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August/September 2020 • Nr. 6 • Fr. 7.70
kompetent · vielseitig · kritisch
«VER-RÜCKTE»
Mensch-Hund-
Beziehung?
«GUTE» UND «SCHLECHTE»
Trainingswerkzeuge
WISSENSCHAFT
Moral bei Hunden
WAS SIND VERHALTENSAUFFÄLLIGKEITEN?
«WUNDERHUND»?
Bettwanzenspürhunde
ARTHROSE VORBEUGEN
mit Bewegungsdiagnostik
Februar/März 2020 • Nr. 2 • Fr. 7.70
Eine bunte Reise durch die Welt der Hunde
April/Mai 2020 • Nr. 3 • Fr. 7.70
Februar/März 2020
kompetent · vielseitig · kritisch
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WAS TUN GEGEN
Zecken und Co.?
JA ODER NEIN?
Welpenschule
FRÜHLINGSZEIT
«Kinderstubenzeit»
kompetent · vielseitig · kritisch
RASSEPORTRÄT
Der Eurasier
TRANSPORT
Mit dem Hund
unterwegs
WOLFSKRALLEN
Risikofaktor?
«WELPENSCHUTZ»
Kleine Verhaltenskunde
DER PLACEBOEFFEKT
Wissenschaft
OPERATION: VOR- UND NACHSORGE
WANDERTIPP
Winterwanderung
HUNDE HELFEN MENSCHEN
Bettwanzenspürhunde
DER TRAUMATISIERTE HUND
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vielseitig · kompetent · kritisch
EDITORIAL
‡-lich willkommen
LIEBE HUNDEFREUNDIN, LIEBER HUNDEFREUND
Chefredaktorin Sandra Boucek
mit Chihuahua-Mischling Flynn
und Australian Cattle Dog Yuma.
Ich liebe meine Hunde, sie sind für mich Familienmitglieder. Und wie es in der
besten Familie vorkommen kann, werde ich auch mal wütend und verliere meine
Impulskontrolle, zum Beispiel wenn Yuma mir aus Gier versehentlich in den Finger
beisst. Dann jage ich sie schimpfend aus dem Zimmer. Hätte ich sie erst vor ein
paar Tagen übernommen, wäre diese Reaktion sehr kontraproduktiv. Aber wir
konnten in all den Jahren zu einem Team zusammenwachsen und eine stabile
Bindung aufbauen, darum wird sie mir meinen «Ausbruch» verzeihen. Gelernt hat
sie dabei wohl nichts – aber ich. Das nächste Mal beim Verteilen von Kausachen
bringe ich Ruhe und Kontrolle in die Situation, dann schafft Yuma es auch,
ihre Futtergier zu zügeln und die Leckerei sanft aus meiner Hand zu nehmen.
Zum Thema Erziehung können Sie in dieser Ausgabe den Beitrag von mir ab
Seite 12 lesen, in welchem auch Hundeexperten zu Wort kommen. Katrin Schuster
schreibt über Trainingswerkzeuge, diesen Beitrag finden Sie ab Seite 20.
Haben Hunde einen Sinn für Moral? Für viele Hundeliebhaber steht das ausser
Frage, für andere wiederum ist das eine Vermenschlichung des Hundes. Ab Seite 26
lesen Sie, was Eveline Schneider Kayasseh zu diesem Thema herausgefunden hat.
Ich hoffe, Sie finden diese Themen ebenso interessant wie ich und wünsche Ihnen
viel Vergnügen beim Lesen und mit Ihrem Hund.
Herzlichst,
IMPRESSUM
RORO-PRESS Verlag AG · Erlenweg ·CH-8305 Dietlikon
Herausgeber Telefon 044 835 77 35 · Fax 044 835 77 05
info@hundemagazin.ch · www.hundemagazin.ch
Verleger
Leitung Redaktion
Grafische Produktion
Anzeigenverwaltung
Lektorat
Rolf Boffa
Sandra Boucek, s.boucek@hundemagazin.ch
Sandra White, s.white@katzenmagazin.ch
Pia Affolter, info@hundemagazin.ch
Bettina von Stockfleth
Zum Magazin
Titelbild
Mischling, trio-bildarchiv.de
Kleines Bild
Adobe Stock
Nächster Anzeigenschluss 17. August 2020
Druckauflage
10329 Exemplare
ISSN-Nr. 1423-6834
Herstellung
ib-Print AG, CH-5703 Seon
Das «Schweizer Hunde Magazin» ist als Hörzeitschrift für blinde, seh- und lesebehinderte
Menschen erhältlich. Mehr Informationen bei der SBS Schweizerische Bibliothek für
Blinde, Seh- und Lesebehinderte, www.sbs.ch oder Telefon 043 333 32 32.
Wir behalten uns das Recht vor, eingesandte Texte und Bilder auch auf unserer Webseite
zu publizieren.
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Telefon 041 329 23 00 · hundemagazin@asmiq.ch
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Jahresabo: Fr. 59.30 Jahresabo: Fr. 73.60
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Das «Schweizer Hunde Magazin» wird auf elementarchlorfrei gebleichtem Papier gedruckt.
Sämtliche Artikel und Bilder sowie das Layout sind urheberrechtlich geschützt. Jeglicher
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werden. Mit Namen gekennzeichnete Beiträge, Leserbriefe etc. geben die Meinung des
Autors/Lesers wieder und müssen nicht den Redaktions richtlinien entsprechen.
Anzeigen und Beiträge können ohne Begründung abgelehnt werden, beispielsweise wenn
sie nicht unseren Grundsätzen entsprechen. Das farbige, illustrierte «Schweizer
Hunde Magazin» erscheint alle sechs Wochen im RORO-PRESS Verlag AG, Dietlikon.
43. Jahrgang
Copyright by
Schweizer Hunde Magazin 6/20 3
SCHWEIZER HUNDE MAGAZIN 6/20 August /September
«VER-RÜCKTE»
Mensch-Hund-Beziehung?
12
20
32
UNBEKANNTES
SPANIEN
Reisen mit Hund
Foto: trio-bildarchiv.de
Foto: trio-bildarchiv.de
Foto: Petra Kochgruber
4
Schweizer Hunde Magazin 6/20
INHALT
52
AKTUELL
6 Meldungen
12 «Ver-rückte» Mensch-Hund-Beziehung?
18 Wie finde ich die passende Weiterbildung?
THEMEN
20 «Gute» und «schlechte» Trainingswerkzeuge
26 Von der Moral bei Hunden – Wissenschaft
30 Beschäftigung – Nasenarbeit
32 Unbekanntes Spanien – Reisen mit Hund
36 Kleine Rassenkunde – Der Karelische Bärenhund
38 Pablos Weg zum Reitbegleithund – Fallbericht
49 Checkliste Tierpension
52 Was sind Verhaltensauffälligkeiten?
58 «Wunderhund» oder «armer» Hund? –
Bettwanzenspürhunde
62 Mit Bewegungsdiagnostik Arthrose vorbeugen
UNTERHALTUNG
57 Kolumne – Wieso haben Sie eigentlich einen Hund?
68 Buchtipps
70 Leserfotos
72 Rätselspass mit Gewinn
26
VON
DER MORAL BEI HUNDEN
Wissenschaft
Fotos: Adobe Stock
SERVICE
3 Editorial & Impressum
40 Kleinanzeigen
45 Züchteranzeigen
73 Autorenvorstellung
74 Vorschau
Schweizer Hunde Magazin 6/20 5
Mensch-Hund-Beziehung heute
Haben wir ein «ver-rücktes» Verhältnis?
Sind wir Menschen auf der Suche nach dem verloren geglaubten Paradies? Leben wir unseren tiefen
Wunsch nach Liebe, Harmonie und Frieden über unseren «besten Freund», den Hund aus und drängen
ihn dabei in eine Rolle, die er nicht erfüllen kann? Und vergessen dabei, dass Aggressionsverhalten
zum Hund gehört wie das Ei zum Huhn und dass Hunde erzogen werden sowie die Regeln des Zusammenlebens
lernen müssen?
Grenzenlose Liebe
«Du musst deinen Hund nur lieben, denn er liebt dich
ja auch.» Was passiert mit einem Hund, der «nur» geliebt
wird? Egal was er tut oder eben nicht tut, der Mensch
ist immer freundlich und nie begrenzend zu ihm. Wie
würden wir uns fühlen, wenn wir in einer Konstellation
lebten, in welcher wir nur immer zu hören und spüren
bekämen, wie lieb man uns hat und nie konstruktive
Kritik geübt würde? Beim Hündchen, das in der Leine
hängt und kläfft, heisst es dann: «Der hat eben Angst»
und er wird vom fürsorglichen, liebenden Halter hinterher
gezogen. Wie ginge es dem Kleinen wohl, wenn man
versuchen würde zu verstehen, warum er denn genau
bellt. Vielleicht wartet er darauf, dass ihm sein Halter
endlich hilft und ihm zeigt, wie er sich anders in der für
ihn schwierigen Situation verhalten könnte. Doch da er
so klein und leicht ist, ist es einfacher ihn hinter sich
herzuziehen – und schneller geht es auch noch.
«Liebe» kann auch anders ausgelebt werden: Der Hund
braucht Freilauf und in der engen Schweiz ist er nicht
überall gefahrlos möglich. So wird also der Vierbeiner
abseits der Strassen abgeleint. Dass er ab und zu mal einen
kleinen Artgenossen packt und durch die Luft wirbelt,
wird einfach ausgeblendet – bis jetzt ist ja nie et-
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«Gute» und «schlechte» Trainingswerkzeuge
Eine differenzierte Auseinandersetzung
Das Training mit positiver Verstärkung nimmt immer mehr zu, was ich sehr befürworte. Das Training mit
Markersignalen ist ein wichtiger Bestandteil davon und sorgt dafür, dass lerntheoretische Kenntnisse
bewusster in den Umgang mit Hunden einfliessen. Doch wird die positive Verstärkung auch oft unreflektiert
in den Himmel gelobt, während die Arbeit mit Strafe als völlig indiskutabel und tierquälerisch
verteufelt wird. Meist liegt die Wahrheit in der Mitte. Hiermit lade ich Sie zu einer differenzierteren
Betrachtung der verschiedenen Lerngesetze ein.
Konditionierungsvorgänge
Klassische Konditionierung
Ein Signal kündigt ein bevorstehendes Ereignis zuverlässig
an. Die emotionale Reaktion auf das Ereignis
wird schon durch die Ankündigung hervorgerufen
und nicht erst durch das Ereignis selbst.
• Klassische Konditionierung passiert einfach und
findet im Unterbewusstsein statt. Durch klassische
Konditionierung werden vor allem Emotionen und
automatische, reflexartige Handlungen abgerufen,
die nicht bewusst gesteuert werden.
• Ein typisches Beispiel für die klassische Konditionierung
ist die freudige Erwartungshaltung, wenn
die Futterschüssel in der Küche klappert.
• Aber auch Angst, Stress und Meideverhalten können
klassisch konditioniert werden. So zeigen Hunde,
die unangenehme Erfahrungen mit dem Tierarzt
gemacht haben, beispielsweise die ersten Stresssymptome,
wenn sie die Praxis vor sich sehen.
• Bei der Konditionierung eines Entspannungssignals
wirkt ebenfalls die klassische Konditionierung.
Operante Konditionierung (auch instrumentelle)
Bei der operanten Konditionierung lernt der Hund,
dass gewisse Verhaltensstrategien lohnend sind und
andere nicht. Er nutzt sein Verhalten als «Instrument»,
um an ein Ziel zu gelangen.
• Lohnend wird dabei jeweils das Verhalten definiert,
das dem Hund eine wichtige Ressource (Futter,
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Schweizer Hunde Magazin 6/20
Foto: Adobe Stock
Von der Moral bei Hunden
«Etwas dem Gewissen sehr Ähnliches»
Die Vorstellung, dass die Menschen die einzigen Bewohner der Erde mit einem Sinn für Moral sind,
ist sehr alt. Nun denkt die Forscherwelt um: Wahrscheinlich haben auch Hunde und andere Tiere
eine Vorstellung von Moral. Es ist Wissen, das zum Nachdenken anregt.
Es ist eine kühle und regnerische Nacht im australischen
Busch. Ein kleines Mädchen kauert am Boden.
Wärme suchend kuschelt Aurora sich an ihren Begleiter
Max. Suchtrupps fahnden vergeblich nach dem
verlaufenen Kind, bis Max Auroras Oma zu ihr führt.
Der 17 Jahre alte, taube und halb blinde Australian
Cattle Dog wird weit über Australien hinaus als Held
gefeiert und die Polizei von Queensland ernennt ihn
zum Polizeihund ehrenhalber.
Die Geschichtsbücher sind randvoll mit Berichten über
Hunde, die sich einfühlsam und selbstlos um Menschen
oder Tiere kümmern. Im 19. Jahrhundert faszinierten
Berichte über Neufundländer, die bereitwillig
ins Wasser sprangen, um ertrinkende Kinder zu retten.
Das Motiv wurde von dem englischen Maler Sir Edwin
Landseer (1802–1873) auf Leinwand gebannt und zierte
Wohnzimmerwände ebenso wie Fussmatten und Teegeschirr.
Würde Sir Edwin heute den Pinsel auf die
Leinwand setzen, wären auf dem Bild vielleicht Aurora
und Max zu sehen. Oder der Hund aus Chile, der vor
einigen Jahren mitten im Stossverkehr einen verletzten
Artgenossen von der Autobahn zog. Womöglich
würde er auch den Golden Retriever Poc malen. Poc
wurde unlängst in Argentinien zum Helden. Er entriss
seinen in Not geratenen Hundekumpel der Flussströmung
und zog ihn an das sichere Ufer.
Eines haben diese Hundeheldentaten gemeinsam: Sie
ähneln denen von moralisch handelnden Menschen
frappierend. Unter Moralfähigkeit beim Menschen versteht
man, grob gesagt, die Fähigkeit sich so zu verhal-
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Schweizer Hunde Magazin 6/20
VORSCHAU «SCHWEIZER HUNDE MAGAZIN»
August/September
Auf diese Themen und vieles mehr dürfen Sie sich
«
im «Schweizer Hunde Magazin» vom 10. September freuen!
»
Für die Welt bist du ein Niemand, aber
für deinen Hund bist du die Welt.
(Erich Fried, österreichischer Lyriker)
Das Virus und die Auswirkungen
Hat Covid-19 die Hundewelt beeinflusst? Wir sind der
Frage nachgegangen.
Verpönt: Maulkorb
Nicht nur bei Hunden, die ihre Zähne in unerwünschter
Weise einsetzen, ist der Maulkorb ein nützliches Hilfsmittel.
.
Zu alt für einen Hund?
Ab wann ist man zu alt für einen Hund? Wie treffen Tierheime diesbezüglich
ihre Entscheidungen? Wir haben recherchiert.
Fotos: Adobe Stock
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