Schreiben an Fa. ALDI Hr. Werner
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Mehr
Lebensqualität
für
Aichtal
Initiative Mehr Lebensqualität für Aichtal [MLfA] Nürtinger Str. 27/2 72631 Aichtal
An den Leiter der Logistik
Herrn Jürgen Werner
ALDI SÜD
Riedstraße 8
72631 Aichtal
Aichtal, den 14.06.2020
Betreff: Schwerlastverkehr in Aichtal
Sehr geehrter Herr Werner,
unsere Initiative MEHR LEBENSQUALITÄT FÜR AICHTAL [MLfA] wurde im Juli 2018 gegründet. In kurzer Zeit
haben sich über 500 betroffene und sympathisierende Unterstützer zusammengefunden. Seitdem erfahren wir
aus allen Richtungen auch aus den Reihen des Gemeinderats der Stadt Aichtal immer mehr Zuspruch und Unterstützung.
Unser Ziel ist:
MEHR LEBENSQUALITÄT FÜR AICHTAL
Mit zunehmender Sorge erleben wir den stetig zunehmenden Schwerlastverkehr, der überwiegend durch ALDI
bzw. dessen Logistikpartner verursacht wird. Dauerstress, höhere Belastungen durch Lärm und Abgase sind die
Folgen für die Anwohner. Auch die steigende Zahl von Rasern, insbesondere entlang der Schulwege unserer
Kinder, bereitet uns große Sorgen.
Wir hatten die Fa. ALDI Süd bereits am 11.10.2019 direkt angeschrieben. Sie wurden sicher darüber informiert.
Leider erhielten wir damals eine für uns sehr enttäuschende und lapidare Antwort. Zitat: Wir sind uns der von
Ihnen angesprochenen Thematik durchaus bewusst und sind selbstverständlich um ein gutes nachbarschaftliches
Verhältnis bemüht. Unsere eigenen LKW-Fahrer und auch die Lieferanten sind deshalb angehalten, die Zufahrt
über die B27 zu unserem Logistikzentrum zu nutzen. In Einzelfällen lässt es sich nicht vermeiden, dass für uns
bestimmte LKWs durch Aichtal fahren. Wir werden auch in Zukunft versuchen, diese Einzelfälle einzugrenzen.
Zitat Ende.
In Anbetracht der täglichen Realität muss man sich bei dieser Antwort sehr zurück halten, um nicht die Haltung
zu verlieren. Wider besseres Wissen werden hier Tatsachen falsch dargestellt. Wir als Initiative und die Bürger
von Aichtal stellen das Gegenteil fest. Seit Jahren beschweren sich viele, - nein sehr viele Anwohner über den
massiven Schwerlastverkehr und gerade in jüngster Vergangenheit nehmen die Beschwerden zu. In letzter Zeit
beobachten wir sogar LKWs am Sonntagnachmittag. Wie kann da ALDI von Einzelfällen sprechen? Wie kann
ALDI die Aussage treffen, dass die Fahrer gehalten sind über die B27 zu fahren? Wie kann ALDI glauben machen
um ein gutes nachbarschaftliches Verhältnis bemüht zu sein? Das ist eine Verhöhnung der Aichtaler Bürger.
Wir, die MLfA und die Anwohner haben uns mit unseren Problemen auch an die Nürtinger Zeitung gewandt. Der
Redakteur Herr Klemke hat uns öffentliches Interesse in der Sache bescheinigt und entsprechende Artikel veröffentlicht.
Auch wurde von ihm die Fa. ALDI mit ähnlichen Fragen zum Problem Schwerlastverkehr konfrontiert.
Aber auch er hat nur ähnlich lapidare Antworten erhalten.
E-Mail: Alles_wird_besser@t-online.de oder Tel. 07127 960036
Wir wenden uns an Sie, nachdem nicht zu leugnen ist, dass die Fa. ALDI für einen erheblichen Teil des innerörtlichen
Schwerlastverkehrs verantwortlich ist. Wir wenden uns auch an ALDI, weil wir auf der ALDI- Homepage
Widersprüche finden, die nicht zu dem Verhalten uns und gegenüber den Aichtaler Bürgern und deren Anliegen
passt. So findet man unter der Rubrik Nachhaltigkeit folgende Ausführungen:
Was wir bei ALDI SÜD tun
Wir handeln mit Verantwortung: Für unsere Kunden, unsere Lieferanten, unsere Mitarbeiter. Für die Gesellschaft
und die Welt, in der wir leben.
Das zeigt sich nicht nur in dem hohen Anspruch an die Qualität unserer Produkte. Sondern auch an unseren
Umwelt- und Sozialstandards, mit denen wir die Natur schonen und die Lebens- und Arbeitsbedingungen innerhalb
der gesamten Lieferkette immer weiter verbessern. Wir fördern aber auch das Miteinander und machen
es unseren Kunden leicht, sich selbst zu engagieren.
Wir achten Menschenrechte
Wir als Unternehmen – und Sie als Verbraucher – sind Teil der globalen Wertschöpfungsketten ….. Wir sind fest
davon überzeugt, dass unternehmerischer Erfolg auf Dauer nur dann möglich ist, wenn Menschenrechte anerkannt
und geschützt werden.
Jede(r) wird nach dem Lesen der Leitbilder, der Fa. ALDI ein hohes Verantwortungsbewusstsein im Umgang mit
gesellschaftspolitischen Themen vermuten. Es entsteht der Eindruck, dass die Fa. ALDI sich in vielerlei Hinsicht
um das Wohlergehen ihrer Mitarbeiter, ihrer Kunden sowie um das der Gesellschaft Gedanken macht. Nichts und
niemand scheint dabei zu kurz zu kommen. Die Fa. ALDI präsentiert sich als Unternehmen mit herausragender
Vorbildfunktion und sozialer Kompetenz. Dieses sympathische Image kommt gut an bei den Kunden.
Wir, die Bürgerinitiative MEHR LEBENSQUALITÄT FÜR AICHTAL fragen uns allerdings, wie steht es mit uns
Menschen, die quasi vor Ihrer Haustür in Aichtal und Umgebung Tag und Nacht mit den Belastungen des zunehmenden
Schwerlastverkehr und den damit verbundenen Einschränkungen unserer Lebensqualität leben müssen?
Wir bleiben im wahrsten Sinne des Wortes auf der Strecke.
Beobachtungen unserer Mitstreiter zeigen, dass die Disziplin der LKW-Fahrer sehr zu wünschen übriglässt. Sie
fahren nachts mit aufgeblendetem Fernlicht, häufig mit überhöhter Geschwindigkeit einhergehend mit höherem
Lärmpegel, rücksichtslos durch Aichtal. Es werden Kurven geschnitten und Gehwege überfahren. Letzteres passiert
übrigens tagsüber in der Stuttgarter Straße ständig. Jedes am Straßenrand legal parkende Fahrzeug von
Anwohnern, wird beim Vorbeifahren mit provokativem Dauerhupen als unerwünschtes Hindernis gerügt. Es gibt
absurde Situationen indem, wie häufig beobachtet, LKW-Fahrer das Zentrallager in Aich verlassen, an der Einfahrt
in die B312 vorbeifahren, sich über die Stuttgarter Straße durch Aich zwängen, und dann an der Einfahrt
Aich Süd auf die B312 einfahren. Man fragt sich, ist das Absicht oder nur Unüberlegtheit? Wenn dann gestresste
Anwohner Ihren Unmut gestikulieren wird auch mal der Stinkefinger gezeigt.
Betrachtet man mit kritischem Blick und objektiv die Straßensituation entlang der LKW-Routen in Aichtal erkennt
man sofort, dass die innerörtlichen Straßen, vor allem die Stuttgarter Straße in Aich, die denkbar ungünstigste
und zugleich gefährlichste Strecke ist die zum ALDI-Zentrallager führt.
Wir möchten jedoch nicht nur kritisieren, wir beobachten auch viele verantwortungsbewusste LKW-Fahrer die in
niedrigem Gang, mit konstanter und angemessener Geschwindigkeit, entsprechend geräuschmindernd, sich von
Ortsschild zu Ortsschild bewegen.
Mit der geplanten Erweiterung des ALDI-Zentrallagers ergeben sich heute wie damals bei der Planung erneut
Fragen besorgter Bürger z.B.: Wie und wohin wird das damit verbundene höhere LKW-Aufkommen gelenkt? Aus
gutem Grund wenden wir uns als Initiative MEHR LEBENSQUALITÄT FÜR AICHTAL mit dem dringenden Appell
an Sie, mehr Rücksicht auf unsere Anliegen und die der Bewohner von Aichtal zu nehmen und die innerörtlichen
Straßen vom Schwerlastverkehr zu verschonen. Gerade in Zeiten wo mehr Solidarität und Miteinander gefragt
sind wäre Gelegenheit, den leidgeprüften Bürgern von Aichtal einige Ihre Sorgen zu nehmen. Schließlich sind die
Aichtaler auch in großer Zahl Kunden von ALDI.
E-Mail: Alles_wird_besser@t-online.de oder Tel. 07127 960036
Wenn die Leitbilder von ALDI als glaubwürdig und ernst zu nehmen gelten sollen, muss das für uns Bürger auf
den Straßen in Aichtal spürbar werden. Denn allein die Fa. ALDI bestimmt auf welchem Weg Ihre Produkte ans
Ziel gelangen. ALDI kann ihren eigenen Fahrern und Logistikpartnern Ihre Leitsätze vorgeben und diese durch
einen weiteren vollkommen machen, wie zum Beispiel:
Wir bei ALDI bemühen uns auch um das Wohlergehen der Menschen in unserer unmittelbaren Nachbarschaft.
Mit cleverer Logistik sorgen wir dafür, dass die Bürger in Aichtal nachhaltig vom Schwerlastverkehr entlastet werden
und leisten damit unseren Beitrag für
MEHR LEBENSQUALITÄT FÜR AICHTAL.
Hinweis: Auf unsere Facebookseite können Sie gelebte Unternehmenskultur nachlesen. Sie finden dort das
Schreiben zur gleichen Problematik an die Fa. RITTER SPORT und deren Antwortschreiben.
Wir sagen Danke Fa. Ritter! Und - geht doch!
Mit freundlichen Grüßen
Susanne Biebl, Dorothee Marquardt, Bernd Keuerleber, Marcus Bez
Stellvertretend für die Initiative Mehr Lebensqualität für Aichtal [MLfA]
P.S.: Für einen persönlichen Austausch der Argumente stehen wir jederzeit zur Verfügung
E-Mail: Alles_wird_besser@t-online.de oder Tel. 07127 960036