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Heuschnupfen - ALK-Abello

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<strong>Heuschnupfen</strong><br />

Atemwegsallergien mit vielen Gesichtern<br />

Von Betroffenen für Betroffene


Editorial<br />

Liebe Leserin! Lieber Leser!<br />

Sind Sie Pollenallergiker und werden Jahr für Jahr von Ihrem<br />

<strong>Heuschnupfen</strong> geplagt? Dann sind Sie nicht alleine. Mit Ihnen<br />

leidet rund eine Million Österreicher an einer der häufigsten<br />

Volkserkrankungen. Am stärksten betroffen sind Gräserpollen-<br />

Allergiker, denn unsere heimischen Wiesengräser und Roggenpflanzen<br />

setzen Pollen am massivsten frei und die Saison<br />

dauert dazu auch noch am längsten.<br />

Leider lassen viele Betroffene ihre Symptome im Schnitt erst<br />

nach sechs bis neun Jahren vom Arzt abklären. Nämlich dann,<br />

wenn die Beschwerden unerträglich werden und sich die allergische<br />

Entzündung möglicherweise bereits in Richtung Lunge<br />

ausgeweitet hat. Eine sehr häufige Folge von unbehandelter<br />

bzw. zu spät diagnostizierter Allergie ist chronisches Asthma<br />

mit einer lebenslangen, schweren Einbuße an Gesundheit und<br />

Lebensqualität.<br />

Deshalb mein Appell an Sie: Lassen Sie es nicht soweit kommen,<br />

sondern nehmen Sie Ihre Symptome ernst und ärztliche<br />

Hilfe in Anspruch. Eine rechtzeitige und individuell auf Sie<br />

abgestimmte Therapie kann zu dauerhafter Besserung bis hin<br />

zu völliger Beschwerdefreiheit führen. Moderne Therapien bekämpfen<br />

nämlich nicht nur die Symptome, sondern behandeln<br />

auch die Ursache einer Allergie.<br />

Die vorliegende Broschüre gibt Antworten auf häufige Fragen<br />

und informiert Sie über neue Wege in der Therapie. Zusätzlich<br />

kommen Allergiker zu Wort und schildern ihre ganz persönlichen<br />

Erfahrungen.<br />

Ich wünsche Ihnen einen beschwerdefreien und<br />

aktiven Frühling & Sommer!<br />

Mit freundlichen Grüßen<br />

Elisabeth Leeb<br />

Obfrau der Patientenorganisation IGAV


Wissenswertes<br />

über Allergien<br />

Wieviele Menschen sind von einer Allergie betroffen?<br />

Schätzungen zufolge leidet fast jeder vierte Österreicher an<br />

Atemswegsallergien. Mehr als 1 Million hierzulande sind Pollenallergiker,<br />

die größte Gruppe davon sind Gräserpollenallergiker.<br />

Welche Arten von Allergien gibt es und welche treten<br />

am häufigsten auf?<br />

Es gibt viele Formen von Allergien. Am häufigsten sind so<br />

genannte Atemwegsallergien (z.B. gegen Pollen, Hausstaubmilben,<br />

Katzen, etc.) sowie Allergien gegen bestimmte Nahrungsmittel,<br />

Bienen- und Wespenstiche.<br />

In welcher Jahreszeit sind Allergiker besonders gefährdet?<br />

Pollenallergien machen sich üblicherweise im Frühjahr und<br />

Sommer, also während der Blühperiode verschiedener Pflanzen<br />

bemerkbar. Andere Allergien (etwa gegen Katzenhaare<br />

oder Hausstaubmilben) können bei Kontakt natürlich ganz -<br />

jährig auftreten.<br />

Haben Allergiker eine genetische Anlage oder<br />

erwerben sie diese Krankheit erst im Laufe ihres Lebens?<br />

Die Wahrscheinlichkeit, an einer Allergie zu erkranken, ist<br />

wesentlich höher, wenn ein oder beide Elternteile oder die<br />

Großeltern schon Allergiker waren. Eine unmittelbare Vererbung<br />

gibt es jedoch nicht. Viel mehr scheinen Umwelteinflüsse<br />

wesentlich zur Entwicklung von Allergien beizutragen.<br />

Nehmen Allergien mit zunehmendem Alter ab oder<br />

können sie auch verschwinden?<br />

Der Schweregrad jeder Allergie kann im Laufe des Lebens<br />

sowohl zu- als auch abnehmen. Zusätzliche Allergien können<br />

sich auch noch im höheren Lebensalter entwickeln.


Therapiemöglichkeiten<br />

Unter welchen Symptomen leiden Allergiker besonders?<br />

Die Symptome sind vielfältig. Typische Symptome einer Pollenallergie<br />

beispielsweise sind Schnupfen, Niesen sowie rote<br />

und juckende Augen bis hin zu Atemnot.<br />

Was versteht man genau unter Sensibilisierung?<br />

Das Immunsystem wird beim Kontakt mit einem Allergen (etwa<br />

Pollen, Milbenkot) stimuliert („sensibilisiert“). Beim nächsten<br />

Kontakt mit dem Allergen kann dies zu einer allergischen<br />

Reaktion führen. Einfach ausgedrückt lernt das Abwehrsystem<br />

den vermeintlichen Feind beim ersten Kontakt kennen, um ihn<br />

beim Zweitkontakt zu bekämpfen.<br />

Welche Therapieansätze gibt es grundsätzlich?<br />

Die Behandlung besteht im Wesentlichen aus drei Teilen:<br />

Vermeidung des allergieauslösenden Stoffes, symptomatische<br />

Therapie mit anti-allergischen Medikamenten und Allergie-<br />

Impfung (auch „Spezifische Immuntherapie“ oder „Hyposensibilisierung“<br />

genannt).


Wie sind alternative Therapien bei der Behandlung von<br />

Allergien einzuschätzen?<br />

Sie bauen die Aktivierung der Selbstheilungskräfte des Körpers<br />

auf und können in manchen Fällen eine gute Ergänzung zu klas-<br />

sischen Therapien sein. Von einer ausschließlichen Anwendung<br />

alternativer Methoden ist aber abzuraten.<br />

Was bedeutet Hyposensibilisierung?<br />

Mit einer Hyposensibilisierung (auch Allergieimpfung oder<br />

Spezifische Immuntherapie genannt) soll die überschießende<br />

Reaktion des Immunsystems auf den allergieauslösenden<br />

Stoff reduziert werden. Grundsätzlich können dadurch keine<br />

neuen Allergien hervorgerufen werden. Es kann jedoch zu<br />

allergischen Nebenwirkungen kommen, da dem Körper ja der<br />

Allergieauslöser in gereinigter Form verabreicht wird. Diese<br />

treten jedoch nur in seltenen Fällen auf.


Therapiemöglichkeiten<br />

Welche Formen der Hyposensibilisierung gibt es?<br />

Es gibt zwei Formen der Spezifischen Immuntherapie (SIT): die<br />

subkutane und die sublinguale. Bei der subkutanen Immuntherapie<br />

(SCIT) wird das Allergen - in der Regel monatlich - über<br />

einen Zeitraum von drei bis fünf Jahren am Oberarm unter die<br />

Haut gespritzt. Bei der sublingualen Immuntherapie (SLIT) wird<br />

das Allergen in Tropfenform oder als Tablette einmal täglich<br />

unter die Zunge gelegt.<br />

Es ist also richtig, dass es endlich eine gute Alternative<br />

zur Spritze gibt?<br />

Ja, die Allergieimpfung in Tropfen- und Tablettenform ist für<br />

Gräserpollenallergiker eine komfortable und höchst wirksame<br />

Alternative zur Therapie in Spritzenform.<br />

Wie wirkt die Tablette gegen Gräserpollenallergie?<br />

Die Tablette greift – wie auch alle anderen Formen der spezifischen<br />

Immuntherapie – direkt in den Krankheitsprozess<br />

ein und behandelt damit gezielt auch die Ursache der Allergie.<br />

Damit die Therapie optimal wirkt, muss rechtzeitig begonnen<br />

werden, d.h. mindestens acht Wochen vor der erwarteten<br />

Gräserpollensaison oder idealerweise schon im Herbst. Bis zur<br />

nächsten Pollensaison hat der Körper somit genug Zeit,


ausreichenden Schutz gegen die Allergieauslöser aufzubauen.<br />

Derzeit wird für die Hyposensibilisierung eine Behandlungs-<br />

dauer von drei Jahren empfohlen, die Wirkung hält auch nach<br />

dem Ende der Therapie weiter an.<br />

Ist die Gräsertablette auch für Kinder geeignet?<br />

Ja, die Gräsertablette eignet sich sowohl für Erwachsene wie<br />

auch für Kinder und Jugendliche ab 5 Jahren.<br />

Kann man Allergien heilen?<br />

Eine rechtzeitige und individuell abgestimmte Therapie<br />

kann zu völliger Beschwerdefreiheit führen. Moderne Medikamente<br />

bekämpfen nicht nur die Symptome der Allergie,<br />

sondern behandeln auch wirksam deren Ursache.


Erfahrungsberichte<br />

„Ich nehme meine<br />

Allergie ernst“<br />

Susanne K., 23 Jahre,<br />

Studentin aus Wien<br />

Mit Aussagen „das hat auch die Oma gehabt“ oder „das vergeht<br />

schon wieder“ wurde mein <strong>Heuschnupfen</strong> immer bagatellisiert.<br />

Ich glaube ich war 11 Jahre alt, als dieser anfing. Ich nieste wie<br />

verrückt und bekam oft Bindehautentzündungen. Als ich zum<br />

ersten Mal nach Luft rang, ging ich endlich zum Lungenfacharzt.<br />

Dieser stellte allergisches Asthma bei mir fest. Ich suchte heuer<br />

im Sommer eine sehr kompetente Allergologin auf, die mich im<br />

Winter in ein Krankenhaus überweisen wird. Hier werde ich einen<br />

umfangreichen Test meiner Allergie durchführen lassen. Davon erhoffe<br />

ich mir Hilfe durch eine entsprechende Allergiebehandlung.<br />

„Beschwerdefrei<br />

durch Spritzenkur”<br />

Heinz B., 67 Jahre,<br />

Pensionist aus Eisenstadt<br />

Ich habe bis vor ca. 20 Jahren im Juni unter <strong>Heuschnupfen</strong> mit<br />

beginnendem Asthma gelitten. Ich habe mich testen und dann<br />

mit jahrelanger Spritzenkur gegen bestimmte Gräserpollensortimente<br />

desensibilisieren lassen. Seitdem bin ich so gut wie<br />

beschwerdefrei.


„Trotz Allergie bin<br />

ich sportlich aktiv“<br />

Hermine S., 64 Jahre,<br />

Pensionistin aus Imst<br />

„Ich und Allergien? Niemals!“. Wer würde schon damit rechnen,<br />

dass Allergien auch erst im Erwachsenenalter auftreten<br />

können. Die ersten Anzeichen waren: Augenjucken, rinnende<br />

Nase, juckende Kopfhaut und ständiges Niesen. Ich ließ<br />

bei meinem Arzt einen Test machen. Das Ergebnis brachte<br />

Klarheit: Hausstaub- und Gräserpollenallergie. Mein erster<br />

Weg führte mich zum Homöopathen. Leider nicht mit dem<br />

gewünschten Erfolg. So entschloss ich mich schließlich dazu,<br />

der Schulmedizin nicht mehr den Rücken zu kehren und<br />

suchte meinen Arzt auf. Dieser verschrieb mir eine medikamentöse<br />

Therapie. Zusätzlich gehe ich regelmäßig joggen.<br />

Es geht mir nun eindeutig besser. Zusammenfassend kann<br />

ich sagen, dass jeder Allergiker ausprobieren muss, welche<br />

Maßnahmen ihm am besten helfen.


Von Betroffenen<br />

für Betroffene<br />

„Ich kann im<br />

Frühjahr wieder<br />

draußen spielen“<br />

Laura D., 9 Jahre,<br />

Schülerin aus Klagenfurt<br />

Meine Tochter hatte schon mit 2 Jahren starken Heuschnup-<br />

fen. Sie konnte nur vermummt mit Sonnenbrille ins Freie.<br />

Trotzdem quoll ihr die Schleimhaut aus den Augen. Der Kin-<br />

derarzt nahm ihr Blut ab: Laura war Frühblüherallergikerin<br />

Stufe 6. Wir entschieden uns als Therapie für das 3-jährige<br />

Slitprogramm, d.h. jeden Tag Tropfen unter die Zunge. Heute<br />

ist meine Tochter 9 Jahre und es geht ihr wesentlich besser.<br />

„Ich hätte nie geglaubt,<br />

dass ich jemals eine<br />

Allergie bekomme“<br />

Michael G., 32 Jahre,<br />

Manager aus Linz<br />

Im Alter von 27 Jahren ist meine Allergie ausgebrochen.<br />

Voriges Jahr wurde es so schlimm, dass ich glaubte, ich<br />

müsste ersticken. Mein Hausarzt hat mir dann Tabletten und<br />

Nasenspray verschrieben. Mir ging es etwas besser, aber<br />

ich fühlte mich immer müde und ausgelaugt. Ich habe dann<br />

Anfang des Jahres von den neuen Gräsertabletten gelesen<br />

und mir diese verschreiben lassen. Seitdem ich diese jeden<br />

Tag einnehme, kann ich mich wieder im Freien bewegen.


„Endlich kann ich<br />

die Natur wieder<br />

genießen“<br />

Claudia L., 38 Jahre,<br />

Angestellte aus Judenburg<br />

Angefangen hat alles im Freibad. Ich war damals 13 Jahre<br />

alt. Plötzlich wurden meine Augen geschwollen und juckten<br />

wie verrückt. Ich konnte kaum noch sehen. Das war meine<br />

erste Begegnung mit der Gräserpollenallergie. Dazu kamen<br />

noch allergische Beschwerden bei Haselnuss, Birke und<br />

Hausstaubmilbe. Ich versuchte einiges dagegen. Zuerst mit<br />

Homöopathie-Augentropfen, diversen Medikamenten, Nasenspray<br />

bis zu einer Immunisierung in Spritzenform. Jetzt<br />

habe ich endlich das passende Medikament gefunden: eine<br />

spezielle Gräsertablette. Meine erste Tablette musste ich<br />

unter Beobachtung durch einen Arzt in der Praxis einnehmen.<br />

Seit Februar nehme ich diese nun täglich und ich kann<br />

schon im ersten Jahr feststellen, dass sie mir hilft. Dabei ist<br />

auch die Einnahme keine Hexerei, da sie sofort unter der<br />

Zunge zergeht. Ich will unbedingt drei Jahre durchziehen,<br />

um hoffentlich danach beschwerdefrei zu sein. Es ist einfach<br />

ein neues Lebensgefühl und ich kann die Natur wieder in<br />

vollen Zügen genießen.


Pollenflugkalender<br />

Hasel<br />

Erle<br />

Esche<br />

Birke<br />

Hainbuche<br />

Eiche<br />

Gräser<br />

Roggen<br />

Spitzwegerich<br />

Sauerampfer<br />

Nessel<br />

Gänsefuß<br />

Goldrute<br />

Beifuß<br />

Ragweed<br />

Jan. Feb. März April Mai<br />

April Mai Juni Juli Aug.<br />

Mai Juni Juli Aug. Sep.<br />

sporadische Belastung mäßige Belastung starke Belastung<br />

www.allergiefragebogen.at<br />

www.allergenvermeidung.org<br />

www.pollenwarndienst.at<br />

www.polleninfo.org<br />

www.lungenunion.at<br />

www.atemschule.at<br />

www.alk-abello.at<br />

Mit freundlicher Unterstützung<br />

von <strong>ALK</strong>-Abelló<br />

<strong>ALK</strong>-Abelló<br />

Allergie-Service GmbH<br />

Bäckermühlweg 59, 4030 Linz<br />

Tel.: 0732-38 53 72-0,<br />

Fax: 0732-38 53 72-677<br />

E-Mail: office_at@alk-abello.com<br />

www.alk-abello.at<br />

Impressum/Herausgeber:<br />

<strong>ALK</strong>-Abelló Allergie-Service GmbH, Konzept, Text, Grafik: Haslinger, Keck. PR<br />

GmbH & CoKG, Fotos: Pixmac, Fotolia, Druck: „agensketterl“ Druckerei GmbH

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