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MAHLERS LIEDER GUSTAV MAHLER Lieder eines fahrenden ...

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<strong><strong>MAHLER</strong>S</strong><br />

<strong>LIEDER</strong><br />

<strong>GUSTAV</strong> <strong>MAHLER</strong><br />

<strong>Lieder</strong> <strong>eines</strong> <strong>fahrenden</strong> Gesellen<br />

Des Knaben Wunderhorn


Arik Brauer Atelier in Wien<br />

siegfried Karrer<br />

Mahlers lieder<br />

Bilderzyklus zum 00. Gedenkjahr<br />

Gustav Mahler<br />

lieder <strong>eines</strong> <strong>fahrenden</strong> Gesellen<br />

des Knaben Wunderhorn<br />

Mit texten von arik Brauer / siegfried Karrer<br />

edition Weihergut salzburg austria


Gustav Mahler 1860 - 1911<br />

DER MALER ÜBER <strong>MAHLER</strong><br />

EIN FAHRENDER GESELL WAR ICH WOHL AUCH IN MEINER JUGEND UND DIE „SCHÖNE WELT“<br />

HAT MICH OFT ÜBER SO MANCHES LEID HINWEG GETRÖSTET.<br />

WORTE UND MELODIE SIND IN <strong><strong>MAHLER</strong>S</strong> <strong>LIEDER</strong>N VON UNVERGLEICHLICHER HARMONISCHER EINHEIT,<br />

SO WIE ES BEI FORM UND FARBE IN BEDEUTENDER MALEREI DER FALL IST.<br />

DIE ERZÄHLUNGEN UND MELODIEN DES VOLKES, ODER BESSER DER „VÖLKER“ SIND EIN NIMMER<br />

VERTROCKNENDER QUELL, AUS DEM AUCH ICH MEIN GANZES LEBEN GESCHÖPFT HABE.<br />

<strong>MAHLER</strong> HAT ES GESCHAFFT DIESEN EINFACHEN STOFF ZU HOHER MODERNER KUNST ZU FORMEN.


Siegfried Karrer<br />

<strong>GUSTAV</strong> <strong>MAHLER</strong> - ein Wegbereiter der Moderne<br />

„Das Wichtigste in der Musik steht nicht in den Noten.“ (Gustav Mahler)<br />

Gustav Mahler wurde am 7. Juli 1860 als Kind jüdischer Eltern in Böhmen geboren. Mit sechs Jahren gab er<br />

bereits Musikunterricht und mit fünfzehn ging er an das Konservatorium in Wien. Mit zwanzig Jahren begann er<br />

eine beispiellose Karriere als Dirigent und Operndirektor, die ihn schließlich als Operndirektor nach Wien an die<br />

Hofoper, die heutige Staatsoper und an die Metropolitan Opera in New York, führte. Im bis dahin traditionellen<br />

Opernbetrieb leitete er bahnbrechende Reformen ein und fügte Musik, Bühnenbild und Handlung zu einem<br />

dramatischen Ganzen zusammen, dem Beginn der modernen Operninszenierung.<br />

Sein Rang als Komponist war bis weit nach seinem Tod umstritten und konnte sich erst im Zuge der sogenannten<br />

„Mahler-Renaissance“ durchsetzen. Eine wichtige Rolle spielten dabei die Dirigenten Leonhard Bernstein und<br />

Rafael Kubelik. Mahler gilt mit seinem Werk als Wegbereiter der Moderne. Es ist geprägt vom Gegensatz zwischen<br />

Diesseits und Jenseits, zwischen irdisch-sinnlicher und geistig-übersinnlicher Welt.<br />

Mahlers zehn Symphonien und <strong>Lieder</strong>zyklen markieren einen Wendepunkt in der Musikgeschichte. Seine Werke<br />

sind tief mit der österreichischen Landschaft verbunden und diese Landschaft mit Mahlers Musik.<br />

Die Jahrhundertwende in Wien gehört zu den spannendsten Epochen. Genies aus dieser Zeit hinterließen bis<br />

heute ihre Spuren. Gustav Mahler und Arnold Schönberg revolutionierten die Musik, Hugo von Hofmannsthal,<br />

Hermann Bahr, Peter Altenberg, Arthur Schnitzler und Karl Kraus führten die Literatur in das 20. Jahrhundert.<br />

Die Architekten Otto Wagner, Josef Hoffmann und Adolf Loos prägten das Erscheinungsbild von Wien bis heute. Die<br />

Maler Egon Schiele, Oskar Kokoschka, Richard Gerstl und Gustav Klimt mit seinem Kreis um die Wiener Secession<br />

bilden heute den Schwerpunkt von weltberühmten Sammlungen und Museen. Sigmund Freud dokumentiert einen<br />

Meilenstein dieser Epoche mit der Veröffentlichung s<strong>eines</strong> bahnbrechenden Werkes „Die Traumdeutung“.<br />

Gustav Mahler war zu dieser Zeit und in diesem Kreis Direktor der Wiener Hofoper und Dirigent. Als Komponist<br />

und Wegbereiter der Moderne hat er mit seinem Oeuvre in diese Epoche einen wesentlichen Beitrag eingebracht.<br />

Am 18. Mai 1911 stirbt Gustav Mahler in Wien.<br />

Mahlers Werk ist geprägt als Mittler zwischen den Sphären. Sein Schwanken zwischen den Extremen des Ausdrucks,<br />

zwischen Bodenständigkeit und Transzendenz, Todesnähe und Euphorie, Tragik und Groteske formulierte er einmal<br />

mit den Worten:<br />

„Man ist sozusagen selbst das Instrument, auf dem das Universum spielt.“


Biografie<br />

1929<br />

geboren am 4. Jänner als Erich Brauer,<br />

Sohn <strong>eines</strong> jüdischen Handwerkers,<br />

Schulzeit in Wien<br />

1938 – 1945<br />

Verfolgung durch das NS-Regime<br />

1945 – 1951<br />

Student an der Akademie der bildenden<br />

Künste in Wien bei Robin Christian Andersen,<br />

Josef Dobrowsky, Herbert Boeckl<br />

und vorwiegend bei Albert<br />

Paris Gütersloh<br />

1947<br />

Gründung der „Wiener Schule des Phantastischen<br />

Realismus“ gemeinsam mit Ernst Fuchs, Rudolf Hausner,<br />

Wolfgang Hutter und Anton Lehmden<br />

1947 – 1951<br />

Gesangsstudium an der Musikschule der Stadt Wien<br />

1951<br />

erste Ausstellungsbeteiligung „Die Hundsgruppe“ in<br />

Wien<br />

1951 – 1954<br />

ausgedehnte Reisen mit dem Fahrrad durch Europa und<br />

Afrika<br />

1954 – 1955<br />

lebt als Sänger und Tänzer in Israel<br />

1956 – 1957<br />

Balletttänzer am Raimundtheater in Wien<br />

1957<br />

heiratet die Israelin Naomi und nennt sich seit dem<br />

„Arik“<br />

Im Atelier in Wien, 2008<br />

Seite 9 von links nach rechts:<br />

1935, Familie Brauer<br />

1955, Als Tänzer mit Schwester Lena in Israel<br />

1945 – 1952, Student an der Akademie in Wien<br />

1950, Als Student am Großglockner<br />

1958 – 1964, Gesangsduo mit Gattin Naomi in Paris<br />

1957 Hochzeit mit Naomi Dahbani in Israel<br />

1950 Erste Reise nach Paris per Fahrrad<br />

1957 – 1963<br />

Parisaufenthalt; In dieser Zeit tritt er mit seiner Frau<br />

als israelisches Volksliedergesangsduo auf, und die LP<br />

„Neomi et Arik Bar-Or“ erscheint. Geburt der Töchter<br />

Timna und Talja<br />

1961<br />

erste Einzelausstellung in Paris<br />

1964<br />

Ausstellung in der Galerie Flinker in Paris bedeutet für<br />

Brauer den Durchbruch als Maler<br />

1964<br />

Rückkehr nach Wien; von da an sesshaft sowohl in Wien<br />

als auch im Künstlerdorf Ein-Hod in Israel, wo er aus<br />

einer alten Ruine ein künstlerisch gestaltetes Haus baut<br />

Ab 1964<br />

zahlreiche Einzelausstellungen im In- und Ausland<br />

1963 – 1965<br />

internationale Wanderausstellung der „Wiener Schule<br />

des Phantastischen Realismus“<br />

Ab 1963<br />

erscheinen zahlreiche Publikationen von und über Arik<br />

Brauer<br />

Ab 1965<br />

zahlreiche <strong>Lieder</strong>texte im Wiener Dialekt, sowie Produktion<br />

von Schallplatten und CDs<br />

Ab 1970<br />

Bühnenbilder am Zürcher Opernhaus („Bomarzo“,<br />

1970), an der Wiener Staatsoper („Medea“, 1972), am<br />

Theater an der Wien („Die Todsünden“) und an der<br />

Pariser Oper („Die Zauberflöte“, 1977)<br />

1971<br />

Veröffentlichung der LP „Arik-Brauer“, diese wird zweifach<br />

vergoldet


0<br />

1972<br />

Geburt der Tochter Ruth<br />

1972<br />

Graphikmappe „Die Menschenrechte“<br />

1973 – 1979<br />

Fernsehspiel und LP „Alles was Flügel hat fliegt“<br />

1978<br />

Singspiel für die Wiener Festwochen und LP „7 auf einen<br />

Streich“<br />

1979 – 1985<br />

Wanderausstellung in den USA und zahlreiche Vorträge<br />

an amerikanischen Universitäten<br />

1982 und 1983<br />

Gastprofessur an der Internationalen Sommerakademie<br />

in Salzburg<br />

1985<br />

Verleihung des Österreichischen Umweltschutzpreises<br />

1985 – 1990<br />

Retrospektive in der Wiener Secession und zahlreiche<br />

internationale Ausstellungen<br />

1986 – 1997<br />

Berufung zum ordentlichen Hochschulprofessor an die<br />

Akademie der bildenden Künste in Wien<br />

1988<br />

LP „Geburn für die Gruam?“<br />

1989<br />

gemeinsame Konzerte mit Tochter Timna und LP „Poesie<br />

mit Krallen“<br />

1989<br />

zahlreiche künstlerische Aktivitäten für die Ski-WM in<br />

Saalbach<br />

1990<br />

Fernsehsendung „Sesam öffne dich“ (Gestaltung, Musik,<br />

Moderation, Ausstattung)<br />

1992<br />

Gestaltung <strong>eines</strong> Schachspiels für die Porzellanmanufaktur<br />

Augarten in Wien<br />

1992<br />

Bühnenbild und Kostüme am Zürcher Opernhaus<br />

(„Josefslegende“, „Tanzpoem“)<br />

1993<br />

Entwurf und Gestaltung <strong>eines</strong> Wohnhauses für die Gemeinde<br />

Wien („Brauer-Haus“)<br />

1994<br />

Gestaltung der Autobahnraststätte Lindach, Oberösterreich<br />

1994<br />

CD und CDI „Von Haus zu Haus“<br />

1994 – 2000<br />

künstlerische Gestaltung des Kultur- und Einkaufszentrums<br />

„Kastra“ in Haifa, Israel<br />

1995<br />

Fassadengestaltung der katholischen Pfarrkirche „Am<br />

Tabor“ in Wien<br />

1998 – 1999<br />

große Retrospektive „Arik Brauer 70“, Wien Museum<br />

Ab 2000<br />

entstehen zahlreiche Keramikfiguren<br />

2000<br />

CD „Motschkern is gsund“<br />

2000<br />

Buch „Der Teufel und der Maler. Ein Satyrikon“ erscheint<br />

Von links nach rechts:<br />

1986 – 1997, Hochschulprofessor an der Akademie in Wien<br />

2003, Die Blutbuche im Garten<br />

2008, Im Brauer-Museum<br />

1978, Singspiel „7 auf einen Streich“<br />

2000 – 2003<br />

Gestaltung der Rathausfassade in Voitsberg,<br />

Steiermark<br />

2002<br />

Auszeichnung mit dem Österreichischen Ehrenkreuz für<br />

Wissenschaft und Kunst I. Klasse<br />

2002 – 2003<br />

Errichtung des Monuments „Die Menschenrechte“ in Wien<br />

2003<br />

Gruppenausstellung „Die Phantasten. Die Wiener Schule<br />

des Phantastischen Realismus“, Museum Tulln<br />

2003<br />

Ausstellung „Schieß nicht auf die blaue Blume!“, Kunsthaus<br />

Wien<br />

2003<br />

Bau des Brauer-Privatmuseums in Wien<br />

Ab 2004<br />

zahlreiche Lesungen mit Gesangsvorträgen<br />

2006<br />

Buch „Die Farben m<strong>eines</strong> Lebens. Erinnerungen“ erscheint<br />

2008<br />

Gruppenausstellung „Phantastischer Realismus“, Belvedere,<br />

Wien<br />

2009<br />

Ausstellung „Arik Brauer und die Bibel“, Dommuseum, Wien<br />

2009<br />

Ausstellung „Arik Brauer – Phantastischer Realismus“,<br />

Galerie der BASF Schwarzheide GmbH<br />

2009<br />

Festspielausstellung „Arik Brauer und die Macht der<br />

Liebe“, Galerie Weihergut, Salzburg<br />

2010<br />

Ausstellung „Die Farben <strong>eines</strong> Lebens“, Art Trierenberg<br />

2011<br />

Konzert im Stadttheater Wien<br />

„A Gaude wars in Ottakring“<br />

2011<br />

Festspielausstellung und Buch „Mahlers <strong>Lieder</strong>“,<br />

<strong>GUSTAV</strong> <strong>MAHLER</strong> zum 100. Gedenkjahr<br />

Galerie Weihergut, Salzburg


Auch die Glockenblum am Feld<br />

Hat mir lustig, guter Ding<br />

Mit dem Glöckchen klinge, kling,<br />

Ihren Morgengruss geschellt:<br />

„Wird´s nicht eine schöne Welt? schöne Welt!?<br />

Kling! Kling! Schönes Ding!<br />

Wie mir doch die Welt gefällt! Hei-a!“<br />

aus „<strong>Lieder</strong> <strong>eines</strong> <strong>fahrenden</strong> Gesellen„ / II<br />

Wird`s nicht eine schöne Welt? Tempera / Karton, WVN 950, 69 x 49 cm


Kein Musik ist ja nicht auf Erden,<br />

Die unsrer verglichen kann werden.<br />

Elfentausend Jungfrauen zu tanzen sich trauen!<br />

Sankt Ursula selbst dazu lacht!<br />

Kein Musik ist ja nicht auf Erden,<br />

Die unsrer verglichen werden kann.<br />

Cäcilia mit Ihren Verwandten<br />

Sind treffliche Hofmusikanten!<br />

Die englischen Stimmen ermuntern die Sinnen!<br />

Daß alles für Freuden erwacht.<br />

aus „Des Knaben Wunderhorn“/ IV. Symphonie 4. Satz<br />

Sind treffliche Hofmusikanten! Tempera/ Karton, WVZ 951, 24 x 34 cm


Wenn mein Schatz Hochzeit macht,<br />

Hab ich einen traurigen Tag!<br />

Geh ich in mein Kämmerlein, dunkles Kämmerlein!<br />

Weine! Wein! um meinen Schatz, um meinen lieben Schatz!<br />

aus „<strong>Lieder</strong> <strong>eines</strong> <strong>fahrenden</strong> Gesellen“ / I<br />

Wenn mein Schatz Hochzeit macht Tempera/ Karton, WVZ 952, 32 x 24 cm


Ich fülle mir den Becher neu<br />

Und leer ihn bis auf den Grund<br />

Und singe, bis der Mond erglänzt<br />

Am schwarzen Firmament.<br />

aus „Das Lied von der Erde“ / Der Trunkene im Frühling<br />

Ich fülle mir den Becher neu Tempera/ Karton, WVZ 953, 34 x 24 cm


0<br />

Junge Mädchen pflücken Blumen, pflücken Lotusblumen<br />

An dem Uferrande. Zwischen Büschen<br />

Und Blättern sitzen sie, sammeln<br />

Blüten, sammeln Blüten in den Schoß und rufen<br />

Sich einander Neckereien zu.<br />

aus „Das Lied von der Erde“ / Von der Schönheit<br />

Junge Mädchen pflücken Blumen Tempera/ Karton, WVZ 954, 47 x 67 cm


Mein Herzle ist wund.<br />

Komm, Schätzle, mach`s gesund!<br />

Dein schwarzbraune Äuglein, die haben mich verwundt!<br />

Dein rosiger Mund macht Herzen gesund.<br />

Macht Jugend verständig, macht Tote lebendig,<br />

Macht Kranke gesund, ja gesund.<br />

aus „Des Knaben Wunderhorn“ / Wer hat dies Liedel erdacht?<br />

Dein schwarzbraune Äuglein Tempera / Karton, WVZ 955, 35 x 32 cm


Mutter, ach Mutter, es hungert mich!<br />

Gib mir Brot, sonst sterbe ich.<br />

Warte nur, mein liebes Kind!<br />

Morgen wollen wir ernten geschwind!<br />

aus „Des Knaben Wunderhorn“/ Das irdische Leben<br />

Mutter, ach Mutter, es hungert mich Tempera / Karton, WVZ 956, 32 x 24 cm


Ich bin ausgegangen in stiller Nacht,<br />

In stiller Nacht über die dunkle Heide.<br />

Hat mir niemand ade gesagt, ade!<br />

Mein Gesell war Lieb und Leide!<br />

Auf der Straße stand ein Lindenbaum,<br />

Da hab ich zum erstenmal im Schlaf geruht!<br />

aus „<strong>Lieder</strong> <strong>eines</strong> <strong>fahrenden</strong> Gesellen“ / IV<br />

Ich bin ausgegangen in stiller Nacht Tempera / Karton, WVZ 957, 36 x 32 cm


Wenn ich in den Himmel seh,<br />

Seh ich zwei blaue Augen stehn!<br />

O weh! o weh!<br />

Wenn ich im gelben Felde geh,<br />

Seh ich von fern das blonde Haar im Winde wehn!<br />

O weh! o weh!<br />

Wenn ich aus dem Traum auffahr und höre<br />

Klingen ihr silbernes Lachen,<br />

O weh! o weh!<br />

Ich wollt, ich läg auf der schwarzen Bahr,<br />

Könnt nimmer die Augen aufmachen!<br />

aus „<strong>Lieder</strong> <strong>eines</strong> <strong>fahrenden</strong> Gesellen“ / III<br />

Seh ich zwei Augen stehn Tempera/ Karton, WVZ 958, 32 x 24 cm


0<br />

Unter dem Lindenbaum, der hat seine Blüten<br />

Über mich geschneit, da wußt ich nicht,<br />

Wie das leben tut, war alles, ach alles wieder gut!<br />

Alles! Alles! Lieb und Leid!<br />

Und Welt und Traum!<br />

aus „<strong>Lieder</strong> <strong>eines</strong> <strong>fahrenden</strong> Gesellen“ / IV<br />

Unter dem Lindenbaum Tempera / Karton, WVZ 959, 23 x 34 cm


O Röschen rot!<br />

Der Mensch liegt in größter Not!<br />

Der Mensch liegt in größter Pein!<br />

Je lieber möcht ich im Himmel sein!<br />

Da kam ich auf einen breiten Weg,<br />

Da kam ein Engelein und wollt mich abweisen.<br />

Ach nein, ich ließ mich nicht abweisen!<br />

Ich bin von Gott und will wieder zu Gott!<br />

Der liebe Gott wird mir ein Lichtchen geben,<br />

Wird leuchten mir bis in das ewig selig Leben.<br />

aus „Des Knaben Wunderhorn“ / Symphonie in c-moll / 4. Satz<br />

Da kam ein Englein Tempera / Karton, WVZ 960, 32 x 34 cm


Ach weine nicht, du Liebste mein,<br />

Aufs Jahr sollst du mein eigen sein.<br />

Mein eigen sollst du werden gewiß,<br />

Wie`s keine sonst auf Erden ist!<br />

aus „Des Knaben Wunderhorn“ / Wo die schönen Trompeten blasen<br />

Ach weine nicht, du Liebste mein Tempera / Karton, WVZ 961, 63 x 50 cm


Schon winkt der Wein im goldnen Pokale,<br />

Doch trinkt noch nicht, erst sing ich euch ein Lied!<br />

Das Lied vom Kummer soll auflachend<br />

In die Seele euch klingen. Wenn der Kummer naht,<br />

Liegen wüst die Gärten der Seele,<br />

Welkt hin und stirbt die Freude, der Gesang.<br />

Dunkelist das Leben, ist der Tod<br />

aus „Das Lied von der Erde“/ Das Trinklied<br />

Schon winkt der Wein im goldnen Pokale Tempera / Karton, WVZ 962, 39 x 49 cm


Nun will die Sonne so hell aufgehn.<br />

Als sei kein Unglück die Nacht geschehn.<br />

Das Unglück geschah auch nur mir allein,<br />

Die Sonne, sie scheinet allgemein.<br />

Du mußt nicht die Nacht in dir verschränken,<br />

Mußt sie ins ewige Licht versenken.<br />

Ein Lämplein verlosch in meinem Zelt,<br />

Heil sei dem Freudenlicht der Welt!<br />

aus „Kindertotenlieder“ / 1<br />

Nun will die Sonne so hell aufgehn Tempera / Karton, WVZ 963, 48 x 67 cm


0<br />

Bald gras ich am Neckar, bald gras ich am Rhein;<br />

Bald hab ich ein Schätzel, bald bin ich allein!<br />

Was hilft mir das Grasen, wenn d`Sichel nicht schneid´t!<br />

Was hilft mir ein Schätzl, wenn´s bei mir nicht bleibt!<br />

So soll ich denn grasen am Neckar, am Rhein,<br />

So werf ich mein goldenes Ringlein hinein.<br />

Es fließet im Neckar und fließet im Rhein,<br />

Soll schwimmen hinunter ins Meer und tief hinein.<br />

aus „Des Knaben Wunderhorn“ / Rheinlegendchen<br />

So werf ich mein goldenes Ringlein Temper / Karton, WVZ 964, 32 x 24 cm


Im Sommer ist gut lustig sein,<br />

Auf hohen wilden Bergen.<br />

Dort findet man grün Plätzelein,<br />

Mein Herz, verliebtes Schätzelein,<br />

Von dir, von dir mag ich nicht scheiden.<br />

aus „Des Knaben Wunderhorn“ / Lied des Verfolgten im Turm<br />

Im Sommer ist gut lustig sein Tempera / Karton, WVZ 965, 48 x 38 cm


Die Predigt geendet, ein jeder sich wendet.<br />

Die Hechte bleiben Diebe, die Aale viel lieben;<br />

Die Predigt hat gfallen, sie bleiben wie allen!<br />

Die Krebs gehn zurücke; die Stockfisch bleiben dicke,<br />

Die Karpfen vielfressen, die Predigt vergessen!<br />

aus „Des Knaben Wunderhorn“ / Des Antonius von Padua Fischpredigt<br />

Die Predigt hat gefallen Tempera /Karton, WVZ 966, 32 x 24 cm


Ich wandle auf und nieder mit meiner Laute<br />

Auf Wegen, die von weichemGrase schwellen,-<br />

O Schönheit! O ewigen Lebens - Lebens - trunkne Welt!<br />

aus „Das Lied von der Erde“ / Der Abschied<br />

Ich wandle auf und nieder mit meiner Laute Tempera / Karton, WVZ 967, 48 x 44 cm


Lieb Knabe, du mußt nicht traurig sein!<br />

Will deiner warten im Rosengarten,<br />

Im grünen Klee, im grünen Klee!<br />

aus „Des Knaben Wunderhorn“ / Der Schildwache Nachtlied<br />

Will deiner warten im Rosengarten Tempera / Karton, WVZ 968, 63 x 47 cm


0<br />

Herbstnebel wallen bläulich überm See;<br />

Vom Reif bezogen stehen alle Gräser.<br />

Man meint, ein Künstler habe Staub von Jade<br />

Über die feinen Blüten ausgestreut.<br />

aus „Das Lied von der Erde“ / Der Einsame im Herbst<br />

Herbstnebel wallen bläulich überm See Tempera / Karton, WVZ 969, 32 x 24 cm


Und sperrt man mich ein in finstere Kerker,<br />

Dies alles sind nur vergebliche Werke,<br />

Denn meine Gedanken<br />

Zerreißen die Schranken<br />

Und Mauern entzwei,<br />

Die Gedanken sind frei!<br />

aus „Des Knaben Wunderhorn“ / Lied des Verfolgten im Turm<br />

Und sperrt man mich ein Tempera / Karton, WVZ 970, 32 x 24 cm


Die Gedanken sind frei, wer kann sie erraten,<br />

Sie rauschen vorbei wie nächtliche Schatten,<br />

Kein Mensch kann sie wissen, kein Jäger sie schießen.<br />

Es bleibet dabei, die Gedanken sind frei!<br />

aus „Des Knaben Wunderhorn“ / Lied des Verfolgten im Turm<br />

Die Gedanken sind frei Öl/ Tempera/ Platte, WVZ 971, 90 x 79 cm


Alma war mit dem neunzehn Jahre älteren Gustav Mahler verheiratet.<br />

Sie wurde vielfach porträtiert und musikalisch verewigt. Als Femme<br />

fatale beschrieben und begehrt, scharten sich in ihren Salons in Wien<br />

und New York Prominente der Kunst-Musik-und Literaturszene.<br />

Sie war Ehefrau von Gustav Mahler, dem Architekten Walter Gropius<br />

und dem Dichters Franz Werfel. Der Maler Oskar Kokoschka hatte<br />

mit ihr ein leidenschaftlichen Liebesverhältnis.<br />

Mahler und der Jungbrunnen Öl/ Tempera/ Platte, WVZ 973, 140 x 125 cm


Arik Brauer gehört zu den berühmtesten Künstlern<br />

der Gegenwart und ist in allen bedeutenden Museen<br />

und Galerien der Welt vertreten. Er studierte an der<br />

Wiener Akademie der bildenden Künste bei<br />

Albert Paris Gütersloh; u.a. mit seinen Studienfreunden<br />

Ernst Fuchs und Anton Lehmden gründete er die<br />

Wiener Schule des Phantastischen Wiener Realismus,<br />

eine Kunstrichtung, die weltweit als eine internationale<br />

wichtige österreichische Stilform des<br />

20. Jahrhunderts anerkannt ist.<br />

„Wie in seinem individuellen Malstil<br />

ist Brauer, der Mensch, Brauer, der<br />

Komponist und Textdichter und<br />

Brauer, der Sänger, ein Optimist,<br />

der die Welt mit den Augen <strong>eines</strong><br />

Kindes und dem Geist <strong>eines</strong> Philosophen<br />

sieht.“<br />

Biblische Themen, in Zwischenwelten<br />

schwebende Wesen, vegetabile<br />

Formen und aus dem Inneren<br />

leuchtende Farben schließen<br />

sich zu einer magischen und mythischen<br />

Traumweltlandschaft. Arik<br />

Brauers Bildkompositionen von<br />

Menschen, Pflanzen, Tieren<br />

und Architektur eröffnen dem<br />

Betrachter Phantasien, die<br />

diesen zu Reisen in eigene<br />

Traum- und Seelenlandschaften<br />

in tiefer Geborgenheit<br />

voller Reinheit<br />

und Liebe aufbrechen<br />

lassen.


0<br />

ISBN 978-3-901125-80-9<br />

Herausgeber Siegfried Karrer<br />

Verlag Galerie Weihergut Salzburg<br />

www.galerie-linzergasse-weihergut.at<br />

info@gl-salzburg.at<br />

Auflage 500<br />

Konzeption und Layout Siegfried Karrer<br />

©<br />

Arik Brauer / VBK Wien 2011<br />

Ausstellungskatalog zur Festsspielausstellung 2011<br />

<strong><strong>MAHLER</strong>S</strong> <strong>LIEDER</strong> - Gustav Mahler zum 100. Gedenkjahr<br />

Galerie Linzergasse-Weihergut, Salzburg, Linzergasse 25<br />

Bildmaterial Archiv Arik Brauer, Siegfried Karrer<br />

Schneidersitz Porträt Brauer Helga Nussbaumer/Wien<br />

Partitur Seite 6 Gustav Mahler, III. Symphonie<br />

Porträt Gustav Mahler 1909, Dupont, N.Y.<br />

Vorsatz und Nachsatz Bildausschnitte Arik Brauer:<br />

Herbstnebel wallen bläulich überm See (WVZ 969)<br />

Ach weine nicht, du Liebste mein (WVZ 961)<br />

Layout, Satz und Bildbearbeitung Helmut Wegenkittl idw.at<br />

Druck Fuchs Druck Teisendorf / D

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