalversammlung bekannt.
ferent äusserte den Wunsch, dass in den
drei Forstbezirken jeweils eine Kontaktperson
bestimmt werde. Heinz Welsch
forderte von Bär hingegen eine Liste mit
verfügbaren Drohnenpiloten.
Bildbericht: Thomas Güntert
onen angeschlossen hat, bleibt ein Rätsel.
Nach Aussage von Johann Hofstetter
füllen die Zürcher Bälge in erster Linie
sein Lager. Die Skepsis gegenüber Kleidungsstücken
aus und mit Tierpelzen ist
nach wie vor hoch. Offensichtlich ist der
Zeitgeist nicht in der Lage, importierte
Pelze aus Qualzuchten von einem hochwertigen
einheimischen Naturprodukt
zu unterscheiden. Schade!
Am 29. Februar 2020 fand in der
Riedmühle Dinhard der traditionelle Zürcher
Fellmarkt statt, welcher einmal
mehr von Max Wiesendanger hervorragend
organisiert wurde. Das milde Wetter
vermochte zahlreiche Besucher, Jägerinnen
und Jäger anzulocken. Die vom
Restaurant Riedmühle bereitgestellten
Tische waren gut besetzt. Die Verkaufsstände
von Wildmetzger Ueli Wintsch,
Büchsenmacher Michael Vogt, Messermacher
Hanspeter Scheuble, Jagd Zürich,
und Felleinkäufer Johann Hofstetter
Max Wiesendanger, Organisator des Zürcher Fellmarktes,
ist sichtlich zufrieden.
Das diesjährige Ergebnis des Zürcher
Fellmarktes fiel bescheiden aus. Die Auffuhr
betrug nur mehr 155 Fuchsbälge
(Vorjahr 261), 9 Marderbälge (9) sowie
2 Dachsschwarten (3).
Der Markt für Fuchsbälge gibt Anlass
zur Sorge. Der Inlandbedarf stagniert auf
tiefem Niveau. Der Export nach Russland
ist wegen der Handelsrestriktionen der
Europäischen Union nicht mehr möglich.
Warum sich die Schweiz diesen Restriktiwurden
rege besucht. Nach deren Aussage
waren diese sehr zufrieden mit
dem Geschäftsgang. Der Zürcher Fellmarkt
2020 war in jeder Beziehung ein
erfolgreicher Anlass. Der nächste Zürcher
Fellmarkt findet am 27. Februar
2021 statt.
Bildbericht: Jürg Bay
Cornélia Amacker
und Martina Reifler-
Bächtiger von
JagdZürich
Michael Vogt hinter
seinem Verkaufsstand
82 JAGD & NATUR 5 l 20
5 l 20 JAGD & NATUR
83
Nah & Fern
SG: Biker, Förster, Jäger und Wildhut an einem Tisch
Am 10. Februar lud der Verein
«Lebensraum Rheintal» zur Podiums -
diskussion mit dem Thema «Natur
als Freizeitpark?» ein. Bekannterweise
haben die zahlreichen Aktivitäten
im Wald enorm zugenommen.
Die unterschiedlichen Nutzungsinteressen
unter einen Hut zu bringen,
ist schwierig und setzt Toleranz von
allen Seiten voraus.
Weitere Diskussionsthemen betrafen
etwa die Abschussquote beim Wild, Verbotstafeln,
einzelne Vandalen-Akte an
Beschilderungen und Schranken und
Verstösse gegen Fahrverbote. Martin
Grob: «Wo kein Kläger, kein Richter. Aber
woher kommt es, dass die Polizei beauftragt
wird, Wanderwege zu kontrollieren?
Im Rheintal müssen rund 60 000 bis
70 000 Menschen miteinander leben.
Wenn das auf vernünftige Art und Weise
nicht funktioniert, kommen irgendwann
die Polizei und die Staatsanwaltschaft
ins Spiel.»
Verbände und Vereine
Hochkarätige Podiumsteilnehmer diskutierten zu den zahlreichen Aktivitäten im Wald.
Der Anlass «Natur als
Freizeitpark?» stiess
auf riesiges Interesse.
Der Kronen-Saal in Marbach SG war
zum Bersten voll. Moderator Benno
Stadler, Präsident des Vereins «Lebensraum
Rheintal», durfte schätzungsweise
150 Personen begrüssen.
Zu Beginn stellte er die Podiumsteilnehmer
vor, welche ihre grundsätzlichen
Positionen zum Thema mit einem kurzen
Einstiegsreferat darlegten. An der
Diskussion nahmen Silvan Eugster (Wildhüter
SG Kreis 2), Martin Grob (Kantonspolizist
und Jäger), Philipp Näf (Regionalförster
WR2), Ueli Nef (Jagd- und
Fischereiverwalter Appenzell Innerrhoden),
René Zünd (Arbeitsgruppe Biken
im Wald) sowie Simon Zürcher (Forstrevier
Altstätten-Eichberg) teil.
Simon Zürcher, Revierförster Altstätten-Eichberg
und Jäger, brachte bereits
in seinem Eingangsstatement
zum Ausdruck, was sich erfreulicherweise
über alle Interessensgruppen hinweg
als verbindendes Element herausstellte:
«Es gilt, Rücksicht auf Tiere, Pflanzen
und Mitmenschen zu nehmen!» Im
Weiteren waren sich die Anwesenden
weitgehend einig, dass Verbote nicht
zielführend sind, sondern einzig ein
Miteinander auf Augenhöhe und mit gegenseitiger
Rücksichtnahme.
Natur ist keine rechtsfreie Zone
«Wir sind nur Gäste in der Natur», sagte
etwa Martin Grob. Er appellierte an einen
sorgsamen Umgang. Die Natur, so
der Jäger und Polizist weiter, sei keine
rechtsfreie Zone, in welcher sich jeder
nach Belieben bedienen könne. Im Gegensatz
zu Regionalförster Näf erkennt
Grob keine Grauzone in Bezug auf die
Wegbenutzung. Artikel 43 des Strassenverkehrsgesetzes
sei unmissverständlich:
«Die Wege sind klar klassifiziert. Biker
können auf Waldwegen fahren, auf
Fuss- und Wanderwegen haben sie
nichts verloren!»
Ueli Nef, Jagd- und Fischereiverwalter AI,
bei seinem Einstiegsreferat
Ueli Nef von der Jagd- und Fischereiverwaltung
Appenzell doppelte nach:
«Ja, das Gesetz gilt. Aber das ist auch
eine Frage der Politik, des Vollzugs, des
Geldes und der Priorisierung. Leider ist
der Vollzug bislang auf der Strecke ge
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blieben. Wer es anders haben will, muss
sich an die Politik wenden und Änderungen
erwirken.» «Da sind die Biker wieder
einmal schneller als die Politiker»,
schmunzelte Moderator Benno Stadler.
Er zeigte sich aber überzeugt, dass sich
95 Prozent aller Biker anständig und
rücksichtsvoll verhalten. Regionalförster
Philipp Näf rief dazu auf, die Vertreter
der verschiedenen Gruppierungen einzubinden.
Unmissverständlich tat er
kund, dass das Querwaldein-Fahren
nicht tolerierbar sei. Zunehmenden
Druck auf den Lebensraum Wald ortet
auch Wildhüter Silvan Eugster. Es gelte,
die Wildtiere zu schützen und die Störungen
möglichst gering zu halten.
Waldentwicklungsplan
Da bei einem geplanten Single-Trail von
St. Anton ins Rheintal zahlreiche Waldeigentümer
ihr Einverständnis geben müssen,
sei es nicht so einfach, das Vorhaben
zu realisieren. Ein Biker aus dem Publikum
wollte wissen, wie es mit dem Waldentwicklungsplan
stehe: «Es stockt. Wer
hält die Hand da drauf?» «Lebensraum
Rheintal», und darüber herrschte Einigkeit,
sei nun gefordert, dranzubleiben.
René Zünd von der «Arbeitsgruppe Biken
im Wald» zeigte sich grundsätzlich zuversichtlich:
«Eine Schwierigkeit ist natürlich,
dass drei Kantone involviert sind.» Und er
nahm seine Gilde selbst an der Nase und
bedauerte, dass nur wenige Biker bereit
seien, sich an vorderster Front für ihre Interessen
einzusetzen. Er rief öffentlich
dazu auf, sich zu organisieren und aktiv
einen Präsidenten zu suchen.
Interessen kanalisieren
Wildhüter Silvan Eugster griff erneut das
Thema Durchsetzung des Gesetzes auf:
«In den Wildruhezonen kann ich Bussen
aussprechen. Viel wichtiger aber ist es,
dass die Menschen verstehen, weshalb
sie sich nicht in diesen Zonen aufhalten
sollen!» Und es gelte grundsätzlich, die
unterschiedlichen Interessen zu kanalisieren.
Ueli Nef von der Jagd- und Fischereiverwaltung
Appenzell Innerrhoden
bestätigte, dass das Problem auch in seinem
Kanton bekannt sei: «Solche Projekte
stellen einen Eigentumseingriff dar.
Wenn die Waldbesitzer nicht einverstanden
sind, gilt es, das ohne Wenn und
Aber zu akzeptieren.» Der Vorschlag seines
Vorredners, René Zünd, Leute zu gewinnen,
die sich für ihre Sache einsetzen,
sei ein guter Ansatz, so Nef: «Wer etwas
erreichen will, muss sich einbringen und
die betroffenen Stellen einbinden.»
Störungen verursachen
Wildschäden
Ein Redner aus dem Publikum pflichtete
dem bei: «Formieren, dann erhalten wir
Gehör!» Sein zweites Votum war wohl
etwas ironisch gemeint: «Ich merke,
dass die Fronten verhärtet sind zwischen
Jägern im Auto und Bikern. Wie viele
Rehe sterben eigentlich wegen uns
Bikern?» Wildhüter Silvan Eugster erwiderte,
dass es um die vielfältigen Störungen
gehe, die wiederum Wildschäden
verursachten. Jäger haben einen Auftrag.
Und das Auto erleichtere oft diese Aufgabe.
«Der Wild-Lebensraum wird zusehends
kleiner und das Wild immer heimlicher»,
bedauerte Eugster. Es stimme
wohl, dass Rehwild als Kulturfolger sehr
anpassungsfähig sei. Dies gelte aber
nicht in der Nacht, und es gelte auch
nicht für sogenannte Kulturflüchter wie
etwa die Raufusshühner.
Toleranz und Anstand
Benno Stadler appellierte zum wiederholten
Mal an die gegenseitige Toleranz
und den Anstand. Und zwar betreffe das
nicht nur Biker, sondern auch Schneeschuhläufer,
Hundehalter oder auch
Drohnenpiloten: «Leider ist heute keiner
anwesend!» Der Präsident des Veloclubs
Altstätten doppelte nach: «Ich habe
wohlwollend zur Kenntnis genommen,
dass es nur miteinander geht. Es braucht
guten Willen von allen Seiten!» Ein Jäger
aus dem Publikum wandte sich an die
Biker: «Wir akzeptieren euch, aber bitte
akzeptiert ihr auch die geschützten Lebensräume!»
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Abschluss einer guten
Diskussionsveranstaltung
Gegen Schluss der Veranstaltung wurde
der Ton – wohl auch wegen der Wärme
im Saal – zwar etwas lauter, blieb aber
stets anständig und konsensorientiert.
Bis zuletzt hiess es von allen Seiten immer
wieder, es sei wichtig, vernünftig
und im Dialog zu bleiben. Moderator
Benno Stadler zitierte abschliessend
Simon Zürcher, dessen Votum er schon
am frühen Abend als gutes Schlusswort
festlegte: «Es gilt Rücksicht auf Tiere,
Pflanzen und Mitmenschen zu nehmen!»
Er dankte den Diskussionsteilnehmern
und dem Publikum und fasste zusammen:
«Es ist an der Zeit, einander
Verständnis entgegenzubringen und gemeinsam
am selben Strick zu ziehen».
Bildbericht: Markus Meier
Benno Stadler, Präsident
des Vereins «Lebensraum
Rheintal», moderierte
den anspruchsvollen
Informations- und
Diskussionsabend.
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Verbände und Vereine
SH: Schwarzwild und Jagdgegner sind grosse Herausforderungen
Stadtpräsident Sönke
Bandixen konnte in
Stein am Rhein rund
140 Personen zur
Generalversammlung
von Jagd Schaffhausen
begrüssen.
Ein paar Tage vor dem Corona-
Nothalt konnten die Schaffhauser
Jäger noch ihre Generalversammlung
abhalten.
Der Bund hatte bereits Veranstaltungen
über 150 Personen untersagt, als sich in
der Mehrzweckhalle «Schanz» in Stein
am Rhein 116 Weidmänner und -frauen
zur 137. Generalversammlung der Jagd
Schaffhausen trafen. Unter den 23 Gäs
Der Schaffhauser Regierungsrat Walter
Vogelsanger aus Beggingen geht jedes Jahr
einmal mit der Jagdgesellschaft Hemmental
auf Treibjagd.
ten war auch der Schaffhauser Regierungsrat
Walter Vogelsanger aus Beggingen,
der sich als Treiber der Jagdgesellschaft
Hemmental outete. Mit einer
Gedenkminute und den entsprechenden
Signalen der Jagdhorngruppe Munot
verabschiedete sich die Versammlung
von ihren verstorbenen Jagdkollegen
Robert Rahm aus Hallau und Bernhard
Bührer aus Stetten.
Die Jagdhornbläser
Munot umrahmten die
Generalversammlung
von Jagd Schaffhausen.
Bezüglich der bevorstehenden Abstimmung über die Teilrevision des Eidgenössischen Jagdgesetzes
haben sie das Heu nicht unbedingt auf der gleichen Bühne: Daniel Leu (links) vom Schaffhauser
Nein-Komitee und der Schaffhauser Jagdpräsident Werner Stauffacher.
Wildschweine machen
immer mehr Schäden
Bei der Generalversammlung nahm Jagd
Schaffhausen 17 der 20 Absolventen
der Jägerprüfung auf, die bestanden
hatten. «Ich hoffe, ihr könnt die Jagd
genauso geniessen, wie ich sie in den
letzten 44 Jahren genossen habe», sagte
Stauffacher. Die zusätzlichen Jungjäger
wird es in den 44 Schaffhauser Jagdrevieren
wohl auch brauchen, wo es im
letzten Jahr 170 Wildschadensmeldungen
mit einer Schadenssumme von
104 548 Franken gab. Es war der dritthöchste
Betrag, der seit der ersten
Schadensaufnahme ausbezahlt werden
musste, und seit 2013 gab es keine
Schäden mehr in dieser Höhe. Der kantonale
Jagd- und Fischereiverwalter
Patrick Wasem erwähnte den Abgang
von 650 Wildschweinen im laufenden
Jagdjahr und ermutigte die Jäger, die
Rekordstrecke noch zu knacken. Gegenüber
dem Vorjahr wurden 57 Wildschäden
mehr gemeldet und die Schadenssumme
erhöhte sich um rund
40 000 Franken. Die Wildschäden haben
insbesondere in den Wiesen zugenommen,
mit 53 000 Franken machen sie
über die Hälfte der Gesamtsumme aus.
«2017 waren die Schäden in den Wiesen
bis auf 30 000 Franken zurückgegangen»,
sagte Markus Gysel. Ende des Jahres
musste der Wilchinger Wildschadenschätzer
auch mehr Schäden im nicht
jagdbaren Schongebiet aufnehmen, die
mit 3000 Franken rund 500 Franken
über dem Vorjahr lagen. Beim Weizen
verdoppelte sich die Schadenssumme
auf 28 000 Franken. Die Schäden bei Rüben,
Raps, Kartoffeln und Erbsen fasste
Gysel mit rund 8000 Franken zusam
men. «Es gab auch Schäden beim Kürbisanbau,
und der Biber wird zunehmend
aktiv», sagte Gysel. Der langjährige Schadenschätzer
bedankte sich bei den
Jägern für das gute Einvernehmen, bedauerte
aber auch, dass die Zusammenarbeit
mit den Bauern nicht immer
klappt. Er erwähnte, dass die Schaffhauser
Jagd und der Schaffhauser Bauernverband
vereinbart haben, dass Wild
Der langjährige Wild schadenschätzer Markus
Gysel aus Wilchingen tritt zum Ende des Jahres
zurück.
schadensmeldungen spätestens zwei
Tage vor der Ernte erfolgen sollten. «Es
kann nicht sein, dass man zwei Stunden
vor dem Maishäcksler zum Abschätzen
kommen muss», sagte Gysel. Zum
Schluss gab er bekannt, dass er Ende des
Jahres das Amt des Wildschadenschätzers
abgeben wird und einen geregelten
Übergang mit der Nachfolge anstrebt.
Schiessanlage Siblingen
muss saniert werden
Daniel Leu informierte seine Jagdkollegen
darüber, dass die Jagd- und Sportschützen
Kurztal Siblingen das Schiessstandgebäude
sanieren wollen. Nun
gehe es darum, die finanziellen Mittel zu
beschaffen. Für die Sanierung von Dach,
Fenster, Elektroinstallationen und Heizung
fallen rund 165 000 Franken an.
Um den weiteren Betrieb sicherzustellen,
soll die Anlage zudem mit einem
Munitionsaufbewahrungscontainer und
einer zusätzlichen Wurfmaschine bedarfsgerecht
ausgebaut werden. Leu
bemerkte, dass der Sportfonds maximal
20 % des anrechenbaren Betrages bezahlt,
was rund 40 000 Franken entspricht.
Zur Finanzierung werden Spendengesuche
an Regierung, Gemeinden
und Firmen gestellt. Zudem sind in der
Finanzierungsplanung rund 50 000 Franken
veranschlagt, die von den Jägern
kommen sollen. Von der Steuerbehörde
liegt bereits eine Bescheinigung vor,
dass 80 % vom Spendenbeitrag von den
Steuern abgezogen werden können. Leu
bemerkte, dass die Jagdschiessanlage in
Embrach bereits geschlossen ist und in
Siblingen künftig auch ein Zulauf aus
dem Kanton Zürich und später auch aus
dem Thurgau zu erwarten ist. «Wir werden
in Schaffhausen nie mehr einen
Schiessstand haben, wenn dieser zugeht»,
fügte der Jagdpräsident Werner
Stauffacher hinzu.
Bildbericht: Thomas Güntert
In Stein am Rhein
trafen sich 116 Jägersleute
der Jagd Schaffhausen
zur Generalversammlung.
Jagdgesetz: längst
nicht alle einverstanden
Die Teilrevision des Eidg. Jagdgesetzes,
über die dieses Jahr abgestimmt wird,
und gegen welche die Gegner bereits
das Referendum ergriffen haben, war
das bri sante Thema der Generalversammlung.
Für Daniel Leu vom Schaffhauser
Nein-Komitee ist das neue Gesetz
missraten. Er bemerkte, dass es bei
der Teilrevision ursprünglich um den
Wolf gegangen sei, womit auch die
Naturschutzorga nisationen einverstanden
gewesen wären. Leu kann nicht verstehen,
dass Jagd Schweiz mit der
Schweizerischen Arbeitsgemeinschaft
für die Berggebiete und dem Schweizerischen
Bauernverband eine Ja-Kampag
Urs Liniger kam extra von Solothurn nach Stein
am Rhein und richtete an die Jäger den Appell, für
die Teilrevision des Eidgenössischen Jagdgesetzes
zu stimmen.
ne unterstützt. Den Berggebieten gehe
es mittlerweile um Tourismus- und Wirtschaftsförderung.
Urs Liniger war extra
aus Solothurn angereist, um die Haltung
von Jagd Schweiz zu erläutern. Vom neuen
Gesetz erhofft er für die Jäger eine
Verbesserung der Sicherheit und der
handwerklichen Kompetenz. Bei einer
Ablehnung erwartet er hingegen eine
Der Schaffhauser Jagdpräsident Werner
Stauffacher unterstützt die Teilrevision des
Eidgenössischen Jagdgesetzes.
Neuauflage mit zusätzlichen Einschränkungen
für die Jäger. «Am Ende des Abstimmungstages
wird sich dann eine
Gruppe zusammensetzen, um an einer
neuen Version herumzubasteln», sagte
Liniger. Zustimmung bekam er vom
Schaffhauser Jagdpräsidenten: «Der Vorstand
plädiert eher für die Ja-Parole»,
betonte Werner Stauffacher.
Rote Fährte Sense RFS
Offene Schweissprüfung 500 m und 1000 m
gemäss Richtlinien der Arbeitsgemeinschaft für das Jagdhundewesen
Datum: Samstag, 18. Juli 2020
Ort:
Raum Gurmels – Liebistorf FR
Organisator: Rote Fährte Sense RFS
Fährten:
500-m-Fährte
1000-m-Fährte
(Bedingung für 1000-m-Fährte, bestandene 500-m-Schweissprüfung
nach Richtlinien der AGJ/TKJ)
Anlage der Fährte: Fährtenschuh und 1dl Schweiss
alles vom Rehwild
Anmeldeschluss 30. Juni 2020
Anmeldeformular erhältlich bei:
Philippe Volery, Obmann,
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86 JAGD & NATUR 5 l 20
5 l 20 JAGD & NATUR
87
Nah & Fern
Jägerverein Toggenburg: Präsident Köbi Rutz tritt zurück
Am Freitag, 14. Februar 2020,
fand in der Krone Lichtensteig die
79. Hauptversammlung des Jägervereins
Toggenburg statt. Sie wurde
letztmals vom scheidenden Präsidenten
Köbi Rutz geleitet. Als seinen
Nachfolger haben die Mitglieder
Stephan Schädler, den bishe -
r igen Hunde-Obmann, gewählt.
Als neuer Hunde-Obmann wurde
Paolo De Carli bezeichnet.
Cornelia Arens, KLICKFaszination
CIC: Jagdreisen verschieben,
nicht absagen – Solidarität zeigen!
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Luchsin Isis wurde im Kanton St.Gallen eingefangen und anschliessend in den Pfälzerwald umgesiedelt.
CIC-Präsident George Aman
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Köbi Rutz wurde mit
grossem Applaus
und Dankesworten
als Präsident des JVT
verabschiedet.
Markus P. Stähli
Der abtretende Präsident hielt im Jahresbericht
2019 fest, dass die geltende
Jagdgesetzgebung eigentlich ein gutes
Gesetz gewesen sei. Es enthält aber einige
unbefriedigende Kernpunkte, welche
diskutiert und verbessert werden
müssen. Insbesondere betrifft dies die
Revierbewertung, die Reviervergabe und
ausgewählte Themen zur kantonalen
Jagdverordnung. Die Vorstände der Jägervereine
können zeitnah zu den Vorschlägen
von Revierjagd St. Gallen eine
Stellungnahme abgeben.
St.Galler Luchse
Für das Luchs-Auswilderungsprojekt
im Biosphärenreservat Pfälzerwald in
Deutsch land konnte zum dritten Mal erfolgreich
ein Luchs in St. Gallen gefangen
und anschliessend in den Pfälzerwald
umgesiedelt werden.
Beim letzten Fotofallen-Monitoring in
der Nordostschweiz wurde erklärt, dass
die Dichte der Luchse im Tössstock angestiegen
sei und im Gebiet Speer,
Churfirsten und Alvier gesunken ist. Im
Toggenburg, so Köbi Rutz, sei nach seinem
Erachten die Anzahl der Luchse im
Gegensatz zu anderen Orten gestiegen.
Weiter führte er aus, dass seine Stellungnahme
im Dezember 2019 zur Luchssituation
leider ganz anders dargestellt
und kommuniziert worden sei. Dies
führte natürlich zu einigen Diskussionen.
Dabei entschuldigte er sich bei den Jägerinnen
und Jägern, welche er diesbezüglich
verärgert habe.
Drohnenpiloten und
Retter aus den eigenen Reihen
Mittels einer Sammelaktion von Revierjagd
St.Gallen bei allen Jägerinnen, Jägern
und Gönnern sollen die finanziellen
Mittel zusammengetragen werden, damit
zehn Drohnen mit Wärmebildkameras
angeschafft werden können. In einem
Ausbildungskurs werden im Frühjahr
2020 Drohnenpiloten und Retter,
wenn möglich aus den Jagdgesellschaften,
in der Handhabung der Technik
und Organisation der Kitzrettung aus der
Luft ausgebildet. In der Setzsaison 2020
im Mai/Juni sollen möglichst viele Droh
nen und Bedienungspersonal zur Verfügung
stehen, um gegen das unnötige
Tierleid vorzugehen. Eine Drohne kostet
rund Fr. 6000.–. Die Sammelaktion hat
zum Ziel, die benötigte Summe von
Fr. 60 000.– für die zehn Drohnen zusammenzubringen.
Abschied und Erreichung
eines gesteckten Zieles
Bruno Damann, Regierungsrat, und
Peter Weigelt, Präsident von Revierjagd
St.Gallen, bedankten sich bei Köbi Rutz
für seinen unermüdlichen Einsatz für die
Jagd im Toggenburg. Unter grossem Applaus
der 113 Mitglieder wurde der abtretende
Präsident verabschiedet.
Köbi Rutz bedankte sich für die Dankesworte
und den grossen Applaus. Zum
Schluss erwähnte er, dass sein ursprünglich
gestecktes Ziel von 280 Vereinsmitgliedern
im Jägerverein Toggenburg mit
nun 16 Neumitgliedern erreicht werden
konnte. Als letzte Amtshandlung in der
Funktion als Präsident beendete Köbi
Rutz die Versammlung, um anschliessend
das feine Nachtessen gemeinsam
geniessen zu können.
Bildbericht: Peter Baumann, Aktuar JVT
In diesen äusserst unsicheren Zeiten
steht der CIC allen zur Seite, die auf die
eine oder andere Weise von der globalen
Covid-19-Pandemie betroffen sind.
Insbesondere stehen wir zu unseren
Partnern, unseren Freunden und zu den
Dorfgemeinschaften in den Jagdgebieten,
und zu all jenen, die die Wildtiere als
Naturressourcen nutzen und erhalten.
Vor allem stehen wir auch zu jenen, deren
Leben und Lebensunterhalt von
Wildtieren abhängt, einschliesslich der
indigenen Völker, der Hegegemeinschaften,
der Berufsjäger, der Fährtensucher,
der Jagdreiseveranstalter und der Anbieter
von Wildtiertourismus.
Da die Kunden ihre gebuchten Jagden,
Fotosafaris oder andere Reisen zum
Naturerleben nicht wie ursprünglich geplant
wahrnehmen können, sind die Folgen
für viele Einzelpersonen und ihre
Familien gravierend. Alle sind davon betroffen,
und viele sehen einer ungewissen
Zukunft entgegen. Da die Lebensgrundlagen
der Menschen in Gefahr sind
und die Ernährungssicherheit gefährdet
ist, könnte der Schutz der Wildtiere für
viele Regierungen weniger wichtig werden.
Gleichzeitig sind die Wildbestände
durch zunehmende Wilderei und illegalen
Handel wachsenden Risiken ausgesetzt.
Wir bitten alle Jäger und andere Wildtier-Touristen,
sich mit ihren Jagdreiseveranstaltern
und Anbietern in Afrika, Europa,
Amerika, Asien und der Pazifikregion
in Verbindung zu setzen und ihre Buchungen
nach Möglichkeit zu verschieben,
anstatt sie zu stornieren. Dies wird
den lokalen Gemeinden, den Tourismusfirmen,
den Berufsjägern und ihren Angestellten
sowie den Jagdreiseveranstaltern
zumindest das Gefühl geben, nicht
allein gelassen zu werden. Es gibt ihnen
auch die Möglichkeit, vorausschauend
für die Zeit nach der Krise zu planen und
einen möglichen Ausweg aus der gegenwärtigen
Notlage zu sehen.
George Aman, CIC-Präsident
im Namen der gesamten Mitgliedschaft
des CIC
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4. ÖFFENTLICHES JAGDSCHIESSEN
in CRAPPA NAIRA, ALVANEU
Samstag 08. August 2020
08:00 Uhr - 16:00 Uhr
ab Kaliber .222
Das Absenden wird im Anschluss an das Jagdschiessen
im Schützenhaus Crappa Naira durchgeführt.
Mindestens 1/5 der Schützen erhalten eine Naturalgabe.
Unter allen teilnehmenden Schützen des Hochjagdstiches,
wird im Anschluss nach dem Absenden ein Hochjagdpatent ausgelost.
Der Hochjagdstich wird ohne Probeschuss absolviert.
- Fuchs 100m:
- Reh 100m:
- Gams 100m:
- Gams 150m:
- Keiler 50m:
2 Schuss liegend frei, einzeln gezeigt
2 Schuss stehend angestrichen, einzeln gezeigt
2 Schuss sitzend frei, einzeln gezeigt
2 Schuss liegend frei, einzeln gezeigt
2 Schuss stehend frei, einzeln gezeigt
Der Niederjagdstich wird ohne Probeschuss absolviert.
- Passe à 6 Schuss, max. 6 Punkte pro Schuss
- Vorderer Teil 3 Punkte
- Mittlerer Teil 2 Punkte
- Hinterer Teil 1 Punkt
Auflösung des Kreuzworträtsels
aus der letzten Ausgabe April 2020
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Stichkosten:
Hochjagd 50.-
Niederjagd 22.-
Jagdmeister 65.-
Gruppenstich 20.-
Jagdmeister wird der Schütze oder die Schützin mit der höchsten Punktezahl aus dem Hochjagd- und Niederjagdstich.
KORRIGENDA: und begrüssen Sie freudig ab dem 10. 01. 2017
Im Nachruf von Augustin und und WIR begrüssen unseren begrüssen Krämer
SIND
neuen Sie Sie freudig sel. Geschäftsräumlichkeiten
freudig (J&N
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ab ab dem 2020/4) dem 10. 10. 01. ist 01. 2017 leider 2017 der
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begrüssen neuen
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Waffen Waffen Unser Pauli, neuer Pauli, Standort: Rennweg 2, 2, 5606 5606 Dintikon
Die Redaktion
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Wir gratulieren
Zum Gedenken
Im Mai
Ladys first
Nelly Inderkum, Stettlen, 12. 5.*
Johanna Scancalepore, Hallwil, 13. 5.*
Elisabeth Rupp, Oberstammheim, 15. 5.*
Huldi Bosshard, Wald ZH, 22. 5.*
Zum 60. Geburtstag
Ruedi Affeltranger, Reinach, 8. 5.*
Zum 70. Geburtstag
Andreas Bieri, Rohrbach, 3.5.*
Ewald Sigrist, Möhlin, 6. 5.
Samuel Ramseier, Niederglatt, 31. 5.*
Zum 71. Geburtstag
Samuel Kaderli, Lotzwil, 6. 5.*
Hansueli von Gunten, Interlaken, 9. 5.*
Zum 72. Geburtstag
Hanspeter Wyssen, Achseten, 19. 5.*
Charly Ender, Turbenthal, 21. 5.*
Zum 74. Geburtstag
Hugo Walker, Oberweningen, 13. 5.*
Fritz Kohler, Bauma, 20. 5.*
Salvatore Puglia, Genf, 22. 5.*
Röbi Obrist, Möhlin, 27. 5.
Ernst Gernacher, Winkel, 28. 5.*
Zum 75. Geburtstag
Franz Christen, Luthern, 3. 5.*
Zum 76. Geburtstag
Norbert Winter, Adliswil, 19. 5.
Heinz Mutti, Selzach, 21. 5.
Zum 77. Geburtstag
Heinrich Merz, Aarau, 13. 5.*
Zum 78. Geburtstag
Fredy Kuster, Pfeffikon, 25. 5.*
Zum 79. Geburtstag
Willi Blaser, Möhlin, 15. 5.
Christian Schmassmann, Arlesheim, 18. 5.*
Werner Hollenstein, St. Gallen, 22. 5.*
Jagen in der Schweiz – Lösungen zu den Prüfungsfragen (Seiten 68/69)
Antwort 1
b, d, e
Bemerkung zu c: Es verhält sich genau umgekehrt.
Für die Wohnungshaltung bestehen in
der Schweiz keine Vorschriften.
Antwort 2
a, c, d,
Bemerkung zu e: Diese Ansicht ist veraltet.
Es gibt verschiedene gute Gründe,
die Fütterung adulter Hunde auf zwei Mahlzeiten
zu verteilen.
Antwort 3
a, c, e, f (alle langhaarigen und gewisse
rau-/drahthaarige Rassen)
Antwort 4
a) – Ohrenreinigung
– Zahnsteinentfernung (Mundgeruch!)
– überlange Krallen schneiden
b) Staupe, Hepatitis, Leptospirose, Parvovirose,
Zwingerhusten
c) Tollwutimpfung
Antwort 5
Endoparasiten: Spulwürmer (v. a. bei Welpen),
Bandwürmer
Ektoparasiten: Flöhe, Läuse, Zecken, Milben
Antwort 6
a) Apathisches Verhalten, Appetitlosigkeit,
ständiges Trinken, heisse und trockene
Nase, Husten, wiederholtes Erbrechen,
andauernder Durchfall, Augen- und/oder
Nasenausfluss. Im Zweifelsfall stets den
Tierarzt aufsuchen.
b) Fieber messen. Über 39° bedeuten
Fieber. Tierarztbesuch in einem solchen
Fall unerlässlich.
Antwort 7
c
Antwort 8
a, b, c, e, f
Bemerkung zu d: Erziehung ohne Bestrafung
gibt es nicht, aber sie steht nicht (wie früher)
als Erziehungsmittel an erster Stelle. Das Erziehungsziel
soll vorwiegend durch Belohnung,
durch positive Erfahrungen des Hundes
erreicht werden (= positive Bestärkung),
dagegen möglichst wenig durch eine negative
Erfahrung bei Falschverhalten (= negative
Bestärkung).
Antwort 9
– Fachwissen
– Einfühlungsvermögen
– Geduld
– Beharrlichkeit/Konsequenz
– Durchhaltevermögen/Ausdauer
– Zielstrebigkeit/gesundes Mass an Ehrgeiz
– Selbstbeherrschung
– Improvisationsvermögen
Zum 80. Geburtstag
Hans Lang, Wettswil, 12.05.*
Zum 84. Geburtstag
Heinrich Schiesser, Diesbach, 5.5.
Zum 86. Geburtstag
Jakob Abderhalden, Stettfurt, 2.5.
* Der Schweizer Niederlaufhund- und
Dachsbracken-Club gratuliert seinen Mitgliedern
ganz herzlich zum Geburtstag.
Wollen Sie einem Jagdkameraden
zum Geburtstag (ab 60) gratulieren?
Wir bringen den Hinweis gerne gratis,
wenn Sie die Angaben (Name, Vorname,
Wohnort, Geburtstag und -jahr) bis
Anfang des Vor monats schriftlich an
die Redaktion übermitteln:
JAGD&NATUR, Rehweg 6,
9472 Grabs, redaktion@jagdnatur.ch
Antwort 10
– Leistungen sind nur anhand festgelegter
Massstäbe (Prüfungsordnungen) messbar.
– Prüfungen machen Leistungen und
Leistungsfähigkeit verschiedener Hunde
miteinander vergleichbar.
– Prüfungsordnungen legen die Anforderungen
fest, auf welche zielgerichtet hingearbeitet
werden kann/soll/muss.
– Prüfungen sind für eine Leistungszucht
unabdingbar.
– Wenn der Gesetzgeber für manche jagdlichen
Tätigkeiten entsprechend ausgebildete
Hunde verlangt, müssen deren
Fähigkeiten nach festgelegten Regeln
geprüft werden können.
– Eine erfolgreiche Prüfung ist der Lohn
(für den Hundeführer) für eine monatelange
Vorbereitung und zugleich Motivation,
die nächsthöhere Prüfung in Angriff
zu nehmen. Zudem gibt es kaum einen
Hund, der, wenn richtig geführt, nicht mit
viel Freude arbeitet.
– Es muss ja nicht alles, was man mit dem
Hund an Fertigkeiten erreicht, später in
der Praxis auch Anwendung finden. Allein
schon die intensive Zusammenarbeit von
Hund und Hundeführer kann für beide
Teile sehr bereichernd sein. Und letztlich
mehr zu können, als unbedingt notwendig
ist, hat noch niemandem geschadet.
Willy Schmid
1949–2019
Am 15. November 2019 ist unser Freund Willy Schmid nach
einer schweren Herzoperation und fünf Tagen Hoffen und
Bangen für uns alle unerwartet verstorben. Willy wurde am
4. März 1949 in die Kleinbauernfamilie Adolf und Anna
Schmid-Krüttli geboren. Schon mit 14 Jahren verlor er seinen
Vater durch einen Unfall und führte zusammen mit seiner
Mutter den kleinen Landwirtschaftsbetrieb bis zur Rekrutenschule
weiter. Er absolvierte eine Lehre als Forstwart
und war dann einige Jahre im Forst in Möhlin tätig. Dort begegnete
er seiner geliebten Ruth. Die beiden heirateten im
Oktober 1973 und bezogen das umgebaute Elternhaus in
Herznach. Der Familie wurden drei Kinder geschenkt: Martina,
Reto und Jasmin. Ihnen war Willy ein überaus besorgter
und liebevoller Vater. Sein ganzer Stolz war seine Familie,
und er war glücklich, als er nach der Pensionierung seine
Liegenschaft zusammen mit den mittlerweile erwachsenen
Kindern in ein Vierfamilienhaus umbauen konnte und er so
seine Liebsten immer in der Nähe hatte.
Über 30 Jahre war Willy ein äusserst zuverlässiger, treuer
Mitarbeiter und geschätzter Chauffeur im Kieswerk Schwarb
AG, später Holcim AG, in Eiken. In der Freizeit galt seine Passion
ganz der Jagd. Nach seiner Jagdausbildung trat Willy
Schmid 1992 als Jagdaufseher in die Jagdgesellschaft Herznach
ein. 1994 wurde er als Pächter aufgenommen und ab
2016 übte er die Jagdleitung aus. Willy lebte für die Jagd, ja
er verkörperte diese in Herznach wie kein Zweiter. Sein Revier
kannte er wie seine Hosentasche. Die Hege und Pflege
des Wildes lagen ihm am Herzen. Viele Nachtstunden opferte
er für die Bejagung des Schwarzwildes oder zur Bergung
von Fallwild. Im Frühjahr engagierte er sich für die Rettung
der Rehkitze vor dem Mähtod. Seine Familie, insbesondere
seine Frau Ruth, unterstützten ihn bei seinen jagdlichen Aufgaben
nach Kräften. Als gelernter Forstwart kannte er jeden
Baum und Strauch. Viele Jagdlehrlinge durften sich sein Wissen
zunutze machen. Willy war ein gern gesehener Gast auf
vielen Jagden im Fricktal, er kannte das ganze Fricktal und
das Fricktal kannte ihn. Mit guten Freunden genoss Willy in
den letzten Jahren die Hirschjagd während der Brunft und
im Winter im Erzgebirge in Tschechien. Dort hatte es ihm
speziell der Wald angetan.
Während mehrerer Jahre chauffierte Willy die Jägerinnen
und Jäger zuverlässig und sicher zu den Schiesskursen der
Frankonia in der Schiessanlage Graf Stauffenberg in Amerdingen
(Bayern). Er schätzte die Kameradschaft, das gesellige
Beisammensein und das Schiesstraining.
Willy, wir vermissen dich! Deine Kameradschaft,
deine grosse Hilfsbereitschaft und dein verschmitztes
Lächeln werden uns unvergesslich bleiben.
Dein Jagdkamerad Hansueli Herzog, Wittnau,
mit Freunden im Fricktal, im Revier Pstruzi (CZ),
Kursleitern und Teilnehmern aus Amerdingen sowie
der Jagdgesellschaft Herznach
5 l 20 JAGD & NATUR
93
Wann & Wo
Veranstaltungen
Tag & Nacht
Mai
Liebe Leserinnen und Leser
Aufgrund der Empfehlungen des Bundes und
der Kantone finden infolge Corona-Pandemie
zahlreiche Veranstaltungen nicht statt
bzw. wurden auf einen späteren Zeitpunkt
verschoben. Nachstehende Termine veröffentlichen
wir deshalb ohne Gewähr.
Wir bitten um Verständnis und wünschen
in dieser schwierigen Zeit alles Gute und
beste Gesundheit!
Jagdhundewesen /
Prüfungen
Rollende Agenda der Hundeprüfungen auf
www.ag-jagdhunde.ch
Jagdschiessen
12. Juni
Seltisberg BL: 5. Pirschgang auf dem
Seltisberg, Schiessplatz Seltisberg,
13.30 – 20 Uhr, Mitglieder JagdBL: CHF 20.–,
Nichtmitglieder: Fr. 35.– (inkl. Schrot -
muni tion für Rollhasenpasse), Festwirtschaft
mit Grill, Kontakt: Sabine Hänni,
Tel. 079 501 04 00,
E-Mail: schiesskommission@jagdbaselland.ch
12./13. Juni
Vättis SG: Jagdschiessen der Jägervereinigung
Sarganserland, Fr: 13.30 – 20 Uhr,
Sa: 9 –16 Uhr, attraktiver Gabentempel,
jeder Teilnehmer erhält einen Naturalpreis,
Infos: www.jagd-sarganserland.ch
19./20. Juni
Klöntal GL: Klöntaler Jagdparcours,
Jagdschiessanlage Vorauen, hinten am See,
Schiesszeiten: Fr: 15 – 20 Uhr. Sa: 9 –16 Uhr,
Rangverlesen ab 17 Uhr. Programm:
Reh, Gams und Fuchs je ein Schuss
10er-Wertung. Laufender Keiler 2 Schüsse
5er-Wertung. Laufender Hase 2 Schuss
12 Pt., 3 Tauben aus 3 Standorten 6 Pt.
Jubiläen
26. September
Baar ZG: 100 Jahre Zuger Kantonaler
Patentjägerverein, Waldmannhalle. Viele
jagdliche Attraktionen können bewundert
werden. Ein Besuch lohnt sich.
Hubertusmessen
und -konzerte
16./17. Mai
Escholzmatt LU: Jagdhornbläserjubiläen:
40 Jahre Hubertusbläser Escholzmatt
und 20 Jahre Entlebucher Gämsjäger
1. Juni
Seengen AG: Schlosskonzert auf Wasserschloss
Hallwyl, Jagdhornbläser Hallwyl,
Beginn: 10.30 Uhr, mit anschliessendem
Apéro. Auf www.jagdhornblaeser-hallwyl.org
erfahren Sie, ob das Konzert durchgeführt
werden kann oder nicht.
17. Oktober
Sarmenstorf AG: Hubertusgottesdienst
mit den Jagdhornbläsern Hallwyl,
kath. Kirche, Beginn: 17.30 Uhr
18. Oktober
Nebikon LU: Hubertusmesse mit der
Jagdgesellschaft Santenberg und den
Luzerner Jagdhornbläsern «Auerhahn»,
Pfarrkirche, Beginn: 10 Uhr
29. November
Lützelflüh: Hubertusmesse mit den
Diana Jagdhornisten Burgdorf, Kirche,
Beginn: 9.30 Uhr
SONNE
MOND
TAG AUFGANG UNTERGANG AUFGANG UNTERGANG
1. 06:10 20:37 12:53 3:29
2. 06:08 20:38 14:10 4:03
3. 06:07 20:40 15:29 4:32
4. 06:05 20:41 16:49 04:59
5. 06:04 20:42 18:10 05:24
6. 06:02 20:44 19:32 05:49
7. 06:01 20:45 20:54 06:17
8. 06:00 20:46 22:15 06:49
9. 05:58 20:48 23:30 07:27
10. 05:57 20:49 --- 08:12
11. 05:55 20:50 00:36 09:06
12. 05:54 20:52 01:31 10:07
13. 05:53 20:53 02:15 11:12
14. 05:52 20:54 02:50 12:18
15. 05:50 20:55 03:19 13:23
16. 05:49 20:57 03:42 14:27
17. 05:48 20:58 04:03 15:30
18. 05:47 20:59 04:22 16:33
19. 05:46 21:00 04:41 17:35
20. 05:45 21:01 05:01 18:39
21. 05:44 21:02 05:22 19:44
22. 05:43 21:04 05:47 20:50
23. 05:42 21:05 06:16 21:56
24. 05:41 21:06 06:52 22:59
25. 05:40 21:07 07:36 23:57
26. 05:39 21:08 08:30 ---
27. 05:38 21:09 09:33 00:48
28. 05:37 21:10 10:42 01:31
29. 05:37 21:11 11:56 02:06
30. 05:36 21:12 13:13 02:36
31. 05:35 21:13 14:30 03:02
1. 05:35 21:14 15:48 03:27
2. 05:34 21:15 17:07 03:51
3. 05:34 21:15 18:27 04:16
4. 05:33 21:16 19:48 04:45
5. 05:33 21:17 21:05 05:19
Michael Breuer
Quelle: lid.ch
94 JAGD & NATUR 5 l 20
Lösen & Gewinnen
Preisrätsel
Impressum
JAGD&NATUR
Das Schweizer Jagdmagazin
VORSCHAU
Juni 2020
Bund,
Zusammenschluss
Altersruhegeld
Kurzschrift
(Kzw.)
kleines
Lasttier
junges
Reh
ein
Balte
ohne
Inhalt
Zahlungsmittel
stehendes
ugs.:
Binnengewässer
wackelnd
gehen
Ort im
Kanton
Luzern
Tritt des
Schalenwildes
schwarzer
Kohlenstoff
vertraulich,
im
engsten
Kreis
Fluss
zur
Rhone
1
etwas,
das sich
europ.
dem Auge
Kultur-
Westgermane
darbietet
TV-Kanal
Vögel
(Biologie)
germanische
Gottheit
Wellenschlag
am Meer
meist
ungiftige
Schlange
traben
Handy-
Zusatzprogramm
(Kzw.)
Griff;
Stängel
8 Gerät
7
4
niederl.
Fürstengeschlecht
genuesischer
Seeheld
(Andrea)
2
Getreide
Töpfermaterial
Vornehmtuer
nordamerik.
Wapitihirsch
Dreschabfälle
Weinbauer
italienisch:
Liebe
Teil des
Gesichts
Assel
(Zoologie)
Pflanze
mit fleischigen
Blättern
Wildwest-
Legende:
«Buffalo
...»
liches
Gesäuge
beim
Rehwild
auch,
desgleichen
getrocknetes
Gras
rumän.
Währungseinheit
landwirtschaft-
Einzelvortrag
in der
Musik
männlicher
Nachkomme
Kuhantilope
Zündschnur
impulsiv,
ungeplant
Männername
Marderhund
ital.
Geigenbauerfamilie
afrikanisches
Wildpferd
Rennschlitten
Spielbankangestellter
Materialsplitter
ausgenommen,
frei von
9 3
Waldrebe
schnelles helle
Reitdromedar
in ums
Haare
Nordafrika Weidloch
afrikanische
Raubkatze
Windschattenseite
e.
Schiffs
LÖSUNG:
1 2 3 4 5 6 7 8 9
Bitte keine Briefe: Die Gewinner werden ausgelost und
direkt benachrichtigt. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.
Vereinigung
mehrerer
Stücke
franz.
unbestimmter
Artikel
vom
Üblichen
abweichend
Nutztiere
chinesischer
Kochtopf
in
Richtung,
nach
langer,
dünner
Speisefisch
Meeressäugetier
(Mz.)
unnötig
lange
Strecke
5
Senke
im
Gelände
6
ständig,
dauernd
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Zubehörteilen von Lava finden Sie unter: www.la-va.com
erhöhen,
auszeichnen
Zitterpappel
spanisch:
brit.
Hurra!,
Autor:
Los!, Auf!
...
Follett
Einsendeschluss:
13. Mai 2020 (Poststempel)
Preise
1. Preis: Ein Lava-Profi-Vakuumiergerät
V.300 ® Premium
2./3. Preis: Ein JAGD& NATUR-
Jagdmesser
4./5. Preis: Je ein Jagdbuch
So nehmen Sie an der Verlosung teil
Senden Sie das Lösungswort mit Ihrer
vollständigen Adresse auf einer Postkarte an:
Redaktion JAGD&NATUR, Rehweg 6, 9472 Grabs
oder per E-Mail an jagdraetsel@jagdnatur.ch
Lösungswort: Balzarie
Gewinner des April-Preisrätsels
1. Preis: Andreas Böhni
Weinstrasse 10, 6285 Hitzkirch
2. Preis: Thomas Müller
Zugerstrasse 86, 6318 Walchwil
3. Preis: Willi Bürkler
Via Murschetg 92, 7032 Laax
4. Preis: Theresia Schuster
Wilerstrasse 33b, 9602 Bazenheid
5. Preis: Hansueli Meier
Dorfstrasse 8, 8556 Illhart
Verlag:
JAGD & NATUR Medien AG
Zentrum Staldenbach 7,
CH-8808 Pfäffikon SZ
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nur an die Redaktion senden.
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Dr. Martin Merker, Peter Pulver,
Mario Theus, Peter Vonow,
Peter A. Widmer
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Ausland auf Anfrage, Einzelpreis Fr. 10.–
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JAGD & NATUR erscheint monatlich.
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• Schweizer Niederlaufhund- und
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David Clavadetscher
Forstackerstrasse 2a
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Schweizer Niederlaufhundund
Dachsbracken-Club
Präsident: Marc Beuchat
Flühliweg 10
CH-3624 Goldiwil (Thun)
Tel. +41 (0)79 216 70 15
Sekretariat: Tel. +41 (0)41 480 20 55
Schweizerischer Club für
Deutsche Jagdterrier
Präsident: Roger Bisig
Grossbachstrasse 62
CH-8841 Gross
Tel. P: +41 (0)55 412 31 20
Tel. M: +41 (0)79 239 62 94
Schweizerischer
Schweisshund-Club SSC
Präsident: Leo Thomann
Boter 1, CH-7464 Parsonz
Tel. G: +41 (0)81 684 33 79
Tel. M: +41 (0)79 405 96 73
E-Mail: leo.thomann@bluewin.ch
Redaktionsschluss
Juniheft: 1. 5. 2020
Anzeigenschluss
Juniheft: 5. 5. 2020
Gütesiegel Q-Publikation –
Fach- und Spezialpresse
mit geprüfter Qualität.
Publizistisch unabhängig –
inhaltlich kompetent.
Ihr nächstes JAGD& NATUR
erscheint am 22. 5. 2020
Nach den Frühjahrsstürmen
Herausforderungen für die Jäger
Wild unter
der Lupe
Ein, zwei, drei,
vier Mägen
Rafal Lapinski
Hubert Zeiler
Altersbestimmung
beim Reh
Zahnabnutzung und
Nasenscheidewand
Rehwildhege
und Bockjagd
mit Herzog Albrecht
von Bayern
Matthias Meyer
Neuigkeiten
und Tests aus
den Bereichen
Waffen, Optik
und Bekleidung
Beatrix Sternath
96 JAGD & NATUR 5 l 20
Änderungen sind aus aktu ellen oder organi sa torischen Gründen möglich.
Blattsch(l)uss
Rubrik
Ihr Büchsenmacher
in der Region
Thema
AARGAU
GLARUS
THURGAU
ZUG
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Hintermättlistrasse 4
5506 Mägenwil
Telefon: 062 896 07 07
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Emil Rüegg
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Herrenstrasse 64
8762 Schwanden
Telefon: 055 644 11 73
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Kesselring AG
Bahnhofstrasse 56
8500 Frauenfeld
Telefon: 052 721 56 35
E-Mail: kesselring@stafag.ch
www.kesselring.ch
Unicorn Arms
Büchsenmacherei
Rainstrasse 33
6314 Unterägeri
Telefon: 041 760 80 80
E-Mail: info@Unicorn-Arms.ch
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BERN
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www.waffenbuerchler.ch
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Telefon: 032 392 27 77
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www.waffenglauser.ch
Beat Angerer Büchsenmacherei GmbH
Mattastrasse 11
7270 Davos-Platz
Telefon: 081 413 37 45
E-Mail: angerer-waffen@sunrise.ch
www.angerer-waffen.ch
Büchel Waffen & Outdoor GmbH
Oberrieterstrasse 77
9450 Altstätten
Telefon: 071 755 33 23
E-Mail: info@buechelwaffen.ch
www.buechelwaffen.ch
Bürchler Waffen
Predigerplatz 36
8001 Zürich
Telefon: 044 251 17 27
E-Mail: info@waffenbuerchler.ch
www.waffenbuerchler.ch
Poyet AG
Kramgasse 59
3011 Bern
Telefon: 031 311 65 15
E-Mail: info@poyet-bern.ch
www.poyet-bern.ch
Wyss Waffen
Rütschelengasse 5
3400 Burgdorf
Telefon: 034 422 12 20
E-Mail: wysswaffen@bluewin.ch
www.wysswaffen.ch
Jagd Zentrum Chur P. Vasella AG
Grabenstrasse 15
7000 Chur
Telefon: 081 252 17 29
E-Mail: info@vasella-chur.ch
www.vasella-chur.ch
SCHWYZ
Ulrich Waffen AG
Selgis 6
6436 Ried Muotathal
Telefon: 041 811 64 40
E-Mail: waffen-ulrich@bluewin.ch
www.ulrich-waffen.ch
NATURaktiv
Riedäckerstrasse 9
8422 Pfungen
Telefon: 052 212 34 12
E-Mail: info@naturaktiv.ch
www.naturaktiv.ch
www.waffenboerse.ch
Vogt Waffen
Wehntalerstrasse 6
8154 Oberglatt
Telefon: 079 215 14 16
E-Mail: info@vogtwaffen.ch
www.vogtwaffen.ch
Diese Rubrik steht ausschliesslich Mitgliedern des
Schweizerischen Büchsenmacher Verbandes SBV/ASA
zur Verfügung. Interessiert?
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JAGD & NATUR , c/o Creative Media GmbH, Markus Mehr ,
Tel. +41 (0)43 322 60 30, markus.mehr@c-media.ch
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