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Toller-Info Nr 75

Zeitschrift des Verein Toller Schweiz

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Toller@Work

nau weisst, wo seine Grenzen sind.

Auch sollte dir der Hund vertrauen

und wissen, dass du ihn im Falle einer

Überforderung aus der Situation

herausholst. Wichtig scheint mir, dass

der Hund nebst seinem Einsatz als

Schulhund noch eine Beschäftigung

hat, die auf ihn abgestimmt ist. Wir

machen noch Mantrailing und Degility

– beides macht uns viel Spass und der

Leistungsgedanke steht hier nicht im

Vordergrund, es stärkt einfach unsere

Bindung.

Welche spezifischen Eigenschaften

oder Charakterzüge muss mein Hund

mitbringen?

Möglichst keine schlechten Erfahrungen

mit Menschen gemacht haben/

sich auf Menschen einlassen können/

fröhlich und zutraulich aber auch eher

ruhig und gelassen sein/ gut lesbar

sein und früh genug kommunizieren

können, wenn‘s zuviel wird.

Wie alt darf/muss der Hund sein für

die Ausbildung?

Ich denke, dass es je nach Hund ganz

unterschiedlich ist, wann man mit dem

Einsatz beginnen kann. Erste Erfahrungen

im Schulzimmer kann man sicher

bereits als Junghund machen, so

lernt er diesen Bereich kennen. Aber

man muss gut aufpassen, dass der

junge Hund nicht überfordert wird und

dann mit Stress reagiert. Auch alte

Hunde können eingesetzt werden, vorausgesetzt

ihre Gesundheit lässt das

zu.

Was wird in den Kursen trainiert?

In herkömmlichen Weiterbildungen

geht es oft darum, wie man die Hunde

im Unterricht mit Kindern einsetzen

kann. Hier gibt es viele tolle Ideen.

Das ist aber für unser Einsatzgebiet

nicht relevant. Ich profitiere enorm von

den Kursen, bei denen ich mehr über

das Verhalten und die Sprache der

Hunde lerne (z.B. Calming Signals).

Durch die Inputs und den Austausch

im Verein Schulhunde Schweiz ist

mir viel bewusster geworden, dass

ich auch für meine erwachsenen Teilnehmer

klare Regeln im Umgang mit

dem Hund aufstellen und diese dann

durchsetzen muss.

Hattest du schon Ernst-Einsätze?

Gibt’s bei mir in diesem Sinne nicht.

Sonst wäre jeder Tag ein „Ernst-Einsatz“.

Wie belohnst du den Hund nach der

Arbeit?

Guddelis bekommt er im Laufe des

Morgens viele von den Teilnehmern.

Ich bedanke mich jeweils am Mittag

bei Ojiim für seinen Einsatz und lobe

ihn. Beim Mittags-Spaziergang darf er

dann das Tempo angeben, schnüffeln,

wo er will und beim Ballspielen Dampf

ablassen. Hier baue ich bewusst keine

Trainingseinheiten ein und geniesse

es, ihn zu beobachten und auf seine

Bedürfnisse einzugehen.

Hast du ein bestimmtes Ritual, das

euch zur Arbeit einstimmt?

Ich ziehe ihm das Gstältli aus und ein

Halsband an, dann ist er im Dienst.

Am Mittag ziehe ich ihm das Halsband

immer aus, obwohl er noch im Schulhaus

ist. Ab jetzt hat er „frei“ und darf

sich im Haus bewegen, wo er will.

Was machst du sonst noch mit deinem

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