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AND NOW? THOUGHTS BEYOND CORONA

Die Covid-19-Krise hat uns den Boden des Gewohnten unter den Füßen weggezogen. Also: Was nun? Was nehmen wir mit? In diesem Buch gehen verschiedene Autoren diesen Fragen nach. Sie geben keine Antworten, aber Impulse. Und ist es nicht das, worum es in einer Mitdenkstadt geht? La crisi Covid-19 ha interrotto il consueto corso delle nostre vite. Che fare, dunque? Quali lezioni possiamo trarne? I testi qui raccolti si confrontano con questi interrogativi, fornendo non risposte ma stimoli di riflessione. Non è forse la riflessione il segno distintivo di una città pensante? Ein Mitdenkbuch. Una lettura pensante.

Die Covid-19-Krise hat uns den Boden des Gewohnten unter den Füßen weggezogen. Also: Was nun? Was nehmen wir mit? In diesem Buch gehen verschiedene Autoren diesen Fragen nach. Sie geben keine Antworten, aber Impulse. Und ist es nicht das, worum es in einer Mitdenkstadt geht?

La crisi Covid-19 ha interrotto il consueto corso delle nostre vite. Che fare, dunque? Quali lezioni possiamo trarne? I testi qui raccolti si confrontano con questi interrogativi, fornendo non risposte ma stimoli di riflessione. Non è forse la riflessione il segno distintivo di una città pensante?

Ein Mitdenkbuch.
Una lettura pensante.

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HERAUSGEBER / A CURA DI

PAUL RÖSCH

and

Now?

THOUGHTS

BEYOND

CORONA

Was nehmen wir mit?

Lezioni

Mitdenkstadt Edition


KA-BO


OM



AND NOW?

THOUGHTS

BEYOND CORONA

THOUGHTS BY

Martin Krautwurst, Massimiliano de Franceschi, Riccardo Aliprandini,

Piero di Benedetto, Marlene Messner / Mauro Cereghini, Edith Rainer,

Georg Kaser, Robert Asam, Claudio Ansaloni, Paolo Valente,

Christa Ladurner, Marcella Pirrone, Barbara Siebenförcher, Tony Tschenett,

Reinhard Verdorfer, Florian Ellmenreich, Stefano Ciurnelli,

Ursula Schnitzer, Marcello Fera, Meinhard Khuen and Paul Rösch

Mitdenkstadt Edition


6


HERAUSGEBER / A CURA DI

PAUL RÖSCH

and

Now?

THOUGHTS

BEYOND

CORONA

Was nehmen wir mit?

Lezioni

Mitdenkstadt Edition


INDICE

PERCHÈ QUESTO LIBRO?

6

LEZIONI…

…PER NOI STESSI E PER I NOSTRI FIGLI

Martin Krautwurst

Massimiliano de Franceschi

Riccardo Aliprandini

Piero di Benedetto

Marlene Messner / Mauro Cereghini

Edith Rainer

10

12

16

20

24

28

32

…PER LA SOCIETÀ

Georg Kaser

Robert Asam

Claudio Ansaloni

Paolo Valente

Christa Ladurner

Marcella Pirrone

37

38

42

46

50

54

58

…PER IL MONDO DELL’ECONOMIA E DEL LAVORO

Barbara Siebenförcher

Tony Tschenett

Reinhard Verdorfer

Florian Ellmenreich

Stefano Ciurnelli

62

64

68

72

76

80

…PER IL MONDO DELLA CULTURA

Ursula Schnitzer

Marcello Fera

Meinhard Khuen

86

88

92

96

AND NOW?

100


INHALT

WOZU DIESES BUCH?

6

WAS NEHMEN WIR MIT …

… FÜR UNS SELBST UND UNSERE KINDER?

Martin Krautwurst

Massimiliano de Franceschi

Riccardo Aliprandini

Piero di Benedetto

Marlene Messner / Mauro Cereghini

Edith Rainer

10

12

16

20

24

28

32

… FÜR UNSER MITEINANDER?

Georg Kaser

Robert Asam

Claudio Ansaloni

Paolo Valente

Christa Ladurner

Marcella Pirrone

37

38

42

46

50

54

58

… FÜR UNSERE WIRTSCHAFTS- UND ARBEITSWELT?

Barbara Siebenförcher

Tony Tschenett

Reinhard Verdorfer

Florian Ellmenreich

Stefano Ciurnelli

62

64

68

72

76

80

… FÜR UNSERE KULTUR?

Ursula Schnitzer

Marcello Fera

Meinhard Khuen

86

88

92

96

AND NOW?

100


WOZU

DIESES BUCH? /

PERCHÈ

QUESTO LIBRO?

Paul Rösch

Ethnologe und Bürgermeister der Stadt Meran

Etnologo e sindaco di Merano


7

KA-BOOM!

Nicht umsonst haben wir die Explosion als eine Art visuelles Leitmotiv

für dieses Buch gewählt. Schließlich hat das Virus Sars-CoV-2

eingeschlagen wie eine Bombe – ohne Vorwarnzeit, in jeden Lebensbereich,

mit verheerenden Folgen und zahllosen Opfern, allen voran

jenen, die das Virus und die durch es verursachte Krankheit Covid-19

nicht überlebt haben. Wie eine Bombe hat das Corona-Virus überall

Trümmer hinterlassen, hat Schäden angerichtet, deren volles Ausmaß

wir noch nicht einmal zu erfassen imstande sind und an deren

Behebung wir wohl noch Jahre arbeiten werden. Zuallererst ist die

Corona-Pandemie also nichts anderes als eine Tragödie. Eine Tragödie

von globaler Tragweite.

Questo libro non vuole soffermarsi sulle conseguenze devastanti della

pandemia ma piuttosto studiare da vicino la duplice cesura che essa ha

lasciato nel nostro tempo, dividendo la storia contemporanea in un

prima, un durante e un dopo. Gli interrogativi che ci poniamo non

riguardano il modo migliore di affrontare la crisi, o le strategie per

arginare i danni, o gli strumenti per frenare l’andamento della pandemia.

Ci interessa invece gettare uno sguardo al tempo del dopo. Che cosa

ci riserva il futuro? Da questa crisi usciremo più consapevoli? Che cosa

ci ha insegnato la pandemia?

WAS KOMMT NACH DER AKUTEN KRISE?

GETTIAMO UNO SGUARDO AL TEMPO DEL DOPO.


8

Diese Fragen erscheinen mir interessant, weil die Pandemie und all

die Maßnahmen zu ihrer Eindämmung unser Leben, unseren Alltag,

unsere Gewohnheiten auf den Kopf und in vielen Fällen in Frage

gestellt haben. Und zwar nachhaltig. Deshalb haben wir Persönlichkeiten

aus allen Bereichen des Lebens – vorwiegend Meranerinnen

und Meraner – gefragt, wie sie denn die Zukunft sehen, was sie aus

dieser Zeit mitnehmen wollen, was wir lernen und künftig anders

machen müssen.

Il risultato è una raccolta di riflessioni, suggerimenti, proposte,

idee e critiche decisamente interessanti che non ha la pretesa di

affrontare l’argomento in modo esauriente e definitivo ma intende

semplicemente fornire degli stimoli per il tempo del dopo. Un

inventario di rischi e opportunità che giro ai privati cittadini ma anche

a chi ha un ruolo di responsabilità nella società civile e in politica.

Auch wenn dieses Buch ein Meraner Buch ist – die enthaltenen Impulse

sind es nicht. Oder nicht nur. Schließlich ist es nicht möglich, die Lehren

aus der Pandemie auf eine Stadt wie die unsere zu beschränken. Zu

global sind die Auswirkungen, zu komplex ist die Thematik, zu vernetzt

die moderne Welt. Und trotzdem ist diese Krise für Meran –

entschuldigen Sie den Kalenderspruch! – eine Chance. Eine einmalige

Chance auf einen Neustart in vielen Bereichen. Eine einmalige Chance,

vieles zu hinterfragen. Und das ist vielfach schon passiert.

Nel periodo in cui non potevamo uscire, molti di noi hanno

scelto il percorso inverso e si sono ritirati in sé stessi. Cessate le corse

frenetiche, placatosi il frastuono, dal silenzio sono affiorati sogni e bisogni

che hanno bussato alla coscienza di ciascuno di noi. Di questi sogni,

di questi bisogni troverete riscontro nelle pagine a seguire.

Ob diese Pandemie eine Zäsur in der Geschichte darstellt, werden erst

die Nachgeborenen feststellen. Was wir aber tun können, ist unseren

Beitrag zu leisten, sie zu einer solchen zu machen, in vielerlei Hinsicht

DAL SILENZIO SONO AFFIORATI

SOGNI E BISOGNI


9

umzudenken, wo es nötig und möglich ist, einen Gang zurückzuschalten,

unser Wertgefüge neu zu ordnen. Was wir tun können, ist

das im erzwungenen Stillstand Gelernte und Geschätzte nicht einfach

wieder zu verwerfen, die gelebte und erlebte Solidarität nicht

verschüttgehen zu lassen, uns neu zu erfinden. Uns wieder zu erden.

Poiché tutti noi siamo chiamati a dare il nostro contributo alla

ripartenza, abbiamo lasciato uno spazio in calce a ciascun contributo,

in modo che la lettrice e il lettore possano aggiungere un proprio

pensiero alle considerazioni appena lette. Ciò che qui proponiamo è

dunque una “lettura pensante” per una “città pensante”.

Es ist ein Mitdenkbuch für eine Mitdenkstadt, eine Stadt, die sich

in ihrer Geschichte schon mehrfach neu erfunden hat und aus allen

Krisen stärker hervorgegangen ist, solider, lebenswerter. Damit dies

auch diesmal so wird, müssen wir nicht alles ändern, nicht alles auf

den Kopf stellen.

Wir müssen „nur“ das ändern, was uns im Weg steht, um uns und unsere

Stadt besser zu machen. Niente di più facile, giusto?

MÜSSEN WIR ALLES ÄNDERN?

ODER NUR DAS, WAS WIRKLICH WICHTIG IST?


LEZIONI...

...PER NOI

STESSI

E PER I

NOSTRI

FIGLI


WAS NEHMEN WIR MIT …

… FÜR UNS

SELBST

UND

UNSERE

KINDER?

Martin Krautwurst

Massimiliano de Franceschi

Riccardo Aliprandini

Piero di Benedetto

Marlene Messner / Mauro Cereghini

Edith Rainer


ES GIBT

NICHTS GUTES,

AUSSER

MAN TUT ES …!

Martin Krautwurst

Pfarrer der Evangelisch-Lutherischen Gemeinde

in Meran


13

Das Warten ohne etwas zu tun ist keine vertane Zeit, sondern ein

Moment zum Innehalten. Wir sind das Warten nicht mehr gewöhnt,

wir haben das Warten, Geduld und Ausdauer verlernt. Wir sind

bemüht immer etwas vermeintlich Nützliches zu tun, Zeit

„gewinnbringend“ auszufüllen. Zeit „zu vertreiben“ oder gar

„totzuschlagen“ tut mir und meinem Leben nicht gut. Zeit ist kostbar

und unwiederbringlich. Zeit kann gefüllt und muss gelebt werden,

so empfinde ich es.

„DAS HANDY ODER DER COMPUTER

SIND FÜR MICH DA, NICHT ICH FÜR SIE.“

Ich war und bin darum bemüht, dass die moderne Technik mich nicht

zum Sklaven macht, sondern mir Erleichterung und Hilfe im Leben

bringt. So manche Konferenz mit Kirchenvorstand und Kollegen hat

mir deutlich gemacht, dass Wege eingespart, Zeit sinnvoller genutzt

und so manche Autofahrt vermieden werden können. Das Handy oder

der Computer sind für mich da, nicht ich für sie. Ich habe versucht die

Technik zu beherrschen, nicht umgekehrt, und das ist Herausforderung

genug. Ich bin dabei zu lernen, nicht immer auf Nachrichten sofort

reagieren zu müssen. Das Ausschalten von Tönen beim Erhalt von

Nachrichten ist dabei sehr hilfreich. Ich habe gelernt, dass die

gewonnene Zeit durch die Technik nicht sofort mit neuer Arbeit ausgefüllt

werden muss. Zeiten des Leerlaufes bewirken Entschleunigung und

öffnen meiner Seele Freiräume für Neues. Zum Beispiel auf das Hören

der Vögel, das Betrachten des Himmels, das Riechen von Blumenduft.

IST NICHTS-TUN VERLORENE ZEIT?

ODER DOCH EIN MOMENT ZUM INNEHALTEN?


14

WIR ALLE LEBEN IM VERGLEICH.

Was mir in den letzten Wochen geholfen hat, war die Strukturierung

meiner Woche und ihrer Tage. Dem Sonntag wollte ich immer einen

besonderen Stellenwert einräumen, so dass er sich von den Wochentagen

deutlich unterscheidet. So habe ich vorgearbeitet und mein

Arbeitszimmer sonntags möglichst gemieden. Gut gekleidet, eine weiße

Tischdecke auf dem Tisch, klassische Musik zum Essen, das Telefon

nur im Notfall genutzt, so ehrte ich den „Tag des Herrn“. Durch das

Mittags- und Abendgeläut habe ich mich täglich zum Gebet in

die Kirche eingeladen und bewusst innegehalten. Mit dem Beten für

Menschen ist mir auch ihre Bedeutung für mein Leben bewusst

geworden. Mit den Gebetsanliegen, die an mich herangetragen worden

sind, habe ich eine neue Sensibilität für die Sorgen und Probleme

der anderen erfahren. Wir alle leben im Vergleich und nur zu schnell

orientieren wir uns an denen, denen es vermeintlich besser geht.

EINE NEUE FORM DER GEMEINSCHAFT:

NÄHE TROTZ ENTFERNUNG

Ich habe eine neue Form von Gemeinschaft erfahren, Nähe trotz

Entfernung. Die Fürsorge der Gemeinde untereinander und die

Solidarität in Zeiten wie diesen haben mich sehr beeindruckt.

Es hat sich in kurzer Zeit ein Netzwerk an Kommunikation und Hilfe

untereinander entwickelt. Die Telefongespräche, in denen ich mich nach

dem Befinden unserer Senioren im Altenheim erkundige, waren mir

wichtig. Das gemeinsame Singen, tägliches Tanzen mit meiner Frau

auf dem Balkon und mehr Zeit für Gespräche und Wahrnehmung

versuche ich weiterzuführen. Ich habe neu entdecken können, dass

die Menschen, mit denen ich in unmittelbarer Nähe wohne, eigentlich

„ganz nette Leute“ sind.

STRUKTUR, GEBET UND EINE GANZ

NEUE FORM VON GEMEINSCHAFT


15

SEHNSUCHT NACH PERSÖNLICHEN

BEGEGNUNGEN

Ich habe aber auch erlebt, wie bestimmte Menschen aus meinem Blickfeld

gedrängt oder von anderen Ereignissen überschattet worden sind.

Menschen in den Kriegs- und Krisengebieten, in den Flüchtlingscamps

oder Katastrophengebieten wie Tschernobyl. Diese möchte ich wieder

stärker in den Blick bekommen und ihnen helfen können.

Wir haben in diesen Tagen viel gebastelt, sehr elegante und

wunderschöne Sterne für den Jubiläumsbasar des Evangelischen

Frauenvereins Meran. Was ich außerdem in diesen Tagen gelernt habe,

ist ein Südtiroler Kartenspiel, für das ich mir im Alltag vermutlich nie

die Zeit genommen hätte. Watten hat Suchtpotential, nach Geselligkeit,

Gesellschaft, Spannung und auch etwas Spielwitz und Bluff.

Die Sehnsucht nach gemeinsamen Gottesdiensten, Gemeindeveranstaltungen

und persönlichen Begegnungen ist stark gewachsen. Ebenso

nach schönen Spaziergängen und Wanderungen, nach Konzerten, Kino

und Theater. Zeiten der Entbehrungen bewirken den Wert bestimmter

Dinge wieder deutlicher werden zu lassen. Dazu gehört die Freiheit, die

ich in der ehemaligen DDR schon einmal vermissen musste. Freiheit,

die Grenzen vielfältiger Art überschreiten kann, weiß ich wohl sehr

zu schätzen.

MEINE GEDANKEN DAZU

#MITDENKSTADT

EIN KLARERER BLICK UND DAS

SUCHTPOTENTIAL DES WATTENS


SPIRITUALITÀ

IN TEMPO

DI CRISI…

E POI?

Don Massimiliano de Franceschi

Ingegnere ambientale e sacerdote


17

Già bella domanda! Ma prima di arrivare al “poi”, vale la pena fermarsi

un attimo e rileggere come le nostre comunità hanno reagito “durante”

la crisi che, come indica l’etimologia della stessa parola crisi – dal

greco κρίσις «scelta, decisione, fase decisiva», derivato a sua volta dal

verbo κρίνω «distinguere, giudicare» – è stata per molti tempo in cui

dover fare scelte personali anche difficili, distinguendo e riordinando le

proprie priorità, arrivando anche a delle importanti (ri)scoperte.

IL VALORE DELLE RELAZIONI, QUELLE VERE

Prima fra tutte il valore delle relazioni, quelle vere, quelle in cui si

condividono le proprie storie e le proprie biografie, e non solo distratte

chiacchiere sul tempo o sull’ultima domenica di sport. Per carità, belle

anche queste ultime per distrarsi dalle fatiche e dalle preoccupazioni.

Ma per affrontare e superare le difficoltà sono necessarie relazioni

più profonde, più umane, che ci permettano di tessere pazientemente quelle

reti che nei momenti difficili evitano o quantomeno attutiscono le cadute.

E se da un lato molti hanno scoperto l’utilità degli strumenti

digitali di cui sempre più diffusamente disponiamo, hanno anche

compreso come sia importante valorizzare il contatto da persona a

persona, quello in cui ognuno si sente considerato e interpellato. Nelle

nostre comunità abbiamo sì aggiunto modalità digitali di preghiera

e di celebrazione in temporanea sostituzione delle forme tradizionali,

ma abbiamo anche cercato di valorizzare ad esempio quelle semplici

PER SUPERARE LE DIFFICOLTÀ

SONO NECESSARIE RELAZIONI PIÙ PROFONDE.


18

telefonate che potevano offrire la vicinanza di una voce amica,

soprattutto a chi era più solo o più provato dalle difficoltà di

questa situazione.

SIAMO RIPARTITI DALL’ESSERE

CHIESA DOMESTICA.

In questo tempo e in questo contesto abbiamo cercato di ripartire

dall’essere Chiesa domestica, in cui la preghiera parte dalle famiglie,

dalle case sparse e immerse nel tessuto della nostra città. Anche grazie

ai vari strumenti di comunicazione, da quelli più tradizionali come

la radio a quelli più moderni come i social, ci siamo impegnati a

rafforzare quell’unione nello Spirito che davvero sostiene il nostro

essere Chiesa in preghiera, che supera muri e distanze, che ci ricorda

che siamo chiamati ad essere sale della terra e luce nel mondo,

lì dove siamo e come siamo, ben oltre i confini delle parrocchie.

Se ci pensiamo bene, Gesù di Nazareth, nostro Maestro e Signore,

ha sempre curato proprio l’incontro personale, l’accoglienza e la

condivisione, ed è questo che abbiamo cercato di riscoprire, di rimettere

in primo piano, con creatività e impegno. Tutti coloro che ci hanno

provato, hanno riscoperto la gioia che sta proprio in questi gesti di

prossimità, in questo prendersi cura gli uni degli altri, in modi anche

molto semplici, ma forse proprio per questo molto autentici.

UNA VERA COMUNITÀ, IL “NOI” INCLUSIVO

Trovo molto significativo che in questo tempo in cui si parla e si

ragiona di “ripartenza” e si chiede sempre più insistentemente, e spesso

anche con valide motivazioni, di riprendere un ritmo più “ordinario”,

la liturgia della Chiesa ci faccia partecipi delle vicende della comunità

COMUNICAZIONE MODERNA E

IL VALORE DELL’INCONTRO PERSONALE


19

nascente attraverso la lettura degli Atti degli Apostoli. «La moltitudine

di coloro che erano diventati credenti aveva un cuore solo e un‘anima

sola e nessuno considerava sua proprietà quello che gli apparteneva,

ma fra loro tutto era comune.» (At 4,32) Ecco, cuori e anime che

si riuniscono e che condividono, ponendo le basi indispensabili alla

crescita di una vera comunità, di quel “noi” inclusivo che ha reso

possibile affrontare e superare tante difficoltà.

RAFFORZARE CIÒ CHE DI BUONO

È STATO FATTO

Ecco allora che anche nella nostra città possiamo valorizzare e sviluppare

sempre più l’essere “comunità di comunità” possiamo rafforzare

sempre più le reti di vicinato, in cui con grande semplicità ci prendiamo

cura di chi ci è vicino, possiamo vivere con più intensità e autenticità i

nostri incontri comunitari, non come un obbligo “sociale”, ma come

autentiche occasioni per condividere sogni e speranze, gioie e fatiche.

Sì, possiamo davvero guardare con fiducia al “poi”, ad un futuro in

cui, se vorremo, potremo rafforzare tutto ciò che di buono è stato fatto.

CHE NE PENSO IO?

#CITTAPENSANTE

UNA VERA COMUNITÀ

IN CUI SI CONDIVIDE SOGNI E SPERANZE


UN PERCORSO

DI CRESCITA

CHE DEVE

PROSEGUIRE

Riccardo Aliprandini

Dirigente scolastico I.I.S.S. “Gandhi”


21

Dopo l’avvio improvviso e traumatico dell’emergenza sanitaria, quando

ci si è resi conto che la situazione era seria e non di breve durata,

gradualmente la nostra scuola ha reagito, ha iniziato ad attivarsi e ad

attrezzarsi, a valorizzare le proprie risorse professionali, a mettere a

frutto esperienze maturate, competenze acquisite in passato attraverso

specifici progetti e momenti di formazione. Sono stati distribuiti device

a chi ne aveva bisogno, elaborate linee guida per la didattica a distanza

per garantire uniformità e trasparenza, organizzati corsi di formazione

e predisposti video tutorial per docenti sull’utilizzo della piattaforma,

aperti sportelli individuali per studenti in difficoltà, ecc.

LE DIFFERENZE SOCIO-CULTURALI CRESCONO?

Sono pienamente consapevole dei rilevanti limiti, didattici ed educativi,

derivanti da un esclusivo utilizzo di metodologie di didattica a distanza,

delle oggettive difficoltà tecnologiche e di connessione, dei pericoli

legati alla diffusione dei dati personali a causa del ricorso a piattaforme

commerciali e, soprattutto, del concreto rischio che le differenze

socio-culturali tra le studentesse e gli studenti possano accrescersi,

che i soggetti psicologicamente più fragili o con più rilevanti difficoltà

di apprendimento possano sentirsi più isolati.

Ritengo però che un equilibrato utilizzo degli strumenti tecnologici

a disposizione, la concreta sperimentazione di nuove metodologie

didattiche, la costante attenzione per le problematiche relative

all’inclusione e la ricerca di mantenere aperti canali di comunicazione

con il gruppo classe, il grosso impegno profuso dai docenti e dalle

METODOLOGIE DI DIDATTICA A

DISTANZA E I LORO LIMITI


22

collaboratrici all’integrazione, l’attiva collaborazione e partecipazione al

dialogo educativo a distanza della maggior parte degli studenti, stiano

consentendo alla scuola, anche in questo momento così delicato, di

continuare a rappresentare un solido punto di riferimento per famiglie e

studenti, di continuare a svolgere la propria fondamentale funzione

culturale ed educativa e di garantire il diritto all’istruzione, sancito dalla

nostra Costituzione.

PENSO CHE L’INTERA COMUNITÀ SCOLASTICA

SIA COMPLESSIVAMENTE “CRESCIUTA”.

A tre mesi circa dall’avvio della didattica a distanza penso che l’intera

comunità scolastica sia complessivamente “cresciuta” dal punto di

vista umano, tecnologico e professionale, grazie allo sforzo congiunto

di tutte le sue componenti e alla collaborazione delle famiglie.

Contemporaneamente è aumentata la consapevolezza dell’importanza

di non procedere in maniera isolata, ma di condividere riflessioni,

esperienze e decisioni, di fare rete tra dirigenti, tra docenti, tra scuole

e con il territorio.

Il crescente ricorso a forme di lavoro agile per il personale di

segreteria e allo strumento delle videoconferenze, per riunioni dei

gruppi di lavoro, rappresentano prassi molto efficaci e utilizzabili anche

in futuro, per lo meno in determinate circostanze, per risparmiare

tempo ed energia e ridurre gli spostamenti, in un’ottica di miglioramento

della qualità della vita dei lavoratori, di riduzione della mobilità

e di salvaguardia dell’ambiente.

In vista del rientro a scuola “in sicurezza”, fondamentale è ora

approfondire la riflessione su un razionale utilizzo degli spazi scolastici,

sull’introduzione di efficaci sistemi di sanificazione, sull’aumento

degli investimenti nella digitalizzazione (strumenti, connessione,

formazione) e nell’edilizia scolastica.

UNA COMUNITÀ CRESCIUTA

E UN RIENTRO IN SICUREZZA


23

SICURAMENTE FARE SCUOLA “IN PRESENZA”

È UN’ALTRA COSA

Mi auguro che questo virtuoso percorso di crescita, che pur tra mille

difficoltà, sta coinvolgendo l’intera comunità scolastica, possa proseguire

anche nell’immediato futuro; sono fiducioso che i frutti di questa faticosa

esperienza possano essere colti quando, finalmente, i portoni delle

scuole potranno essere riaperti, quando i corridoi, le aule e i laboratori

potranno essere di nuovo popolati di giovani e di professori, di progetti

e di idee. Perché sicuramente fare scuola “in presenza” è un’altra cosa;

di questo penso che tutti siano, ora, pienamente consapevoli.

CHE NE PENSO IO?

#CITTAPENSANTE

PROSEGUIRE IL PERCORSO

DI CRESCITA NELLE SCUOLE


CHANCEN

AUS DER

CORONAKRISE

FÜR DIE

SCHULWELT

MERANS

Piero Di Benedetto

Direktor des Schulsprengels Meran Stadt


25

Schwierigen Phasen im Leben eines Menschen oder der ganzen

Gesellschaft, wie wir sie aktuell mit dem Covid-19-Notstand erleben,

bergen für die menschliche Entwicklung zwangsläufig auch Chancen.

Diese Erkenntnis ist natürlich nur von geringem Trost, wenn man in

der Gegenwart oftmals nicht mehr weiß, wo einem der Kopf steht

vor lauter Veränderungen und unvorhergesehenen Entwicklungen.

ALS ALTERNATIVE WURDE DER

FERNUNTERRICHT ENTWICKELT –

AUS DEM NICHTS.

Die Schulwelt hat die Chance, insbesondere in der Digitalisierung und

in der Entwicklung von System-Resilienz positive Errungenschaften

aus der Krise in die Zeit danach zu übertragen. Die Schule wurde

durch die plötzliche Einstellung aller didaktischen Tätigkeiten am

5. März 2020 einer zentralen Säule des eigenen Daseins beraubt.

Der unmittelbare soziale Kontakt unter den Lernenden und zwischen

Lernenden und Lehrenden war nicht mehr möglich. Ab diesem

Zeitpunkt musste aus dem Nichts als Alternative der digitalisierte

Fernunterricht entwickelt werden.

Dieser Umstand hat das System gehörig durchgerüttelt und

einige Entwicklungen im Bereich des digitalen Lernens, welche bereits

seit Jahren von Bildungswissenschaftlern gefordert und von Bildungspolitikern

langsam umgesetzt wurden, exponentiell beschleunigt.

DIGITALISIERUNG DES LERNENS

ALS NOTWENDIGKEIT UND CHANCE


26

SCHÜLER*INNEN UND ELTERN WAREN

ÜBERFORDERT.

Von einem Tag auf den anderen hat sich der Unterricht über die

Nutzung digitaler Hilfsmittel von den Schulgebäuden nach Hause zu

den Familien verlagert. Natürlich mit anfangs großen Schwierigkeiten.

Gar einige Lehrpersonen, Schüler*innen und Eltern waren objektiv

mit der Situation überfordert. Mangelhafte digitale Ausstattung

der Schulen und einiger Familien, unzureichendes Datenvolumen

und fehlende digitale Kompetenzen. Lehrpersonen haben innerhalb

kürzester Zeit ihre didaktischen Konzepte überarbeitet und an die

Gegebenheiten der sozialen Distanzierung angepasst. Dabei mussten

sich einige zuerst die nötigen digitalen Kompetenzen aneignen und

sich dementsprechend fortbilden.

Die Schulführungskräfte der drei Meraner Schulsprengel haben

kooperiert und gemeinsam ein Konzept der Datenübermittlung an die

Schüler*innen erarbeitet, um zu garantieren, dass allen Kindern und

Jugendlichen im Stadtgebiet dieselben Möglichkeiten geboten werden.

Die Meraner Gemeindeverwaltung hat schnell Unterstützung bei

der Verteilung von analogen Unterrichtsmaterialien an die Familien

organisiert. Diese Entwicklungs- und Anpassungsbereitschaft der

Lehrpersonen, aber auch die Kooperation unter den Meraner Bildungsverantwortlichen,

sind sicherlich durch die Krise verstärkt worden.

DEN DIGITALEN ENTWICKLUNGEN MUSS NUN

EIN GUTER NÄHRBODEN GEBOTEN WERDEN.

Jetzt geht es darum, insbesondere den digitalen Entwicklungen

einen guten Nährboden zu bieten, damit sie nachhaltig auch nach der

Krise Bestand haben. Dabei ist es notwendig, die digitale Ausstattung

der Schulen in allen Bereichen zu verbessern. Insbesondere in der

ZAHLREICHE HÜRDEN MUSSTEN

GENOMMEN WERDEN – GEMEINSAM.


27

Unterstufe ist die Versorgung der Schulen mit Computern, Tablets,

digitalen Tafeln, Beamern nicht zufriedenstellend. Hier gilt es vonseiten

der Verantwortlichen in der Landes- und Gemeindeverwaltung am

Ball zu bleiben, damit die jetzt erworbenen digitalen Kompetenzen

der Schulgemeinschaft weiterhin gepflegt werden. Es wäre schade,

wenn das in der Krise mühsam Erlernte, nach der Rückkehr zur Normalität

wieder verlernt würde, weil es in der Schule unzureichende Möglichkeiten

des digitalen Lernens gibt.

Das Schulsystem muss durch den Covid-19-Notstand eine enorme

Belastungsprobe aushalten. Dieser Belastung wird mit Flexibilität und

teilweise mit Kreativität begegnet. Alle Beteiligten müssen aushalten

lernen, weil vieles nicht wie gewohnt abläuft. Dies wird als Resilienz

bezeichnet und ist die Fähigkeit, schwierige Lebenssituationen zu überstehen.

In der Zeit nach dem Virus wird die Schule zwangsläufig auf

belastungsresistentere Lehrpersonen, Schüler*innen und Eltern, aber

auch Schulführungskräfte und Bildungsverantwortliche zählen können,

die sich der Schulentwicklung nun unter dem Eindruck des Erlebten

widmen können. Es ist zu hoffen, dass „danach“ die Erkenntnis bleibt,

dass vieles möglich ist, auch wenn es unmöglich erscheint.

MEINE GEDANKEN DAZU

#MITDENKSTADT

SCHÜLER*INNEN, LEHRPERSONEN UND ELTERN

SIND NUN BELASTUNGSRESISTENTER


CORONAVIRUS

UND

WEITERBILDUNG

A MERANO:

LESSONS

LEARNED (?)

Marlene Messner

Erwachsenenbildnerin

und / e

Mauro Cereghini

Operatore culturale


29

Nella risposta alla crisi di queste settimane abbiamo sperimentato

quanto contino gli strumenti operativi (ospedali, medici di base,

protezione civile), ma anche i comportamenti quotidiani delle

persone. E questi sono tanto più appropriati quanto più si è cittadini

consapevoli, ossia capaci a tutte le età di comprendere le novità e di

agire responsabilmente. E proprio questo è il fine dell’educazione

permanente, che dunque da occasione piacevole di svago – quale è

ancora a volte considerata – dovrebbe venire sempre più intesa come

politica strategica per garantire a ciascuno il diritto alla cittadinanza,

e avere nell‘insieme una comunità più coesa e resiliente.

MERANO DEVE INTENSIFICARE LA

FORMAZIONE AL CAMBIAMENTO.

Dass es die Weiterbildung als solche weiterhin braucht, ist durch

die Coronakrise mehr als evident geworden. Der Bedarf nach fundierter

Information ist in der Bevölkerung gewachsen. Die Pandemie

hat Einstellungen und Verhaltensweisen enorm verändert. Die

damit verbundenen Lern- und Selbstbildungsprozesse sind nicht zu

unterschätzen. Zum einen haben die Meranerinnen und Meraner

die Vorsichtsmaßnahmen größtenteils solidarisch akzeptiert,

zum anderen hat sich aber ein großes Konfliktpotential aufgestaut.

Nei prossimi mesi e anni Merano dovrebbe intensificare, nelle

proposte di educazione permanente, la formazione al cambiamento,

EDUCAZIONE PERMANENTE PER GARANTIRE

A CIASCUNO IL DIRITTO ALLA CITTADINANZA.


30

intesa come aggiornamento dei pensieri e delle pratiche quotidiane

per adattarli alle sfide dei tempi: cambiamenti climatici, modelli economici,

nuovi stili di vita. E a fianco di questo dovrebbe promuovere

attivamente l’inclusione digitale, non proponendo soltanto corsi in aula

ma sportelli ad hoc, supporto telefonico e consulenze a domicilio.

AUCH „DIGITAL FERNE MENSCHEN“ MÜSSEN

DEN UMGANG MIT NEUEN MEDIEN LERNEN.

Stichwort digitale Medien: Mit neuen Online-Formaten können

Weiterbildungsorganisationen Lernende dort erreichen, wo sie physisch

sind. Dies bedeutet im positiven Sinn, dass auch Lernende sich nicht

mehr mit dem Auto, Rad etc. am Abend auf den Weg in die Bildungseinrichtung

machen müssen, sondern bequem von zu Hause aus mit

der Lerngemeinschaft verbunden sein können.

Gleichzeitig erhalten sie so im positiven Sinne mehr Verantwortung

für ihren Lernprozess. Was braucht es, damit möglichst viele

Meranerinnen und Meraner an Online-Angeboten teilhaben können?

Sicherlich ein Mindestmaß an technischer Ausrüstung für alle

Haushalte in Meran, besseres Internet und endlich die Anbindung an

das landesweite Glasfasernetz bis in die eigenen vier Wände.

Aber natürlich ist es eine zwingende Folge des gerade Erlebten,

dass in Zukunft digitale Lernformate auch in der Erwachsenenbildung

vermehrt eingesetzt werden müssen, dass auch „digital ferne

Menschen“ den Umgang mit den neuen Medien lernen, dass es flexible

Lernformate geben muss, bei welchen vielleicht einige Menschen zu

Hause, andere im Kursraum sitzen.

Tutto ciò presuppone che anche le sedi dei corsi, così come tutte

le sale pubbliche meranesi, siano attrezzate per garantire collegamenti

web in modo da offrire formazione ed eventi culturali contemporaneamente

in presenza e a distanza.

VORAUSSETZUNGEN FÜR

DIGITALES LERNEN SCHAFFEN


31

OFFRIRE RISPOSTE IN MODO PROATTIVO

La collaborazione attivata con il servizio sociale domiciliare per la

consegna dei compiti a casa è solo un esempio di come le agenzie di

educazione permanente possano collaborare con i servizi pubblici.

E soprattutto di come entrambi debbano ribaltare l’idea che sia il

cittadino a dover entrare in ufficio per chiedere un servizio, muovendosi

invece loro sul territorio per intercettare i bisogni e offrire risposte

in modo proattivo.

Aus dem gerade in der Anfangszeit entstandenen solidarischen

Umgang auch hier in Meran, dem Singen von den Balkonen, der

entstandenen Nachbarschaftshilfe, der Rücksichtnahme auf Schwächere

könnte die Stadtviertelarbeit auch im Weiterbildungsbereich profitieren

und generationenübergreifende Lernangebote schaffen.

La crisi che stiamo vivendo non è un accidente casuale venuto ad

interrompere una normalità dorata. Al contrario è proprio quella

normalità malata che l’ha prodotta. La Merano che ne uscirà potrebbe

essere più equilibrata, più inclusiva, meno invasa dal turismo di massa,

con meno traffico e più tempo per la cura dell‘immateriale.

Ma non è scontato.

CHE NE PENSO IO?

#CITTAPENSANTE

UNA MERANO PIÙ EQUILIBRATA,

PIÙ INCLUSIVA


EINE NEUE

(ALTE)

ERKENNTNIS

Edith Rainer

Ärztin


33

Die Covid-19-Krise hat dem Gesundheitsbereich (und nicht nur ihm)

eine zentrale Erkenntnis beschert. Sie ist nicht neu, deshalb aber

nicht minder wichtig und lautet: Die Natur ist allmächtig, die Medizin

ist es nicht. Es gilt für uns alle zu verstehen, dass die Medizin, wie

alles andere Menschliche, Grenzen hat. Es gibt Krankheiten, die nicht

heilbar sind, und es wird sie immer geben. Es gibt kranke Menschen,

die wir nicht retten können, und es wird sie immer geben. Es gibt Körper,

die biologisch an ihr Ende kommen, und es wird sie immer geben.

Gerade weil diese Erkenntnis in einer Ära des unaufhaltsam

scheinenden Fortschritts verloren gegangen war, weil sie einer

Alles-ist-möglich-Mentalität gewichen war, hat das Covid-19-Virus

uns so tief getroffen. Nicht nur physisch, sondern vor allem psychisch.

Es hat uns deutlich unsere Grenzen aufgezeigt, gnadenlos vor Augen

geführt, dass die Menschheit der Natur untergeordnet ist, dass wir

diese nicht beherrschen können, dass wir verletzlich sind, angreifbar

und manchmal auch ohnmächtig. Und es auch bleiben.

KEINER LEBT EWIG.

VERHALTEN WIR UNS AUCH SO!

Das ist eine Erkenntnis, die schockieren kann, es kann aber auch eine

Erkenntnis sein, die uns die Augen für die Realität öffnet. Ja, wir

werden älter, alle, und das ist keine Krankheit, keine Schwäche, nichts,

was es aufzuhalten gilt (oder was aufzuhalten ginge). Und ja, unsere

Zeit auf dieser Welt ist endlich, für ausnahmslos alle. Keiner lebt ewig,

DIE ERKENNTNIS AUS DER KRISE:

WIR SIND DER NATUR UNTERGEORDNET.


34

deshalb sollten wir uns auch entsprechend verhalten: wir sollten uns

selbst und unserer Umgebung mit Geduld und Rücksicht begegnen,

wir sollten uns Zeit nehmen und unsere Mitmenschen wahrnehmen.

Wir sollten wegkommen von der Hektik, die unser Leben vor Corona

bestimmt hat, und hinfinden zu mehr Ruhe und Gelassenheit.

NICHT FORDERN, STRESSEN, ÜBERLASTEN

Das ist nicht nur ein philosophischer Gedanke, sondern auch ein

medizinischer. Wenn wir akzeptieren, dass unser Körper nicht ewig

hält, dann werden wir seine Zeit nicht künstlich verkürzen, indem

wir ihn fordern, stressen, überlasten, sondern uns selbst, unseren

Mitmenschen, unserer Umgebung und der Natur mit mehr Achtsamkeit

begegnen. Wir werden die natürlichen und naturgegebenen Prozesse

wieder verstärkt in den Mittelpunkt rücken und versuchen, nicht

gegen sie, sondern mit ihnen zu arbeiten.

Und wenn wir akzeptieren, dass wir alle endlich sind, werden wir

auch akzeptieren, dass unsere Körper keine Maschinen sind, die immer

einwandfrei funktionieren müssen. Wir werden akzeptieren, dass

ein Körper verschleißt, wir werden aber auch akzeptieren, dass nicht

jeder Körper gleich (gut) funktionieren kann. Wenn wir das verstehen,

führt uns das zu einer Gesellschaft, in der die Vielfalt der Menschheit

mit all ihren Stärken und Schwächen Platz hat.

ALLE TUN „NUR“ DAS MENSCHENMÖGLICHE.

In einem engeren medizinischen Sinne führt es uns auch zu einer

Gesellschaft, in der wir der Medizin den Platz zuschreiben, der ihr

gebührt: Hier tun alle „nur“ das Menschenmögliche, um Patienten

zu heilen, um Leben zu retten. Aber weil die Natur stärker ist und

NATÜRLICHE UND NATURGEGEBENE PROZESSE

VERSTÄRKT IN DEN FOKUS RÜCKEN


35

weil wir alle endlich sind, ist das nicht immer möglich. Und das heißt:

Stirbt ein Patient, war das – so schwer dies auch zu akzeptieren ist –

oft eben der Lauf der Dinge, das Ende des Lebens. Und man kann auch

dann den Ärztinnen, den Ärzten, dem Gesundheitspersonal dankbar

dafür sein, dass sie alles versucht haben. Der Tod ist nicht zwangsläufig

schuldhaft, vielmehr war und wird es immer sein, dass nicht jeder Kranke

geheilt werden oder gesunden kann.

Ich hoffe deshalb sehr, dass die Anerkennung für all jene, die

sich im Gesundheitsbereich engagieren, nach Corona nicht wieder

vergessen wird. Und ich hoffe weit darüber hinaus, dass das Zusammengehörigkeitsgefühl

und die selbstlose Hilfsbereitschaft, die wir in

dieser Zeit rundum erfahren haben, auch in die Zeit danach hinübergerettet

werden. Nur dann, denke ich, sind die Zeiten, die kommen,

auch wirklich bessere Zeiten. Gute Zeiten.

MEINE GEDANKEN DAZU

#MITDENKSTADT

ANERKENNUNG UND HILFSBEREITSCHAFT

AUCH NACH CORONA


WAS NEHMEN WIR MIT …

… FÜR

UNSER

MIT-

EINANDER?


LEZIONI...

COSA PORTIAMO AVANTI …

...PER

LA

SOCIETÀ

Georg Kaser

Robert Asam

Claudio Ansaloni

Paolo Valente

Christa Ladurner

Marcella Pirrone


WAS IST ALLES

MÖGLICH,

WENN NICHTS

MEHR GEHT?

Georg Kaser

Glaziologe und Klimaforscher


39

Ein Virus hat uns überrumpelt, in Meran und auf der ganzen Welt.

Und dann war urplötzlich alles anders. Regierende Politiker haben sich

auf wissenschaftliche Ratschläge verlassen und klare Entscheidungen

getroffen, Oppositionspolitiker*innen die parlamentarische Kontrolle

eingefordert, Wirtschaftstreibende trotz der Sorge ums Überleben ihrer

Betriebe eingesehen, dass es so nicht mehr lange hätte weiter gehen

können. Viele Menschen haben entdeckt, wie sich in den letzten

Jahrzehnten Werte und Wertigkeiten verschoben hatten und was alles

möglich ist, wenn plötzlich nichts mehr geht.

HABEN UNSEREN AUGEN UND OHREN

NICHT GETRAUT

Wir Klimaforscher haben erfahren, dass es urplötzlich möglich ist, dass

Entscheidungsträger auf Wissenschaftler hören und ihre Entscheidungen

danach ausrichten. Wir haben unseren Augen und Ohren nicht getraut.

Dabei ist unser Wissen um das Klimasystem und seinen dramatischen

Wandel rund 120 Jahre seit den ersten Berechnungen unendlich viel

fundierter als das der Virologen und Epidemiologen, die das neuartige

Virus letzten Herbst noch gar nicht gekannt hatten.

Die tauben Ohren wären auch weiterhin genauso nicht schlimm

wie die offenen Ohren mit den Händen im Schoß, wenn der Klimawandel

sich nicht zu einem enorm viel bedrohlicheren Problem

entwickelt hätte, als es COVID-19 ist. Irgendwo zwischen der

heutigen globalen Mitteltemperatur knapp höher als 1°C über dem

vorindustriellen Wert und +2°C wird unser Klimasystem unkon-

COVID-19 ZEIGT: DIE WELT KANN

AUF WISSENSCHAFT HÖREN.


40

trollierbar werden, werden sich die in der Mehrzahl bedrohlichen

Veränderungen nicht mehr stabilisieren lassen und ein großer Teil

der Weltbevölkerung wird seine Lebensgrundlage verlieren. Der

Weg, um das schon stark erwärmte Klima anhaltend zu stabilisieren,

fordert eine Reduktion der menschgemachten Emission von Treibhausgasen,

allen voran des Kohlendioxids, um mehr als die Hälfte

bis 2030 und praktisch auf null in den folgenden zwei Jahrzehnten.

ES WÄRE SO EINFACH,

DAS SCHLIMMSTE

ABZUWENDEN.

Bis 2030 haben wir rund 115 Monate und mit jedem verlorenen

Monat wird die Kurve der notwendigen CO 2 -Abnahme mehr und

mehr zur Sturzbahn und schnell ist die allerletzte Chance vorbei, an

der Klimakatastrophe vorbei zu schrammen. Dabei wäre es so einfach,

das Schlimmste abzuwenden. Unsere völlig überhitzte Gesellschaft

abkühlen und nie mehr so aufpeitschen lassen und den fast schon

zertrümmerten Hausverstand zusammenzustücken, wie wir das in den

letzten Wochen vielfach begonnen haben zu tun. Den Wohlstand gerade

so weit erstreben, wie er zum Wohlergehen notwendig ist, Ressourcen

nicht verbrauchen, sondern (wieder-)verwenden, in allen Bereichen

des gesellschaftlichen Tuns ökologisch und damit auch ökonomisch

und dem Gemeinwohl dienlich nachhaltig sein, nicht nachhaltigen

Ressourcenverbrauch kosten- und folgekostenwahr bepreisen und mit

dem eingehenden Geld für soziale Gerechtigkeit sorgen.

Meran? Herauskommen würde ein Meran, in dem sich seine Bürger

wohl befinden (fast) ohne Luft-, Lärm- und Lichtverschmutzung, ohne Gift

in der Umwelt, ohne getrieben zu sein, mit Gästen, die den Urlaub schon

im heimischen Bahnhof beginnen und ihn als Erholung erleben und

nicht als hektischen Wochenendkonsum. Und, und, und …

WAS, WENN WIR ALLES TUN,

UM DIE KLIMAKATASTROPHE ABZUWENDEN?


41

Natürlich ist das eine romantische Träumerei, aber nicht übel, oder?

Vor allem, wenn wir der sonst einzigen Alternative ins Auge sehen:

Ein schnelles Wieder-in-die-Gänge-Kommen, ein schnelles Aufholen

und dann Weiterwachsen des Wohlstands, diesen schnell zu

konsumieren, denn zum Genießen wird wieder niemand mehr die

Zeit haben. Das alles verbunden mit weiter steigenden Treibhausemissionen,

Ressourcenverbrauch und ökologischen Dauerschäden.

In den immer stärker werdenden Hitzeperioden werden wir stöhnen

lernen, gegen die Dürreperioden werden wir schon technische

Lösungen finden, dabei wieder viel Treibhausgase emittieren, vor den

zunehmenden Extremereignissen werden wir uns schon wegducken,

wie das der Vogel Strauß macht, ebenso wie vor den immer mehr Toten

im Mittelmeer, den immer volleren Lagern an den EU-Außengrenzen

oder dem großen Sterben vor Ort, wo die Leute nicht mehr sein können.

Ein grausiger Alptraum, oder? Mir würde Meran in meinen romantischen

Träumen besser gefallen. Ich würde es ihm gönnen. Meran ist ein

zu kleines Rad in der Wahnsinnsmaschine? Es gibt kein zu kleines Rad.

Auch das kleinste kann eine noch so große Maschine einbremsen.

MEINE GEDANKEN DAZU

#MITDENKSTADT

EINE ALTERNATIVE ZUM

GRENZENLOSEN WEITERWACHSEN


SOFORT

ODER ERST

SPÄTER?

DANACH HALT.

Robert Asam

Journalist


43

Eigentlich sollte ich über Meran schreiben und über die Medien. So hat

es sich Paul jedenfalls vorgestellt. Wie kann Meran aus dieser Krise

lernen, vielleicht sogar davon profitieren, und welche Rolle könnten

die Medien dabei spielen? Meran soll DANACH nicht wieder in alte

Muster verfallen. Einverstanden. Aber wo ansetzen? Natürlich weiß ich,

dass uns stärker macht, was uns nicht umbringt, dass es keinen Schaden

ohne Nutzen gibt, aber wollen wir solche Floskeln jenen erzählen,

denen die Krise erst DANACH, also nach der Krise, um die Ohren

fliegt? Meran lebenswerter machen, schön und gut, aber darf ich daran

erinnern, was Macheath in Bert Brechts „Dreigroschenoper“ singt?

„Erst kommt das Fressen, dann kommt die Moral.“

ERST KOMMT DAS FRESSEN, DANN DIE MORAL.

Wir werden als Gemeinschaft in Meran nicht umhinkommen, bei den

Schwächsten anzufangen, wenn die Stadt nach der Krise eine andere sein

soll als vorher. Wenn es gelingt, Lebensumstände zu verbessern, alle

mitzuziehen, überzeugend zu argumentieren, dass entschieden

und gehandelt wird zum Vorteil aller, und der moralische Aspekt dieser

Entscheidungen und Handlungen ein wichtiges Kriterium sein wird,

ja dann, vielleicht verändert sich etwas in der Stadt und in den Köpfen

ihrer Bürger*innen. Verzeihung, aber man kommt leicht ins Philosophieren

bei diesem Thema.

Auf schnellen Konsens hoffen sollten wir nicht. Es geht um Freiheitsrechte,

um den Schutz der Gesundheit, um wirtschaftliche Interessen,

um wirtschaftliches Überleben, um Lebensgewohnheiten und

Lebensqualität, auch um Glaubensfragen. Das war jetzt eine willkür-

MORAL ALS LEITLINIE

VON ENTSCHEIDEN UND HANDELN


44

liche Auflistung. Wer will, kann Prioritäten setzen und die Reihenfolge

ändern. Ich bin sicher, Sie ändern einiges. Wir können es uns

auch einfach machen und alles auf eine Frage reduzieren: Möchten Sie

wieder tun und lassen, was Sie wollen, Hauptsache, es dient dem eigenen

Wohlergehen? Wir hätten den Konsens, aber das „Meran DANACH“

würde sich erübrigen, und das ist ja nicht der Sinn der Sache.

MERAN MUSS SOLIDARISCH BLEIBEN,

KREATIV UND RESPEKTVOLL.

„Meran DANACH“ ist ein schönes Schlagwort, weil es anregt, darüber

nachzudenken, ob diese unsere Stadt Lehren aus der Krise ziehen

und sich zum Besseren verändern sollte. Auch dafür wird es sicher

Zustimmung geben. Bei den Rezepten wird es dann schon schwieriger.

Und dann sagt plötzlich jemand: Das liegt nicht in unserer Zuständigkeit?

Schade. Gerade da möchte ich nämlich ansetzen. Was haben

wir geklatscht und die Corona-Helden*innen gefeiert: Ärzte, Pflegepersonal,

Krankenschwestern, die Frauen und Männer, die in den

Supermärkten an den Kassen gesessen sind, sogar das Reinigungspersonal

wurde plötzlich in den Rang „systemrelevanter Berufe“

erhoben. Beifall vom Balkon schön und gut, aber jetzt wäre es Zeit

für mehr Geld und bessere Arbeitsbedingungen. Sollte jemand

dafür zuständig sein, bitte melden! Alle anderen sollten wenigstens

solidarisch bleiben, so wie vorher auf den Balkonen. Und mediale

Unterstützung für dieses Anliegen erwarte ich mir auch DANACH.

Ja, aber was ist jetzt mit Meran? Ich hoffe sehr, dass wir auch als

Gemeinschaft in Meran solidarisch bleiben, kreativ und respektvoll,

und dass wir ein ganz kleines bisschen zufriedener werden. Kreativ,

wenn es darum geht, neue Ideen zu entwickeln für die Gemeinschaft,

auch in der „neuen Normalität“ respektvoll jenen gegenüber bleiben,

denen wir Beifall geklatscht haben; zufriedener, weil – Achtung

WOHLERGEHEN MIT NEUER

SOLIDARITÄT UND GANZ NEUEN HELDEN


45

Plattitüde! – weniger manchmal mehr ist. Mit einer Ausnahme: Mehr

Zeit für uns und für jene, mit denen wir gern Zeit verbringen, dann ja,

mehr davon bitte.

Ob wir in Meran (und nicht nur in Meran) so sein werden, wie

wir vielleicht gerne sein möchten, nämlich gut und rücksichtsvoll,

vernünftig und zum Verzicht bereit (und ich meine jetzt nicht den

Verzicht auf Schokolade) wer weiß das schon zu einem Zeitpunkt,

an dem die sozialen und wirtschaftlichen Folgen der (Corona-)Krise

nicht absehbar sind. Aber sich darum bemühen, es versuchen, das ist

es allemal wert. Vielleicht setzen wir uns ab und zu an einen Tisch und

reden miteinander, diskutieren und streiten. Wenn nötig mit Mundschutz

und im Abstand von drei Metern. Stellen wir einen Wunschkatalog

zusammen. Träumen wir ein bisschen, ohne das Machbare aus den

Augen zu verlieren. Ach ja, die Medien, ohne die geht es nicht.

Schreibt und berichtet darüber, liebe Journalistenkolleg*innen,

über den Versuch in Meran, dieser Krise etwas Positives abgewinnen

zu können. Schreibt, berichtet, begleitet, fragt nach – was dabei

herauskommt, kommt heraus.

Bevor wir aber beginnen, sollten wir uns in einem Punkt einig sein:

Wann ist eigentlich DANACH?

MEINE GEDANKEN DAZU

#MITDENKSTADT

DAS DANACH BEGINNT

MIT DEM GESPRÄCH


LA

SOLITUDINE

CI

ASPETTA

Claudio Ansaloni

Responsabile dell’Area Bambini e Giovani di

“La Strada – Der Weg”


47

È tutto così improvvisamente strano, artificiale. Sembra che nell’aria,

oltre a questo maledetto virus, stia circolando anche qualcosa che

rallenta i pensieri, che disturba la vista. Mettiti la mascherina ora …!!

Ho pensato centinaia di volte in questi giorni che cosa vorrei

trattenere nella memoria di questo strano sogno. Penso alle divisioni

che questa esperienza ha enfatizzato, confini di stato, di regione, di

comune, zone rosse, gialle… posti di blocco, controlli, autorizzazioni.

Ma anche paradossalmente la sensazione di essere in un unico

continente, tutti insieme, dove paura, attesa, speranza ed angoscia non

conoscono confini. Forse la vera globalizzazione è stata quella delle

emozioni. Ci siamo mai sentiti così umanità? Fragile umanità.

TROPPI VIVONO ORMAI

SUL FILO DI UN RASOIO.

Speriamo e continuiamo a dirci però che come in una qualsiasi esperienza

questa ci porterà anche a cambiamenti che possiamo immaginare

positivi, a individuare e percorrere nuove strategie per risolvere quei

problemi sui quali dibattiamo da anni senza riuscire a metterci d’accordo.

Il nostro rapporto con la terra, l’ambiente; quella maledetta forbice

economica che si sta allargando all’inverosimile e oltre ogni lecita

giustificazione e che divide le società e le risorse sempre più scarse.

Troppi vivono ormai sul filo di un rasoio.

Il valore dato o ripreso a professioni e competenze ormai da

tempo impoverite, perché non sviluppano profitti, credevamo.

Infermieri/e e medici, cassiere/i ed operatori ecologici, operatori nei

centri anziani, gli addetti alle consegne a domicilio, solo per fare

qualche esempio. Quanto ci manca il/la barista, il cameriere. Ora li

amiamo più di un ingegnere.

NUOVE STRATEGIE

PER RISOLVERE VECCHI PROBLEMI


48

L’IDEA DI UNA DIVERSA SOLIDARIETÀ

Forse l’idea di una diversa solidarietà. Abbiamo dovuto subire un trauma

generazionale; fortunatamente questa pandemia ha sfiorato solamente

i giovani ma ha colpito pesantemente gli anziani, i vecchi, la nostra

memoria generazionale. Se ne sono andati in tanti, in poco tempo.

Ho visto la resilienza dei più giovani, che sono riusciti a sostenere un

regime che avremmo pensato insostenibile ad un adolescente. Molti

giovani si sono proposti come volontari, hanno attivato supporto ad

anziani, si sono resi disponibili con gli strumenti che fanno parte della

loro generazione. Ma l’emozione, il pensiero che vorrei riuscire meglio

a rielaborare, nel prossimo futuro, è il nostro rapporto con la solitudine,

il ritiro sociale.

Ho guardato, come tanti di voi, mia madre da dietro un vetro.

Molti di noi hanno dovuto interrompere le visite ai propri cari nelle

case di cura, per anziani, negli ospedali. Per fortuna molti di loro

avevano al loro fianco un operatore che garantiva magari anche solo

un sorriso o un saluto.

La solitudine. Nel mese di marzo avrei dovuto iniziare una

ricerca sul fenomeno del “ritiro sociale” in adolescenza. Hikikomori,

letteralmente “stare a distanza, ritirarsi”, è uno dei termini per

specificarne una particolare forma. Invisibili. Questo è un fenomeno

in aumento in quasi tutte le società moderne, complesse. Ragazzi che

spariscono, per un tempo indefinito, dal mondo. Spesso nessuno li

reclama. Anche agli stessi genitori è difficile capire che quello che

all’inizio può sembrare un momentaneo isolamento si sta trasformando

in un’anoressia sociale.

La ricerca si è fermata. Il target principale erano le scuole medie

e superiori, le famiglie. Le scuole sono state chiuse per la prima volta

nel dopoguerra, e improvvisamente tutti noi abbiamo avuto contatto

ed esperienza con il “ritiro sociale”, con la distanza sociale. In molteplici

forme. Mi sono chiesto che cosa provassero ora gli Hikikomori: si

IL RITIRO SOCIALE:

VOLONTARIO O FORZATO?


49

sentiranno ancora più soli ed isolati? O il fatto che noi tutti ci si sia

isolati li pone in una dimensione nuova, visto che loro si muovono

da tempo in una esperienza che noi non abbiamo?

Il collegamento va subito a tutti quegli anziani che, in una città

“antica” come la nostra, vivono quotidianamente la loro solitudine

in appartamenti di fianco ai nostri. Quando la solitudine è subita

da un vincolo esteriore o interiore, ci priva di quel rapporto essenziale

con l’altro che nutre il senso stesso della nostra esistenza. Questo

vorrei ricordare.

Che la solitudine ci aspetta. Che forse possiamo fare meglio verso

quello strano ragazzo che sparisce nel suo appartamento e ne riemerge

raramente, che fa fatica a salutarci, che non vediamo più a scuola.

Forse ha innanzitutto bisogno di un nostro segnale, uno e poi ancora

uno, così come quel vecchio un po’ antipatico dell’ultimo piano, che

forse è così antipatico perché come tanti ho smesso di salutarlo da tempo.

Queste non sono soluzioni. Ma credo che dovremmo insieme ragionare

come costruire un diverso approccio collettivo alla solitudine che sta

permeando la nostra società. Dovremmo impegnarci in piccole azioni

collettive e individuali per arginare questo male. Molti già lo fanno.

Possiamo credere di essere una comunità senza renderci conto

di quante persone lasciamo indietro? Stiamo sperimentando su di noi

in diretta che questo è un destino comune.

CHE NE PENSO IO?

#CITTAPENSANTE

UN DIVERSO APPROCCIO COLLETTIVO

ALLA SOLITUDINE


MERANO

PER UN’EUROPA

SOLIDALE

Paolo Bill Valente

Giornalista e scrittore


51

Partirò da lontano. 184 anni fa. Agosto 1836. Primo caso di contagio,

nel Burgraviato, del morbo che per anni tenne in scacco l’Europa.

Partito dall’India nel 1817, nel 1823 si arrestò sul mar Caspio. Nel 1830

arrivò a Vienna, in Germania e in Polonia, due anni dopo in Inghilterra

e poi in Francia da dove, attraverso la Liguria, nel 1835 penetrò in

Italia. Dato il luogo di origine, la malattia fu detta “colera orientale”.

La diffusione del bacillo ebbe cause sociali ed economiche. Fu favorita

da condizioni igieniche precarie, conseguenza della politica coloniale

britannica in India. Il vibrione viaggiò verso Occidente grazie allo

sviluppo di quel sistema dei trasporti via mare e via terra, che incentivò

il commercio internazionale. Trovò terreno fertile nelle periferie

disagiate, createsi a seguito della prima rivoluzione industriale.

Una piccola globalizzazione ante litteram, insomma, dalle dinamiche

non troppo diverse rispetto a quelle che hanno contrassegnato la diffusione

di Covid-19.

LA DIFFUSIONE DEL COLERA: UNA PICCOLA

GLOBALIZZAZIONE ANTE LITTERAM

Nel luglio del 1836 il colera si diffuse in Lombardia e di lì nel Veneto

e in Trentino. Il 12 luglio giunsero a Merano i profughi della bassa

valle dell’Adige. Raccontarono dei casi di colera registrati ad Ala, Riva,

Trento e Tione. Il panico si propagò a macchia d’olio. Quando il 17

luglio bussarono alle porte della città altri 14 profughi, provenienti dai

I PARALLELI

TRA COLERA E COVID 19


52

villaggi del Tirolo meridionale, la tensione salì alle stelle. Pochi giorni

dopo si apprese che la malattia aveva raggiunto Salorno e Santa Maria

in val Monastero. Merano era stretta nella morsa. Il colera colpì in

agosto. A Lagundo, dove in pochi giorni morirono 50 persone, poi a

Cermes, a Marlengo, a Maia. Per non abbattere il morale della gente

fu vietato di suonare la campane a morto più di due volte al giorno.

Alla fine di settembre del 1836, quando il morbo abbandonò la zona,

a Merano si contarono 34 morti, 114 a Lagundo, altrettanti a Maia,

un centinaio a Lana.

UNA CRISI CHE PROPONE NUOVI,

PIÙ LARGHI ORIZZONTI

Il cronista benedettino Beda Weber racconta di Johann Huber, medico

personale della principessa Mathilde von Schwarzenberg, che da

qualche tempo si era stabilita in città. Huber è il prototipo del volontario.

Nei mesi del colera fu disponibile a ogni ora per i malati che

ebbero bisogno delle sue cure. Li visitò nelle loro case senza timore

del contagio. Non si limitò a questo. A quelli più poveri lasciò aiuti

in denaro. Il dottore, racconta Weber, fu per questo insignito della

cittadinanza onoraria dal borgomastro Valentin Haller. L’anno dopo

la tragica epidemia proprio Johann Huber diede alle stampe l’opuscolo

dal titolo „Über die Stadt Meran in Tirol, ihre Umgebung und ihr Klima“,

che fu di sprone – unito alle visioni del sindaco Haller – allo sviluppo

di Merano come luogo di cura di fama europea.

Prima di lasciare il 1836 per tornare al 2020, mettiamo insieme i

pezzi della storia. Un fenomeno epidemico di scala mondiale con cause

e conseguenze sul piano dell’economia, della società, delle migrazioni

e della comunicazione. Una crisi pesante che è occasione di impegno

sociale e di sviluppo di una cultura solidale. Una crisi che genera idee,

che rilancia relazioni e che propone nuovi, più larghi orizzonti.

1836 E 2020:

PANDEMIA, CRISI E UN RILANCIO


53

LA VOCAZIONE DI MERANO?

PRENDERSI CURA DELLE PERSONE

Ma tutto questo è “la crisi” che lo fa? O non sono forse donne e uomini

attenti a riconoscere i segni dei tempi, a interpretarli, a guardare

lontano, a rimboccarsi le maniche e a riprendere il cammino?

Merano, dopo secoli di dimenticanza e insignificanza, era rinata

dopo il colera, diventando “luogo di cura”. La Merano di oggi può

riscoprire questa sua vocazione a “prendersi cura” delle persone. Non

solo di quelle che portano euro e rubli, ma anche di quelle che uniscono

cultura e umanità. A Merano, durante la crisi 2020, si sono sviluppate

reti di solidarietà sociale. Sarebbe bello che nell’antica capitale del

Tirolo si creasse un luogo di studio e ricerca (una facoltà universitaria?)

sull’Europa: solidale, interculturale, plurilinguistica, aperta al mondo.

Un’Europa capace di svilupparsi nella prospettiva di uno stato sociale

in grado di attuare politiche sostenibili e propagabili (come un virus

buono) a livello planetario.

CHE NE PENSO IO?

#CITTAPENSANTE

POLITICHE SOSTENIBILI E PROPAGABILI:

COME UN VIRUS BUONO


ELTERN UND

KINDER FRAGEN:

HABT IHR

AUCH AN UNS

GEDACHT?

Christa Ladurner

Soziologin, Koordinatorin im Forum Prävention Familie

und Sprecherin der Allianz für Familie


55

In Phase eins der Corona Krise lag der politische Fokus auf gesundheitsbezogenen

Maßnahmen, wirtschaftlichen Fragen, Abfederungsmechanismen

im Bereich der Arbeit. Kinder und Familien hatte man

dabei kaum im Blick. Sehr wohl wurde den Eltern aber ein umfangreiches

und anstrengendes Programm zugemutet; ein Balanceakt

zwischen Homeworking, Homeschooling, Haushalt, Kinderbetreuung

und Pflege von Angehörigen. Besonders schwer hatten es Alleinerziehende,

Familien, in denen ein Mitglied mit Beeinträchtigung

oder psychischer Erkrankung versorgt werden musste, Familien, in

denen Krisen und Konflikte den Alltag bestimmten. Es kam immer

wieder zu Überlastung und Überforderung. Bei Kindern und

Jugendlichen hingegen wog der Mangel an sozialen Kontakten und

Bewegung besonders schwer.

JENE FÖRDERN,

DIE UNSERE ZUKUNFT GROSSZIEHEN

Gezwungenermaßen haben wir für geraume Zeit gesellschaftliche

Einschränkungen akzeptiert, jetzt ist es aber unabdingbar, die Zukunft,

das Wohlbefinden unserer Kinder und die psychische Gesundheit der

Eltern wieder in den Vordergrund zu rücken. Ein Leitprinzip sollte

nun die Wertschätzung und Förderung jener werden, die zu Hause oder in

Einrichtungen unsere Zukunft großziehen.

Klar wurde auch, wie wertvoll die familienergänzende Kinderbetreuung

ist. Sie ermöglicht es, Familie und Beruf zu vereinbaren, ein

WOHLBEFINDEN DER KINDER UND

PSYCHISCHE GESUNDHEIT DER ELTERN


56

Thema, das mit der Wiederaufnahme der Arbeit für die Eltern zentral

wird. Ich verfolge seit Jahren die prekäre Situation in der Kleinkindbetreuung.

Kinderbetreuerinnen befinden sich mit den sogenannten

Badanti am unteren Ende der Lohnskala und jede Verhandlung um

Besserstellung ist schleppend. Hier braucht es umgehend bessere

Finanzierungen und höhere Investitionen durch die öffentliche Hand.

Zudem brauchen wir jetzt eine solidarische und respektvolle Debatte

über nötige Veränderungen, wir sollten gemeinsam nach kreativen und

wohl auch unorthodoxen Lösungen suchen. Ein besonders positives

Beispiel gaben in Meran Jugend- und Sozialarbeiterinnen, die mit

vollem Einsatz die Lebensmittelausgabe mitgestaltet haben. Warum

nicht gewohnte Pfade verlassen und in anderen Feldern aktiv werden?

Sich selbst einbringen jenseits der beruflichen Kompetenzen, vorgefertigte

Muster überschreiten. Da muss Politik Freiräume schaffen und bürokratische

Hindernisse aus dem Weg räumen.

ZWISCHENMENSCHLICHE

SOLIDARITÄT

Was in der Arbeitswelt vor der Krise kaum möglich schien, wurde

innerhalb kürzester Zeit ein bewährtes Modell. Die Telearbeit hat uns

gezeigt, dass sie anwendbarer und problemloser umzusetzen ist, als

man dachte. Arbeitgeber unterlagen vor Corona vielfach der Annahme,

dass die Anwesenheit am Arbeitsplatz ein Kriterium für gute Mitarbeit

sei. Jetzt gibt es eine neue Chance für Väter und Mütter, denn wir

haben gelernt, wie es funktionieren kann. Wir sollten die Arbeitsplätze

künftig in einer Kombination zwischen Präsenz und Telearbeit denken,

dann würden wahrscheinlich auch weniger Eltern kündigen müssen.

Im Hinblick auf Familien mit Kindern brauchen wir wieder

mehr zwischenmenschliche Solidarität. Familienfreundlichkeit muss

in den Stadteilen eine große Rolle spielen. Diese sind geprägt von

TELEARBEIT UND MEHR

ZWISCHENMENSCHLICHE SOLIDARITÄT


57

gegenseitiger Hilfe, persönlichem Engagement, gemeinsam gestalteten

Flächen. Die Bewohner sollten sich einer Gemeinschaft zugehörig

fühlen, die sich für das gute Aufwachsen der Kinder zuständig und

verantwortlich fühlt.

Wie wichtig Kindergärten und Schulen sind, wurde erst durch

deren Schließung klar. Sie sind zentrale Orte der Begegnung und

des sozialen Lernens. Ich träume von einer Erweiterung unserer Bildungseinrichtungen.

Im Corona-Sommer werden private Vereine, Verbände

und Organisationen gemeinsam mit freiwilligen Kindergärtnerinnen

und Lehrpersonen die Sommerangebote durchführen. Dies hat es

so noch nie gegeben. Diese Zusammenarbeit könnte der Beginn einer

weiteren Veränderung sein, einer Öffnung unserer Schulen, und der

Beginn eines strukturierten Zusammenwirkens von Jugendarbeit,

Sportvereinen, kulturellen Angeboten und Gemeinden.

Schlussendlich: Wir brauchen Verhandlungs- und Gestaltungstische an,

denen auch die Stimmen der Kinder und der Eltern gehört werden.

Gute Lösungen könnten so greifbar werden.

MEINE GEDANKEN DAZU

#MITDENKSTADT

DIE STIMMEN DER KINDER

UND ELTERN HÖREN


UN FUTURO

DIVERSO?

DONNE

COMPETENTI

NELLA CABINA

DI REGIA

Marcella Pirrone

Avvocata e attivista femminista


59

Ringrazio di poter partecipare ad una “visione corale” di un post-

Covid-19 per la città di Merano con un mio piccolo contributo che non

può che partire dalla mia esperienza di questo periodo. Esperienza

contrassegnata da una condivisione molto forte con altre donne cui mi

lega la pratica politica femminista della relazione tra donne, fisicamente

vicine o lontane, da Merano/Bolzano al mondo, idealmente molto unite

in una lettura delle nostre vite che come non mai ho sentito davvero

“globale” e arricchente.

RESPONSABILITÀ

PER IL BENESSERE DI TUTTE/I

Partendo da Merano, penso alle tante donne che con la loro intelligenza

e il loro impegno, la capacità di pensiero libero hanno sempre dato

molto a questa città, si sono sentite responsabili per la comunità,

promuovendo una visione contemporanea e aperta, con una cultura

dell’inclusione e della appartenenza in senso ampio. Queste donne che

ho visto portare – ancora e anche in questo periodo – una grande parte

della responsabilità tra le cosiddette “mura domestiche” per il benessere

di tutte/i, per garantire con gran fatica a tutte/i che la vita continuasse

il più possibile come prima e che hanno continuato come prima e

più di prima a prendersi cura – privata e pubblica – di chi ne ha bisogno.

Queste donne che hanno saputo nella vita reale di tutti i giorni di questa

crisi dare risposte concrete e tempestive e una visione d’insieme e costruttiva.

IL RUOLO DELLE DONNE

DURANTE LA CRISI


60

Queste donne che – assieme a tante donne del mondo – in questa crisi

hanno visto restringersi giorno per giorno le loro faticose conquiste

di libertà, i loro spazi materiali di autonomia e di sicurezza economica,

il loro lavoro; e che soprattutto vedono ipotecato un futuro sicuro ed

indipendente e di libertà femminile in quel prevedibile tentativo

da parte di un sistema economico e politico patriarcale di “sfruttare”

l’inevitabile crisi economica conseguente alla pandemia per

rimettere in questione le diverse conquiste dei diritti delle donne,

cercando di escluderle da tutto ciò che è la vita pubblica (e l’economia)

che conta.

DARE VALORE E SPAZIO AD UNA SOCIETÀ

DAVVERO EGUALITARIA

Merano non può e non deve permettersi di seguire questa strada, deve

condividere ogni pensiero di futuro e spazio pubblico con le proprie

cittadine, consapevolmente competenti e dalle incommensurabili

risorse. Merano può cogliere questa occasione e avere il coraggio di

scandagliare le tante contraddizioni, i nodi irrisolti, le false promesse

di uguaglianza della nostra società che il Covid-19 ha messo a nudo

con inesorabile virulenza.

Le cittadine e i cittadini di Merano devono potersi aspettare una

città che con i suoi luoghi di pensiero e di pratica sociale e politica riesca

a superare i “vecchi” schemi dai ruoli stereotipati tra uomo e donna, che

riesca a dare valore e spazio ad una società davvero egualitaria, di pari

chance ed opportunità per tutte/i nel senso più alto della tradizione

democratica e di una cultura di diritti umani per tutte le persone.

Merano può e deve raccogliere questa sfida e non è necessario

“inventarsi” chissà quali nuovi strumenti. Il Consiglio comunale ha,

infatti, in data 12.2.2020 approvato all’unanimità il Piano d’azione

per l’Uguaglianza tra donne e uomini 2020-2024 con importanti e

NON SOLO VISIONI,

MA UN PIANO D‘AZIONE


61

lungimiranti azioni. Per costruire davvero un futuro diverso basta

includere donne competenti nella cabina di regia, non solo politica, ma

anche negli ambiti più diversi del cambiamento necessario; basta vigilare

(con i noti meccanismi di monitoraggio sui risultati) che la prospettiva

di genere sia alla base di ogni azione/decisione della politica; basta

coltivare una cultura del dialogo e dell’ascolto dei diversi bisogni della

ricca e variegata società civile che si impegna per la propria città.

USCIRE BENE DA QUESTA CRISI È POSSIBILE.

Uscire bene da questa crisi è possibile. Merano ha tutti i presupposti

e le potenzialità per costruire una società che promuova l’intelligenza

collettiva e una comunità in comunicazione con tutte/i, inclusiva,

responsabile solidalmente, aperta ad un ascolto delle diverse voci che

coralmente permettono di creare un luogo capace di affrontare ogni

possibile futuro.

CHE NE PENSO IO?

#CITTAPENSANTE

DONNE COMPETENTI

NELLA CABINA DI REGIA


LEZIONI...

…PER

IL MONDO

DELL’

ECONOMIA

E DEL

LAVORO


WAS NEHMEN WIR MIT …

… FÜR

UNSERE

WIRT-

SCHAFTS-

UND

ARBEITS-

WELT?

Barbara Siebenförcher

Tony Tschenett

Reinhard Verdorfer

Florian Ellmenreich

Stefano Ciurnelli


DAS

PRIVILEG

DES

ARBEITEN-

DÜRFENS

Barbara Siebenförcher

Unternehmerin, Spezialitätenmetzgerei

G. Siebenförcher


65

Ich muss schon sagen, es hat mich am Anfang dieser sogenannten

„Corona-Zeit“ ganz schön durchgebeutelt. Nichts war mehr, wie es

einmal war, alles auf den Kopf gestellt. Und so viele Fragen, die auf

einen zustürmen – dürfen wir offen lassen? – kommen Kunden? –

Nein, sie dürfen nicht in die Stadt, was tun? – Das Lager ist voll

mit Ware (mit kurzer Haltbarkeit), ein großer Teil unserer Kunden

in der Hotellerie aber geschlossen, was tun? – Da war der Kopf

schon manchmal recht voll.

HABT IHR ARBEIT FÜR MICH?

Wir sind Lebensmittelproduzenten und -verkäufer und dadurch in

der glücklichen Lage, systemrelevant zu sein und arbeiten zu dürfen.

Genau dieses „Arbeiten Dürfen“ war mir früher schon immer wichtig,

aber jetzt umso bewusster. Dieses „Dürfen“ werde ich mir auch in die Zeit

nach Corona mitnehmen. Und ich merke auch einen Wandel bei vielen

Menschen rundherum. Wo es früher noch hieß „ich muss arbeiten“,

kamen jetzt doch einige Anfragen „darf ich kommen, habt ihr Arbeit

für mich, bitte lasst mich nicht noch eine Woche zuhause“. Es wird

immer ein paar schwarze Schafe geben, die den Wert der Arbeit nicht

schätzen und unser in der Verfassung verankertes Recht auf Arbeit

nicht als Recht sondern als Belastung sehen. Aber ich bin mir sicher,

die Mehrzahl in unserem Land denkt da anders, und es wird jetzt sicher

eine Zeit lang auch nicht mehr als selbstverständlich hingenommen,

sondern bewusster gesehen.

ARBEIT IST EIN RECHT

UND KEINE BELASTUNG


66

GROSSE UNSICHERHEITEN UND UMSTELLUNGEN

Trotz unserer glücklichen Lage arbeiten zu dürfen, war es nicht ganz

leicht, auch wir hatten große Unsicherheiten und Umstellungen zu

bewältigen. Wir haben im Geschäft die Öffnungszeiten reduziert

(da die Lauben praktisch leer waren), Zustellungen auch an Privatkunden

organisiert und unsere Mannschaften in allen vier Standorten

(Geschäfte Meran und Brixen, Produktion Untermais und Logistik

Gargazon) geteilt. Jeweils eine Hälfte hat eine Woche gearbeitet und

die nächste Woche war sie zuhause. Es gab sehr viele Änderungen,

sei es in den beiden Mitarbeiter-Mensen wie auch bei den Reinigungsplänen,

und eine Einschulung nach der anderen zu den verschärften

Hygienebestimmungen. Auf die Hygiene haben wir von unserem

Beruf aus schon immer großen Wert gelegt, das ist nichts Neues.

Allerdings: Das Abstand-Halten, das musste erst gelernt werden.

EINE SOLIDARITÄTSWELLE,

DIE ES NOCH NIE GAB

Das Positive in dieser Zeit ist eine Solidaritätswelle, die man sonst so

nicht erlebt hat. Es werden jetzt Berufe als wichtig gesehen, die vorher

eher ein Schattendasein erlebt haben, wie z.B. alle, die im Krankenhaus

arbeiten, die Verkäufer*innen und Kassierer*innen, die jeden Tag für

uns alle da sind, die Müllabfuhr und noch viele mehr. Und auch die

Arbeit der Lehrkräfte bekommt ihren richtigen Stellenwert. Denn wenn

wir jetzt die Kinder zuhause beim Fernunterricht begleiten dürfen,

merkt man am eigenen Leib, was die Pädagogen alles leisten. Sehr

geholfen hat mir in dieser Zeit, dass abends und am Wochenende keine

Sitzungen und Veranstaltungen mehr stattgefunden haben. So konnte

ich bei meiner Familie sein und die Wochenenden waren wirklich eine

Kraftquelle. In unserem wunderschönen Garten ein Buch lesen können,

DAS POSITIVE?

EINE SOLIDARITÄTSWELLE UND

ENDLICH MEHR ZEIT HABEN


67

das hatte ich mir schon lange nicht mehr gegönnt. Sonst hatten auch

wir als Familie teils einen „Freizeit-Stress“, der hausgemacht war.

Jedes Wochenende irgendwo ein Fußballspiel, Schifahren muss auch

sein, Familie besuchen sowieso und dann noch Freunde und sämtliche

Vereine mit den Festen und Aktivitäten nicht zu vergessen. Bitte

nicht falsch verstehen, ich mache das alles gerne, es fehlt mir auch ein

Stück weit. Aber die Sonntage einfach nur einmal zuhause sein, nichts

planen müssen (weil man ja nicht darf ), das hat auch etwas für sich.

Das werde ich mir merken für später – unbedingt zwischendurch

bewusst einbauen!

ALSO, WAS NEHME ICH MIT

AUS DIESER TURBULENTEN ZEIT?

1. Bewusster mit der Zeit umgehen – Was muss an Sitzungen,

Veranstaltungen wirklich sein, wo will ich bewusst überall dabei sein?

Manchmal ist weniger eigentlich viel mehr!

2. Arbeiten dürfen – Arbeit zu haben ist nicht selbstverständlich

und deshalb schätzen wir diesen Wert und pflegen das auch in der

Kommunikation (nicht „Ich muss zur Arbeit“, sondern „Ich gehe zur

Arbeit“ oder auch „Ich darf ins Büro“ oder „Hurra, es ist Montag!“)

MEINE GEDANKEN DAZU

#MITDENKSTADT

BEWUSST MIT DER ZEIT UMGEHEN

UND ARBEITEN DÜRFEN


DAS

SOLLTEN

WIR

MITNEHMEN

Tony Tschenett

Vorsitzender des Autonomen Südtiroler

Gewerkschaftsbundes (ASGB)


69

Immer schneller, höher, weiter. Nach diesem Motto haben viele von

uns gelebt. Unvorbereitet und fast aus heiterem Himmel hat uns eine

Pandemie getroffen, die uns zum Stillstand gezwungen hat. Den Wert

der Arbeit, der Beschäftigung, aber auch der Interaktion untereinander

haben viele erst in dieser Phase des erzwungenen Lockdowns erkannt.

Vielleicht schätzt man zukünftig Dinge, die man als selbstverständlich

empfunden hat, wieder mehr.

WIR HABEN NEUE HELDEN GEFUNDEN

Beeindruckt in dieser Phase der Massenquarantäne hat mich die Solidarität.

Es haben sich Vereine organisiert und für besonders gefährdete

Personen Einkäufe erledigt, damit sich diese nicht dem Virus

exponieren mussten. Krankenpflegern und Weißes-Kreuz-Mitarbeitern

wurden kostenlos Pizzen an die Arbeitsstätte geliefert, um deren

Einsatz für die Gesellschaft zu würdigen. Überhaupt haben wir neue

Helden gefunden im Pflegebereich, im Zivilschutz, im Transportund

Dienstleistungssektor oder im Handel. Deren Einsatz dürfen

wir nicht vergessen und wir müssen diese Berufsbilder zukünftig

aufwerten und besser entlohnen. Konkret hat mich eine Schilderung

einer Person in Meran berührt, die mir erzählt hat, dass sie aufgrund

der Auswirkungen des Stillstands ihre Miete nicht bedienen

konnte und diese solidarisch von einer etwas vermögenderen Person

übernommen wurde. Würden wir diese während des Lockdowns

aufgekeimte Solidarität in die Zeit nach Covid-19 mitnehmen, wäre unser

Miteinander ein besseres.

SOLIDARITÄT, NEUE HELDEN UND

DIE FORDERUNG NACH GERECHTER ENTLOHNUNG


70

VIELE ELTERN SIND BEINAHE VERZWEIFELT.

Die Schließung der Kinderbetreuungseinrichtungen und der Schulen

hat uns aber auch eines gelehrt: nämlich wie wichtig Maßnahmen

zur Vereinbarkeit von Familie und Beruf sind. Viele Eltern sind an

dieser unvorbereiteten Situation, die Kinder zu Hause zu haben,

nebenbei evtl. noch smartworken zu müssen, parallel die Kinder

beim Hausunterricht zu unterstützen und den Haushalt zu führen,

beinahe verzweifelt. Wir müssen die Vereinbarkeit von Familie und

Beruf unbedingt ausbauen und einen Weg finden, eine sichere

Betreuung der Kinder auch dann zu gewährleisten, wenn sich eine

solche Situation wiederholt.

MEETINGS LASSEN SICH

AUCH VIRTUELL ABHALTEN.

Corona und das Aufheben der Reisefreiheit haben uns aber auch gezwungen,

uns neu zu organisieren. Meetings und Konferenzen lassen sich

auch virtuell abhalten. Sicherlich geht damit auch eine Produktivitätssteigerung

einher. Einerseits können Reisekosten eingespart werden,

andererseits ist der Zeitgewinn durch diese neuen Arbeitspraktiken enorm.

Wenn man bedenkt, wie viel Zeit in Zügen und Bahnhöfen, in

Flugzeugen und Flughäfen verschwendet wurde, um schlussendlich

zum selben Resultat zu kommen, welches sich auch virtuell erzielen

lässt, dann bin ich überzeugt davon, dass die virtuelle Kommunikation

Dienstreisen in vielen Situationen zukünftig ablösen wird.

Auch der Fernunterricht hat sich etabliert und die meisten

Lehrkräfte haben sich die größte Mühe gegeben, im Rahmen der

Möglichkeiten, den Schülern die vorgegebenen Lerninhalte zu

vermitteln. Ich will damit nicht sagen, dass der Fernunterricht jemals

den Frontalunterricht ersetzen wird, aber in Sondersituationen,

UNTERSTÜTZUNG VON ELTERN,

VIRTUELLE MEETINGS UND FERNUNTERRICHT


71

wie z.B. länger anhaltender Krankheit eines Schülers, kann man von

den gemachten Erfahrungen durchaus profitieren und diese zielführend

einsetzen, um zu gewährleisten, dass die Lernziele erreicht werden.

SOZIALPARTNERSCHAFT,

WIE MAN SIE SICH WÜNSCHT

Positiv überrascht hat mich die Zusammenarbeit mit Politik und

Wirtschaftsverbänden. Wir haben einander unterstützt, gemeinsam

Dokumente und Richtlinien ausgearbeitet und uns produktiv

miteinander auseinandergesetzt. Ich kann wirklich sagen, es war

Sozialpartnerschaft, wie man sie sich immer wünschen würde. Wenn wir

diese produktive Zusammenarbeit in der Form mit in die Zukunft

nehmen könnten, dann wäre ich wirklich glücklich.

Abschließend möchte ich sagen, dass uns die Covid-19 Krise –

trotz aller Entbehrungen, Ängste und auch Verluste – auch eines

gelehrt hat, nämlich, dass eine Krise auch Anlass dafür sein kann sich

weiterzuentwickeln. Seien es die neuen Arbeitspraktiken, genauso

wie in zwischenmenschlicher Hinsicht. Und diese Weiterentwicklungen

sollten wir auch in die Zukunft mitnehmen.

MEINE GEDANKEN DAZU

#MITDENKSTADT

GELEBTE SOZIALPARTNERSCHAFT

NICHT NUR IN DER KRISE


GEMEINSAM

ZU EINEM

ZUKUNFTS-

FÄHIGEN

MERAN

Reinhard Verdorfer

Geschäftsführer des Bioland Verbandes Südtirol


73

„Gelingt der Sprung in eine Resilienzbewegung hin zu neuen,

sich anpassenden Netzwerken? Oder bleibt nur der Ausweg

in einen alten und dann sicher härteren Wettbewerb?“

Matthias Horx

(Publizist, Trend- und Zukunftsforscher über die Zeit nach Corona)

Das Coronavirus hat die Welt, aber auch Meran, in eine soziale und

wirtschaftliche Ausnahmesituation geführt, die es seit den beiden

Weltkriegen nicht mehr gegeben hat. Der deutsche Sprachforscher

und Coach Joachim Schaffer-Suchomel 1 sieht in der Coronakrise

die Antwort der Gesellschaft auf ein übersteigertes Leistungs- und

Effizienzdenken sowie einen Anspruch auf Gewinnmaximierung,

der unser gesellschaftliches, ökologisches und wirtschaftliches System

aus dem Lot gebracht hat. Das Coronavirus (sprachliche Bedeutung

von Corona: Krone, Kranz, umgangssprachlich „Frohe Runde“)

verordnet allen Menschen eine Zwangspause, über die eigenen Lebensgewohnheiten

nachzudenken und zu entscheiden, was wichtig ist, um

das Wir-Gefühl und die Lebensfreude in Zukunft zu steigern und sich

von dem zu trennen, was in Zukunft nicht mehr gebraucht wird.

Hier zwei Impulse:

1. FORSCHUNG UND DIGITALISIERUNG

Die Coronakrise hat uns gezeigt, wie wichtig die Meinung von

Mediziner/innen und Virolog/innen ist, da wir in dieser für uns neuen

Zeit eine objektive Meinung und eine objektive Führung benötigen. Die

NACHDENKPAUSE DANK CORONA

UND ZWEI IMPULSE


74

Digitalisierung, die anfänglich skeptisch, ja teilweise ablehnend von

manchen Menschen begutachtet wurde, hat durch regelmäßige Videokonferenzen

und Arbeiten am Computer von zu Hause aus einen Rest

von Alltag gebracht. Wir brauchen deshalb eine fächerübergreifende

und nachhaltige Praxisforschung um Themen wie Klimaschutz,

ökonomische Klassenunterschiede, Gesundheit usw. zu lösen. Speziell

am Standort Meran ist bezüglich der Schaffung von Forschungseinrichtungen

noch viel Luft nach oben. Bei der Digitalisierung ist

Meran auf einem guten Punkt, aber auch hier gilt es, proaktiv den Weg

weiter zu gehen und Lösungen für die Bürgerinnen und Bürger durch

die Digitalisierung aufzuzeigen.

2. BIO-NACHHALTIGKEITSREGION

MERANER LAND

Seit den Nachkriegsjahren ist eine Spezialisierung im Gange, die es so

in den Industrieländern, auch in Meran und Südtirol in der Geschichte

noch nie gegeben hat. Diese Entwicklung führte, provokant formuliert,

zu folgendem Ergebnis: Gesellschaft, Landwirtschaft und Tourismus

kennen und brauchen sich in einer globalisierten Welt nicht mehr.

Vielleicht hilft uns die Coronakrise, wieder ein bisschen bodenständiger

zu werden, unsere Nachbarn und Nachbarregionen wieder zu sehen

und schätzen zu lernen?

Wie wäre es beispielsweise mit einer Bio-Nachhaltigkeitsregion

Meraner Land, in der integrierte und biologische Landwirtschaft,

Tourismus und Bürger/innen sich in Wertschätzung begegnen und

den gegenseitigen Austausch ausbauen, sowohl gesellschaftlich als

auch ökonomisch? Die Stadt Meran könnte ein sehr großer Markt

für die Burggräfler Landwirtschaft sein, wenn diese auch von den

Bürger*innen unterstützt wird. Es braucht eine gemeinsame Vision,

einen gemeinsamen Weg und die entsprechende Kommunikation.

DIGITALISIERUNG, NEUE FORSCHUNGSEINRICHTUNGEN

UND EIN FOKUS AUF NACHHALTIGKEIT


75

Aktuelle Trends, wie Klimaschutz, Biodiversität, schonender Umgang mit

natürlichen Ressourcen, Kreislaufdenken usw. könnten gewinn- und

imagesteigernd vermarktet werden. Schlussendlich sollten alle Beteiligten,

Tourismus, Landwirtschaft und Bürger/innen einen Vorteil bei dieser

neuen und krisenfesten Kooperation haben, die Wirtschaftsvertreter

einen ökonomischen, die Bürger vor allem den Vorteil einer

gesteigerten Lebens- und Produktqualität. An der Politik liegt es die

nötigen Rahmenbedingungen zu schaffen. Wenn dann auch noch

ein findiger Regionalmanager/in gefunden wird, sind alle Zutaten für

eine Bio-Nachhaltigkeitsregion Meraner Land beisammen.

1 Joachim Schaffer-Suchomel, 2020: Die Zeit nach Corona, „Krankheit als Weg der

Erkenntnis und Heilung“, www.brainfresh.net

MEINE GEDANKEN DAZU

#MITDENKSTADT

MERAN KÖNNTE (UND SOLLTE)

AKTUELLE TRENDS NUTZEN


HIN ZU

SICHER,

KLUG UND

SANFT

Florian Ellmenreich

Hotelier, Hotel Adria


77

„Der Bevölkerung, die außerhalb des Kurortes ihren Wohnsitz hat, ist

der Zutritt in den Kurort bis auf Weiteres verboten.“ Es war diese

Kundmachung von Bürgermeister Josef Gemaßmer, die mir als erstes

eingefallen ist, als ich mich hingesetzt habe, um diese Gedanken zu

Papier zu bringen. Die Kundmachung stammt aus dem Jahr 1917,

als Meran zur Lazarettstadt geworden war, in der man die ohnehin

knappen Lebensmittel nicht auch noch mit Kurgästen teilen wollte.

Oder konnte.

MERAN 1917:

„DER ZUTRITT IN DEN KURORT IST VERBOTEN.“

Ein – wenn auch nur zeitweiliges – „Tourismusverbot“ ist also nicht neu

in der Geschichte Merans. Und ebenso wenig neu sind die Dellen in der

touristischen Entwicklungskurve der Stadt. Als Robert Koch Ende des

19. Jahrhunderts den Erreger der Tuberkulose entdeckte, entzog er

Meran damit seine Lebensgrundlage als Lungen-Kurort. Auch in den

beiden Weltkriegen kam der Tourismus – Gemaßmers Kundmachung

ist ein beredtes Zeugnis – zum Erliegen und in den 1960er-Jahren

war es die Attentatswelle im Gefolge der Feuernacht, die Touristen

ausbleiben ließ. Selbst in den sonst so goldenen 1970ern hatte Meran

zu kämpfen: Der touristische Appeal der Stadt verblasste immer mehr,

die Touristen wichen in die Orte der Umgebung aus – die Stadt war out,

das Dörfliche en vogue.

MERANS TOURISMUS ENTWICKELT SICH –

MIT PAUSEN.


78

MERAN WURDE MAL FÜR MAL

NEU ERFUNDEN

Gemeinsam ist all diesen historischen Krisen, dass wir Meraner immer

wieder kreative und innovative Persönlichkeiten hatten, die der Stadt

neue Impulse gegeben und sie Mal für Mal neu erfunden haben.

Entgegen kamen ihnen stets die grundlegenden Voraussetzungen,

die in Meran immer schon stimmten und auch immer noch stimmen:

kleine Strukturen, eine solide Bürgerschaft mit umsichtigen Unternehmerfamilien,

die kulturelle Vielfalt, mehrere wirtschaftliche

Standbeine und zudem Verwaltungen, die gut und bedacht gearbeitet

haben und arbeiten.

Das Fundament, auf dem Merans Tourismus ruht, ist demnach

ein solides und es ist dieses solide Fundament, auf dem es auch in

der Nach-Corona-Zeit aufzubauen gilt. Sicher: Derzeit ist es schwierig,

konkrete Entwicklungen für dieses „Danach“ vorherzusagen. Zu

komplex ist die Situation momentan, zu verwirrend und wohl auch

emotional zu überwältigend.

WAS BLEIBT FÜR MERAN

UND WAS BIETET MERAN?

Fakt ist, dass die Wirtschaft in allen Bereichen dem Gesetz von Angebot

und Nachfrage folgt. Daraus ergeben sich die Fragen: Was bleibt für

Meran und was bietet Meran? Für den Tourismus wichtiger ist die Antwort

auf letztere Frage: Meran hat das Potential, auch für neue touristische

Ansprüche gerüstet zu sein. Diese Ansprüche werden sich – nach

der Corona-Krise erst recht – an den aktuellen gesellschaftlichen Megatrends

ausrichten: an Gesundheit, Sicherheit, Kultur, Natur, Klima und

Nachhaltigkeit. Der Tourismushistoriker Hans Heiss hat das Ziel

dieser Entwicklung mit „safe, smart, slow“ beschrieben und „sicher,

„SAFE, SMART, SLOW“

STATT „HÖHER, SCHNELLER, WEITER“


79

klug und sanft“ könnte auch ein Motto sein, nach dem sich Meran in

der Nach-Corona-Ära entwickeln könnte. Und wohl auch muss.

Konkret geht es demnach um ein Zurückfahren der Quantität zugunsten

der Qualität, um ein touristisches Wirtschaften im Einklang mit unserem

Umfeld sowie mit den Meranerinnen und Meranern. Es braucht ein

grundlegendes Umdenken, das in vielen Bereichen Weitblick erfordert

und Veränderungen notwendig macht, die durchaus auch schmerzhaft

sein werden.

Die Stammgäste, die Meran seit Jahren die Treue halten, werden

uns in dieser Phase des Umdenkens und Umstellens ganz sicher helfen.

Und helfen wird uns auch der Umstand, dass der Wunsch nach Urlaub,

der Wunsch zu verreisen auch nach Corona bleiben wird. Verändert

zwar, aber er wird bleiben.

MEINE GEDANKEN DAZU

#MITDENKSTADT

ENTWICKLUNG IM EINKLANG

MIT STADT UND UMWELT


LA MOBILITÀ

IN EPOCA

COVID-19:

UNA SFIDA

SOCIALE,

ECONOMICA E

AMBIENTALE

Stefano Ciurnelli

Ingegnere e esperto di mobilità


81

La mobilità non è un fine, ma un mezzo necessario a reperire beni e

servizi indispensabili, o che riteniamo necessari per la nostra vita (il

lavoro, l’istruzione, i bisogni primari, la cura della persona, lo svago…).

È per questo che la mobilità si configura come uno tra i tanti diritti

inalienabili che l’esercizio della democrazia ha riconosciuto e sancito.

Il problema nasce quando ci veniamo a trovare in situazioni impreviste

ed imprevedibili, come quella in cui l’emergenza COVID-19 ci ha

catapultati. In questi casi si tratta di aprire, come quando si scala una

montagna, una nuova via di cui non si conoscono i passaggi difficili e

che richiede una disponibilità al cambiamento nell’interesse comune.

SMART MOBILITY:

INTELLIGENTE, ELEGANTE… E ANCHE FURBA

In questa logica, il termine ormai inflazionato di Smart Mobilty forse ci

affascina perché ad esso associamo l’idea di una mobilità “veloce” o

“furba”, in cui le regole si allentano e ognuno di noi può fare quello

che vuole. Eppure il vero significato della parola Smart è tutt’altro:

intelligente, abile, brillante, elegante…e anche furba, ma non a danno

di altri quanto, piuttosto, per non essere condizionati nelle nostre scelte

dai luoghi comuni.

Quest’epoca, che ci spinge a ricercare soluzioni di parte o

personalistiche, è il momento ideale per misurare l’essenza dello spirito

LA MOBILITÀ COME DIRITTO

E LA SMART MOBILITY


82

di comunità e la sua resilienza ricercando nuove soluzioni di mobilità:

intelligenti, efficienti, brillanti e, perché no, anche eleganti!

Il percorso è chiaro: i problemi in primo luogo si definiscono

nelle loro diverse dimensioni e, solo dopo averli compresi, si ricerca

la giusta soluzione senza pretendere di applicare “vecchie soluzioni a

nuovi problemi”.

LA MOBILITÀ AL SERVIZIO DELLO

SVILUPPO SOCIALE, ECONOMICO

E AMBIENTALE

Il distanziamento sociale è un dovere civile che interpella la nostra

coscienza per il rispetto che dobbiamo al “prossimo” e da qui dobbiamo

partire. La tutela di uno sviluppo economico accettabile che coinvolga

tutto il sistema produttivo, a partire dalle piccole realtà commerciali,

artigiane, agricole e turistiche, che costituiscono il tessuto produttivo

del Sud Tirolo, è una priorità fondamentale del presente per rilanciare

verso il futuro. La vivibilità della città e la sua salvaguardia dal punto

di vista ambientale chiudono il cerchio, portandoci a considerare

la tutela dell’ambiente in cui viviamo non fine a sé stessa, ma funzionale

a garantire a noi tutti e a chi ci seguirà, di avere le medesime

opportunità di cui abbiamo goduto e, possibilmente, di migliori,

come ciascuno di noi si augura per i propri figli e i propri nipoti.

Sviluppo sociale, economico e ambientale, costituiscono i tre pilastri

dello sviluppo sostenibile e la riorganizzazione della mobilità non può

sottrarsi alla sua funzione di “duttile servizio” a questo processo.

Solo al fine di sollecitare un confronto costruttivo e senza pretesa

di esaustività, di seguito sono delineate alcune iniziative che molte

città europee hanno già da tempo adottato ma che potrebbero rivelarsi

utili anche per l’attuale fase dell’emergenza COVID-19.

LE BASI DEL RILANCIO

DELLA MOBILITÀ


83

IL PUNTO DI PARTENZA

È IL TRAFFICO PEDONALE.

Il distanziamento sociale richiede una più efficiente condivisione

dello spazio stradale in base alle componenti di traffico che, di volta

in volta, è più opportuno agevolare in funzione delle distanze da

percorrere, della vicinanza ai poli da servire, della densità degli esercizi

commerciali al dettaglio etc… Il punto di partenza è, come sempre, il

traffico pedonale (prima o poi siamo tutti pedoni), che va agevolato e

messo in condizioni di sicurezza. Dallo sviluppo del traffico pedonale

dipende anche il futuro sociale ed economico delle nostre città, ed in

particolare dei centri storici e delle centralità di quartiere con il loro

tessuto di commercio al dettaglio. Seguendo questa logica, in questa

fase, non deve sembrare un’ingiustizia l’eliminazione della sosta autoveicolare

per consentire l’allargamento di marciapiedi dove fino a ieri i

pedoni si accalcavano perché, alla lunga, l’alternativa sarebbe lo

spopolamento del Centro storico alla ricerca di aree commerciali più

facilmente accessibili e sicure.

LA BICI COME ALTERNATIVA ALL’AUTO

Pienamente integrata con la mobilità pedonale è quella ciclistica che,

in questo periodo di ritorno al mezzo privato, in campo urbano può

svolgere una funzione di efficiente alternativa all’utilizzo dell’auto

su distanze fino a 5 km. Occorrono però: una rete fondamentale di

percorsi ad alta capacità (Bicipolitane) che colleghino i quartieri esterni

con i Poli attrattori (scuole, sedi di Enti pubblici, grandi aziende)

e con il Centro della città e una rete di parcheggi per biciclette ubicati

in prossimità delle destinazioni principali per evitare la sosta selvaggia.

All’interno delle aree centrali, piuttosto che creare piste ciclabili

sacrificate, è più semplice e rapido istituire un limite di velocita

DAL TRAFFICO PEDONALE

A QUELLO CICLISTICO


84

generalizzato a 30 km/h e permettere alle biciclette di viaggiare in

promiscuo ovunque, ad eccezione di alcune corsie caratterizzate da un

elevato traffico di trasporto pubblico, anche se questo, pur di garantire

la massima sicurezza, dovesse costringere ad allungare il percorso dei

ciclisti e/o a rivedere i percorsi delle linee di trasporto pubblico.

Il traffico delle auto private non sarà eccessivamente penalizzato

da questi provvedimenti, soprattutto se ciò indurrà molti a ridurre

l’utilizzo dell’auto privata e ad utilizzare la biciletta, soprattutto in una

città come Merano che può essere facilmente percorsa da parte a parte

in pochi minuti.

Per contenere il traffico motorizzato è necessario anche informare

i cittadini sulla disponibilità di parcheggio e proporre ai gestori dei

parcheggi in struttura di abbassare temporaneamente le tariffe (eventualmente

in maniera dinamica e diversificata nei giorni della settimana),

pur di sfruttare appieno la capacità disponibile fin quando essa non

sarà rioccupata dalla domanda turistica.

NUOVA MOBILITÀ, NUOVI ORARI DELLA CITTÀ

Per finire, i temi legati all’utilizzo contingentato del trasporto pubblico e

quello della distribuzione delle merci richiedono necessariamente il ricorso

alla revisione dei tempi e degli orari della città e, conseguentemente,

delle modalità di lavoro, di studio e per fare acquisti nei negozi.

Una riduzione della capacità del trasporto pubblico, che alla riapertura

delle scuole potrebbe essere ragionevolmente del 50 %, imporrebbe

necessariamente una revisione degli orari delle lezioni ma anche

delle modalità di effettuazione delle lezioni attraverso il parziale

ricorso alla formazione a distanza e investendo in una grande azione

di corresponsabilizzazione degli studenti (non tutti i mali vengono

per nuocere…!).

TRAFFICO PROMISCUO, PARCHEGGI E

NUOVI ORARI


85

Se la riorganizzazione delle attività lavorative comporterà l’aumento

del “lavoro agile” (Smart Working) e la dilatazione e la diversificazione

dei turni di lavoro, per il settore del commercio al dettaglio si profila

una sfida epocale per reggere il confronto con l’E-commerce e con

la Grande Distribuzione Organizzata. In questo ambito, un grande

progetto di partenariato pubblico-privato di “logistica collaborativa”,

gestito mediante l’informatizzazione degli acquisti e dei pagamenti

ed accompagnato da un servizio di consegna tramite Cargo Bike

potrebbero aiutare a reggere l’urto di questi cambiamenti. L’obiettivo,

anche se ciò riduce le occasioni di incontro e socializzazione con i

clienti, è quello di agevolare gli acquisti offrendo la possibilità di

consegne a domicilio o presso Smart Locker (armadietti a chiusura

automatica presso cui ritirare la merce acquistata) installati nei centri

di quartiere, nei parcheggi in struttura e nelle sedi delle scuole o degli

Enti pubblici.

Se da un lato è vero che solo il tempo potrà dirci se la direzione del

viaggio che avremo deciso di intraprendere in maniera più o meno

razionale e rapida era quella giusta, dall’altro è altrettanto vero che

questo è uno di quei momenti della storia in cui siamo chiamati a fare

delle scelte per mantenere il passo con il futuro, possibilmente senza lasciare

indietro nessuno.

CHE NE PENSO IO?

#CITTAPENSANTE

SMART WORKING, E-COMMERCE

E SCELTE PER TUTTI


LEZIONI...

...PER IL

MONDO

DELLA

CULTURA


WAS NEHMEN WIR MIT …

… FÜR

UNSERE

KULTUR?

Ursula Schnitzer

Marcello Fera

Meinhard Khuen


VON DER

KULTUR IM NETZ

UND EINEM

HIN ZUR

REGIONALITÄT

Ursula Schnitzer

Projektkoordinatorin, Kunst Meran


89

Wie viele andere durchlebe ich die letzten Wochen wie ein Wechselbad

der Gefühle. Nach der ersten Schockstarre und der Bemühung,

den Arbeits- und Familienalltag neu und effizient zu organisieren,

begannen neue Ideen und Fragen aller Art im Kopf Raum zu greifen.

Tatsächlich gibt es einiges, das wir in meinen Augen nach Corona

beibehalten sollten.

KULTUR IM NETZ, EINE CHANCE ZUR

INTERNATIONALISIERUNG

Einen Teil der Sitzungstermine auf Videokonferenzen umgestellt zu

haben oder Ausstellungsführungen digital anzubieten, hat in meinem

persönlichen Umfeld sehr gut funktioniert. Teamsitzungen via Skype

waren überaus produktiv. Oft waren wir konzentrierter und kreativer,

als wenn wir im Büro an einem Tisch saßen. Besonders die neuen

Formate im Bereich der Vermittlung, verschiedene Führungen online,

scheinen mir eine ausgezeichnete Gelegenheit, auch in Zukunft

Interessierte außerhalb des Territoriums, ja weltweit, erreichen zu

können. In Kombination mit den sozialen Medien gelingt es uns

immer besser, ein großes Netzwerk von Kulturanbietern und Interessierten

zu schaffen und diesem gezielte Angebote zu den jeweiligen Ausstellungen

zu machen. Mit Hilfe guter Installationsfotos, Videos und motivierter

Kuratoren kann der virtuelle Ausstellungsbesuch einen guten Einblick

in die jeweiligen Projekte geben.

Vielleicht haben wir in dieser Krise gelernt, dass das Jammern über eine

schlechte Erreichbarkeit der Region und die rare Berichterstattung in der

überregionalen Presse mit einfachen Mitteln teilweise überwunden

DIGITALE VERNETZUNG VON KULTURANBIETERN

UND VIRTUELLER KULTURGENUSS


90

werden kann. Die Einschränkung, nicht alle interessanten Ausstellungen

stets besuchen zu können, ist durch ein breites Online-Vermittlungsangebot

plötzlich ein Stück weit gelöst worden. Durch den Ausbau

dieser Angebote kann der Kunstbetrieb – auch mit Ausstellungen außerhalb

von vielbesuchten Blockbuster-Projekten – eine interessierte,

breite Audience finden.

MERAN, UNSERE „GEHSTADT“

Neben diesen mit Kunst Meran gemachten Erfahrungen gibt es aber

auch ein paar persönliche Beobachtungen außerhalb des Kulturbetriebes.

Unsere Stadt wird ja schon seit geraumer Zeit als künftige

„Gehstadt“ angepriesen, viele verborgene Wege und Verbindungen

sollen zugänglich gemacht werden. Die überschaubare Größe Merans

und ihre attraktiven Wege, Straßen und Promenaden bieten großes

Potential. So vielen Mitbürgern zu Fuß zu begegnen, so wenig Verkehr

wie in den letzten Wochen und die Einsicht, dass so vieles auch ohne Auto

machbar ist, finde ich eine sehr positive Erfahrung. In Meran zu spazieren

oder sich mit dem Fahrrad zu bewegen, sollte auch nach Corona

attraktiver gestaltet werden. Die Bemühung, dies auch unseren Gästen

zu vermitteln, sollte unbedingt intensiviert werden. Im Urlaub das

Auto stehen zu lassen und das Stadtzentrum von Meran aus der

Umgebung mit alternativen Verkehrsmitteln erreichbar zu machen,

würde viel Stress und Ärger verhindern.

STÄRKUNG DER REGIONALITÄT

Auch in diesem Bereich spreche ich von einer persönlichen Erfahrung:

dem Gefühl, dass die Stärkung der regionalen Ressourcen und Kreisläufe

dringend ist und einem unangenehmen Gefühl von Ohnmacht

FUSSGÄNGER UND

RADFAHRER STATT AUTOS


91

und Abhängigkeiten von einem hemmungslos globalisierten Markt

etwas entgegengesetzt werden sollte. Die Möglichkeit, auf Märkten,

an Ständen in Meran oder mit Hilfe von Lieferservices viele lokale Produkte

auch in Zeiten geschlossener Grenzen und so mancher Lieferengpässe kaufen

zu können, war für mich eine sehr positive Erfahrung. Die Bemühung,

mit einer diversifizierten Landwirtschaft und vielen Produkten eine

neue Teilautarkie zu erlangen, sollten wir nun noch verstärken.

Und kaum ist es gelungen, den neuen Formaten der Krise etwas

Positives abzuringen, blicke ich sehnsüchtig in die Stadt und vermisse

wirkliche Begegnungen und spontane Gespräche. Es wird eine Herausforderung

sein, eine Balance zwischen alten Gewohnheiten und neuen

Möglichkeiten zu finden. Und auf diesem Weg mehr geduldigen

Menschen mit großer Sensibilität für die Chance zu Veränderungen

begegnen zu können, wünsche ich mir.

MEINE GEDANKEN DAZU

#MITDENKSTADT

LEICHTER ZUGANG ZU

LOKALEN PRODUKTEN


LA

PRODUZIONE

CULTURALE

COME BENE

PRIMARIO

Marcello Fera

Musicista, direttore artistico dell’associazione

Conductus e Vicepresidente di Merano Arte


93

Raccolgo l’invito da parte del Sindaco a esporre qualche pensiero per il

futuro, a partire dall’eccezionalità del presente. Cosa ci sarà da far

tesoro, da conservare in un futuro di „normalità“, tra quanto stiamo

sperimentando ora che le nostre vite hanno subito questo brusco e

forzato cambiamento?

I LIMITI DELLA PROGRAMMAZIONE,

E LA FRAGILITÀ DEL PENSIERO

La prima cosa a cui penso ragionando su queste cose è la trasformazione

dello spazio urbano. Abbiamo tutti presente come in pochi giorni sia

cambiata la qualità dell’aria e di come il silenzio abbia dato rilievo ai

suoni naturali, al canto degli uccelli in particolare. Credo che siano

molti i concittadini che condividono la memoria di questa esperienza

come fatto altamente positivo. Spero che la condivisione di questa

esperienza possa essere d’aiuto a semplificare il cammino per scelte ancora

più decise e drastiche riguardo la riduzione del traffico urbano. Se prima

infatti potevano sussistere legittimi timori sugli inconvenienti che

queste scelte possono portare ai singoli, mi pare che la potenza della

prova fatta possa e debba sbloccare il consenso della comunità,

determinante per realizzare queste scelte.

Per quanto riguarda il mio specifico di organizzatore culturale mi

sono trovato a sospendere il festival per cui avevo lavorato mesi. La

lezione in questo caso riguarda la capacità di essere flessibili. Questo

blocco ci ha messi difronte ai limiti della programmazione, alla fragilità

del pensiero e dell’agire programmato di cui siamo soliti considerare

solo gli aspetti forti, positivi.

LA TRASFORMAZIONE DELLO SPAZIO URBANO

E LA CAPACITÀ DI ESSERE FLESSIBILI


94

Di fronte all’imponderabile occorre cambiare bruscamente percorso,

trovare alternative convenienti, esercitare l’immaginazione. Nel campo

della programmazione culturale credo che sarebbe un bene se in futuro

trovassimo il modo di non chiuderci nella rigidità dei tempi imposti

dalla burocrazia. Ossia trovare un compromesso migliore tra le

necessità che l’iter legato alla gestione dei fondi pubblici richiede e la

imprevedibilità delle occasioni che si presentano sul cammino di chi

lavora con le idee e con l‘arte.

LA PRODUZIONE CULTURALE

COME BENE PRIMARIO

Infine faccio una riflessione personale, non so quanto utile, sempre a

partire dall’esperienza vissuta. Ho partecipato, un po’ controvoglia, al

primo flashmob che invitava a suonare sui balconi. È stato molto

toccante vedere come dal deserto più spettrale, poco alla volta i balconi

delle case circostanti si animassero. Richiamate dal suono vivo, le

persone sono emerse dalle loro case come da un „al di là”, rendendo

evidente, palpabile, la partecipazione a quanto stava avvenendo.

Alla fine una reazione calorosissima che non mi sarei mai aspettato.

Lì si è reso più palese che mai il senso profondissimo che ha in termini

sociali, umani, un fatto come suonare. A questa necessità del suono vivo,

reale, nel momento e nello spazio in cui viene prodotto mi sono rivolto

in controtendenza con la grande produzione di eventi virtuali da cui

siamo stati sommersi. E così ho trovato il modo di far musica e offrirne

l’ascolto in condizioni compatibili con la sicurezza. Ne è emersa

una dimensione estremamente importante per le persone coinvolte.

La fiducia che provo nel valore della musica, credo che abbia trovato

in questo periodo e “grazie” a questa speciale situazione, una conferma

molto robusta e per di più condivisa. Così auspico per il ritorno alla

“normalità” che si tenga conto della produzione culturale e degli aspetti

IL SUONO VIVO

E GLI EVENTI VIRTUALI


95

sociali ad essa legati, come ad un bene primario. In termini pratici

quindi, per quanto generico possa sembrare, che vengano messe in atto

tutte le misure possibili per favorirne lo svolgimento e lo sviluppo.

COME POSSIAMO FAVORIRE LO SVILUPPO?

Per lo specifico di quali possano essere queste misure lascio aperto

qui il campo delle idee e delle proposte. Quello che ritengo necessario

come premessa è un cambio di paradigma, uno spostamento delle gerarchie

di valore che in ambito di amministrazione si è soliti stabilire.

CHE NE PENSO IO?

#CITTAPENSANTE

UN CAMBIO DI PARADIGMA

E NUOVE GERARCHIE DI VALORE


KULTUR

BRAUCHT

DAS

MITEINANDER

Meinhard Khuen

Unternehmer, Kulturtreibender und

Organisator von Asfaltart


97

Die Coronakrise ist trotz kleiner Vorboten überfallartig in unser Leben

getreten. Im kulturellen Bereich mussten von heute auf morgen

Veranstaltungen verschoben oder gänzlich abgesagt werden. Und

noch immer ist nicht klar, wann und in welcher Form Veranstaltungen

wieder organisiert werden können.

KÜNSTLER*INNEN VOR DEM NICHTS

Viele Berufsgruppen verlieren nicht nur einen Auftrag, sondern auf

unbestimmte Zeit ihr gesamtes Einkommen. Dabei trifft es nicht nur die

KünstlerInnen, sondern auch Technik, Bühnenbild, Maske, Grafik,

Regie, Kostüme, Organisation, Öffentlichkeitsarbeit etc. Vielleicht

könnten Kulturvereine ohne große Fixkosten wie Personal und Mieten

relativ unbeschadet aus der Krise kommen, v.a. auch durch den

Umstand, dass bereits entstandene Kosten für abgesagte Projekte mit

den Förderzusagen verrechnet werden können. Aber was können wir

aus der Krise mitnehmen, was sollte sich verändern?

NEUES BETÄTIGUNGSFELD

IM DIGITALEN BEREICH

Für einige hat sich im digitalen Bereich ein neues Betätigungsfeld

eröffnet. Aber ich sehe in dem Versuch, dort Zuflucht zu suchen, für die

meisten keine wirklich langfristige Alternative. Kultur braucht das

Miteinander, den Austausch mit dem Publikum, ganz abgesehen von

den dadurch generierten Einnahmen.

KÜNSTLER*INNEN VERLIEREN EINKOMMEN

UND SUCHEN NACH ALTERNATIVEN


98

MANCHES FUNKTIONIERT AUCH LANGSAMER

UND GENÜGSAMER.

Positives, das wir aus dieser Krise für die Kultur mitnehmen können,

sehe ich also im ersten Moment nicht. Aber die Krise hat uns gelehrt,

dass manches auch langsamer und genügsamer funktioniert.

So könnte man auch im kulturellen Bereich daraus lernen, dass nicht

alles immer größer und aufwendiger werden muss, um beachtet zu werden.

Vielleicht gelingt es auch, die Wertschätzung für die Kulturtreibenden

zu erhöhen. Sie springen von Engagement zu Engagement,

mit unterschiedlich langen Leerzeiten dazwischen. Dabei ist die

Entlohnung aus Mangel an finanziellen Mitteln nicht immer adäquat

und kaum jemand kann ohne Nebenjob davon leben. Erschwerend

kommt hinzu, dass die KünstlerInnen zwar Sozialabgaben leisten,

die meisten aber über eine Mindestpension nicht hinauskommen

werden. Wenn es eine Grundsicherung geben würde, hätten sie diese

sicherlich verdient.

Meran ist dabei wie jeder andere Ort betroffen und so kann ich für diese

Stadt keine besonderen Aussagen treffen. Wichtig ist nur, dass die

Kulturabteilung der Gemeinde die Akteure und Vereine nicht im Regen

stehen lässt und für Alternativprojekte offen ist.

MEINE GEDANKEN DAZU

#MITDENKSTADT

AUCH IN DER KULTUR GILT:

ES MUSS NICHT ALLES GRÖSSER WERDEN.



AND

NOW?

Paul Rösch

Träumer, Ethnologe und Bürgermeister

Sognatore, etnologo e sindaco


101

ALSO, WAS NUN?

Eines vorneweg: Nur weil mein Beitrag hier am Ende steht, bedeutet

dies noch lange nicht, dass er der Weisheit letzter Schluss ist. Ich werde

und kann den Leserinnen und Lesern nicht sagen, was richtig und

was falsch, was gut und was schlecht, was zu tun und was zu lassen ist.

Ich bin Ethnologe, dazu Bürgermeister auf Zeit, aber noch lange kein

Orakel. Deshalb sind die folgenden Zeilen das, was die Beiträge der

Autorinnen und Autoren (vielen Dank allen, an dieser Stelle!) in der

überwiegenden Mehrzahl auch sind: persönliche Überlegungen.

Ancora una volta, il punto da cui parte la mia riflessione è l’esplosione

della pandemia: KA-BOOM. Dopotutto, la crisi ha sconvolto la nostra

vita, insegnandoci con una certa brutalità a confrontarci con noi stessi,

a mettere in discussione i nostri valori, a sopportare la solitudine e l’assenza

di rapporti sociali, a riflettere sulla malattia e sulla morte, a fare a meno

dell’aiuto degli altri. A ciò si sono aggiunte, per molti di noi, la povertà

improvvisa, la perdita di prospettive imprenditoriali, in altre parole:

l’angoscia esistenziale.

Trotz der schmerzhaften Erfahrungen in unserer Stadt hat es auch gute

Seiten gegeben: neue Ressourcen, die mit großer Kreativität erschlossen

worden sind, viel Solidarität, die Renaissance der Nachbarschaftshilfe,

die beeindruckenden Leistungen bestimmter Berufsgruppen, Vereine

und öffentlicher Stellen. All das wird nach der Krise nicht ein abruptes

Ende finden, sondern – so hoffe ich inständig – weitergeführt.

ANGOSCIA ESISTENZIALE,

ABER AUCH KREATIVITÄT UND SOLIDARITÄT


102

Implacabile, il virus ha anche messo a nudo alcune falle nel sistema

caricando le famiglie di un peso che andava oltre la loro capacità di

sopportazione sul piano fisico, psicologico ed economico. Ciò ci pone

davanti a vari interrogativi. A Merano ci sono abbastanza strutture per

l’infanzia e i giovani? I costi di queste strutture sono sostenibili per

tutti? Perché sono sempre e ancora una volta le donne a dover farsi

carico di gran parte del lavoro di accudimento e assistenza? Come può

contribuire l’amministrazione comunale a migliorare la situazione, e

come è possibile ampliare l’offerta di microstrutture per l’infanzia ecc.?

Und wie kann man Menschen helfen, die Corona-bedingt ohne

Einkommen dastehen? Die vielen Ansuchen in diesen Wochen haben

uns gezeigt, dass das keine Randerscheinungen sind. Ihnen zu helfen,

war stets das vordringliche Ziel, es darf aber auch über die Krise

hinaus nicht aus den Augen verloren werden. Ist es tragbar, dass in

einer relativ wohlhabenden Stadt wie der unseren Familien um ihr

wirtschaftliches Überleben bangen müssen? Und falls nein:

Wie können wir helfen und den Familien dabei ihre Würde erhalten?

Über das Soziale hinaus hat uns die Pandemie auch als Menschen den

Spiegel vorgehalten. Es mag altklug klingen, aber die Überheblichkeit,

sich immer und überall in Sicherheit zu glauben, ist reines Wunschdenken.

Das plötzliche Auftauchen des Virus hat dies in aller

Deutlichkeit gezeigt. Und es hat auch gezeigt, dass viele Bereiche aus

dem Ruder gelaufen sind und wir oft nicht imstande sind, die richtigen

Entscheidungen zu treffen. Das also, was uns unser „Inneres“, unsere Werte,

das Gewissen, das Natürliche in uns mitteilen.

Ora abbiamo l’opportunità di ripensare molte di queste questioni,

di correggere la nostra scala di valori, di riflettere sulle deficienze che

la crisi ha reso manifeste. Sarebbe da irresponsabili voltare pagina

come se non ci fosse alcunché da imparare da questa crisi. Pensiamo a

ciò che conta veramente, al sistema nel suo insieme. Poniamoci con

UNTERSTÜTZUNG FÜR FAMILIEN UND BEDÜRFTIGE –

UND EIN NEUER MORALKOMPASS


103

umiltà di fronte alla vita e alla natura. E non lasciamoci distrarre dalle

solite polemiche.

Wie dies geht und dass dies geht, hat uns der erzwungene Stillstand

gezeigt. Er hat uns vor Augen geführt, wie wichtig die Auseinandersetzung

mit uns selbst ist. Wie sehr wir etwa unsere Riten brauchen

(Gottesdienste, Begräbnisse, Prozessionen etc.), hat uns erst ihr Fehlen

vor Augen geführt. Und die Bedeutung kultureller Veranstaltungen,

von Theater, Konzerten, Lesungen auch. Wir haben gespürt, wie

wichtig es ist, den Blick nach innen zu richten. David Steindl-Rast

schreibt: „Je bewusster wir leben, umso klarer erkennen wir, welch

Geschenk es ist, überhaupt lebendig zu sein. Diese Einsicht löst mit

jedem Atemzug tiefe Dankbarkeit aus und öffnet dadurch unser Herz

für immer größere Lebensfreude.“ Ist es nicht genau das, was uns

auch die letzten Monate gelehrt haben? Dass der Fokus nicht auf einem

grenzenlosen, einem rastlosen und letztlich sinnlosen Leben liegen

muss, sondern auf einem bewussten und erfüllten?

La domanda che dobbiamo porci è: di cosa è fatta una vita vissuta

pienamente e con consapevolezza? La crisi scatenata dalla pandemia

ci ha fornito le risposte, sia direttamente che indirettamente. A una

di queste risposte ho già accennato: una vita piena, consapevole, non

può fare a meno della cultura. Confrontarsi con la cultura fa parte

delle esigenze primarie dell’uomo. Lo hanno rivelato, ad esempio, i

concerti improvvisati sui balconi, ma anche la grande risposta degli

utenti al servizio di consegna a domicilio attivato dalla Biblioteca civica.

Esperienze come queste ci fanno comprendere quanto sia

importante rendere accessibile a tutti la cultura e riconoscerle

finalmente il valore che merita. In altre parole: dobbiamo assegnare

alla cultura lo stesso peso che attribuiamo alle politiche sociali,

all’economia, alla salute perché essa ha un forte impatto sulla nostra

vita e sulla convivenza nella nostra città.

DI COSA È FATTA UNA VITA VISSUTA PIENAMENTE

E CON CONSAPEVOLEZZA?


104

Ein bewusstes, ein erfülltes Leben – auch das hat uns COVID-19

schmerzhaft gelehrt – ist ein gesundes Leben. Wobei „gesund“ hier

einen weiten Bereich umfasst. Dazu gehört etwa eine gesunde

Ernährung, die kein Privileg von Menschen mit dicker Brieftasche sein

darf. Auf Meran bezogen heißt dies: Es muss allen Bürgerinnen und

Bürgern der Zugang dazu eröffnet, es muss Sensibilisierungsarbeit

geleistet, es müssen lokale Kreisläufe sowie die nachhaltige Produktion

gefördert und heimischen Produkten der Vorrang eingeräumt werden.

Der erfreuliche Nebeneffekt ist: Die Meraner Wirtschaft wird gestärkt

und ein Schritt hin zu mehr Nachhaltigkeit gesetzt.

La sostenibilità è un elemento centrale di una vita vissuta in salute.

Sono, a loro volta, elementi centrali della sostenibilità la tutela

dell’ambiente e la difesa del clima. Siate sinceri: non vi è forse piaciuta

la quiete che è calata sulla nostra città durante il lockdown? Non è

stato forse un piacere ascoltare il cinguettio degli uccelli che l’assenza

di traffico ha reso finalmente udibile, e respirare aria pura anziché

polveri sottili? Che cosa ci impedisce di perseguire con ogni mezzo

a disposizione l’obiettivo di una città placida e decongestionata,

che dia la precedenza a pedoni e ciclisti, proponga nuove forme di

mobilità e punti su interventi mirati di moderazione del traffico?

A ciò si potrebbe obiettare che abbiamo pagato a caro prezzo questa

tranquillità. È vero.

Es stimmt, weil die Beruhigung eine Folge von Zwangsmaßnahmen

war und mit einer drastischen Einschränkung der Mobilität einherging.

Vielleicht reagiert die Wirtschaft deshalb immer empfindlich auf

Verkehrsberuhigungen: Man glaubt, sie hätten eine Einschränkung

der Mobilität zur Folge und damit Umsatzeinbußen. Dass dies nicht

stimmt, dass man nicht auf Einschränkungen, sondern auf Alternativen

setzt und die Besucherfrequenz in den Innenstädten sogar erhöht,

zeigt das Beispiel zahlloser (nicht nur) europäischer Städte.

DIAMO IL GIUSTO VALORE

A SALUTE E CULTURA


105

Nicht zuletzt die dramatischen Erfahrungen im Zuge der COVID-19-

Pandemie haben uns also gezeigt: Die Säulen eines erfüllten, bewussten

Lebens sind Kultur und Gesundheit, letztere verstanden in einem umfassenden

Sinne. Wollen wir Meran also zu der (oder zumindest einer)

Hauptstadt des erfüllten, bewussten Lebens machen, müssen wir

auf diese Säulen bauen. Dabei kommt uns zugute, dass Meran an eine

Tradition anknüpfen kann, die ihresgleichen sucht. Auf 170 Jahre

Erfahrung als Kulturheilstadt.

In questa visione, in una città che dà il giusto valore a cultura e ambiente,

le esigenze dei cittadini si sposano con le aspettative dei turisti.

Riducendo al minimo le sostanze inquinanti, dando spazio alla natura,

lasciando che la vita scorra tranquilla, coltivando il valore della

convivenza e permettendo alle persone di crescere e progredire non

solo renderemo più vivibile e amabile la nostra città, ma contribuiremo

anche a consolidare il ruolo di Merano come destinazione turistica e

a renderla attraente per l’imprenditoria innovativa.

Das klingt für mich nach einem Ziel, auf das hinzuarbeiten es sich lohnt:

eine lebens- und liebenswerte Stadt. Dazu gehört eine Wirtschaft,

die für die Menschen da ist und nicht für den schnöden Mammon.

Dazu gehört ein Sozialsystem, das ausgewogen ist und die Familien

in den Vordergrund stellt. Dazu gehören Vereine, Kultur und Kult,

denen es um die Anliegen der Menschen in ihrem sozialen Miteinander

und um die Hilfe zur Selbstfindung geht. Und dazu gehört

eine Verwaltung, die sich verstärkt für eine gesunde Stadt engagiert.

Ich weiß: Das alles klingt nach Weltverbesserung und Traum. Aber

vielleicht ist es gerade nach einer so harten Zeit erlaubt zu träumen.

Oder sogar notwendig. Denn liegt nicht darin die eigentliche Chance

nach der Krise?

Also: Träumen wir! E rimbocchiamoci le maniche!

MERAN ALS KULTURHEILSTADT:

LEBENS- UND LIEBENSWERT


HERAUSGEBER / A CURA DI

Paul Rösch

via Georgen-Str. 1, I-39012 Meran(o)

www.paulroesch.it

AUTORINNEN UND AUTOREN / AUTRICI E AUTORI

Martin Krautwurst, Massimiliano de Franceschi, Riccardo Aliprandini,

Piero di Benedetto, Marlene Messner / Mauro Cereghini, Edith Rainer,

Georg Kaser, Robert Asam, Claudio Ansaloni, Paolo Valente,

Christa Ladurner, Marcella Pirrone, Barbara Siebenförcher, Tony Tschenett,

Reinhard Verdorfer, Florian Ellmenreich, Stefano Ciurnelli,

Ursula Schnitzer, Marcello Fera, Meinhard Khuen

REDAKTION / REDAZIONE

Paul Rösch, J. Christian Rainer, Katia De Gennaro

DESIGN

Nina Ullrich, www.designnomadin.com

DRUCKEREI / TIPOGRAFIA

Dialog Gmbh, via A. Amonn-Str. 29, I-39042 Brixen / Bressanone

www.dialog.bz

ALL RIGHT

Dieses Buch oder Teile dieses Buches dürfen nicht vervielfältigt,

in Datenbanken gespeichert oder in irgendeiner Form übertragen werden.

Für jegliche Verwendung muss die schriftliche Genehmigung

von Herausgeber Paul Rösch eingeholt werden.

Sono vietate la riproduzione, la memorizzazione e la diffusione

(totale o parziale) dell’opera senza il consenso scritto del curatore Paul Rösch.


© 2020 Paul Rösch


KA-BO


OM


Die Covid-19-Krise hat uns den Boden des

Gewohnten unter den Füßen weggezogen.

Also: Was nun? Was nehmen wir mit? In

diesem Buch gehen verschiedene Autoren

diesen Fragen nach. Sie geben keine

Antworten, aber Impulse. Und ist es nicht

das, worum es in einer Mitdenkstadt geht?

La crisi Covid-19 ha interrotto il consueto

corso delle nostre vite. Che fare, dunque?

Quali lezioni possiamo trarne?

I testi qui raccolti si confrontano con

questi interrogativi, fornendo non risposte

ma stimoli di riflessione. Non è forse

la riflessione il segno distintivo

di una città pensante?

Ein Mitdenkbuch.

Una lettura pensante.

Mitdenkstadt Edition

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