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Pfarrbrief - Pfarrverband Arnstorf

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Wenn einer eine Reise tut ...<br />

Schon seit Jahrtausenden gibt es im Judentum<br />

und Christentum die Wochenregel: sechs Tage<br />

Arbeit, einen Tag für Gott und die Erholung,<br />

(Sabbat bzw. Sonntag). Im alten Israel gab es<br />

zudem einen Jahresrhythmus: sechs Jahre intensive<br />

Land- und Viehwirtschaft und dann<br />

ein “Sabbatjahr” in dem die Felder brachliegen,<br />

Mensch, Vieh und Natur sich erholen.<br />

Die wenigsten Berufstätigen können heute ein<br />

solches Sabbatjahr einlegen. Die meisten<br />

müssen sich mit der kleinen Sabbatzeit des<br />

Urlaubs zufriedengeben. Sie ist für viele die<br />

schönste Zeit im Jahr: Man kann tun und<br />

lassen, was man will, einfach zur Ruhe kommen<br />

oder bei einer Reise andere Gegenden und<br />

Länder erkunden. Neue Eindrücke weiten den<br />

Horizont, neue Kontakte bereichern den alten<br />

Bekanntenkreis und auch der Gaumen bekommt<br />

Ungewohntes zu schmecken.<br />

Schöne Reisen allerdings können auch in<br />

unserem Kopf stattfinden, wie Peter Rosegger<br />

in seiner Geschichte “Der Fahrplanschuster”<br />

erzählt: Auf einem Berg in der Steiermark lebt<br />

ein Schuster. Viel Arbeit hat er und einmal am<br />

Tag Besuch. Von einem Jungen.<br />

Der ist gerade acht geworden und<br />

WORTE AUF DEN WEG<br />

mag den Schuster, weil er eine ganz wundersame Fähigkeit besitzt. Wenn<br />

man ihm einen Ort irgendwo in Österreich nennt, stellt er sofort einen<br />

perfekten Reiseplan zusammen, mit Abfahrtszeiten, Anschlusszügen und<br />

allem Drum und Dran. Der Schuster liebt die Eisenbahn und wäre gerne<br />

Lokführer oder Schaffner geworden. So sitzt er am Abend da, lernt Orte<br />

und Verbindungen auswendig. Für den Schuster und den Jungen ist es<br />

ein großer Spaß auf diese Weise die schönsten Landschaften, Bundesländer<br />

und Städte zu bereisen - ohne jemals dort gewesen zu sein.<br />

Für all Ihre Urlaubsreisen - im Kopf oder in Wirklichkeit - wünsche ich<br />

Ihnen viele bleibende Eindrücke und gute Erholung!<br />

Lothar Wimberger, Pastoralreferent<br />

2<br />

Urlaubsgebet<br />

Herr, die Koffer sind gepackt,<br />

Gas und Wasser abgestellt,<br />

alle Fenster zu, und der Schlüssel<br />

steckt schon außen im Schloss.<br />

Wir lassen unseren Alltag hier zurück<br />

und machen uns auf den Weg:<br />

Dazu segne uns!<br />

Viel haben wir uns vorgenommen<br />

für den Urlaub:<br />

Dass wir uns Zeit lassen und Zeit nehmen,<br />

die kostbaren Tage zu genießen,<br />

dabei weniger der Uhr trauen<br />

als unserem Gefühl:<br />

essen, wenn wir hungrig sind,<br />

trinken, wenn der Durst kommt,<br />

schlafen, wenn die Augen schwer werden:<br />

Dazu segne uns!<br />

Öffne, Herr, unsere Sinne für all das Schöne,<br />

das zu entdecken ist,<br />

dass wir staunen über deine Schöpfung<br />

in Wald und Flur, in Stadt und Land.<br />

Dass wir ruhig werden und still<br />

und dich finden zwischen Himmel und Erde<br />

und bei den Menschen, denen wir begegnen:<br />

Dazu segne uns!<br />

Amen.<br />

Bernhard Riedl

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