„Bis zum Schluss an sich geglaubt“ Interview mit <strong>VfB</strong>-Trainer Andreas Boll Andreas Boll musste nicht lange überlegen, als er nach Timo Ehles Rücktritt gefragt wurde, ob er das Team zusammen mit seinem Co-Trainer Marco Büsing übernimmt. „Der Verein brauchte uns, es war sofort klar, dass wir helfen“, berichtet Boll. Was daraus geworden ist, erzählt er im Gespräch mit dem BLAUEN. Das Blaue: Andreas Boll, was hast Du gedacht, als Peer Wegener in der 93. Minute in Rehden zum 1:1 einschoss? Andreas Boll: Das war Freude pur. Vor allem habe ich mich für die Mannschaft gefreut, die wirklich aufopferungsvoll gekämpft hatte. Ich möchte aber betonen, dass wir selbst bei einer Niederlage mit erhobenen Haupt vom Platz gegangen wären. Das Blaue: Nach den Eindrücken in den vergangenen Wochen war mit dieser Leistung nicht unbedingt zu rechnen. Andreas Boll: Rehden ist qualitativ ganz stark besetzt. Gerade zu Hause. 34 Tore in sieben Spielen ist eine echte Marke. Es war völlig klar, dass wir 100 Prozent geben mussten, um eine Chance zu haben. Das Blaue: Und das hat die Mannschaft, oder? Andreas Boll: Absolut. Sie hat kämpferisch alles gegeben. Aber sie hat auch konstruktiv agiert, Chancen herausgespielt. Es war viel Gutes dabei. Ein wichtiger Punkt war, dass das Team auch nach dem Rückstand weiter an sich und bis zum Schluss an seine Chance geglaubt hat. Das Blaue: Zuletzt wirkte die Mannschaft fast gehemmt. Dann kommt ein neuer Trainer, und alles läuft besser. Warum ist das so? Andreas Boll: Ein neuer Trainer bringt neue Impulse. Es ist ja nicht so, dass die Mannschaft vorher nicht gekämpft hätte. Das hat sie schon, allerdings nicht als Team. Die Erkenntnis aus dem Rehden- Spiel muss sein: Der Einzelne kann nicht viel erreichen, nur zusammen funktioniert es. Das Blaue: Du hast Christian Thölking wieder in die Elf gebracht. Andreas Boll: Thöle war wichtig. Er kann seine Erfahrung hereinbringen, er leitet die jungen Spieler an, er kann das Spiel auch mal beruhigen. Und – wichtig – er war völlig unbelastet von den vorherigen Ereignissen. Das Blaue: Wie viel steckt im Team? Andreas Boll: Mehr als es bisher gezeigt hat. Wir haben Potenzial, aber die Mannschaft muss auch noch viel lernen. Ich denke, sie wird sich entwickeln. Entscheidend ist, dass Grundtugenden wie Einsatzbereitschaft und Kampf stimmen. Das Spielerische kommt mit den Erfolgen ganz automatisch. Das Blaue: Völlig unklar ist, wie lange Du Trainer der Ersten bleiben wirst. Nervt es, wenn ständig spekuliert wird, wer Deinen Job übernimmt? Andreas Boll: Nein. Erstens beschäftige ich mich damit nicht. Zweitens kann ich es auch nachvollziehen, wenn das Umfeld einen erfahrenen Trainer sucht. Der Verein ist in einer gewissen Drucksituation. Es ist völlig logisch, dass ich nicht als Erster genannt werde, wenn es um Timos Nachfolge geht.
Wir stehen hinter dem <strong>VfB</strong>. Und vorn auf dem Trikot. Die Rügenwalder Mühle unterstützt den <strong>VfB</strong> <strong>Oldenburg</strong> und wünscht allen Fans viel Spaß beim Spiel! www.ruegenwalder.de