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unterhält lebendig macht. - Wirtschaftsjunioren Mannheim ...

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sich wundern, wie einsam seine Zukunft<br />

aussieht. Die Metropolregion Rhein-<br />

Neckar ist eine starke Gemeinschaft<br />

und wird aus dem Projekt „Europäische<br />

Kulturhauptstadt“ noch stärker und geschlossener<br />

hervorgehen. Überregional<br />

und europaweit werden wir uns mit dem<br />

Projekt <strong>Mannheim</strong> noch besser positionieren<br />

können und die Stadt auch durch<br />

den damit verbundenen Imagezugewinn<br />

in der europäischen Netzwerkgesellschaft<br />

enger verankern. Denn in Zukunft<br />

werden wir alle immer mehr auf funktionierende<br />

und stabile Netzwerke angewiesen<br />

sein. Damit profitieren letztendlich<br />

die Menschen von Stadt und Region<br />

nachhaltig von diesem großen Projekt.<br />

Was motiviert Sie zu dieser Bewerbung<br />

und welche konkreten Ziele verfolgen<br />

Sie mit der Bewerbung zur Kulturhauptstadt?<br />

Peter Kurz: In <strong>Mannheim</strong> wurde in den<br />

letzten hundert Jahren kontinuierlich in<br />

Kultur investiert. Und dass dies mit Erfolg<br />

zum Wohle der Bevölkerung geschehen<br />

ist, lässt sich ablesen und wurde so<br />

auch in der unlängst vorgelegten wissenschaftlichen<br />

Untersuchung der Raum-<br />

und Stadtsoziologin Prof. Dr. Martina<br />

Löw (TU Darmstadt) bestätigt. Die Herausforderungen<br />

und Probleme unserer<br />

Zeit können nicht mit den Instrumenten<br />

beantwortet und gelöst werden, durch die<br />

sie verursacht wurden. Diese Erkenntnis<br />

Einsteins hat Gültigkeit und führt mich zu<br />

6 / WIR WIRTSCHAFTSJUNIOREN<br />

der Überzeugung, dass die kulturbasierte<br />

Stadtentwicklung neue Möglichkeiten<br />

eröffnet und Kräfte freilegt. Genau da<br />

liegt meine Motivation, das gemeinsame<br />

Werben um einen europäischen Titel<br />

wird die <strong>Mannheim</strong>er Stadtgesellschaft<br />

auf neuen Wegen in eine sichere Zukunft<br />

führen. Dabei werden Entwicklungen und<br />

Strategien möglich sein, die ohne die<br />

Sogwirkung eines solchen gemeinsamen<br />

Projektes nicht so schnell stattfinden<br />

würden. In den sieben strategischen Zielen<br />

der Stadt sind unsere konkreten Ziele<br />

für die Zukunft dezidiert beschrieben und<br />

diese fokussieren wir auch mit dem Projekt<br />

„Europäische Kulturhauptstadt“. Im<br />

Wettbewerb um die besten Talente brauchen<br />

wir eine attraktive und potente Stadt,<br />

die diese Menschen nicht nur ausbildet,<br />

sondern sie auch zum Bleiben veranlasst.<br />

Nur so können wir das hohe Niveau der<br />

letzten hundert Jahre in der Wirtschaft<br />

auch halten. Und das ist die Voraussetzung,<br />

um den Herausforderungen im Sozial-<br />

und Bildungsbereich, sowie Fragen<br />

der Migration und Integration positiv begegnen<br />

zu können.<br />

Welche Kriterien im Rahmen der Titelverleihung<br />

beinhaltet das Evaluierungsverfahren?<br />

Helen Heberer: Im aktuell gültigen Verfahren<br />

gibt es zwei große Kriterien. Zum<br />

einen die „Europäische Dimension“ der<br />

Bewerbung, also welchen Mehrwert erbringt<br />

das Projekt für Europa. Konkret:<br />

Was können andere Städte, was kann Europa<br />

von <strong>Mannheim</strong> lernen? Zum anderen<br />

gilt es im Sinne des zweiten Kriteriums<br />

nachzuweisen, dass hier ein für die kulturelle<br />

und soziale Struktur der Stadt nachhaltiges<br />

Projekt unter Partizipation der<br />

Bevölkerung entwickelt und umgesetzt<br />

wird. Deshalb heißt dieses Kriterium „Die<br />

Stadt und ihre Bürgerinnen und Bürger“.<br />

Die in der Literatur oft zu findenden „elf<br />

Evaluierungskriterien“ sind diesen zwei<br />

Hauptkriterien untergeordnet.<br />

Wie sehen Sie die Stadt <strong>Mannheim</strong><br />

aktuell im Kontext dieser Kriterien aufgestellt<br />

und welches sind aus Ihrer Sicht<br />

priorisierte Handlungsfelder?<br />

Peter Kurz: Die Europäische Dimension<br />

der Stadt habe ich in vorhergehenden<br />

Fragen ausführlich beschrieben und im<br />

Bereich „Die Stadt und ihre Bürgerinnen<br />

und Bürger“ begreifen wir uns seit langer<br />

Zeit als Bürgerstadt, die durch bürgerschaftliches<br />

Engagement getragen wurde<br />

und wird und in der neue Formen der<br />

Bürgerbeteiligung gewagt werden. Deshalb<br />

ist dieses Segment auch eines der<br />

priorisierten Handlungsfelder, ebenso die<br />

stärkere Europäische Vernetzung. Auch<br />

hier haben wir in den letzten drei Jahren<br />

große Schritte nach vorne ge<strong>macht</strong>. Wir<br />

sind Mitglied bei EUROCITIES, dem größten<br />

Städtenetzwerk Europas für Städte ab<br />

250.000 Einwohner, wir sind im Vorstand<br />

von „Les Rencontres“, dem größten und<br />

wichtigsten Kulturnetzwerk Europas. Unsere<br />

Bewerbungabsicht ist bei der Kommission<br />

in Brüssel sehr bekannt und man<br />

bewundert dort unser umsichtiges frühes<br />

Vorbereiten der Bewerbung. In den nächsten<br />

zwei Jahren werden wir das Projekt<br />

noch stärker in alle Bevölkerungsgruppen<br />

tragen und so für große Begeisterung<br />

sorgen.<br />

Mit Essen und Weimar waren bereits<br />

zwei deutsche Städte mit dem Titel<br />

„Kulturhauptstadt“ versehen. Wie<br />

konnten diese Städte hiervon aus Ihrer<br />

Sicht profitieren?<br />

Helen Heberer: Es trug sogar noch eine<br />

dritte deutsche Stadt den Titel, nämlich<br />

Berlin 1988. Das war allerdings in den<br />

Anfangsjahren des Projektes, drei Jahre<br />

nach dem Start der Idee. Weimar 1999<br />

und Essen 2010 liegen sehr unterschiedliche<br />

Umsetzungen und Zielsetzungen<br />

zugrunde. Weimar war 1999 noch sehr<br />

von der Auflösung der DDR geprägt und<br />

damit natürlich auch das Kulturhauptstadtjahr.<br />

Weimar hat sich infolge des<br />

Projektes als nationale und internationale<br />

Kulturstadt etablieren können und vieles<br />

für die kulturelle Infrastruktur getan. Ein<br />

Aspekt, der für die Existenz dieser Stadt

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