04.05.2020 Aufrufe

m&k - Das Magazin für Marketing und Kommunikation - Ausgabe 4_5

m&k ist die neue, frische Version des Klassikers MK Marketing&Kommunikation - ein Heft, das Entscheidern in der Branche seit mehr als vier Jahrzehnten dabei hilft, sich zu orientieren und inspirieren zu lassen.

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<strong>Das</strong> <strong>Magazin</strong> <strong>für</strong> <strong>Marketing</strong> <strong>und</strong> <strong>Kommunikation</strong> 4-5/2020<br />

RUBRIK TITEL<br />

1<br />

KARRIERE<br />

Bildung<br />

vs.<br />

Krise<br />

> S. 60<br />

<strong>Das</strong> Ende der Party?<br />

Online-<strong>Marketing</strong> gerät in die Kritik – <strong>und</strong> die Branche grübelt > S. 8<br />

UBS-CMO JervØe<br />

über Corona <strong>und</strong> Charity<br />

m&k 5/2020<br />

> S. 16<br />

Stichwort Purpose:<br />

Erfolg durch Haltung<br />

> S. 30<br />

Sieben Gebote<br />

<strong>für</strong> eine bessere Zukunft<br />

> S. 38


—<br />

ABB FORMULA E | MORE THAN A RACE<br />

For smarter cities and smarter mobility.<br />

We’re drivers of progress.<br />

abb.com/formula-e


EDITORIAL<br />

Anna Kohler<br />

Chefredaktorin<br />

Danke, Adrian!<br />

Ein besonderer Dank gilt<br />

dem Art Director Adrian<br />

Hablützel: Seit er vor etwa<br />

einem halben Jahr als<br />

Freelancer zum Team stiess,<br />

war er <strong>für</strong> uns einer der<br />

wichtigsten Ansprechpartner<br />

beim Relaunch. Er gab der<br />

neuen m&k ihr Gesicht,<br />

regte eine bessere Info-<br />

Architektur an, engagierte<br />

sich unermüdlich. Was Sie<br />

heute genussvoll lesen, ist<br />

Zeugnis seiner Kreativität.<br />

Es ist geschafft. Trotz Krise, trotz Homeoffice,<br />

trotz, trotz, trotz ... Sie halten die erste <strong>Ausgabe</strong> der<br />

neu gestalteten m&k in den Händen. Wir sind<br />

so happy. «Wir», das sind alle, die <strong>für</strong> Sie, liebe Leserinnen<br />

<strong>und</strong> Leser, jeden Tag recherchieren, schreiben <strong>und</strong><br />

layouten, unsere gesamte Redaktion also.<br />

Warum diese Veränderung? Nun, in erster Linie natürlich,<br />

um unseren Leserinnen <strong>und</strong> Lesern zu zeigen, dass wir<br />

die Zeichen der Zeit verstehen. Wir sind jetzt kompakter,<br />

moderner, offener <strong>und</strong> lesefre<strong>und</strong>licher.<br />

Qualitative Standards sind <strong>für</strong> ein Fachmagazin obligatorisch<br />

<strong>und</strong> bleiben <strong>für</strong> uns selbstverständlich. Aber wir<br />

wollen mehr Neugierde wecken, das <strong>Magazin</strong> in die Hand<br />

zu nehmen, schon beim Titel <strong>und</strong> dem Lead Lust auf<br />

den Inhalt zu bekommen – dieser Herausforderung stellen wir<br />

uns. Wir setzen auf guten, unabhängigen Journalismus, der<br />

Werbe auftraggebern Orientierung bietet. Deswegen<br />

dürfen sich unsere Texte aber trotzdem leicht <strong>und</strong> unterhaltsam<br />

lesen – wie die Reportage zur Messbarkeit von Online<br />

Advertising, mit der wir das Heft eröffnen.<br />

In unserer ersten <strong>Ausgabe</strong> im neuen Look beschäftigen<br />

wir uns, natürlich, auch mit den Folgen der Corona-<br />

Pandemie. Den Fokus haben wir aber bewusst auf jene<br />

«Nebenwirkungen» gelegt, die Mut machen. Wir haben<br />

mit Menschen gesprochen, die in der Not erfinderisch sind,<br />

sich neu aufstellen, die Nerven behalten <strong>und</strong> damit sich<br />

selbst neu entdecken.<br />

Haltung zeigen, über den Tellerrand schauen, engagiert<br />

bleiben, als Individuum wachsen – auch darüber lesen Sie auf<br />

den folgenden Seiten. Ich wünsche Ihnen viel Vergnügen.<br />

Herzlich, Ihre<br />

Anna Kohler


4 INHALT<br />

<strong>Marketing</strong><br />

8 Online-<strong>Marketing</strong><br />

Die Skepsis gegenüber Internetwerbung<br />

steigt <strong>und</strong> die Branche hinterfragt sich.<br />

16 Der <strong>Marketing</strong>-Dirigent der UBS<br />

Johan Jervøe, CMO der UBS, spricht im<br />

Interview über Corona <strong>und</strong> Charity.<br />

22 Wenn Not erfinderisch macht<br />

m&k sprach mit drei Schweizer Unternehmen,<br />

die kreative Wege in der Krise gehen.<br />

<strong>Kommunikation</strong><br />

26 Werbung: Was wirkt?<br />

Eine neue Studie weist darauf hin, dass nicht<br />

alles Heil im Digitalen gesucht werden kann.<br />

30 Purpose: Ein Modewort?<br />

Zwischen Haltung zeigen <strong>und</strong> Haltung leben<br />

besteht ein himmelweiter Unterschied.<br />

34 Harbour Club<br />

Der Präsident Hans-Peter Nehmer spricht<br />

über den wertvollen Austausch der CCOs.<br />

Digital<br />

Welche Werbung wirkt? Eine neue Studie zeigt Überraschendes<br />

Seite 26<br />

38 Die sieben Gebote des Julian K.<br />

Der Chief Experience Ambassador von Adobe<br />

über die Epoche nach Corona.<br />

44 Licht ins Dunkel bringen<br />

Viele KMU müssen noch an der Online-<br />

Sichtbarkeit arbeiten. Tools gibt es genug.<br />

Medien<br />

50 Eine Branche im Umbruch<br />

Diversifizierung ist das Motto der grossen<br />

Medienhäuser. Auch kleinere ziehen mit.<br />

56 Werbeeinnahmen im freien Fall<br />

VSM-Geschäftsführer Andreas Häuptli erklärt,<br />

was das <strong>für</strong> die Medien bedeutet.<br />

Ich bin<br />

Verkäuferin<br />

mit Leib<br />

<strong>und</strong> Seele.<br />

Juliane Merz, Director National<br />

Sales bei Weischer.Cinema<br />

Im Porträt auf Seite 14<br />

m&k 4-5/2020


5<br />

Karriere<br />

UBS Group CMO<br />

Johan Jervøe im<br />

grossen Strategie-<br />

Interview<br />

Seite 16<br />

60 Parat sein <strong>für</strong> 2021<br />

Wer sich jetzt, trotz besonderer Umstände,<br />

weiterbildet, ist <strong>für</strong> die Zeit danach gerüstet.<br />

64 Vom Hörsaal ins Homeoffice<br />

Auch die HWZ spürt die Corona-Krise<br />

<strong>und</strong> hat ihre Kurse komplett digitalisiert.<br />

Für die Medienbranche<br />

stehen die<br />

Zeichen auf Sturm<br />

Seite 56<br />

Friends<br />

67 Verbandsbeiträge<br />

Neues von den Verbänden.<br />

Rubriken<br />

14 Porträt<br />

Unsere Reihe «Frauen in Führungspositionen»<br />

startet mit Juliane Merz.<br />

47 Kolumne<br />

«Andy Was Right» über Social Media.<br />

77 Impressum<br />

78 Meetingpoints<br />

85 Bezugsquellen<br />

Sieben Gebote <strong>für</strong> eine bessere Zukunft: Ein Tech-<br />

Evangelist spricht über das Morgen Seite 38<br />

Anzeige<br />

Die Jobplattformen <strong>für</strong> <strong>Kommunikation</strong> & ICT:<br />

• reichweitenstark <strong>und</strong> trotzdem zielgruppenfokussiert<br />

• CV-Datenbank mit Matchingtool «QualiProfil»<br />

• Social Media-, Partnernetzwerk- <strong>und</strong> Fachmedien-Präsenz<br />

VON FACHLEUTEN FÜR FACHLEUTE: <strong>Kommunikation</strong>, <strong>Marketing</strong>, Medien, Informatik & Telekommunikation<br />

m&k 4-5/2020


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<strong>und</strong> gehen Sie mit einem gestärkten Brand aus der Krise.<br />

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7<br />

<strong>Marketing</strong><br />

«SWISS BRANDS»<br />

Neues Buch zu Schweizer Marken-Ikonen<br />

MARKE DES<br />

MONATS<br />

Zoom<br />

Angesichts des<br />

COVID-19-Ausbruchs<br />

hat das Videokonferenz-Tool<br />

Zoom sein<br />

kostenloses Angebot<br />

noch weiter ausgebaut.<br />

Während<br />

andere Aktienkurse<br />

bedroht sind, erfährt<br />

Zoom momentan<br />

ein Wachstum von<br />

275 Prozent. Zoom ist<br />

aber auch Vorwürfen<br />

ausgesetzt, Sicherheitslücken<br />

bei den<br />

Daten aufzuweisen.<br />

Trotzdem benutzen in<br />

Homeoffice-Zeiten<br />

viele dieses leicht zu<br />

bedienende Tool.<br />

Paradoxerweise<br />

erzeugt<br />

die körperliche<br />

Distanz<br />

neue Nähe.<br />

Matthias Horx<br />

Zukunftsforscher<br />

Wie hat es die Maggi-Flasche geschafft, zur Ikone zu werden,<br />

vergleichbar mit der berühmten Coke Bottle? Wieso wurde<br />

das urschweizerische Toblerone-Dreieck zum Superstar der<br />

Anime-Serie «neo Yokio»? Wie ist es zwei Zürcher Grafikern<br />

gelungen, aus Abfall ein angesagtes Fashion Label zu kreieren, dessen<br />

Name alle Welt kennt? <strong>Das</strong> Buch «Swiss Brands» geht diesen spannenden<br />

Fragen nach <strong>und</strong> erzählt die Antworten in Form von 35 interessanten<br />

Storys. Die spannend erzählten Markengeschichten in diesem Buch machen<br />

deutlich, dass jede Krise auch positive Aspekte <strong>und</strong> neue Chancen<br />

bieten kann, denn viele der vorgestellten Firmen haben bewiesen, wie<br />

sie gerade in misslichen Lagen einen Weg zum Erfolg gef<strong>und</strong>en haben.<br />

«Swiss Brands» macht Mut! Quelle: Midas-Verlag.<br />

33%<br />

Ja, die Krise wird <strong>für</strong> ein neues<br />

Gemeinschaftsgefühl, weniger<br />

Leistungsdenken <strong>und</strong> mehr<br />

wirtschaftliche Gleichheit sorgen.<br />

COMMUNITY<br />

Wird Corona unser Leben auf Dauer verändern?<br />

67%<br />

Nein, nach einer temporären<br />

Eintrübung der Wirtschaft werden<br />

die Menschen zu ihren alten<br />

Gewohnheiten zurückkehren.<br />

VIEL LÄRM<br />

UM NICHTS<br />

«Homeoffice?<br />

<strong>Das</strong> geht nicht!»<br />

«Ohne die Kollegen,<br />

ohne die Kaffeepausen,<br />

ohne das tägliche<br />

Meeting, das<br />

geht nicht.!» Ach was,<br />

<strong>und</strong> wie das geht. Alle<br />

machen es, alle<br />

können es <strong>und</strong> dabei<br />

entstehen hier <strong>und</strong> da<br />

noch kreative Auswüchse.<br />

Wir sind<br />

gespannt, was nach<br />

Corona davon bleibt.<br />

m&k 4-5/2020


8<br />

ONLINE MARKETING<br />

Die Party<br />

ist vorbei,<br />

oder ...?<br />

Die Skepsis gegenüber der Effizienz <strong>und</strong> faktischen Messbarkeit von<br />

Internetwerbung steigt – während gleichzeitig das Ende der Cookies<br />

droht. Erzählungen aus einer Branche, die ins Grübeln gerät.<br />

Von Benjamin von Wyl<br />

Illustration Ana Duje<br />

m&k 4-5/2020


9<br />

Illustration: Ana Duje — @ana.duje / anaduje.com<br />

m&k 4-5/2020


10<br />

I<br />

m November vergangenen<br />

Jahres sorgte ein Artikel<br />

des niederländischen <strong>Magazin</strong>s<br />

«The Correspondent»<br />

<strong>für</strong> Aufsehen bei jenen,<br />

die sich mit Digital <strong>Marketing</strong><br />

beschäftigen: Der mit zahllosen<br />

Datensätzen angereicherte, penibel<br />

recherchierte Text erklärte<br />

Onlinewerbung zur nächsten<br />

Dotcom-Blase <strong>und</strong> prophezeite<br />

deren Zusammenbruch. Gemäss<br />

der Nachforschungen, die die<br />

Autoren angestellt hatten, hätten<br />

die angeblich «brightest<br />

minds of this generation» Algorithmen<br />

geschaffen, die Werbung ausgerechnet<br />

gerade jenen anzeigen, die<br />

sich ohnehin <strong>für</strong> das Beworbene interessieren.<br />

Selbst die «klugen Köpfe»<br />

könnten beispielsweise nicht verhindern,<br />

dass Amazon auf Facebook <strong>und</strong><br />

Google vor allem bei jenen wirbt, die<br />

bereits dort einkaufen. «The Correspondent»<br />

stützt seine verheerende Bilanz<br />

unter anderem mit einer Studie der renommierten<br />

Northwestern University:<br />

Bei fast allen untersuchten Werbekampagnen<br />

auf Facebook hat die Mehrheit<br />

jener, die ein Produkt kauften, das unabhängig<br />

von der Werbeeinblendung<br />

getan. Teilweise beträgt die Verzerrung<br />

98 Prozent.<br />

Die Versprechen des Eric Schmidt<br />

Anfang des Millenniums versprach<br />

Google noch ein X an Investment <strong>für</strong> ein<br />

Y an Gewinn. «Wenn Sie X Dollars in Werbung<br />

schalten, erhalten Sie Y Gewinn.<br />

<strong>Das</strong> wissen wir», soll CEO Eric Schmidt<br />

2003 zu einem empörten Medienmanager<br />

alter Schule gesagt haben. Digitale<br />

Werbung versprach messbaren Erfolg.<br />

Heute zweifeln nicht nur holländische<br />

Journalisten <strong>und</strong> amerikanische Ökonomen<br />

daran, dass Investment immer Performance<br />

liefert: «Wir haben zu viel in<br />

Digitalkampagnen investiert», erklärte<br />

Simon Peel im Namen von Adidas letzten<br />

Herbst gegenüber der Weltöffentlichkeit.<br />

Der Sportartikelhersteller steckte bisher<br />

77%<br />

Diesen Teil des <strong>Marketing</strong>-Budgets<br />

steckte Adidas zuletzt in Performance<br />

<strong>Marketing</strong>. Ein Fehler, findet das<br />

Unternehmen mittlerweile.<br />

333,25 Mrd. $<br />

So hoch schätzt emarketer.com den weltweiten<br />

Online-AdSpend <strong>für</strong> das Jahr 2019.<br />

Ein Löwenanteil kommt von US-Firmen.<br />

fast 80 Prozent des <strong>Marketing</strong>-Budgets<br />

in Performance-Kampagnen. Nun habe<br />

Adidas erkannt, dass zwei Drittel der<br />

Verkäufe Brand Awareness-Werbung<br />

zuzuordnen waren <strong>und</strong> dass im Gegenzug<br />

Performance-Kampagnen auch mehr<br />

Verkäufe im Laden auslösten. Kurz: <strong>Das</strong>s<br />

sich alle Annahmen zur Wirkung der<br />

Adidas-Kampagnen als falsch herausgestellt<br />

haben. Was Adidas nun konkret tut,<br />

ist noch unbekannt. Bis Juni dürfe er mit<br />

keinen Journalisten sprechen, schreibt<br />

Peel auf Anfrage.<br />

Nicht nur die Effizienz von Online-<br />

Werbung wird jedoch gegenwärtig infrage<br />

gestellt. Seit dem Skandal um<br />

Cambridge Analytica hat sich die Akzeptanz<br />

von Third-Party-Tracking, also dem<br />

Sammeln von Nutzerdaten über einzelne<br />

Seiten <strong>und</strong> Plattformen hinweg, stark<br />

verändert. Die Webbrowser Safari <strong>und</strong><br />

Firefox blockieren seit einiger Zeit tausende<br />

Third-Party-Tracking-Domains<br />

automatisch. Zusammen kommen die<br />

m&k 4-5/2020


11<br />

beiden Browser auf einen Marktanteil<br />

von gut 40 Prozent in der Schweiz. <strong>Das</strong>s<br />

das Cookie, seit Jahrzehnten gleichsam<br />

Symbol <strong>für</strong> fehlende Anonymität im Netz<br />

<strong>und</strong> wichtige Säule der digitalen Werbung,<br />

stirbt – das bezweifelt keiner der<br />

Gesprächspartner von m&k.<br />

<strong>Das</strong> europäische Datenschutzgesetz<br />

DSGVO verpflichtet Webseitenbetreiber<br />

dazu, ihre Nutzer über jede Datenweitergabe<br />

an Dritte zu informieren. <strong>Das</strong><br />

Schweizerische Datenschutzgesetz ist<br />

zwar älter als die Firma Google, aber bei<br />

Angeboten, die sich auch an Menschen<br />

in der EU richten, greift die DSGVO auch<br />

<strong>für</strong> Schweizer Unternehmen. Erblinden<br />

Webagenturen nun also? Oder erleiden<br />

sie zumindest Sehschwäche – während<br />

Auftraggeber sowieso schon Zweifel an<br />

der Wirksamkeit von Performance-<strong>Marketing</strong><br />

hegen?<br />

«<strong>Das</strong> ist dann auch mal eskaliert»<br />

Nachfrage bei denen, die es wissen<br />

müssen. Wohl keine Webagentur ist in<br />

der Schweiz so profiliert wie Webrepublic.<br />

Von der Zürcher Bederstrasse aus<br />

pumpt das Team des Ex-Googlers Tom<br />

Hanan internationale Kampagnen (wir<br />

reden hier von Fussball-WM-Grössenordnungen!)<br />

ins Netz. «Zum Teil haben<br />

wir Kampagnen früher zu technokratisch<br />

gemacht, zu wenig auf Ideen vertraut»,<br />

anerkennt Joël Meier, bei Webrepublic<br />

verantwortlich <strong>für</strong> Programmatic <strong>und</strong><br />

Social Media. Mit Digitalkampagnen<br />

<strong>und</strong> «ultragranularen Targetings» sei es<br />

dann auch mal ein «wenig eskaliert».<br />

Meier sieht die wachsende Skepsis <strong>und</strong><br />

Regulation bei diesen Praktiken aber<br />

auch als Chance: Die Kreation werde<br />

wichtiger; die Klarstellung gegenüber<br />

K<strong>und</strong>en, was man datengetrieben weiss<br />

(oder eben nicht weiss), ebenso. Jene,<br />

die immer noch «bloss Daten sammeln<br />

<strong>und</strong> weiterverkaufen», würden von den<br />

neuen regulatorischen Einschränkungen<br />

aber enorm getroffen.<br />

1 Tag<br />

Eine direkte<br />

Verbindung zwischen<br />

Klick <strong>und</strong> Abverkauf<br />

ist bei Safari nur<br />

noch innert 24 St<strong>und</strong>en<br />

möglich – strengere<br />

Einschränkungen<br />

hat keiner.<br />

Dorian Kind, zuständig <strong>für</strong> den Bereich<br />

Data & Technologies bei Webrepublic,<br />

kennt diese Einschränkungen en detail.<br />

«Die restriktivsten Massnahmen hat Safari<br />

eingeführt: Eine direkte Verbindung zwischen<br />

Klick <strong>und</strong> Abverkauf wird dort nur<br />

noch innert 24 St<strong>und</strong>en möglich sein.<br />

Vielleicht ist das sogar sinnvoll.» Man<br />

habe schon immer hinterfragen können,<br />

ob jemand, der 30 Tage nach dem Betrachten<br />

einer Anzeige in einem Onlineshop<br />

einkauft, das bloss wegen einer<br />

Werbeanzeige getan hat. Entscheidend<br />

sei, dass die Agentur gegenüber den<br />

Werbeauftraggebern nachvollziehbar<br />

macht, wie eine Zahl X zustande kommt:<br />

«Wie viel wird gemessen? Wie viel mit<br />

Modellen erstellt? Man muss den Kontext<br />

verstehen.»<br />

<strong>Das</strong> Klischee von Daten als neues Öl<br />

sei wahrer, als man denkt, sagt Kind: «Wie<br />

Rohöl muss man Daten erst raffinieren,<br />

bevor sie brauchbar sind. <strong>Das</strong> ist unser<br />

Job.» Sein Kollege Meier hält auch eine<br />

Machtverlagerung in der Branche <strong>für</strong><br />

möglich. Wenn etwa Logins online omnipräsent<br />

würden, profitierten auch die<br />

grossen Schweizer Medienkonzerne.<br />

Meier nennt das Beispiel einer Kampagne<br />

<strong>für</strong> den Haushaltsgerätehersteller<br />

Miele: Da hätte Webrepublic einerseits<br />

Daten von Google verwendet; anderer-<br />

m&k 4-5/2020


12<br />

98%<br />

Journalisten von «The Correspondent» fanden<br />

heraus, dass populäre Amazon-Produkte<br />

von fast allen K<strong>und</strong>en auch ohne Google- <strong>und</strong><br />

Facebook-Werbung gekauft worden wären.<br />

seits solche von Homegate, die zur TX<br />

Group gehören. Die Daten der Schweizer<br />

Immobilienplattform hätten sich als wertvoller<br />

erwiesen. Wer dort nach Wohneigentum<br />

gesucht habe, interessiere sich<br />

eher <strong>für</strong> Haushaltsgeräte.<br />

Mensch vs. Maschine<br />

Davon, dass «klassische Abverkaufskampagnen»<br />

im Prinzip noch gleich funktionieren<br />

wie dazumal, spricht Daniel Jörg,<br />

Head of Digital <strong>Marketing</strong> & Research<br />

bei Farner. Aber die Daten würden raffinierter:<br />

Statt Klicks nehme Farner heute<br />

Indikatoren wie Scrolltiefe in bestimmten<br />

Artikeln als Auslöser <strong>für</strong> Werbung anderswo.<br />

Jörgs Vertrauen ins Facebook-<br />

Targeting ist dabei weiterhin ungebrochen.<br />

Häufig fahre Farner «zweigleisig»:<br />

Einerseits entwickelt die Agentur,<br />

menschlich feinjustiert, eine Targeting-<br />

Zielgruppe <strong>und</strong> lässt parallel dazu eine<br />

Kampagne laufen, bei der dieselbe Aufgabe<br />

dem Facebook-Algorithmus obliegt.<br />

«Bis vor etwa einem halben Jahr<br />

war das menschliche Targeting besser.»<br />

Nun gewinne meist Facebook – «dank<br />

Machine Learning <strong>und</strong> künstlicher Intelligenz.»<br />

Sammeln, bis die Speicher platzen?<br />

<strong>Das</strong>s überhaupt Daten angehäuft werden,<br />

hinterfragt bei den Agenturen kaum<br />

jemand. <strong>Das</strong> ärgert Martin Steiger von<br />

der gemeinnützigen Organisation Digitale<br />

Gesellschaft Schweiz: «<strong>Das</strong> Vorgehen<br />

sollte umgekehrt sein: Ist es möglich, das<br />

gleiche oder zumindest ein Ergebnis,<br />

das gut genug ist, mit weniger Daten<br />

oder sogar ohne Personendaten zu erzielen?<br />

Wie können die Risiken <strong>für</strong> die<br />

Privatsphäre der Nutzerinnen <strong>und</strong> Nutzer<br />

reduziert werden?» Rechtsanwalt Steiger<br />

sagt, wenn die Adtech-Branche nicht<br />

freiwillig zum Umdenken bereit ist, müsse<br />

sie mit rechtlichen Mitteln<br />

gezwungen werden. In der<br />

Debatte um die Revision des<br />

urzeitlichen Schweizer Datenschutzgesetzes<br />

DSG erlebe die<br />

Digitale Gesellschaft, «dass<br />

diese Branche intensiv da<strong>für</strong><br />

wirbt, damit das revidierte<br />

DSG in Bezug aufs Profiling ein<br />

Papiertiger bleibt.»<br />

Es sind freilich nicht nur Aktivisten,<br />

sondern auch Anbieter,<br />

die sich an der Datenanhäufung<br />

stören: «Als wir auf<br />

unserer Plattform aufräumten,<br />

entdeckten wir bis zu sechs<br />

Tracker auf einer einzelnen<br />

Stellenanzeige», erzählt ein Anbieter, der<br />

anonym bleiben will. Dabei sei die Jobsuche<br />

ein besonders heikler Bereich.<br />

«Wer möchte schon als Stellensuchender<br />

geoutet <strong>und</strong> danach von Stelleninserate-<br />

Bannern durch das Internet gejagt werden?»<br />

Ihm als Betreiber mache das auch<br />

Sorgen, weil er <strong>für</strong> die eingeb<strong>und</strong>enen<br />

Tracker von Dritten haftet.<br />

«If he dies, he dies»<br />

70%<br />

So viele Menschen sagen<br />

in Umfragen, dass<br />

sie Tracking okay finden.<br />

Könnte mehr sein,<br />

aber «ein bisschen<br />

Schw<strong>und</strong> ist immer»,<br />

so die Agenturen.<br />

Den Tod des Cookies werde das Digital<br />

<strong>Marketing</strong> verschmerzen, heisst es bei<br />

Farner. «Längst werden die Alternativen<br />

zum Tracking ohne Cookies entwickelt»,<br />

winkt Daniel Jörg ab. Es reiche, wenn Tracking<br />

von 70 Prozent der Bevölkerung<br />

akzeptiert wird. Ohnehin habe Werbung<br />

nie alle mit demselben Mitteln erreicht.<br />

<strong>Das</strong> nächste grosse Ding könnte laut Jörg<br />

die Spracherkennung sein, wie sie etwa<br />

Amazons Alexa bietet: «Wenn die Leute<br />

glauben, dass ihnen etwas das Leben erleichtert,<br />

wird es immer akzeptiert.»<br />

Vielleicht habe auch er vor zwei, drei<br />

Jahren noch datengetriebener gedacht,<br />

sagt Jörg. Der Digitalspezialist vertraut<br />

Technologie im Zusammenspiel mit Menschen,<br />

die nicht nur deren Anwendung,<br />

sondern auch deren Grenzen durchblicken.<br />

Trotzdem sei er froh, dass sein Job<br />

mehr umfasse als jener von Social Media<br />

Geeks, die komplett vom Facebook-Algorithmus<br />

<strong>und</strong> neuen Regulierungen<br />

abhängig sind. «Bei Farner gingen die<br />

technischen Mittel immer mit Storytelling<br />

einher.» Ein Problem hätten bloss Agenturen,<br />

die die Mechanik von Technologien<br />

– etwa Facebook Targeting – verinnerlichten<br />

<strong>und</strong> diese nun einfach stur<br />

anwenden würden. «Narration <strong>und</strong> Storytelling<br />

sind bei uns immer die Gr<strong>und</strong>lage<br />

geblieben», sagt Jörg.<br />

m&k 4-5/2020


13<br />

Messen, was erzählt wird<br />

Narration <strong>und</strong> Storytelling also. Florian<br />

Scholl, der am brachial erfolgreichen<br />

Izzy-<strong>Magazin</strong> mitarbeitete <strong>und</strong> sich nun<br />

mit createXY selbständig macht, misst<br />

dort, wo sonst kaum einer misst: bei der<br />

Story. Seine createXY analysiert Inhalte<br />

statt Darreichungsformen. «Du kannst<br />

das beste Targeting haben: Es bringt dir<br />

nichts, wenn die Inhalte nicht taugen»,<br />

so Scholl. «Was eine gute Idee ist, ist<br />

erstmal subjektiv. Aber wie kann ich beweisen,<br />

dass sie auch die Zielgruppe gut<br />

finden wird? Vor allem gegenüber jemandem,<br />

der selbst nicht zur Zielgruppe<br />

gehört?!» Die Methoden, die er da<strong>für</strong><br />

nutzt, sind unter anderem Eyetracking<br />

<strong>und</strong> Gesichtserkennung. Via Webcam<br />

analysieren Scholls Programme sechs<br />

Mal pro Sek<strong>und</strong>e, wie sich der Gesichtsausdruck<br />

der Probanden verändert. Meist<br />

werde er während der kreativen Entwicklungsarbeit<br />

hinzugeholt, wenn die Erkenntnisse<br />

noch eingearbeitet werden<br />

können. «Wenn man weniger Kontrolle<br />

darüber hat, wem etwas gezeigt wird, ist<br />

es umso wertvoller, die Wirkung des<br />

Inhalts überprüfen zu können», sagt<br />

der <strong>Kommunikation</strong>swissenschaftler.<br />

Seine Arbeit ist ein<br />

Beispiel <strong>für</strong> Wirksamkeitsuntersuchungen,<br />

bei denen<br />

wohl niemand die Privatsphäre<br />

der Zielgruppe in<br />

Gefahr sieht.<br />

Reise zurück in der Zeit<br />

Der erste AdBlocker kam<br />

schon 1997 auf den Markt,<br />

ein Jahr vor der Google-<br />

Gründung. «Jedem Anfang<br />

wohnt ein Zauber inne!», erinnert<br />

sich Roland Ehrler vom<br />

Schweizerischen Werbe-Auftraggeberverband<br />

SWA.<br />

«Stellen Sie sich vor: In den<br />

ersten Onlinewerbe-Jahren<br />

klickten die User tatsächlich<br />

noch auf Banners! Nur um zu<br />

sehen, was sich dahinter versteckt.»<br />

Targeting sei noch<br />

kein Thema gewesen. «Heute<br />

versprechen Onliner den K<strong>und</strong>en das<br />

Blaue vom Himmel <strong>und</strong> gleichzeitig droht<br />

das Ende der Cookie-Ära.»<br />

Der erste Schritt zur Hygiene<br />

Simon Peel, der Adidas’ <strong>Marketing</strong>-Strategie<br />

auf den Kopf gestellt hat, gehört<br />

dem Global Media Board an, das die<br />

Umsetzung der Media Charta der World<br />

Federation of Advertisers WFA unterstützen<br />

soll. Die Media Charta bekämpft<br />

AdFraud, Intransparenz <strong>für</strong> Werbeauftraggeber<br />

<strong>und</strong> fordert Werbung, die<br />

1997<br />

<strong>Das</strong> Geburtsjahr des<br />

ersten Adblockers macht<br />

selbigen fast so alt wie<br />

das Internet selbst -<br />

<strong>und</strong> gemahnt an goldene<br />

Zeiten <strong>für</strong> Banner <strong>und</strong><br />

Pop-ups.<br />

Konsumenten nicht mehr als störend<br />

empfinden.<br />

Ebenfalls Teil dieses Global Media<br />

Board war Beatrice Lindvall, die ehemalige<br />

Head of Media von Danone. «Die<br />

erste Prämisse muss sein, dass der Konsument<br />

die Werbung sieht – sonst kommt<br />

es nie zu Verkäufen. Ich denke, es gibt<br />

riesigen Frust unter Advertisern, dass sie<br />

nicht zu einh<strong>und</strong>ert Prozent nachvollziehen<br />

können, was mit ihren Digitalinvestments<br />

passiert», sagt Lindvall. Laut ihr<br />

verfolgen auf internationaler Ebene viele<br />

Unternehmen eine «No Track–No Buy-<br />

Policy» <strong>und</strong> integrieren eigene Kontrolltools.<br />

Sie brauchen Garantien, dass ihre<br />

Werbung länger als ein paar Sek<strong>und</strong>en<br />

von einem menschlichen Wesen <strong>und</strong> in<br />

der angepeilten Region gesehen wird,<br />

sagt sie. «<strong>Das</strong> ist der erste Schritt zur Hygiene.»<br />

Gemäss Ehrler ergeben alle Umfragen<br />

der SWA, dass der Anteil von Online-<br />

Werbung weiter steigt. Selbst, falls sich<br />

die Gesetze verschärfen, glaubt Ehrler<br />

weiter an den Erfolg von Digital <strong>Marketing</strong>.<br />

Ebenso ist er davon überzeugt, dass<br />

sich «je nach Zielsetzung» Online-Kampagnen<br />

genau messen lassen: «Bei<br />

Performance-Kampagnen lässt sich der<br />

Erfolg mit Abverkäufen im E-Shop oder<br />

der Generierung von Leads sehr gut<br />

nachweisen. Etwas schwieriger wird es<br />

bei Branding-Kampagnen. Hier braucht<br />

es Wirkungsstudien, welche alle Werbemassnahmen<br />

berücksichtigen.»<br />

Im Gegensatz zu dieser Vertrauensbek<strong>und</strong>ung<br />

wirken die Agenturen geradezu<br />

selbstkritisch. Obwohl natürlich<br />

kein Gesprächspartner (gerade während<br />

der Corona-Krise, wo sich das öffentliche<br />

Leben komplett ins Internet verabschiedet)<br />

tatsächlich einen Bedeutungsverlust<br />

von Online-Werbung be<strong>für</strong>chtet. Die<br />

Leute seien nunmal im Internet, sagt Kind<br />

von Webrepublic. Kritische Auseinandersetzung<br />

mit der Frage der Messbarkeit<br />

von Werbung im Digitalen sei<br />

wichtig, aber: «Die naheliegende Gegenfrage<br />

bleibt jedoch, weshalb ich<br />

stattdessen <strong>für</strong> klassische Werbung hätte<br />

zahlen sollen.»<br />

m&k 4-5/2020


14<br />

PORTRÄT<br />

«Ich bin Verkäuferin<br />

mit Leib <strong>und</strong> Seele»<br />

Kinovermarktung ist ihr tägliches Business. Juliane Merz ist Director National<br />

Sales <strong>und</strong> Mitglied der Geschäftsleitung bei Weischer.Cinema Schweiz.<br />

Von Anna Kohler<br />

J<br />

uliane Merz ist eine<br />

Frohnatur mit Herz <strong>und</strong><br />

Verstand. Und eine<br />

Kämpferin. Wenn sie<br />

lacht, geht die Sonne auf, ist<br />

sie mit etwas nicht einverstanden,<br />

wird sie zum zähen, aber<br />

fairen Verhandlungspartner.<br />

Wer ist diese Frau <strong>und</strong><br />

was tut sie?<br />

Juliane Merz ist gelernte<br />

Verlagsfrau. Sie leitet seit<br />

einigen Jahren die Geschicke<br />

r<strong>und</strong> um <strong>und</strong> den nationalen<br />

Verkauf bei Weischer.Cinema<br />

Schweiz <strong>und</strong> ist Teil des<br />

Führungsstabs. Der nächste Karriereschritt im Hause ist<br />

bereits in Vorbereitung:<br />

Sie wird ab 1. Januar 2021 die Gesamtleitung<br />

beider Sales Units – national <strong>und</strong> lokal – übernehmen.<br />

«Darauf freue ich mich sehr <strong>und</strong> bin mir sicher, mit diesem<br />

Schritt gut <strong>für</strong> die Zukunft <strong>und</strong> den dahinterliegenden<br />

Herausforderungen <strong>für</strong> die Kinowerbevermarktung aufgestellt<br />

zu sein.»<br />

Kinowerbevermarktung. <strong>Das</strong> ist ihre Leidenschaft. Es<br />

liegt ihr im Blut, zu verkaufen <strong>und</strong> sie liebt den Touchpoint<br />

Kino. Passt. Woher aber kommt diese Gabe, zu verkaufen,<br />

sich zu vernetzen, immer im richtigen Moment das passende<br />

Angebot aus dem Ärmel zu schütteln?<br />

«Ich bin so aufgewachsen, der Gast oder K<strong>und</strong>e ist seit<br />

meiner Kindheit König, früh habe ich gelernt, Menschen zu<br />

bewirten, ihnen die Wünsche von den Augen abzulesen<br />

<strong>und</strong> auch störrische <strong>und</strong> komplizierte Persönlichkeiten zu<br />

steuern, bis sie sich wohl <strong>und</strong> aufgehoben fühlen.»<br />

Wonach das klingt? Nach<br />

einer Kindheit in einem Hotel-<br />

Familienbetrieb.<br />

Juliane Merz wächst in<br />

einem Kurort im Süden Deutschlands<br />

auf. Die Eltern führten ein<br />

Hotel. Juliane <strong>und</strong> ihre Schwester<br />

halfen mit, seit sie denken<br />

können. «Wir waren r<strong>und</strong> um die<br />

Uhr in alle Prozesse involviert.<br />

«Meine Schwester in der Küche<br />

<strong>und</strong> im Büro, ich dagegen –<br />

immer schon extrovertiert – war<br />

zuständig <strong>für</strong> die Unterhaltung<br />

der Gäste», sagt sie <strong>und</strong> lacht.<br />

<strong>Das</strong> hat sie geprägt. Gute Laune<br />

verbreiten, Lösungen finden, out<br />

of the box denken, das Gegenüber<br />

lesen <strong>und</strong> verstehen, wo die Bedürfnisse liegen.<br />

Dies machte sie in ihrem Lehrbetrieb, einem B2B-Medienhaus<br />

im süddeutschen Raum, in dem sie über 20 Jahre<br />

in unterschiedlichen Funktionen erfolgreich tätig war, <strong>und</strong><br />

auch jetzt bei Weischer.Cinema.<br />

Ist auch ein Verkaufsprofi mal still <strong>und</strong> leise? Ja, sagt<br />

sie, natürlich. Keiner kann immer in Pose stehen. Gerade<br />

weil die 43-Jährige die ersten 30 Jahre ihres Lebens immer<br />

<strong>für</strong> andere da war, immer geschaut hat, dass es allen gut<br />

geht, musste sie lernen, auf sich zu achten. Nicht immer<br />

eine Lösung <strong>für</strong> alles zu suchen, die Energie zusammenzuhalten.<br />

Gerade in den Bergen findet sie, zusammen mit ihrem<br />

Partner oder mit Familie <strong>und</strong> Fre<strong>und</strong>en, die Energie,<br />

manchmal Ruhe <strong>und</strong> Kraft, die sie zum Auftanken braucht.<br />

Ob Skifahren, Wandern oder auch gerne Hüttengaudi,<br />

Hauptsache, in die Höhe. «Genau diese Mischung ist es, die<br />

ich liebe, ich bin mit Leib <strong>und</strong> Seele … ich.»<br />

m&k 4-5/2020


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16<br />

STRATEGIE<br />

Tue Gutes<br />

<strong>und</strong> rede<br />

darüber!<br />

Johan Jervøe dirigiert als Group CMO das globale <strong>Marketing</strong> der UBS.<br />

Im Interview erzählt er, wie die Corona-Krise seinen Alltag verändert<br />

hat – <strong>und</strong> warum Wohltätigkeit jetzt wichtiger ist denn je.<br />

Von Johannes Hapig<br />

Fotos Chris Reist<br />

m&k 4-5/2020


m&k 4-5/2020<br />

17


18<br />

MK Wir befinden uns mitten in<br />

einer Krise, die die wenigsten<br />

von uns vorausgesehen<br />

hätten. Welche Massnahmen<br />

hat die UBS ergriffen, um<br />

durch die Corona-Pandemie<br />

zu kommen?<br />

JOHAN JERVØE An erster Stelle<br />

steht aktuell der stark erhöhte,<br />

direkte Kontakt zu<br />

unseren K<strong>und</strong>en – denn der<br />

Ges<strong>und</strong>heitskrise folgt eine<br />

Wirtschaftskrise, zu der die<br />

K<strong>und</strong>en viele Fragen haben.<br />

<strong>Das</strong> ist förmlich explodiert. Im<br />

Rahmen des Massnahmenpakets<br />

von B<strong>und</strong> <strong>und</strong> Banken<br />

zur raschen Unterstützung<br />

der Schweizer KMU haben wir<br />

als UBS allein in den ersten<br />

Tagen über eine Milliarde<br />

Franken an Krediten vergeben.<br />

Wir tun alles, um so zu kommunizieren,<br />

dass wir jederzeit als verlässlicher<br />

Partner wahr genommen werden.<br />

Und wie hat sich die interne Arbeitskultur<br />

verändert?<br />

Es wäre falsch, sich zwar besonders um<br />

die K<strong>und</strong>en zu kümmern, aber dabei<br />

nicht auf die Mitarbeitenden einzugehen.<br />

«Remote working» findet bei uns<br />

schon seit Jahren statt, aber<br />

wenn es so lange <strong>und</strong> konzentriert<br />

praktiziert wird wie<br />

jetzt, dann ist <strong>für</strong> mich als<br />

Line-Manager wichtig, dass<br />

sich niemand aus meinem<br />

Team einsam fühlt. Die<br />

Human-Resources-Abteilung<br />

von UBS versendet Tipps <strong>für</strong><br />

das Homeoffice, heute etwa<br />

haben wir Fitnessvorschläge<br />

bekommen (lacht). Und ich<br />

mache regelmässige Check-<br />

Ins mit meinem Team, in<br />

denen wir ganz offen über die Herausforderungen<br />

reden, die wir alle im<br />

Moment erleben.<br />

Als Group CMO sind Sie verantwortlich<br />

<strong>für</strong> das internationale <strong>Marketing</strong><br />

der UBS. Welchen Fokus setzen Sie<br />

momentan bei Ihren <strong>Marketing</strong>massnahmen?<br />

“Wenn Sie<br />

jetzt mit<br />

irgendwelcher<br />

Produktwerbung<br />

an die<br />

Öffentlichkeit<br />

gehen, dann<br />

ist das<br />

unsensibel.”<br />

1<br />

Don't hit the Panic<br />

Button!<br />

Eilige Werbestopps<br />

bringen meist nichts.<br />

Auch mit kleinerem<br />

Budget kann man<br />

viel erreichen.<br />

2<br />

Weiter am Markt<br />

präsent sein<br />

Jetzt ist die Zeit,<br />

wenn möglich im<br />

gewohnten Umfang<br />

am Markt Präsenz<br />

zu zeigen.<br />

3<br />

Menschlichkeit &<br />

Grosszügigkeit<br />

Diese Prinzipien<br />

sollten in jede<br />

Werbekampagne<br />

einfliessen. Wenn<br />

möglich, mit etwas<br />

Wärme <strong>und</strong> Humor.<br />

DO’ S & DONT’ S<br />

Johan Jervøes Tipps <strong>für</strong> <strong>Marketing</strong><br />

in Krisenzeiten<br />

4<br />

Hilfsbereitschaft<br />

als Wegweiser<br />

Wer <strong>für</strong> eine Marke<br />

Verantwortung trägt,<br />

der muss sich fragen:<br />

«Wie können wir<br />

helfen?».<br />

5<br />

Verantwortung<br />

leben<br />

<strong>Das</strong> Wohl aller<br />

involvierten Stakeholder<br />

zählt: K<strong>und</strong>en,<br />

Mitarbeiter, Lieferanten,<br />

Investoren...<br />

6<br />

Die Visionen nicht<br />

verlieren<br />

Auch in schweren<br />

Zeiten dürfen<br />

Marketeers ihre<br />

längerfristigen Ziele<br />

nicht aufgeben.<br />

Stay the course!<br />

m&k 4-5/2020


19<br />

Wenn Sie jetzt mit irgendwelcher<br />

Produktwerbung an die Öffentlichkeit<br />

gehen, dann ist das aus meiner Sicht<br />

einfach unsensibel. <strong>Das</strong> ist eine ganz<br />

simple Denkaufgabe: Was wollen die<br />

Menschen im Moment hören? Sie<br />

wollen wissen, was die Krise <strong>für</strong> ihr<br />

Business <strong>und</strong> <strong>für</strong> ihr Leben bedeutet.<br />

Dem müssen wir als Bank Rechnung<br />

tragen, so gut wir das können. Und<br />

das ist der Gr<strong>und</strong>stein, gegenwärtig,<br />

<strong>für</strong> gutes <strong>Marketing</strong> <strong>und</strong> Brand<br />

Building.<br />

Vielerorts wird jetzt im <strong>Marketing</strong><br />

gespart. Haben Sie denn Budgets<br />

gestrichen oder <strong>Marketing</strong>massnahmen<br />

zeitweise ausgesetzt?<br />

Nein, aber wir verlagern Budgets<br />

spontan oder überlegen, wo<strong>für</strong> wir<br />

sie zukünftig einsetzen könnten. Ein<br />

Beispiel: Wir sind seit Jahren<br />

Hauptsponsor der Art Basel. Die<br />

Kunstmesse in Hongkong konnte<br />

dieses Jahr nicht wie geplant stattfinden,<br />

deswegen haben wir nun freie<br />

Ressourcen, die wir <strong>für</strong> andere<br />

werbliche Massnahmen nutzen. Wir<br />

glauben fest, dass es wichtig ist, die<br />

<strong>Kommunikation</strong> gerade in dieser<br />

besonderen Situation aufrechtzuerhalten.<br />

Und das tun wir auch.<br />

Werden sich <strong>Marketing</strong> <strong>und</strong> Werbung<br />

nach der Krise verändern <strong>und</strong><br />

weniger Luxus, mehr Relevanz<br />

propagieren?<br />

Unmittelbar nach der Krise werden<br />

zahlreiche Unternehmen die Werbung<br />

vermutlich nur sehr gezielt<br />

einsetzen, weil sich viele Menschen –<br />

wenn sie als Angestellte vielleicht ein<br />

paar Monate kein Gehalt oder als<br />

Selbstständige grosse Ausfälle<br />

hatten – auch gar nichts Grosses<br />

leisten können oder wollen. Da gibt<br />

es erst mal keinen grossen Urlaub.<br />

Aber Menschen<br />

bleiben Menschen <strong>und</strong><br />

eine gewisse Normalität<br />

wird sich mittelfristig<br />

wieder einstellen.<br />

Ich möchte aber<br />

nochmal eins betonen:<br />

Woran die Leute noch<br />

lange denken werden,<br />

ist, wie sich <strong>für</strong> sie<br />

wichtige Marken in der<br />

Krise verhalten haben.<br />

Konnten sie den Brands vertrauen<br />

oder wurden sie enttäuscht?<br />

Markenführung muss bedeuten,<br />

sich darüber jetzt Gedanken zu<br />

machen. Wir tragen da eine gewisse<br />

Verantwortung.<br />

“Woran die Leute<br />

noch lange denken<br />

werden, ist, wie<br />

sich <strong>für</strong> sie<br />

wichtige Marken<br />

in der Krise<br />

verhalten.”<br />

Deswegen wollen Sie nicht als Nutzniesser<br />

der Krise erscheinen <strong>und</strong><br />

verkündeten, dass Sie alle Gewinne<br />

aus den Corona-Krediten spenden.<br />

<strong>Das</strong> war keine strategische Überlegung.<br />

Für den CEO <strong>und</strong> die Geschäftsleitung<br />

war sofort klar, allfällige Gewinne<br />

aus dem Kreditprogramm des<br />

B<strong>und</strong>es vollumfänglich zu spenden.<br />

Die Bank selbst spendet 30 Millionen<br />

Franken.<br />

Vertrauen speist sich ja auch aus<br />

Tradition. Wie geht ein traditionelles<br />

Haus wie Ihres mit den<br />

Finanz-Start-ups <strong>und</strong><br />

App-Banken um, die<br />

seit einiger Zeit den<br />

Markt aufmischen?<br />

Lassen Sie uns in der<br />

Zeit zurückgehen: Die<br />

UBS hat mehr als 150<br />

Jahre Bankengeschichte.<br />

Wenn man da<br />

eines gelernt hat, ist es,<br />

sich auf Konkurrenz<br />

einzustellen <strong>und</strong> im Wettbewerb zu<br />

stehen. Deswegen muss man wissen,<br />

welche Stärken man hat <strong>und</strong> wo man<br />

sich noch verbessern kann. Wie bei<br />

den Olympischen Spielen (lacht). Weil<br />

Sie die Fintechs ansprechen: Die<br />

grossen Banken waren in der Mitte des<br />

20. Jahrh<strong>und</strong>erts explizite Treiber<br />

technologischen Fortschritts – <strong>und</strong><br />

sind es im Backend, bei den ganzen<br />

Transaktionen im Hintergr<strong>und</strong>, sicher<br />

immer noch. Aber im K<strong>und</strong>enbereich<br />

können wir sicher noch von den<br />

Fintechs lernen, wenn es um die<br />

einfachere Handhabung von Tools<br />

<strong>und</strong> Apps geht. Deswegen haben wir<br />

keine Scheu, mit den besten <strong>und</strong><br />

innovativsten Unternehmen zusammenzuarbeiten.<br />

Bild rechts: UBS<br />

Die #TOGETHER-<br />

BAND-Initiative, die die<br />

UBS unterstützt, folgt<br />

UN-Zielen <strong>für</strong> nachhaltiges<br />

Wachstum.<br />

m&k 4-5/2020


20<br />

Wie schnell kann ein Unternehmen<br />

von der Grösse der UBS auf Entwicklungen<br />

am Markt reagieren?<br />

Wenn Sie auf etwas reagieren müssen,<br />

was bereits auf den Markt kommt,<br />

dann sind Sie in der Regel schon viel<br />

zu spät. Es muss darum gehen, sich<br />

nicht treiben zu lassen<br />

– sondern selbst die<br />

Voraussetzungen zu<br />

schaffen, um Themen<br />

<strong>und</strong> Trends zu setzen.<br />

Und das gelingt auch<br />

immer wieder: Wir<br />

haben etwa vor einiger<br />

Zeit bereits «UBS Neo»<br />

geschaffen. Stellen Sie<br />

sich eine Art Amazon<br />

oder iTunes vor, nur <strong>für</strong><br />

globales Banking. Da<br />

können Sie jeden Titel,<br />

seien es Mineralien oder Währungen,<br />

in Echtzeit kaufen. Und da sprechen<br />

wir über enorme Volumen, bei denen<br />

trotzdem ein sehr einfaches Benutzererlebnis<br />

gewährleistet ist.<br />

Hier fällt einem spontan die Disziplin<br />

des Customer-Experience-Managements<br />

ein, die ja momentan bei<br />

Marketeers in aller M<strong>und</strong>e ist. Inwieweit<br />

spielt das <strong>für</strong> UBS eine Rolle?<br />

Der Mensch, der sich als Investor mit<br />

einem Portal wie «UBS Neo» beschäftigt,<br />

ist ja aus einem anderen Kontext<br />

in seinem Leben User Interfaces – oder<br />

eben Customer Experiences – gewohnt,<br />

die er beispielsweise auf<br />

seinem iPhone in der Freizeit macht.<br />

<strong>Das</strong> läuft dann alles reibungslos,<br />

intuitiv <strong>und</strong> sieht gut aus. Daraus ergibt<br />

sich eine Erwartungshaltung, die alle<br />

Marken entsprechend erfüllen müssen.<br />

Man muss die K<strong>und</strong>en in eine Lage<br />

versetzen, durch die Technologie zu<br />

«surfen» – die Technologie sollte also<br />

nie als Hindernis empf<strong>und</strong>en werden.<br />

Sie haben vorhin davon gesprochen,<br />

«Trends zu setzen». Den Trend der<br />

Nachhaltigkeit hat Ihr Unternehmen ja<br />

beispielsweise adaptiert <strong>und</strong> trägt die<br />

Anstrengungen in diesem Bereich<br />

sehr engagiert nach aussen …<br />

Ja, wobei das <strong>für</strong> uns eben kein Trend<br />

ist, sondern das ist Teil unserer DNA,<br />

schon seit einer Zeit, in der das noch<br />

kein öffentlich diskutiertes Thema war.<br />

«Wir sind<br />

überzeugt, dass<br />

Kunst in der<br />

Lage ist,<br />

Entwicklungen<br />

der Gesellschaft<br />

früher zu<br />

erkennen.»<br />

In dem Bereich haben wir – zum Glück,<br />

muss man heute sagen – seit den<br />

1980er-Jahren einen Posten, den man<br />

heute wohl als «Chief Sustainability<br />

Officer» bezeichnen würde. Wir neutralisieren<br />

seit 2007 die Emissionen all<br />

unserer Geschäftsreisen <strong>und</strong> bieten<br />

unseren K<strong>und</strong>en seit<br />

über 20 Jahren nachhaltige<br />

Anlagen an. Und<br />

natürlich unterstützen<br />

wir deshalb auch<br />

mehrere Initiativen in<br />

diesem Bereich.<br />

Aber nicht nur dort: Ein<br />

grosser Teil Ihrer Markenstrategie<br />

ist die<br />

Förderung von Kunst,<br />

Kultur <strong>und</strong> Gesellschaft.<br />

Hand aufs Herz – sind<br />

Sie Überzeugungstäter oder ist das<br />

einfach auch gut <strong>für</strong> Ihr Image?<br />

<strong>Das</strong> eine schliesst doch das andere<br />

nicht aus, oder? Aber: Wenn Sie über<br />

60 Jahre lang eine Art Collection<br />

aufbauen, über 25 Jahre bei der Art<br />

Basel dabei sind, dann beantwortet<br />

sich die Frage von selbst. Wir sind<br />

überzeugt, dass Kunst in der Lage ist,<br />

generelle Entwicklungen in der Gesellschaft<br />

früher zu erkennen. Und wir<br />

glauben, dass Ästhetik wichtig ist. Ich<br />

bin Däne, also muss ich auch die<br />

Zur Biografie<br />

Johan Jervøe ist Group<br />

Chief <strong>Marketing</strong> Officer der<br />

UBS. Ehe er diesen Posten<br />

2013 übernahm, war der<br />

gebürtige Däne in der<br />

Tech- <strong>und</strong> der Food-Branche<br />

tätig: Bei Intel war er<br />

Global Vice President Sales<br />

and <strong>Marketing</strong> Group sowie<br />

Director <strong>für</strong> Partner <strong>Marketing</strong>;<br />

davor war er 13 Jahre<br />

lang <strong>für</strong> McDonald’s tätig,<br />

zuletzt als Corporate Vice<br />

President of Global <strong>Marketing</strong>.<br />

Davor arbeitete er bei<br />

Milka <strong>und</strong> Roland Berger &<br />

Partner. Jervøe ist verheiratet<br />

<strong>und</strong> hat drei Kinder.<br />

Möbel mit in die Gleichung nehmen<br />

(lacht) – wir sehen, wie Architektur,<br />

Einrichtung <strong>und</strong> Kunst das Befinden<br />

der Menschen positiv beeinflussen.<br />

Schöne, ansprechende Dinge sollten<br />

allen Menschen zugänglich sein, egal<br />

aus welchem Teil der Gesellschaft sie<br />

kommen. Deswegen unterstützen wir<br />

das auch aktiv <strong>und</strong> geben so der<br />

Gesellschaft etwas zurück.<br />

Seit einiger Zeit unterstützen Sie auch<br />

die «#TOGETHERBAND»-Initiative:<br />

Armbänder aus recyceltem Abfall, der<br />

aus den Weltmeeren gefischt wird,<br />

zeigen die 17 UN-Ziele <strong>für</strong> nachhaltige<br />

Entwicklung. Wenn man so ein Band<br />

kauft, wird der Erlös zur Erreichung<br />

dieser Ziele gespendet.<br />

Es macht einen grossen Unterschied,<br />

ob Big Finance solche Ziele unterstützt<br />

oder nicht. Wirklich. Hier sehe ich uns<br />

alle sehr stark in der Verantwortung.<br />

Man geht da auch ein erhebliches<br />

Commitment ein: Wenn Sie so etwas<br />

anfangen, sollten Sie konsequent<br />

dabei bleiben. Ein anderes Beispiel ist<br />

die Equality-Kampagne, die wir vor<br />

einiger Zeit mit Annie Leibovitz realisiert<br />

hatten. Wir wollen uns auch<br />

längerfristig <strong>für</strong> solche Kampagnen<br />

<strong>und</strong> Ziele stark machen. Da haben wir<br />

eine Vorbildfunktion <strong>und</strong> nehmen<br />

diese Verantwortung sehr ernst.<br />

Sie wirken bei diesen Themen sehr<br />

leidenschaftlich <strong>und</strong> treiben einige der<br />

UBS-Charities persönlich voran. Sind<br />

Sie manchmal frustriert, wenn Sie<br />

sehen, dass die Welt nur langsam ein<br />

besserer Ort wird?<br />

Mein Team würde jetzt sagen, dass ich<br />

Geduld mit «N-O-W» schreibe (lacht).<br />

<strong>Das</strong> ist nämlich wirklich nicht meine<br />

grösste Stärke. Bei mir muss es vorangehen,<br />

ich will immer so rasch wie<br />

möglich gute Ergebnisse sehen.<br />

Deswegen läge es nahe, manchmal<br />

frustriert zu sein, wenn komplexe<br />

Probleme sich nicht so zügig lösen<br />

lassen, wie man sich das vielleicht<br />

wünscht. Aber ich bin auch optimistisch,<br />

was die Zukunft angeht: Ich habe<br />

drei Kinder – <strong>und</strong> ich hoffe, dass<br />

manche Themen, die meine älteste<br />

Tochter noch betreffen, im Leben<br />

meiner jüngsten Tochter kein Problem<br />

mehr darstellen werden.<br />

m&k 4-5/2020


Visuelle <strong>Kommunikation</strong><br />

mit Schutzfaktor<br />

Präventionsprodukte <strong>für</strong> Hygiene <strong>und</strong> Distanz<br />

Westiform ist auch in Krisenzeiten Ihr verlässlicher Partner <strong>für</strong> visuelle <strong>Kommunikation</strong>:<br />

entdecken Sie unsere hochwertigen Präventionsprodukte um Ihr Sicherheitskonzept<br />

elegant, gebrandet <strong>und</strong> in Einklang mit Ihrem Markenerlebnis zu bringen. Wir bieten<br />

Ihnen Virenschutz-Scheiben, Desinfektions-Stelen, Hygiene-Masken <strong>und</strong> K<strong>und</strong>enaufsteller<br />

in Standardvarianten oder als Individualanfertigung.<br />

Schützen Sie Ihre Mitarbeitenden, K<strong>und</strong>en <strong>und</strong> Gäste abgestimmt auf Ihren Point of Experience.<br />

Wir beraten Sie gerne.<br />

Kontaktieren Sie uns unter<br />

info@westiform.ch | www.westiform.ch


22 CORONA-KRISE<br />

«Was brauchen<br />

K<strong>und</strong>en jetzt?»<br />

Die Nachfrage nach vielem bricht weg, anderes<br />

wird händeringend gebraucht. m&k stellte drei Schweizer<br />

Unternehmen vier Fragen über Kreativität in der Not.<br />

Von Anna Kohler<br />

Die Corona-Pandemie zwingt<br />

die Menschen zur Distanz,<br />

das ist ein Fakt. Die Auflagen<br />

der Regierung werden<br />

von der Bevölkerung befolgt,<br />

denn der Schutz der Schwächsten<br />

steht klar im Fokus. Die wirtschaftlichen<br />

Auswirkungen des Virus sind drastisch,<br />

doch viele Unternehmen lassen sich<br />

nicht entmutigen <strong>und</strong> gehen kreative<br />

Wege.<br />

m&k stellt drei Unternehmen vor, die<br />

in der Krise erfinderisch wurden <strong>und</strong><br />

deren Neuausrichtung vielleicht sogar<br />

Folgen <strong>für</strong> die Zukunft hat.<br />

Westiform<br />

1. Wir sind unter Anderem spezialisiert<br />

auf Lichtwerbung, Digital Signage <strong>und</strong><br />

POS Systeme. Trotz drohender Umsatzeinbrüche<br />

möchten wir Kurzarbeit vermeiden.<br />

Daher fragten wir uns, was wir<br />

unseren K<strong>und</strong>en jetzt bieten können, was<br />

sie jetzt brauchen <strong>und</strong> was ihnen in dieser<br />

schwierigen Zeit einen echten Nutzen<br />

bringt.<br />

2. Zunächst haben wir begonnen, Virenschutzscheiben<br />

zu fertigen, um Mitarbeitende<br />

von systemrelevanten Unternehmen<br />

wie Supermärkten, Apotheken,<br />

Arztpraxen usw. vor Tröpfcheninfektion<br />

zu schützen. Mittlerweile bieten wir den<br />

Spuckschutz nicht nur <strong>für</strong> Kassen <strong>und</strong><br />

Thekenebereiche, er findet auch rege<br />

Anwendung in Büros zum Abtrennen von<br />

Arbeitsplätzen. Der Gedanke an den<br />

Tröpfcheninfektionsschutz führte uns zu<br />

einem weiteren «Physical-Distancing-<br />

Produkt»: waschbare M<strong>und</strong>-Nasen-Masken.<br />

Diese werden individualisiert handgefertigt,<br />

in den Farben <strong>und</strong> mit dem<br />

Logo unserer K<strong>und</strong>en. Unser jüngstes<br />

Produkt sind Stelen zur kontaktlosen<br />

Händedesinfektion. Diese tragen einerseits<br />

dem aktuellen Hygienebedürfnis<br />

Rechnung, andererseits können sie als<br />

wirkungsvolle Werbeträger am POS platziert<br />

werden. <strong>Das</strong> enthaltene Sensorsystem<br />

musste eigens entwickelt werden,<br />

“Wir leben nun<br />

K<strong>und</strong>enfokus,<br />

dies in einer<br />

Geschwindigkeit,<br />

die<br />

vorher kaum<br />

vorstellbar<br />

gewesen ist.”<br />

Vier Fragen<br />

1<br />

Was<br />

produzierten Sie<br />

vor der Corona-<br />

Krise?<br />

2<br />

Wie kam es<br />

zum Umdenken<br />

<strong>und</strong> wie wurde<br />

umgesetzt?<br />

3<br />

Wie werden<br />

die neuen Produkte<br />

von den K<strong>und</strong>en<br />

<strong>und</strong> der<br />

Wirtschaft<br />

aufgenommen?<br />

4<br />

Wie sehen Sie<br />

die Zukunft<br />

Ihres<br />

Unternehmens?<br />

da weltweilt alle Spender mit Sensoren<br />

über Monate hinweg ausverkauft sind.<br />

Die meisten K<strong>und</strong>en wollen zusätzlich<br />

einen R<strong>und</strong>umservice – das Desinfektionsmittel<br />

liefern wir direkt mit <strong>und</strong> in<br />

entsprechenden Verbrauchszyklen nach.<br />

3. Die positive Resonanz ist grossartig.<br />

Unsere K<strong>und</strong>en schätzen es, dass wir sie<br />

bei der Bewältigung ihrer aktuellen Herausforderungen<br />

unterstützen. Sogar<br />

Dankes-E-Mails haben wir erhalten. Auf<br />

diese Weise einen Beitrag im Kampf gegen<br />

Corona <strong>und</strong> damit <strong>für</strong> unsere Gesellschaft,<br />

unsere Mitarbeitenden sowie<br />

<strong>für</strong> unser Unternehmen leisten zu können<br />

freut uns sehr.<br />

m&k 4-5/2020


23<br />

Westiform produziert jetzt Virenschutzscheiben, Desinfektionsstelen <strong>und</strong> Schutzmasken.<br />

4. Die Frage ist, was hat diese Krise mit<br />

den Menschen gemacht? Welche Auswirkungen<br />

hat das auf das Arbeits- <strong>und</strong><br />

Konsumentenverhalten? Westiform hat<br />

die Krise zum einen gezeigt, wie wichtig<br />

es ist, an unserem Produktionsstandort<br />

Schweiz festzuhalten, zum anderen hat<br />

sie uns punkto K<strong>und</strong>enorientierung umdenken<br />

lassen. Wir leben nun K<strong>und</strong>enfokus.<br />

Dies in einer Geschwindigkeit, die<br />

vorher kaum vorstellbar gewesen ist. Ich<br />

bin begeistert, wie es bei uns gerade<br />

pulsiert.<br />

Richnerstutz<br />

1. <strong>Das</strong> Unternehmen wurde, wie andere<br />

Firmen aus der <strong>Kommunikation</strong>s- <strong>und</strong><br />

Eventbranche, mit voller Härte getroffen.<br />

Sinnbildlich da<strong>für</strong> ist ein Messestand am<br />

Automobilsalon Genf, welcher nur wenige<br />

Augenblicke nach Fertigstellung<br />

bereits wieder abgebaut werden musste.<br />

Die Geschäftsleitung des Unternehmens<br />

hat nicht lange gezögert <strong>und</strong> die Kurzarbeit<br />

eingeführt. Dann kam der Geistesblitz<br />

aus unserer Innovationsabteilung …<br />

2. Unserem Leiter <strong>für</strong> Innovation, Serafino<br />

Melloni, ist die Idee von «CountMe» im<br />

Traum erschienen. CountMe ist der vollautomatische<br />

K<strong>und</strong>enzähler, welcher<br />

konzipiert wurde, um den Detailhandel<br />

bei den Zutrittskontrollen wirkungsvoll<br />

zu unterstützen. Unsere Stelen messen<br />

mit unterschiedlichen Sensoren sämtliche<br />

Zu- <strong>und</strong> Abgänge auf der individuellen<br />

Ladenfläche <strong>und</strong> verschaffen<br />

Sicherheit <strong>und</strong> Übersicht – egal wann,<br />

egal wo. «Wir haben uns nach dem Geistesblitz<br />

gleich intensiv dazu aus getauscht,<br />

gemeinsam entwickelt <strong>und</strong> programmiert.<br />

Da wir innerhalb des Unternehmens<br />

das notwendige Know-how, die<br />

Technik <strong>und</strong> das Material vorhanden<br />

haben, testeten wir bereits nach einer<br />

Woche den Prototyp.<br />

3. Wir wussten, dass CountMe Potenzial<br />

hat – doch das effektive Bedürfniss <strong>und</strong><br />

die Nachfrage haben uns überwältigt.<br />

<strong>Das</strong> Interesse ist riesig, <strong>und</strong> was mit nationalen<br />

Anfragen begann, hat sich<br />

schnell im europäischen Markt herumgesprochen.<br />

Diese Nachfrage stimmt<br />

uns <strong>für</strong> die Linderung der Krise sehr zuversichtlich,<br />

auch wurden neue Partnerschaften<br />

– mit unseren Konkurrenten –<br />

gebildet, welche vor der Krise nicht<br />

denkbar gewesen wären. Die ganze<br />

Branche zieht hier an einem Strang, <strong>und</strong><br />

dies ist eine schöne <strong>und</strong> positive Nebenwirkung<br />

in dieser doch sehr fordernden<br />

Zeit. Allgemein ist es unfassbar, was <strong>für</strong><br />

eine Dynamik mit einer guten Idee zur<br />

richtigen Zeit am richtigen Ort entstehen<br />

kann.<br />

4. Die Krise hat uns schonungslos aufgezeigt,<br />

wie wichtig Geschwindigkeit, effiziente<br />

Prozesse <strong>und</strong> Innovationsfreude<br />

sind.<br />

m&k 4-5/2020


24<br />

Pawi<br />

1. Wir produzieren sowohl im Werk in<br />

Winterthur <strong>und</strong> demjenigen in Singen<br />

(DE) hauptsächlich Verpackungen <strong>für</strong><br />

Lebensmittel. Da ohne Verpackungen<br />

die Hygiene nicht mehr gewährleistet<br />

werden kann, sind beide Standorte von<br />

der Schweizer <strong>und</strong> der deutschen Regierung<br />

als systemrelevant zur Eindämmung<br />

der Corona-Pandemie erklärt worden.<br />

Wir spüren jedoch den Rückgang bei<br />

hochwertigen Schokoladenverpackungen,<br />

die wir an K<strong>und</strong>en in Frankreich <strong>und</strong><br />

Belgien liefern. Deren K<strong>und</strong>en wiederum<br />

sind die Duty-free-Läden in den Flughäfen,<br />

die vollständig zum Erliegen gekommen<br />

sind. Diese Einbrüche haben unser<br />

Innovationsteam veranlasst, sich Gedanken<br />

zu alternativen Produkten zu machen.<br />

Richnerstutz hatte mit CountMe eine innovative Idee.<br />

2. Unser Innovationsteam hat versucht<br />

herauszufinden, wo der grösste Engpass<br />

in dieser Corona-Krise ist. Schnell kam<br />

man auf die fehlenden Schutzmasken.<br />

Ein Mitarbeiter aus dem Werk in Singen<br />

hatte dann die zündende Idee: Ihm ist<br />

der Gedanke gekommen, man könnte<br />

die Technik des Fenstereinklebens <strong>für</strong><br />

Gebäckschachteln auch dazu nutzen, um<br />

Einweg-Gesichtsschutzmasken herzustellen,<br />

wie man sie jetzt oft in Spitälern<br />

sieht. Nach internen Testläufen <strong>und</strong> Probetragen<br />

haben wir kurzfristig entschieden,<br />

eine erste Produktion freizugeben<br />

<strong>und</strong> über die Social-Media-<br />

Kanäle bekannt zu machen.<br />

3. Es ist nicht unsere Absicht,<br />

von der Krise zu profitieren.<br />

Unsere Mitarbeiter<br />

wollen in erster Linie einen<br />

Beitrag zur Bekämpfung<br />

der Pandemie leisten <strong>und</strong><br />

sind unheimlich motiviert<br />

<strong>und</strong> engagiert. Die Reaktionen<br />

von Spitälern, Ges<strong>und</strong>heitsorganisationen,<br />

aber auch<br />

Grosshändlern sind enorm gross, <strong>und</strong><br />

wir sind bereits ausverkauft <strong>und</strong> produzieren<br />

mit Hochdruck weitere Mengen.<br />

4. Unsere Unternehmenskultur «WIRalle»,<br />

welche auf Respekt, Wertschätzung <strong>und</strong><br />

gegenseitigem Vertrauen basiert, hat uns<br />

“Es ist nicht<br />

unsere Absicht,<br />

von der Krise zu<br />

profitieren, wir<br />

wollen einen<br />

Beitrag leisten.”<br />

Pawi fertigt in der Krise Schutzmasken statt Verpackungen.<br />

in dieser schwierigen Zeit enorm geholfen<br />

<strong>und</strong> noch mehr zu einer Einheit zusammengeschweisst.<br />

Darüber hinaus<br />

freut uns sehr, zu spüren, dass die Verpackung<br />

durch diese Krise bei vielen<br />

Konsumenten wieder in ein anderes,<br />

viel positiveres Licht rückt.<br />

Die Basisfunktionen, nämlich<br />

Produkteschutz <strong>und</strong><br />

-transport, werden wieder<br />

mehr geschätzt <strong>und</strong> die<br />

Diskussionen drehen sich<br />

nicht ausschliesslich r<strong>und</strong><br />

um Ökologie <strong>und</strong> Abfall.<br />

Neben der in der Bevölkerung<br />

spürbaren Solidarität<br />

<strong>und</strong> dem Digitalisierungsschub<br />

erhoffen wir uns als<br />

Schweizer Produzenten von Verpackungen<br />

aus Karton <strong>und</strong> Papier natürlich<br />

auch, dass die Einkäufer ihre globalen<br />

Beschaffungsstrategien überdenken <strong>und</strong><br />

in Zukunft neben dem Preis auch vermehrt<br />

Versorgungssicherheit, kurze<br />

Transportwege <strong>und</strong> flexible Lieferanten<br />

berücksichtigen.<br />

DANKE<br />

Viele leisten<br />

einen Beitrag<br />

Solidarität<br />

Es wird unsere Welt<br />

verändern, dieses<br />

Virus. Hoffentlich<br />

bleibt die Solidarität.<br />

Engagement<br />

Krisen schaffen auch<br />

Chancen. <strong>Das</strong><br />

Engagement jeder<br />

einzelnen Person<br />

kann die Zukunft<br />

gestalten.<br />

m&k 4-5/2020


25<br />

<strong>Kommunikation</strong><br />

FACHCHINESISCH<br />

Was heisst eigentlich «Big Bath»?<br />

E<br />

in Begriff, der uns in den nächsten Monaten noch verfolgen wird,<br />

ist Big Bath. Dieser stammt aus der Finanzwelt, weil dort ja – wie<br />

bei uns – gern auf Englisch fabuliert wird. Dabei gäbe es auf<br />

Deutsch gleich mehrere <strong>und</strong> inhaltlich präzisere Formulierungen<br />

<strong>für</strong> das «grosse Bad», nur klingen sie einfach weniger geschmeidig. Was<br />

zunächst schon fast an Wellness erinnert, meint analog nämlich kalte<br />

Dusche, inhaltlich grosses Reinemachen <strong>und</strong> etymologisch knallhart:<br />

Schwamm drüber! Für die Branche kommt das Coronavirus gerade recht,<br />

um sich einem ebensolchen Big Bath zu unterziehen. Viele schieben nun<br />

nämlich dem armen Ding alles in die Schuhe, was die letzten Jahre verpennt<br />

oder verschlampt wurde, statt sich einzugestehen, eben doch nur<br />

ein Schönwetterkapitän gewesen zu sein.<br />

Ist man mal mit 10 Dollar<br />

durch Afrika gereist, erscheint eine<br />

Firmengründung einfach.<br />

Reed Hastings, Netflix-Gründer<br />

SLK<br />

Höchststand<br />

der Beschwerden<br />

seit 2013<br />

Im vergangenen<br />

Jahr haben die drei<br />

Kammern der<br />

Schweizerischen<br />

Lauterkeitskommission<br />

(SLK) gemäss<br />

Tätigkeitsbericht 2019<br />

insgesamt 97 Beschwerden<br />

beurteilt;<br />

davon haben sie<br />

die Hälfte gutgeheissen,<br />

36 Prozent<br />

abgewiesen <strong>und</strong> sind<br />

auf 14 Prozent gar<br />

nicht eingetreten.<br />

> ks-cs.ch<br />

SINNFREI<br />

Videocall<br />

ohne Hose<br />

Die Zeit im<br />

Home office hat<br />

einige absurde<br />

Auswüchse ans Licht<br />

gebracht. Es ist ja<br />

schon in Ordnung,<br />

wenn man sich<br />

nicht ganz so herausputzt<br />

<strong>für</strong> den Tag,<br />

wie wenn man ins<br />

Büro gehen würde,<br />

aber wenn man schon<br />

nur oben ein Hemd<br />

anzieht <strong>und</strong> unten<br />

nichts als die<br />

Unterhose trägt, sollte<br />

man beim Videocall<br />

darauf verzichten,<br />

aufzustehen. Schön<br />

zu sehen auf<br />

> srf3.ch.<br />

m&k 4-5/2020


26 IMPACT<br />

Werbung:<br />

Was wirkt?<br />

In einer neuen Studie wurden tausend Schweizerinnen <strong>und</strong><br />

Schweizer gefragt, welche Werbung sie besonders<br />

eindrücklich finden. <strong>Das</strong> Ergebnis fällt überraschend aus.<br />

Von Johannes Hapig<br />

D<br />

as Marktforschungsinstitut<br />

Intervista hat in einer repräsentativen<br />

Online-Befragung<br />

1000 Privatpersonen<br />

aus der Deutsch- <strong>und</strong> Westschweiz<br />

zur Werbewirkung interviewt.<br />

Die Forscher wollten wissen: Welche<br />

Werbeformen <strong>und</strong> -kanäle schätzen die<br />

Menschen als besonders wirksam ein?<br />

Und wovon lassen sie sich am ehesten<br />

in ihren Kaufentscheidungen beeinflussen?<br />

Nun liegen Ergebnisse vor – <strong>und</strong><br />

die mögen so manchen überraschen.<br />

Die Studie macht nämlich deutlich, dass<br />

persönlich adressierte Werbesendungen<br />

heute eine besonders wichtige<br />

Schlüsselrolle im Media-Mix spielen.<br />

Und noch weitere interessante Fakten<br />

kommen zutage:<br />

1Kanäle<br />

<strong>Das</strong> Ziel bestimmt den Weg, den<br />

Herr <strong>und</strong> Frau Schweizer gehen.<br />

Die Ergebnisse zeigen<br />

zunächst, dass der gewählte Medienoder<br />

Werbekanal massgeblich<br />

davon abhängt, was die Menschen<br />

erreichen wollen – oder welche<br />

Infos sie suchen.<br />

Lebensmittel werden nach wie vor lieber<br />

im Laden gekauft als online; auch Bücher<br />

werden immer noch gern auf Papier konsumiert.<br />

Produktvergleiche – etwa im<br />

Bereich von Versicherungen, Elektronik<br />

oder ähnlichem – hingegen finden primär<br />

online statt. Ob die Corona-Krise hier<br />

(beispielsweise bei Lebensmitteln) einen<br />

gravierenden Wandel bewirkt, müsste<br />

nachträglich erhoben werden, denn die<br />

Studie wurde vor der Krise erhoben.<br />

2<br />

Typisch TV!<br />

«Typisches» Werbemedium?<br />

Den Schweizern fällt das<br />

Fernsehen ein.<br />

Die Studie von Intervista zeigt,<br />

dass TV-Werbung bei einer grossen<br />

Mehrheit der Inbegriff von dem ist,<br />

was sich die Menschen beim<br />

ersten Überlegen unter «typischer<br />

Werbung» vorstellen würden.<br />

Was schon vor Corona galt – im November<br />

2019, als die Studieninterviews<br />

durchgeführt wurden – hat während der<br />

«ausserordentlichen Lage» im April <strong>und</strong><br />

März 2020 nochmals eine Katalyse erfahren:<br />

Die Schweizerinnen <strong>und</strong> Schweizer<br />

widmen ihrem TV-Gerät nach wie vor<br />

leidenschaftlich viel Aufmerksamkeit.<br />

Und so verw<strong>und</strong>ert es kaum, dass sie –<br />

gefragt nach «typischer Werbung» – zuvorderst<br />

an die Spots denken, die zwischen<br />

Filmen <strong>und</strong> Fussball über den<br />

Bildschirm flimmern. Dort erwartet sie<br />

jede Menge Werbung – dort ist allerdings<br />

auch die Werbebranche unter enormen<br />

Druck geraten.<br />

Denn zeitversetztes Fernsehen sorgt<br />

da<strong>für</strong>, dass Programme automatisch aufgezeichnet<br />

werden <strong>und</strong> Spots mit wenigen<br />

Klicks überspult werden können.<br />

Was das <strong>für</strong> den ROI der Werbeauftraggeber<br />

<strong>und</strong> <strong>für</strong> die Vermarkter bedeutet,<br />

kann sich jeder selbst ausmalen.<br />

3Digital<br />

Eher durchwachsen:<br />

Digitale Kanäle<br />

Die Werbewirksamkeits studie zeigt:<br />

Es kommt auf den richtigen Mix an, um<br />

einen Impact zu erzielen.<br />

TV-Werbung, Newsletter, Inserate <strong>und</strong><br />

unadressierte physische Werbesendungen<br />

befinden sich betreffend Wahrnehmung<br />

<strong>und</strong> Wirkung im Mittelfeld. Bei<br />

einigen Fragestellungen erreichen diese<br />

Werbekanäle sogar Spitzenplätze – so<br />

etwa TV-Werbung bei der allgemeinen<br />

Bekanntheit oder der E-Newsletter, der<br />

m&k 4-5/2020


27<br />

Illustration: Noitu Love<br />

m&k 4-5/2020


28<br />

Adressierte Mailings motivieren zum Kauf<br />

Wie stark trifft die folgende Aussage auf die folgenden Werbekanäle<br />

zu? «Ich habe schon Produkte beziehungsweise Dienstleistungen<br />

gekauft, auf die ich durch den entsprechenden Werbekanal aufmerksam<br />

geworden bin.»<br />

Adressierte Werbesendungen<br />

Werbung im Fernsehen<br />

Werbung per Newsletter (E-Mail)<br />

Unadressierte Werbesendungen<br />

Inserate in Zeitungen/Zeitschriften<br />

Werbung in Sozialen Netzwerken<br />

Werbung auf Webseiten<br />

2% 6%<br />

9% 14%<br />

19% 18%<br />

8% 13%<br />

13%<br />

9% 8%<br />

8%<br />

zum Besuch einer Anbieter-Website<br />

motiviert. Über die gesamte Studie betrachtet,<br />

schneidet Werbung in sozialen<br />

Netzwerken <strong>und</strong> auf Websites am<br />

schlechtesten ab. <strong>Das</strong> mag kontraintuitiv<br />

wirken, sind doch die meisten jüngeren<br />

Menschen mit diesen Medien aufgewachsen.<br />

Aber die Studie von Intervista<br />

hat eben alle Altersgruppen innerhalb<br />

der Schweizer Gesellschaft befragt <strong>und</strong><br />

einen Querschnitt entwickelt, was die<br />

Gewohnheiten von Personengruppen<br />

einfliessen lässt, die sich eher analog<br />

orientieren. Klar ist: Mit der demografischen<br />

Entwicklung <strong>und</strong> der fortschreitenden<br />

Digitalisierung nimmt die Bedeutung<br />

von digitalen Kanälen beim<br />

Platzieren von Werbeinhalten aber weiterhin<br />

laufend zu. Werbung in Social<br />

Media weist aus serdem laut der Studie<br />

interessante kombinatorische Potenziale<br />

auf: Die jüngere Zielgruppe gab beispielsweise<br />

an, dass die Kombination<br />

aus Social-Media-Posts, Werbung auf<br />

Webseiten <strong>und</strong> personalisierten Sendungen,<br />

die auf individuelle Bedürfnisse<br />

40% 21%<br />

20%<br />

16%<br />

23%<br />

22%<br />

33%<br />

37%<br />

zugeschnitten sind, <strong>für</strong> sie am interessantesten<br />

ist. Multichannel-Kampagnen<br />

finden grossen Anklang.<br />

4<br />

Persönlich<br />

Rang 1<br />

Rang 2<br />

61%<br />

Total<br />

Filter Rang 1 <strong>und</strong> 2<br />

Adressierte Sendungen schneiden<br />

fast überall sehr gut ab.<br />

In den meisten Kategorien der<br />

Studie zur Werbewirkung hat sich<br />

ein überraschender Sieger<br />

hervorgetan: adressierte, persönliche<br />

Werbe sendungen kommen bei den<br />

Schweizern an.<br />

In den meisten Fragestellungen der Studie<br />

schneiden adressierte Sendungen<br />

deutlich besser ab als andere Werbegattungen:<br />

Sie werden von den Befragten<br />

am häufigsten, am längsten <strong>und</strong> am<br />

liebsten beachtet. Die Botschaften bleiben<br />

am nachhaltigsten haften <strong>und</strong> werden<br />

häufig weitergegeben. Persönlich<br />

adressierte Werbesendungen locken am<br />

meisten Konsumentinnen <strong>und</strong> Konsumenten<br />

in das lokale Verkaufsgeschäft.<br />

Darüber hinaus werden sie von einer<br />

beachtlichen Mehrheit der Befragten als<br />

derjenige Werbekanal erachtet, der sie<br />

am stärksten inspiriert <strong>und</strong> am besten<br />

informiert. Nicht zuletzt löst Werbung in<br />

persönlich adressierten Mailings mit Abstand<br />

die meisten Kaufimpulse aus.<br />

«<strong>Das</strong> überrascht mich nicht», sagt Daniel<br />

Schönmann, Head Research & Communication<br />

bei Dialog <strong>Marketing</strong> Solutions<br />

von der Post. Schon vergangene<br />

Forschungsergebnisse hätten nahegelegt,<br />

dass adressierte Sendungen bei<br />

Herrn <strong>und</strong> Frau Schweizer gut ankommen:<br />

«Direktwerbung ist in unserem<br />

Land sehr beliebt. <strong>Das</strong> zeigen auch andere<br />

Intramedia-Studien, wie die MA<br />

Strategy, die bei Direct Mail eine Reichweite<br />

von 89,4% ausweist.»<br />

Die «direkte Ansprache» <strong>und</strong> die «direkte<br />

Nutzenvermittlung» liessen deutlich<br />

grössere Handlungsschritte beim Empfänger<br />

zu als andere Werbemassnahmen.<br />

Nochmal Daniel Schoenmann: «<strong>Das</strong> ist<br />

<strong>für</strong> mich auch der Gr<strong>und</strong>, wieso physische<br />

Werbeversände insbesondere in<br />

den Branchen Anklang finden, wo der<br />

Werbefranken gut eingesetzt werden<br />

muss.» Retailer, Non-Profit-Organisationen,<br />

aber auch KMU könnten von dieser<br />

Tatsache profitieren. Und zwar sowohl<br />

was die Korrespondenz mit Bestandsk<strong>und</strong>en<br />

als auch die Akquise neuer K<strong>und</strong>en<br />

angeht.<br />

Die Studie zum<br />

Download<br />

Wer sich die Ergebnisse der<br />

Werbewirksamkeitsstudie im<br />

Detail ansehen möchte, der<br />

findet alle Unterlagen dazu<br />

ab sofort im Netz:<br />

m&k 4-5/2020


29<br />

Schaubild: Intervista; Foto: Aneta Pawlik<br />

NACHGEFRAGT<br />

«Ehrlich gesagt:<br />

<strong>Das</strong> hätte ich<br />

nicht gedacht.»<br />

Marianne Binggeli ist<br />

Projektleiterin bei Intervista<br />

in Bern. Sie führte die<br />

Studie zur Werbewirkung<br />

durch – <strong>und</strong> zeigt sich<br />

von manchen Ergebnissen<br />

selbst überrascht.<br />

MK Frau Binggeli, Sie<br />

haben die Wirkung verschiedener<br />

Werbekanäle<br />

untersucht. Wer wurde<br />

befragt – <strong>und</strong> in welchem<br />

Zeitraum?<br />

MARIANNE BINGGELI Die 1000<br />

Befragten sind in der<br />

Deutsch- <strong>und</strong> Westschweiz<br />

wohnhaft <strong>und</strong> sind im Alter<br />

von 18 bis 80 Jahren. Die<br />

Stichprobe wurde nach<br />

Geschlecht, Alter, WEMF-<br />

Region <strong>und</strong> Bildung<br />

quotiert, sodass sie die<br />

Verteilung der Schweizer<br />

Bevölkerung repräsentativ<br />

abbildet.<br />

Welche Methodik<br />

haben Sie gewählt, um<br />

zuverlässige Ergebnisse<br />

zu erhalten?<br />

Wir haben eine quantitative<br />

Online-Befragung<br />

durchgeführt <strong>und</strong> dabei<br />

unterschiedliche Fragetypen<br />

gewählt (offene<br />

Fragen, Einfachauswahl,<br />

Mehrfachauswahl, Matrizen<br />

<strong>und</strong> Rangierungen).<br />

Wichtig <strong>für</strong> die Zuverlässigkeit<br />

der Ergebnisse sind<br />

nebst der sorgfältigen<br />

Fragebogenkonzeption<br />

unter anderem die repräsentative<br />

Zusammensetzung<br />

der Stichprobe,<br />

die aussagekräftige Stichprobengrösse<br />

<strong>und</strong> die<br />

Mobile Friendliness der<br />

eingesetzten Befragungssoftware.<br />

Gab es Ergebnisse,<br />

die Sie als Studienleiterin<br />

überrascht haben?<br />

Ehrlich gesagt, hätte ich<br />

nicht gedacht, dass die<br />

adressierten Werbesendungen<br />

in beinahe allen<br />

Bewertungskriterien<br />

besser abschneiden als<br />

sämtliche übrigen untersuchten<br />

In-Home-Werbekanäle.<br />

Erstaunt hat mich<br />

zudem, dass die adressierten<br />

Werbesendungen<br />

auch bei den jüngsten<br />

Befragten (18 bis 29 Jahre)<br />

ungefähr gleichauf liegen<br />

mit digitalen Werbekanälen<br />

wie zum Beispiel<br />

Newsletter (E-Mail) oder<br />

Werbung in sozialen<br />

Netzwerken.<br />

Gab es Erkenntnisse,<br />

mit denen Sie a priori<br />

gerechnet hätten?<br />

Nicht überrascht hat<br />

mich beispielsweise, dass<br />

gewisse Tätigkeiten<br />

weiterhin lieber analog<br />

ausgeführt werden, während<br />

andere bevorzugt<br />

digital geregelt werden. Es<br />

war auch zu erwarten, dass<br />

das Fernsehen am häufigsten<br />

mit Werbung in Verbindung<br />

gebracht wird<br />

<strong>und</strong> dass Werbung auf<br />

sozialen Medien besonders<br />

die Jüngeren anspricht.<br />

m&k 4-5/2020


30<br />

PURPOSE-MARKETING<br />

«Haltung muss<br />

man leben»<br />

K<strong>und</strong>en erwarten von Unternehmen, dass sie <strong>für</strong> etwas<br />

Sinnvolles einstehen. Markenexperte Alexander Haldemann<br />

erklärt, wie Verantwortliche das umsetzen können.<br />

Von Ann-Kathrin Kübler<br />

m&k Amazon war kürzlich in den Medien,<br />

weil Gründer Jeff Bezos 10<br />

Milliarden Dollar <strong>für</strong> den Umweltschutz<br />

spendete – seine Mitarbeitenden<br />

aber alles andere als begeistert<br />

reagierten: <strong>Das</strong> sei nur geheuchelt<br />

<strong>und</strong> Greenwashing. An dem Beispiel<br />

wird offensichtlich: Es ist gar nicht<br />

mehr so einfach, als Unternehmen gut<br />

dazustehen. Steckt das Purpose-<strong>Marketing</strong><br />

in einer Krise?<br />

ALEXANDER HALDEMANN <strong>Das</strong> Beispiel trifft<br />

genau den Kern des Problems. Purpose-<strong>Marketing</strong><br />

hat die grosse Schwierigkeit,<br />

wirklich glaubwürdig zu sein.<br />

Wir sagen bei MetaDesign gerne: «It’s<br />

not important to have a purpose, it’s<br />

important to live a purpose.» Diese<br />

erste Hürde, dass die Mitarbeitenden<br />

mitziehen, verfehlen viele. Ich bin aber<br />

Unternehmen wie Amazon gegenüber<br />

gnädig gestimmt. Ich finde, ein Purpose<br />

darf auch eine Ambition nach<br />

vorne haben <strong>und</strong> nicht nur beschreiben,<br />

was man heute schon ist.<br />

Theoretisch war solch eine Ambition<br />

wohl Bezos’ Ziel.<br />

Eine grosse Ankündigung reicht selten<br />

aus, um intern eine echte Akzeptanz zu<br />

erreichen. Wir alle kennen das: <strong>Das</strong><br />

Management zieht sich ein Wochenende<br />

in die Natur zurück mit dem<br />

selbsterklärten Ziel: «Wir brauchen<br />

einen Purpose!» Man beschäftigt sich<br />

zwischen zwei anderen Agendapunkten<br />

mit dem Thema, einigt sich auf eine<br />

Definition <strong>und</strong> veröffentlicht zum<br />

Schluss – Worst-Case-Szenario – im<br />

Intranet direkt neben dem Wochenmenü<br />

<strong>und</strong> den Jubiläen: «Wir stehen in<br />

Zukunft <strong>für</strong> X <strong>und</strong> glauben an Y.»<br />

Darüber können Mitarbeitende nur<br />

lachen. Und die angestrebte Wirkung<br />

verpufft als eine Überschrift im Intranet.<br />

Was macht andersherum ein gutes<br />

Vorgehen aus?<br />

Um einen Purpose zu entwickeln, muss<br />

sich das Management mit sich selbst<br />

<strong>und</strong> seiner Identität beschäftigen. Es<br />

ist wichtig, folgende Fragen zu beantworten:<br />

Wer sind wir? Wo<strong>für</strong> stehen<br />

wir, woher kommen wir <strong>und</strong> wer wollen<br />

wir in Zukunft sein? <strong>Das</strong> beste Mittel,<br />

um das Verständnis <strong>und</strong> die Akzeptanz<br />

innerhalb der Organisation zu gewinnen,<br />

ist, die Mitarbeitenden in die<br />

Entwicklung des Purpose einzubinden.<br />

Wie lässt sich das in der Praxis<br />

umsetzen?<br />

Es braucht die richtige Balance. Auf<br />

der einen Seite bin ich der Ansicht,<br />

dass die Purpose-Entwicklung kein<br />

demokratischer Prozess ist. Gleichzeitig<br />

muss aber jeder gehört werden.<br />

Denn nur durch Involvement entsteht<br />

auch Commitment. Bei der Frage «Wer<br />

sind wir?» sollten deshalb quer durch<br />

die Organisation alle Geschäftsbereiche,<br />

alle Regionen, alle Hierarchien<br />

Dr. Alexander<br />

Haldemann ...<br />

... ist CEO der Markenagentur<br />

MetaDesign mit Standorten<br />

in Europa, Asien <strong>und</strong><br />

Nordamerika. Er berät<br />

K<strong>und</strong>en, wie sie ihren<br />

Purpose finden <strong>und</strong> verfolgen<br />

können. <strong>Das</strong>s sich mehr<br />

Unternehmen mit dieser<br />

Frage auseinandersetzen,<br />

spüre man in der Agentur<br />

seit r<strong>und</strong> zehn Jahren,<br />

erzählt Haldemann. Im<br />

Gr<strong>und</strong>e beschäftige sich die<br />

Markenagentur aber seit der<br />

Gründung 1979 mit der<br />

Frage nach Identität, starken<br />

Werten <strong>und</strong> klarer Vision.<br />

involviert werden. <strong>Das</strong> halte ich <strong>für</strong><br />

zentral – gerade in grösseren, globalen<br />

Unternehmen. Nichtsdestotrotz steht<br />

am Schluss die starke Entscheidung<br />

der Verantwortlichen: <strong>Das</strong> ist unser<br />

Purpose <strong>und</strong> diese Haltung tragen wir<br />

jetzt in die Organisation herein.<br />

Haben Sie ein Beispiel im Kopf, wo das<br />

geklappt hat?<br />

Wenn man den Purpose am Ergebnis<br />

misst, nämlich wie stark er das gesamte<br />

Unternehmen durchdringt – <strong>und</strong><br />

zwar über einen längeren Zeitraum –,<br />

dann finde ich Ikea ein hervorragendes<br />

Beispiel. <strong>Das</strong> Unternehmen<br />

steht <strong>für</strong> eine klare Haltung ein <strong>und</strong><br />

m&k 4-5/2020


31<br />

Alexander Haldemann:<br />

«Purpose ist ein Leadership-<br />

Thema <strong>und</strong> gehört nicht<br />

allein in die <strong>Marketing</strong>- <strong>und</strong><br />

<strong>Kommunikation</strong>s abteilung.»<br />

Bild: Severin Jakob Fotografie<br />

m&k 4-5/2020


32<br />

verfolgt ein Ziel. Ikea will das gut<br />

gestaltete <strong>und</strong> funktionale Zuhause<br />

allen Menschen zugänglich machen.<br />

Diese Demokratisierung von Design<br />

zeichnet das Einrichtungshaus seit<br />

Langem aus.<br />

Kürzlich schrieb der deutsche Soziologe<br />

Jo Reichertz in einem Buch zum<br />

Thema, dass viele K<strong>und</strong>en moralisch<br />

aufgeladene <strong>Marketing</strong>strategien<br />

zunehmend als Fassadenkommunikation,<br />

als Fake News, betrachten.<br />

Ich kann Jo Reichertz nur zustimmen.<br />

Es tut manchmal weh, wenn man sieht,<br />

wie viele Unternehmen verzweifelt<br />

versuchen, sich als Weltverbesserer<br />

darzustellen. <strong>Das</strong> ist sicher vor dem<br />

Hintergr<strong>und</strong> der gesellschaftlichen<br />

Entwicklung zu beurteilen – Stichwort:<br />

Triple Bottom Line, also der Einklang<br />

von Sozialem, Ökonomie <strong>und</strong> Ökologie.<br />

Man darf sich aber kritisch fragen,<br />

ob wirklich jedes Unternehmen überhaupt<br />

dazu in der Lage ist, diese<br />

Erwartung zu befriedigen – etwa<br />

Hersteller von Schrauben oder ein<br />

Finanzdienstleister. Aus meiner Perspektive<br />

muss ein Purpose nicht<br />

zwingend ein Beitrag zur Weltverbesserung<br />

sein. Vielmehr<br />

geht es doch darum,<br />

welchen langfristigen<br />

höheren Zweck man<br />

als Unternehmen ins<br />

Zentrum stellt. Simon<br />

Sinek, der 2009 das<br />

Purpose-<strong>Marketing</strong><br />

mit seinem «Why,<br />

How, What»-Modell<br />

ins Rollen brachte,<br />

sagte in etwa: «Unternehmen<br />

müssen<br />

anfangen, nicht mehr darüber nachzudenken,<br />

was sie tun oder wie sie es<br />

tun, sondern warum sie etwas tun. In<br />

einer Welt dauerhaften Wandels<br />

glaubt man dem, der einen klaren<br />

Standpunkt hat.» Diese Ausrichtung<br />

hilft Unternehmen, langfristig erfolgreich<br />

zu sein. Davon bin ich überzeugt.<br />

Was kann eine Firma tun, die<br />

keinen Weltverbesserer-Purpose<br />

in der DNA hat?<br />

“Was tun wir<br />

Sinnvolles<br />

<strong>für</strong> unsere<br />

K<strong>und</strong>en <strong>und</strong> was<br />

leisten wir <strong>für</strong><br />

unsere Mitarbeitenden?”<br />

Die Unternehmen sollten sich überlegen:<br />

Was tun wir Sinnvolles <strong>für</strong> unsere<br />

K<strong>und</strong>en <strong>und</strong> was leisten wir <strong>für</strong> unsere<br />

Mitarbeitenden? Was würde der Welt<br />

fehlen, wären wir nicht da?<br />

Haben Sie ein Beispiel?<br />

Nehmen wir eine internationale Modemarke.<br />

Selbstverständlich erwarte ich<br />

von jedem Haute-Couture-Unternehmen,<br />

dass es sich damit beschäftigt,<br />

wie es seine Produkte umweltfre<strong>und</strong>licher<br />

herstellen kann. Und jedes Hotel<br />

sollte sich Gedanken dazu machen,<br />

wie sich seine CO 2 -Bilanz verbessern<br />

lässt. Aber erwarte ich von diesen<br />

Unternehmen, dass sie zu Weltverbesserern<br />

werden? Nein. Vielleicht ist der<br />

Purpose eines Hotels ganz einfach,<br />

Reisenden unvergessliche Erlebnisse<br />

zu ermöglichen. Und der Purpose der<br />

Modemarke klärt, wie sich Menschen<br />

mit der Mode identifizieren können.<br />

Welche Fehler machen Unternehmen<br />

punkto Purpose?<br />

Ich beobachte in der Praxis vor allem<br />

zwei Fehler. Erstens gibt es in vielen<br />

Unternehmen <strong>und</strong> Organisationen<br />

nicht nur einen Purpose. Oft erlebe ich,<br />

dass jeder Abteilung,<br />

jeder Geschäftsidee<br />

<strong>und</strong><br />

sogar jedem<br />

Workshop ein<br />

eigener Purpose<br />

zugeschrieben wird.<br />

Dadurch verliert der<br />

Purpose seine<br />

eigentliche Bestimmung.<br />

Nämlich:<br />

eine zentrale<br />

Haltung zu definieren,<br />

welche die gesamte Organisation<br />

in ihrem Denken <strong>und</strong> Handeln leitet.<br />

Und zweitens?<br />

Der zweite Fehler ist der krampfhafte<br />

Versuch vieler Unternehmen, sich in<br />

einen höheren Zweck hineinzuzwängen.<br />

Verstehen Sie mich nicht falsch:<br />

Ich finde es enorm wichtig, dass sich<br />

Unternehmen darüber Gedanken<br />

machen, wie sie sich gesellschaftlich<br />

sinnvoll engagieren können. Ich sehe<br />

Bringt das überhaupt<br />

etwas?<br />

Purpose-<strong>Marketing</strong> bedeutet:<br />

Haltung zeigen, eine Sinnhaftigkeit<br />

hinter den Dingen<br />

finden <strong>und</strong> diese intern leben<br />

<strong>und</strong> geschickt nach aussen<br />

kommunizieren. Eine aktuelle<br />

Studie der Organisation<br />

Werbungtreibende im<br />

Markenverband (OWM) zeigt,<br />

dass sich Purpose-getriebenes<br />

<strong>Marketing</strong> tatsächlich<br />

lohnt – sofern es glaubwürdig<br />

umgesetzt wird. Gemäss den<br />

elf Experten interviews à<br />

60 Minuten mit Entscheidern<br />

aus den Bereichen Handel,<br />

FMCG, Industrie <strong>und</strong> SaaS<br />

geht es heute nicht mehr<br />

darum, ob Unternehmen<br />

einen Purpose brauchen,<br />

sondern, wie man diesen<br />

geschäftsrelevant einsetzt.<br />

Mehr dazu auf<br />

Werbewoche.ch<br />

(Bit.ly/purpose-drivenmarketing).<br />

aber kritisch, dass oft die Vermarktung<br />

der Haltung in den Vordergr<strong>und</strong> rückt.<br />

In unserer Branche trifft man mittlerweile<br />

auf Aussagen wie: «We advertise<br />

for a better world» oder «We consult to<br />

make a difference for mankind». <strong>Das</strong><br />

ist intern nicht glaubwürdig <strong>und</strong> extern<br />

sowieso nicht.<br />

Kommen wir noch mal auf den Anfang<br />

des Gesprächs zu sprechen: Was hätte<br />

Jeff Bezos besser machen können?<br />

<strong>Das</strong> ist von aussen schwierig zu beurteilen.<br />

Empfehlenswert ist gr<strong>und</strong>sätzlich,<br />

vor externen Ankündigungen die<br />

Mitarbeitenden zu begeistern. Wenn<br />

sie in den Prozess der Purpose-Entwicklung<br />

involviert wurden, fragt am<br />

Ende niemand: Woher kommt das<br />

plötzlich, unsere Realität ist doch eine<br />

ganz andere? Der Purpose ist ein<br />

fantastisches Instrument, um Firmen zu<br />

transformieren. Dem Management<br />

wird bewusst: Wir sind nicht nur dazu<br />

da, den Gewinn zu maximieren. Stattdessen<br />

tragen wir einen grösseren<br />

Zweck in die Organisation.<br />

m&k 4-5/2020


Adon Promotion<br />

Werbeartikel mit Stil.<br />

Besser <strong>für</strong> alle.<br />

Adon Promotion, Industriestr. 15, 5432 Neuenhof, Tel. 056 416 46 46, www.adon-promotion.ch<br />

© Bild: Lorena Genao, Stiftung Märtplatz


34 HARBOUR CLUB<br />

Offenheit statt<br />

elitärem Denken<br />

Im HarbourClub netzwerken h<strong>und</strong>ert Schweizer CCOs. <strong>Das</strong><br />

klingt zunächst nach illustrer Manager-R<strong>und</strong>e – doch Präsident<br />

Hans-Peter Nehmer setzt sich <strong>für</strong> das Gegenteil ein.<br />

Von Heinz Urben<br />

Der CCO leistet einen wichtigen<br />

Beitrag zum Unternehmenserfolg.<br />

Die Schaffung<br />

von nachhaltigen<br />

Werten ist oberstes Ziel.<br />

Dies bedingt strategisches <strong>Kommunikation</strong>sverständnis,<br />

exzellentes <strong>Kommunikation</strong>s-Know-how,<br />

operative Effizienz<br />

<strong>und</strong> soziale Kompetenz gegenüber<br />

allen Anspruchsgruppen. Die Aufmerksamkeit,<br />

die Wahrnehmung <strong>und</strong> die<br />

Realität sind Faktoren, an welchen er<br />

sich in seinem Handeln orientiert. In<br />

seiner Aufgabe trägt der CCO zur Meinungsbildung<br />

bei. Als Vordenker, Stratege<br />

<strong>und</strong> Gewissen im Unternehmen<br />

gehört es deshalb auch zu seiner Aufgabe,<br />

Klartext zu reden, Einfluss zu nehmen<br />

<strong>und</strong> <strong>für</strong> Erfolge zu sorgen.<br />

Der HarbourClub fördert den Erfahrungsaustausch<br />

unter den Führungskräften<br />

der strategischen <strong>Kommunikation</strong>.<br />

Informelle Kontakte werden geknüpft<br />

<strong>und</strong> der Wissenstransfer wird auf Basis<br />

gegenseitigen Vertrauens gepflegt.<br />

m&k Sie sind der neue Präsident des<br />

HarbourClubs. Bleiben die Ziele unter<br />

Ihrer Führung dieselben?<br />

HANS-PETER NEHMER Die Clubziele ändern<br />

sich nicht mit meiner Person. Der<br />

HarbourClub ist als informelle Plattform<br />

bewusst schlank organisiert. Im<br />

Vorstand sind wir ein gut eingespieltes<br />

Team <strong>und</strong> divers zusammengesetzt.<br />

Kontinuität ist mir sehr wichtig – <strong>und</strong><br />

wir waren <strong>und</strong> sind ja erfolgreich<br />

unterwegs.<br />

Welche Ziele verfolgt der Club?<br />

Ziel des HarbourClubs ist der offene,<br />

persönliche <strong>und</strong> professionelle Erfahrungsaustausch<br />

unter den <strong>Kommunikation</strong>sverantwortlichen<br />

wichtiger<br />

Schweizer Unternehmen <strong>und</strong> Organisationen.<br />

Der Fokus ist <strong>und</strong> bleibt die<br />

strategische <strong>Kommunikation</strong>, die<br />

Auseinandersetzung mit Herausforderungen<br />

in der Unternehmenskommunikation<br />

<strong>und</strong> die Förderung informeller<br />

Kontakte untereinander.<br />

Wie sehen Sie die zukünftige Ausrichtung<br />

des HarbourClubs?<br />

Die <strong>Kommunikation</strong> befindet sich<br />

durch die Digitalisierung in einem<br />

radikalen Wandel. Deshalb haben wir<br />

mit unserem Manifest #bravenewcommunications<br />

Schwerpunkte gesetzt,<br />

denen wir noch mehr Rechnung tragen<br />

wollen. <strong>Das</strong> gilt vor allem der Frage,<br />

welchen Herausforderungen sich<br />

<strong>Kommunikation</strong>sleiter im Zuge der<br />

voranschreitenden Digitalisierung<br />

stellen müssen <strong>und</strong> wie sehr dies das<br />

Berufsbild ändert.<br />

Können Nichtmitglieder vom Knowhow<br />

des Clubs profitieren?<br />

Wir sehen unseren Club nicht als<br />

elitären, abgehobenen Kosmos. Schon<br />

bei der Gründung im August 2000<br />

HarbourClub<br />

Der HarbourClub<br />

wurde im Jahr 2000<br />

im Harbour House in<br />

Zürich gegründet.<br />

Die Mitgliederzahl ist<br />

auf 100 beschränkt.<br />

Mitglieder sind aktive<br />

Chief Communication<br />

Officers (CCO) von<br />

Unternehmen <strong>und</strong><br />

Organisationen in der<br />

Schweiz sowie maximal<br />

zehn Personen, welche<br />

in der Schweizer<br />

<strong>Kommunikation</strong>slandschaft<br />

eine wichtige<br />

Rolle spielen.<br />

haben die Gründungsmitglieder<br />

beschlossen, dass als Zeichen der<br />

Offenheit des Clubs jährlich ein Symposium<br />

stattfinden soll, das allen<br />

Interessierten zugänglich ist. Dieses<br />

hat sich mittlerweile zu einem der<br />

renommiertesten Events der Branche<br />

mit jeweils mehr als 200 Teilnehmern<br />

entwickelt. Auf die 21. Auflage am<br />

5. November bin ich schon sehr<br />

gespannt. Ein weiterer, öffentlich<br />

zugänglicher Schwerpunkt des HarbourClubs<br />

ist das jährliche Schweizer<br />

Geschäftsberichte-Rating.<br />

Wie wird bewertet?<br />

Drei Jurys – Valuereporting, Gestaltung<br />

<strong>und</strong> Schlussjury – bewerten jeweils<br />

über 200 Schweizer Geschäftsberichte.<br />

Neu ab diesem Jahr wird zudem die<br />

Textqualität bewertet.<br />

m&k 4-5/2020


35<br />

Hans-Peter Nehmer,<br />

Präsident HarbourClub<br />

<strong>und</strong> Leiter Unternehmenskommunikation<br />

& Corporate<br />

Responsibility, Allianz<br />

Suisse Versicherungs-<br />

Gesellschaft AG.<br />

© Allianz Suisse Versicherungs-Gesellschaft AG<br />

m&k 4-5/2020


36<br />

Warum braucht es dieses Rating?<br />

Mit dem Rating leistet der Harbour-<br />

Club einen wichtigen Beitrag zur<br />

Transparenz in der Berichterstattung.<br />

So zeigen wir der Branche auf, wo die<br />

Best-Practice-Standards liegen <strong>und</strong><br />

wo Verbesserungen realisiert werden<br />

können.<br />

Wie sehen Sie die Zukunft des<br />

Geschäftsberichte-Ratings?<br />

<strong>Das</strong> Schweizer Geschäftsberichte-<br />

Rating ist weltweit einzigartig. Mir ist<br />

kein anderes Beispiel bekannt, das<br />

unternehmerische Berichterstattung<br />

ähnlich umfassend <strong>und</strong> systematisch<br />

analysiert <strong>und</strong> bewertet. Im letzten<br />

Jahr waren es 238 Berichte, die wir<br />

unter die Lupe genommen haben –<br />

in ihrer gedruckten wie auch ihrer<br />

Online-Version. Wir beobachten die<br />

Entwicklung bei der Geschäftsberichterstattung<br />

genau <strong>und</strong> überprüfen die<br />

Bewertungskriterien laufend. Allerdings<br />

treten die gros sen Veränderungen<br />

meistens viel langsamer ein als<br />

prognostiziert.<br />

Wie kommt das?<br />

<strong>Das</strong> hat sehr wahrscheinlich damit zu<br />

tun, dass die Prozesse in der Geschäftsbericht<br />

erstattung komplex sind <strong>und</strong><br />

viele Stellen involviert sein müssen.<br />

Wie entwickelt sich die <strong>Kommunikation</strong><br />

nach innen <strong>und</strong> aus sen aus Ihrer<br />

Sicht in den nächsten Jahren?<br />

Was wir tun – die Pflege der Reputation,<br />

der richtige Umgang mit Stakeholdern<br />

<strong>und</strong> die Steuerung der strategischen<br />

<strong>Kommunikation</strong> – wird sich<br />

nicht verändern, aber wie wir es tun,<br />

ändert sich schon heute. Dieser Prozess<br />

wird noch andauern.<br />

Würden Sie das bitte etwas genauer<br />

erklären?<br />

Operativ steht die <strong>Kommunikation</strong> vor<br />

der Herausforderung, mit der rasanten<br />

Transfor mation mitzuhalten <strong>und</strong> die<br />

technologischen Entwicklungen<br />

sinnvoll zu nutzen. So bringen die<br />

Neuerungen der Digitalisierung<br />

auch neue Anforderungen an die<br />

<strong>Kommunikation</strong>sfachleute mit sich.<br />

Beispielsweise wird die Disziplin der<br />

Datenanalyse <strong>und</strong> -interpretation<br />

immer wichtiger. Zudem sehe ich,<br />

dass Unternehmen unter einem immer<br />

grösseren gesellschaftlichen Druck<br />

stehen, «das Richtige» zu tun. Rendite<br />

allein reicht nicht mehr. Hier wird<br />

die <strong>Kommunikation</strong> künftig ihre Rolle<br />

als Brückenbauerin <strong>und</strong> Beraterin<br />

des Managements noch stärker wahrnehmen<br />

müssen.<br />

Geben Sie drei Tipps <strong>für</strong><br />

<strong>Kommunikation</strong>sverantwortliche?<br />

Pflegen Sie Ihr Netzwerk auch ausserhalb<br />

der Kommunika tionsbranche.<br />

Bleiben Sie am Ball, was neue Entwicklungen<br />

anbelangt, bilden Sie sich<br />

weiter <strong>und</strong> ... (lacht) vergessen Sie<br />

darüber Ihr Privatleben nicht.<br />

Anzeige<br />

Wussten Sie, dass …<br />

… an einem<br />

Werktag im<br />

Schnitt während<br />

49 min<br />

eine Zeitung<br />

auf Papier<br />

gelesen wird?<br />

… 92%<br />

der Schweizer Bevölkerung täglich<br />

Presseerzeugnisse nutzen?<br />

… 71%<br />

der Personen in der Schweiz<br />

Werbung in Social Media<br />

als störend empfinden?<br />

… 52%<br />

Quellen: MACH Basic 2019-2; WEMF MACH Consumer 2019,<br />

Total Audience 2019-2, Time Use Study 2017/2018<br />

der Tageszeitungsleser in den<br />

eigenen vier Wänden leben?<br />

Quellen: MACH Basic 2019-2; WEMF MACH Consumer 2019,<br />

Total Audience 2019-2, Time Use Study 2017/2018<br />

Detaillierte Zahlen, weitere Fakten <strong>und</strong> Grafiken finden Sie unter: www.schweizermedien.ch/presse m&k 4-5/2020


37<br />

Digital<br />

GADGET<br />

«Beam(er) me<br />

up, Scotty!»<br />

<strong>Das</strong> Homeoffice ist<br />

gekommen, um zu<br />

bleiben; spätestens<br />

seit Corona. Wer auch<br />

daheim nicht darauf<br />

verzichten will, st<strong>und</strong>enlange<br />

Präsentationen<br />

mit «interessanten»<br />

Folien an die<br />

Wand zu projizieren<br />

(<strong>und</strong> Familie oder<br />

Mitbewohner damit<br />

zu quälen), ist mit<br />

dem Nebula Capsule<br />

II von Anker gut<br />

beraten. Kompakter<br />

Beamer, HD-ready<br />

<strong>und</strong> ganz hübsch.<br />

> anker.com/store<br />

Wenn<br />

Sie einen<br />

scheiss Prozess<br />

digitalisieren,<br />

dann haben<br />

Sie einfach<br />

einen scheiss<br />

digitalen<br />

Prozess.<br />

Thorsten Dirks<br />

Vorstand Eurowings<br />

SILICON VALLEY<br />

Hüter der öffentlichen Ordnung?<br />

Schon immer hatten die führenden Digitalunternehmen im Silicon<br />

Valley ein ausgeprägtes Sendungsbewusstsein – die Welt mit Technologie<br />

zu «verbessern», das war <strong>und</strong> ist das erklärte Ziel von Firmen<br />

wie Google, Facebook oder Apple. In der Corona-Krise offenbart<br />

sich, dass diesen Worten mittlerweile Taten folgen, was einerseits Bew<strong>und</strong>erung<br />

auslösen, andererseits zu einer gewissen Besorgnis Anlass<br />

geben muss. Denn wo der amerikanische Staat versagt, springen nun die<br />

Tech-Firmen mit Corona-Tests, Hilfsprogrammen <strong>und</strong> Konjunkturpaketen<br />

ein. «(...) die Bereitschaft der politischen Systeme, das Steuer aus der<br />

Hand zu geben» werde momentan ganz besonders deutlich – so schrieb<br />

es jüngst die Süddeutsche Zeitung. Kann <strong>und</strong> soll das wirklich sein? Eine<br />

Frage, die sich die Amerikaner – <strong>und</strong> die Welt – bald stellen müssen.<br />

ZUKUNFT AHOI!<br />

Wenn Tech-Evangelisten predigen ...<br />

Julian A. Kramer reist <strong>für</strong> Adobe um die Welt, um<br />

Marketeers zu erzählen, wie sich K<strong>und</strong>enbedürfnisse<br />

in Zukunft entwickeln. Für m&k hat er sich<br />

Gedanken über die Zeit «Post-Corona» gemacht.<br />

Ein Artikel, der auch Pessimisten Anlass zu vorsichtiger<br />

Hoffnung gibt. > Seite 38.<br />

APP<br />

«Tortoise»:<br />

Langsame<br />

Nachrichten<br />

Eine App, die übersetzt<br />

«Schildkröte» heisst –<br />

<strong>und</strong> hält, was ihr Name<br />

verspricht: Langsame<br />

<strong>und</strong> hintergründig<br />

kuratierte Nachrichten<br />

statt ständiger Breaking<br />

News. In diesen<br />

speziellen Zeiten eine<br />

schöne Abwechslung.<br />

> erhältlich <strong>für</strong> iOS<br />

<strong>und</strong> Android<br />

m&k 4-5/2020


38<br />

ZUKUNFT<br />

Kramers<br />

Gebote<br />

Der Chief Experience Ambassador von Adobe denkt beruflich<br />

über die Zukunft nach. Nun noch mehr als sonst. <strong>Das</strong> sind seine<br />

sieben Gebote <strong>für</strong> die Epoche «Post-Corona».<br />

Über den Autor<br />

Julian A. Kramer ist Chief<br />

Experience Ambassador<br />

EMEA von Adobe. Für das<br />

Unternehmen reist er um die<br />

ganze Welt (oder wählt sich<br />

seit Corona in Video-Townhalls<br />

ein), um mit Marketeers<br />

über die Zukunft zu sprechen.<br />

In seiner Freizeit pflegt<br />

Kramer ein kreatives Hobby:<br />

Er fotografiert <strong>und</strong> stellt aus,<br />

zuletzt das Innenleben<br />

geparkter Autos als KfZ-<br />

Psychogramm ihrer Besitzer.<br />

Von Julian A. Kramer<br />

In einer Krise lernen wir oftmals<br />

mehr über uns <strong>und</strong> unsere Umwelt<br />

als mit den besten Ambitionen<br />

in geregelten Zeiten. Es ist<br />

derzeit schwer, gute Ratschläge<br />

zu geben, denn nicht jeder mag den<br />

Kopf oder die Chancen dazu haben.<br />

Falls Sie sich aber zu den Glücklichen<br />

zählen, möchte ich hier mit Ihnen ein<br />

paar Thesen zu unserem Neuanfang<br />

teilen. Und, nein, «Gebote» im strengen<br />

Sinn sind das natürlich nicht (diese boulevardeske<br />

Überschrift verdanke ich den<br />

Redaktoren von m&k), aber ich könnte<br />

mir vorstellen, dass sie ähnlich viel Orientierung<br />

bieten können.<br />

1Werte<br />

Schätzt die DNA der Dinge.<br />

Es klingt wie eine Floskel – <strong>und</strong> ist<br />

doch so wahr: Gerade jetzt erkennen<br />

wir, was uns wirklich wichtig ist.<br />

Die Digitalisierung lehrt uns bei genauerer<br />

Betrachtung, den Wert <strong>und</strong> die DNA<br />

der analogen Dinge zu erkennen. Gerade<br />

jetzt verstärkt: Es geht nicht um gut oder<br />

schlecht, sondern den Unterschied: Vier­<br />

zig Millionen Songs in der App <strong>und</strong> trotzdem<br />

wünschen wir uns ein Live-Konzert,<br />

ein Erlebnis der menschlichen Verbindung.<br />

Bauen wir geschäftliche Beziehungen<br />

über «Alibi-Meetings» oder machen<br />

wir ein paar VCs <strong>und</strong> treffen uns dann<br />

einfach gezielt zum Essen? Mein Aufruf:<br />

Lasst uns die DNA der Dinge erkennen<br />

<strong>und</strong> wertschätzen!<br />

2<br />

Digitalisierung<br />

Es darf keine anti-digitale Sturheit<br />

mehr geben.<br />

Was lange nur als nette Alternative<br />

zum Büroalltag galt, findet seinen Platz<br />

im «New Normal»: Digital ist überall.<br />

Home Office, remote work, vernetztes,<br />

flexibles Arbeiten: Seit einigen Wochen<br />

geht es. Die Tools waren da, die Kultur<br />

drumherum entwickelt sich rasend –<br />

Stichwort «Video Call Etiquette». Wer<br />

digital <strong>und</strong> remote arbeiten kann, darf<br />

<strong>und</strong> tut es. Wer keine Lösungen findet,<br />

hat nur eine Alternative: ganz zuzusperren.<br />

Sicherlich geht vieles aktuell mit<br />

Reibungsverlusten einher – aber wir werden<br />

sehr genau testen können, wie produktiv<br />

wir in «New Normal» sind. Ja, wir<br />

freuen uns schon jetzt wieder, unsere<br />

m&k 4-5//2020


RUBRIK TITEL 39<br />

Illustration: George Kedenburg<br />

m&k 4-5//2020


40<br />

Kollegen im Büro zu sehen. Aber der<br />

lange Kampf der veränderungsfeindlichen<br />

Sturheit, aus Gewohnheit, aus Angst<br />

vor Kontrollverlust, aus Misstrauen den<br />

Angestellten gegenüber, der ist <strong>für</strong> immer<br />

verloren. Lasst uns jetzt darüber<br />

reden, wie wir das Beste aus beiden Welten<br />

in Zukunft zusammenbringen.<br />

3<br />

Kontinuität<br />

Neue Sicherheitsnetze<br />

müssen her.<br />

Weil wir manches nicht mehr so tun<br />

können, wie wir es gewohnt sind,<br />

müssen wir Kontinuität neu etablieren.<br />

Wenn die alten Wege, die Messen, die<br />

Geschäftsreisen <strong>und</strong> Laufk<strong>und</strong>schaft erodieren,<br />

können wir digitale Sicherheitsnetze<br />

spannen: E-Commerce, digitale<br />

Dokumente, <strong>Kommunikation</strong>stools <strong>und</strong><br />

personalisierte K<strong>und</strong>eninteraktion helfen<br />

uns, unsere Geschäfte offen zu halten.<br />

Für unsere K<strong>und</strong>en, aber auch <strong>für</strong> unsere<br />

Mitarbeiter, denen Automatisierung <strong>und</strong><br />

skalierbare Cloud-Services unter die<br />

Arme greifen. Die Tools sind seit wenigen<br />

Jahren auch <strong>für</strong> den Mittelstand verfügbar,<br />

sicher <strong>und</strong> ohne Infrastrukturkosten<br />

«remote» einsetzbar <strong>und</strong> so immer auf<br />

dem neuesten Stand. Lasst uns jetzt eine<br />

nachhaltigere, resilientere Wirtschaftswelt<br />

aufbauen. Sie ist schon lange überfällig.<br />

4<br />

Privatsphäre<br />

Datenschutz <strong>und</strong> Sicherheit<br />

sind euer Lackmustest.<br />

Besteht ihn.<br />

Mit der DSGVO wurde ein Rahmen<br />

geschaffen, der die K<strong>und</strong>en schützt.<br />

<strong>Das</strong> sollte uns nicht lästig sein, sondern<br />

uns die oberste Maxime allen<br />

Handelns verdeutlichen: Transparenz.<br />

Datenschutz <strong>und</strong> Sicherheit werden <strong>für</strong><br />

Unternehmen zum Lackmustest. Ein<br />

neuer dings populärer Videokonferenzanbieter<br />

fand sich im Suchscheinwerfer<br />

der internationalen Tech-Presse: Er hatte<br />

die einfache Nutzung priorisiert (gr<strong>und</strong>sätzlich<br />

löblich), dabei aber Abkürzungen<br />

genommen, die aus Datenschutz- <strong>und</strong><br />

IT-Sicherheitsgründen höchst bedenklich<br />

waren. Ob dies verzeihbare Fehler eines<br />

Start-ups waren – oder ob ein börsennotiertes<br />

Unternehmen absichtlich so agiert<br />

hat – ist an anderer Stelle zu diskutieren.<br />

Für Unternehmen heisst das aber konkret:<br />

Die DSGVO hat <strong>für</strong> Europa einen<br />

Rahmen geschaffen, der die Verbraucher<br />

schützt. Durch das «Internet of Things»<br />

werden in Zukunft noch mehr Daten erhebbar<br />

sein. Datensparsamkeit <strong>und</strong> vertrauensvolle<br />

Datenverarbeitung erfordern<br />

von Unternehmen, sowohl intern<br />

die Datensilos zu konsolidieren als auch<br />

bei ihren Dienstleistern auf «Privacy by<br />

Design» zu achten. Lasst uns jetzt zweimal<br />

hinschauen: Vertrauen <strong>und</strong> Privatsphäre<br />

sind langfristige Themen.<br />

“Lasst uns jetzt<br />

die Erlebnisse<br />

gestalten,<br />

an denen wir<br />

uns nach<br />

der Krise<br />

messen lassen<br />

müssen.”<br />

5<br />

Unmittelbarkeit<br />

Seid dem K<strong>und</strong>en wirklich nah –<br />

<strong>und</strong> tut nicht nur so!<br />

Wer Liebe <strong>und</strong> Fürsorge gibt – <strong>und</strong><br />

diese nicht nur als Business-Modell<br />

oder Strategie sieht – dem wird von<br />

den K<strong>und</strong>en garantiert mit gleicher<br />

Münze zurückgezahlt.<br />

Was haben Restaurants, die auf Instagram<br />

Gutscheine verkaufen; DJs, die<br />

gegen Spenden in Streams auflegen, <strong>und</strong><br />

das Ende von Third Party-Cookies gemeinsam?<br />

Zukünftig mehr denn je basieren<br />

K<strong>und</strong>enbeziehungen auf positiven<br />

K<strong>und</strong>enerlebnissen, Vertrauen <strong>und</strong> gegenseitiger<br />

Wertschätzung. K<strong>und</strong>en sind<br />

bereit, «ihre Marken» auch in Krisen über<br />

Wasser zu halten, wenn sie sich respektvoll<br />

behandelt fühlen. Wer seine K<strong>und</strong>en<br />

versteht, ihnen die bestmögliche Customer<br />

Experience bietet, sich Vertrauen<br />

erarbeitet <strong>und</strong> seine Customer Journey<br />

optimiert, wird mit einer 1,7-fachen Retention<br />

belohnt. Lasst uns jetzt die Erlebnisse<br />

gestalten, an denen wir uns nach<br />

der Krise messen lassen müssen.<br />

6<br />

Kreativität<br />

Krisen wie Corona passieren<br />

(gottlob) selten. Also nutzt sie<br />

voll aus.<br />

Die Krisen-Katalyse ist in vollem<br />

Gang <strong>und</strong> was gestern noch<br />

unmöglich schien, wird zur Selbstverständlichkeit.<br />

Die Zeit ist – jetzt!<br />

Der Stanford-Ökonom Paul Romer sagte<br />

einmal: «A crisis is a terrible thing to<br />

waste.» Was zynisch klingt, beschreibt<br />

doch zwei Dinge: eine neue Realität <strong>und</strong><br />

die endlos faszinierende Resilienz unserer<br />

menschlichen Kreativität. Wer hätte<br />

m&k 4-5//2020


41<br />

Illustration: Conor Samuel<br />

gedacht, dass der Versand von Kochboxen<br />

Börsenkurse beflügelt – oder einem<br />

hoffnungslosen Fall wie mir, in Kombination<br />

mit Youtube, das Kochen<br />

beibringt? <strong>Das</strong>s eine Bank in der Lage<br />

ist, mit digitalen Formularen mehr Softorthilfeanträge<br />

zu bearbeiten als zuvor in<br />

den Filialen, <strong>und</strong> das auch noch schneller<br />

zu tun? <strong>Das</strong>s ein Kamerahersteller alle<br />

Käufe in seinem Online-Shop direkt an<br />

seine lokalen Franchisepartner <strong>und</strong> Händler<br />

durchreicht, um ihr Geschäft digital<br />

zu stützen, wo sie es selber nicht können?<br />

In der Krise gilt die Idee endlich wieder<br />

mehr als das Bedenken! Und Ideen<br />

kommen von überall her. Lasst uns als<br />

Führungspersönlichkeiten jetzt lernen,<br />

jedem gut zuzuhören. Lasst uns ab jetzt<br />

alle Ideen mutig vortragen! Gleichzeitig<br />

sollten wir denen, die mit gutem Beispiel<br />

vorangehen, den Künstlern, Visionären<br />

<strong>und</strong> Media-Creators, unseren Respekt<br />

zollen. Wir sollten sie unterstützen, damit<br />

sie uns weiterhin anregen können, «out<br />

of the box» zu denken.<br />

7<br />

Abenteuer<br />

Schnallt euch an <strong>und</strong><br />

geniesst die Fahrt, so gut <strong>und</strong><br />

oft ihr könnt.<br />

Wer das, was schon da ist,<br />

<strong>und</strong> das, was noch kommt, einfach<br />

abwarten will, der muss lange warten.<br />

Daher: Geniesst die Zeit, so gut<br />

ihr könnt!<br />

Wir sind – wie selten auf einer kollektiven<br />

Reise – gezwungen, uns mit den Veränderungen<br />

auseinanderzusetzen. Abwarten<br />

geht diesmal nicht. Alle unsere Entscheidungen<br />

werden momentan auf der Basis<br />

von Daten <strong>und</strong> der Wissenschaft getroffen<br />

– <strong>für</strong> unsere Gesellschaft ein Novum!<br />

Verschiedene Länder üben sich in revolutionären<br />

Gedankenspielen: Gr<strong>und</strong>einkommen,<br />

universelle Krankenversicherungen<br />

… <strong>und</strong> selbst in Europa wird<br />

überlegt, in welchen Situationen das<br />

freiwillige, zweckgeb<strong>und</strong>ene <strong>und</strong> temporäre<br />

Teilen von Daten wie beispielsweise<br />

Bewegungsprofilen oder anonymisierten<br />

Ges<strong>und</strong>heitsdaten eventuell<br />

sogar gut <strong>für</strong> die gesamte Gesellschaft<br />

ist. Wir werden unser Leben lang nicht<br />

vergessen, was momentan geschieht.<br />

Wir können es nicht verhindern, nicht<br />

den Kopf in den Sand stecken – aber lasst<br />

uns an der Einstellung, mit der wir der<br />

Krise begegnen, arbeiten. Wir alle haben<br />

jetzt nämlich die Chance <strong>und</strong> vielleicht<br />

auch die Zeit, uns über die grossen Fragen<br />

Gedanken zu machen. Wiederzuentdecken<br />

<strong>und</strong> wertzuschätzen, was uns<br />

wirklich bereichert, <strong>und</strong> wie erfüllend es<br />

sein kann, Probleme zu lösen, Neues<br />

auszuprobieren, einfach mal wieder ein<br />

Buch zu lesen. Klar ist: Es wird weitergehen.<br />

Passt auf euch auf, bleibt ges<strong>und</strong><br />

<strong>und</strong> (das letzte Gebot <strong>für</strong> heute) seid<br />

selbst der Wandel, den ihr sehen wollt.<br />

m&k 4-5//2020


Erfahren Sie mehr auf salesforce.com/de/learnmore.<br />

Wir BRINGEN<br />

RETAILER


SHOPPER<br />

<strong>und</strong><br />

ZUSAMMEN<br />

Salesforce hilft Einzelhändlern, <strong>Marketing</strong>, E-Commerce, Service <strong>und</strong> KI-gestützte Empfehlungen auf einer einzigen<br />

Plattform zu vereinen. Damit jeder Mitarbeiter eine komplette Sicht auf alle Informationen zum K<strong>und</strong>en hat.<br />

Und damit jeder K<strong>und</strong>e ein Einkaufserlebnis hat, das ihn begeistert.


44 VISIBILITY<br />

Damit<br />

K<strong>und</strong>en<br />

den Weg<br />

finden<br />

Gerade viele KMU müssen noch an ihrer<br />

Online-Sichtbarkeit arbeiten. Die Tools da<strong>für</strong> sind<br />

leicht zu verstehen <strong>und</strong> jedem zugänglich –<br />

wenn man sich ein wenig damit auseinandersetzt.<br />

Von Gregor Waser<br />

Ein Aushang im Schaufenster, ein Flyer<br />

in die Briefkästen der Nachbarschaft:<br />

Die Werbung <strong>für</strong> den neuen Schlüsselservice<br />

oder das leckere Osterbrot<br />

kann traditionell erfolgen. Doch die<br />

Chancen, in der Breite zu punkten, sind mit herkömmlichen<br />

Methoden geschw<strong>und</strong>en.<br />

«Ein KMU sollte als Erstes sicherstellen, dass<br />

es online gef<strong>und</strong>en wird», sagt Harry H. Meier,<br />

Sprecher von Localsearch, einer grossen Digitalagentur<br />

<strong>für</strong> Schweizer KMU <strong>und</strong> Betreiberin der<br />

beiden Plattformen local.ch <strong>und</strong> search.ch. «Heute<br />

informiert sich fast jeder Konsument zunächst mal<br />

im Netz», stellt er fest.<br />

Erster Schritt: Business bei Google notieren<br />

Präsent zu sein, wo die Leute suchen, ist deshalb<br />

essenziell. Und diese Suche beginnt in mehr als<br />

90 Prozent der Fälle via Google. Ein erster Schritt<br />

<strong>für</strong> ein KMU ist es, einen My-Business-Eintrag bei<br />

Google vorzunehmen. Als praktisches Beispiel:<br />

Geben Sie mal «Schreinerei» <strong>und</strong> die Postleitzahl<br />

ihres Wohnortes bei Google ein; die Box mit den<br />

einzelnen Firmeneinträgen, die bei den Suchergebnissen<br />

zuoberst auftaucht, ist damit gemeint.<br />

Entweder hat Google oder ein Google-Nutzer<br />

den Firmeneintrag bereits vorgenommen, noch<br />

besser ist es aber, wenn eine Firma diesen selber<br />

macht <strong>und</strong> bei Google <strong>für</strong> sich «beansprucht»,<br />

dann stimmen auch die Angaben wie Öffnungszeiten.<br />

«Mit My Business können Unternehmen ihre<br />

Onlinepräsenz auf Google, einschliesslich der<br />

Google-Suche <strong>und</strong> Google Maps, ganz einfach<br />

verwalten», erklärt Samuel Leiser, Sprecher von<br />

Google Schweiz. «Bestätigen <strong>und</strong> aktualisieren<br />

Sie die Informationen zu Ihrem Unternehmen,<br />

damit potenzielle K<strong>und</strong>en alles Wissenswerte<br />

darüber erfahren <strong>und</strong> Sie einfacher finden.» Auf<br />

globaler Ebene verhelfe Google so dazu, jeden<br />

Monat 100 Milliarden Besuche auf Unternehmenswebsites<br />

zu generieren. <strong>Das</strong> Portal stelle<br />

mehr als drei Milliarden direkte Verbindungen<br />

wie Anrufe, Online-Reservierungen <strong>und</strong> Geschäftsbesuche<br />

zwischen Unternehmen <strong>und</strong> ihren<br />

K<strong>und</strong>en her.<br />

Den Google-My-Business-Eintrag sollte man<br />

mit dem Link zur eigenen Webseite versehen,<br />

der Adresse sowie Bildern, die einen Einblick ins<br />

Unternehmen bieten. Bei Firmen, die Fotos im<br />

Unternehmensprofil haben, werden 42 Prozent<br />

mehr Wegbeschreibungen auf Google Maps<br />

abgerufen als bei anderen, heisst es bei Google.<br />

Ausserdem erzielten diese Unternehmen 35 Prozent<br />

mehr Klicks auf Links, die zu ihrer Website<br />

führen.<br />

Website, Website, Website!<br />

Neben dem My-Business-Eintrag sollte man als<br />

KMU aber generell überall dort zu finden sein,<br />

wo Konsumenten nach Firmen <strong>und</strong> Dienstleistungen<br />

suchen. In der Schweiz sind das neben den<br />

grossen internationalen Suchmaschinen auch die<br />

beiden Plattformen local.ch <strong>und</strong> search.ch mit<br />

zusammen mehr als 7 Millionen Unique Clients<br />

pro Monat. Harry H. Meier von Localsearch empfiehlt,<br />

alle Präsenzmöglichkeiten auszuschöpfen,<br />

um so die Online-Sichtbarkeit maximal zu steigern.<br />

<strong>Das</strong> helfe auch dabei, bei Google-Suchanfragen<br />

besser gef<strong>und</strong>en zu werden.<br />

«<strong>Das</strong> A <strong>und</strong> O ist aber eine solide <strong>und</strong> technisch<br />

gut umgesetzte Webseite», ergänzt Meier, «sie<br />

ist die Visitenkarte eines Unternehmens <strong>und</strong> hat<br />

m&k 4-5//2020


45<br />

Illustration: Illustrationen: Xxxxxxxxxxxxx Nick Fewings<br />

m&k 4-5//2020


46<br />

die Funktion, über Produkte <strong>und</strong> Dienstleistungen<br />

zu informieren, die angeboten werden. Darüber<br />

hinaus soll der Internetauftritt aber auch visuell<br />

ansprechend sein, Interesse wecken <strong>und</strong> Vertrauenswürdigkeit<br />

ausstrahlen.» Eine solche zu<br />

erstellen, koste heute nicht mehr die Welt, sagt<br />

Meier.<br />

Neben der Präsenz auf Google oder den Suchplattformen<br />

search.ch <strong>und</strong> local.ch verweist er<br />

auf Plattformen wie Apple Maps, Bing oder Navigationsgeräte<br />

wie Tomtom, wo Firmen zu finden<br />

sein sollten. Auch wenn nicht alles von den<br />

Schweizer K<strong>und</strong>en im selben Umfang genutzt<br />

werde, so sei es dennoch bedeutend, an so vielen<br />

Orten wie möglich aufzutauchen. Auch hier<strong>für</strong><br />

gebe es Tools, die eine synchronisierte Aufschaltung<br />

der Unternehmensdetails über diverse<br />

Plattformen ermöglichen.<br />

Google Ads: «Was kostet uns das?»<br />

Besonders bei beschränkten Werbebudgets<br />

(seien diese nun durch die Corona-Krise geschrumpft<br />

oder aufgr<strong>und</strong> der Unternehmensgrös se<br />

limitiert) ist die Frage nach dem Kosten-Nutzen-<br />

Verhältnis von Visibility-Massnahmen enorm wichtig.<br />

Von Google Ads haben gewiss viele KMU<br />

schon gehört, doch manche haben Vorbehalte<br />

wegen der Preise, die Google verrechnen könnte.<br />

Unternehmenssprecher Samuel Leiser will<br />

diese Vorbehalte entkräften: «Beim Werben mit<br />

Google Ads gibt es kein Minimum-<br />

Budget pro Tag, Monat oder Kampagne,<br />

daher haben gerade auch<br />

kleinere Unternehmen in ihrer<br />

Branche die Chance, vorne mitzuspielen.<br />

Denn dank kontextueller<br />

Werbung mit selbst definierten<br />

Keywords kann man auch als KMU<br />

genau jene Personen ansprechen,<br />

die im Internet nach dem eigenen<br />

Produkt oder Dienstleistung suchen.»<br />

So gebe es in der Schweiz<br />

zahlreiche KMU wie Linsenmax, Bike Adventure<br />

Tours, Carawero über mittelgrosse wie Glice bis<br />

zu grösseren KMU wie Zimmerli, welche durch<br />

Google Ads teilweise weltweit Neuk<strong>und</strong>en gewonnen<br />

hätten <strong>und</strong> dadurch auf Expansionskurs<br />

gegangen seien.<br />

Nach der Pflicht – die Kür<br />

Doch es gibt auch weitere kostenlosen Angebote<br />

von Google in der Schweiz, die besonders <strong>für</strong><br />

kleinere Unternehmen spannend sind: etwa «Atelier<br />

Digital». Bereits 2012 startete Google Schweiz<br />

unter diesem Label kostenlose Schulungen im<br />

“Mit Google Ads<br />

können KMU<br />

genau die Personen<br />

ansprechen,<br />

die nach<br />

ihren Produkten<br />

suchen.”<br />

Zürcher Büro, heute nehmen im Rahmen des<br />

Programms jährlich mehr als 10 000 Personen<br />

in diversen Grossstädten des Landes an den<br />

Workshops teil. <strong>Das</strong> Portfolio ist breit gefächert:<br />

Suchmaschinenmarketing mit Google Ads, Bannerwerbung,<br />

Google-Shopping-Anzeigen, Remarketing<br />

oder Werbung bei Youtube sind nur<br />

einige der Themen, die auf der Agenda stehen.<br />

<strong>Das</strong> Atelier Digital bietet überdies online diverse<br />

Trainings zu ganz verschiedenen<br />

digitalen Themen (unter anderem<br />

26 Module zum Online-<strong>Marketing</strong>,<br />

IAB-Europe-Zertifizierung inklusive)<br />

an.<br />

KMU, die auch ins Ausland vertreiben,<br />

sollten sich zudem den<br />

«Market Finder» von Google näher<br />

anschauen. Jedermann kann von<br />

überall auf der Welt auf das Tool<br />

zugreifen. Die kostenlose Plattform<br />

von Google <strong>und</strong> Partnern hilft<br />

Unternehmen dabei, neue Märkte zu identifizieren<br />

<strong>und</strong> international zu expandieren. Market<br />

Finder ist in drei Kategorien unterteilt. Mit den<br />

Daten, die Google zur Verfügung stellt, können<br />

Unternehmen die vielversprechendsten Märkte<br />

identifizieren, Betriebsabläufe einrichten <strong>und</strong> in<br />

der Folge ihr Unternehmen in den empfohlenen<br />

neuen Märkten bewerben.<br />

Und wer bereits einen Online-Vertrieb hat,<br />

dem sei «GrowMyStore» ans Herz gelegt: Die<br />

Google-Plattform bietet Händlern die Möglichkeit,<br />

ihre Webseite schnell zu analysieren <strong>und</strong> hilfreiche<br />

Einblicke zu erhalten, was sie verbessern können.<br />

Microsite <strong>für</strong><br />

Corona-Hilfe<br />

Im Zuge der Corona-<br />

Krise hat Google<br />

Mitte April eine<br />

Microsite <strong>für</strong> Schweizer<br />

KMU lanciert, die<br />

bei der Bewältigung<br />

der Situation helfen<br />

soll. Darauf finden<br />

sich Tools, Tipps<br />

<strong>und</strong> Wegleitungen.<br />

Die Site finden Sie<br />

hier:<br />

m&k 4-5//2020


KOLUMNE<br />

47<br />

Wir können, wenn wir wollen<br />

Hallo <strong>Marketing</strong>-Welt, hier die Andys. Ab jetzt gibt’s hier unseren Senf zu Social Media –<br />

ungeschönt <strong>und</strong> frontal. Also, solange man uns lässt.<br />

Von Roger Haemmerli<br />

Wir können,<br />

wenn wir wollen.<br />

<strong>Das</strong> beweisen<br />

wir uns gerade<br />

wieder einmal selbst,<br />

liebe Mitmenschen. Wir<br />

können solidarisch sein.<br />

Wir können einfühlsam sein.<br />

Wir können hilfsbereit<br />

sein. Wir können so viel<br />

mehr – anstatt immer nur<br />

das nächste Katzenbild<br />

hochzuladen, das nächste Meme zu liken oder den nächsten<br />

Troll-Kommentar auf Social Media zu verfassen.<br />

<strong>Das</strong> Coronavirus <strong>und</strong> dessen Folgen auf die Welt konnte<br />

niemand erahnen. Woher auch? Jetzt steckt die moderne<br />

Menschheit in der ersten – greifbaren – Pandemie ihrer<br />

Geschichte. Abseits von den medizinischen<br />

<strong>und</strong> wirtschaftlichen Ausmassen sehen wir bei «Andy Was<br />

Right» einen monumentalen Wandel in der Social-Welt:<br />

Die Internet-Hölle selbst scheint zuzufrieren <strong>und</strong> der eine<br />

oder andere Troll wird zu Stein beim Anblick des ersten<br />

Sonnenstrahls, seit das Phänomen Social Media aufgekommen<br />

ist.<br />

Doch fertig mit den Metaphern. Wovon quatsche ich da<br />

überhaupt? Wir sprechen davon, dass auf den Social-Plattformen<br />

dieser Welt in diesen schweren Zeiten Erstaunliches<br />

passiert. Während die Weltwirtschaft in eine Rezession<br />

schlittert, haben Solidarität, Hilfsbereitschaft <strong>und</strong> Innovation<br />

gerade Hochkonjunktur auf Social Media.<br />

Über Nacht werden ganze Bewegungen aus dem Boden<br />

gestampft, die mittels Hashtag auf Instagram versuchen,<br />

lokale Kleinunternehmen zu unterstützen. Es wird fleissig<br />

getaggt, empfohlen <strong>und</strong> weitergeschickt. Gib’s zu: Du wurdest<br />

auch schon auf irgendeiner Insta-Challenge markiert.<br />

Personal Trainer <strong>und</strong> Fitness<br />

Coaches organisieren sich beim<br />

Elektronik-Lieferanten ihres<br />

Vertrauens Video-Equipment,<br />

<strong>und</strong> siehe da: Keinen Tag später<br />

gibt es <strong>für</strong> den geplagten User<br />

im Homeoffice eine Live-Workout-Session<br />

auf Youtube, Facebook<br />

oder Instagram.<br />

SEO-Cracks aus Deutschland<br />

geben Unternehmern gratis<br />

Hilfestellung beim Aufsetzen des<br />

ersten eigenen Online-Shops<br />

<strong>und</strong> greifen den Einsteigern<br />

unter die Arme, damit man in<br />

der Google-Suche nicht komplett untergeht.<br />

Fre<strong>und</strong>e, diese Attitüde gilt es zu bewahren. Diese nie<br />

dagewesene Hilfsbereitschaft <strong>und</strong> Fre<strong>und</strong>lichkeit unter<br />

Gleichgesinnten. Mein <strong>Marketing</strong>-Prof hatte wohl doch<br />

recht: <strong>Das</strong> gemeinsame Negative verbindet. Noch nie<br />

waren die News düsterer als gerade jetzt, <strong>und</strong> trotzdem<br />

widerspiegelt der Social Feed das genaue Gegenteil. Wir<br />

möchten uns nicht mit der Opferrolle abfinden, <strong>und</strong> das ist<br />

gut so. Wir suchen nach Lösungen, <strong>und</strong> auf einmal sind die<br />

Kommentarspalten Anlass zur Freude, nicht wie sonst vor<br />

allem <strong>für</strong> Fremdscham.<br />

Roger Haemmerli ist Geschäftsführer beim neu gegründeten<br />

Content-Newsroom «Andy Was Right».<br />

m&k 4-5/2020


INREAD SOCIAL<br />

Verstärken Sie die Power<br />

Ihrer Social Media Kampagne<br />

ausserhalb des Feeds.<br />

Bis zu 5x höhere<br />

Aufmerksamkeit ggü.<br />

Social Feeds.<br />

EINSCANNEN<br />

<strong>und</strong> entdecken, wie<br />

einfach es ist, Ihre Social<br />

Media Kampagne auf<br />

Teads Plattform zu nutzen.<br />

The Global Media Platform<br />

89,7% Reichweite in der Schweiz*<br />

teads.com<br />

*Quelle: NET-Metrix 2019-2


49<br />

Medien<br />

RINGIER<br />

Rechtsbeistand<br />

per Mausklick<br />

Die Ringier Axel<br />

Springer Schweiz AG<br />

treibt die<br />

Diversifizierung der<br />

Unternehmensgruppe<br />

voran – das ist<br />

bekannt <strong>und</strong> wird<br />

auch in diesem<br />

<strong>Magazin</strong> ab Seite 50<br />

beleuchtet. Nun stösst<br />

mit «GetYourLawyer»<br />

eine Online-Vermittlung<br />

<strong>für</strong> juristischen<br />

Beistand zum<br />

Portfolio. Sie ergänzt<br />

das Beratungsangebot<br />

der Marke<br />

«Beobachter» <strong>und</strong><br />

verknüpft Privatpersonen<br />

<strong>und</strong> KMU<br />

mit spezialisierten<br />

Juristen.<br />

> getyourlawyer.ch<br />

KOPF DES MONATS<br />

Hauptbild: SRF/Gian Vaitl<br />

Presse muss<br />

Freiheit<br />

haben, alles<br />

zu sagen,<br />

damit manche<br />

Leute nicht<br />

Freiheit haben,<br />

alles zu tun.<br />

Stewart Alsop,<br />

US-Kolumnist<br />

Susanne Wille (45)<br />

Designierte Abteilungsleiterin Kultur, SRF<br />

Die bekannte Journalistin Susanne Wille tritt per spätestens<br />

1. Juni 2020 die Nachfolge von Stefan Charles als Abteilungsleiterin<br />

Kultur beim SRF an. Gleichzeitig wird sie Mitglied der<br />

Geschäftsleitung. Bisher führt Wille das Qualitäts- <strong>und</strong> Steuerungsboard<br />

im Newsroom <strong>und</strong> ist Mitglied im operativen Projektteam<br />

von «SRF 2024», einem zentralen Transformationsprojekt von SRF. Ausserdem<br />

moderiert sie das Nachrichtenmagazin «10vor10» sowie diverse<br />

Spezialsendungen, beispielsweise zu den Eidgenössischen Wahlen. «Als<br />

Abteilungsleiterin Kultur <strong>und</strong> Mitglied der Geschäftsleitung», so Wille,<br />

«darf ich die Zukunft von SRF mitgestalten.» Es sei aktuell «so vieles in<br />

Bewegung», aber der Wert von starkem <strong>und</strong> unabhängigem Journalismus<br />

bleibe unverändert wichtig. Da<strong>für</strong> wolle sie sich weiter engagieren.<br />

«20 Minuten» mit<br />

grösster Reichweite<br />

Die Gratis-Pendlerzeitung<br />

«20 Minuten» ist laut MACH<br />

Basic 2020-1 die reichweitenstärkste<br />

Medienmarke<br />

der Schweiz: An die 1,8<br />

Millionen Menschen lesen<br />

das Printprodukt täglich.<br />

TOP<br />

FLOP<br />

Sonntagspresse mit<br />

herben Verlusten<br />

Die Sonntagspresse hat es<br />

zunehmend schwer in der<br />

Schweiz: Im Vergleich zum<br />

Vorjahr verloren laut MACH<br />

Basic 2020-1 alle Sonntagstitel<br />

jeweils Tausende Leser.<br />

DIE ZAHL<br />

400<br />

Millionen (!)<br />

Schweizer Franken –<br />

so viel Geld könnte<br />

die Corona-Krise die<br />

eidgenössischen<br />

Medienmarken<br />

«kosten», da Werbung<br />

in dieser Höhe wohl<br />

ausfällt. <strong>Das</strong> schätzt<br />

der VSM im Interview<br />

mit m&k.<br />

> Seite 56<br />

m&k 4-5/2020


50<br />

MEDIENHÄUSER<br />

Zeiten des<br />

Umbruchs<br />

Wie Eisberge trieben die «Grossen» der Branche – Ringier, TX Group<br />

<strong>und</strong> NZZ – im Medienmeer. Nun bröckeln ihre Strukturen.<br />

Wohin treiben die Schollen der Diversifizierung?<br />

Von Bettina Büsser<br />

m&k 4-5/2020


m&k 4-5/2020<br />

51


52 RUBRIK TITEL<br />

D<br />

ie Entwicklung des<br />

Namens sagt bereits<br />

alles: Nach<br />

der Gründung der<br />

Zeitung «Tages-<br />

Anzeiger» 1893 wuchs das<br />

entsprechende Unternehmen<br />

<strong>und</strong> hiess ab 1933 60 Jahre<br />

lang Tages-Anzeiger <strong>für</strong> Stadt<br />

<strong>und</strong> Kanton Zürich AG. 1993<br />

wurde daraus TA-Media AG,<br />

2000 dann Tamedia AG <strong>und</strong><br />

seit 2020 heisst das Unternehmen<br />

TX Group. Die Namen<br />

zeigen das Wachstum über<br />

den Kanton hinaus, die Namenswechsel<br />

in kürzerem<br />

Rhythmus belegen die Dynamik<br />

im Medienmarkt. Und, vor<br />

allem: Im aktuellen Namen ist<br />

nicht mehr erkennbar, dass das<br />

Unternehmen mit Medien zu<br />

tun hat.<br />

Die TX Group ist heute nach eigener<br />

Definition ein «Netzwerk von Medien<br />

<strong>und</strong> Plattformen, die Information, Orientierung,<br />

Unterhaltung sowie Ser vices<br />

anbieten» <strong>und</strong> besteht aus vier weitgehend<br />

eigenständigen Unternehmen:<br />

TX Markets (Rubrikenplattformen <strong>und</strong><br />

Marktplätze), Goldbach (Werbevermarktung),<br />

20 Minuten<br />

(Pendlermedien) <strong>und</strong> Tamedia<br />

(Bezahlmedien). Nach der<br />

Jahrtausendwende hatte das<br />

Unternehmen, das zuvor verschiedene<br />

Medien übernommen<br />

<strong>und</strong> lanciert hatte, mit der<br />

Diversifikation über den Medienbereich<br />

hinaus begonnen.<br />

Mittlerweile steuern alle digitalen<br />

Angebote – also auch die<br />

digitalen Medien – von TX Media insgesamt<br />

51 Prozent zum Umsatz <strong>und</strong> 84<br />

Prozent zum Ebit des Unternehmens bei.<br />

Welche Strategien gibt es?<br />

Welche Diversifikationsmöglichkeiten<br />

gibt es <strong>für</strong> ein Schweizer Medienunternehmen?<br />

Isabelle Krebs, Oberassistentin<br />

in der Abteilung Medienökonomie <strong>und</strong><br />

Management am Institut <strong>für</strong> <strong>Kommunikation</strong>swissenschaft<br />

<strong>und</strong> Medienforschung<br />

(IKMZ) der Universität Zürich,<br />

unterscheidet <strong>für</strong> Medienunternehmen<br />

drei Hauptstrategien. Da ist erstens die<br />

intramediäre Diversifikation, also die Diversifikation<br />

in vor- oder nachgelagerte<br />

Tätigkeiten wie etwa Druck. Die zweite<br />

Möglichkeit ist die intermediäre Diversifikation<br />

mit Aktivitäten in einer anderen<br />

Medienbranche: «Hier sind die unterschiedlichen<br />

Cross-<br />

Media-Strategien<br />

angesiedelt», so<br />

Krebs. Die dritte Variante<br />

ist die extramediäre<br />

Diversifikation:<br />

Aktivitäten<br />

ausserhalb der klassischen<br />

oder neuen<br />

Medienteilmärkte<br />

durch Beteiligungen<br />

oder Übernahmen.<br />

«Sicherlich ist nicht <strong>für</strong> jedes Medienunternehmen<br />

eine extramediäre Diversifikation<br />

nötig oder sinnvoll», so Krebs.<br />

Wichtig sei, dass das neue Angebot zur<br />

Marke <strong>und</strong> deren Image passe: «Eine<br />

extramediäre Diversifikation, die oft gar<br />

nicht direkt mit dem Stammhaus in Verbindung<br />

gebracht wird, kann potenziell<br />

erfolgreicher sein beziehungsweise weniger<br />

potenziellen Schaden erzeugen<br />

als eine nicht passende intramediäre<br />

Diversifikation, die beim Publikum Dissonanzen<br />

erzeugt.»<br />

“Die digitalen<br />

Angebote<br />

der TX Group<br />

generieren<br />

inzwischen<br />

51 Prozent des<br />

Umsatzes.”<br />

Extramediäre Diversifikationen der<br />

TX Group sind etwa Rubrikenplattformen<br />

<strong>und</strong> Marktplätze wie Ricardo, homegate.ch,<br />

tutti.ch oder Doodle – deren Nutzer wahrscheinlich<br />

oft nicht wahrnehmen, dass<br />

es sich um Produkte der TX Group handelt.<br />

Die digitalen Marktplätze, so Christoph<br />

Tonini, CEO der TX Group, bei der<br />

Präsentation des Jahresabschlusses 2019<br />

stünden <strong>und</strong> blieben «absolut im strategischen<br />

Fokus»; ihre Weiterentwicklung<br />

werde deutlich vorangetrieben. Im Bereich<br />

Ventures will sich die TX Group laut<br />

Tonini auf Zattoo <strong>und</strong> Doodle sowie den<br />

Fintech-Bereich fokussieren; deshalb<br />

habe sie auch Anfang Jahr den Ticketvermarkter<br />

Starticket an die See Tickets<br />

verkauft.<br />

Medien stellen sich breiter auf<br />

Digitale Diversifikation mit Service-Plattformen<br />

<strong>und</strong> Zusatzangeboten bietet laut<br />

Medienökonomin Isabelle Krebs ein<br />

grosses Potenzial <strong>für</strong> Medienunternehmen<br />

<strong>und</strong> hat die Optionen in der Branche<br />

stark erweitert: «Sind Medienhäuser<br />

‹breiter aufgestellt›, können sie nicht nur<br />

das Unternehmensgeschäft finanziell<br />

absichern, sondern im optimalen Fall<br />

auch in das journalistische Kerngeschäft<br />

reinvestieren <strong>und</strong> so die Qualität <strong>und</strong><br />

den Markenwert sichern.» Denn von ei-<br />

m&k 4-5/2020


53<br />

ner gewissen Unternehmensgrösse <strong>und</strong><br />

-breite an sei es nicht mehr möglich, die<br />

digitale Transformation <strong>und</strong> ihre Herausforderungen<br />

nur auf Basis des Medienkerngeschäfts<br />

finanziell zu bewältigen.<br />

Die bisherigen Ansätze <strong>und</strong> Modelle<br />

hätten sich als nur eingeschränkt funktional<br />

gezeigt, <strong>und</strong> die Zahlungsbereitschaft<br />

der Leser <strong>für</strong> gewisse Inhalte<br />

könne durch das wachsende Online-<br />

Angebot tendenziell sogar noch weiter<br />

sinken.<br />

Einen Teil der Online-<br />

Plattformen teilt sich die<br />

TX Group mit Ringier,<br />

dem zweiten grossen Medienunternehmen,<br />

das<br />

sich ebenfalls durch Diversifikation<br />

eine sehr<br />

breite Aufstellung erarbeitet<br />

hat. Die beiden<br />

Unternehmen sind mit je<br />

50 Prozent Inhaber der<br />

JobCloud AG mit ihren<br />

Plattformen. Ringier hat<br />

noch eine ganze Reihe weiterer Marktplätze<br />

<strong>und</strong> E-Commerce-Angebote im<br />

Portfolio – von anibis.ch über DeinDeal,<br />

geschenk idee.ch bis zu den Online-<br />

Marktplätzen <strong>für</strong> Fahrzeuge, Immobilien<br />

<strong>und</strong> Klein anzeigen der Scout24 Schweiz<br />

AG. Letztere befindet sich übrigens zur<br />

Hälfte im Besitz der Ringier AG, zur an-<br />

“Ringier hat<br />

sich in den<br />

letzten 13 Jahren<br />

tiefgreifend<br />

transformiert<br />

<strong>und</strong> 2 Milliarden<br />

Franken<br />

investiert.”<br />

deren Hälfte gehört sie dem Schweizer<br />

Versicherungskonzern Die Mobiliar. Mit<br />

der «Mobiliar» verbindet Ringier seit diesem<br />

Jahr noch mehr: Die Versicherung<br />

investiert in die Ringier AG <strong>und</strong> erhält im<br />

Gegenzug einen Anteil von 25 Prozent<br />

der Aktien des Unternehmens.<br />

Zugang zu Expertenwissen<br />

Laut Johanna Walser, Chief Communications<br />

Officer a.I. der Ringier AG, ist diese<br />

Investition ein aktuelles Beispiel einer<br />

Strategie des Unternehmens:<br />

«Die Ringier AG<br />

geht schwerpunktmässig<br />

Partnerschaften ein, die<br />

der Entwicklung der Unternehmensgruppe<br />

oder<br />

ihrer Töchter strategisch<br />

dienlich sind oder die Zugang<br />

zu Expertenwissen<br />

<strong>und</strong> Tools beispielsweise<br />

im Bereich Tech & Data<br />

ermöglichen.»<br />

Nach der Diversifikationsstrategie<br />

von Ringier gefragt, führt<br />

Walser aus, dass das Unternehmen in<br />

den vergangenen 13 Jahren einen «tiefgreifenden<br />

Transformationsprozess»<br />

vollzogen habe: «Über 50 Transaktionen<br />

wurden getätigt, r<strong>und</strong> zwei Mil liarden<br />

Schweizer Franken wurden investiert, um<br />

sich von einem klassischen Verlagshaus<br />

in ein diversifiziertes <strong>und</strong> international<br />

tätiges Medienunternehmen zu transformieren.»<br />

Die beiden Standbeine bildeten<br />

dabei «Media» <strong>und</strong> «Marketplaces».<br />

«Mittlerweile stammen 46 Prozent der<br />

erzielten Erlöse aus digitalen Geschäftsmodellen»,<br />

so Walser: «Mit einem Ebitda-<br />

Digitalanteil von 71 Prozent nimmt Ringier<br />

eine europäische Spitzenposition<br />

unter den Medien unternehmen ein.»<br />

Dieses Wachstum sei nicht nur dem Bereich<br />

digitale Marktplätze zuzuschreiben,<br />

sondern auch der Steigerung der Monetarisierung<br />

von digitalen Produkten im<br />

Bereich Media, also dem Bereich Journalismus.<br />

«Ringier wird weiter international<br />

konsequent in digitale Marktplätze,<br />

unabhängigen Journalismus <strong>und</strong> Spitzentechnologien<br />

investieren», so Walser.<br />

Die Palette der En gage ments <strong>und</strong><br />

Investi tionen von Ringier in den letzten<br />

Jahren ist breit. Die 2015 gegründete<br />

Ringier Digital Ventures AG tätigt Investitionen<br />

in innovative digitale Start-up-<br />

Unternehmen, die, so Walser, «von der<br />

grossen Medienreichweite sowie der<br />

Expertise im Bereich digitaler Marktplätze<br />

profitieren». Zuletzt hat sie sich an<br />

Finanzierungsr<strong>und</strong>en bei Blok, einem<br />

finnischen Start-up, das eine automatisierte<br />

Immobilien-Verlaufsplattform betreibt,<br />

sowie AirConsole, einer Plattform<br />

<strong>für</strong> Casual Games, beteiligt.<br />

Illustrationen: Annie Spratt, unsplash<br />

Die Zeiten <strong>für</strong> die<br />

grossen Medienhäuser<br />

sind härter<br />

geworden. Tauwetter<br />

setzt ein.<br />

m&k 4-5/2020


54<br />

Im Bereich Medien hat die Ringier AG<br />

jüngst mit Blick TV ein grosses Investment<br />

getätigt. Der digitale TV-Kanal soll,<br />

so die Vorgaben von Ringier-CEO Marc<br />

Walder, auf dem Smartphone erfolgreich<br />

sein <strong>und</strong> bei wichtigen Ereignissen innert<br />

180 Sek<strong>und</strong>en live sein. Zudem hat das<br />

Unternehmen unlängst die Vermarkterin<br />

Admeira zu 100 Prozent übernommen.<br />

Bereits früher übernahm es ausserdem<br />

mit der Bärtschi Media ein Redaktionsbüro<br />

im Bereich Auto <strong>und</strong> Mobilität.<br />

Abdecken der<br />

Vermarktungskette<br />

Auch die TX Group hat in<br />

den letzten Jahren viel<br />

investiert, hat etwa die<br />

«Basler Zeitung» sowie<br />

«Planet 105» übernommen.<br />

Ausserdem hat sich<br />

das Unternehmen im Bereich<br />

Vermarktung mit den Übernahmen<br />

der Goldbach Group <strong>und</strong> von Neo Advertising<br />

so verstärkt, dass es jetzt die<br />

ganze Vermarktungskette abdeckt. Ausserdem<br />

wurde in den Bereichen TX Markets/Ventures<br />

etwa die Zattoo Group<br />

übernommen oder – im Rahmen eines<br />

Joint Ventures mit der AXA Winterthur<br />

– 2019 die Autoplattform Car For You<br />

lanciert. Ausserdem setzt die TX Group<br />

auf verschiedene Beteiligungen an Startups<br />

im Bereich Fintech wie etwa Neon,<br />

das eine Banking-Lösung als App <strong>für</strong> das<br />

Smartphone anbietet, oder Monito, ein<br />

Vergleichsportal <strong>für</strong> internationale<br />

Geldtransfer-Ser vices.<br />

Geografisch diversifiziert hat in erster<br />

Linie Ringier – <strong>und</strong> dies seit Jahren. Bereits<br />

1987 machte das Unternehmen mit<br />

einer Beteiligung an einer Druckerei in<br />

Hongkong einen ersten Schritt nach<br />

Asien; im Jahr 2000 übernahm Ringier<br />

den ungarischen Verlag Magyar Hirlap Rt.<br />

2011 schliesslich folgten die ersten Projekte<br />

in Afrika. Heute ist Ringier in 19 Ländern<br />

aktiv, produziert Zeitschriften beispielsweise<br />

in Vietnam <strong>und</strong> der Slowakei,<br />

gibt Zeitungen etwa in Serbien <strong>und</strong> Ungarn<br />

heraus <strong>und</strong> betreibt Online-Plattformen<br />

wie zum Beispiel in Äthiopien,<br />

Lettland oder Nigeria.<br />

NZZ Mediengruppe macht es anders<br />

Eine ganz andere Strategie als Ringier<br />

<strong>und</strong> die TX Group verfolgt die NZZ-Mediengruppe:<br />

«In einem anhaltend anspruchsvollen<br />

Marktumfeld setzt die<br />

NZZ-Mediengruppe im Rahmen ihrer<br />

Strategie auf langfristiges Wachstum im<br />

Nutzermarkt. Hier<strong>für</strong> fokussiert sie auf<br />

ihr Kerngeschäft – den Qualitätsjournalismus»,<br />

sagt Seta Thakur, Leiterin Unternehmenskommunikation<br />

NZZ-Mediengruppe.<br />

«Wenn man eine sehr starke,<br />

klar definierte Marke hat, ist ein Vorgehen<br />

wie das der NZZ strategisch sehr<br />

sinnvoll», kommentiert Isabelle Krebs<br />

diesen Ansatz.<br />

Neben den Print- <strong>und</strong><br />

“Die NZZ- Digitaltiteln zählt die<br />

Mediengruppe NZZ-Mediengruppe laut<br />

Thakur auch ihr Veranstaltungsportfolio<br />

zum Kern-<br />

fokussiert auf<br />

ihr Kerngeschäft, geschäft, etwa NZZ Live<br />

mit Veranstaltungen <strong>für</strong><br />

den Qualitätsjournalismus.”<br />

hochkarätigen Konferen-<br />

Leser, eine «Reihe von<br />

zen» wie das Swiss Economic<br />

Forum sowie das Zurich Film Festival.<br />

«Für sämtliche Angebote gilt, dass<br />

sie dem Markenkern der NZZ-Mediengruppe<br />

entsprechen müssen», so Thakur.<br />

Zum Portfolio der NZZ-Mediengruppe<br />

gehört auch eine Reihe von Beteiligungen,<br />

die sich, so Seta Thakur, «gut am<br />

Markt etabliert haben». Dazu gehören<br />

etwa der Premium-Digitalvermarkter<br />

Audienzz, die «international marktfüh-<br />

Regionale<br />

<strong>und</strong> lokale<br />

Medienunternehmen<br />

Klar regional tätig ist das<br />

Medienhaus Somedia in<br />

ihrem Gebiet «Südostschweiz»<br />

– mit Medienangeboten<br />

in Graubünden,<br />

Glarus <strong>und</strong> am Zürichsee.<br />

Sie bietet die ganze Palette<br />

an Angeboten im Medienumfeld,<br />

betreibt mit Südostschweizjobs.ch<br />

<strong>und</strong> Liechtensteinjobs.li<br />

regionale<br />

Stellenportale <strong>und</strong> hat 2017<br />

unter dem Namen «Viaduct»<br />

sogar eine <strong>Kommunikation</strong>s-<br />

<strong>und</strong> <strong>Marketing</strong>agentur<br />

lanciert.<br />

rende Online-Community <strong>für</strong> Architektur<br />

<strong>und</strong> Design» Architonic, die Wirtschaftsinformations-Plattform<br />

Moneyhouse sowie<br />

der Bauinformationsdienst Bindexis.<br />

«Wir suchen unseren Erfolg nicht primär<br />

in einer Diversifikation in Geschäftsfelder<br />

ausserhalb des Journalismus. Wir setzen<br />

bewusst auf unsere Kernkompetenz, die<br />

Herstellung <strong>und</strong> Verbreitung qualitativ<br />

hochwertiger Inhalte», so Thakur. Die<br />

Fokussierung zeige bereits Wirkung:<br />

«Unsere Medien haben sich im Vergleich<br />

zur Konkurrenz als klare Qualitätsführer<br />

<strong>und</strong> Leitmedien etabliert. Und im strategisch<br />

wichtigen Nutzermarkt konnten wir<br />

im vergangenen Jahr entgegen dem<br />

Markttrend ein Umsatzwachstum verzeichnen.»<br />

NZZ blickt auf deutsches Publikum<br />

Geografisch diversifiziert hat das damalige<br />

NZZ-Management Anfang 2015, indem<br />

es in Österreich das digitale Bezahlprodukt<br />

NZZ.at lancierte. Zwei Jahre<br />

später wurde es eingestellt. Heute blickt<br />

die NZZ auf das deutsche Publikum: Seit<br />

Anfang März gibt es eine Version der<br />

beiden täglichen Newsletter, Morgen<strong>und</strong><br />

Abendbriefing, <strong>für</strong> Nutzer aus<br />

Deutschland.<br />

Und «Der andere Blick», der wöchentliche<br />

Politik-Newsletter <strong>für</strong> Deutschland<br />

von NZZ-Chefredaktor Eric Gujer, ist neu<br />

nicht mehr nur <strong>für</strong> Digitalabonnenten<br />

zugänglich, sondern <strong>für</strong> alle, die sich registrieren:<br />

«Die Öffnung des Newsletters<br />

ist ein erster wichtiger Schritt in der Erschliessung<br />

des deutschen Marktes»,<br />

kommentiert die NZZ-Mediengruppe ihr<br />

Vorgehen. Man habe das NZZ-Redaktionsteam<br />

in Deutschland in den letzten<br />

Jahren ausgebaut <strong>und</strong> werde diesen<br />

Ausbau fortsetzen: «Auch das Produktportfolio<br />

<strong>für</strong> den deutschen Markt soll<br />

noch in diesem Jahr erweitert werden.»<br />

Neben den grossen Medienhäusern<br />

gibt es in der Schweiz eine Reihe von<br />

weiteren unabhängigen Medienunternehmen.<br />

So etwa die CH Media, die im<br />

Herbst 2018 entstanden ist <strong>und</strong> die Produkte<br />

der NZZ-Regionalmedien <strong>und</strong> der<br />

AZ Medien umfasst. Mit der Übernahme<br />

der 3 Plus-Sendergruppe im Herbst des<br />

letzten Jahres ist sie zudem zum grössten<br />

privaten nationalen TV-Anbieter geworden<br />

<strong>und</strong> hat sich ein starkes Standbein<br />

im Bereich Bewegtbild <strong>und</strong> Entertainment<br />

geschaffen.<br />

m&k 4-5/2020


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<strong>Marketing</strong> legt die Inhalte der Fachprüfungen fest<br />

<strong>und</strong> überwacht deren Durchführung. Der Wissensaustausch<br />

<strong>und</strong> das Networking erfolgen vor allem<br />

über die regionalen Clubs, die jedes Jahr zu über<br />

300 Events einladen.<br />

Noch nicht Mitglied?<br />

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56<br />

MEDIENBRANCHE<br />

Der perfekte Sturm?<br />

Schweizer Medien könnten durch Corona 400 Millionen<br />

Franken Werbeeinnahmen verlieren. Andreas Häuptli, der<br />

Geschäftsführer des Branchenverbands VSM, hofft auf<br />

Unterstützung der Politik – <strong>und</strong> Zahlbereitschaft der Leser.<br />

<strong>Das</strong> können<br />

Werbeauftraggeber<br />

tun<br />

Sichern Sie sich die<br />

«einsame Spitze»<br />

Schalten Sie Inserate,<br />

wenn Ihre Konkurrenz das<br />

nicht tut. Die Menschen<br />

werden sich nach der<br />

Krise ganz besonders an<br />

Ihre Marke erinnern.<br />

Kommen Sie ins Gespräch<br />

Viele Medienhäuser sind<br />

momentan in einer<br />

angespannten Lage.<br />

Sprechen Sie jetzt mit den<br />

Mediaberatern über die<br />

Konditionen langfristiger<br />

Partnerschaften <strong>und</strong> handeln<br />

Sie gute Bedingungen aus.<br />

Lassen Sie nicht nach<br />

Für Werbedruck gibt es<br />

keinen Winterschlaf.<br />

Wer sich sechs Monate aus<br />

der Werbung zurückzieht,<br />

verliert Sichtbarkeit.<br />

Reduzieren Sie notfalls<br />

Ihr Werbebudget, aber<br />

vermeiden Sie panikartige<br />

Total ausfälle.<br />

Von Johannes Hapig<br />

M&K Herr Häuptli, Ende März gaben<br />

Sie dem SRF ein Interview zu Corona<br />

<strong>und</strong> der Schweizer Medienlandschaft.<br />

Damals sagten Sie, den Zeitungen<br />

<strong>und</strong> Zeitschriften könnten bis zu 400<br />

Millionen Franken an Werbeeinnahmen<br />

entgehen. Ist Ihre Prognose nun<br />

noch gravierender geworden?<br />

ANDREAS HÄUPTLI Die Be<strong>für</strong>chtung gilt<br />

noch immer. Der Lockdown gilt seit<br />

Mitte März. Kurz danach verzeichneten<br />

Zeitungen Rückgänge von bis zu<br />

80 Prozent. In gut zwei Wochen sind<br />

gemäss der WEMF-Inseratestatistik im<br />

Vergleich zum Vorjahresmonat r<strong>und</strong><br />

20 Millionen Franken an Einnahmen<br />

ausgeblieben.<br />

Dabei werden Medien, so hat man<br />

den Eindruck, momentan viel stärker<br />

nachgefragt <strong>und</strong> wertgeschätzt<br />

als üblich. Ist das ein Eindruck, den<br />

Ihr Verband teilt?<br />

Ja, Qualität wird hoch geschätzt. Die<br />

etablierten Medienmarken profitieren<br />

vom bereits bestehenden Vertrauen,<br />

verlässliche Informationen, Einordnung<br />

<strong>und</strong> Kommentierung anzubieten. Die<br />

Verlage stellen auf allen Kanälen eine<br />

erhöhte Nachfrage fest, vor allem<br />

natürlich im Digitalen. Aber auch beim<br />

klassischen Kioskverkauf sowie bei den<br />

Abobestellungen ist eine überdurchschnittliche<br />

Nachfrage festzustellen.<br />

Diese Mehreinnahmen reichen aber<br />

bei Weitem nicht aus, den brutalen<br />

Einbruch im Werbemarkt aufzufangen.<br />

Wie ist es zu erklären, dass das<br />

Leserinteresse sich nicht monetarisieren<br />

lässt?<br />

Gemäss Media Focus ist auch die<br />

Onlinewerbung im März von zweistelligen<br />

Rückgängen betroffen. <strong>Das</strong><br />

Problem ist, dass die Unternehmen ja<br />

nur dann <strong>für</strong> ein Angebot werben,<br />

wenn dieses den K<strong>und</strong>en auch zugänglich<br />

ist. Wenn die Läden aber zu<br />

sind, keine Veranstaltungen stattfinden<br />

<strong>und</strong> keine Ferien gebucht werden<br />

können, macht es auch keinen Sinn zu<br />

werben. Zudem sind all diese Unternehmen<br />

auch in der Krise. In schwierigen<br />

Zeiten werden als Erstes die<br />

<strong>Marketing</strong>budgets gekappt. Es ist auch<br />

kein Aufholeffekt bei den Werbespendings<br />

zu erwarten. Wir be<strong>für</strong>chten<br />

Fotos: zVg VSM / Rene Böhmer<br />

m&k 4-5/2020


57<br />

VSM-Geschäftsführer<br />

Häuptli<br />

sieht die Medienbranche<br />

vor<br />

schwierigen Zeiten.<br />

“Es ist kein<br />

Aufholeffekt<br />

bei den Werbespendings<br />

zu erwarten.<br />

Wir be<strong>für</strong>chten<br />

starke<br />

Rückgänge<br />

bis mindestens<br />

Ende 2020.”<br />

Medienhäuser in<br />

Transformation,<br />

aber weniger Cashflow –<br />

das Rezept <strong>für</strong> den<br />

perfekten Sturm?<br />

starke Rückgänge bis mindestens<br />

Ende 2020.<br />

Welche Chancen würde es<br />

bieten, in der aktuellen Situation<br />

in Print werbung zu investieren?<br />

Ist die Wirksamkeit höher als<br />

üblich – <strong>und</strong> erst noch zu einem<br />

geringeren Preis?<br />

Die Wirkung ist auf jeden Fall stärker,<br />

wenn nur wenige Anzeigen erscheinen.<br />

Die Aufmerksameit von Leserinnen<br />

<strong>und</strong> Lesern ist sicher auch nochmals<br />

höher, weil sie viel Zeit haben<br />

zum Lesen. Ein Inserat oder eine<br />

Beilage bietet ja Informationstiefe <strong>und</strong><br />

Kontaktqualität, wie sie keine andere<br />

Gattung zu bieten hat. Print überzeugt<br />

vor allem mit qualitativen Argumenten.<br />

Genügt die Kurzarbeit <strong>für</strong> Verlage oder<br />

kann <strong>und</strong> soll die Politik der Medienbranche<br />

noch weitere Hilfe bieten?<br />

Die Kurzarbeit ist <strong>für</strong> Bereiche, die<br />

nicht mit der aktuellen Berichterstattung<br />

zusammenhängen eine Option,<br />

die Kosten temporär zu senken. Die<br />

Nutzerinnen <strong>und</strong> Nutzer erwarten aber<br />

von den Newsmedien eine R<strong>und</strong>-umdie-Uhr-Berichterstattung<br />

mit geprüften,<br />

verlässlichen Informationen, was in<br />

vielen Redaktionen zu Mehraufwand<br />

führt im Vergleich zu normalen Zeiten.<br />

Hand aufs Herz: Wird es Medienmarken<br />

oder gar -häuser geben, die die<br />

momentane Krise wohl nicht überleben<br />

werden?<br />

<strong>Das</strong> hoffen wir nicht. Die Konsolidierung<br />

wird sich aber sicher fortsetzen.<br />

Die Verlage sind mitten in einer Transformationsphase.<br />

Der Verband setzt<br />

sich da<strong>für</strong> ein, dass die Verlage vom<br />

B<strong>und</strong> Unterstützung erhalten <strong>für</strong> diese<br />

Zeit. Im Sommer wird im Parlament<br />

über das jetzt zum Glück vorgezogene,<br />

medienpolitische Paket debattiert. Es<br />

besteht eine hohe Dringlichkeit. Wir<br />

vertrauen darauf, dass die Politik die<br />

Wichtigkeit der Medien in dieser Krise<br />

neu entdeckt hat.<br />

Sehen Sie auch Chancen <strong>für</strong> jene<br />

Medienmarken <strong>und</strong> -häuser, welche<br />

die Krise überstehen?<br />

Die Digitalisierung hat einen Schub<br />

erfahren. Es ist zu hoffen, dass sich die<br />

Zahlbereitschaft <strong>für</strong> den Journalismus<br />

auch über die ärgste Krisenzeit hinaus<br />

weiter positiv entwickelt.<br />

m&k 4-5/2020


Specials ® Feinstpapiere wecken Emotionen<br />

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59<br />

Karriere<br />

IAB<br />

Academy wird<br />

vollständig digital<br />

angeboten<br />

Der Verband<br />

der digitalen<br />

Werbebranche IAB<br />

Switzerland sieht<br />

in der allgemein<br />

schwierigen Situation<br />

Potenzial <strong>für</strong> die<br />

persönliche Weiterbildung<br />

in den<br />

digitalen Themen.<br />

Um möglichst vielen<br />

Personen die Chance<br />

zu geben, sich besser<br />

<strong>für</strong> die Digitalwirtschaft<br />

zu qualifizieren,<br />

hat die IAB Academy<br />

ihr Programm<br />

zu Web inaren<br />

umgebaut.<br />

> iab-academy.ch<br />

HOMEOFFICE<br />

Illustration: Eric Weber<br />

Die einzige<br />

Richtschnur<br />

sollte sein,<br />

ob wir<br />

unser Talent<br />

vergeuden<br />

oder<br />

veredeln.<br />

Markus Hengstschläger,<br />

Genetiker<br />

Stadt-Land-Graben bei der Heimarbeit<br />

A<br />

n der Universität Basel haben die Mitarbeitenden der Wirtschaftswissenschaftlichen<br />

Fakultät eine interessante Studie<br />

durchgeführt: In welchen Schweizer Regionen, so wollten sie<br />

wissen, wird während der Corona-Krise am meisten vom heimischen<br />

Schreibtisch aus gearbeitet? Die Ergebnisse zeigen einen Stadt-<br />

Land-Graben: Homeoffice ist in den Dienstleistungszentren wie dem<br />

Grossraum Zürich, der Region Zug <strong>und</strong> im Kanton Basel-Stadt weit verbreitet.<br />

Am untersten Ende orten die Wissenschafter ländliche Gebiete,<br />

zum Beispiel im Engadin oder im bernischen Emmen- <strong>und</strong> Simmental. Im<br />

kantonalen Vergleich weist Basel-Stadt mit 67 Prozent den höchsten, der<br />

Kanton Appenzell Innerrhoden mit 27 Prozent den geringsten Wert im<br />

Homeoffice-Index aus.<br />

POLITIK<br />

Die Schweiz glaubt an ihre Start-ups<br />

Lange schien es, als würden Schweizer Start-ups<br />

nur begrenzten Zugang zu den Corona-Hilfen von<br />

B<strong>und</strong> <strong>und</strong> Kantonen erhalten. Ende April allerdings<br />

wurde verkündet: In einer ersten Charge werden<br />

über 150 Millionen Franken an Bürgschaften<br />

ausgelobt. Ein Zeichen, das in die Zukunft weist.<br />

INTERVIEW<br />

Vorstellungsgespräch,<br />

mal<br />

anders<br />

Oben Anzug <strong>und</strong><br />

Krawatte, unten<br />

Boxershorts – <strong>und</strong> im<br />

Hintergr<strong>und</strong> kabbeln<br />

sich Kinder <strong>und</strong><br />

Katzen? Wenn Sie ein<br />

Vorstellungsgespräch<br />

aufgr<strong>und</strong> der aktuellen<br />

Lage «remote»<br />

absolvieren müssen,<br />

sollten Sie seriös<br />

wirken <strong>und</strong> Störfaktoren<br />

schon vorher<br />

bedenken. Die HSG<br />

gibt auf ihrem Blog<br />

nützliche Hinweise,<br />

wie das gelingt.<br />

> hsgcareer.ch<br />

m&k 4-5/2020


60<br />

WEITERBILDUNG<br />

Bildung vs.<br />

Krise<br />

Die Corona-Krise hebelt unser Privat- <strong>und</strong> Berufsleben<br />

vorübergehend komplett aus. Doch irgendwann wird die<br />

Krise vorbei sein. Wer jetzt seinen Wissensrucksack auffüllt,<br />

kann 2021 zu den Gewinnern im Arbeitsmarkt gehören.<br />

Von Robert Wildi<br />

Es gibt Situationen, da ist<br />

schnelles Handeln gefragt.<br />

Mitte März befahl der B<strong>und</strong>esrat,<br />

was sich niemand je vorstellen<br />

konnte: die komplette<br />

Einstellung des öffentlichen Lebens von<br />

einem Tag auf den anderen. Alles geschlossen<br />

<strong>und</strong> verriegelt bis auf Weiteres,<br />

um die zu rasante Ausbreitung des<br />

Coronavirus zu verhindern. Die Pandemie<br />

machte ernst. Die Direktive von<br />

oben: «Zu Hause bleiben!»<br />

Reagieren mussten, wie alle anderen,<br />

natürlich auch Schulen, Universitäten <strong>und</strong><br />

sämtliche Anbieter von Weiterbildungen.<br />

«Wir waren gezwungen, innert kürzester<br />

Frist den gesamten Unterricht <strong>und</strong> die<br />

Weiterbildung auf digital umstellen»,<br />

erzählt etwa Brian Rüeger, Leiter Institut<br />

<strong>für</strong> <strong>Marketing</strong> Management an der ZHAW<br />

in Winterthur. «Wir hatten an unserem<br />

Institut schon sehr früh mit neuen Technologien<br />

experimentiert <strong>und</strong> konnten<br />

daher diesen Schritt problemlos bewältigen.»<br />

Ganz ähnlich tönt es an der HWZ<br />

Hochschule <strong>für</strong> Wirtschaft in Zürich. «Wir<br />

haben alle Studiengänge – bereits laufende<br />

wie auch noch beginnende – sofort<br />

auf neue Lehr- <strong>und</strong> Lernformen umgestellt»,<br />

berichtet Michael Gr<strong>und</strong>, Leiter<br />

des Center for <strong>Marketing</strong> & Sales an der<br />

HWZ.<br />

Ausser der raschen Umstellung auf Online-Unterricht<br />

haben sich die Weiterbildungsanbieter<br />

konkret darum bemüht,<br />

auch neue Programme zu kreieren, die<br />

der aktuellen Zeit gerecht werden.<br />

Neu: Kurse «remote» belegen<br />

<strong>Das</strong> gilt etwa <strong>für</strong> das Institut <strong>für</strong> <strong>Kommunikation</strong><br />

<strong>und</strong> <strong>Marketing</strong> (IKM) an der<br />

Hochschule Luzern Wirtschaft. «Wir haben<br />

entschieden, Ende April online einen<br />

neuen Kurs zum Thema «Voice User Interface<br />

Strategy» zu starten», sagt André<br />

Briw, Koordinator Weiterbildung am IKM.<br />

Der Kurs mit sieben Ausbildungstagen<br />

richte sich an <strong>Kommunikation</strong>s- <strong>und</strong> <strong>Marketing</strong>verantwortliche,<br />

die sich gezielt<br />

mit den Möglichkeiten von Voice Assistants<br />

in der Customer Journey <strong>und</strong> den<br />

Möglichkeiten von «Conversational Design»<br />

auseinandersetzen wollen.<br />

“Wir haben alle<br />

Studiengänge,<br />

laufende <strong>und</strong><br />

beginnende, auf<br />

neue Lehr- <strong>und</strong><br />

Lernformen<br />

umgestellt.”<br />

Innovativ ist auch die Fachhochschule<br />

Nordwestschweiz (FHNW). Mit dem<br />

«Bootcamp Digitale Transformation»<br />

habe man ein vielseitiges neues Kursprogramm<br />

zusammengestellt, das von<br />

zu Hause aus kostenlos genutzt werden<br />

könne, sagt Christian Weber vom Institute<br />

for Competitiveness and Communication<br />

(ICC). «Die verschiedenen Formate<br />

wie Webinare, Paneldiskussionen<br />

<strong>und</strong> Expertengespräche zu Themen r<strong>und</strong><br />

um Wirtschaft <strong>und</strong> Digitalisierung richten<br />

sich an Fach- <strong>und</strong> Führungskräfte von<br />

Unternehmen, die Aufgaben im Bereich<br />

digitale Technologien, insbesondere in<br />

den Ressorts <strong>Marketing</strong> <strong>und</strong> <strong>Kommunikation</strong>,<br />

ausführen.»<br />

Unternehmensspezifische Lösungen<br />

Der veränderten Situation angepasst hat<br />

sich auch das Institute of <strong>Marketing</strong> der<br />

Universität St. Gallen (HSG), wie der Verantwortliche<br />

Michael Betz erläutert. «Unsere<br />

offenen Seminare wie das Intensivstudium<br />

<strong>für</strong> <strong>Marketing</strong> Management, die<br />

Digital <strong>Marketing</strong> Academy oder das<br />

Intensivstudium <strong>für</strong> <strong>Kommunikation</strong> <strong>und</strong><br />

Management, die ab Herbst 2020 wieder<br />

als Präsenzveranstaltungen starten werden,<br />

bieten wir neu auch als unternehmensspezifische<br />

Lösungen an.» Dabei<br />

würden sowohl der Inhalt des Programms<br />

als auch Zeitpunkt, Dauer <strong>und</strong> Format<br />

auf Unternehmen <strong>und</strong> deren individuelle<br />

m&k 4-5/2020


61<br />

Bedürfnisse angepasst. «Ob Tutorial-<br />

Videos, Webinare oder Blended-Learning-Angebote,<br />

alles ist möglich», so<br />

Betz.<br />

Antizyklisch handeln<br />

Was den idealen Zeitpunkt <strong>für</strong> eine Weiterbildung<br />

angeht, sind sich die Experten<br />

weitgehend einig. «Bildung bewegt sich<br />

antizyklisch zur Konjunktur. Sich also jetzt,<br />

während des schwierigen Corona-Jahres,<br />

weiterzuentwickeln, erachten wir als äusserst<br />

sinnvoll <strong>und</strong> solides Investment in<br />

die Zukunft», sagt stellvertretend Brian<br />

Rüeger von der ZHAW. Es sei <strong>für</strong> ihn daher<br />

nicht erstaunlich, dass die Nachfrage<br />

am Institut <strong>für</strong> <strong>Marketing</strong> Management<br />

zurzeit steige. «Viele Interessenten kommen<br />

mit dem Wunsch auf uns zu, ihre<br />

Kompetenzen, unter anderem im digitalen<br />

Bereich, zu erweitern <strong>und</strong> ihr Profil<br />

zu stärken.» Dies gelte auch <strong>für</strong> Führungskräfte,<br />

die oft kaum Zeit hätten <strong>und</strong> sich<br />

aus Rüegers Sicht jetzt auf spezifische<br />

«Executive-Programme» fokussieren sollten.<br />

«Die Welt wird nach der Krise nicht<br />

GUT ZU WISSEN<br />

Fünf Tipps zur<br />

Fortbildung<br />

1<br />

Keine Hektik<br />

Warten Sie nach<br />

Möglichkeit noch ein<br />

wenig ab – <strong>und</strong><br />

schätzen Sie die<br />

Folgen der Krise <strong>für</strong><br />

den eigenen Arbeitsplatz<br />

ein.<br />

2<br />

Wollen oder<br />

müssen?<br />

Hand aufs Herz:<br />

Wollen Sie in ein<br />

neues Feld vorstossen<br />

– oder sehen Sie<br />

sich gezwungen?<br />

3<br />

Stark & Schwach<br />

So wie noch damals<br />

nach der Schule:<br />

Gleichen Sie Eignung<br />

<strong>und</strong> Neigung mit<br />

Ihren Zielen ab.<br />

4<br />

Gute Recherche<br />

Die Schweiz hat<br />

zahllose hervorragende<br />

Weiterbildungen<br />

zu bieten.<br />

Machen Sie eine<br />

ordentliche Recherche,<br />

ehe Sie sich<br />

entscheiden.<br />

5<br />

Vergleichen Sie<br />

Preise<br />

Fortbildungen kosten<br />

Geld. Es lohnt sich,<br />

das Preis-Leistungs-<br />

Verhältnis der<br />

Institute kritisch zu<br />

vergleichen.<br />

m&k 4-5/2020


Studienstart:<br />

28. August<br />

2020<br />

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Hochschule <strong>für</strong> Wirtschaft Zürich know.why.what.how


63<br />

mehr die gleiche sein <strong>und</strong> die Führungskräfte<br />

müssen sich fit machen, um in<br />

dynamischen <strong>und</strong> komplexen Zeiten<br />

erfolgreich zu agieren.»<br />

Weiterbildung sei gerade in solchen<br />

Zeiten enorm hilfreich, die persönliche<br />

«Marktfähigkeit» zu behalten respektive<br />

zu verbessern, findet auch Michael Gr<strong>und</strong><br />

von der HWZ. «Wer sich jetzt weiterbildet,<br />

erwirbt nicht nur neues Wissen, sondern<br />

kann sich auch im Pool der<br />

“Regelmässige<br />

Updates gehören<br />

heute zu<br />

unserem digital<br />

geprägten Leben<br />

<strong>und</strong> sind immer<br />

ratsam.”<br />

cken.» Krisenzeiten mit ihren Unsicherheiten<br />

können aus seiner Sicht durchaus<br />

Auslöser sein, sich mit der eigenen Zukunft<br />

<strong>und</strong> deshalb Fragen der Weiterbildung<br />

zu befassen. «Die Digitalisierung<br />

in Unternehmen <strong>und</strong> auch im Handel<br />

erlebt derzeit einen enormen Schub <strong>und</strong><br />

nicht alle fühlen sich da<strong>für</strong> genügend<br />

gewappnet», nennt er eine mögliche<br />

Motivation. Gleichwohl koste eine f<strong>und</strong>ierte,<br />

anerkannte Weiterbildung<br />

auch Zeit <strong>und</strong><br />

Geld. Eine solche Investition<br />

sollte laut Briw daher<br />

nicht allein durch plötzlich<br />

auftauchende Ereignisse<br />

wie die Corona-Krise initiiert<br />

werden. Stattdessen<br />

gelte: «Ruhe bewahren,<br />

keine unüberlegten Schnellschüsse<br />

machen, sondern<br />

die persönliche Situation<br />

sorgfältig analysieren <strong>und</strong> im Bedarfsfall<br />

die Angebote der Weiterbildungsanbieter<br />

sorgfältig vergleichen.»<br />

So oder so: Digitalisierung kommt<br />

Sich ausschliesslich wegen der Corona-<br />

Krise auf eine Weiterbildung zu stürzen<br />

ist auch <strong>für</strong> Michael Betz von der HSG<br />

nicht zielführend. «Unabhängig von der<br />

aktuellen Situation, stellen die technologische<br />

Entwicklung, veränderte K<strong>und</strong>en-<br />

Antizyklisch<br />

handeln, was heisst<br />

das?<br />

Es gibt die Theorie, dass<br />

der Staat antizyklisch zum<br />

Wirtschaftstrend handeln<br />

sollte. <strong>Das</strong> heisst, der<br />

Staat soll in wirtschaftlich<br />

schlechteren Zeiten<br />

mehr ausgeben, sodass<br />

die Arbeitslosigkeit<br />

reduziert werden kann <strong>und</strong><br />

das Einkommen erhöht<br />

wird. <strong>Das</strong> lässt sich auch<br />

auf menschliches Verhalten<br />

übertragen: Investition<br />

in Krisen kann sich lohnen.<br />

Bewerberinnen <strong>und</strong> Bewerber<br />

abheben.» Gr<strong>und</strong> erinnert<br />

sich an die letzte Ausnahmesituation:<br />

«Während<br />

der Finanzkrise 2008/2009<br />

gab es bei uns an der HWZ<br />

<strong>Marketing</strong>-Studierende, die<br />

von Kündigungen betroffen<br />

waren. Aber alle hatten<br />

noch während des Studiums<br />

eine neue Stelle gef<strong>und</strong>en<br />

– auch dank ihres ‹frischen› Wissens.»<br />

Wenn es nach Corona erneut zu<br />

einem ausgeprägteren Wettbewerb um<br />

freie Stellen kommen sollte, seien neue<br />

respektive zusätzliche Qualifikationen<br />

ein grosser Vorteil.<br />

André Briw von der HSLU macht auch<br />

eine psychologische Überlegung geltend:<br />

«Einerseits tut es doch gut, sich mit<br />

anderen Themen als der Corona-Krise<br />

zu beschäftigen <strong>und</strong> Neues zu entdebedürfnisse<br />

sowie Marktdynamiken<br />

ohnehin neue Anforderungen an <strong>Marketing</strong>fachleute<br />

<strong>und</strong> deren Fähigkeiten.»<br />

In Zukunft seien Skills in den Bereichen<br />

Data Analytics, Customer Insights oder<br />

Customer Journey Management gefragt.<br />

Eine Weiterbildung mache daher sowieso<br />

Sinn. Dem pflichtet Christian Weber<br />

(FHNW) bei. «Regelmässige Updates<br />

gehören heute zu unserem digital geprägten<br />

Leben <strong>und</strong> sind gerade <strong>für</strong><br />

<strong>Marketing</strong>-Fachleute immer ratsam.»<br />

m&k 4-5/2020


64 HWZ<br />

Vom Hörsaal ins<br />

Homeoffice<br />

Auch die HWZ spürt die Corona-Situation – <strong>und</strong><br />

hat ihre Kurse komplett digitalisiert. Studiengangsleiter<br />

Dominic Stöcklin erzählt, wie das aussieht.<br />

Von Johannes Hapig<br />

CAS «Social Media &<br />

Content <strong>Marketing</strong>»<br />

Wer dem Jahr 2020 noch<br />

etwas Positives abgewinnen<br />

möchte – etwa eine<br />

Aufwertung des eigenen<br />

Lebenslaufs – kann im<br />

August den CAS «Social<br />

Media & Content <strong>Marketing</strong>»<br />

an der HWZ belegen.<br />

Mehr Infos:<br />

((HWZ_QR))<br />

m&k Die Corona-Krise rüttelt die<br />

Bildungslandschaft in der Schweiz<br />

ordentlich durch. Inwiefern ist die<br />

HWZ betroffen?<br />

DOMINIC STÖCKLIN Die HWZ ist, wie alle<br />

Hochschulen in der Schweiz, direkt<br />

betroffen. So wurde an der HWZ der<br />

Präsenzunterricht per 14. März 2020<br />

eingestellt. Auf diese neue Situation<br />

musste unmittelbar reagiert werden.<br />

Davon waren natürlich auch alle<br />

Weiterbildungen betroffen.<br />

Sie schreiben auf Ihrer Webseite, dass<br />

alle Prozesse auf «Digital Teaching»<br />

umgestellt wurden. Was genau muss<br />

man sich darunter vorstellen?<br />

Im Gr<strong>und</strong>satz heisst das, dass sämtliche<br />

Lehrveranstaltungen auf Fernunterricht<br />

umgestellt wurden. Dabei<br />

gibt es zwei gr<strong>und</strong>sätzliche Ebenen zu<br />

unterscheiden: Einerseits ging es<br />

darum, die technologischen Voraussetzungen<br />

zu schaffen, damit der Unterricht<br />

überhaupt digital stattfinden<br />

kann. Andererseits gilt es aber auch<br />

den Unterricht an sich den digitalen<br />

Gegebenheiten anzupassen. Denn was<br />

im Präsenzunterricht funktioniert, kann<br />

nicht alles auch identisch im Fernunterricht<br />

angewandt werden. Zudem<br />

mussten auch Lösungen gef<strong>und</strong>en<br />

werden, um den Einsatz von Gruppenarbeiten<br />

oder Erklärungen am Flipchart<br />

auch in der digitalen Welt umsetzen<br />

zu können. Alles Dinge, die im<br />

Statt mit Kommilitonen im Hörsaal findet<br />

der HWZ-Unterricht nun am heimischen<br />

Schreibtisch statt.<br />

Präsenzunterricht eine Selbstverständlichkeit<br />

sind.<br />

Wie schnell konnten Sie Ihre Prozesse<br />

digitalisieren?<br />

<strong>Das</strong> war eher eine Frage des Müssens<br />

als des Könnens. Schauen wir uns die<br />

CAS am Institute for Digital Business<br />

HWZ an. Hier hatten wir von der<br />

<strong>Kommunikation</strong> des B<strong>und</strong>esrats bis zur<br />

ersten digitalen Umsetzung genau<br />

eine Woche Zeit. In einer ersten Phase<br />

wurden zuerst die Studiengangsleiterinnen<br />

<strong>und</strong> Studiengangsleiter informiert<br />

<strong>und</strong> geschult <strong>und</strong> danach jeweils<br />

die Dozentinnen <strong>und</strong> Dozenten,<br />

welche mit ihren Lehrveranstaltungen<br />

an der Reihe waren. Da<strong>für</strong> war vor<br />

m&k 4-5/2020


65<br />

Leere Zimmer, wo<br />

sonst Dutzende<br />

Studenten lernen:<br />

der leere Zürcher<br />

Sihlhof, Sitz der<br />

HWZ.<br />

“Von der<br />

<strong>Kommunikation</strong><br />

des B<strong>und</strong>esrats<br />

bis zur<br />

Umsetzung<br />

hatten wir<br />

gerade mal eine<br />

Woche Zeit.”<br />

Dominic Stöcklin ist Studiengangsleiter<br />

CAS Social Media<br />

& Content <strong>Marketing</strong>.<br />

allem das Know-how-Sharing unter<br />

den Beteiligten wichtig, welches auch<br />

durch den Einsatz von digitalen <strong>Kommunikation</strong>smitteln<br />

wie «Slack» sichergestellt<br />

wird.<br />

Kam Ihnen dabei zugute, dass Sie<br />

ohnehin schon bestimmte Module<br />

Ihrer Weiterbildungen digital angeboten<br />

hatten – auch «vor Corona»?<br />

Diese ganze Umstellung war natürlich<br />

beim CAS Digital <strong>Marketing</strong> Pro HWZ,<br />

welcher bereits digital umgesetzt wird,<br />

am einfachsten. In diesem CAS findet<br />

die ganze Wissensvermittlung über<br />

eine digitale Lernplattform statt, <strong>und</strong><br />

die Studentinnen <strong>und</strong> Studenten<br />

treffen sich lediglich partiell vor Ort.<br />

Leider mussten wir aber auch diese<br />

wenigen Treffen in den virtuellen Raum<br />

verschieben.<br />

Viele Menschen spüren heute Unsicherheit.<br />

Kann eine Fortbildung<br />

helfen, damit umzugehen?<br />

Die Unsicherheit rührt daher, dass<br />

niemand weiss, wie es weitergeht. Es<br />

besteht zum Teil Konsens, dass die<br />

Welt nicht mehr so sein wird wie vor<br />

Corona. Aber wie genau die Welt<br />

aussehen wird, kann niemand sagen.<br />

Wenn man in der Krise etwas Positives<br />

entdecken möchte, dann, dass sie<br />

gewisse Entwicklungen beschleunigt.<br />

Dazu gehört die Digitalisierung.<br />

Insofern darf man davon ausgehen,<br />

dass digitales Know-how in Zukunft<br />

noch wichtiger wird. Womit eine<br />

Fortbildung in diesem Bereich die<br />

Chancen auf dem Arbeitsmarkt stärkt.<br />

Im August startet Ihr neuer CAS<br />

«Social Media & Content <strong>Marketing</strong>».<br />

Wer ist die Zielgruppe?<br />

Der Studiengang richtet sich an Mitarbeiterinnen<br />

<strong>und</strong> Mitarbeiter mit direkten<br />

Verantwortlichkeiten oder indirekten<br />

Bezügen zum Management von<br />

Social Media <strong>und</strong> Content <strong>Marketing</strong>.<br />

Sei dies in Grossunternehmen oder<br />

KMU, Beratungs- <strong>und</strong> anderen Dienstleistungsfirmen<br />

des <strong>Kommunikation</strong>sbereichs,<br />

öffentlichen Betrieben <strong>und</strong><br />

Non-Profit-Organisationen.<br />

Und was steht auf dem Lehrplan?<br />

Der CAS soll die Teilnehmenden<br />

befähigen, eine Social-Media-Strategie<br />

<strong>für</strong> ihre Organisation zu entwickeln, zu<br />

implementieren sowie zu überwachen.<br />

Da<strong>für</strong> wird das wesentliche Wissen in<br />

den Bereichen Social Media <strong>und</strong><br />

Content <strong>Marketing</strong> vermittelt.<br />

m&k 4-5/2020


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Die Beiträge unserer Partner<br />

friends<br />

Die <strong>Marketing</strong>-Community hat starke Verbände –<br />

hier sagen sie, was sie beschäftigt.<br />

67<br />

Swiss <strong>Marketing</strong> ist der führende Berufsverband <strong>für</strong> <strong>Marketing</strong> <strong>und</strong> Verkauf <strong>und</strong><br />

das stärkste branchenübergreifende Netzwerk aus Fach- <strong>und</strong> Führungskräften.<br />

> swissmarketing.ch<br />

Der Schweizer Werbe-Auftraggeberverband vertritt seit 1950 die Interessen<br />

der Werbeauftraggeber im Bereich <strong>Marketing</strong>, Werbung, Medien, Sponsoring<br />

<strong>und</strong> Public Relations.<br />

> swa-asa.ch<br />

Der SDV ist der Dachverband der Dialogmarketing-Branche in der Schweiz <strong>und</strong><br />

ist auf politischer, gesellschaftlicher <strong>und</strong> wirtschaftlicher Ebene das entscheidende<br />

Sprachrohr <strong>für</strong> alle Belange des Dialogmarketings.<br />

> sdv-dialogmarketing.ch<br />

Der Schweizer Franchise Verband ist die Qualitätsgemeinschaft der<br />

schweizerischen Franchisewirtschaft. Er verbindet Franchisegeber <strong>und</strong> -nehmer.<br />

> franchiseverband.ch<br />

CallNet.ch ist der Branchenverband <strong>für</strong> Contact-Center- <strong>und</strong> K<strong>und</strong>enkontakt-<br />

Management. Der Verband wurde 1997 gegründet, um den Austausch zu fördern.<br />

> callnet.ch<br />

IAB Switzerland setzt Standards in der digitalen Werbebranche, entwickelt<br />

den Werbemarkt mit Expertise, sorgt <strong>für</strong> Transparenz <strong>und</strong> Know-how-Vermittlung.<br />

> iab-switzerland.ch<br />

Der Branchenverband PROMOSWISS wurde 1983 gegründet.<br />

Unser Motto: Wir denken <strong>und</strong> handeln unternehmerisch; wir stärken<br />

<strong>und</strong> fördern den Werbe- <strong>und</strong> Verkaufsförderungsartikel!<br />

> promoswiss.ch<br />

m&k 4-5/2020


68<br />

SWISSMARKETING.CH<br />

CLUB ZÜRICH<br />

On – Besuch bei der<br />

jungen Zürcher Marke<br />

CHEFSACHE<br />

Liebe Leserinnen,<br />

liebe Leser<br />

Andreas<br />

Wild<br />

Wie jeden Monat, werfen wir im «Meeting Point» einen retrospektiven<br />

Blick auf vergangene von unseren Clubs organisierte Events. Diesmal<br />

liegt der Event situationsbedingt etwas weiter zurück. Swiss <strong>Marketing</strong><br />

Zürich hat am 26.02.2020 den Schweizer Schuhhersteller On besucht,<br />

der innerhalb von 10 Jahren die Herzen <strong>und</strong> Füsse von mehr als sieben<br />

Millionen Läufern in über 50 Ländern erobert hat. Die Teilnehmer<br />

durften sich auf ein sportliches Referat <strong>und</strong> einen spannenden Einblick<br />

hinter die Kulissen freuen.<br />

Aufgr<strong>und</strong> der derzeit angespannten Lage, die<br />

Folge der Corona-Krise ist, hat der B<strong>und</strong>esrat<br />

am 16. März 2020 den landesweiten Notstand<br />

ausgesprochen. Auch die lokalen Events<br />

unserer Clubs sind davon betroffen. Für unsere<br />

engagierten Clubvorstände, die sich in Miliz <strong>für</strong><br />

den Berufsverband einsetzen, ist das natürlich<br />

ein herber Rückschlag. Viele Events mussten<br />

verschoben, andere ganz abgesagt werden.<br />

Swiss <strong>Marketing</strong> Bern zeigte sich indes kreativ<br />

<strong>und</strong> bot kurzerhand Webinare <strong>für</strong> seine Mitglieder<br />

an, die sehr gut besucht wurden. Dennoch<br />

hoffen wir alle auf eine baldige Einkehr der<br />

Normalität, um uns nach der langen sozialen<br />

Distanzierung wieder ins Netzwerken <strong>und</strong> ins<br />

Leben zu stürzen – am besten an einem Swiss-<br />

<strong>Marketing</strong>-Club-Event. Wir freuen uns auf Sie!<br />

1 2<br />

Fre<strong>und</strong>lich grüsst Sie<br />

Andreas Wild<br />

3<br />

WELCOME<br />

Werden Sie Mitglied<br />

In den letzten zwei Monaten durften wir<br />

26 Neumitglieder in unseren Swiss <strong>Marketing</strong><br />

Clubs willkommen heissen. Besuche auch<br />

du unsere Clubevents <strong>und</strong> lass dich von den<br />

Benefits einer Mitgliedschaft bei Swiss<br />

<strong>Marketing</strong> überzeugen. Kommende Events<br />

findst Du auf unserer Webseite.<br />

> swissmarketing.ch.<br />

4<br />

1 Media-Highlights: Roger Federer zeigt Wirkung<br />

2 Teilnehmer konnten On-Schuhe am Event zum Probelaufen nutzen<br />

3 On wächst am schellsten von allen «Rennschuhen»<br />

4 Roger Federer bei Filmaufnahmen in New York<br />

m&k 4-5/2020


SWISSMARKETING.CH<br />

69<br />

8 Fragen an ...<br />

Nicole De Donatis<br />

Sie sind Mitglied des Stiftungsrates bei der<br />

Stiftung/Fondation Serge Mérillat. Was ist der<br />

Zweck dieser Stiftung?<br />

Wir unterstützen junge Talente von 12 bis<br />

25 Jahren aus der Region Biel-Seeland <strong>und</strong><br />

Berner Jura finanziell. Dies in den Bereichen<br />

Sport, Musik <strong>und</strong> Kultur. Es geht dabei nicht nur<br />

um die Finanzierung; es geht auch darum, dass<br />

jemand Aussenstehendes an sie glaubt <strong>und</strong><br />

ihnen die wohlverdiente Wertschätzung gibt.<br />

Welche Aufgabe übernehmen Sie innerhalb<br />

der Stiftung?<br />

Ich bin als Mitglied des Stiftungsrates verantwortlich<br />

<strong>für</strong> das ganze <strong>Marketing</strong>, die <strong>Kommunikation</strong>,<br />

den persönlichen Kontakt mit unseren<br />

aktuellen Talenten, Anlaufstelle <strong>für</strong> Bewerber<br />

<strong>und</strong> natürlich bin ich auch aktiv auf der Suche<br />

nach Gönnern, welche die Stiftung <strong>und</strong> somit<br />

unsere regionale Jugend finanziell unterstützen<br />

möchten.<br />

Welche Ziele verfolgen Sie als Präsidentin des<br />

Swiss <strong>Marketing</strong> Club Bienne-Seeland ?<br />

Mein grösstes Ziel ist es, den Bilingualismus in<br />

unserem Club stärker zu leben <strong>und</strong> unsere<br />

Events zu mindestens einem Drittel in Französisch<br />

durchzuführen. So können wir auch mehr<br />

Romands begeistern, unserem Club beizutreten.<br />

Sie engagieren sich in Miliz bei<br />

Swiss <strong>Marketing</strong>, warum?<br />

Es ist immer lohnenswert, sich zu engagieren<br />

<strong>und</strong> <strong>für</strong> die Region einzusetzen, um einen<br />

Wandel zu erzeugen. Natürlich ist das Netzwerk<br />

<strong>für</strong> mein berufliches Ziel ein grosser Mehrwert.<br />

Wie wertvoll ist so eine Clubmitgliedschaft?<br />

Die Digitalisierung nimmt den Hauptteil unseres<br />

beruflichen <strong>und</strong> privaten Alltags in Anspruch.<br />

Deshalb finde ich unsere Clubevents umso<br />

wichtiger. <strong>Das</strong> Netzwerk wie auch die Besuche<br />

diverser Locations sind eine Inspirationsquelle.<br />

Natürlich muss man selbst engagiert sein, um<br />

einen Nutzen daraus ziehen zu können.<br />

Swiss <strong>Marketing</strong> ist Teil der Prüfungskommission<br />

<strong>und</strong> gestaltet die Weiterbildung<br />

“<strong>Das</strong> Netzwerk wie auch die Besuche<br />

diverser Locations sind eine<br />

Inspirationsquelle.”<br />

Nicole De Donatis,<br />

42, lebt den<br />

Biel-Inguismus.<br />

Seit 2019 ist sie<br />

Mitglied des<br />

Stiftungsrates <strong>für</strong><br />

die Serge-Mérillat-<br />

Stiftung <strong>und</strong> neu<br />

Präsidentin des<br />

Swiss <strong>Marketing</strong><br />

Club Bienne-<br />

Seeland.<br />

im Bereich <strong>Marketing</strong> <strong>und</strong> Verkauf aktiv mit.<br />

Wie stellt der Club Biel Seeland die Wissensvermittlung<br />

sicher?<br />

Wir haben eine gute Partnerschaft mit der BFB<br />

– Bildung Formation Biel-Bienne. Die Wirtschaftsschule<br />

bietet den Lehrgang «<strong>Marketing</strong><strong>und</strong><br />

Verkaufsfachmann/-frau» mit eidg. FA an.<br />

Wir offerieren den neuen Fachkräften eine<br />

einjährige Mitgliedschaft in unserem Club <strong>und</strong><br />

fördern somit auch den Generationswechsel.<br />

Auf welchen der zahlreichen Events freuen Sie<br />

sich am meisten?<br />

Auf alle. (lacht) Am meisten freue ich mich aber,<br />

dass meine Kollegin diese tollen Events schon<br />

so konkret auf die Beine stellen konnte!<br />

Was wünschen Sie sich <strong>für</strong> die Zukunft Ihres<br />

Clubs?<br />

Eine gute Mischung der Generationen, Branchen,<br />

Sprachen <strong>und</strong> Interessen. Neue Mitglieder<br />

in unserer Region zu begeistern, beizutreten,<br />

<strong>und</strong> den Austausch bei einem gemütlichen<br />

Apéro an einem Montagabend zu geniessen.<br />

m&k 4-5/2020


70 SWA-ASA<br />

Online nicht zu<br />

viel bezahlen!<br />

Im Online-Media-Einkauf gibt es Kostentreiber, die Werbeauftraggebern<br />

böse Überraschungen bescheren können.<br />

Der SWA sorgt mit einer Übersicht <strong>für</strong> Transparenz.<br />

Von Daniel Hünebeck<br />

<strong>und</strong> Roland Ehrler (SWA)<br />

T<br />

ransparenz im Online-Media-<br />

Einkauf entlang der Wertschöpfungskette<br />

ist ein grosses<br />

Thema <strong>und</strong> eine Priorität des<br />

Schweizer Werbe-Auftraggeberverbands<br />

(SWA). Immer wieder wird bemängelt,<br />

dass zu viele Player entlang<br />

der Wertschöpfungskette<br />

mitverdienen <strong>und</strong> zu wenig<br />

von den Werbefranken<br />

der Werbeauftraggeber<br />

bei den Publishern (Websites)<br />

ankommen.<br />

Tatsächlich gibt es<br />

einige bekannte oder weniger<br />

bekannte Kostentreiber<br />

im Online-Media-Einkauf<br />

generell <strong>und</strong> speziell<br />

im Programmatic Advertising.<br />

Aber die Publisher<br />

gewähren auf der anderen<br />

Seite auch eine Reihe von Rabatten. Hier<br />

ein Überblick der Rabatte <strong>und</strong> Kosten im<br />

Online-Media-Einkauf:<br />

Mengenrabatte (K<strong>und</strong>enrabatte,<br />

Volumenrabatte)<br />

Dieser Rabatt wird bei Direktbuchungen<br />

bei Verlagen <strong>für</strong> die Abnahme eines gewissen<br />

Mediavolumens während einer<br />

Kampagne oder während eines Jahres<br />

gewährt. Der Rabatt ist immer mit dem<br />

K<strong>und</strong>en verb<strong>und</strong>en <strong>und</strong> nicht mit der<br />

Agentur, deswegen gilt auch bei einem<br />

Agenturwechsel oder einer Zusammenarbeit<br />

mit mehreren Agenturen immer<br />

“Immer<br />

wieder wird<br />

bemängelt,<br />

dass zu viele<br />

Player entlang<br />

der Wertschöpfungskette<br />

mitverdienen.”<br />

der vereinbarte Mengenrabatt. Die meist<br />

jährlichen Verhandlungen mit ihren wichtigsten<br />

Mediapartnern sollten Werbeauftraggeber<br />

idealerweise zusammen mit<br />

ihrer Mediaagentur machen.<br />

Freespace (Gratis-Überlieferung)<br />

Die meisten Verlage möchten wenig<br />

Mengenrabatt geben, da dies zu einer<br />

Reduzierung des gebuchten Mediabudgets<br />

führt. Viel lieber geben<br />

sie zusätzlich eine Anzahl<br />

an kostenlosen Ad Impressions<br />

(Freespace). Die<br />

Höhe ist abhängig vom<br />

Volumen <strong>und</strong> bewegt sich<br />

in der Regel zwischen 10%<br />

<strong>und</strong> 25%. Als Direktk<strong>und</strong>e<br />

muss dieser Freespace bei<br />

jeder Buchung ausgehandelt<br />

werden. Wenn Sie mit<br />

einer Mediaagentur zusammenarbeiten,<br />

hat diese<br />

meist Jahresverträge mit<br />

den Verlagen, wo der Freespace <strong>für</strong> alle<br />

ihre K<strong>und</strong>en ausgehandelt ist. Werbeauftraggeber<br />

sollten ihre Mediaagentur<br />

danach fragen, wie hoch der vereinbarte<br />

Freespace <strong>für</strong> die wichtigsten Mediapartner<br />

ist.<br />

Beraterkommission (BK)<br />

Die Beraterkommission ist ein Relikt aus<br />

der Print-Zeit. Der Rabatt beträgt 5%. De<br />

facto jeder Werbeauftraggeber erhält<br />

ihn, egal ob bei Direktbuchung oder via<br />

einer Mediaagentur. Werbeauftraggeber<br />

sollten darauf achten, dass die BK stets<br />

transparent ausgewiesen ist.<br />

DBE/OBE<br />

Die Direktbuchungs- oder Online-<br />

Buchungsentschädigung ist ein Rabatt,<br />

den nur Mediaagenturen bekommen,<br />

nicht aber Werbeauftraggeber, wenn sie<br />

direkt bei den Verlagen oder Vermarktern<br />

buchen. Die Entschädigung muss<br />

von jeder Mediaagentur mit jedem Verlag<br />

separat jährlich verhandelt werden<br />

<strong>und</strong> beträgt in den meisten Fällen bis zu<br />

15%. Werbeauftraggeber sollten darauf<br />

achten, dass bei jeder Buchung die DBE/<br />

OBE transparent ausgewiesen ist.<br />

Übrigens: Bei den Global Players läuft<br />

es nicht ganz identisch. Facebook kennt<br />

keine solchen Vergütungen an K<strong>und</strong>en<br />

oder Agenturen. Google gewährt Agenturen<br />

ab bestimmten K<strong>und</strong>enumsätzen<br />

<strong>für</strong> einzelne Produkte ebenfalls Rückvergütungen<br />

(genannt advertising incentives).<br />

Davon sind die beliebten Google<br />

Ads in der Regel ausgenommen.<br />

Agenturhonorar<br />

Die Agentur sollte <strong>für</strong> ihre Leistung von<br />

den Werbeauftraggebern ein faires<br />

Agenturhonorar erhalten. Wichtig dabei<br />

ist, dass dieses <strong>für</strong> alle Mediapartner<br />

gleich ist, unabhängig davon, ob diese<br />

oben genannte Rabatte offerieren oder<br />

nicht (z.B. Google <strong>und</strong> Facebook). Für<br />

die Mediaagentur sollte es keinen finanziellen<br />

Unterschied machen, ob ein Verlag<br />

(mit Rabatten) oder ein amerikanischer<br />

Player (ohne Rabatte) gebucht<br />

wird. Agenturen werden dabei oft über<br />

Illustration: Claudio Schwarz<br />

m&k 4-5/2020


71<br />

Der SWA setzt<br />

sich unter anderem<br />

mit seinem Code<br />

of Conduct<br />

da<strong>für</strong> ein, dass<br />

jeder Werbe franken<br />

ankommt.<br />

den effektiven St<strong>und</strong>enaufwand, Pauschalen<br />

oder ein Prozenthonorar intensiviert.<br />

Werbeauftraggeber sollten darauf<br />

achten, dass das Agenturhonorar<br />

fair ist <strong>und</strong> es keine finanziellen Anreize<br />

<strong>für</strong> das Buchen einzelner Mediapartner<br />

gibt.<br />

Tech Fees: Adserver-Kosten<br />

Für die Auslieferung von Displaywerbung<br />

über den Agentur-Adserver fallen Adserver-Kosten<br />

an. Diese werden in Form<br />

eines TKP abgerechnet <strong>und</strong> belaufen<br />

sich auf wenige Rappen pro 1 000 Bannereinblendungen.<br />

Werbeauftraggeber<br />

sollten darauf achten, dass sie keine<br />

überhöhten Tech Fees zahlen. Da die<br />

Beträge hier in der Regel sehr klein sind,<br />

sollten sie allenfalls pauschal mit dem<br />

Agenturhonorar abgedeckt sein.<br />

Tech Fees: Verification-Tool-Kosten<br />

(optional) <strong>für</strong> Adfraud, Brand Safety<br />

<strong>und</strong> Visibility<br />

Moderne Adserver enthalten heute auch<br />

Kennzahlen zu Adfraud, Visibility <strong>und</strong><br />

eingeschränkt Brand Safety. Oft sind<br />

diese aber nicht so genau wie andere<br />

spezialisiertere Verification Tools, wie<br />

Integral Ad Science (IAS) oder Meetrics,<br />

die Mediaagenturen zusätzlich im Einsatz<br />

haben. So kostet zum Beispiel eine Adfraud<br />

Verification zwischen 5 <strong>und</strong> 10<br />

Rappen pro TKP. Werbeauftraggeber<br />

sollten mit ihrer Mediaagentur klären,<br />

welche zusätzlichen Ad Verification Tools<br />

diese einsetzt, wie sinnvoll diese <strong>für</strong> sie<br />

sind <strong>und</strong> welche Zusatzkosten diese verursachen.<br />

Tech Fees: Demand-Side-Plattform<br />

(DSP) – bei programmatischem<br />

Einkauf<br />

Wird die Medialeistung programmatisch<br />

eingekauft, fallen auf der Einkaufsseite<br />

technische Gebühren <strong>für</strong> die Nutzung<br />

der Demand-Side-Plattform (DSP) an.<br />

Diese betragen in der Regel 15% oder<br />

weniger <strong>und</strong> werden meist auf den TKP<br />

aufgeschlagen <strong>und</strong> sind dort integriert.<br />

Werbeauftraggeber sollten bei ihrer Mediaagentur<br />

oder dem Trading Desk nachfragen,<br />

wie hoch diese DSP-Fee ist <strong>und</strong><br />

eine transparente Ausweisung dieser<br />

Kosten verlangen.<br />

Data Fees: Targeting-Daten<br />

Tausenderkontaktpreis (TKP)<br />

Im programmatischen Einkauf wird oft<br />

mit Targeting-Daten gearbeitet. Diese<br />

kosten einen Datenaufpreis in Form eines<br />

TKP. Die Höhe ist abhängig von der Zielgruppe<br />

<strong>und</strong> kann zwischen wenigen<br />

Rappen <strong>für</strong> das Alters- oder Geschlechter-Targeting<br />

bis zu wenigen Franken <strong>für</strong><br />

speziellere Zielgruppen liegen. Werbeauftraggeber<br />

sollten bei ihrer Mediaagentur<br />

oder dem Trading Desk nachfragen,<br />

wie hoch diese Data Fee ist, <strong>und</strong><br />

eine transparente Ausweisung dieser<br />

Kosten verlangen.<br />

Vorsicht vor<br />

Markups!<br />

Eine Besonderheit im<br />

Programmatic<br />

Advertising sind<br />

Markups. Statt Kosten<br />

<strong>für</strong> Agenturhonorar,<br />

Tech <strong>und</strong> Data Fees<br />

transparent auszuweisen,<br />

wird ein<br />

intransparenter<br />

Betrag auf die<br />

Mediakosten aufgeschlagen.<br />

Die DSPs<br />

verfügen hier über<br />

entsprechende<br />

Felder, wo die<br />

Markups eingetragen<br />

werden können, mit<br />

der Konsequenz,<br />

dass alle Zahlen aus<br />

der DSP um dieses<br />

prozentuale Markup<br />

erhöht werden. In<br />

diesem Modell<br />

arbeiten Agenturen<br />

<strong>und</strong> Trading Desks<br />

nicht mehr treuhänderisch<br />

im alleinigen<br />

Interesse des<br />

Werbeauftraggebers,<br />

sondern sind Händler<br />

von Inventar, wo<br />

eigene Interessen<br />

(z.B. möglichst hoher<br />

Markup) nicht<br />

ausgeschlossen<br />

werden können.<br />

m&k 4-5/2020


72 SDV-DIALOGMARKETING<br />

SDV-Award-<br />

Ausstellung online<br />

Alle eingereichten Wettbewerbsbeiträge werden dieses<br />

Jahr aufgr<strong>und</strong> des Coronavirus auf einer eigens da<strong>für</strong><br />

eingerichteten Online-Plattform vorgestellt. «Presenting-<br />

Partner» ist DirectPoint, die Wissensplattform<br />

der Post CH AG.<br />

Von Heinz Schopfer<br />

So wie sich die Arbeitswelt<br />

mit Homeoffice<br />

verändert <strong>und</strong> ins Netz<br />

verlagert, so werden<br />

wir die Vernissage <strong>und</strong><br />

Ausstellung auf eine andere<br />

Weise durchführen – als «Home<br />

Exhibition». Besuchen Sie uns<br />

unter ausstellung.sdv-award.ch<br />

so, wie Sie uns in Zürich besucht<br />

hätten. Sie werden per Video<br />

von den Vertretern des Awards<br />

<strong>und</strong> des Premium-Partners begrüsst.<br />

Gehen Sie durch die<br />

ausgestellten Arbeiten, die Sie<br />

in den verschiedenen Kategorien<br />

des Wettbewerbes finden.<br />

Neu können Sie nun auch auf<br />

die von den Agenturen erstellten<br />

Videos zur Kampagne zugreifen<br />

<strong>und</strong> sich ein noch besseres Bild<br />

dazu machen.<br />

Zu einem späteren Zeitpunkt erhalten<br />

Sie in der Online-Ausstellung den Zugang<br />

zur repräsentativen Online-Befragung<br />

von über 1000 Privatpersonen aus<br />

der Deutsch- <strong>und</strong> Westschweiz zur Werbewirkung.<br />

<strong>Das</strong> Marktforschungsinstitut<br />

intervista AG hat im Auftrag der Post CH<br />

die Befragung durchgeführt. Die Studie<br />

zeigt deutlich, dass persönlich adressierte<br />

Werbesendungen eine Schlüsselrolle im<br />

Mediamix spielen. Sie sehen – unsere<br />

Ausstellung wird auch online inspirierende<br />

Ideen aus der Welt der direkten<br />

K<strong>und</strong>enansprache <strong>und</strong> neues Wissen aus<br />

der Dialogmarketingbranche bieten.<br />

Alle Beiträge sind juriert<br />

Es wurden über 170 erfolgreiche Dialogmarketing-Kampagnen<br />

eingereicht, im<br />

«Virtueller<br />

Prosecco»<br />

Was wir dieses Jahr leider<br />

nicht bieten können, sind<br />

Prosecco <strong>und</strong> Häppchen<br />

zum Apéro. Dazu gehen Sie<br />

bitte in die Küche oder<br />

fragen Ihren Kühlschrank.<br />

Wir stossen im Geiste mit<br />

Ihnen an <strong>und</strong> freuen uns<br />

schon auf ein physisches<br />

Wiedersehen.<br />

Vorjahr waren es 130. Auffallend war<br />

dieses Jahr, dass einige erstmals einreichende<br />

Werbeauftraggeber Kampagnen<br />

direkt in den Wettbewerb gegeben haben.<br />

Am 12. <strong>und</strong> 13. März wurden alle Arbeiten<br />

mit dem bewährten dualen Jurierungsverfahren<br />

bewertet <strong>und</strong> im Anschluss<br />

Dialogkampagnen in der<br />

«Metalldiskussion» <strong>für</strong> die Shortlist vorgeschlagen<br />

<strong>und</strong> einige davon mit den<br />

begehrten Trophäen ausgezeichnet.<br />

Wie preiswürdig ist eine Kampagne?<br />

Ist sie es, weil sie kreativ umgesetzt<br />

wurde oder nachweislich viel<br />

Response erzielt hat? Ideal wäre<br />

eine gute Bewertung in Kreation<br />

<strong>und</strong> Wirksamkeit. In den<br />

Diskussionen wurden die bestbewerteten<br />

Kampagnen einzeln<br />

besprochen <strong>und</strong> mit «Letter»,<br />

«Bronze», «Silber» oder «Gold»<br />

ausgezeichnet. Für den «Branchenpreis»<br />

wurde die jeweils<br />

preiswürdigste Kampagne innerhalb<br />

einer Branche gesucht.<br />

Gut bewertete Kampagnen<br />

konnten auch mit einem «Letter»<br />

belohnt werden.<br />

Award Night<br />

Die SDV Award Night war ursprünglich<br />

auf den 11. Juni<br />

angesetzt. Der SDV-Vorstand<br />

hat entschieden, dass die Preisverleihung<br />

am 1. September<br />

2020, wie ursprünglich vorgesehen,<br />

in der Maag-Halle, Zürich stattfinden<br />

soll. Die Wettbewerbsteilnehmenden,<br />

Mitwirkenden, Partner <strong>und</strong><br />

Sponsoren schätzen diese Verschiebung,<br />

insbesondere da die Vorbereitungen<br />

schon fast abgeschlossen sind.<br />

Die Gewinner/innen eines Awards<br />

erwarten die Bekanntgabe der Resultate<br />

an der SDV Award Night. Auf jeden Fall<br />

sollen sie, die Agenturen <strong>und</strong> Werbeauftraggeber,<br />

ihren grossen Auftritt auf dem<br />

roten Teppich bekommen <strong>und</strong> die begehrten<br />

Trophäen persönlich entgegennehmen<br />

dürfen. Gemeinsam können wir<br />

die Preisverleihung entspannt geniessen<br />

<strong>und</strong> mit unseren Gästen im gewohnt<br />

speziellen Rahmen unsere Awards feiern.<br />

Informationen zur Ausstellung<br />

<strong>und</strong> zur Award Night gibt es unter<br />

> sdv-award.ch<br />

m&k 4-5/2020


IAB SWITZERLAND<br />

73<br />

IAB<br />

zertifiziert<br />

Agenturen<br />

Zahlreiche Digitalagenturen haben<br />

sich auf Suchmaschinenmarketing<br />

spezialisiert. Der IAB bietet Orientierungshilfe.<br />

Von Daniel Hünebeck<br />

Insbesondere <strong>für</strong> viele KMU dient Suchmaschinenmarketing<br />

neben der Website <strong>und</strong><br />

dem Newslettermarketing als Einstieg in die<br />

Welt des Onlinemarketings. Für Unternehmen<br />

ist es allerdings oft schwer zu beurteilen, wie<br />

transparent <strong>und</strong> erfolgversprechend Dienstleister<br />

arbeiten. Suchmaschinenmarketing wird immer<br />

komplexer <strong>und</strong> die Qualität der Agenturen ist <strong>für</strong><br />

Auftrag geber oft schwer einschätzbar.<br />

Um Unternehmen zu helfen, den richtigen<br />

Partner <strong>für</strong> Suchmaschinenmarketing zu finden,<br />

zertifiziert der Verband der digitalen Werbebranche<br />

IAB Switzerland ab sofort Agenturen <strong>und</strong><br />

Dienstleister <strong>für</strong> diesen Bereich. Nach einem Zertifizierungsprozess<br />

erhalten die Agenturen ein<br />

unabhängiges Qualitätssiegel, dem Unternehmen<br />

vertrauen können.<br />

Vorreiter ist der deutsche Schwesterverband<br />

BVDW, der bereits seit vielen Jahren Agenturen<br />

im Bereich Suchmaschinenmarketing zertifiziert<br />

<strong>und</strong> mit dem Qualitätssiegel einen Standard in<br />

der deutschen Suchmaschinenmarketingbranche<br />

etabliert hat.<br />

Wie läuft eine Zertifizierung ab?<br />

Basis <strong>für</strong> jede Zertifizierung ist die Unterzeichnung<br />

eines Code of Conduct <strong>für</strong> SEO bzw. SEA. Darin<br />

sind gr<strong>und</strong>legende Qualitätsstandards wie Dienstleistungstransparenz,<br />

seriöse Arbeitsweise, Optimierungsarbeiten<br />

<strong>und</strong> Reportings geregelt. Beide<br />

Qualitätszertifikate an sich basieren auf vier Prüfungselementen:<br />

Erfahrung (20%), Arbeitsweise<br />

(40%), K<strong>und</strong>enzufriedenheit (30%) <strong>und</strong> Engagement<br />

am Markt (10%). Um das Zertifikat zu erhalten,<br />

müssen 80% der Kriterien erfüllt sein. Zentrale<br />

Punkte im Zertifizierungsprozess sind einerseits<br />

IAB zertifiziert Agenturen im<br />

Bereich SEA <strong>und</strong> SEO.<br />

die K<strong>und</strong>enbefragung zur Zufriedenheit mit<br />

der Arbeit <strong>und</strong> den Leistungen der Agentur<br />

<strong>und</strong> andererseits die Arbeitsweise. Diese wird<br />

anhand von K<strong>und</strong>enprojekten anonym durch<br />

einen Expertenbeirat bewertet.<br />

Bei Bestehen des Prüfverfahrens erhält die<br />

Agentur ein <strong>für</strong> 24 Monate gültiges Qualitätssiegel.<br />

Bewerben können sich Agenturen mit mindestens<br />

drei Mitarbeitern in den Bereichen SEO<br />

oder SEA <strong>und</strong> einem Mindestumsatz von 500 000<br />

Franken.<br />

Worauf kann ich mich als Unternehmen bei<br />

den Zertifikatsträgern verlassen?<br />

<strong>Das</strong> Zertifikat ist ein Gütesiegel <strong>für</strong> Qualität <strong>und</strong><br />

Transparenz <strong>und</strong> soll Orientierung bei der Agenturauswahl<br />

liefern. Es unterzieht die Agenturen<br />

einer neutralen Qualitätsprüfung, die professionelle<br />

<strong>und</strong> seriöse Arbeitsweisen sicherstellen.<br />

Durch die ständige Weiterentwicklung der Zertifizierungspunkte<br />

wird auch sichergestellt, dass<br />

die Agenturen auf dem aktuellen Stand des<br />

Wissens sind.<br />

> iab-switzerland.ch<br />

SEO <strong>und</strong> SEA<br />

Suchmaschinenmarketing,<br />

bestehend<br />

aus der organischen<br />

Suchmaschinenoptimierung<br />

(SEO) <strong>und</strong> der<br />

bezahlten Suchmaschinenwerbung<br />

(SEA), zählt zu den am<br />

meisten genutzten<br />

<strong>und</strong> wirkungsvollsten<br />

Onlinemarketinginstrumenten.<br />

m&k 4-5/2020<br />

m&k 4-5/2020


74<br />

FRANCHISEVERBAND<br />

W<strong>und</strong>erwaffe<br />

Influencer-<strong>Marketing</strong><br />

Influencer-<strong>Marketing</strong> mag das Hype-Stadium inzwischen zwar<br />

verlassen haben, die Disziplin hat sich aber entgegen kritischen<br />

Stimmen zu einer bewährten Grösse in der ganzheitlichen<br />

<strong>Marketing</strong>kommunikation entwickelt. Bis ins letzte<br />

Detail ausgearbeitete Konzepte <strong>und</strong> moderne Technologien<br />

stehen heute auf dem Tagesplan. Ein guter Return on<br />

Investment ist keine Wunschvorstellung mehr.<br />

Von Melissa Gianni<br />

Was vor einigen Jahren<br />

noch als eher <strong>und</strong>urchsichtige<br />

<strong>Marketing</strong>massnahme<br />

galt, ist heute <strong>für</strong><br />

die meisten Brands zum<br />

festen Bestandteil des <strong>Marketing</strong>-Mix<br />

geworden. Denn inzwischen geht es um<br />

weit mehr als nur um schöne Menschen<br />

oder hübsch inszenierten Content. Auch<br />

die Anzahl von Likes <strong>und</strong> Comments<br />

reicht längst nicht mehr <strong>für</strong> die Beurteilung<br />

von Kampagnenerfolgen aus. <strong>Das</strong><br />

zeigen die zunehmend<br />

professionalisierten Konzepte<br />

<strong>und</strong> Kampagnen,<br />

aber vor allem die steigenden<br />

Investitionen in diese<br />

<strong>Marketing</strong>disziplin.<br />

Neben der Mode- oder<br />

Beauty-Branche, die dem<br />

Influencer-<strong>Marketing</strong> in<br />

erster Linie zum Erfolg verholfen<br />

hat, sind es heute<br />

zunehmend auch Unternehmen<br />

aus höher regulierten<br />

Industrien, die ins<br />

Influencer-<strong>Marketing</strong> investieren. Je<br />

mehr Geld hier eingesetzt wird, umso<br />

stärker steigt die Erwartung an einen<br />

hohen Return on Investment bzw. an<br />

Daten, die den Erfolg belegen. Influencer<br />

sind heute also nicht mehr nur<br />

Hobby-Instagrammer, sondern haben<br />

“Die<br />

Erwartungen<br />

an die<br />

Influencer sind<br />

hoch, hinter<br />

einem Post<br />

stecken viele<br />

St<strong>und</strong>en<br />

Arbeit.”<br />

ihre Reichweite <strong>und</strong> ihren Einfluss professionell<br />

genutzt, um sich als eigenständige<br />

Brands zu etablieren. Eine<br />

Arbeitsleistung, die nicht zu unterschätzen<br />

ist.<br />

Fulltime-Job Influencer<br />

Mit der stetigen Professionalisierung<br />

wachsen auch die Erwartungen <strong>und</strong><br />

Anforderungen an die Influencer. High-<br />

Quality Content wird nicht bloss schnell<br />

<strong>und</strong> einfach mit dem Smartphone produziert.<br />

Oft gehören st<strong>und</strong>enlange<br />

Shootings, Produkt-Testings <strong>und</strong> ausführliche<br />

Kampagnenbriefings<br />

ebenso zum Tagesplan wie<br />

die Präsentation von Performance-Zahlen.<br />

Auch die<br />

Textkompetenz wird immer<br />

wichtiger – dieses Jahr<br />

umso mehr, da sich Instagram<br />

langsam, aber sicher<br />

zum Crossover aus einem<br />

Blog <strong>und</strong> visuellem Content<br />

entwickelt.<br />

Hinter einem Influencer-<br />

Post stecken also oftmals<br />

viele St<strong>und</strong>en Arbeit.<br />

Gleichzeitig können sich die Influencer<br />

auch immer weniger den politisch <strong>und</strong><br />

gesellschaftlich relevanten Fragen entziehen.<br />

Die Communities erwarten klare<br />

Stellungnahmen zu Themen wie Tierrechten,<br />

Klimakrise, LGBTQ etc. Umso<br />

wichtiger ist es daher, dass Influencer<br />

sich mit den Markenwerten ihrer Kooperationspartner<br />

voll identifizieren können,<br />

um ihre Glaubwürdigkeit nicht zu verlieren.<br />

Mit ihren Kollaborationen tragen die<br />

Influencer das Vertrauen ihrer Community<br />

in die jeweiligen Marken <strong>und</strong> lösen<br />

damit auch Kaufentscheidungen aus.<br />

Dies setzt auch seitens der Influencer<br />

eine strategische Herangehensweise<br />

voraus.<br />

Professionalisierung<br />

verlangt Expertise<br />

Wie kaum eine andere Disziplin entwickelt<br />

sich Influencer-<strong>Marketing</strong> schnell<br />

<strong>und</strong> stetig weiter. Gerade diese Dynamik<br />

könnte der entscheidende Faktor <strong>für</strong> den<br />

Erfolg der vergleichsweise jungen Disziplin<br />

sein. Trotz des vielversprechenden<br />

Erfolgs darf man aber auch nicht übersehen,<br />

dass eine überlegte <strong>und</strong> effiziente<br />

Herangehensweise respektive eine strategische<br />

Integration in den <strong>Marketing</strong>-<br />

Mix unabdingbar <strong>für</strong> den Brand-Erfolg<br />

ist. So hat die Vergangenheit gezeigt,<br />

dass überstürzte Massnahmen den betroffenen<br />

Marken eher geschadet als<br />

genützt haben. Nur durch eine strate­<br />

m&k 4-5/2020


75<br />

Influencer sind<br />

viel mehr als nur<br />

hübsche Träger<br />

einer Botschaft.<br />

gisch effiziente Integration kann mit Influencer-<strong>Marketing</strong><br />

die maximal mögliche<br />

Wirkung erzielt werden, sodass der<br />

Erfolg auch messbar wird.<br />

Analog zur klassischen Mediaplanung,<br />

müssen sich Brands mit Fragen auseinandersetzen<br />

wie: Welche Kanäle erfüllen<br />

die eigenen Werbezwecke? Welche Influencer<br />

passen zum Brand bzw. zum<br />

Produkt <strong>und</strong> erreichen die Zielgruppen<br />

ohne zu hohen Streuverlust? Welche<br />

Kampagnenbotschaft soll vermittelt werden<br />

oder welches Investment benötigt<br />

es zur Zielerreichung? Die Beantwortung<br />

dieser Fragen setzt allerdings Expertise<br />

voraus. Immer mehr <strong>Kommunikation</strong>sagenturen<br />

haben deshalb damit begonnen,<br />

sich in diesem Bereich zu spezialisieren,<br />

um K<strong>und</strong>en die bestmöglichen<br />

Lösungen anzubieten.<br />

Technologie als Garant <strong>für</strong> den ROI<br />

Die ganze <strong>Kommunikation</strong>s- <strong>und</strong> Koordinationsarbeit<br />

bedingt aber auch, dass<br />

die nötigen Ressourcen da<strong>für</strong> zur Verfügung<br />

stehen. Um im Sinne der Marke zu<br />

agieren, müssen Influencerinnen <strong>und</strong><br />

Influencer genau gebrieft werden, was<br />

Melissa Gianni, <strong>Marketing</strong><br />

Campaign Manager / PR &<br />

Communications Specialist bei<br />

der Zürcher Influencer-<strong>Marketing</strong>-<br />

Agentur Kingfluencers AG.<br />

Kampagnenziele, KPIs, Hashtags, Timings<br />

etc. betrifft. Eine sorgfältige Auswahl der<br />

Influencer, aussagekräftige Reportings<br />

<strong>und</strong> administrative Aufgaben sind deshalb<br />

unabdingbar. Müssten all diese<br />

Aufwände manuell getätigt werden,<br />

könnten die <strong>Marketing</strong>budgets kaum<br />

effizient eingesetzt werden. Um einen<br />

realistischen ROI zu erreichen, sind technologische<br />

Lösungen <strong>und</strong> automatisierte<br />

Prozesse unverzichtbar. Christian Reiter,<br />

CEO von Kingfluencers, bestätigt deren<br />

Notwendigkeit in der Branche: «Zwar<br />

basiert ein wichtiger Teil unserer Arbeit<br />

auf taktischem <strong>und</strong> strategischem Knowhow,<br />

umso wichtiger ist es aber, diesen<br />

Teil durch automatisierte Prozesse <strong>und</strong><br />

datengetriebene Lösungen zu unterstützen.»<br />

So gebe es bei internen Prozessen<br />

noch viel zu viel ungenutztes Potenzial,<br />

das es zu erkennen gilt. Dies, um die<br />

Effizienz einer Kampagne nachhaltig<br />

steigern zu können. «Unseren K<strong>und</strong>en<br />

schlagen wir passende Influencer beispielsweise<br />

mittels künstlicher Intelligenz<br />

aus unserer Datenbank vor. Sie profitieren<br />

von dieser intern entwickelten Technologie<br />

enorm, da mühsame manuelle<br />

<strong>und</strong> administrative Arbeiten teils vollständig<br />

wegfallen.»<br />

Gut kombiniert, kann die richtige<br />

Technologie also einen echten Mehrwert<br />

bringen, was zur Erreichung eines guten<br />

ROI heute unabdingbar ist.<br />

m&k 4-5/2020


76<br />

CALLNET.CH<br />

CAt-Award Schweiz:<br />

Sieg <strong>für</strong> DPD (Schweiz) AG<br />

Die 22. internationale Kongressmesse <strong>für</strong> innovativen<br />

K<strong>und</strong>endialog fand wegen des Coronavirus<br />

vom 2. bis 4. März 2020 in Berlin unter erschwerten<br />

Rahmen bedingungen statt.<br />

Die dominierenden Themen im<br />

Kongress <strong>und</strong> auf der Messe<br />

waren Innovationsfähigkeit im<br />

digitalen Wandel, das Zusammenspiel<br />

von Mensch <strong>und</strong> Maschine,<br />

neue <strong>Kommunikation</strong>skanäle wie Messenger-Dienste<br />

sowie Mitarbeiterbindung.<br />

Highlights aus Schweizer Verbandssicht<br />

war die Verleihung des<br />

CAt-Awards <strong>und</strong> der traditionelle Swiss<br />

Connect Apéro.<br />

Gewinner des CAt-Award Schweiz<br />

2020 ist dieses Jahr die DPD (Schweiz)<br />

AG. Sie gewann bereits im vergangenen<br />

November den Golden Headset Award<br />

2019 in der Kategorie Employee<br />

Focus. CallNet.ch gratuliert<br />

im Namen seiner Mitglieder<br />

<strong>und</strong> der Branche Marco Kaiser,<br />

Head of <strong>Marketing</strong> & Communication,<br />

<strong>und</strong> seinem Team<br />

herzlich zu diesem grossartigen<br />

Erfolg. Marco Kaiser darf sich<br />

nun Call-Center-Manager des<br />

Jahres 2020 Schweiz nennen.<br />

Aus Sicht der Jury hat er es eindrucksvoll<br />

geschafft, ein wahres<br />

«We are DPD!»-Feeling im Unternehmen<br />

<strong>und</strong> im DPD-Call-<br />

Center zu schaffen. Mit welcher<br />

Innovation hat DPD diese Preise<br />

gewonnen?<br />

Marco Kaiser beschreibt die Innovation<br />

bei DPD (Schweiz) AG, die zum<br />

Gewinn der Preise führte, so: «Dank<br />

Beekeeper, unserer neuen internen<br />

Kommunika tionslösung, können wir alle<br />

unsere Mitarbeitenden vernetzen – unabhängig<br />

von Sprache, Zeit <strong>und</strong> Ort.<br />

Somit ist der Informationsfluss sichergestellt,<br />

der Austausch unter allen Mitarbeitenden<br />

wird verbessert <strong>und</strong> es entstand<br />

ein echtes Wir-Gefühl, was uns zu<br />

einem grossartigen Team vereint. Die<br />

Lösung ist plattformübergreifend <strong>und</strong><br />

erfordert beispielsweise nicht zwingend<br />

eine E-Mail-Adresse oder Telefonnummer.»<br />

Swiss Connect Apéro<br />

Vor gelichteten Reihen wegen des Coronavirus<br />

fand am selben Tag auch der<br />

Swiss Connect Apéro statt. Knapp 30<br />

Anwesende liessen es sich nicht nehmen,<br />

am Anlass teilzunehmen. Dario Tibolla,<br />

neuer Präsident von CallNet.ch, hiess die<br />

Anwesenden herzlich willkommen <strong>und</strong><br />

berichtete über einige Neuigkeiten aus<br />

Sieger Marco Kaiser<br />

(2.v.r.) bedankt sich<br />

bei der Jury.<br />

Marco Kaiser zwischen Dario<br />

Tibolla <strong>und</strong> Dara Krähenbühl.<br />

dem Verband. Danach übergab er das<br />

Wort an Alexey Popov, CEO <strong>und</strong> Co-<br />

Gründer von SPitch, <strong>und</strong> an Stephan<br />

Feldmann, Senior Business Development<br />

Manager von SPitch. Sie führten aus, wie<br />

<strong>und</strong> ob die Anwendung von Stimm- <strong>und</strong><br />

Spracherkennung in Kontakt-Centern<br />

Sinn macht, <strong>und</strong> zählten die entsprechenden<br />

Erfolgsfaktoren auf.<br />

Zu guter Letzt dankte Dario Tibolla<br />

SPitch <strong>für</strong> das grosszügige Sponsoring<br />

des Anlasses <strong>und</strong> rief die Anwesenden<br />

dazu auf, den Austausch untereinander<br />

nun noch ein wenig zu pflegen.<br />

Bis nächstes Jahr!<br />

Im nächsten Jahr findet die CCW vom<br />

22. bis 25. Februar 2021 erneut im ECC<br />

(Estrel Congress Center) in Berlin statt.<br />

CallNet.ch als Branchenverband der<br />

Contact- <strong>und</strong> Call-Center ist fest entschlossen<br />

<strong>und</strong> auch entsprechend motiviert,<br />

den Swiss Connect Apéro auch<br />

an der nächstjährigen CCW wiederum<br />

durchzuführen.<br />

Wir freuen uns, Sie dann wieder bei<br />

uns begrüssen zu dürfen.<br />

Dario Tibolla, Präsident<br />

CallNet.ch, begrüsst die Gäste.<br />

Alexey Popov, CEO <strong>und</strong><br />

Co-Gründer, stellt SPitch vor.<br />

m&k 4-5/2020


PUBLIREPORTAGE<br />

77<br />

Impressum<br />

48. Jahrgang, erscheint monatlich<br />

ISSN 1023-8913<br />

Herausgeber<br />

Galledia Fachmedien AG<br />

Buckhauserstrasse 24 · 8048 Zürich<br />

T +41 58 344 98 98<br />

Redaktion<br />

Buckhauserstrasse 24 · 8048 Zürich<br />

T +41 58 344 98 82<br />

redaktion@m-k.ch · www.werbewoche.ch<br />

Anna Kohler (Chefredaktorin) · anna.kohler@galledia.ch<br />

Johannes Hapig · johannes.hapig@galledia.ch<br />

Thomas Häusermann · thomas.haeusermann@galledia.ch<br />

Sarah Willi · sarah.willi@galledia.ch<br />

Ständige MitarbeiterInnen<br />

Sabine Flachsmann, Doris Gottstein, Heinz Urben,<br />

Daniel Tschudy, Denise Weisflog, Robert Wildi<br />

Verlagsmanager<br />

Stefan Zimmermann<br />

T +41 58 344 96 22 · stefan.zimmermann@galledia.ch<br />

Abonnentenservice<br />

Galledia Fachmedien AG<br />

Burgauerstrasse 50 · 9230 Flawil<br />

T +41 58 344 95 66 · F +41 58 344 97 83<br />

www.werbewoche.ch/p/abonnieren<br />

abo.mk@galledia.ch · www.galledia.ch<br />

Abo Jahresabonnement CHF 260.–<br />

Einzelnummer CHF 19.80<br />

(Preise inkl. MWST)<br />

Satz/Druck Galledia Print AG<br />

Mediaberatung<br />

Jessica Simon · T +41 58 344 98 43 · jessica.simon@galledia.ch<br />

Urs Dick · T +41 58 344 98 09 · urs.dick@galledia.ch<br />

Mediadaten www.werbewoche.ch/p/inserieren<br />

Druckauflage 9500 Ex.<br />

Verbreitete Auflage 6842 Ex.<br />

(Wemf/sw-beglaubigt)<br />

m&k <strong>Das</strong> <strong>Magazin</strong> <strong>für</strong> <strong>Marketing</strong> & <strong>Kommunikation</strong> hat<br />

mit der Werbewoche eine ständige Beilage<br />

Offizielles Publikationsorgan<br />

Swiss <strong>Marketing</strong> (SM)<br />

Schweizer Dialogmarketing Verband (SDV)<br />

Schweizer Franchise Verband<br />

Schweizer Werbe-Auftraggeberverband<br />

SWA-ASA<br />

Promoswiss<br />

Case Study, Publireportagen<br />

sind kommerzielle Seiten, <strong>für</strong> deren Inhalt<br />

der Werbeauftraggeber verantwortlich ist.<br />

© Alle Rechte vorbehalten.<br />

Handdesinfektionsmittel<br />

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Als Pionier <strong>für</strong> Digital Signage <strong>und</strong> Touchscreen ist<br />

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T +41 44 879 20 20, info@inputech.ch, www.inputech.ch<br />

m&k 4-5/2020


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Eventhalle-Mittelbereich 696 m² 200 100 200 • • • Lüftung<br />

Clubraum-Konferenz 54 m² 40 20 – – • • Lüftung<br />

Club-Sitzungszimmer 20 m² 15 8 – – • • Lüftung<br />

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Geniessen Sie grenzenlose Freiheit <strong>und</strong> nutzen Sie die einmalige Aussicht <strong>und</strong> Lage <strong>für</strong> Ihren<br />

Firmenanlass oder Ihr privates Fest. Ob Seminar, Workshop, Geburtstag, Hochzeit, Team- oder<br />

Vereinsausflug – wir haben <strong>für</strong> Sie das passende Angebot. <strong>Das</strong> Säntis Event Team berät <strong>und</strong><br />

unterstützt Sie bei der Planung <strong>und</strong> Durchführung Ihres Anlasses auf dem Säntis (2502 m ü. M.)<br />

oder im neuen «Säntis – das Hotel» auf der Schwägalp. Auf der Schwägalp gibt es viel zu<br />

ent decken: den NaturErlebnispark Schwägalp/Säntis mit seinen Themenwegen, Geologie-<br />

Steinpark <strong>und</strong> ein weites Netz von Wanderwegen.<br />

m&k 4-5/2020


MEETING POINTS<br />

79<br />

Konzert Seminar Bankett Simultan - Mikrofon Projektion Klimaanlage<br />

anlage<br />

• Installiert<br />

• auf Anfrage<br />

– nicht vorhanden<br />

Bern<br />

Bern<br />

JungfrauPark Interlaken<br />

obere Bönigstrasse 100,<br />

3800 Matten b. Interlaken<br />

Ansprechperson: Christine Raudner<br />

info@jungfraupark.ch<br />

www.jungfraupark.ch<br />

T +41 33 827 57 57, F +41 33 827 57 58<br />

Eventcenter gesamt 2000 m²<br />

Pegasus 505 m² 600 300 350 – • • •<br />

Hercules 490 m² 550 250 300 – • • •<br />

Taurus 435 m² 450 180 220 – • • •<br />

Orion 180 m² 130 70 40 – • • •<br />

Foyer 460 m² <strong>für</strong> Apéro, Garderobe etc. – • – •<br />

Panoramakugel 7. od. 8. OG 255 m² 65 30 80 – • • •<br />

Glaskorridor gesamt 3350 m² – – 1600 – • – –<br />

Glaskorridor 1/8 Sektor 420 m² – – 200 – • – –<br />

Der Treffpunkt zum Staunen<br />

Einmalige Räumlichkeiten gepaart mit einzigartiger Architektur sind nur zwei der Erfolgsversprechen<br />

<strong>für</strong> einen unvergesslichen Anlass. Die optimale Lage Nähe Autobahnausfahrt <strong>und</strong><br />

1000 eigene Parkplätze direkt vor dem Haus machen die Anreise <strong>für</strong> Ihre Gäste zum Genuss. Die<br />

grosszügigen Aussenflächen können <strong>für</strong> Aktivitäten, Testfahrten <strong>und</strong> vieles mehr genutzt werden.<br />

Gurten – Park im Grünen<br />

Erholungsberg – Restaurants –<br />

Seminare – Feste – Kultur<br />

3084 Wabern<br />

info@gurtenpark.ch, www.gurtenpark.ch<br />

T 031 970 33 33<br />

9 Seminarräume 20–74m² 20–60 11–40 12–22 – – • –<br />

Kulturschür 440m² 240 80 140 •* •* • –<br />

Pavillon 500m² 400 105 •* • • –<br />

* auf Anfrage<br />

Sie wünschen, wir organisieren<br />

Nur 15 Minuten vom Bahnhof Bern entfernt tagen Sie im Pavillon, dem Event-Juwel über Bern, in<br />

einem der 9 Seminar- <strong>und</strong> Banketträume, im rustikalen Gewölbekeller oder in der Kulturschür mit<br />

Bühne <strong>und</strong> Bar. Der Gurten – Park im Grünen bietet <strong>für</strong> alle Arten von Events einen entsprechenden<br />

Rahmen fernab von Stadt <strong>und</strong> Lärm.<br />

Basel-Landschaft<br />

Zentrum Paul Klee<br />

Monument im Fruchtland 3, 3006 Bern<br />

events@zpk.org, www.zpk.org/events<br />

T 031 359 01 01, F 031 359 01 02<br />

Auditorium 390 m² 300 300 – • • • •<br />

Forum 310 m² 200 132 250 • • • •<br />

4 Seminarräume Nord+Süd 40–80 m² 40–70 24–40 50 • • • •<br />

Pulsierendes Kunst- <strong>und</strong> Kulturzentrum<br />

Modernste <strong>Kommunikation</strong>smittel <strong>und</strong> Veranstaltungstechnik inmitten inspirierender Architektur<br />

<strong>und</strong> Kultur. Wir garantieren jederzeit eine persönliche Betreuung <strong>und</strong> nach Wunsch ein kreatives<br />

Rahmenprogramm, an das sich Ihre Gäste noch lange erinnern werden. Perfekte Anbindung an<br />

den öffentlichen Verkehr <strong>und</strong> 2 Minuten von der Autobahnausfahrt entfernt.<br />

Bad Bubendorf Hotel<br />

Kantonsstrasse 3, 4416 Bubendorf BL<br />

Hotelier & Gastgeber: Tamino Palm<br />

seminar@badbubendorf.ch<br />

www.badbubendorf.ch<br />

T Hotel +41 61 935 55 55, F +41 61 935 55 66<br />

T Seminar +41 61 935 55 56<br />

Historic Burgensaal 145 m² 100 60 80 • • • –<br />

Design Uno & Due 177 m² 160 80 120 • • • •<br />

Design Nord & Sud 50 m² 25 15 – • • • •<br />

Entdecken. Entspannen. Geniessen.<br />

<strong>Das</strong> Bad Bubendorf Hotel liegt im schönen Baselbiet. Ideale Verkehrsanbindung – fünf Minuten<br />

ab Autobahn, Bahn <strong>und</strong> Bus mit eigener Haltestelle. Raum <strong>für</strong> gute Gespräche im historischen<br />

Haus oder Design-Erweiterungsbau. WLAN im ganzen Haus sowie Parkplätze sind kostenlos. Eine<br />

persönliche Betreuung vor <strong>und</strong> während Ihres Auf- enthalts ist Ihnen im Haus mit Herz garantiert.<br />

Hotel Eden Spiez<br />

Seestrasse 58, 3700 Spiez am Thunersee<br />

Meeting & Event Manager: Jasmin Maier<br />

meeting@eden-spiez.ch<br />

www.eden-spiez.ch<br />

T 033 655 99 00, F 033 655 99 01<br />

Panoramasaal 100 63 80 • • • •<br />

Inspiration I–III 42 16 18 • • • •<br />

Boardroom 33 12 10 • • • •<br />

Einmalige Panoramasicht auf die Bergwelt des Berner Oberlandes<br />

<strong>Das</strong> 4-Sterne-Superior Hotelresort hat 45 Zimmer <strong>und</strong> Juniorsuiten – alle mit WLAN <strong>und</strong><br />

Klimaanlage. Sämtliche Meetingräume bieten einmalige Panoramasicht auf die Bergwelt des<br />

Berner Oberlandes. – Hoteleigene Parkgarage vorhanden.<br />

Bad Ramsach Quellhotel<br />

Ramsachstrasse 40, Häfelfingen<br />

4448 Läufelfingen<br />

Hotelier & Gastgeber: Hermann Mazotti<br />

hotel@badramsach.ch, www.badramsach.ch<br />

T 41 62 285 15 15, F 41 62 285 15 00<br />

Weitsicht 1+2 100 m² 40 32 – – – • –<br />

Ramsberghof 75 m² 90 40 80 – – • –<br />

Ramstal 112 m² 100 45 80 – • – –<br />

Ramsem 32 m² 20 12 18 – • – –<br />

Waldsicht im Haus Waldruhe 86 m² – 15 – – – – –<br />

Ankommen. Durchatmen. Auftanken.<br />

<strong>Das</strong> Bad Ramsach Quellhotel liegt am Fuss des Wisenberg, am Rand des Naturschutzgebietes.<br />

Ideale Gr<strong>und</strong>risse mit viel Tageslicht bringen gute Lernstimmung in die Seminar- <strong>und</strong> Tagungsräume.<br />

60 helle Wohlfühlzimmer mit Balkon r<strong>und</strong>en das Angebot ab. Der grosse Umschwung mit<br />

Wiesen <strong>und</strong> Wald lädt ein um draussen zu arbeiten.<br />

m&k 4-5/2020


80 MEETING POINTS<br />

Konzert Seminar Bankett Simultan -<br />

anlage<br />

Mikrofon<br />

Projektion Klimaanlage<br />

• Installiert<br />

• auf Anfrage<br />

– nicht vorhanden<br />

Basel-Stadt<br />

St. Jakobshalle Basel<br />

Brüglingerstrasse 19–21, 4052 Basel<br />

Geschäftsleitung: Thomas Kastl<br />

info@stjakobshalle.ch, www.stjakobshalle.ch<br />

T 061 317 82 22, F 061 317 82 82<br />

Arena 9000 7000 2000 • • • •<br />

Halle 1 850 auf Anfrage auf Anfrage • • • •<br />

Halle 2 1300 1300 1300 • • • •<br />

Halle 3 800 800 800 • • • •<br />

Halle 4/5 (je) 450 auf Anfrage auf Anfrage – • • •<br />

Foyer auf Anfrage auf Anfrage auf Anfrage – • • •<br />

VIP-Center Wiedereröffnung Oktober 2018 – • • •<br />

LOCATION DES MONATS<br />

Mit Abstand näher zusammen<br />

Derzeit sind Geduld, Disziplin <strong>und</strong><br />

Flexibilität gefragt. Und danach, wenn wir<br />

wieder Veranstaltungen durchführen dürfen,<br />

auch viel <strong>und</strong> allerlei Raum.<br />

Social Distancing <strong>und</strong> Events sind kein Widerspruch,<br />

sondern eine neue Art des «zusammen Erlebens». Dies,<br />

in Kombination mit unserem innovativen Factory-Food-<br />

Konzept, bedeutet <strong>für</strong> Sie <strong>und</strong> Ihre Gäste, erfolgreiche Veranstaltungen<br />

zu erleben. <strong>Das</strong> Tagungs- <strong>und</strong> Eventzentrum<br />

Trafo liegt im Dreieck Basel–Bern–Zürich <strong>und</strong> ist über alle<br />

Wege direkt <strong>und</strong> schnell erreichbar. Ein zweites wichtiges<br />

Argument ist, dass wir über zwei Dutzend unterschiedlichste<br />

Räume, Hallen <strong>und</strong> Flächen verfügen <strong>und</strong> deshalb Veranstaltungen<br />

(fast) jeder Grössenordnung betreuen können. Platz<br />

haben wir mehr als genug <strong>und</strong> so können Sitzungen, Firmenevents<br />

<strong>und</strong> Verbandstreffen auch unter Berücksichtigung<br />

der neuen Hygienevorgaben durchgeführt werden.<br />

Dies, in Kombination mit unserem innovativen Factory-Food-<br />

Angebot, bedeutet <strong>für</strong> Sie <strong>und</strong> Ihre Gäste, erfolgreiche Veranstaltungen<br />

zu erleben. Bei den Speisen heisst unser Motto<br />

«back to the roots», das bedeutet ges<strong>und</strong>, frisch, nachhaltig<br />

<strong>und</strong> die Handschrift der Region tragend. Der Fokus liegt auf<br />

Qualität <strong>und</strong> Präsentation. Dazu setzt unsere Küche auf reichhaltige<br />

<strong>und</strong> natürliche Aromen.<br />

Wir freuen uns darauf, dass wir zusammen bald wieder neue<br />

Eventwege beschreiten dürfen!<br />

Trafo Baden | Congress. Hotels. Catering.<br />

Brown Boveri Platz 1, 5400 Baden, T +41 56 204 08 88<br />

info@trafobaden.ch, www.trafobaden.ch<br />

Herzlich willkommen in der multifunktionalsten Halle der Schweiz<br />

Die St.Jakobshalle Basel befindet sich in einem umfangreichen Sanierungs <strong>und</strong> Modernisierungs-<br />

Umbau. Alle Events können trotzdem bis zur Wiedereröffnung im Oktober 2018 problemlos<br />

stattfinden. Mit der Erweiterung auf mehr als 12 000 Plätze zählen wir ab Neueröffnung zu den<br />

grössten Eventhallen der Schweiz.<br />

hotel bildungszentrum 21<br />

Missionsstrasse 21, 4055 Basel<br />

Gastgeber: Pascal G. Martin<br />

info@bildungszentrum-21.ch<br />

www.bz21.ch<br />

T +41 61 260 21 21<br />

Kirchensaal im Oekolampad 400 200 200 • • • –<br />

Auditorium 200 100 60 • • • –<br />

Selamat-Saal 50 20 20 – – • –<br />

Ihre Oase mitten in Basel<br />

Wir sind mitten in Basel <strong>und</strong> ruhig in unserem grosszügigen Park gelegen. Unsere 73 individuellen<br />

Hotelzimmer <strong>und</strong> 18 Seminarräume verfügen über gratis WLAN <strong>und</strong> erfüllen alle Wünsche. Die<br />

Gr<strong>und</strong>lage <strong>für</strong> erholsame Tage <strong>und</strong> erfolgreiche Seminare. Wir freuen uns auf Sie!<br />

Coop Tagungszentrum<br />

Seminarstrasse 12–22, 4132 Muttenz<br />

tagungszentrum@coop.ch<br />

www.cooptagungszentrum.ch<br />

Geschäftsführer: Thomas Heimberg<br />

T 061 466 11 11, F 061 466 12 14<br />

1 Aula 200 m² 180 100 50 • • • •<br />

1 Seminarraum gross 130 m² 117 52 36 – • • •<br />

3 Seminarräume mittel 80 m² 60 40 20 – • • •<br />

6 Seminarräume klein 60 m² 40 18 12 – • • •<br />

12 Gruppenräume 30 m² – – 14 – • • •<br />

Ein Zentrum <strong>für</strong> Kopf, Herz <strong>und</strong> Bauch.<br />

<strong>Das</strong> Coop Tagungszentrum in Muttenz, wenige Minuten von der Stadtgrenze Basel <strong>und</strong> dem<br />

St. Jakob Stadion entfernt, eignet sich ideal <strong>für</strong> Seminare, Konferenzen, Tagungen oder<br />

Workshops – eine Oase <strong>für</strong> Aus– <strong>und</strong> Weiterbildungen. 37 neu renovierte Gästezimmer stehen <strong>für</strong><br />

Übernachtungen zur Verfügung.<br />

m&k 4-5/2020


MEETING POINTS<br />

81<br />

Konzert Seminar Bankett Simultan -<br />

anlage<br />

Mikrofon<br />

Projektion Klimaanlage<br />

• Installiert<br />

• auf Anfrage<br />

– nicht vorhanden<br />

Grossraum Basel<br />

Luzern<br />

Golf Saint Apollinaire<br />

F-68220 Folgensbourg<br />

info@golf-basel.com<br />

www.golf-basel.com<br />

Tel. +41 61 205 65 65<br />

5 Tagungsräume 380 150 230 • • • •<br />

Grösstes Golfresort im Grossraum Basel<br />

<strong>Das</strong> neuerbaute, architektonisch aussergewöhnliche Gebäude modernsten Zuschnitts mit<br />

lichtdurchfluteten Seminarräumen ist das grösste Golfresort im Grossraum Basel <strong>und</strong> wird 2019<br />

eröffnet. <strong>Das</strong> Clubhaus mit modernster Tagungs infrastruktur, Lounge, Fine Dine Restaurant <strong>und</strong><br />

Säle ist nur 15 Minuten von der Basler Innenstadt <strong>und</strong> 5 Minuten vom EuroAirport entfernt.<br />

Luzern<br />

Grand Casino Luzern<br />

Haldenstrasse 6, 6006 Luzern<br />

CEO: Herr Wolfgang Bliem<br />

info@grandcasinoluzern.ch<br />

www.grandcasinoluzern.ch<br />

T 041 418 56 56, F 041 418 56 55<br />

Panoramasaal 550 330 400 • • • •<br />

Casineum 220 100 100 • • • •<br />

Spiegelsalon 48 25 48 – • • –<br />

Ihr Firmenanlass in stilvoller Atmosphäre<br />

In einer angenehmen, modernen Atmosphäre macht die Arbeit besonders viel Freude. Bei der<br />

Durchführung von Kongressen, Seminaren <strong>und</strong> Tagungen bietet das Grand Casino Luzern flexible<br />

Raumkonzepte, exklusive Ausstattung <strong>und</strong> eine einzigartige Aussicht auf die Berge <strong>und</strong> den<br />

Vierwaldstättersee.<br />

Hotel Continental Park<br />

Murbacherstrasse 4, 6002 Luzern<br />

hotel@continental.ch, www.continental.ch<br />

T 041 228 90 48, F 041 228 90 59<br />

3 Räume, Castel-Monte-Sasso 62–270 m² 240 120 250 • • • •<br />

11 Meetingräume 15–42 m²<br />

Alle Tagungsräume verfügen über Tageslicht.<br />

Tagen am Vierwaldstättersee<br />

Im Zentrum, gegenüber Bahnhof an ruhiger Seitenstrasse, eigene Tiefgarage, kostenloses WiFi,<br />

92 Design-Lifestyle-Zimmer. Ein Restaurant, die Bellini Locanda Ticinese, auf Tessiner Spezialitäten<br />

ausgerichtet.<br />

Hotel Rigi Kaltbad<br />

Zentrum 4, 6356 Rigi Kaltbad<br />

Angela <strong>und</strong> Aron Boddé<br />

info@hotelrigikaltbad.ch<br />

www.hotelrigikaltbad.ch<br />

T 041 399 81 81<br />

Rigi-Saal 180 m² 150 60 120 • • • –<br />

Panorama II 56 m² 48 24 48 • • •<br />

Kulm 49 m² 30 12 – – •<br />

Seminarhotel mit überwältigendem Panoramablick<br />

<strong>Das</strong> Hotel Rigi Kaltbad ist ein 3-Sterne Superior Hotel mit 52 Zimmern <strong>und</strong> liegt auf 1400 m hoch<br />

über dem Vierwaldstättersee. Alle Räumlichkeiten bieten einen einzig artigen Panoramablick. <strong>Das</strong><br />

autofreie Bergdorf ist nur per Bahn (10 Minuten) zu erreichen, liegt aber trotzdem sehr zentral<br />

<strong>und</strong> ist von Zürich her in 55 Minuten zu erreichen. Die persönliche Betreuung <strong>und</strong> die vielfältigen<br />

Rahmenprogramme lassen Ihr Seminar mit Weitblick zum Erfolg werden.<br />

Seminarzentrum Hitzkirch<br />

Seminarstrasse 10, 6285 Hitzkirch<br />

info@seminarhitzkirch.ch,<br />

www.seminarhitzkirch.ch<br />

T +041 919 63 00<br />

Aula 350 m² 300 150 – – • • •<br />

3 Plenarsäle 68–201 m² 90 78 – – – • –<br />

2 Seminarräume 84–91 m² 48 24 – – – • –<br />

12 Unterrichtsräume 74–109 m² – 60 – – – • –<br />

18 Gruppenräume 32–61 m² 32 18 – – – • –<br />

Rittersaal (Eventsaal) 94 m² 60 24 – – – • –<br />

Vinothek (Eventsaal) 108 m² 40 – 24 – – • –<br />

Restaurant 99 m² – – 44 – – • –<br />

Bankettsaal 67–176 m² – – 140 – – • –<br />

Moderne Seminarinfrastruktur in historischen Gemäuern<br />

Für Ihr Seminar, Event oder Kongress steht Ihnen eine Kombination aus historischer <strong>und</strong> hochmoderner<br />

Infrastruktur zur Verfügung. Zudem verfügt das Seminarzentrum Hitzkirch über ein exzellentes<br />

Restaurant <strong>und</strong> ein 3*-Hotel mit 48 modern eingerichteten Einzel- <strong>und</strong> sechs Doppelzimmern.<br />

Hotel Schweizerhof Luzern<br />

Schweizerhofquai, 6002 Luzern<br />

info@schweizerhof-luzern.ch<br />

www.schweizerhof-luzern.ch<br />

T 041 410 0 410, F 041 410 2 971<br />

Zeugheersaal 350 160 300 • • • –<br />

Bringolfsaal 200 80 150 • • • –<br />

Salon 11 40 20 40 • • • –<br />

Salon 2 40 20 40 • • • •<br />

VILLA Schweizerhof 20 – 55 • • • –<br />

Wo Luzern sich trifft<br />

Sind Sie auf der Suche nach einer speziellen Lokalität <strong>für</strong> Ihren Anlass? Dann sind Sie bei uns<br />

richtig. Jeder der neun grösstenteils denkmal geschützten Veranstaltungsräume im Hotel<br />

Schweizerhof Luzern erzählt seine eigene Geschichte <strong>und</strong> lässt sich auf jede Art von Event<br />

abstimmen. Dies an prominentester Lage der Leuchtenstadt Luzern, wo unkomplizierte<br />

Leidenschaft mit der Familien-tradition von fünf Generationen einhergeht.<br />

m&k 4-5/2020


26 82 MEETING POINTS<br />

Konzert Seminar Bankett Simultan -<br />

anlage<br />

Mikrofon<br />

Projektion Klimaanlage<br />

• Installiert<br />

• auf Anfrage<br />

– nicht vorhanden<br />

Luzern<br />

Golf Sempach<br />

6024 Hildisrieden<br />

info@golf-sempach.ch<br />

www.golf-sempach.ch<br />

T +41 41 462 71 71<br />

10 Tagungsräume 300 120 230 • • • •<br />

HOTEL DES MONATS<br />

Seminarhotel mit Aus- <strong>und</strong><br />

Weitblicken am Sarnersee<br />

Eingebettet in das bezaubernde See<strong>und</strong><br />

Bergpanorama des Sarneraatals vereint<br />

das Seehotel Wilerbad Seminar & Spa<br />

Tradition <strong>und</strong> Moderne.<br />

Im Herzen der Schweiz, nur 20 Minuten von Luzern entfernt,<br />

bildet das Seehotel Wilerbad Seminar & Spa mit seinen<br />

14 Seminarräumen von 15 bis 229 m² das perfekte Umfeld<br />

<strong>für</strong> erfolgreiche Seminare. Top: der Panorama-Seminarraum<br />

auf dem Dach des Hotels mit der wohl imposantesten Aussicht<br />

der Innerschweiz. Die Gäste finden eine perfekte Infrastruktur<br />

vor: Kostenfreies WLAN, 61 moderne Hotelzimmer in<br />

frischen Farben, ein thailändisches <strong>und</strong> ein klassisches Restaurant<br />

sowie das Wilerbad Spa & Fitness auf 1300 m². <strong>Das</strong><br />

professionelle <strong>und</strong> eingespielte Team liest Ihnen alle Wünsche<br />

von den Lippen ab <strong>und</strong> ist stets <strong>für</strong> Sie <strong>und</strong> Ihre Gäste da.<br />

Erleben Sie einen unvergesslichen Aufenthalt <strong>für</strong> alle Sinne<br />

<strong>und</strong> fühlen Sie sich einfach wohl.<br />

Seehotel Wilerbad Seminar & Spa<br />

Wilerbadstrasse 6, 6062 Wilen am Sarnersee<br />

T 041 662 70 70, seminar@wilerbad.ch, www.wilerbad.ch<br />

Golf Resort im Herzen der Schweiz<br />

Im grössten Golf Resort der Schweiz sorgen modernste Infrastruktur <strong>und</strong> eine individuelle<br />

Raumausstattung <strong>für</strong> ein effizientes Seminarumfeld. Der Ausblick auf das Alpen Panorama <strong>und</strong><br />

die faszinierende Golf Landschaft verleihen Seminaren, Incentive-Events, Tagungen <strong>und</strong><br />

Workshops einen einzigartigen Rahmen.<br />

Sonne Seehotel<br />

Seestrasse 23, 6205 Eich LU<br />

Hotelier & Gastgeber: Stefan <strong>und</strong> Erica Fuchs<br />

hotel@sonneseehotel.ch, www.sonneseehotel.ch<br />

T +41 41 202 01 01, F +41 41 202 01 00<br />

Sonnenstrahl 55 m² 63 22 40 • • • •<br />

Sonnenlicht 55 m² 63 22 40 • • • •<br />

Sonnenlichtstrahl 110 m² 120 60 85 • • • •<br />

Innehalten. Begegnen. Ausspannen.<br />

<strong>Das</strong> Sonne Seehotel bietet alles, was <strong>für</strong> ein erfolgreiches Seminar notwen dig ist.<br />

Zwei moderne Seminarräume mit Top-Infrastruktur, ein stilvolles Restaurant, eine traumhaft<br />

gelegene Terrasse samt Lounge, eine ausgezeichnete <strong>und</strong> abwechslungsreiche Küche,<br />

persönliche Betreuung, 26 behaglich eingerichtete Zimmer sowie ein Naturparadies <strong>und</strong> ein<br />

idyllisches Seebad am Sonnenufer des Sempachersees.<br />

Seeblick Höhenhotel<br />

Hugenstrasse 24, 6376 Emmetten<br />

Hotelier & Gastgeber: Philippe Amstutz<br />

seminar@hotelseeblick.ch<br />

www.hotelseeblick.ch<br />

T +41 41 624 41 41, F +41 41 624 42 42<br />

Seeblick-Saal 150 m² 120 85 37 • • • –<br />

Waldhorn/Zeder/Eiche 220 m² 250 130 – • • • –<br />

Birke 55 m² 40 28 19 • • • –<br />

Buche, Zypresse, Ahorn je 35 m² 30 16 12 • • • –<br />

Akazie, Linde je 26 m² 20 – 10 • • • –<br />

Innehalten im Herzen der Schweiz<br />

<strong>Das</strong> Seeblick Höhenhotel ist nur 30 Minuten von Luzern <strong>und</strong> fünf Minuten von der A2 entfernt.<br />

Hochzentral mit traumhaftem Blick über den Vierwaldstättersee <strong>und</strong> die vor alpine Bergwelt.<br />

100 Gästezimmer, 600 m² Schulungsraum <strong>und</strong> ein vielfältiges Angebot <strong>für</strong> Rahmenprogramme<br />

macht den Seeblick zum beliebten Veranstaltungsort <strong>für</strong> Seminare <strong>und</strong> Tagungen.<br />

m&k 4-5/2020


MEETING POINTS<br />

83<br />

Konzert Seminar Bankett Simultan -<br />

anlage<br />

Mikrofon<br />

Projektion Klimaanlage<br />

• Installiert<br />

• auf Anfrage<br />

– nicht vorhanden<br />

Obwalden<br />

St.Gallen<br />

Seehotel Wilerbad Seminar & Spa<br />

6062 Wilen am Sarnersee<br />

Management: Frau Renate Stocker<br />

seminar@wilerbad.ch, www.wilerbad.ch<br />

T 041 662 70 70, F 041 662 70 80<br />

14 Tagungsräume 200 60 200 • • • •<br />

Im Herzen der Schweiz, oberhalb des Sarnersees<br />

Tagungsräume mit Tageslicht, Zimmer mit einzigartigem Farbkonzept, Thai–Restaurant «Taptim<br />

Thai», Schweizer Restaurant «Fyf Farbä», 1300 m² SPA–Bereich, Hochzeiten, Bankette.<br />

Einstein St.Gallen ****S<br />

Hotel Congress Spa<br />

Berneggstrasse 2, 9000 St.Gallen<br />

Geschäftsleitung: Michael Vogt<br />

congress@einstein.ch, www.einstein.ch<br />

T +41 71 227 55 55, F 071 227 55 77<br />

St.Gallen<br />

Einstein Saal (Galerie/Foyer) 342 m² 300 160 240–400 • • • •<br />

Fröhlichsegg 59.5 m² 35 18 24 • • • •<br />

Liebegg 56 m² 35 18 24 • • • •<br />

Spisegg* 76 m² 60 32 32 • • • •<br />

Friedegg* 80 m² 60 32 32 • • • •<br />

Buchegg* 68 m² 50 26 32 • • • •<br />

Ringelberg 56 m² 35 18 24 • • • •<br />

Rosenberg** 80 m² 60 32 32 • • • •<br />

Wienerberg** 80 m² 60 32 32 • • • •<br />

Singenberg (Boardroom) 64 m² – – 14 • • • •<br />

4× Gruppenräume à 28 m² – – 12 • • • •<br />

* kombinierbar, ** kombinierbar<br />

<strong>Das</strong> Einstein – St.Gallen im Herzen<br />

Zentrale Lage in Gehdistanz zu Hauptbahnhof <strong>und</strong> Innenstadt. 250 Parkplätze. 113 Zimmer,<br />

2 Restaurants, 1 Bar mit Davidoff Cigar Lounge, 3000 m² Fitnesspark mit Spa.<br />

Hotel Oberwaid<br />

Rorschacher Strasse 311, 9016 St. Gallen<br />

Kontaktperson: Enrico Dittler<br />

seminare@oberwaid.ch<br />

www.oberwaid.ch<br />

T +41 (0)71 282 0466<br />

Raum Baldegg 65 45 16 – • • •<br />

Raum Guggeien 27 18 20 – • • •<br />

Raum Baldegg & Guggeien 122 72 30 – • • •<br />

Raum Dr. Theodor Hahn – – 8 – • • •<br />

Sitzungszimmer 18 – 12 – • • •<br />

Raum Bodensee 30 20 16 – • • •<br />

Würth Haus Rorschach<br />

Churerstrasse 10, 9400 Rorschach<br />

www.wuerth-haus-rorschach.ch<br />

events@wuerth-management.com<br />

T +41 71 225 10 40<br />

Erdgeschoss<br />

Carmen Würth Saal 630 210 360 • • • •<br />

1 – Meersburg 40 30 – – • • •<br />

2 – Fischbach 30 20 – – • • •<br />

3 – Friedrichshafen 40 30 – • • • •<br />

4 – Lindau 40 30 – • • • •<br />

5 – Lochau 30 20 – – • • •<br />

6 – Wasserburg 40 30 – – • • •<br />

2er-Raumkombi 70 50 – • • • •<br />

3er-Raumkombi 150 110 – • • • •<br />

1. Obergeschoss<br />

4 weitere Seminarräume – 8 – – – • •<br />

6 weitere Seminarräume 30 18 – – – • •<br />

Restaurant Weitblick – – 200 – • • •<br />

Einmalige Erlebniswelt in der Ostschweiz<br />

Bestehend aus dem Carmen Würth Saal <strong>und</strong> 16 weiteren Seminarräumen, bietet die Lokalität<br />

Platz <strong>für</strong> Veranstaltungen jeglicher Art – egal ob Kleinmeeting oder Grosskonferenz, Mitarbeiterfest<br />

oder K<strong>und</strong>enanlass, Produktpräsentation oder Galaveranstaltung. Nebst den Tagungsräumen<br />

sind auch die öffentlichen Flächen sowie das Restaurant Weitblick <strong>für</strong> Events buchbar. <strong>Das</strong> Würth<br />

Haus Rorschach versteht sich als einmalige Erlebniswelt in der Ostschweiz, worin Begegnung,<br />

Kunst, Genuss <strong>und</strong> Dienstleistung auf allerhöchstem Niveau vereint sind. <strong>Das</strong> Zusammenspiel<br />

aus der Kunst vom Forum Würth Rorschach, der Bodensee-Lage <strong>und</strong> der modernen, aber<br />

dennoch zeitlosen Architektur sind Alleinstellungsmerkmale, mit denen das Haus<br />

als einzigartiger Ort am Bodensee auffällt.<br />

SEEDAMM PLAZA<br />

Seminar-, Kongress- <strong>und</strong> Eventhotel<br />

Seedammstrasse 3, 8808 Pfäffikon SZ<br />

Direktor: Heinz Brassel<br />

info@seedamm-plaza.ch<br />

www.seedamm-plaza.ch<br />

T +41 55 417 17 17, F +41 55 417 17 18<br />

Schwyz<br />

Plaza Event Hall 500 – 500 • • • •<br />

Konferenzraum, gross 550 230 300 • • • •<br />

6 Seminarräume, gross 80–150 46–80 • • • •<br />

8 Seminarräume, mittel 60 32 • • • •<br />

14 Meetingräume – 21–32 • • • •<br />

7 Banketträume 10–200 Personen<br />

Jeder Anlass ist bei uns in den besten Händen.<br />

<strong>Das</strong> Hotel SEEDAMM PLAZA in Pfäffikon SZ ist ein 4-Sterne-Hotel oben am Zürichsee mit<br />

142 Zimmern <strong>und</strong> 40 hellen Seminar- <strong>und</strong> Kongressräumen. Alle Räume bieten universelle<br />

Gebäudeverkabelung, ISDN-Anschlüsse sowie neuste Audio-Visions-Geräte <strong>und</strong> Public Wireless<br />

LAN. Leiter Seminar- <strong>und</strong> Kongress zentrum: Adrian Landtwing<br />

m&k 4-5/2020


84 MEETING POINTS<br />

Konzert Seminar Bankett Simultan -<br />

anlage<br />

Mikrofon<br />

Projektion Klimaanlage<br />

• Installiert<br />

• auf Anfrage<br />

– nicht vorhanden<br />

Solothurn<br />

Zug<br />

Solothurn Services<br />

Region Solothurn Tourismus<br />

Hauptgasse 69, 4500 Solothurn<br />

info@solothurnservices.ch<br />

www.solothurnservices.ch<br />

T +41 (0)32 626 46 66, F +41 (0)32 626 46 47<br />

Zentral, preiswert <strong>und</strong> charmant<br />

Solothurn eignet sich hervorragend als Standort <strong>für</strong> Seminare, Schulungen, Tagungen,<br />

Kongresse <strong>und</strong> Events. Die Stadt mitten im Dreieck von Bern, Basel <strong>und</strong> Zürich ist bestens<br />

mit ÖV <strong>und</strong> Auto erreichbar <strong>und</strong> bietet Infrastruktur <strong>für</strong> bis zu 1000 Personen.<br />

Planen Sie Ihren nächsten Anlass in der schönsten Barockstadt der Schweiz? Solothurn Services<br />

bietet kostenlose Unterstützung bei der Organisation jedes Anlasses. <strong>Das</strong> Team findet die<br />

passenden Tagungs- <strong>und</strong> Übernachtungsmöglichkeiten <strong>und</strong> organisiert vielfältige Rahmenprogramme<br />

wie zum Beispiel eine Stadtführung, eine Fahrt auf der Aare mit dem Öufi-Boot,<br />

oder Geschichten zum mystischen Getränk Absinthe.<br />

Solothurn Services: Ihr Kontakt in Solothurn <strong>für</strong> Ihr Seminar, Ihre Konferenz, Ihren Workshop<br />

oder Event!<br />

Hotel Ländli<br />

Im Ländli 16, 6315 Oberägeri<br />

Leitung Réception/Tagungen: Marco Quero<br />

seminare@laendli.ch<br />

www.hotel-laendli.ch<br />

T +41 41 754 92 14<br />

6 Seminar- <strong>und</strong> 4 Gruppenräume 10–120 8–70 12–60 – • • –<br />

«Mis Ländli»<br />

<strong>Das</strong> Hotel Ländli – ein Seminarhotel mit Qualität an fantastischer Lage, feiner Gastronomie,<br />

Wellness-Oase <strong>und</strong> persönlichem Service – alles was nötig ist, damit Ihr Seminar oder Meeting<br />

ein Erfolg wird <strong>und</strong> Ihnen lange in guter Erinnerung bleibt.<br />

Tessin<br />

Zürich<br />

Hotel Campione<br />

6816 Bissone-Lugano<br />

www.hotel-campione.ch<br />

T 091 640 16 16, F 091 640 16 00<br />

Seminarraum 55 40 30 – • • •<br />

Swiss Science Center Technorama<br />

Technoramastrasse 1, 8404 Winterthur<br />

www.technorama.ch<br />

Seminare & Events: events@technorama.ch<br />

T 052 244 08 44<br />

Gastronomie: technorama@zfv.ch<br />

Auditorium 180 – – – • • •<br />

Seminarraum 1, 2, 3 50 14–24 – – • • •<br />

Seminarraum 1&2 60 48 – – • • •<br />

Free WLAN <strong>und</strong> Internet Corner.<br />

Thurgau<br />

Schweiz<br />

Pentorama<br />

Arbonerstrasse 2/4<br />

8580 Amriswil<br />

pentorama@amriswil.ch, www.pentorama.ch<br />

T 071 414 12 32, F 071 414 11 83<br />

Saal 1057 400–500 846 – • • –<br />

Grosse Galerie 95 40–50 84 – • • –<br />

<strong>Das</strong> Thurgauer Event-Zentrum mit den fünf Ecken<br />

<strong>Das</strong> Pentorama eignet sich durch seine fünfeckige Form <strong>für</strong> die verschiedensten Anlässe. Konzerte<br />

<strong>und</strong> Shows finden hier ebenso ihren Platz wie Tagungen oder Seminare. In der Wahl des Caterers<br />

ist der Veranstalter gänzlich frei.<br />

SBB AG<br />

SBB Charter<br />

charter@sbb.ch, sbb.ch/charter<br />

T +41 51 222 11 22<br />

Salonwagen 34 34 34 – • • •<br />

Events <strong>und</strong> Mobilitätslösungen mit der Bahn.<br />

Die beiden Spezialwagen «Le Salon de Luxe» bieten innovative Mobilitätslösungen. Ob <strong>für</strong> ein<br />

Seminar, ein Referat oder ein gemütliches Zusammensein – richten Sie die Salonwagen nach<br />

Ihren Wünschen ein. Zusätzlich sind die Wagen mit Beamer, Leinwand <strong>und</strong> Audio-System<br />

ausgestattet.<br />

m&k 4-5/2020


BEZUGSQUELLEN<br />

85<br />

Aus- <strong>und</strong><br />

Weiterbildung<br />

<strong>Marketing</strong>ausbildung<br />

<strong>Marketing</strong>- <strong>und</strong> Verkaufsfachleute mit eidg. FA<br />

<strong>Kommunikation</strong>splaner/in mit eidg. FA<br />

<strong>Marketing</strong>- <strong>und</strong> Verkaufsleiter mit eidg. Diplom<br />

Experte/in im Online <strong>Marketing</strong> NDS/HF<br />

Dipl. <strong>Marketing</strong>- <strong>und</strong> Verkaufsleiter/in NDS/HF<br />

Dipl. Digital Innovation Manager/in NDS HF<br />

<strong>Marketing</strong>manager/in HF www.bvs.ch<br />

Digitalmarketing<br />

Digitalmarketing<br />

Direktwerbung<br />

Druck <strong>und</strong> Papier<br />

Druckereien<br />

Swiss Direct<br />

<strong>Marketing</strong> AG<br />

Wildischachen<br />

5201 Brugg<br />

T 056 462 85 00<br />

www.mysdm.ch<br />

<strong>Das</strong> Auge macht das Bild,<br />

nicht die Kamera<br />

Authentische Bilder helfen Unternehmen,<br />

sich im Markt mit hoher Glaubwürdigkeit zu<br />

positionieren.<br />

Der Fotograf <strong>und</strong> Bildbearbeiter Christoph Küenzi<br />

setzt Menschen <strong>und</strong> Firmen ins Bild. «Beim Betrachten<br />

von Bildern in einem <strong>Magazin</strong>, in der Zeitung<br />

oder auf der Webseite sieht man sofort, ob<br />

sie gut oder schlecht sind», sagt Christoph Küenzi, «gute<br />

Bilder sind regelrechte Augenfänger, die Interesse wecken<br />

oder Kaufanreize auslösen.»<br />

Der Profi ist seit 18 Jahren selbstständiger Fotograf, heute<br />

betreibt er ein geräumiges Fotostudio in der Spinnerei in<br />

Langnau am Albis. Seine K<strong>und</strong>en sind u.a. Unternehmen aus<br />

der Industrie, Agenturen <strong>und</strong> Grafiker.<br />

Er porträtiert nicht nur gerne Menschen, sondern fotografiert<br />

auch Industriegüter, wie Möbel, Glaswaren, Modeartikel,<br />

Textilien, Taschen oder Zwischenfabrikate. Oft ist er auch auswärts<br />

unterwegs, wo er <strong>für</strong> Industrieaufnahmen im Innen<strong>und</strong><br />

Aussenbereich engagiert wird.<br />

Christoph Küenzi ist ein Perfektionist, er fotografiert nicht<br />

nur, sondern bringt seine Bilder in der Postproduktion auf<br />

den Punkt. Perfekte <strong>und</strong> farbgenaue Umfärbungen bei Textilien<br />

oder Möbeln gehören <strong>für</strong> den gelernten Fotolithografen<br />

zum Berufsalltag. «Ich spreche vor jedem Shooting mit den<br />

K<strong>und</strong>en über die gewünschte Wirkung <strong>und</strong> den Zweck des<br />

Bildes <strong>und</strong> schlage die Lichtführung oder die unterschiedlichen<br />

Perspektiven vor.»<br />

H. GOESSLER AG<br />

H. Couvertfabrik GOESSLER AG<br />

Binzstrasse 24<br />

CH-8045<br />

Postfach<br />

Zürich<br />

CH-8045 Zürich<br />

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über den Druck hinaus<br />

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m&k 4-5/2020


<strong>Das</strong> <strong>Magazin</strong> <strong>für</strong> <strong>Marketing</strong> <strong>und</strong> <strong>Kommunikation</strong> 4-5/2020<br />

RUBRIK TITEL<br />

1<br />

Chatbots als Teil der<br />

<strong>Marketing</strong>strategie<br />

m&k 5/2020<br />

> S. 10<br />

nachhaltig S. 6<br />

Mehrwert schaffen durch<br />

Digital Signage<br />

> S. 23<br />

WEMF-Zahlen: Frust <strong>und</strong><br />

Überaschungen<br />

> S. 56<br />

> S. 56<br />

3/20<br />

20. MÄRZ 2020 | 3/20 | CHF 19<br />

MENSCHEN IN KMU<br />

Christoph Häring:<br />

Familienunternehmen<br />

auf neuen Wegen<br />

im Bauen mit Holz<br />

DAS MAGAZIN FÜR KMU<br />

org_2020_03_1-1_P94246-1_A 1 10.03.2020 15:06:07<br />

86 BEZUGSQUELLEN<br />

Livekommunikation<br />

Verkaufsförderung/<br />

POS<br />

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Eventtechnik<br />

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Bildung<br />

vs.<br />

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9 Nac haltiges Doppel: Calida & Vögeli<br />

10 Agenturcheck: The House<br />

12 Eyecatcher: Humberto Rape li<br />

14 <strong>Das</strong> Image von Werbern<br />

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13 Fragen an Christian Baertschi 16<br />

Bünzli retten die Welt 19<br />

Motz von Butz: Werbung & Klimawandel 20<br />

Raus: Surprise <strong>und</strong> Kla siker mit Speck 2<br />

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