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Massivbau Sportbau Plastiken Brücken Bauten und ... - Wörzberger

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Berge, von Menschen<br />

gemacht, kennzeichnen die<br />

Landschaft im Ruhrgebiet.<br />

Ehemals flaches Land mit<br />

großen Halden aus dem<br />

Bergbau. Heute renaturiert,<br />

begrünt mit Wanderwegen.<br />

Eine neue Erlebniskultur.<br />

Dazu kunstvolle Einrichtungen<br />

an <strong>und</strong> auf der<br />

Halde Hoheward zwischen<br />

Recklinghausen. Herten,<br />

Herne <strong>und</strong> Gelsenkirchen im<br />

schönen B<strong>und</strong>esland NRW.<br />

Planungs- <strong>und</strong> Ausführungsbeispiele der WIG -<br />

<strong>Wörzberger</strong> Ingenieure Gesellschaft mbH<br />

mit<br />

Drachenbrücke <strong>und</strong> Horizontobservatorium


Astronomie wie in prähistorischer Zeit<br />

Bitte betrachten Sie das Horizontobservatorium auf der Halde Hoheward<br />

als ein riesiges Beobachtungsinstrument. Mit ihm lassen sich auch ohne<br />

Vorkenntnisse gr<strong>und</strong>legende astronomische Prinzipien mit bloßem Auge<br />

ausmachen.<br />

Beobachten Sie den Himmel <strong>und</strong> verfolgen Sie die Bahnen vom Mond,<br />

Sonne <strong>und</strong> ausgewählten Fixsternen mit ihren Auf- <strong>und</strong><br />

Untergangsorten. Schon in der Architektur des Observatoriums kann<br />

man die Symmetrien des Himmels <strong>und</strong> die zyklische Wiederkehr der<br />

Gestirne <strong>und</strong> ihrer Bahnen erkennen. Hier können Sie uralte Techniken<br />

der Zeitbestimmung <strong>und</strong> der Kalendereinrichtung selbst ausprobieren<br />

<strong>und</strong> anwenden.<br />

Dabei ist das Observatorium ähnlich zur Sonne ausgerichtet wie die<br />

Steinsetzungen im englischen Stonehenge <strong>und</strong> Sie können auch<br />

Zusammenhänge zu anderen prähistorischen Kreisgrabenanlagen<br />

finden.<br />

Jedes bauliche Element im Observatorium leitet sich hinsichtlich seiner<br />

Form <strong>und</strong> Lage von astronomischen Überlegungen ab. Damit stellt<br />

dieses einzigartige Bauwerk ein überdimensionales Beobachtungsinstrument<br />

dar. Zudem ist es eine architektonische Skulptur, die die<br />

Geometrie der Gestirnsbahnen an diesem Ort der Erde <strong>und</strong> in unserer<br />

zeitlichen Epoche veranschaulicht. Als astronomisch motivierte Zeit- <strong>und</strong><br />

Landmarke ist es ein weiterhin sichtbares Wahrzeichen für das nördliche<br />

Ruhrgebiet.<br />

(Quelle: www.horizontastronomie.de)<br />

Obelisk<br />

100 m<br />

Brücke als<br />

begehbare Plastik<br />

Horizontobservatorium<br />

auf der Halde Hoheward<br />

Idee: Dr. Steinrücken, Leiter der Sternwarte in<br />

Recklinghausen<br />

Bauherr: RVR - Regionalverband Ruhr, Essen<br />

Entwurf <strong>und</strong> Tragwerksplanung (Rohrbögen + Gründung):<br />

Ing. Büro. Prof. Dr. <strong>Wörzberger</strong>, Rösrath<br />

Wind- <strong>und</strong> Schwingungsgutachten: PSP, Aachen<br />

Prüfingenieur: Prof. Dr.-Ing. Gerhard Sedlacek, Aachen<br />

Ausführung: Maurer Söhne GmbH & Co.KG, München<br />

Horizontobservatorium, 11-2008<br />

Spannweiten: 91m bzw. 95m;<br />

Rohrdurchmesser: 1,42m<br />

Drachenbrücke, Fertigst. 02-2008<br />

Länge: 160 m; Breite: 3,5m<br />

Steigung: 5,5 %<br />

Blick aus dem Stadtteilpark Recklinghausen auf den Landschaftspark Halde Hoheward


Bild 1 a - c<br />

Übersicht<br />

Das Horizontobservatorium besteht im wesentlichen<br />

aus zwei halbkreisförmigen Rohrbögen, die auf<br />

einem kreisförmigen Plateau auf der Halde errichtet<br />

sind <strong>und</strong> damit der Orientierung bei astronomischen<br />

Beobachtungen dienen sollen. Der so genannte<br />

„Meridian“ ist der Rohrbogen, der senkrecht zur<br />

horizontalen Ebene steht; er repräsentiert die Nord-<br />

Süd-Ausrichtung. Der sogenannte „Äquator-Bogen“<br />

ist unter ca. 38,5° zur horizontalen Plattform<br />

geneigt; an den Tag-Nacht-Gleichen im Frühjahr<br />

<strong>und</strong> Herbst wandert die Sonne genau hinter diesem<br />

Bogen entlang – die Beobachtung im gemeinsamen<br />

Zentrum der Halbkreise vorausgesetzt.<br />

Die so genannte „Drachenlinie“<br />

Die Mondbahnebene ist um ca. 5° gegen die<br />

Erdbahnebene verkippt. Sie schneiden sich in<br />

einer Linie, die mitten durch die Erde geht. Es<br />

kommt nicht bei jedem Vollmond bzw. Neumond<br />

zu einer Mond- bzw. Sonnenfinsternis, weil der<br />

Mond zumeist ober- oder unterhalb der<br />

Erdbahnebene <strong>und</strong> er nicht vom Erdschatten<br />

getroffen werden kann, bzw. sein Schatten die<br />

Erde nicht treffen kann. Nur wenn sich der Mond<br />

auf der Erdbahnebene oder sehr nah daran<br />

befindet, kann es zu Finsternissen kommen. Sie<br />

treten deshalb nur in der Nähe dieser Schnittlinie<br />

auf – bei Vollmond Mondfinsternisse <strong>und</strong> bei<br />

Neumond Sonnenfinsternisse. Die Schnittlinie wird<br />

auch Drachenlinie genannt, weil einer alten<br />

Vorstellung zufolge ein Drache die Finsternisse<br />

verursachen soll (Bild 1 a –c).


Stahl-Rohre<br />

Durchmesser: D<br />

= 1400 mm<br />

Meridian-Rohr mit drei integrierten<br />

Schwingungsdämpfern nach Maßgabe<br />

des Wind- <strong>und</strong> Schwingungsgutachtens<br />

Bild 2: Stahlrohrplastik, Entwurf <strong>und</strong> Tragwerk:<br />

Ing.-Büro Prof. Dr.-Ing. Ralf <strong>Wörzberger</strong>, Rösrath<br />

Bild 3: Kopplungsdetail der Rohrskulptur mit Lichteinfall zur<br />

Tag-Nacht-Gleiche (Frühjahr- bzw. Herbstanfang) um 12 Uhr<br />

Bild 4a: Luftbild<br />

Bildquelle: http://www.halternerzeitung.de/storage/pic/replbauer/lokales/recklinghausen/2900701_1_rzl_halde.jpg<br />

Bild 4b: Fertigstellung,<br />

Bildquellehttp://farm4.staticflickr.com/3215/3146355773_8b8bc24e9f_z.jpg


Bild 5a Verschiebungen; Überschlag nach Theorie 1. Ordnung<br />

Bild 5c Fertigungsprinzip für polygonale Rohrbögen<br />

Bild 5b Vorüberlegungen für Schwingungstilger-Anordnungen Bild 5d Polygonale Rohrbögen


Erläuterungen durch den Leiter der Sternwarte Recklinghausen,<br />

Dr. Steinrücken, am Tag der Eröffnung am 8. Nov. 2008.<br />

Bildquelle: http://www.ruhr-tourismus.de/typo3temp/pics/6c545aba57.jpg


Edelstahl-Modell, Maßstab 1: 87<br />

Drachenhals mit<br />

Drachenkopf<br />

Zweiter,<br />

nachwachsender<br />

Drachenkopf<br />

Drachenbrücke<br />

an der Halde Hoheward<br />

Bauherr: RVR - Regionalverband Ruhr, Essen<br />

Idee, Entwurf, Tragwerksplanung, Bauüberwachung: Ing. Büro. Prof. Dr.<br />

<strong>Wörzberger</strong>, Rösrath<br />

Ausführung: Fa. Rippe-Holz, Syke<br />

Drachenschwanz


Bild 6: <strong>Brücken</strong>steg als Tragwerkmodell für eine<br />

begehbare <strong>Brücken</strong>-Plastik<br />

Wettbewerbsaufgabe <strong>und</strong> Entwurfsidee<br />

Ausgehend vom Stadtteilpark in Recklinghausen<br />

sollte eine ca. 165 m lange <strong>und</strong> sanft ansteigender<br />

Brücke (< 6%) durch ein kleines Wäldchen über die<br />

Cranger Straße zu weiterführenden Wanderwegen<br />

auf die Halde Hoheward entwickelt werden.<br />

Im vorliegenden Fall ist ein einfacher <strong>Brücken</strong>steg<br />

die nahe liegende Konstruktionslösung (Bild 6).<br />

Angereichert durch einige wenige Elemente:<br />

überlange Geländerpfosten, Drachenhals <strong>und</strong> -kopf,<br />

entsteht das abstrakte Bild eines Fabelwesens. Auf<br />

diese Weise soll das Interesse für einen Besuch auf<br />

der Halde mit den dortigen, vielfältigen astronomischen<br />

Einrichtungen geweckt werden (Bild 7).<br />

Bild 7: Entwurfsidee: <strong>Brücken</strong>steg mit ergänzenden Attributen – Geländer-Rippen mit Drachenhals u. -kopf


Drachenbrücke<br />

Horizontobservatorium<br />

Bild 8: Luftbild Landschaftspark Halde Hoheward<br />

Bild 9: Wettbewerbsidee<br />

Vorbemerkungen<br />

Eine Skulptur, die gleichzeitig als Brücke genutzt<br />

werden soll, stellt sich als Bauaufgabe nicht alle<br />

Tage. Dabei ist es wichtig, den besonderen<br />

städtebaulichen Raum zu kennen. In diesem Fall<br />

führt der Weg aus dem Stadtteilpark<br />

Recklinghausen zu einer Halde, die aus dem<br />

Steinkohleabbau im Ruhrgebiet entstand. Mit<br />

Schütthöhen bis zu 100m über dem ursprünglichen<br />

Terrain wird der künstliche Berg naturiert, mit<br />

Wanderwegen, Aufenthaltsorten sowie astronomischen<br />

Einrichtungen auf dem Haldenplateau<br />

versehen <strong>und</strong> der Bevölkerung als Erholungsgebiet<br />

mit neuer Qualität zur Verfügung gestellt (Bild 8).<br />

Zur Entwurfsidee<br />

Die Gestaltungsmöglichkeiten von Gehwegbrücken<br />

unterscheiden sich von denen hochbelastbarer<br />

Straßenbrücken in etwa so, wie die zwischen<br />

Bonsai-Bäumchen <strong>und</strong> Mammut-Bäumen. Bei Letzteren<br />

ist die Formenvielfalt offenbar sehr eingeschränkt<br />

– mit den kleinen Formen hingegen lässt<br />

sich spielen <strong>und</strong> zwar im umgekehrten Verhältnis<br />

von der Größe (Spannweite) <strong>und</strong> Beanspruchung<br />

eines Objekts zu seiner Materialfestigkeit.<br />

Im Fall der Rad– <strong>und</strong> Fußwegbrücke über die<br />

Cranger Straße zur Halde Hoheward in Recklinghausen<br />

lag dem Wettbewerbsentwurf die nebenstehend<br />

skizzierte Idee zugr<strong>und</strong>e, die sich in<br />

diesem Maßstabsverhältnis sehr gut in Stahlbauweise<br />

verwirklichen lässt (Bild 9).


2<br />

59,5m üNN<br />

Bild10a: Skizze zum gewählten Trassenverlauf<br />

1<br />

50,8m üNN<br />

Zum Trassenverlauf der Brücke<br />

Vom nahe gelegenen Stadtteilpark in Recklinghausen<br />

führt der Weg zum Eingang (1) der Brücke.<br />

Zwischen den vorgegebenen Widerlagerpunkten<br />

(1,2) wird ein ca.160 m langer geschwungener,<br />

sanft ansteigender Trassenverlauf gewählt. Hier<br />

schlängelt sich der <strong>Brücken</strong>steg zunächst durch ein<br />

kleines Wäldchen um den Baumbestand herum<br />

(Bild 10a).<br />

Nach der Überquerung der Cranger Straße erhebt<br />

sich der Drachenkopf am Ende der Brücke (2). Hier<br />

knickt der Weg scharf links ab, um von dort über<br />

Serpentinen auf das Haldenplateau, 100m über<br />

dem Straßenniveau, zu gelangen.<br />

Wie die astronomischen Landmarken oben auf der<br />

Halde, soll durch diesen Zugang ebenfalls ein<br />

heiteres, unverwechselbares Zeichen gesetzt<br />

werden (Bild 10b).<br />

Bild 10b: Blick aus dem Stadtteilpark Recklinghausen auf die<br />

Drachenbrücke über die Cranger Straße mit anschließenden<br />

Wanderwegen zum Horizont-Observatorium.


Bild 11: Arbeitsmodell Bild 12: CAD-Formfindung<br />

Bilder 13 u. 14 Drachenhals-Modelle im Maßstab 1: 11<br />

Zum <strong>Brücken</strong>entwurf<br />

Bild 15: Entwurfs-Modell i.M. 1: 87 (H0-Maßstab) aus Edelstahl<br />

Von der zuvor geschilderten Idee führt der Weg<br />

über Skizzen <strong>und</strong> Arbeitsmodellen mit zunächst<br />

überschlägigen statischen Berechnungen zum<br />

architektonischen Entwurf.<br />

CAD-Darstellungen können hier hilfreich den<br />

Formfindungsprozess unterstützen. Dennoch ist<br />

das Arbeiten mit unterschiedlichen Modellen in der<br />

Formfindung unverzichtbar. Diese Tätigkeiten<br />

wurden von Mitarbeitern/innen im <strong>und</strong> außerhalb<br />

des Büros mit viel Hingabe geleistet.<br />

Der Entwurf entwickelt sich aus der Kombination<br />

dieser Möglichkeiten stetig weiter (Bilder 11-15).


Zum Tragwerksentwurf<br />

e = 2,0 m<br />

Bild 16: Kräftespiel zwischen Tragrohr <strong>und</strong> Fahrbahnblech<br />

Bild 17:<br />

Statisch wirksamer<br />

Schubverb<strong>und</strong> zwischen<br />

Deckblech <strong>und</strong> Rohr über<br />

Rautengitter<br />

(Plattenbalkeneffekt).<br />

F<br />

e<br />

MT = F * e<br />

Die Logik der Form unterstützt die Absicht,<br />

Konstruktionen filigran erscheinen zu lassen. Wie in<br />

der Natur, wird auch hier die Kombination aus<br />

Knochen (Druck- <strong>und</strong> Biegestäbe) sowie aus<br />

Sehnen <strong>und</strong> Muskeln (Zugglieder) dazu benutzt.<br />

Bild 18: Untersicht mit Rautengitter<br />

Tragprinzip in Stichworten<br />

• Tragkraftsteigerung durch statisch wirksamen<br />

Schubverb<strong>und</strong> zwischen Fahrbahnplatte <strong>und</strong><br />

Tragrohr über „Rautengitter“ (Bild 16).<br />

• Aufnahme <strong>und</strong> Weiterleitung der Torsionseinwirkungen<br />

(MT) infolge einseitiger Belastungen<br />

(F) über das Tragrohr zu den einzelnen<br />

Stützungen (Bild 17).<br />

• Deckblech (t=15mm) mit Längsrippen aus<br />

Flachstahl zur Beul- <strong>und</strong> Biege-Aussteifung der<br />

Fahrbahnplatte (Bild 18) .


Bild 19: Impressionen von den Montagearbeiten an der Brücke. Ausführende Fa. Rippe / Inh. H. Holz aus Syke


Bauwerksschwingungen<br />

Schwingungsdämpfer<br />

im Drachenhals<br />

Bild 20: Montage obere Hälfte Drachenhals mit -kopf<br />

Von außen unsichtbar, wurde ein Schwingungsdämpfer<br />

im Drachenhalsrohr am Drachenkopf<br />

installiert, um windinduzierte Schwingungen -<br />

insbesondere Resonanzen - zu vermeiden<br />

(Bild20).<br />

Als eine weitere vorbeugende<br />

Maßnahme wurden an einigen der<br />

herausragenden Geländerrippen<br />

zylinderförmige Schwingungsdämpfer<br />

angebracht. Auf diese<br />

Weise soll einem denkbaren<br />

„Lastfall Vandalismus“ vorsorglich<br />

entgegengewirkt werden<br />

(Bild21).<br />

Bild 21: Schwingungsdämpfer an langen Geländerrippen


Bild 22: Wegmarkierungen am nördlichen Widerlager<br />

Bild 23: Fuß-Detail zwischen Rohrstützen <strong>und</strong> F<strong>und</strong>ament<br />

Details<br />

Eine Brücke, die gleichzeitig den Anspruch erhebt,<br />

als symbolhafte Skulptur erscheinen zu wollen, wird<br />

als Ganzes <strong>und</strong> im Detail betrachtet. Der Stahlbau<br />

lebt dabei in besonderer Weise von gut gestalteten<br />

Details. Das Augenmerk richtet sich beispielsweise<br />

auf die „Verträglichkeit in der Anatomie“. Bei aller<br />

Abstraktion ist es wichtig, dem Hals mit seinen<br />

Blechschuppen eine nahezu 180°-Drehung zu<br />

verleihen, die „anatomisch“ noch nachvollziehbar<br />

erscheint.<br />

Auch gehört eine farbige Wegmarkierung dazu, die<br />

den Verlauf über die auskragende Stahlbetonplatte<br />

zum angrenzenden Haldenweg anzeigt. Symbolhaft<br />

kann dieser kurze Streifen mit einem Dreieck-<br />

Prisma aus Beton an seinem Ende als<br />

„nachwachsender zweiter Kopf“ am Drachenhals<br />

gedeutet werden (Bild 22).<br />

Ein ähnliches Motiv findet sich am südlichen<br />

Widerlager: Hier wird die Schwanzspitze durch ein<br />

ebensolches Betonprisma markiert.<br />

So finden sich entlang der Brücke - oberhalb <strong>und</strong><br />

unterhalb - zahlreiche Details, sowie eine<br />

vorbildliche Landschaftsgestaltung, die mit Hilfe<br />

der beteiligten Firmen liebevoll <strong>und</strong> sorgsam von<br />

der Planung in eine gebaute Wirklichkeit umgesetzt<br />

wurden (Bild 23).<br />

Der Bevölkerung steht damit ein Bauwerk zum<br />

Vergnügen <strong>und</strong> zur Erbauung zur Verfügung.


Drachenhals mit Blechschuppen<br />

<strong>und</strong> Drachenkopf<br />

Bild 24: Drachenhals mit Blechschuppen<br />

Die dreidimensionale CAD-Planung am nördlichen<br />

Widerlager lässt dem Gründungskörper sowie die<br />

dreieckförmige Kragplatte aus Stahlbeton erahnen.<br />

Das Geländer am<br />

<strong>Brücken</strong>ende schirmt<br />

den Drachenhals als<br />

Gatter ab (Bilder 24-26).<br />

Bild 25: Geländer mit Absperr-<br />

Gatter am Drachenhals<br />

Bild 26: dreidimensionale CAD-Planung


Bild 27 Bild 28 Bild 29<br />

www.fotocommunity.de<br />

Bild 30


Ausblick<br />

zur Vervollständigung der Wettbewerbsidee<br />

Bild 31: Einbau Schwingungstilger, Foto Fa. Gerb Bild 32: Lichteffekt-Animation<br />

Zu den besonderen Ereignissen auf der Halde<br />

gehören die so genannten „Tag-Nacht-Gleichen“<br />

zum Frühjahr- <strong>und</strong> Herbstanfang. Diese könnten<br />

wirksam angekündigt werden, wenn es dem<br />

„Drachen“ baurechtlich gestattet würde, symbolhaft<br />

durch Feuer-Licht-Effekte darauf hinzuweisen.<br />

Als technische Lösungen kämen dafür in Betracht:<br />

a) Feuer aus Gasleitung am Drachenhals,<br />

b) Lichteffekte über Rauch aus Nebelmaschinen,<br />

c) Wassernebel mit Lichteffekten.<br />

Damit könnte zusätzlich <strong>und</strong> in besonderer Weise<br />

auf die Einmaligkeit der Gesamtanlage<br />

„Landschaftspark Hoheward“ hingewiesen werden.


<strong>Brücken</strong>daten<br />

<strong>Brücken</strong>länge 165 m; Laufbahnbreite 3,50 m<br />

Höhe Drachenhals ca. 18 m über <strong>Brücken</strong>niveau<br />

Drachenkopf als Blechfaltwerk; 5m x 3m, t =15mm<br />

Dehnfugen am <strong>Brücken</strong>anfang, -mitte <strong>und</strong> -ende<br />

Tragrohr D / t = 610 / 14,2 – 28 mm; S 355 J0<br />

Stützen-Beine Rohr D / t = 415 / 20 mm; S 355 J0<br />

Bohrpfahlgründung der talseitigen Schrägstützen<br />

Stützenfüße aus Flachblechen t = 30 mm; S235 JR<br />

Vertikalstützen HEB 450 bzw. 550 S 235 JR<br />

Schuppen- u. Fahrbahnbleche t = 15 mm; S 235 JR<br />

Rippen-Querträger t = 20 mm, Abstand e = 2 m<br />

T-förmige Geländerrippen., elliptisch gekrümmt<br />

Beleuchtung durch 3 x 4 Halogenstrahler im<br />

Bereich Drachenhals <strong>und</strong> –kopf.<br />

Mengen- <strong>und</strong> Kostenangaben:<br />

Stahl: 198 t (<strong>Brücken</strong>bau)<br />

Beton: 370 m³ (Widerlager<br />

Pfähle <strong>und</strong> F<strong>und</strong>amente)<br />

Gesamtbaukosten: 1,5 Mio €<br />

(Brutto). Dieses Bauwerk ist<br />

von der EU kofinanziert (europ.<br />

Fond für regionale<br />

Entwicklung) sowie aus Mitteln<br />

des Landes NRW <strong>und</strong> dem<br />

RVR-Regionalverband Ruhr.<br />

Bauherr: RVR Regionalverband Ruhr, Essen<br />

Projektleiter: Herr Dipl.-Ing. Haep;<br />

Proj.-Steuerung für das Gesamtprojekt der Halde:<br />

Halfmann Architekten, Köln<br />

Landschaftsplanung: Prof. Pridik + Freese, Marl<br />

Lichtplanung am Drachenhals: Prof. h.c. Peter Andres,<br />

aus Hamburg mit Fa. Rimböck, Gelsenkirchen<br />

Prüfingenieur: Prof. Dr.h.c., Dr.-Ing. Gerhard Sedlacek,<br />

mit Dr.-Ing. Hensen, Aachen<br />

Stahlbau: Fa. Rippe/ Inh. H. Holz, Syke<br />

<strong>Massivbau</strong>: Fa. Tillman/Büchte, Recklinghausen<br />

Drachenhalsgeländer: Fa. Dammermann, Marl<br />

Schwingungsdämpfer: EZI-Ingenieure, Solingen mit<br />

Fa. Gerb GmbH, Berlin <strong>und</strong> Fa. Electron, Hamminkeln<br />

Idee, Entwurf, Tragwerk, Ausführungsplanung<br />

sowie örtliche Bauüberwachung<br />

Ingenieur-Büro Prof. Dr.-Ing. Ralf <strong>Wörzberger</strong>, Rösrath<br />

Anmerkungen: Werkstattfertigung, Transport <strong>und</strong><br />

Montage sind schwere handwerkliche Tätigkeiten.<br />

Durch Geschick <strong>und</strong> hohen körperlichen Einsatz gelang<br />

es der ausführenden Firma Rippe, Inh. H. Holz aus<br />

Syke bei Delmenhorst, den ungewöhnlichen Stahlbau<br />

für diese Brücke zu meistern. Dafür gebührt allen<br />

Mitarbeitern dieser Firma sowie allen anderen Firmen<br />

Respekt <strong>und</strong> Anerkennung. Ebenso gilt dieser Dank<br />

allen anderen an der Planung <strong>und</strong> am Bau Beteiligten.<br />

Ralf <strong>Wörzberger</strong>.


Brücke als<br />

begehbare Plastik


<strong>Wörzberger</strong> Ingenieure Gesellschaft mbH<br />

Entwurf <strong>und</strong> Tragwerksplanung im Bauwesen<br />

Prof. Dr.-Ing. Ralf <strong>Wörzberger</strong> (GF)<br />

Im Pannenlöhe 2 B<br />

D – 51503 Rösrath<br />

Fon / Fax 02205 -877-41 / -43<br />

Beratungen in Wettbewerben,<br />

Entwurf <strong>und</strong> Tragwerksplanungen<br />

Ingenieure: Polónyi, Möller, Niles, <strong>Wörzberger</strong><br />

„Drachenkopf“<br />

als Stahlblech-Origami ;<br />

Länge ca. 6m; Höhe ca.18m<br />

Wettbewerb 1. Platz<br />

ing.buero@woerzberger.de<br />

www.woerzberger.de<br />

<strong>Plastiken</strong><br />

"Horizont-Observatorium" Stahlrohr-Plastik für<br />

astronomische Beobachtungen<br />

Spannweiten 91m bzw. 95m; Rohr D=1,42m<br />

Wettbewerb 1. Platz<br />

<strong>Brücken</strong><br />

"Drachenbrücke“ <strong>und</strong> "Horizont-Observatorium" an <strong>und</strong> auf der Halde<br />

Hoheward bei Recklinghausen; Entwurf <strong>und</strong> Tragwerk : <strong>Wörzberger</strong><br />

<strong>Bauten</strong> <strong>und</strong> Sachgebiete<br />

Stahlbau<br />

Haltestation: Neue Mitte Oberhausen,<br />

Architekt: Prof. C. Parade, Düsseldorf; Anerkennung Stahlbaupreis 1998<br />

Schulbau<br />

Gesamtschule Wuppertal<br />

(Arch. Parade, Düsseldorf)<br />

Umbau -<br />

<strong>Massivbau</strong><br />

Umbau+Sanierung WDR-Köln<br />

(Arch. HPP, Köln)<br />

Glasbau<br />

Glasdach Messe Hannover<br />

(Arch. SEP, Hannover)<br />

<strong>Sportbau</strong><br />

Kongressbau<br />

Wettbewerb 1. Platz<br />

Tribünendach Lausitzring<br />

(Entwurf <strong>Wörzberger</strong>)<br />

Wettbewerb 1. Platz<br />

Wettbewerb 1. Platz<br />

ICC-Dresden, Arch. Storch&Ehlers u.Partner (SEP) Hannover;<br />

ARGE Tragwerk, Lph. 1 – 4 mit E+P, Chemnitz<br />

Schlagworte zum Leistungsbild sowie<br />

zum Gutachterlichen Bestellungsgebiet<br />

Tragwerksplanungen:<br />

Vor- <strong>und</strong> Entwurfsplanung, Genehmigungsplanung,<br />

Ausführungsplanung, Ausschreibung <strong>und</strong> Vergabe<br />

Statik:<br />

Standsicherheit, Dauerhaftigkeit, Durchbiegungen<br />

Baukonstruktion:<br />

Positionspläne, Schalpläne, Bewehrungspläne,<br />

Stahl- <strong>und</strong> Holzbaupläne, Detail- <strong>und</strong> Werkstattpläne<br />

Bauweisen:<br />

Stahlbau, Holzbau, Glasbau, <strong>Massivbau</strong>, wie z.B.:<br />

Stahlbeton-, Spannbeton-, Mauerwerksbau<br />

Gr<strong>und</strong>bau:<br />

Setzungen, Kippen, Gleiten, Gr<strong>und</strong>bruch<br />

Auftrieb, Gr<strong>und</strong>wasser, Hangsicherungen<br />

Sonderbauten:<br />

<strong>Brücken</strong>, Tribünendächer, Umbau, Stahl-<strong>Plastiken</strong><br />

Baudynamik:<br />

Bauwerksschwingungen, Erschütterungen<br />

Glas am Bau:<br />

Glasfassaden, Glasdächer, Ganzglasbauten<br />

Ralf <strong>Wörzberger</strong>, geb. 1949 in Thüringen.<br />

Studium Bauingenieurwesen in Münster<br />

<strong>und</strong> Hannover. Promotion, Universität<br />

Hannover, zum Dr.-Ing. 1983.<br />

1987 Projektleiter sowie 1990 Gesellschafter<br />

<strong>und</strong> Geschäftsführer im Kölner Ingenieurbüro IPP Prof. Dr.-Ing.<br />

Polónyi <strong>und</strong> Partner GmbH.<br />

Seit 1994 selbständig im Rösrather Ingenieurbüro für<br />

Tragwerksplanung. Ab 1995 Professor für Tragkonstruktionen <strong>und</strong><br />

Ingenieurhochbau an der Fachhochschule in Münster.<br />

1998 Ruf an die Technische Universität Wien, Fakultät<br />

Bauingenieurwesen <strong>und</strong> an die FH-Düsseldorf, FB. Architektur.<br />

Rufannahme 1999 als Professor für Bau- <strong>und</strong> Tragkonstruktionen<br />

an der Düsseldorfer Hochschule; seit 2005: "Peter Behrens School<br />

of Architecture" an der FHD.


Prof. Dr.-Ing. Ralf <strong>Wörzberger</strong><br />

Öffentlich bestellter <strong>und</strong> vereidigter<br />

Sachverständiger (IHK Köln) für:<br />

Statik, konstruktiver Ingenieurbau <strong>und</strong> Glasbau,<br />

Erschütterungen von leichten Tragwerken<br />

<strong>und</strong> <strong>Brücken</strong><br />

Gutachtenbeispiele:<br />

Glasfassade Posttower Bonn<br />

Glasdach Deutsche Botschaft in Peking<br />

Glasfassade Rheinisches Landesmuseum Bonn<br />

Email-Kontakt: prof @ woerzberger . de<br />

Übersicht<br />

Die Sachgebiete: Statik, konstruktiver Ingenieur-bau<br />

<strong>und</strong> Glasbau decken einen großen Teil aus dem<br />

Fachgebiet des Bauingenieurwesens ab. Dabei geht es<br />

um das Zusammenspiel der Kräfte in den Haupt-<br />

Materialien: Stahl, Beton <strong>und</strong> Holz sowie um Einflüsse<br />

aus dem Baugr<strong>und</strong> <strong>und</strong> Erschütterungen aus<br />

Bauwerks-Schwingungen.<br />

Die Verbindung von Stahl <strong>und</strong> Glas zu filigranen Stahl-<br />

Glas-Konstruktionen erfordert zudem sehr viel<br />

Erfahrung auf diesem Gebiet. Zahlreiche eigene<br />

Bauplanungen (s.o.) tragen dazu bei.<br />

Ansprüche an Gutachten<br />

Gutachten sind Dienstleistungen, die von<br />

Einzelpersonen oder Gerichten angefordert werden.<br />

Dabei handelt es sich oftmals um Schäden an <strong>Bauten</strong><br />

bzw. um Fragen zur Standsicherheit <strong>und</strong><br />

Gebrauchstauglichkeit. Eine wesentliche Aufgabe des<br />

Gutachtens liegt darin, wissenschaftlich f<strong>und</strong>ierte<br />

Antworten auf die gestellten Fragen (Beschlussfragen<br />

des Gerichts) abzugeben, die dennoch allgemein<br />

verständlich durch möglichst anschauliche Abbildungen<br />

darzulegen sind.<br />

Gutachten<br />

( 3 verschiedenartige Beispiele aus > 100 )<br />

LG Frankfurt „Glasdach in Peking“<br />

Auf Antrag der Klägerin sollte Beweis erhoben<br />

werden über Fragen zu Schäden <strong>und</strong> vermuteten<br />

Mängeln an einem Glasdach innerhalb der Residenz<br />

der Deutschen Botschaft in Peking (VR. China).<br />

LG Bonn „Parkpaletten“<br />

Schäden an mehreren Parkpaletten veranlassten<br />

den Antragsteller nach der Ursache zu fragen.<br />

Darüber hinaus sollte der Frage nachgegangen<br />

werden, ob die Standsicherheit der Konstruktion<br />

gefährdet ist <strong>und</strong> ob ggf. Einsturzgefahr besteht.<br />

Staatsanwaltschaft Bonn „Deckeneinsturz“<br />

Der Einsturz mehrerer Spannbetondeckenplatten<br />

während der Montage führte zu einem Todesfall <strong>und</strong><br />

mehreren verletzten Personen sowie zu<br />

Sachschäden.<br />

Die Frage der ermittelnden Staatsanwaltschaft<br />

lautete: „Was war ... ursächlich“ ? Aufgr<strong>und</strong><br />

wissenschaftlich f<strong>und</strong>ierter Analysen konnten die<br />

Einsturz-Ursachen benannt <strong>und</strong> anschaulich<br />

nachvollziehbar dargelegt werden.<br />

http://www.woerzberger.de/index.php?deckeneinsturz

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