hallo-muenster_02-05-2020
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Lokal<br />
Samstag, 2. Mai 2<strong>02</strong>0<br />
Bücher für<br />
Abwechslung<br />
im Alltag<br />
Münster. Die Corona-Krise<br />
hat besonders in Senioreneinrichtungen<br />
den Alltag<br />
dramatisch verändert hat.<br />
Für interessierte Einrichtungen<br />
schnürt das Team dr<br />
Stadtbücherei in diesen Tagen<br />
deshalb Medienpakete<br />
mit Büchern, Zeitschriften<br />
und Hörbüchern, die für<br />
Menschen mit Sehbeeinträchtigung<br />
besonders interessant<br />
sind. „Kaum war das<br />
Anschreiben an die Einrichtungen<br />
versandt, hatten wir<br />
schon die ersten Anfragen“,<br />
berichtet Bücherei-Leiterin<br />
Stefanie Dobberke von einer<br />
guten Resonanz. Besonders<br />
hat sie sich über die nette<br />
Rückmeldung aus dem Martin-Luther-Haus<br />
an der<br />
Fliednerstraße gefreut sich:<br />
Silke Spirgatis vom Sozialen<br />
Dienst und Bewohnerin<br />
Margarete Janutta dokumentierten<br />
ihre Begeisterung<br />
mit einem Foto. Sie<br />
sind sich einig: „Das Medienpaket<br />
ist eine klasse<br />
Idee!“<br />
Margarete Janutta (97) genießt es,<br />
in Büchern, Zeitschriften und DVDs<br />
zu stöbern. Foto: Stadt Münster<br />
„Streamer“ sorgen für Gottesdienst-Übertragungen<br />
Konzentriert führt Simon<br />
Kaiser den Joystick in einem<br />
kleinen Raum im Obergeschoss<br />
des St.-Paulus-Doms.<br />
Auf dem Bildschirm vor ihm<br />
ist Dompropst Kurt Schulte<br />
am Altar zu sehen. Mit Hilfe<br />
des Steuerhebels lenkt Simon<br />
die im Dom festinstallierte<br />
Kamera, zoomt aus<br />
dem Bild heraus und bringt<br />
so den gesamten Altarraum<br />
ins Blickfeld der Zuschauer.<br />
Münster. „Wir versuchen<br />
uns möglichst immer in die<br />
Situation der Leute an den<br />
Endgeräten hineinzuversetzen“,<br />
sagt der 18-Jährige, der<br />
routiniert die Knöpfe, Schalter<br />
und Regler vor sich bedient.<br />
Seit zweieinhalb Jahren gehört<br />
der Münsteraner, der<br />
derzeit ein Freiwilliges Soziales<br />
Jahr bei der Dommusik absolviert,<br />
zum Team der sogenannten<br />
„Streamer“ des Bistums<br />
Münster. Allein in den<br />
vergangenen Wochen, in<br />
denen Gläubige aufgrund der<br />
Corona-Krise nicht an Gottesdiensten<br />
teilnehmen durften,<br />
war Simon weit mehr als 20<br />
Mal im Einsatz, um für eine<br />
reibungslose Übertragung der<br />
Messen ins Internet zu sorgen.<br />
Seit Mitte März bedeutet<br />
das für den Münsteraner, die<br />
sechs weiteren Streamer sowie<br />
die drei Ehemaligen, die<br />
in den vergangenen Wochen<br />
ausgeholfen haben, vor allem<br />
eins: früh aufstehen. Denn<br />
übertrug das Bistum vor der<br />
Corona-Zeit nur Gottesdienste<br />
zu einem besonderen Anlass,<br />
fallen in den Wochen, in<br />
Lena-Sophie Hagemeyer und Simon Kaiser gehören zum Team der<br />
„Streamer“ des Bistums. Foto: Bischöfliche Pressestelle/Ladermann<br />
Digitale Morgenstund’<br />
denen keine Gläubigen am<br />
Gottesdienst teilnehmen dürfen,<br />
zwei Streamings pro Tag<br />
an: um 8 Uhr aus dem St.-Paulus-Dom<br />
und um 18 Uhr aus<br />
der St.-Lamberti-Kirche.<br />
Bisher wurden pro Gottesdienst<br />
zwei Streamer benötigt,<br />
die die Bilder der vier fest<br />
installierten Kameras im<br />
Dom in Echtzeit mischen und<br />
ausspielen. Mit Beginn der<br />
Gottesdienste im leeren Dom<br />
gibt es eine weitere, mobile<br />
Kamera, die von einem Streamer<br />
bedient werden muss.<br />
Sie ermöglicht eine Nahperspektive<br />
auf Augenhöhe und<br />
eine bessere Bildauflösung.<br />
Hat Simon Dienst, ist er<br />
meist zwischen 7.15 und 7.30<br />
Uhr an seinem Platz. Auch<br />
seine Teammitglieder Jakob<br />
Kuhn und Jonah Haves treffen<br />
in etwa um diese Uhrzeit<br />
ein. Ebenfalls mit dabei: Lena-Sophie<br />
Hagemeyer, die<br />
derzeit hospitiert, um demnächst<br />
auch in Eigenregie die<br />
Stream-Technik bedienen zu<br />
können.<br />
Als Vorlage dient den jungen<br />
Technikern ein Regieplan,<br />
erstellt von der Rundfunkabteilung<br />
des Bistums.<br />
Darin ist genau aufgelistet,<br />
welche sogenannten „Bauchbinden“<br />
wann eingeblendet<br />
werden müssen, um den Zuschauer<br />
zu bestimmten Bildern<br />
noch weitere Informationen<br />
zu geben – beispielsweise<br />
Liedtitel und -nummern<br />
aus dem Gotteslob oder<br />
Angaben zum Lesungs- und<br />
Evangeliumstext.<br />
Dass das Angebot genutzt<br />
wird, zeigen die Zahlen: Insgesamt<br />
65 400 Menschen haben<br />
die 8-Uhr-Gottesdienste<br />
aus dem Dom in der Corona-<br />
Zeit mitgefeiert, im Schnitt<br />
knapp 1900 pro Gottesdienst.<br />
Seit Freitag können wieder<br />
Gläubige unter bestimmten<br />
Auflagen an den Gottesdiensten<br />
im Dom teilnehmen.<br />
Auch wenn die 8-Uhr-Gottesdienste<br />
dann nicht mehr gestreamt<br />
werden, der Einsatz<br />
der jungen Techniker ist auch<br />
weiterhin gefragt. Denn ab<br />
Sonntag (3. Mai) überträgt das<br />
Bistums immer sonntags die<br />
Messe um 11.45 Uhr.<br />
www.bistum-<strong>muenster</strong>.de<br />
Kurz<br />
notiert<br />
„Edelfundus“ nimmt<br />
wieder Spenden an<br />
MÜNSTER. In Zeiten der Corona-<br />
Pandemie musste das „Edelfundus“-Team<br />
sein Engagement stark<br />
einschränken. Weil keine Marktveranstaltungen<br />
stattfinden können,<br />
ist nun ein regelmäßiger<br />
Verkauf in den Hallen am Dingbänger<br />
Weg 215 geplant. Um dabei<br />
weiter ein attraktives Sortiment<br />
anbieten zu können, werden<br />
ab Montag (4. Mai) wieder Sachspenden<br />
angenommen. Die Spendenübergabe<br />
erfolgt kontaktfrei<br />
montags bis samstags in der Zeit<br />
von 14-17 Uhr. Eine vorherige Terminabsprache<br />
ist unter der Mobilnummer<br />
0152/58 19 34 28 möglich.<br />
www.edelfundus.de<br />
Kirchenkreis: Konzept<br />
für Gottesdienste<br />
MÜNSTER. Der Evangelische Kirchenkreis<br />
wird von der Möglichkeit<br />
Gebrauch machen, seine Kirchen<br />
wieder für Gottesdienste zu<br />
öffnen, und dabei auf von der<br />
Evangelischen Kirche von Westfalen<br />
entwickelte Schutzkonzepte<br />
zurückgreifen. Auf dieser Grundlage<br />
werde jede Gemeinde ein<br />
eigenes Schutzkonzept entwickeln,<br />
das durch die Presbyterien beschlossen<br />
und dem Superintendenten<br />
vorgelegt werden muss,<br />
kündigt der Kirchenkreis an. Trotz<br />
der üblichen Abstands- und Hygienemaßnahmen<br />
muss das gemeinsame<br />
Singen ebenso unterbleiben<br />
wie der Auftritt von Chören und<br />
Orchestern oder die Feier des<br />
Abendmahls.<br />
„Kiek in“ im Martin-Luther-Haus<br />
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Ab sofort bietet das Martin-<br />
Luther-Haus die Möglichkeit,<br />
über ein Besucherfenster am<br />
Foyer persönlichen Kontakt<br />
zu den Bewohnern im Haus<br />
aufzunehmen. Das „Kiek in“<br />
funktioniert ganz einfach:<br />
Der Besuch sitzt oder steht an<br />
einem Tisch, die besuchte<br />
Person sitzt dafür bequem im<br />
Foyer. Die Idee kommt gut an,<br />
so auch bei der 94-jährigen<br />
Josefa Schulte, ihrer Tochter<br />
und dem Schwiegersohn<br />
(Foto). „Das tat gut“, so die Dame<br />
– denn dies war der erste<br />
Besuch seit Wochen. Geöffnet<br />
ist das „Kiek in“: werktags<br />
von 9 bis 12 und von 13 bis 17<br />
Uhr; an Wochenenden und<br />
Feiertagen von 11 bis 17 Uhr. Es<br />
empfiehlt sich, Besuche vorher<br />
telefonisch abzustimmen.<br />
Foto: Diakonie Münster<br />
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Münsterland<br />
Hiltrup. An einem abiturvorbereitenden<br />
Kurs im Kardinal-von-Galen-Gymnasium<br />
hat eine Schülerin teilgenommen,<br />
die in Kontakt<br />
zu einer möglicherweise<br />
noch Corona-infizierten Person<br />
steht. Die betroffene<br />
Schülerin befindet sich ab<br />
sofort in Quarantäne, das<br />
Gesundheitsamt hat dem<br />
betroffenen Personenkreis<br />
aus Schülerschaft und Kollegium<br />
eine Coronavirus-Testung<br />
angeboten. Das Bistum<br />
hat alle Eltern bereits über<br />
den Sachverhalt informiert.