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Ausgabe 12, 06. August 2020
D A S . U N A B H Ä N G I G E . M A G A Z I N
MEGAPHON KIDS
Das bunte Magazin >> S. 4
E-BIKES
Unterschätzte Gefahren >> S. 9
EINKOCHEN
Lebensmittel haltbar machen >> S. 11
2 |
I NHALT
RUNDUMBLICK ________________ 3–8
KENNERBLICK
FÜR LIFESTYLE & MORE ________9–10
BLICK INS KÜCHENECK _________ 11
FERNBLICKE –
DIE REISEECKE MIT CHARME ____ 12
RÖNTGENBLICK ______________ 13–14
DURCHBLICK BEI
WIRTSCHAFT & FINANZEN _______ 15
AUSBLICKE _____________________ 16
„BLICKWINKEL – DAS UNABHÄNGIGE MAGAZIN FÜR GRAZ
UND UMGEBUNG“ IST EIN INNOVATIES HOCHGLANZ-MAGAZIN MIT
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Rundumblick | 3
Lieber Leser, liebe Leserin,
ihr habt nun unsere sommerlich-heiße
August Ausgabe in Händen.
Der Rundumblick stellt euch das
brandneue Projekt der Caritas vor:
Das neue Megaphon KIDS ist da!
Passend zum Ferienbeginn ist die
erste Ausgabe erschienen.
Der heurige Sommer steht ganz im
Zeichen der E-Bikes. Diese sind heuer
besonders hoch im Trend, jedoch
sollte man auch die möglichen Gefahren
dabei nicht außer Acht lassen.
Mehr darüber im Kennerblick
für Lifestyle & More.
Was bei Insekten oder auch Schlangenbissen
zu beachten ist, bringen
wir euch im Kennerblick näher.
In unserem Kücheneck erklären
wir euch das Einkochen und zeigen
euch, wie ihr damit euer Obst und
Gemüse aus dem Garten auch für
den Winter haltbar machen könnt.
Wir haben auch einen Rezepttipp für
euch.
Der Fernblick
führt uns diesmal
in die Berge.
Wie ihr euch
auch in Corona-Zeiten
beim
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D A S . U N A B H Ä N G I G E . M A G A Z I N
4 | Rundumblick
MEGAPHON KIDS - MIT DEM BUNTEN
MAGAZIN IN DIE FERIEN!
Soziale Initiative gibt erstmals Straßenzeitung für Kinder heraus.
verändern? Das Heft regt dazu an, in
die Lebenswelt von Menschen einzutauchen,
die eine Flucht hinter sich
haben. Der Bestseller-Autor Omar Khir
Alanam erzählt von den Tücken und
Chancen einer multikulturellen Familiengründung.
Das erste Megaphon KIDS ist da. Fotos: © Thomas Raggam
Am Mittwoch, 8. Juli erschien erstmals
eine Kinderausgabe des
Megaphons. Die soziale Initiative der
steirischen Caritas gibt somit als erste
Straßenzeitung Österreichs ein Sonderheft
für Kinder heraus. Das 32 Seiten
starke Magazin setzt auf Bewusstseinsbildung
bei jungen Menschen. Für eine
bunte Gesellschaft und mehr Menschlichkeit.
„Warum gibt es eigentlich noch keine
Straßenzeitung für Kinder?“ hat sich
Megaphon-Leiterin, Sabine Gollmann,
Anfang des Jahres gefragt. „Gerade
junge Menschen sollten wir mit sozialen
Themen erreichen.
Sie gestalten
unsere Welt
von morgen“.
Also machte sich
das Team daran,
ein kindgerechtes
Sonderprodukt zu
entwickeln und
arbeitete trotz der
Herausforderungen
durch Corona
mit Verstärkung
an dem Projekt.
Rechtzeitig zum Ferienstart ist es jetzt
so weit: Das Megaphon KIDS erscheint.
Druckfrisch auf 32 Seiten, Verkaufspreis:
5 Euro. Erhältlich bei den über 250 Megaphon-VerkäuferInnen
auf der Straße.
NEU UND BUNT
Das KIDS ist kunterbunt. Mit einem abwechslungsreichen
Mix aus Illustrationen
und Fotos lädt es zum Schmökern
ein. Inhaltlich will das KIDS bewegen.
Themen sind etwa: Warum verlassen
Menschen ihre Heimat? Wie ist das,
wenn Mama und Papa aus zwei unterschiedlichen
Kulturen kommen? Und
was kann ich selber tun, um etwas zu
ERNSTE THEMEN SPIELERISCH
AUFBEREITET
Auf spielerische Art und Weise werden
die jungen LeserInnen eingeladen,
sich mit ernsten Themen wie Krieg und
Diskriminierung auseinanderzusetzen
und ein besseres Verständnis für komplexe
Zusammenhänge zu entwickeln.
„Bewegungen wie #blacklivesmatter
zeigen: Rassismus und Fremdenfeindlichkeit
sind immer noch allgegenwärtig“,
sagt Redakteurin Julia Reiter.
„Sie entstehen bereits in den Köpfen
der Jüngsten. Wir wollen andere Bilder
schaffen – Bilder, die Gemeinsamkeiten
aufzeigen und dazu führen, dass
Menschen wieder mehr Verständnis für
einander haben.“ Witz, Spiel und Spaß
dürfen dennoch nicht fehlen. Mit einer
Witzrubrik beschließt das KIDS die kleine
Weltreise.
MEGAPHON – STRASSENMAGAZIN
UND SOZIALE INITIATIVE
Die Straßenzeitung und soziale Initiative
Megaphon ist ein Projekt der Caritas
Steiermark und Teil des Internationalen
Straßenzeitungsnetzwerk INSP (www.
insp.ngo). Das Megaphon gehört seit
bald einem Vierteljahrhundert zum
Stadtbild von Graz und vieler weiterer
Orte in der ganzen Steiermark. Über
250 Menschen erhalten durch den Verkauf
des Monatsmagazins eine Chance
für den sozialen Aufstieg und profitieren
von Projekten der sozialen Initiative
wie Deutschkursen oder Fußball. Nahezu
alle Megaphon-Verkäuferinnen und
-Verkäufer sind Menschen mit Migrations-
und/oder Fluchthintergrund.
Rundumblick | 5
MUSIKALISCHER SOMMER IN DER
SHOPPINGCITY SEIERSBERG
Silvio Samoni, Die Pagger Buam, Marco Schelch und die Fäaschtbänkler.
Die ShoppingCity Seiersberg
freut sich über zahlreiche CD
Präsentationen mit Live-Auftritten und
Autogrammstunden noch in diesem
Sommer. Silvio Samoni, ist schon ein
Stammgast hier in Graz und hat am 18.
Juli 2020 seine CD „Lust am Leben“
präsentiert.
Die Pagger Buam kamen mit ihrem Album
„Wie die Zeit vergeht“ und Marco
Schelch präsentiert am 21. August 2020
seine neue Single „Was will sie mit dem
Stern“.
Sensationelle Klänge kamen am 21.
Juli von den „Fäaschtbänkler“ aus der
Schweiz. Begnadete Musiker, die mit
Fäaschtbänkler © EGG, Austria
ihrem Song „Can You
English Please“ über
15 Mio Klicks online
erreichten und in der
Schweiz und Deutschland
schon Hallen füllten.
Mit einem unverwechselbaren
Sound
aus Pop mit House- und
Dubsound bis hin zu
Schlager, fallen die Fäaschtbänkler
schnell
auf und sorgen mit
ihren Texten für positives
Lebensgefühl,
Optimismus und Fröhlichkeit. In der
ShoppingCity Seiersberg starteten die
Fäaschtbänkler ihre Unplugged-Release-Tour
und präsentierten dabei
das brandneue Album „Wir sehn uns
wieder“.
6 | Rundumblick
GEMEINDE FORDERT KLARE REGELN
IM COVID-KINDERBETREUUNGS-
RICHTLINIENCHAOS DES LANDES
Fehlende Informationen, mangelhafte Richtlinien und das Abschieben von
Verantwortung auf die untersten Ebene. Das ist die derzeitige Situation für
Kindergärten und Eltern in der Steiermark im Zusammenhang mit der Covid-19
Pandemie.
Dutzende Eltern aus Seiersberg-Pirka,
die Gemeindeverantwortlichen
und Pädagoginnen
machen ihrem Ärger Luft und fordern
endlich klare Richtlinien – die dann
für alle gelten.
Der Bürgermeister von Seiersberg-Pirka,
dessen Kindergarten und
Schulreferent und die Kindergartenpädagoginnen
stellen sich dabei klar
auf die Seite der zu recht verunsicherten
Eltern, deren Kinder zum Teil
wieder nach Hause geschickt werden
müssen oder in der Betreuungseinrichtung
bleiben dürfen.
Derzeit soll das von den jeweiligen
Leiterinnen der Kindergärten entschieden
werden, täglich aufs neue
und individuell für jedes Kind. „Unsere
Pädagogen gehören zu den Besten
im Land, aber zu entscheiden,
ob ein Kind ein Covid-Risiko ist, was
nicht einmal Ärzte ohne Test mit Sicherheit
sagen können geht zu weit“.
Die aktuelle Situation gefährdet nicht
nur die Gesundheit sondern auch die
Arbeitsplätze hunderter Familien, die
nicht auf alternative Betreuungsformen
zurückgreifen können. Weiters
gilt zu bedenken, dass unter diesen
Voraussetzungen der Bildungsrahmenplan
nicht umgesetzt werden
kann. Das ist vor allem für Kinder im
Pflichtkindergartenjahr besonders
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Rundumblick | 7
relevant, da an der Schnittstelle zur
Volksschule gut vorbereitete Kinder
den Einstieg in die Schullaufbahn besser
und gesichert bewältigen können
als andere, so Referent Werner Koch.
Der Sommerkindergarten birgt vor
allem durch die hohe Fluktuation der
Kinder ein erhöhtes Risiko. Nicht zu
vergessen dabei ist die Situation in
den Kinderkrippen, bei der Kinder
mehr Körperkontakt benötigen.
und liebevolles Umfeld geschaffen
werden soll. Auch in dieser Hinsicht
gibt es keine eindeutige Regelung, so
die Pädagoginnen.
Bürgermeister Baumann findet für die
dramatische Situation klare Worte: Es
kann nicht sein, dass die oberste Landespolitikerin
ihre Verantwortung auf
Kindergartenpädagogen und die Gemeinden
abschiebt. Daher wird wie
folgt gefordert:
Besonders besorgt zeigen sich die
Pädagoginnen auch in Voraussicht
auf den Herbst, in dem traditionell
Schnupfen und Husten, welche vom
Land Steiermark als Symptome aufgelistet
werden, bei denen Kinder
nach Hause geschickt werden sollen,
erfahrungsgemäß bei nahezu jedem
Kind eintritt.
Offen bleibt weiters, wie in der besonders
sensiblen Eingewöhnungszeit
für „neue“ Kinder ein freundliches
• Klare, landesweite Richtlinien für
Pädagoginnen in der Corona-Zeit,
welche Kinder betreut werden dürfen
und welche nicht (z.B. Fiebermessungen)
• Eine Ausweitung des Pflegeurlaubes
für Familien mit Kindern in dieser
Zeit
• Eine volle finanzielle Abgeltung der
Mehrkosten von Eltern und den Gemeinden
Bürgermeister Werner Baumann
Im Gemeindeamt liegt auch eine Unterschriftenliste
auf, die die Landesverantwortlichen
in die Pflicht ruft.
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FERIEN-CHALLENGE: BÜCHER LESEN
UND DABEI SPENDEN FÜR KINDER IN
NOT SAMMELN
LeseWunder der Caritas unterstützt SchülerInnen in Südsudan und in der Steiermark.
Lesen steht bei vielen SchülerInnen
ganz oben auf der Wunschliste für
die Ferien. Darauf setzt das LeseWunder
der Caritas, das Bücherwürmer zu
einer Spendenaktion für Kinder in Not
aufruft. Wer gerne schmökert, sucht
sich im Familien- und Bekanntenkreis
SponsorInnen, die für jedes gelesene
Buch einen bestimmten Betrag zusagen.
Das Kind kann selbst auswählen,
welches Projekt es mit der „erlesenen“
Summe unterstützen möchte: Zur Auswahl
steht die Sanierung einer Schule
im Südsudan, die steirischen Lerncafés
für Kinder aus benachteiligten Familien,
die Jugend-Notschlafstelle „Schlupfhaus“
in Graz und die Corona-Nothilfe
für Familien in der Steiermark. Die Aktion
der youngCaritas ersetzt das Lauf-
Wunder, das aufgrund der Corona-Krise
in diesem Jahr ausfällt.
ALLEIN, ALS FREUNDESGRUPPE
ODER MIT DER FAMILIE
Beim LeseWunder können Kinder und
Jugendliche selbstständig mitmachen,
aber auch Gruppen oder Familien
können sich gemeinsam anmelden.
TeilnehmerInnen müssen sich selbst erwachsene
SponsorInnen suchen – das
können Verwandte ebenso sein wie
Nachbarn oder Freunde der Familie.
Sie sollen zusagen, für jedes gelesene
Buch einen Geldbetrag beizusteuern,
den sie selbst festsetzen; bei jüngeren
Kindern oder dicken Büchern können
auch einzelne Kapitel „belohnt“ werden.
Wer sich unter young@caritas-steiermark.at
mit dem Betreff „LeseWunder“
anmeldet, erhält eine Liste, in der
die SponsorInnen eingetragen werden
können, Buchempfehlungen und Online-Tipps.
DIE ZEIT LÄUFT – BIS ENDE
SEPTEMBER
Der Lesezeitraum läuft über den ganzen
Sommer bis Ende September.
Dann teilen die Kinder und Jugendlichen
ihren SponsorInnen mit, wie viele
Bücher sie gelesen haben. Dabei ist
es den einzelnen TeilnehmerInnen und
ihren SponsorInnen überlassen, wie sie
die Kontrollen gestalten: Denkbar sind
etwa ein Quiz, kleine Inhaltsangaben,
Zeichnungen oder auch einfach Vertrauen.
Die Sponsoren wiederum überweisen
die vereinbarten Beträge direkt
auf das Caritas-Konto: IBAN: AT08 2081
5000 0169 1187 ; BIC: SRSPAT2GXXX
Verwendungszweck: LeseWunder
2020+Projektname, z.B. Schule Südsudan
oder Lerncafé.
LESEN UND GUTES TUN
Die Aktion verbindet die Förderung
der Lust am Lesen bei den Kids mit der
Möglichkeit, Gutes zu tun. Viele steirische
Bibliotheken, Styria Books und
der beliebte Kinderbuchautor Thomas
Brezina sowie Barbara Stöckl unterstützen
das LeseWunder. Information gibt
es auf der Website unter https://www.
youngcaritas.at/aktionen/lesewunder/
lesewunder-in-der-steiermark, die Aktion
ist auch auf Instagram unter youngcaritas_oesterreich
zu finden.
Lesen wirkt Wunder – eine Schule in Südsudan © Caritas
Kennerblick für Lifestyle & more | 9
GEFAHREN VON E-BIKES NICHT
UNTERSCHÄTZEN
Gerade im Sommer sind immer mehr E-Bikefahrer unterwegs. Damit es zu keinen
gefährlichen Situationen kommt, sollten einige Tipps beachtet werden.
Das E-Bike ist für viele Österreicherinnen
und Österreicher
nicht nur ein Sportgerät, sondern auch
eine echte Alternative für Alltagswege.
Immer öfter werden die Elektrofahrräder
als Fortbewegungsmittel gewählt,
mit denen gesamte Urlaubsreisen zurückgelegt
werden. Kurzum: Gerade
in den Sommermonaten sind viele
E-Radler unterwegs, die sich oftmals
aber auch den vorhandenen Straßenraum
mit anderen Verkehrsteilnehmern
teilen müssen. Dadurch sind Konflikte
vorprogrammiert und leider passieren
mit der steigenden Zahl an Elektrofahrrädern
(2018: 150.000 zu 2019: 170.000
verkaufte E-Bikes in Österreich*) auch
immer mehr Zwischenfälle die Verunglückte
fordern. 2019 kam es in Österreich
zu 1.555 Unfällen mit E-Bikes und
E-Scootern, dabei wurden 1.477 Personen
verletzt bzw. getötet. Im Vorjahr
2018 waren es 1.096 mit 1.042 verletzten
bzw. getöteten Personen**. Aufgrund
der vermehrten Nutzung geht
der ARBÖ davon aus, dass die Unfallzahlen
heuer sogar noch steigen werden.
„Die Unfalltendenz ist bedenklich
und wir müssen leider feststellen, dass
die E-Bikefahrerinnen und E-Bikefahrer
das Fortbewegungsmittel oftmals einfach
unterschätzen. Es ist aus unserer
Sicht aber auch verständlich, dass man
zu einem E-Bike tendiert. Die Vorteile
liegen klar auf der Hand: Man erreicht
weitere und bergige Strecken leichter
und noch dazu kommt man schneller
voran“, erklärt ARBÖ-Pressesprecher,
Sebastian Obrecht.
Doch unterscheidet sich das Fahren
von einem E-Bike im Verhältnis zu einem
„normalen“ Fahrrad. Daher ist es
wichtig zu wissen, worauf es ankommt.
Besonders zu beachten ist der längere
Bremsweg. Durch die höhere Geschwindigkeit
verlängert sich dieser
im Vergleich mit herkömmlichen Fahrrädern
beachtlich: Wer mit Tempo 25
unterwegs ist, hat einen etwa doppelt
so langen Bremsweg als „Biker“, die
mit 15 km/h unterwegs sind. Zudem
verändert sich das Kurvenverhalten,
was besonders beim Abbiegen zu gefährlichen
Situationen führen kann.
Auch nasse Straßen sowie unerwartete
Beschädigungen am Straßenrand können
Unfälle herbeiführen. Der ARBÖ
empfiehlt einen E-Bike Kurs zu absolvieren.
„Wer die Gefahren kennt, sein
Fahrverhalten anpasst und bewusst auf
dem E-Bike unterwegs ist, kann die Vorzüge
der sogenannten Pedelecs ohne
Weiteres ausnützen“, erklärt Obrecht
weiter.
ARBÖ TIPPS FÜR EIN SICHERES
„RADL´N“:
• E-Bike Training absolvieren: Sollte
das nicht möglich sein, dann abseits
der Straße gut üben als Vorbereitung
und sich vertraut machen
• Kopf schützen - Helm tragen
• Für die Sichtbarkeit und Sicherheit
– helle Kleidung tragen und gutes
Schuhwerk
• Wenn möglich Radwege benutzen
Es gibt auch einige Punkte, die von
Autofahrern beachtet werden sollen.
Viele Modelle eines E-Bikes sind kaum
mehr von einem herkömmlichen Rad
zu unterscheiden, daher wird die Annäherungsgeschwindigkeit
oftmals unterschätzt.
Bei Kreuzungen oder Straßeneinmündungen
ist daher erhöhte
Aufmerksam geboten. Achtung: beim
Überholen eines E-Bikes daran denken,
dass ein längerer Überholweg nötig ist.
Entgegenkommende Fahrzeuge beachten
und bei Unsicherheit nicht überholen.
„Grundsätzlich sollte man, wenn
sich Rad- oder E-Bikefahrer auf der
Straße befinden, vorsichtig und rücksichtsvoll
verhalten. Bei Unsicherheiten
ist es besser auf voreilige Fahrmanöver
zu verzichten und lieber ein paar Minuten
später am Ziel eintreffen“, ergänzt
Obrecht.
Hoch im Trend – E-Bikes
10 | Kennerblick für Lifestyle & more
ERSTE HILFE BEI INSEKTENSTICHEN UND
SCHLANGENBISSEN
Vorsicht bei Insektenstichen im Mund oder Rachen.
Achtung Stich- und Bissgefahr:
Im Sommer summt,
brummt und kriecht es vermehrt
in Österreichs Wäldern und Wiesen.
Biene, Zecke und Co. können
dem Menschen dabei nicht nur
lästig, sondern auch gefährlich
werden.
Das gilt auch für das Gift von
Schlangen. „Insektenstiche sind
meist harmlos und verursachen
juckende Rötungen und Schwellungen.
Das heilt oft von alleine.
Steckt der Stachel im Fleisch, ziehen
Sie ihn vorsichtig mit der Pinzette
raus. Kühle Umschläge helfen,
dass die Schwellung schneller
abklingt“, so Rotkreuz-Chefarzt
Dr. Wolfgang Schreiber.
ALLERGIEN KÖNNEN
PLÖTZLICH AUFTRETEN
Problematisch sind Stiche im
Mund oder Rachen. Dann besteht
Erstickungsgefahr. „Damit die
Atemwege so wenig wie möglich
anschwellen, ein Eis lutschen und
von außen mit kalten Kompressen
kühlen. Betroffene sollten aufrecht
sitzen und ruhig bleiben. Rufen Sie
bei Atembeschwerden sofort den
Notruf“, sagt Dr. Schreiber.
Besondere Gefahr besteht für Allergiker.
„Im schlimmsten Fall kann
es zu einem anaphylaktischen
Schock kommen, der die Atmung
und das gesamte Herz-Kreislauf-System
beeinträchtigt. Dann
besteht Lebensgefahr“, sagt Dr.
Schreiber. Starkes Unwohlsein,
Fieber oder Erbrechen sind erste
Anzeichen dafür. In diesen Fällen
sofort 144 wählen. Allergiker sollten
immer ihre Notfallmedikamente
griffbereit haben.
ACHTUNG BISSIG
„Wird man von einer heimischen
Giftschlage wie Kreuzotter oder
Sandviper gebissen, können Vergiftungserscheinungen
auftreten“,
sagt der Rotkreuz-Chefarzt.
Diese sind in der Regel nicht lebensbedrohlich,
suchen Sie dennoch
einen Arzt auf.
Wie bei Insektenstichen ist die
Kühlung der betroffenen Stelle
eine wichtige Erstmaßnahme.
„Auf keinen Fall sollte die Wunde
ausgesaugt oder abgebunden
werden“, so Schreiber. Wenn
möglich ein Foto der Schlange
machen - für die Behandlung
des Bisses ist es wichtig zu wissen,
um welche Schlange es sich
handelt.
ZECKE SAMT KOPF
ENTFERNEN
Zecken sind in Österreich weit verbreitet.
Nach einem Aufenthalt in
der Natur sollte der Körper gründlich
abgesucht werden, denn Zecken
können FSME und Borreliose
übertragen.
Die kleinen Blutsauger verstecken
sich gerne in behaarten Stellen
am Körper. „Ziehen Sie die Zecke
vorsichtig mit einer Pinzette oder
Zeckenkarte gerade heraus, bis sie
loslässt.
Achten Sie darauf, dass Sie auch
den Kopf der Zecke entfernen“,
sagt Dr. Schreiber. Von Drehbewegungen,
Öl oder Klebstoff rät
Dr. Schreiber ab. Bleiben Teile der
Zecke in der Haut, müssen diese
von einem Arzt entfernt werden.
Wenn sich ein roter Kreis um die
Einstichstelle bildet, sollte ein Mediziner
aufgesucht werden. Das ist
ein Hinweis für Borreliose.
Blick ins Kücheneck | 11
EINKOCHEN
Durch Einkochen lassen sich viele Lebensmittel konservieren, zum Beispiel Obst und
Gemüse aus dem Garten, Saucen und Suppen, und sogar Kuchen, Brot und fertige
Gerichte.
Um die frischen Früchte und das
Obst aus dem eigenen Garten
für die kalte Jahreszeit aufzubewahren,
eignet sich das Einkochen am besten.
Beim Einkochen werden Keime durch
die Hitze abgetötet. Zusätzlich entweicht
Luft aus den Gläsern und lässt
beim Abkühlen ein Vakuum entstehen,
das das Eindringen neuer Keime verhindert.
So bleiben Lebensmittel im
Idealfall für mehrere Jahre haltbar.
Sehr einfach verarbeiten kann man
Obst und eiweißarme Gemüsesorten.
Diese werden danach in Einmachgläser
abgefüllt und eingekocht.
EINKOCHEN, EINWECKEN,
EINMACHEN
Als Einmachen bezeichnet man das
heiße Abfüllen von Marmelade oder
das Einlegen von Einmachgut mit kochendheißem
Sud (z.B. saure Gurken).
Hierbei werden die Keime durch den
hohen Säure- oder Zuckergehalt in
Schach gehalten. Um die Anzahl der
Keime noch zu verringern, kann Eingemachtes
aber auch zusätzlich noch eingekocht
werden. Einkochen ist das zum
Teil stundenlange Erhitzen geschlossener
Konserven, das den Inhalt nahezu
keimfrei macht.
NICHT NUR OBST UND GEMÜSE
Viele Lebensmittel lassen sich zwar prinzipiell
einkochen, verlieren aber durch
die lange Kochzeit an Geschmack oder
Konsistenz, beispielsweise Erdbeeren,
Nudelgerichte und angedickte Speisen.
Bei Brot und Kuchen kann man auf das
vorherige Backen gerne verzichten und
der ungebackene Teig gleichzeitig eingekocht
und gebacken werden. Da das
Gebäck beim Einkochen aufgeht, ist es
notwendig, entsprechend weniger Teig
in die Gläser einzufüllen.
Eiweißreiche Lebensmittel wie etwa
Hülsenfrüchte, Fleisch und fett- oder eiweißreiche
Eintöpfe müssen besonders
lange (90–120 Minuten) und bei gleichmäßig
hoher Temperatur eingekocht
werden.
EINKOCHZEIT
Süßes Obst, Säfte und bereits vorgegartes
Gemüse in kleinen Stücken werden
zirka 10 Minuten eingekocht. Rohe,
harte oder ganze Früchte sowie große
Stücke erfordern längere Zeiten von bis
zu 90–120 Minuten.
Um Keime im Glas zu reduzieren muss
die Temperatur beim Einkochen mindestens
60 °C betragen. Bei 80 bis
100 °C wird der Glasinhalt je nach Einkochdauer
nahezu keimfrei.
Eiweißreiches Einmachgut muss bis zu
zwei Stunden lang bei einer gleichbleibenden
Temperatur von mindestens
100 °C sterilisiert, also nahezu vollständig
keimfrei gemacht werden, damit es
nicht vorzeitig verdirbt.
Bei 60 bis 90 °C pasteurisiertes Einkochgut
ist mehrere Monate bis zu ein
Jahr lang haltbar, bei 100 °C und mehr
nahezu unbegrenzt, sofern die erforderliche
Einkochdauer eingehalten
wurde. Die Gläser sollten dennoch kühl
und dunkel (zum Beispiel in einer Vorratskammer)
aufbewahrt werden, um
Geschmack und Konsistenz zu schonen.
Einkochen
Zutaten:
• Obst oder Gemüse nach Wahl (Zwetschken, Kirschen oder Birnen,
Zucchini oder Kürbis.
• Gläser mit Schraubdeckel oder Einmachgläser mit Glasdeckel,
Gummiringen und Klammern
• großer Topf, in dem die Gläser zu mindestens drei Vierteln mit
Wasser bedeckt werden können
Zubereitung:
Zuerst die Gläser, Deckel, Gummiringe und Werkzeug, das mit dem Einkochgut
in Berührung kommt, desinfizieren. Danach das Obst und Gemüse waschen,
eventuell schälen und Kerne entfernen, größere Stücke und ganze Früchte vor
dem Einkochen vorgaren.
Bis einige Zentimeter unter den Rand in die Gläser füllen und mit Flüssigkeit
(Zucker-, Salz- oder Essigwasser) aufgießen, so dass noch etwas Platz zum
Rand bleibt. Glasränder sauber wischen, danach die Gläser verschließen. Ein
gefaltetes Geschirrtuch in den Topf legen, um zu hohe Temperaturunterschiede
zwischen Topfboden und Gläsern auszugleichen. Gläser mit etwas Abstand voneinander
darauf stellen.
Passend zur Temperatur der Gläser mit heißem oder kaltem Wasser auffüllen,
sodass die Gläser zu etwa Dreiviertel mit Wasser bedeckt sind, und langsam
erhitzen. Ab dem Zeitpunkt, ab dem das Wasser sprudelnd kocht, je nach
Einkochgut zwischen 10 und 90 Min. lang (mit geschlossenem Topfdeckel einkochen.
Vor dem Herausnehmen aus dem Topf mindestens 10 Min. auskühlen
lassen. Nach dem Erkalten ist es ratsam zu überprüfen, ob in den Gläsern
ein Vakuum entstanden ist. Die Deckel von Schraubgläsern geben dann nicht
nach, Einmachgläser sind auch nach dem Abnehmen der Halteklammern
durch den Unterdruck fest verschlossen.
12 | Fernblicke – die Reiseecke mit Charme
SICHER IN DIE BERGE
Für erfolgreiche und unfallfreie Unternehmungen in den Bergen braucht es eine gute
Planung im Vorfeld.
Maßgeblich für die Tourenwahl
sind das eigene Können und
die körperliche Verfassung. Gehzeit,
Beschaffenheit des Weges sowie der
aktuelle Wetterbericht bestimmen die
notwendige Ausrüstung und Verpflegung.
Speziell zu beachten ist, dass
auch im Sommer in höheren Lagen
noch mit Altschneefeldern gerechnet
werden muss, die nach Möglichkeit
umgangen werden sollten. Für Notfälle
empfehlen die alpinen Vereine, zumindest
immer ein vollständig geladenes
Handy, ein Erste-Hilfe-Paket sowie eine
(Stirn-)Lampe mitzuführen.
EMPFEHLUNGEN ZUR
BERGSPORTAUSÜBUNG
ÜBERARBEITET
Die Empfehlungen der alpinen Vereine
zur Bergsportausübung in Zeiten von
Corona wurden aufgrund der seit 1. Juli
geltenden Lockerungen im Sportbereich
überarbeitet. Sie wurden in acht
Punkte zusammengefasst und sind hier
abrufbar: https://vavoe.at/2020/07/01/
bergsport-covid-19/#more-6038
Als sicher gilt, dass das Corona-Ansteckungsrisiko
im Freien sehr viel unwahrscheinlicher
ist als in Innenräumen.
Trotz der Lockerungen empfehlen
die alpinen Vereine – wo möglich –
die Abstandsempfehlungen bei der
Bergsportausübung im Freien sowie
die Hygienemaßnahmen weiterhin zu
beachten. Die Vereine vertrauen in
diesem Zusammenhang auf die Eigenverantwortung
und die menschliche
Vernunft.
HÜTTEN FÜR DEN
WANDERSOMMER GERÜSTET
Auch wenn der Sommer in den heimischen
Bergen ein spezieller wird: Die
Pächter der Hütten der alpinen Vereine
freuen sich zum Ferienauftakt auf zahlreiche
Tages- wie Nächtigungsgäste.
Aktuell rufen die alpinen Vereine einmal
mehr die notwendige Reservierungspflicht
bei Hüttennächtigungen
in Erinnerung. Auch den selbst mitgebrachten
Schlafsack sowie Kopfkissenbezug
gilt es diese Saison zusätzlich zu
beachten. Die alpinen Vereine empfehlen,
trotz der Corona-Lockerungen
weiterhin die Hygienemaßnahmen
und – wo möglich – die Abstandsempfehlungen
bei der Bergsportausübung
im Freien zu beachten.
Die meisten Hütten haben ihre Pforten
für Tages- und Nächtigungsgäste
geöffnet, die letzten hochalpinen
Stützpunkte folgen nun im Juli.
Durch die geltenden Regelungen für
Beherbergungsbetriebe (1,5 Meter
Mindestabstand zu nicht im gemeinsamen
Haushalt lebenden Personen
in Schlaflagern) können die alpinen
Hütten diese Saison jedoch nur ein reduziertes
Kontingent an Schlafplätzen
anbieten. Eine vorherige Reservierung
ist deshalb für alle Nächtigungsgäste
Pflicht – ohne Reservierung kein
Schlafplatz!
Als weitere Besonderheit sind alle
Nächtigungsgäste aufgerufen, einen
dünnen Daunenschlafsack (anstatt
eines einfachen Hüttenschlafsackes)
sowie einen Kopfkissenbezug selbst
mitzubringen – es werden aus hygienischen
Gründen diesen Sommer keine
Decken in den Schlaflagern bereitliegen,
je nach Höhenlage der Hütte kann
es empfindlich kalte Nächte geben. Ansonsten
gilt mehr denn je der „gesunde
Hausverstand“: Alpine Hütten nur in
gesundheitlich einwandfreiem Zustand
besuchen!
Röntgenblick – für Ihre Gesundheit | 13
GENETISCHE FAKTOREN BEEINFLUSSEN
DAS ESSVERHALTEN
Personen mit genetischer Prädisposition für Übergewicht haben es deutlich schwerer,
ihr Gewicht zu halten.
Ein Forschungsteam um die Ernährungsepidemiologin
Leonie-Helen
Bogl an der Abteilung für Epidemiologie
der MedUni Wien konnte
in der spezifischen Datenauswertung
einer finnischen Kohortenstudie von
Zwillingen zeigen, dass genetische Risikofaktoren
das Essverhalten beeinflussen.
Insbesondere das unkontrollierte
Naschen zwischen den Mahlzeiten ist
ein häufiges Verhaltensmuster, das teilweise
erblich ist. Die Studie wurde im
American Journal of Clinical Nutrition
publiziert.
Essgewohnheiten sind individuell verschieden
und haben einen entscheidenden
Einfluss auf das Körpergewicht.
Wie weit diese erlernt werden oder ob
genetische Prädispositionen dabei
eine Rolle spielen, untersuchte nun ein
Forschungsteam von der Abteilung für
Epidemiologie am Zentrum für Public
Health der MedUni Wien. Im Rahmen
einer Kooperationsstudie mit der Universität
Helsinki wurde Datenmaterial
aus einer laufenden finnischen Kohortenstudie
mit 4.036 Zwillingen im Alter
von 31 bis 37 Jahren hinsichtlich genetischer
Veranlagung, Essverhaltens,
Body-Mass-Index und Taillenumfang
ausgewertet.
Einerseits wurden Methoden der klassischen
Zwilllingsforschung angewandt,
in deren Rahmen empirische Untersuchungen
zur Abklärung von genetischer
Prägung und umweltbedingten
Faktoren gemacht werden. Zum anderen
wurden polygene Risikofaktoren
berechnet, die auf neuesten genomweiten
Assoziationsstudien beruhen.
Bei dieser Methode wird das komplette
Genom tausender Menschen nach
Genvarianten durchsucht, um genetische
Variationen, die mit einer bestimmten
Krankheit assoziiert werden,
zu finden. Heute sind bereits rund eine
Million Genvarianten für Übergewicht
bekannt, die das Forschungsteam zu
einem genetischen „Risiko-Score“ zusammenfasste.
In Bogls Studie wurden für die Datenauswertung
vier Verhaltensmuster des
Essens identifiziert: „Snacking“, „unregelmäßiges
und ungesundes Essen“,
„restriktives Essen“ sowie das „emotionale
Essverhalten“, die alle teilweise
erblich waren. Das zeigte sich am
deutlich ähnlicheren Essverhalten eineiiger
Zwillingspaare im Gegensatz zu
jenem von zweieiigen Zwillingspaaren.
Als weiteres Resultat der Studie stellte
sich heraus, dass genetische Risikofaktoren
das Gewicht beeinflussen, indem
sie das Essverhalten steuern. Das gilt
insbesondere für das Verhaltensmuster
„Snacking“, das sich durch ein „Überessen“
bzw. „nicht aufhören können“
charakterisiert, sowie dem Naschen
zwischen den Mahlzeiten
und auch abends.
Das Ergebnis der
Studie bedeutet,
dass Menschen
mit
entsprechender
genetischer
Veranlagung
es deutlich
schwerer
haben, ihr
Gewicht zu
halten als
jene ohne diese
Prädisposition.
Therapeutische Ansätze
zur Vorbeugung
von Übergewicht könnten
daher von einem Ansatz zur Änderung
von Essgewohnheiten, insbesondere
bei PatientInnenen mit einem genetischen
Risikoprofil, profitieren.
Bogl: „Diese Ergebnisse sollen nicht
entmutigen, sondern aufzeigen, warum
es manche Menschen schwerer haben
ihr Gewicht zu halten als andere. Keinesfalls
sind Gene aber deterministisch.
Unsere Gene haben sich über
Generationen hinweg kaum bis gar
nicht verändert, und dennoch gibt es
in Europa immer mehr Menschen mit
Übergewicht und Adipositas. Mit einer
ausgewogenen Ernährung, körperlicher
Bewegung sowie mit ausreichend
Schlaf kann man gegen die Genetik ankämpfen.
Es gibt Studien, die zeigen,
dass Schlafmangel zu hormonellen Veränderungen
führt, die den Appetit anregen“.
14 | Röntgenblick – für Ihre Gesundheit
SEELENBLICK
Wie wirken Placebos?
„Lesen Sie die Packungsbeilage oder
fragen Sie Ihren Arzt oder Apotheker.“
Dieser Rat ist sicherlich gut gemeint,
ist aber eher eine juristische
Formalität. Renommierte Neurowissenschaftler
sehen dies als negative
Information, die verunsichert.
Aus zahlreichen Studien weiß man,
dass eine therapeutische Wirkung erzielt
werden kann, selbst wenn es sich
um ein Scheinmedikament z.B. eine
wirkungslose Zuckertablette handelt.
WIE KANN DAS SEIN?
Unsere Erwartungen können genauso
gut wirken wie ein Medikament. Neue
Erkenntnisse über den Placebo-Effekt
eröffnen faszinierende Möglichkeiten.
Der Volksmund sagt: „Der Glaube kann
Berge versetzen!“ – der Glaube an die
Wirksamkeit einer Therapie kann nachweislich
Selbstheilungsprozesse im
Körper aktivieren. Kognitive Prozesse
wie etwa Erwartungen und Erfahrungen
beeinflussen das Schmerzerleben.
So haben Untersuchungen gezeigt,
dass eine positive Einstellung zu einem
Medikament oder einer Therapie die
Wirkung sogar verdoppeln kann. Umgekehrt
können natürlich negative Erwartungen
die Heilkraft herabsetzen
und das Auftreten von Nebenwirkungen
steigern (Nocebo-Effekt).
Ein wichtiger Aspekt bei jeder Behandlung
ist die Beziehung zwischen Arzt/
Therapeuten und Patienten. Fühlen
wir uns verstanden und gesehen, so
sind die Chancen gut, dass wir auf
Medikamente oder Methoden ansprechen,
die uns empfohlen werden. Ein
Effekt der bei alternativen Methoden
oft genutzt wird, da Therapeuten sich
häufig viel mehr Zeit nehmen können,
als Ärzte.
Es gibt aber auch Menschen, die der
weiße Kittel des Arztes, die Diplome an
den Wänden, Kompetenz und Vertrauen
vermitteln und auch hier ein kleiner
Placebo-Effekt entstehen kann, nämlich
der Glaube hier finde ich Unterstützung.
Gute Erfahrungen mit einem
Arzneimittel verstärken die therapeutische
Wirkung. Unser Körper hat ein
Gedächtnis und ist konditioniert – das
bedeutet: Er nutzt die gleichen Wirkbahnen,
die er durch die medikamentöse
Behandlung erfahren hat.
Der Placebo-Effekt lässt sich durch
objektive Parameter wie Veränderungen
des Blutdrucks oder durch physiologische
Reaktionen im Gehirn feststellen.
Leider werden diese Dinge
in der Medizin noch zu wenig berücksichtigt.
Sowohl bei Krankheiten mit
eher patientenorientiertem Ergebnis
wie Schmerzen oder Depressionen
als auch bei tatsächlich messbaren Erkrankungen
wie Bluthochdruck lassen
sich in klinischen Studien in den Placebo-Gruppen
oft 50 bis 60 Prozent der
Wirkung feststellen.
Die Wirkung ist interessanterweise
gleich, wenn es sich um sogenannte
Open-Label-Studien handelt, das heißt
die Teilnehmer werden informiert, dass
es sich um Tabletten, Kapseln oder
Injektionen ohne medizinische Wirkstoffe
handelt. Ein Aspekt dabei ist die
Selbstwirksamkeit. Placebos können
selbstregulierende Prozesse im Körper
auslösen und Menschen lernen, ihre
eigene Schmerzbremse zu aktivieren.
Außerdem wurde in bildgebenden Verfahren
bewiesen, dass auch bei Scheinbehandlungen
im Gehirn Prozesse ausgelöst
werden, die zur Ausschüttung
von Hormonen und Neurotransmittern
führen. Auch der Preis, die Form und
die Farbe der Arzneimittel kann eine
Rolle spielen. Es gibt sogar Studien, die
den Nachweis erbringen, dass Scheinoperationen
wirken.
All diese Effekte macht sich auch die
Werbung zunutze – ein Grund warum
Werbung mit Stars funktioniert.
Auch im Kleinen kann man diese Effekte
nutzen: Ich sage mir beim Aufwachen,
dies wird ein guter Tag und die
Energie der Gedanken wirkt.
Denke daran die Signale, die wir selbst
aussenden, kommen multipliziert zurück!
In diesem Sinne wünsche ich euch
lauter gute Tage
Eure Karin Schneeweiß
Karin Schneeweiß
Psychotherapeutin, Verhaltenstherapie
Hypnotherapie, NADA-Therapie
Schematherapie, PEP
Frau Karin Schneeweiß beantwortet gerne anonym Eure Fragen.
Schickt einfach ein Mail an seelenblick@magazin-blickwinkel.at.
Durchblick – bei Wirtschaft & Finanzen | 15
BILLIGE LEBENS- UND
REINIGUNGSMITTEL WIEDER TEURER!
Preisgünstigste Lebens- und Reinigungsmittel im Juni-Jahresvergleich etwas teurer
geworden, seit Corona-Krise höherer Preisanstieg.
Ein Einkaufskorb mit günstigen Lebens-
und Reinigungsmitteln kostet
derzeit um rund ein Prozent mehr
als noch im Juni 2019. Seit der Corona-Krise,
also Anfang März, ist der Einkaufskorb
um rund drei Prozent teurer.
Das zeigt ein aktueller AK Preismonitor
von 40 preiswertesten Lebens- und
Reinigungsmitteln bei sieben Wiener
Supermärkten und Diskontern.
„Viele Konsumentinnen und Konsumenten
haben aufgrund der Corona-Krise
weniger Geld – sie sind arbeitslos
oder in Kurzarbeit. Sie müssen
ihr Haushaltsbudget zusammenhalten
und greifen daher sehr wohl zu billigen
Lebensmitteln und vergleichen die
Preise. Denn auch schon geringe Preissteigerungen
treffen sie da hart“, sagt
AK Konsumentenschützerin Manuela
Delapina. Bei den günstigsten Produkten
handelt es sich vorwiegend um Eigenmarken
der Handelsunternehmen.
Der Einkaufskorb mit günstigsten Lebens-
und Reinigungsmitteln kostete
im Juni des Vorjahres 52,39 Euro – nun
53,03 Euro. „Das ist um 1,2 Prozent
mehr als noch im Vorjahr, obwohl vor
der Corona-Krise der Preis des Einkaufskorbes
sogar gesunken ist“, sagt
Delapina. Es wurde fast jedes zweite
Produkt teurer. „Im Vergleich zu Anfang
März, also seit der Corona-Krise, ist der
Preis für den Einkaufskorb um 3,1 Prozent
gestiegen. Der Grund: Oft sind nur
mehr teurere Produkte erhältlich.“
Teurer, billiger, gleich geblieben zwischen
Juni 2019 und Juni 2020 – einige
Beispiele: Deutlich teurer sind etwa Äpfel
(plus 53 Prozent), Salatgurken (plus
12 Prozent), WC Papier (plus 16 Prozent),
Seife (plus 10 Prozent). Stark verbilligt
haben sich zum Beispiel Duschgel
(minus 17 Prozent), Pommes frites
und Erdäpfel (minus 11 Prozent). Keine
Preisänderungen gibt es beispielsweise
bei frischen und passierten Tomaten,
Cola, Zahnpasta und Taschentüchern.
Zum AK Preismonitor: Die AK hat im
Juni 40 preiswerteste Lebens-und Reinigungsmittel
in sieben Supermärkten
und Diskontern in Wien erhoben. Die
Geschäfte: Billa, Merkur, Spar, Interspar,
Hofer, Penny und Lidl. Aktionen wurden
berücksichtigt, nicht aber Kundenkarten-oder
Mengen-Vorteilspreise.
KAFFEE AUS KAPSELN, PADS ODER
DISCS HAT SO SEINEN PREIS
Der praktische Muntermacher
hat seinen Preis. Bis zu 86 Euro
pro Kilo kostet das in kleinsten Dosen
verpackte Kaffeepulver, ergab ein
AK-Preistest.
Insgesamt wurden 104 verschiedene
Produkte von zehn Geschäften unter
die Lupe genommen. Der Kilopreis für
vorportionierten Kaffee kann bis zu 86
Euro (Nespresso „Nicaragua“) betragen.
Im Gegensatz dazu kostet zum
Beispiel 1 kg Bohnenkaffee von Julius
Meinl („Espresso Classico“) 14,99
Euro. Die Preise sind im Vergleich zur
vergangenen Erhebung 2019 weitgehend
gleichgeblieben, ebenso die Füllmengen
der Kaffeekapseln, Pads oder
Discs.
EINE TASSE KAFFEE
Da die Portionsgrößen zwischen 5 und
9 Gramm Kaffee beinhalten, hat die
AK-Marktforschung die Tassenpreise
verglichen. Die günstigste Tasse bei den
Pads gibt es mit 6 Cent bei Lidl (Bellarom
Pads, Kilopreis 8,99 Euro). Bei den
Discs kann eine Tasse zwischen 26 und
34 Cent kosten. Bei den Kapseln gab es
die günstigste Portionstasse um 14 Cent
und geht hinauf bis zu 45 Cent. „Es zahlt
sich somit aus bei Kapseln, Discs oder
Pads die Preise zu vergleichen“, wird
von der AK-Marktforschung empfohlen.
Kreative und individuelle Lösungen,
die sich an den Vorstellungen und
preislichen Möglichkeiten der Kunden orientieren –
so soll Werbung sein.
Werbegrafik – Design
Werbeberatung
Wertermittlung
Public Relations
Marktforschung
Werbetexte
Drucksorten
Eventmanagement
Multimediamanagement
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