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24 UMWANDLUNGSFORMEN<br />

UMWANDLUNGSFORMEN 25<br />

Das Schneeprofi l zeigt den Aufbau der Schneedecke.<br />

Erst wenn man den Schnee „fühlt“, kann man seine<br />

Konsistenz beurteilen.<br />

3.4 Umwandlungsformen<br />

des Schnees<br />

Schnee ist nicht gleich Schnee. Erstens nimmt<br />

er schon in der Luft verschiedene Formen<br />

an, und zweitens wird er sich in oder auf der<br />

Schneedecke je nach Einfl uss unterschiedlich<br />

umwandeln. Im Folgenden werden verschiedene<br />

Umwandlungsarten erklärt und dargestellt:<br />

Abbauende Umwandlung<br />

Der schöne Schneestern wird zu einem Punktkorn.<br />

Aufgrund der Temperatur und des Eigengewichtes<br />

der Schneedecke setzt sich diese<br />

und gewinnt an Stabilität. Der Prozess verläuft<br />

vom Neuschneekristall über Filzschnee bis<br />

zum Punktkorn!<br />

Abbauende Umwandlung: Der Schneekristall wird zum<br />

Punktkorn.<br />

Aufbauende Umwandlung<br />

Durch den Temperaturunterschied in der<br />

Schneedecke kommt es zur aufbauenden Umwandlung.<br />

Da der Boden unter der Schneedecke<br />

warm ist (+/-0° C), und an der Schneeoberfl<br />

äche kalte Temperaturen herrschen können,<br />

verdampft der Altschnee am Boden und setzt<br />

sich an kälteren Stellen in der Schneedecke<br />

wieder an. Hier entstehen dann größere Kristalle.<br />

Sie werden als Becherkristalle oder auch<br />

als Schwimmschnee bezeichnet. Diesen Vorgang<br />

nennt man Tiefenreifbildung. Wenn man<br />

so einen Schnee in den Händen hält, dann<br />

merkt man, dass sich dieser wie Reiskörner an-<br />

fühlt. Diese Schicht wirkt wie ein Kugellager.<br />

Hat eine Schneedecke eine große Schicht an<br />

Schwimmschnee am Boden, dann hat das auf<br />

die Lawinengefahr über die komplette Wintersaison<br />

hinweg Einfl uss. Die Schicht bleibt<br />

meist den ganzen Winter über erhalten und<br />

kann oft völlig unerwartete Lawinen auslösen.<br />

Aufbauende Umwandlung: Es entstehen Schneekristalle<br />

die Reiskörner ähneln.<br />

Geschieht diese aufbauende Umwandlung an<br />

der Schneeoberfl äche, dann spricht man von<br />

Oberfl ächenreif.<br />

Schmelzumwandlung<br />

Die Schmelzumwandlung fi ndet man besonders<br />

im Frühjahr, wenn sich die Schneedecke<br />

durch Sonneneinstrahlung und warme Regentage<br />

setzt. Ab einer Temperatur von 0° C<br />

schmelzen die Ecken und Kanten der Schneekristalle<br />

gegenseitig an. Die Schneekörner<br />

werden runder, und die Schneedecke setzt sich<br />

weiter. Geschieht das Schmelzen und Wiederanfrieren<br />

mehrmals während der Nacht, dann<br />

bildet sich eine tragfähige Firnschicht an der<br />

Schneeoberfl äche. Im Frühling kann man diese<br />

Firnbedingungen vor Abschluss der Saison<br />

noch genießen. Ein paar Regeln sind aber zu<br />

berücksichtigen: die Hangexpositionen beachten<br />

(bei zu viel Sonneneinstrahlung steigt die<br />

Gefahr von Nassschneelawinen) und nicht zu<br />

spät in die Hänge einfahren (Gefahr von Nassschneelawinen).<br />

Mechanische Umwandlung<br />

Durch Wind oder mechanischen Druck können<br />

Schneekristalle verändert werden. Bei Schneefall<br />

mit Wind werden in der Luft schon die feinen<br />

Zacken der Schneekristalle ausgerissen,<br />

und nur Teilstücke der Kristalle gelangen auf<br />

den Boden. Am Boden kann der Schnee dann<br />

wieder verfrachtet werden. Triebschneeablagerungen<br />

sind die Folge. Ein durch Wind<br />

beeinfl usster Schnee hat seine speziellen Eigenschaften.<br />

Er ist immer spröde, und beim<br />

Queren kann man Risse in der Schneedecke<br />

feststellen. Ein Indiz für Triebschnee ist, wenn<br />

bei einer Schussfahrt eines Skifahrers zwei parallele<br />

Spuren der Skier sichtbar sind. Bei perfektem<br />

Neuschnee fallen die beiden Spuren in<br />

eine Spur zusammen!<br />

Bei Triebschnee ist die Schneebrettgefahr sehr<br />

groß. Liegt dieser Triebschnee auf einer glatten,<br />

harten Schicht, dann ist es besser, wenn<br />

man einen Pistentag einlegt, denn die Schneebrettgefahr<br />

ist durch die Gleitschicht zu groß.<br />

Umwandlung durch Belastung<br />

Eine andere, für Freerider positive mechanische<br />

Umwandlung wird durch Pistenpräparation,<br />

Fußgänger, Skifahrer oder Snowboarder ausgelöst.<br />

Die oberste Schicht wird zusammengedrückt,<br />

und der Hang wird in der Regel sicherer.<br />

Es gibt aber nie eine Garantie, dass nun keine<br />

Gefahren mehr vorhanden sind, auch wenn<br />

schon einige Spuren im Hang zu sehen sind.<br />

Gewisse „Hot Spots“ (Punkte, bei denen Lawinen<br />

ausgelöst werden) können immer noch in<br />

der Schneedecke vorhanden sein.<br />

VERHALTEN IN DER NATUR SICHERHEIT & LAWINEN<br />

MATERIALKUNDE TOURENVORBEREITUNG

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